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Die Erfindung betrifft eine intraorale Antischnarch-Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Schnarchen stellt ein weltweites Problem dar. Mit zunehmendem Alter schnarchen rund 60% der männlichen und 40 % der weiblichen Bevölkerung, wohingegen nur etwa 10 % der Kinder schnarchen. Ist das Schnarchen sehr ausgeprägt, kann es zu einer Verminderung der Sauerstoffversorgung und in der Folge zu einer Störung des Schlafes kommen.
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Da sich im Schlaf die pharyngealen Gewebeteile entspannen, verengen sie den freien Querschnitt, der für den Luftaustausch beim Ein- und Ausatmen zur Verfügung steht, so dass sich die Strömungsgeschwindigkeit der Atemluft erhöht und die entspannten Gewebeteile der pharyngealen Atemwege zu flatternden Bewegungen angeregt werden. Die mit diesen flatternden Bewegungen einhergehende Geräuschbildung wird als Schnarchen bezeichnet. Werden die pharyngealen Atemwege während des Schlafens sehr stark verengt, kann es zum Verschluss der Atemwege und damit zu einem Atemstillstand kommen (Schlafapnoe). Diese Schlafapnoe kann sogar mehrere Sekunden andauern, bis die Atmung schließlich wiedereinsetzt.
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Zur Vermeidung des Schnarchens können intraorale Antischnarch-Vorrichtungen eingesetzt werden, die einen Unterkiefer einer Person relativ zu einem Oberkiefer dieser Person vorverlagern sowie einen hinteren Rachenraum erweitern.
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Ein solche intraorale Antischnarch-Vorrichtung ist aus
DE 10 2010 018 163 A1 bekannt. Diese Antischnarch-Vorrichtung weist eine mit zumindest einem Teil der Zähne des Oberkiefers verbindbar ausgebildete Oberkieferschiene und eine mit zumindest einem Teil der Zähne des Unterkiefers verbindbar ausgebildete Unterkieferschiene auf. Diese Antischnarch-Vorrichtung umfasst zwei Schienen, wobei eine erste Schiene wenigstens eine erste Führungsfläche und die zweite Schiene wenigstens eine zweite Führungsfläche aufweist und wobei die Schienen derart ausgebildet sind, dass bei einem Absinken des Unterkiefers die erste Führungsfläche an der zweiten Führungsfläche entlang gleitet. Durch die gleitenden Führungsflächen wird beim Absinken des Unterkiefers eine anteriore Verschiebung des Unterkiefers bewirkt.
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Des Weiteren ist aus
DE 198 44 628 A1 eine intraoral zu tragende Vorrichtung, insbesondere zur Behandlung atembezogener Schlafstörungen, dem Schutz der Zähne vor Gewalteinwirkungen oder als kieferorthopädisches Therapiegerät, bekannt, wobei die Vorrichtung vor der individuellen Anpassung einen vorgefertigten idealen Zahnbogen des Ober- und Unterkiefers mit Abformungen der idealen unterschiedlichen Zahnformen aufweist, und wobei die Vorrichtung weiterhin aus einem thermoplastischen Material mit einem Erweichungspunkt im Bereich von 50 bis 80°C besteht und eine Shore-Härte im Bereich von 40 bis 80 besitzt.
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Diese bekannten intraoralen Antischnarch-Vorrichtungen sind allerdings sehr sperrig, weshalb ein schnelles Einsetzen oder Ausziehen dieser Vorrichtungen nicht möglich ist. Diese sehr sperrigen Vorrichtungen schränken zudem das Sprechen oder Trinken erheblich ein. Dadurch, dass diese Vorrichtungen vollständig aus einem sehr weichen Kunststoff bestehen, besitzen diese Vorrichtungen auch nur eine begrenzte Lebensdauer.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine intraorale Antischnarch-Vorrichtung bereitzustellen, die einen hohen Tragekomfort sowie eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer besitzt.
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Diese Aufgabe wird nach den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Die Erfindung betrifft somit eine intraorale Antischnarch-Vorrichtung zum Anbringen an ein Gebiss einer Person, umfassend eine erste obere Konstruktion für den Oberkiefer und eine zweite untere Konstruktion für den Unterkiefer. Die erste Konstruktion und die zweite Konstruktion sind über zwei gegenüberliegende und einstellbare Verbindungsmittel miteinander verbunden, wobei die zweite Konstruktion zwei parallel zueinander angeordnete Gleitflächen aufweist, die derart angeordnet sind, dass ein Teil von Backenzähnen des Oberkiefers auf diesen Gleitflächen aufliegt, wenn die Antischnarch-Vorrichtung an dem Gebiss angebracht ist.
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Vorteilhaft bei dieser intraoralen Antischnarch-Vorrichtung ist, dass durch die einstellbaren Verbindungsmittel die Antischnarch-Vorrichtung individuell eingestellt werden kann, so dass der Unterkiefer optimal gehalten oder nach vorne verlegt werden kann. Durch die Gleitflächen wird ein hoher Tragekomfort gewährleistet, weil keine Bissstörungen, insbesondere während des Schlafes, auftreten.
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Die erste obere Konstruktion und die zweite untere Konstruktion bestehen aus einem Metall und/oder einer Metalllegierung, zum Beispiel aus Stahl, wie beispielsweise V2A-Stahl. Vorzugsweise besteht die erste obere Konstruktion und die zweite untere Konstruktion aus einer Legierung, die Co (63,0 bis 63,5 Massen-%), Cr (27,8 bis 29,0 Massen-%), Mo (5,0 bis 6,6 Massen-%), Mn (0,6 Massen-%), Si (1 bis 1,05 Massen-%), C (0,01 bis 0,3 Massen-%), N (0,2 bis 0,3 Massen-%), enthält, wobei zusätzlich noch Ta (0,5 Massen-%) enthalten sein kann. Besonders bevorzugt wird eine Legierung aus Co (63,5 Massen-%), Cr (28,0 Massen-%), Mo (6,5 Massen-%), Mn (0,6 Massen-%), Si (1,0 Massen-%), C (0,15 Massen-%) und N (0,25 Massen-%) eingesetzt. Bestehen diese beiden Konstruktionen aus Metall oder einer Metalllegierung, so führt dies zu keiner Geruchsbildung, weil keine Bakterien an diesen Konstruktionen anhaften.
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Die Gleitflächen bestehen aus mundbeständigem Kunststoff, wobei vorzugsweise Duroplaste oder Thermoplaste eingesetzt werden. Diese aus Kunststoff bestehenden Gleitflächen gewährleisten, dass die Zähne nicht beschädigt werden, wenn diese mit den Gleitflächen in Kontakt kommen, weil die eingesetzten Kunststoffe wesentlich weicher als das eingesetzte Metall bzw. die Metalllegierungen sind. Vorteilhaft ist zudem, dass die Antischnarch-Vorrichtung eine hohe Lebensdauer besitzt, weil sie zum einen Konstruktionen aus Metall und Gleitflächen aus mundbeständigem Kunststoff umfasst, die sehr robust sind. Das Reinigen dieser Antischnarch-Vorrichtung gestaltet sich sehr einfach. Die zweite Konstruktion weist zwei Abschnitte auf, auf denen die entsprechende Gleitfläche angeordnet ist.
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Vorzugsweise ist ein Haftvermittler vorgesehen, mit dem die Gleitflächen mit der metallischen zweiten Konstruktion verbunden sind. Dadurch sind die Gleitflächen besonders fest an der zweiten metallischen Konstruktion fixiert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die erste Konstruktion, die am Oberkiefer befestigt wird, im Wesentlichen U-förmig aufgebaut. Diese erste U-förmige Konstruktion weist zwei erste Halteelemente, die mit Eckzähnen des Oberkiefers verbindbar sind, sowie zwei zweite Halteelemente auf, die mit zwei einander gegenüberliegenden Backenzähnen des Oberkiefers verbindbar sind. Durch diese Halteelemente sitzt die erste Konstruktion fest am Oberkiefer.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform weist die erste Konstruktion ein zentrales Bauteil auf, wobei das zentrale Bauteil zwischen Zähnen des Oberkiefers angeordnet ist. Es sind zwei erste Halteelemente vorgesehen, die mit Eckzähnen des Oberkiefers verbindbar sind, und zwei zweite Halteelemente vorgesehen, die mit zwei einander gegenüberliegenden Backenzähnen des Oberkiefers verbindbar sind. Durch diese Halteelemente sitzt die erste Konstruktion fest am Oberkiefer.
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Das zentrale Bauteil kann unterschiedliche Formen aufweisen, wobei es bevorzugt eine kleine Fläche aufweist. So kann das zentrale Bauteil zum Beispiel eine im Wesentlichen ovale, quadratische oder runde Grundform aufweist. Um die Fläche besonders klein zu halten, ist in einem mittleren Bereich des zentralen Bauteils kein Material vorgesehen, so dass das zentrale Bauteil beispielsweise O-förmig aufgebaut sein kann. Dadurch wird nicht nur Material eingespart, sondern auch der Tragekomfort erhöht.
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Bevorzugt ist an den zwei zweiten Halteelementen oder im Bereich dieser Halteelemente je eine Aufnahme vorgesehen. An diesen Aufnahmen ist je ein Verbindungsmittel angebracht, wobei über die Verbindungsmittel die erste Konstruktion mit der zweiten Konstruktion verbunden ist. Eine solche Anordnung von Verbindungsmitteln und Aufnahmen hat sich als sehr robust erwiesen. Da diese Verbindungsmittel verstellbar sind, kann der Unterkiefer nicht nur gehalten, sondern bei Bedarf auch weiter nach vorne verlegt werden und der hintere Rachenraum erweitert werden.
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Besonders bevorzugt handelt es sich bei den Halteelementen der ersten Konstruktion um Doppelarmklammern. Mit diesen Doppelarmklammern lässt sich die erste Konstruktion leicht am Oberkiefer befestigen und wieder lösen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die zweite untere Konstruktion zwei erste Halteelemente, die mit Eckzähnen des Unterkiefers verbindbar sind, und zwei zweite Halteelemente auf, die mit zwei gegenüberliegenden Backenzähnen, bevorzugt den letzten beiden Backenzähnen, des Unterkiefers verbindbar sind. Dadurch ist die zweite Konstruktion fest am Unterkiefer fixiert.
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Besonders gut fixiert werden kann die zweite Konstruktion an dem Unterkiefer dann, wenn es sich bei den beiden ersten sowie den beiden zweiten Halteelementen um Doppelarmklammern handelt. Durch diese Doppelarmklammern kann die zweite Konstruktion schnell und einfach am Unterkiefer angebracht und auch wieder von diesem gelöst werden.
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Weiterhin bevorzugt ist an den zwei ersten Halteelementen oder im Bereich dieser beiden ersten Halteelemente je eine Aufnahme vorgesehen, wobei an jeder Aufnahme je eines der Verbindungsmittel angebracht ist, mit dem die zweite Konstruktion mit der ersten Konstruktion verbunden ist. Eine solche Anordnung hat sich als besonders stabil herausgestellt.
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Besonders bevorzugt werden als Verbindungsmittel Teleskopschrauben verwendet, weil mittels Teleskopschrauben ein Abstand sehr einfach eingestellt werden kann und weil Teleskopschrauben preiswert zu haben sind. Die Teleskopschrauben weisen an ihren jeweiligen Enden Mittel auf, die über Verbindungselemente mit den entsprechenden Aufnahmen der ersten bzw. der zweiten Konstruktion fixiert werden können. Bei den Verbindungselementen kann es sich zum Beispiel um Nieten oder Schrauben handeln. Durch diese Verbindungselemente kann eine einfache, aber wirkungsvolle Fixierung des Verbindungsmittels mit der ersten bzw. zweiten Konstruktion erhalten werden.
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Es wird explizit auch vorgeschlagen, mehrere Merkmale der einzelnen beschriebenen Ausführungsformen untereinander zu kombinieren.
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Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer Antischnarch-Vorrichtung umfassend eine erste Konstruktion und eine daran angeordnete zweite Konstruktion;
- 2 eine Draufsicht auf die in 1 gezeigte Antischnarch-Vorrichtung;
- 3 eine Untersicht der in 1 gezeigten Antischnarch-Vorrichtung;
- 4 die an einem Modell eines Unterkiefers angebrachte zweite Konstruktion der in den 1 bis 3 dargestellten Antisch narch- Vorrichtung;
- 5 eine Variante einer zweiten Konstruktion, die an einem Modell eines Unterkiefers angebracht ist und
- 6 eine Variante einer ersten Konstruktion, die an einem Modell eines Oberkiefers angebracht ist.
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In 1 ist eine perspektivische Ansicht einer intraoralen Antischnarch-Vorrichtung 1 zum Anbringen an ein Gebiss einer Person (nicht dargestellt) umfassend eine erste obere Konstruktion 2 für den Oberkiefer (nicht dargestellt) und eine zweite untere Konstruktion 3 für den Unterkiefer (nicht dargestellt). Diese intraorale Antischnarch-Vorrichtung 1 wird individuell für eine bestimmte Person hergestellt, so dass die Antischnarch-Vorrichtung 1 passgenau am Gebiss dieser Person sitzt. Die erste Konstruktion 2 und die zweite Konstruktion 3 sind über zwei gegenüberliegende und einstellbare Verbindungsmittel 4, 5 miteinander verbunden, wobei die zweite Konstruktion 3 zwei parallel zueinander angeordnete Gleitflächen 6, 7 aufweist, die dazu geeignet sind, dass zumindest ein Teil von Backenzähnen des Oberkiefers auf diesen Gleitflächen 4, 5 aufliegen (nicht dargestellt), wenn die Antischnarch-Vorrichtung 1 am Gebiss angebracht ist. Auf der Gleitfläche 6 können damit zumindest ein Teil der Backenzähne einer rechten Seite des Oberkiefers und auf der Gleitfläche 7 ein Teil der Backenzähne einer linken Seite des Oberkiefers aufliegen.
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Die Gleitflächen 6, 7 bestehen aus einem mundbeständigen Kunststoff, vorzugsweise aus Duroplast, und sind auf Abschnitten 17, 18 der zweiten Konstruktion 3 angeordnet. Die erste Konstruktion 2 und die zweite Konstruktion 3 bestehen aus einem Metall und/oder einer Metalllegierung, wie zum Beispiel aus Stahl.
Um die Gleitflächen 6, 7 besonders gut an den Abschnitten 17, 18 der zweiten Konstruktion 3 zu fixieren, kann zwischen den Abschnitten 17, 18 und den Gleitflächen 6, 7 ein Haftvermittler vorgesehen sein.
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Bei der Antischnarch-Vorrichtung 1 nach 1 sind die Verbindungsmittel 4, 5 als Teleskopschrauben ausgebildet. Die Verbindungsmittel 4, 5 weisen an ihren Enden 8, 9, 10 Mittel 11, 12, 13 auf, die über Verbindungselemente 14, 15, 16 mit entsprechenden Aufnahmen (nicht zu erkennen) der ersten Konstruktion 2 bzw. der zweiten Konstruktion 3 fixiert werden können. In 1 sind diese Mittel 11 bis 13 Durchführungen, durch die die Verbindungselemente 14, 15, 16 hindurchgeführt und an den Aufnahmen fixiert werden. Bei den Verbindungselementen 14, 15, 16 handelt es sich um Schrauben. Möglich ist aber auch, die Schrauben durch andere Verbindungselemente wie beispielsweise Nieten zu ersetzen.
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An der ersten Konstruktion 2 sind zwei erste Halteelemente 19, 20 vorgesehen, die mit Eckzähnen des Oberkiefers verbindbar sind (nicht dargestellt), und zwei zweite Halteelemente 21, 22 vorgesehen, die mit zwei einander gegenüberliegenden Backenzähnen des Oberkiefers verbindbar sind (nicht dargestellt).
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Auch die zweite Konstruktion 3 umfasst zwei erste Halteelemente, die mit Eckzähnen des Unterkiefers verbindbar sind (aufgrund der Ansicht ist nur das erste Halteelemente 23 zu sehen), und zwei zweite Halteelemente 24, 25, die mit zwei gegenüberliegenden Backenzähnen des Oberkiefers - bevorzugt die letzten beiden Backenzähne des Oberkiefers - verbindbar sind (nicht dargestellt). Dadurch ist die zweite Konstruktion 3 fest am Oberkiefer fixiert.
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Die Halteelemente 19 bis 22, 24 und 25 sind vorzugsweise als Doppelarmklammern ausgebildet, wie dies in 1 zu sehen ist, weil diese Doppelarmklammern schnell und einfach an Zähne angebracht und wieder von diesen gelöst werden können und dennoch einen ausreichend guten Halt gewährleisten.
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In 2 ist eine Draufsicht auf die in 1 gezeigte intraorale Antischnarch-Vorrichtung 1 dargestellt. Die Antischnarch-Vorrichtung 1 besteht aus der ersten Konstruktion 2, die an dem Oberkiefer angebracht wird, und der zweiten Konstruktion 3, die an dem Unterkiefer befestigt wird. Sowohl die erste Konstruktion 2 als auch die zweite Konstruktion 3 sind im Wesentlichen U-förmig aufgebaut, so dass sie sich optimal an den Oberkiefer bzw. den Unterkiefer anpassen. Oberkiefer und Unterkiefer sind in 2 nicht gezeigt.
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Die zweite Konstruktion 3 weist die beiden Gleitflächen 6 bzw. 7 aus mundbeständigem Kunststoff auf, die auf Abschnitten 18 bzw. 17 angeordnet sind, die auf einander gegenüberliegenden Schenkeln 73, 74 der im Wesentlichen U-förmigen Konstruktion 3 angeordnet sind. Diese Gleitflächen 6, 7 sind dazu geeignet, dass zumindest ein Teil von Backenzähnen des Oberkiefers auf diesen Gleitflächen 6, 7 aufliegen können, wenn die Antischnarch-Vorrichtung 1 am Gebiss anliegt.
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Die erste Konstruktion 2 und die zweite Konstruktion 3 sind über zwei gegenüberliegende und einstellbare Verbindungsmittel 4, 5 miteinander verbunden. Diese Verbindungsmittel 4, 5 sind dabei vestibular angeordnet. Die Verbindungsmittel 4, 5 sind derart einstellbar ausgebildet, dass der Unterkiefer nicht nur gehalten wird, sondern bei Bedarf durch Verstellen der Verbindungsmittel 4, 5 weiter nach vorne verlegt werden und dadurch der hintere Rachenraum erweitert werden kann. Vorzugsweise sind die beiden Verbindungsmittel 4, 5 Teleskopschrauben. Die Verbindungsmittel 4, 5 weisen an ihren jeweiligen Enden 8, 9 bzw. 10, 27 Mittel 11, 12 bzw. 13, 28 auf, die über Verbindungselemente 14, 15, 16, 30 mit den entsprechenden Aufnahmen 31, 32, 33, 34 der ersten Konstruktion 2 bzw. der zweiten Konstruktion 3 fixierbar sind. In 2 ist zu erkennen, dass die Mittel 11, 12 bzw. 13, 28 als Durchführungen ausgebildet sind, durch die die Verbindungselemente 14, 15, 16, 30 hindurchgeführt und an den Aufnahmen 31, 32, 33, 34 fixiert werden.
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Die als Doppelarmklammern ausgebildeten Halteelemente gewährleisten nicht nur einen guten Halt, wenn die Antischnarch-Vorrichtung 1 angelegt ist, sondern die Halteelemente können auch einfach und schnell wieder vom Gebiss gelöst werden. Aufgrund der Ansicht sind in 2 nur die Halteelemente 19 bis 22, 24 und 25 zu sehen.
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In 3 ist eine Untersicht der in 1 gezeigten intraoralen Antischnarch-Vorrichtung 1 dargestellt, so dass auf eine Unterseite 35 der Antischnarch-Vorrichtung 1 geblickt wird. Der Übersicht halber sind nur einige der Bauteile mit Bezugszahlen versehen. Da auf eine Unterseite 35 der Antischnarch-Vorrichtung 1 geblickt wird, sind Unterseiten 36, 37 der beiden Abschnitte 17 und 18 der zweiten Konstruktion 3 gut zu erkennen. Jeder der Abschnitte 18 bzw. 17 ist an einem der einander gegenüberliegenden Schenkel 73, 74 der im Wesentlichen U-förmigen Konstruktion 3 angeordnet. Diese beiden Abschnitte 17, 18 bedecken zumindest einen Teil der Backenzähne des Unterkiefers (nicht zu dargestellt). Die Abschnitt 17 bzw. 18 weisen Wandungen 38, 39 bzw. 40, 41 auf, so dass auch die Seiten der Backenzähne zumindest teilweise umgeben sind, womit auch ein seitliches Verrutschen der zweiten Konstruktion 3 verhindert wird.
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4 zeigt ein Modell eines Unterkiefers 42 eines Gebisses 47, auf der die im Wesentlichen U-förmig aufgebaute zweite Konstruktion 3 angebracht ist. Diese zweite Konstruktion 3 weist zwei erste Halteelemente 43, 23 auf, die mit Eckzähnen 45, 46 des Unterkiefers 42 verbunden sind. Die beiden anderen zweiten Halteelemente 24, 25 sind mit zwei einander gegenüberliegenden Backenzähnen 48, 49 des Unterkiefers 42 verbunden. Diese Halteelemente 24, 25, 23, 43 sind als Doppelarmklammern ausgebildet, wodurch sie die Eckzähne 45, 46 bzw. die Backenzähne 48, 49 klammerartig von drei Seiten umgeben. An jedem der beiden ersten Halteelemente 43, 23 ist je eine Aufnahme 33 bzw. 34 angeordnet, an der die Verbindungsmittel (nicht dargestellt) angebracht werden können, über die die erste Konstruktion mit der zweiten Konstruktion 3 verbunden ist (nicht gezeigt).
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Die Abschnitte 17 und 18 sind zumindest oberhalb eines Teils der Backenzähne des Unterkiefers 42 angeordnet. Auf den Abschnitten 17 und 18 ist jeweils eine Gleitfläche 6, 7 angebracht, auf denen zumindest ein Teil der Backenzähne des Oberkiefers (nicht gezeigt) aufliegen können, wenn die intraorale Antischnarch-Vorrichtung 1 am Gebiss 47 angebracht ist. Da die Gleitflächen 6, 7 aus Kunststoff bestehen, wird verhindert, dass die Backenzähne des Oberkiefers beschädigt werden, wenn die Backenzähne des Oberkiefers mit der unteren Konstruktion 3 in Berührung kommen, insbesondere dann, wenn der Oberkiefer hin und her bewegt wird.
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5 zeigt eine Variante einer zweiten Konstruktion 50 einer intraoralen Antischnarch-Vorrichtung 51, die auf einem Modell eines Unterkiefers 52 sitzt. Diese zweite Konstruktion 50 ist im Wesentlichen U-förmig aufgebaut und weist zwei Abschnitte 53, 54 auf, die zumindest einen Teil der Backenzähne des Unterkiefers 52 überdecken. Auf diesen beiden Abschnitten 53, 54 ist eine Gleitfläche aus Kunststoff angeordnet, die jedoch in 5 nicht dargestellt ist. Damit der Kunststoff besser auf den Abschnitten 53, 54 haftet, kann auf die Abschnitte ein Haftvermittler (ebenfalls nicht gezeigt) aufgebracht sein. Im Gegensatz zu der Konstruktion 3 nach 4, umfasst die zweite Konstruktion 50 zwei Bereiche 55, 56, nämlich einen ersten Bereich 55, der in einem unteren Abschnitt des Unterkiefers 52 und damit nicht direkt hinter den Zähnen angeordnet ist, sowie einen zweiten Bereich 56, der aus den beiden Abschnitten 53, 53 besteht, wobei der zweite Bereiche 56 oberhalb von Backenzähnen des Unterkiefers 52 angeordnet ist und die Backenzähne damit überdeckt. Da sich der zweite Bereich 56, das heißt die beiden Abschnitte 53, 54, oberhalb einer Ebene befindet, in der sich der erste Bereich 55 befindet, sind als Stege ausgebildete Verbindungsabschnitte 59, 60 bzw. 61, 62 vorgesehen, über die die beiden Abschnitte 53, 54 mit dem ersten Bereich 55 verbunden sind.
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In 5 sind nur die beiden hinteren Backenzähne 57 und 58 zu sehen, an denen ein entsprechendes zweites Halteelement 63, 64 angeordnet ist, um die zweite Konstruktion 50 an dem Unterkiefer 52 zu befestigen.
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An den Abschnitten 53 bzw. 54 befinden sich auch zwei erste Halteelemente 65, 66, die mit Eckzähnen 67, 68 des Unterkiefers 52 verbunden sind. Die Halteelemente 63, 64, 65, 66 sind vorzugsweise als Doppelarmklammern ausgebildet, wie dies auch in 5 dargestellt ist.
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An der unteren zweiten Konstruktion 50 sind zwei Aufnahmen 69, 70 vorgesehen, an denen Verbindungsmittel (nicht dargestellt) angebracht werden können. Über die Verbindungsmittel kann die erste Konstruktion 50 mit einer zweiten oberen Konstruktion der intraoralen Antischnarch-Vorrichtung 51 verbunden werden (nicht gezeigt). Bei diesen Verbindungsmitteln kann es sich ebenfalls um Teleskopschrauben handeln, wie sie in 2 dargestellt sind, so dass diese Verbindungsmittel mittels entsprechender Verbindungselemente, zum Beispiel mittels Schrauben, an den Aufnahmen 69, 70 fixiert werden können (nicht dargestellt).
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Die zweite Konstruktion 50 kann entweder mit der ersten Konstruktion 2 nach 1 oder aber mit einer in 6 dargestellten ersten Konstruktion verbunden sein, um eine intraorale Antischnarch-Vorrichtung zu bilden.
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In 6 ist eine Variante einer ersten Konstruktion 80 dargestellt, die an einem Modell eines Oberkiefers 81 angebracht ist. Diese erste Konstruktion 80 kann über Verbindungsmittel (nicht gezeigt) mit der zweiten Konstruktion 3 nach 4 oder aber mit der zweiten Konstruktion 50 nach 5 verbunden sein, um so eine intraorale Antischnarch-Vorrichtung 82 zu bilden. Um die Verbindungsmittel an einer ersten Konstruktion anzubringen, sind zwei Aufnahmen 83, 84 vorgesehen. Bei diesen Verbindungsmitteln kann es sich um Teleskopschrauben handeln, wie sie in 2 dargestellt sind, so dass diese Verbindungsmittel mittels entsprechender Verbindungselemente, zum Beispiel mittels Schrauben, an den Aufnahmen 83, 84 fixiert werden können (nicht dargestellt).
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Die erste Konstruktion 80 umfasst ein zentrales Bauteil 85, das im Wesentlichen oval aufgebaut ist. Das zentrale Bauteil 85 kann aber beispielsweise auch eine im Wesentlichen quadratische oder runde Grundform aufweisen, weil die Form dieses zentralen Bauteils nicht entscheidend ist, solange die erste Konstruktion 80 fest an dem Oberkiefer 81 fixiert werden kann.
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Damit die erste Konstruktion 80 an dem Oberkiefer 81 angebracht werden kann, sind an dem zentralen Bauteil 85 zwei erste Halteelemente 86, 87 sowie zwei zweite Halteelemente 88, 89 vorgesehen. Jedes dieser Halteelemente 86 bis 89 ist über einen als Steg ausgebildetem Verbindungsabschnitt 94, 95, 96, 97 mit dem zentralen Bauteil 85 verbunden. Über die beiden ersten Halteelemente 86, 87 wird die erste Konstruktion 80 mit Eckzähnen 90, 91 des Oberkiefers 81 und über die beiden zweiten Halteelemente 88, 89 mit einander gegenüberliegenden Backenzähnen 92, 93 verbunden. In 6 sind die Halteelemente 86 bis 89 ebenfalls als Doppelarmklammern ausgebildet. Das zentrale Bauteil 85 kann dabei am harten Gaumen (Palatum durum) anliegen.
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Somit ist für einen Fachmann klar, dass bei der erfindungsgemäßen intraoralen Antischnarch-Vorrichtungen die Grundform (zum Beispiel eine U-förmige Grundform) der ersten Konstruktion sowie der zweiten Konstruktion nicht wesentlich ist, solange die erste Konstruktion sowie die zweite Konstruktion Halteelemente aufweisen, mittels der die erste Konstruktion an dem Oberkiefer und die zweite Konstruktion an dem Unterkiefer angeordnet werden kann. Dabei hat sich herausgestellt, dass sowohl die erste Konstruktion als auch die zweite Konstruktion dann besonders gut im Mund einer Person sitzen, wenn zwei Halteelemente mit den Eckzähnen und zwei Halteelemente mit zwei Backenzähnen, insbesondere mit den letzten beiden Backenzähnen des Oberkiefers bzw. des Unterkiefers, verbunden sind. Neben den Halteelementen ist es wichtig, dass die beiden Konstruktionen über Verbindungsmittel miteinander verbunden sind, wobei die Verbindungsmittel für eine Person individuell einstellbar ist, so dass jederzeit gewährleistet wird, dass die Antischnarch-Vorrichtung gut und fest im Mund dieser Person sitzt und dass durch das Einstellen des Verbindungsmittels ein Schnarchen bzw. eine Schlafapnoe verhindert wird. Vorzugsweise werden als Verbindungsmittel Teleskopschrauben eingesetzt, weil diese einfach einzustellen und preiswert zu haben sind.
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Weil jede intraorale Antischnarch-Vorrichtung individuell für eine Person angefertigt wird, besitzt die Antischnarch-Vorrichtung neben einem hohen Tragekomfort auch einen optimalen Sitz. Die Antischnarch-Vorrichtung besitzt zudem eine unbegrenzte Lebensdauer, weil diese aus Metall sowie aus Kunststoff (nämlich die Gleitflächen) besteht, so dass sie sehr robust aufgebaut ist. Auch eine Mundgeruchsbildung wird verhindert, weil sich Bakterien nicht an der Antischnarch-Vorrichtung ablagern, insbesondere deshalb nicht, weil die erste obere Konstruktion und die zweite untere Konstruktion sowie das die beiden Konstruktionen verbindende Verbindungsmittel aus Metall oder aus einer Metalllegierung bestehen. Es versteht sich, dass die beiden Konstruktionen und das Verbindungsmittel vorzugsweise aus einem Metall bzw. Metalllegierungen bestehen, die eine identische oder zumindest sehr ähnliche Zusammensetzung aufweisen.
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Eine solche Antischnarch-Vorrichtung lässt sich sehr gut reinigen.
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Die beiden Gleitflächen der zweiten unteren Konstruktion bestehen aus mundbeständigem Kunststoff, wobei vorzugsweise Duroplaste verwendet werden, weil diese eine ausreichend hohe Härte aufweisen und dennoch weicher als Metall sind, so dass die Gleitflächen verhindern, dass es zu Bissstörungen kommt oder dass die Backenzähne des Oberkiefers gar beschädigt werden. Mundbeständige Kunststoffe sind allgemein bekannt, weshalb auf deren Zusammensetzung nicht weiter eingegangen wird.
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Da die erfindungsgemäße Antischnarch-Vorrichtung sehr kompakt aufgebaut ist, lässt sie sich leicht in den Mund einsetzen und wieder aus diesem entfernen. Vorteilhaft ist auch, dass die Antischnarch-Vorrichtung nicht sperrig ist, so dass eine Person ohne Einschränkung sprechen und trinken kann, wodurch die Antischnarch-Vorrichtung nicht andauernd aus dem Mund herausgenommen und wieder hineingesetzt werden muss. Dadurch wird die Tragezeit deutlich erhöht.
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Selbst wenn einer Person einmal Zähne ausfallen sollten bzw. eine Person nicht mehr alle Zähne besitzen sollte, so stellt das Tragen der erfindungsgemäßen Antischnarch-Vorrichtung auch kein Problem dar, weil diese individuell angefertigt wird und somit auch fehlende Zähne ersetzt werden können, indem eine Zahnprothese an die entsprechende Stelle der Antischnarch-Vorrichtung angebracht wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Antischnarch-Vorrichtung
- 2
- Erste Konstruktion für den Oberkiefer
- 3
- Zweite Konstruktion für den Unterkiefer
- 4, 5
- Verbindungsmittel
- 6, 7
- Gleitflächen
- 8 bis 10
- Enden
- 11 bis 13
- Mittel
- 14 bis 16
- Verbindungselemente
- 17, 18
- Abschnitte
- 19, 20
- Erste Halteelemente
- 21, 22
- Zweite Halteelemente
- 23
- Erstes Halteelement
- 24, 25
- Zweite Halteelemente
- 26
- ---
- 27
- Ende
- 28
- Mittel
- 29
- ---
- 30
- Verbindungselement
- 31 bis 34
- Aufnahmen
- 35
- Unterseite
- 36, 37
- Unterseite
- 38 bis 41
- Wandungen
- 42
- Unterkiefer
- 43
- Erste Halteelemente
- 44
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- 45,46
- Eckzähne
- 47
- Gebiss
- 48, 49
- Backenzähne
- 50
- Zweite Konstruktion für den Unterkiefer
- 51
- Antischnarch-Vorrichtung
- 52
- Unterkiefer
- 53, 54
- Abschnitte
- 55, 56
- Bereiche
- 57, 58
- Hintere Backenzähne
- 59 bis 62
- Verbindungsabschnitte
- 63, 64
- Zweite Halteelemente
- 65, 66
- Erste Halteelemente
- 67, 68
- Eckzähne
- 69, 70
- Aufnahmen
- 71
- ---
- 72
- ---
- 73
- Schenkel
- 74
- Schenkel
- 75
- ---
- 76
- ---
- 77
- ---
- 78
- ---
- 79
- ---
- 80
- Erste Konstruktion für den Oberkiefer
- 81
- Oberkiefer
- 82
- Antischnarch-Vorrichtung
- 83, 84
- Aufnahmen
- 85
- Zentrales Bauteil
- 86 bis 89
- Halteelemente
- 90, 91
- Eckzähne
- 92, 93
- Backenzähnen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010018163 A1 [0005]
- DE 19844628 A1 [0006]