DE102022128239B3

DE102022128239B3 - Grundstoff zum Anmischen eines Klebstoffs, Gebrauchsgegenstand und Verfahren zur Herstellung eines Klebstoffs und Befestigung von Futtermittelpartikeln auf Oberflächen

Info

Publication number: DE102022128239B3
Application number: DE102022128239.2A
Authority: DE
Inventors: Andrea Gürtler
Original assignee: Homa GmbH
Current assignee: Homa GmbH
Priority date: 2022-10-25
Filing date: 2022-10-25
Publication date: 2023-10-12
Anticipated expiration: 2042-10-26

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Grundstoff für einen Klebstoff, einen Gebrauchsgegenstand und ein Verfahren zur Herstellung eines Klebstoffs und Befestigung von Futtermittelpartikeln auf Oberflächen sowie eine Verwendung des Grundstoffs.Die Erfindung schließt auch einen Gebrauchsgegenstand (1) mit einem Trägerkörper (2) ein, wobei zumindest partiell auf der Oberfläche des Trägerkörpers (2) eine aus einem erfindungsgemäßen Grundstoff gebildete klebefähige Masse (3) angeordnet ist und feste Futtermittelpartikel (4) auf der klebefähigen Masse (3) fixiert sind.

Description

Die Erfindung betrifft einen Grundstoff für einen Klebstoff, einen Gebrauchsgegenstand und ein Verfahren zur Herstellung eines Klebstoffs und Befestigung von Futtermittelpartikeln auf Oberflächen sowie eine Verwendung des Grundstoffs.
Aus dem Bereich der Land- und Forstwirtschaft ist es seit langer Zeit bekannt, Tieren Lecksteine oder Holzteile anzubieten, um ihnen Salze, Mineralien, Spurenelemente und auch Vitamine zuzuführen. Derartige Lecksteine werden in Form von Quadern, Würfeln, Zylinder- oder Kegelabschnitten als massive formstabile, feuchtigkeits- und temperaturbeständige Körper angeboten. Diese Leckstein-Körper können als Pressteile entlang einer Mittelachse ein durchgehendes zylindrisches Loch aufweisen. Durch dieses Loch hindurch können Lecksteine an einem Seil, beispielsweise von einer Decke herab, aufgehängt werden, wie es vor allem in Stallungen von Pferden umgesetzt wird.
Das betreffende Tier wird unter Weckung seiner natürlichen Neugierde spielerisch beschäftigt, wobei es zugleich in einem selbstbestimmten Maße die Mineralien der Lecksteine als Nahrungsergänzungsmittel aufnimmt. Wachstum, Gesundheit und/oder Leistung des betreffenden Tieres kann damit nachhaltig erhalten bzw. gesteigert werden.
Ein natürliches Bedürfnis eines Pferdes ist es, an Holz zu knabbern und an Rinde zu nagen. Durch unterschiedliche bereits am Markt erhältliche Vorrichtungen ist es den Pferden möglich, an Holz zu knabbern, an Mineralsteinen zu lecken sowie sich beispielsweise an Bürstvorrichtungen zu wetzen. Das Ziel dabei ist, den Alltag und die Versorgung des Pferdes zu verbessern.
Aus der Druckschrift DE 20 2011 104 941 U1 ist eine Halterung als Vorrichtung bekannt, die in einer Pferdebox, an einem Koppelzaun oder auf einem Pferdetransporthänger angebracht werden kann.
Die Vorrichtung besteht aus einer Stahlhalterung mit Befestigungslöchern und zwei seitlichen im Winkel von 90° abstehenden Schenkeln, welche ebenfalls Bohrungen aufweisen. An diesen Bohrungen ist eine Gewindestange mit Hülse befestigt. Auf die Hülse der Gewindestange werden Baumholzstücke mit Rinde gesetzt. Die Bohrung der Hölzer ist dabei größer als der Durchmesser der Hülse, wodurch das Holz auf der Gewindestange drehbar gelagert ist. Dasselbe System wird auch, bei einem zudem angebrachten Leckstein eingesetzt. Des Weiteren können an der Halterung Bürsten montiert werden.
Derartige Vorrichtungen des Standes der Technik dienen zur Gesunderhaltung und Beschäftigung von Pferden, um den natürlichen Bedürfnissen des Knabberns und Nagens an Baumholzstücken sowie des Leckens an Mineralsteinen gerecht zu werden.
Aus der Druckschrift DE 20 2015 008 404 U1 sind weitere Halterungen als Vorrichtung bekannt, die für Pferde zwei Knabber- und Lecksteinhalterungen in einem vereint. Die Vorrichtung ist platzsparend und dient Pferden als zusätzliche Beschäftigung und zur Aufnahme von Mineralien durch die verwendeten Lecksteine und Knabberartikel.
Die zwei Halterungen sind durch ein Mittelstück als Trennwand unterteilt. Durch die Mitteltrennwand werden die unterschiedlich verwendeten Leck- und Knabberartikel wie Mineralsteine, Holz oder Knabbersteine voneinander getrennt angeordnet. An die Halterung angebracht werden können alle Leck- und Knabberartikel, die über ein Loch verfügen und daher in der Halterung drehbar sind.
Jede Seite lässt sich unabhängig von der anderen Seite öffnen und der sich darauf befindliche Artikel auswechseln. Hierzu können Halterstangen einzeln und unabhängig voneinander aus der Halterung gezogen werden, um die darauf befindlichen Leck- und Knabberartikel auszuwechseln. Die Halterungen sind so ausgeführt, dass sie mit einem Flacheisen als Gegenstück ohne Bohren an Gitterstangen einer Pferdebox befestigt werden können.
Für Leck- und Knabberartikel für Pferde ist eine Anbringung von Futtermittelpartikeln auf Oberflächen notwendig. Dieses Anbringen erfordert geeignete Klebesubstanzen, welche die Futtermittelpartikel zuverlässig auf Oberflächen von Trägermaterialen fixieren. In anderem Zusammenhang ist hierzu aus der Druckschrift US 2013 / 0 072 601 A1 eine Dichtungszusammensetzung zum Abdichten von Löchern in Luftreifen bekannt, welche aus einem flüssigen Trägermaterial, aus Viskositäts- und Suspensionsmitteln sowie aus einer Vielzahl von Füllstoffen und Dichtmitteln zusammengesetzt ist. Aus mehreren Vormischungen unterschiedlicher Einzelsubstanzen wird eine zum Abdichten von Löchern in Luftreifen verarbeitbare Dichtungszusammensetzung unter permanentem Rühren über mehrere Stunden hergestellt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Grundstoff für einen Kleber, ein Verfahren sowie eine Verwendung und einen Gegenstand weiterzubilden, welche zur Anbringung von Futtermittelpartikeln auf Oberflächen geeignet sind.
Diese Aufgabe wird durch einen Grundstoff mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1, einem Gebrauchsgegenstand gemäß Anspruch 5 sowie einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 6 und einer Verwendung gemäß Anspruch 10 gelöst. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen und Varianten der Erfindung.

Die Erfindung schließt einen Grundstoff zum Anmischen eines Klebstoffs ein, enthaltend (in Gew.-%):

Xanthan	20,0 bis 40,0 %,
Carboxymethylcellulose	20,0 bis 40,0 %,
zumindest zwei der folgenden Stoffe: Natriumchlorid	5,0 bis 35,0 %,
wasserlösliche Kohlenhydrate
wie Maltodextrin oder Dextrose	5,0 bis 35,0 %,
Flohsamenschalenmehl	5,0 bis 25,0 %,
und
optional Biotin	0,05 bis 3 %,
optional rote Beete	0,05 bis 3 %,
optional Spirulina	0,05 bis 3 %,
optional Kurkuma	0,05 bis 3 %,
optional Fenchelsamenpulver	0,05 bis 3 %,
optional Süßholzwurzelsaftpulver	0,05 bis 3 %.

In bevorzugter Ausführungsform liegt der erfindungsgemäße Grundstoff in der vorstehenden Zusammensetzung in Gew.-% vor.
Der Grundstoff dient zum Anmischen eines Klebstoffs bevorzugt zur Befestigung von Futtermittelpartikeln auf Oberflächen, insbesondere für das Anbringen an einen Holzklotz zur Fixierung von Kräutern.
Xanthan (E415) ist ein Polysaccharid, bei der eine große Anzahl von Monosacchariden miteinander verbunden sind. Eine wichtige Eigenschaft von Xanthan ist die Quellfähigkeit in wässriger Lösung, wodurch die Viskosität des Mediums erhöht wird. Ein besonderes Kennzeichen von Xanthanlösungen besteht darin, dass sie ein thixotropes Verhalten aufweisen, d. h. sie werden vorübergehend dünnflüssiger, wenn man sie schnell umrührt oder anderweitig Scherspannungen aussetzt. Dies erweist sich auch als eine wichtige Eigenschaft bei der Weiterverarbeitung des Grundstoffs beim Anmischen eines Klebstoffs, in den feste Bestandteile eingebracht werden. Einerseits muss der zu verarbeitende Klebstoff auf einer Oberfläche zunächst haften und formstabil aufbringbar sein. In diesem Zusammenhang wird zunächst eine ausreichend hohe Viskosität des Klebers anvisiert, bei der ein Aufbringen auf Oberflächen möglich ist. Andererseits werden bei der Weiterverarbeitung feste Bestandteile in die Kleberschicht eingebracht oder auf die Kleberoberfläche aufgebracht. Hierzu wird aufgrund der Thixotropie lokal Kleberbestandteile mobiler, d.h. die Viskosität herabgesetzt, sobald Festbestandteile mit einer gewissen Krafteinleitung in oder auf die Kleberschicht fixiert werden.
Carboxymethylcellulose (CMC, Cellulosegummi, E466) ist ein Celluloseether als Derivat der Cellulose, die durch partielle oder vollständige Substitution der Wasserstoff-Atome der Hydroxy-Gruppen in der Cellulose hergestellt werden können. Die Eigenschaften der Celluloseether sind abhängig von der Art des Substituenten, der Anzahl der substituierten Hydroxygruppen und deren Verteilung. Erfindungsgemäß wird mit Carboxymethylcellulose folglich ein Celluloseether gewählt, der durch seine Art und Anzahl der eingeführten Ethergruppen löslich in Wasser ist. Carboxymethylcellulose ist in der Lage, mit Wasser leicht zähflüssige Substanzen zu bilden, bis hin zu festen Gelen. Die Viskosität ist dabei vom pH-Wert und von der Temperatur der Flüssigkeit abhängig. Carboxymethylcellulose verbessert insbesondere die Konsistenz des Klebstoffs und die Verarbeitbarkeit.
Natriumchlorid ist als Bestandteil des Grundstoffs eines Klebstoffs für Tiere ein wichtiger Mineralstoff. Es ist bei der Zubereitung eines Klebstoffs sehr gut wasserlöslich, wobei die Löslichkeit nur wenig temperaturabhängig ist. In Verbindung mit Xanthan und Carboxymethylcellulose beeinflusst Natriumchlorid die vorteilhaften Eigenschaften zur Verarbeitung des Klebstoffs nicht oder nur in geringem Maße. In der Praxis erfolgt die Bedarfsdeckung in der Pferdefütterung oft über mineralisiertes Futter oder über einen klassischen Salzleckstein. Im Rahmen der Erfindung liefert bereits der Grundstoff des Klebstoffs einen wichtigen Beitrag, den Mineralbedarf eines Pferdes decken.
Flohsamenschalen dienen zur Unterstützung des Verdauungsapparates bei Pferden. Das Besondere an Flohsamen sind ihre Eigenschaften zur Schleimbildung und ihre hohe Quelleigenschaft. Die in den Flohsamenschalen enthaltenen pflanzlichen Ballaststoffe sind in der Lage, ein Vielfaches an Wasser zu binden. Gerade die Schalen der Flohsamen sind sehr ballaststoffreich. Im Darm eines Pferdes quellen die Ballaststoffe auf und regen die Verdauung an. Dabei können sie schädliche Substanzen binden und mit der Nahrung ausscheiden. Ballaststoffe bilden den Nährboden für positive Darmbakterien und unterstützen so eine gesunde Darmflora. Im Zusammenhang mit der Erfindung lässt sich mit diesem Bestandteil des Grundstoffs eines Klebstoffs die Verarbeitbarkeit und Viskosität des Klebers in einem besonders günstigen Maße einstellen.
Kohlenhydrate dienen als Energieträger. Erfindungsgemäß genannt sind Maltodextrin oder Dextrose als wasserlösliche Kohlenhydrate, welche sich in der Klebstoffmasse gut verarbeiten lassen.
In der Gesamtheit aller vorstehend beschriebenen Bestandteile des Grundstoffs zur Herstellung eines Klebstoffs ergänzen sich diese zu einer besonders einfach zu verarbeitenden thixotropen Masse, in die weitere Feststoffpartikel gut auf- und eingebracht werden können und nach Trocknung der Masse eine stabile Klebeschicht ausbilden.
Die genannten optionalen Bestandteile Biotin, rote Beete, Spirulina, Kurkuma, Fenchelsamenpulver, Süßholzwurzelsaftpulver sind vorteilhafte Zusatzbestandteile als Vitamine, Farbstoffe, Nahrungsergänzungsmittel, Verdauungsförderer oder als Substanzen zur Beruhigung, welche sich mit den weiteren Bestandteilen des Klebstoffs gut verarbeiten lassen. Bevorzugt sind die genannten optionalen einzelnen Bestandteile im Grundstoff jeweils mit 0,2 bis 1,5 % enthalten. Weiter bevorzugt sind diese einzelnen Bestandteile im Grundstoff jeweils mit 0,3 bis 1,0 % enthalten. Zu den vorstehend beschriebenen Bestandteilen können weitere Frucht oder Gemüsepulver gegeben werden, um den Kleber einzufärben und optisch ansprechend zu gestalten. Die Zugabe des Mengenanteils hängt von der jeweils gewünschten Farbintensität ab.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung können Xanthan 30,0 bis 35,0 % und/oder Carboxymethylcellulose 30,0 bis 35,0 % enthalten sein. Durch diese Auswahl der mit Wasser quellfähigen wesentlichen Bestandteile des Klebers wird hinsichtlich der Konsistenz und Verarbeitbarkeit der klebefähigen Masse ein Optimum erzielt.
Vorteilhafterweise können Natriumchlorid und/oder Kohlenhydrate 15,0 bis 30,0 % enthalten sein. Ein ausgewogener Anteil dieser Zusatzstoffe beeinflusst die vorteilhaften Eigenschaften bei der Verarbeitung des Klebstoffs nicht oder nur unwesentlich. Diese Grundstoffe des Klebstoffs liefern auch in einer Mischung einen Anteil, den Mineral- und Energiebedarf eines Pferdes zu decken.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung kann Flohsamenschalenmehl 10,0 bis 15,0 % enthalten. Dieser Anteil des pflanzlichen Ballaststoffes ist bereits aufgrund seiner hohen Quelleigenschaft ausreichend, eine vorteilhafte Unterstützung des Verdauungsapparates bei Pferden zu bewirken.
Die Erfindung schließt auch einen Gebrauchsgegenstand mit einem Trägerkörper ein, wobei zumindest partiell auf der Oberfläche des Trägerkörpers eine aus einem erfindungsgemäßen Grundstoff gebildete klebefähige Masse angeordnet ist und feste Futtermittelpartikel auf der klebefähigen Masse fixiert sind.
Als Trägerkörper können einige Holzarten in Betracht gezogen werden, welche für Pferde geeignete Inhaltsstoffe aufweisen. Neben den aufgebrachten Futterpartikeln und den Inhaltsstoffen des Klebers werden über die jeweilige Holzart weitere für die Gesundheit eines Pferdes förderliche Inhaltsstoffe aufgenommen. Das Nagen an derartigen Gebrauchsgegenständen wirkt bei Pferden stressabbauend und dient zudem als gewünschter Zeitvertreib. Ein Trägerkörper kann folglich als Holzklotz mit oder ohne Rinde verwendet werden.
Bei den Futtermittelpartikeln kann es sich neben Getreideanteilen auch um ausgewählte Kräuter oder Kräutermischungen handeln. Das Fixieren findet bevorzugt durch Wälzen, Bestreuen, Einarbeiten wie beispielsweise Einkneten oder Eindrücken statt.
Die Erfindung schließt auch ein Verfahren zur Herstellung eines Klebstoffs und Befestigung von Futtermittelpartikeln auf Oberflächen ein, wobei:

- der erfindungsgemäße Grundstoff mit Wasser zu einer klebefähigen Masse vermischt wird,
- die klebefähige Masse quellen gelassen wird,
- die klebefähige Masse auf einer Oberfläche eines Gegenstandes zumindest partiell aufgetragen wird,
- feste Futtermittelpartikel auf die klebefähige Masse durch Fixieren auf der Oberfläche aufgebracht werden,
- die klebefähige Masse getrocknet wird.

Der Grundstoff kann sowohl mit kaltem als auch mit warmem Wasser angerührt werden. Hierzu wird in den Grundstoff das Wasser eingerührt. Der pulverförmige Grundstoff kann jedoch mit dem Wasser zusammen auch in einem Glas durch Schütteln vermengt werden. Die dabei entstehende klebefähige Masse kann nach dem Vermengen bei geeigneter Umgebungstemperatur ruhen, um über einen Zeitraum von einigen Stunden zu quellen. Nach der Ruhezeit bildet sich eine thixotrope bis gelartige Konsistenz der klebefähigen Masse aus, die beispielsweise mit einem Pinsel oder einer Rakel in einer gleichmäßigen Schicht auf eine Oberfläche aufgebracht werden kann.
Ein Fixieren der festen Futtermittelpartikel auf der Kleberschicht erfolgt in der Praxis bevorzugt durch Wälzen der bestrichenen Oberfläche eines Trägerkörpers in Kräuter bzw. manuelle Anbringung der Kräuter durch festes Andrücken.
Der Gebrauchsgegenstand, beispielsweise ausgeführt als ummantelter Holzklotz kann an Luft in gewöhnlicher Umgebungstemperatur getrocknet werden. Die Dauer der Trocknung ist von der Luftfeuchtigkeit abhängig. Die Trocknung kann idealerweise bei niedriger Luftfeuchtigkeit und bei Zimmertemperatur stattfinden.
Vorteilhafterweise kann die Auftragsfläche zumindest 50 % der Oberfläche des Gegenstandes betragen. Insbesondere an den Stellen der Aufhängung wird der Gebrauchsgegenstand nicht mit Futterzusätzen belegt. Einerseits besteht dann nicht die Gefahr, dass durch Verbiss eine Haltevorrichtung beschädigt wird. Andererseits wird die von Haltevorrichtungen ausgehende Verletzungsgefahr verringert.
In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung kann die Zeitdauer zum Quellen der klebefähigen Masse 2 bis 24 Stunden betragen. Je nach Temperatur und Luftfeuchte kann die Zeitdauer für den Quellvorgang variieren. Bei einer Temperatur zwischen 15 - 25°C kann die Quellzeit bevorzugt 6 bis 12 Stunden betragen.
Vorteilhafterweise kann auf der Oberfläche des Gegenstandes eine Schicht der klebefähige Masse mit einer Dicke von 2 bis 5 mm aufgebracht werden. Die ausgewählt Schichtdicke hängt unter anderem von der aufgebrachten Menge an Futtermittelpartikeln ab. Die Schichtdicke sollte bevorzug so gewählt werden, das Futtermittelpartikel nicht nur oberflächlich anhaften, sondern zu einem gewissen Maße in die Kleberschicht eindringen, um zuverlässig und dauerhaft fixiert zu sein. Die Praxis zeigt, dass die Fixierung mit der genannten Schichtdicke des Klebers so ausgeführt ist, dass bei Pferden die Futtermittelpartikel abgeknabbert werden und nicht lediglich oberflächlich abstreifbar sind.
Die Erfindung schließt zudem eine Verwendung des erfindungsgemäßen Grundstoffs zum Anmischen einer klebefähigen Masse zur Befestigung von Futtermittelpartikeln auf Oberflächen ein.
Besonders bevorzugte beispielhafte Zusammensetzungen des Grundstoffs liegen für eine Zubereitung mit 100 ml Wasser im Intervall:

1,0-1,5 g Xanthan,
1,0-1,5 g Carboxymethylcellulose,
0,8-1,2 g Natriumchlorid,
0,5-1 g Flohsamenschalenmehl, als beispielhafter optionaler Bestandteil:
0,02-0,05 g Biotin.

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele und Varianten der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:

1 schematisch einen Querschnitt durch einen Gebrauchsgegenstand mit einem Holzteil, auf dessen Oberfläche mittels der klebefähigen Masse Futtermittelpartikel fixiert sind.

1 zeigt schematisch einen Querschnitt durch einen Gebrauchsgegenstand 1 mit einem zylinderförmigen Holzteil als Trägerkörper 2. Das Holzteil ist mit einem Loch 5 versehen, durch das eine Aufhängevorrichtung geführt werden kann. Als Aufhängevorrichtung kann sich ein ausreichend dickes, stabiles Naturseil eignen, wie beispielsweise ein 8 mm Sisalseil, welches durch das Loch hindurchgeführt ist. Mit weiteren, in der 1 nicht dargestellten Löchern entlang der Längsachse des zylinderförmigen Holzteils ist alternativ eine horizontale Aufhängung möglich.
Das Holzteil besitzt eine entrindete oder naturbelassene Oberfläche, auf der zu einem gewissen Anteil die klebefähige Masse 3 aus dem mit Wasser zubereiteten, erfindungsgemäßen Grundstoff aufgebracht ist. Im feuchten Zustand bildet die klebefähige Masse 3 eine thixotrope Schicht, in die Futtermittelpartikel 4 verankert sind.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wurden zur Vorbereitung der klebefähigen Masse 3 eine Menge von 4,52 g des pulverförmigen Grundstoffs mit 100ml Wasser vermischt, um die Masse an Kleber für den Trägerkörper 2 herzustellen. Das Holzteil als Trägerkörper 2 ist ca. 30 cm lang und hat einen Durchmesser von 7 bis 10 cm.
Auf 100 ml Wasser gerechnet setzt sich der Grundstoff wie folgt zusammen:

1,5 g Xanthan,
1,5 g Carboxymethylcellulose,
1 g Natriumchlorid,
0,5 g Flohsamenschalenmehl, als optionaler Bestandteil:
0,02 g Biotin.

Diese Futtermittelpartikel 4 werden in die Kleberschicht beispielsweise durch Einwalzen, Einkneten oder Eindrücken auf- und eingebracht. Danach findet zur abschließenden Fixierung ein Trocknungsvorgang der klebefähige Masse 3 statt.
Als Trägerkörper 2 eignen sich für Pferde Holzarten unter dem Gesichtspunkt einer gesunden Ernährung durch ihre Inhaltsstoffe besonders. Beispielhaft genannt sind:

- Birkenholz, welches leicht harntreibend, entzündungshemmend und schwach entgiftend;
- Pappelholz, welches Salicin, Salicortin und Populin enthält, die schmerzstillend und entzündungshemmend wirken sollen;
- Haselnussholz, welches Gerbstoffe und Flavonoide enthält, die eine Gesunderhaltung des Darmepithels haben und eine leicht entzündungshemmende Wirkung auf die Schleimhäute von Maul und Rachen aufweisen;
- Weide, welche Salizylate enthält, die im Pferdedarm zu Salizylsäure umgewandelt werden.

Als Futtermittelpartikel 4 für die Ummantelung mit bzw. ohne Getreideanteil eignen sich, nur um einige zu nennen, beispielsweise Eukalyptusblätter, Kornblume, Rosenblätter, Ringelblume, Karottenchips, getrocknetes Heidelbeerpulver, Johanniskraut, Hopfenblüten, getrocknete Apfelchips, Hagebuttensamen, Hagebuttenschalen, Kamille, Lavendel, Thymian, Malvenblüten, Pfefferminze, Fenchel, Schwarzkümmelsamen, Aroniabeere, Haselnussblätter, Spitzwegerich, Sonnenblumenblütenblätter, Malvenblüten, Hibiskusblüten und Gojibeeren. Diese Produkte sind getrocknet, naturbelassen und ohne chemische Zusätze.
Bezugszeichenliste

1: Gebrauchsgegenstand
2: Trägerkörper
3: klebefähige Masse
4: Futtermittelpartikel
5: Loch

Claims

Grundstoff zum Anmischen eines Klebstoffs, enthaltend in Gew.-%: Xanthan 20,0 bis 40,0 %, Carboxymethylcellulose 20,0 bis 40,0 %, zumindest zwei der folgenden Stoffe: Natriumchlorid 5,0 bis 35,0 %, wasserlösliche Kohlenhydrate wie Maltodextrin oder Dextrose 5,0 bis 35,0 %, Flohsamenschalenmehl 5,0 bis 25,0 %, und optional Biotin 0,05 bis 3 %, optional rote Beete 0,05 bis 3 %, optional Spirulina 0,05 bis 3 %, optional Kurkuma 0,05 bis 3 %, optional Fenchelsamenpulver 0,05 bis 3 %, optional Süßholzwurzelsaftpulver 0,05 bis 3 %.
Grundstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Xanthan 30,0 bis 35,0 % und/oder Carboxymethylcellulose 30,0 bis 35,0 % enthalten ist.
Grundstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Natriumchlorid und/oder Kohlenhydrate 15,0 bis 30,0 % enthalten ist.
Grundstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Flohsamenschalenmehl 10,0 bis 15,0 % enthalten ist.
Gebrauchsgegenstand (1) mit einem Trägerkörper (2), dadurch gekennzeichnet, dass zumindest partiell auf der Oberfläche des Trägerkörpers (2) eine aus einem Grundstoff gemäß einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 4 gebildete klebefähige Masse (3) angeordnet ist und feste Futtermittelpartikel (4) auf der klebefähigen Masse (3) fixiert sind.
Verfahren zur Herstellung eines Klebstoffs und Befestigung von Futtermittelpartikeln (4) auf Oberflächen, dadurch gekennzeichnet, dass - der Grundstoff gemäß einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 4 mit Wasser zu einer klebefähigen Masse (3) vermischt wird, - die klebefähige Masse (3) quellen gelassen wird, - die klebefähige Masse (3) auf einer Oberfläche eines Gegenstandes zumindest partiell aufgetragen wird, - feste Futtermittelpartikel (4) auf die klebefähige Masse (3) durch Fixieren auf der Oberfläche aufgebracht werden, - die klebefähige Masse (3) getrocknet wird.
Verfahren zur Herstellung eines Klebers nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Auftragsfläche zumindest 50 % der Oberfläche des Gegenstandes beträgt.
Verfahren zur Herstellung eines Klebers nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitdauer zum Quellen der klebefähigen Masse (3) 2 bis 24 Stunden beträgt.
Verfahren zur Herstellung eines Klebers nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Oberfläche des Gegenstandes eine Schicht der klebefähige Masse (3) mit einer Dicke von 2 bis 5 mm aufgebracht wird.
Verwendung des Grundstoffs nach einem der Ansprüche 1 bis 4 zum Anmischen einer klebefähigen Masse (3) zur Befestigung von Futtermittelpartikeln (4) auf Oberflächen.