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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Aufbewahrungssystem, vorzugsweise zur Verwendung als Warenlager eines Lebensmittellieferdienstes.
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Es ist seit langem bekannt, dass ein Kunde bzw. ein Endkunde, der ein Konsument eines Produktes ist, sich das gewünschte Produkt nach Haus oder auch an einen anderen Ort liefern lässt, anstelle das Produkt vom Hersteller oder von einem Händler abzuholen. Dies hat sich seit langem beispielsweise für das Produkt von frisch zubereiteten Pizzen etabliert, so dass Pizzen nicht nur von Restaurants auch an Kunden außer Haus geliefert werden, sondern sich spezielle Pizzalieferdienste entwickelt haben, welche ihre Pizzen ausschließlich ausliefern, d.h. kein Restaurant darstellen.
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Es hat sich in den letzten Jahren aber auch der Trend entwickelt, dass sich Liederdienste bilden, welche ausschließlich fremde frisch zubereitete Speisen von verschiedenen Restaurants an den Kunden ausliefern. Die Bestellungen der Speisen laufen üblicherweise nur noch über Apps auf den mobilen Endgeräten der Kunden.
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Ferner entwickeln sich nunmehr auch Lieferdienste, welche als lieferbare Produkte das Sortiment von Supermärkten anbieten bzw. nachbilden. Hierzu werden eigene Warenhäuser betrieben, welche die Produkte vorhalten. Auch in diesem Fall läuft die Bestellung der Kunden üblicherweise mittels App.
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In jedem Fall können Lieferdienste unabhängig von der Art der zu liefernden Produkte bzw. Waren als eine Dienstleistung der Absatzlogistik angesehen werden, bei der Produkte bzw. Waren, welche der Kunde zu einem bestimmten Ort wie üblicherweise sein Zuhause bestellt, von Mitarbeitern des Lieferdienstbetreibers zum Kunden transportiert werden. Die Aufgabe der Bestellung erfolgt üblicherweise Online, insbesondere per App. Die Auslieferung erfolgt zunehmend mit dem Fahrrad, aber auch mit einem Auto, einem Motorrad, einem Moped oder dergleichen.
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Lieferdienste für Lebensmittel als Ersatz für Supermärkte, auch Einkauflieferdienst, Einkauflieferservice oder Lebensmittellieferdienst genannt, entwickeln sich dabei im Wesentlichen in den Ballungsgebieten von Großstädten, wo viele potentielle Kunden über vergleichsweise kurze Wege, insbesondere mit dem Fahrrad, erreichbar sind. Dabei werben derartige Lieferdienste zunehmend mit der Schnelligkeit der Lieferung von Online-Bestellung bis zur Übergabe durch den Mitarbeiter beim Kunden, weshalb derartige Lieferdienste auch Schnelllieferdienste oder Expressdienste genannt werden.
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Insbesondere dieser Anspruch an die Schnelligkeit der Lieferung führt dazu, dass der Betreiber eines derartigen Lieferdienstes ein vergleichsweise dichtes Netz an Lagerflächen bzw. an Warenlagern z.B. in Stadtzentren aufbauen muss, um Lebensmittel sowie die sonstigen Waren seines Sortiments innerhalb von wenigen Minuten ausliefern zu können.
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Nachteilig hieran ist, dass das Betreiben von Lagerflächen bzw. Warenlagern in Stadtzentren aufgrund der üblicherweise dort vergleichbar hohen Mieten der Räumlichkeiten zu signifikanten Kosten führt. Auch müssen diese Räumlichkeiten zusätzlich Platz zum Verpacken der Waren, zum Aufenthalt der Mitarbeiter, um Abstellen der Fahrzeuge wie beispielsweise der Fahrräder und dergleichen bieten, was zu einem zusätzlichen Bedarf an Fläche führt. Derartige geeignete Räumlichkeiten müssen auch überhaupt erst einmal zur Verfügung stehen, um zum Betrieb eines derartigen Warenlagers genutzt werden zu können. Dies schränkt die Möglichkeiten ein, einen derartigen Lieferdienst bzw. ein Warenlager eines derartigen Lieferdienstes zu betreiben.
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Die
DE 100 58 085 A1 beschreibt ein Schließfachsystem, bestehend aus einer Vielzahl verschließbarer Einzelfächer, die individuell bestückbar sind, das mit einer Wärmetauschereinheit versehen ist, das Teil einer Immobilie ist, bei dem die Einzelfächer von außerhalb der Immobilie zugänglich und die Einzelfächer in einer witterungebeständigen und wärmeisolierten Box angeordnet sind, oder dass einer Immobilie zugeordnet ist, bei dem die Einzelfächer in einer witterungsbeständigen, wärmeisolierten, von außen zugänglichen Box angeordnet sind und die Box getrennt von der Immobilie frei aufgestellt ist. In jedem Fall ist dem Wärmetauscher eine Klimaanlage mit Klimaautomatik zugeordnet, wobei die Klimaanlage gefilterte und gekühlte Luft in die Box bläst.
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Das
DE 10 2014 100 321 B4 beschreibt ein Aufbewahrungssystem mit einem Gehäuse, das Öffnungen und einen Innenraum aufweist, der mehrere, wahlweise zu öffnende Abteile umfasst, die zumindest in ihrer geschlossenen Stellung im Innenraum vorgesehen sind und in denen Gegenstände gelagert werden können, wobei die Öffnungen jeweils einem Abteil zugeordnet sind und in geschlossener Stellung des ihnen zugeordneten Abteils geschlossen sind, und einer Wärmesenke zum Kühlen des Innenraums, wobei jedes Abteil einzeln eine zur Umgebung des Aufbewahrungssystems geöffnete Stellung einnehmen kann, in der ein Benutzer auf die im Abteil gelagerten Gegenstände von der Umgebung aus zugreifen kann, jedoch ein Zugriff auf die in anderen Abteilen gelagerten Gegenstände nicht möglich ist, wobei in geöffneter Stellung eines Abteils der restliche Innenraum von der Umgebung strömungstechnisch getrennt ist, wobei wenigstens ein Abteil eine Schublade mit einer Frontwand, einer Rückwand und einer Aufnahme aufweist, wobei die Frontwand in geschlossener Stellung des Abteils die dem Abteil zugeordnete Öffnung verschließt, wobei die Schublade einen Körper aufweist, der einen Boden und lediglich eine Seitenwand aufweist.
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Bekannt sind somit Aufbewahrungssysteme, welche außerhalb von Gebäuden betrieben und als Warenlager eines Lebensmittellieferdienstes genutzt werden können, da auch zu kühlende Waren dort vorgehalten werden können. Ein derartiges Aufbewahrungssystem kann von einem Mitarbeiter des Lebensmittellieferdienstes angefahren, um dort aus den verschiedenen Boxen bzw. Abteilen die Waren zu entnehmen, welche für eine bestimmte Warenbestellung eines Kunden benötigt werden. Dies schließt gekühlte Waren ein, was das Sortiment entsprechend erweitern kann.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Aufbewahrungssystem, vorzugsweise zur Verwendung als Warenlager eines Lebensmittellieferdienstes, der eingangs beschriebenen Art bereit zu stellen, so dass dessen Möglichkeiten erweitert werden können. Dies soll insbesondere für ein derartiges Aufbewahrungssystem ermöglicht werden, welches außerhalb eines Gebäudes betrieben werden kann. Insbesondere soll ein derartiges Aufbewahrungssystem unter möglichst vielen bzw. allen Witterungsbedingungen betrieben und genutzt werden können. Zumindest soll eine Alternative zu bekannten derartigen Aufbewahrungssystemen geschaffen werden.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Aufbewahrungssystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Somit betrifft die Erfindung ein Aufbewahrungssystem, welches auch als Aufbewahrungsvorrichtung bezeichnet werden kann. Ein derartiges Aufbewahrungssystem dient der Aufbewahrung von Waren bzw. von Produkten, um diese für eine Person aufzubewahren bzw. vorzuhalten. Entsprechend kann eine Person eine Ware bzw. ein Produkt von dem Aufbewahrungssystem erhalten bzw. aus dem Aufbewahrungssystem entnehmen. Ein derartiges Aufbewahrungssystem kann somit beispielsweise Postsendungen, Päckchen, Pakete und dergleichen als Waren bzw. als Produkte enthalten, welche von einer Person als Empfänger selbst aus dem Aufbewahrungssystem entnommen bzw. vom Aufbewahrungssystem erhalten werden können. Dies kann ebenso seitens eines Zustellers erfolgen, welcher eine Ware als Postsendung von dem Aufbewahrungssystem erhalten bzw. aus dem Aufbewahrungssystem entnehmen und einer Person als Empfänger zustellen bzw. übergeben kann.
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Ein derartiges Aufbewahrungssystem kann auch, wie eingangs beschrieben, ein Warensortiment eines Lebensmittellieferdienstes aufnehmen bzw. vorhalten, damit ein Mitarbeiter des Lebensmittelverdienstes verschiedene Waren gemäß einer Bestellung von dem Aufbewahrungssystem erhalten bzw. aus dem Aufbewahrungssystem entnehmen und einer Person als Kunde bzw. als Konsument liefern kann. Letzteres kann eine bevorzugte Anwendung bzw. Umsetzung eines erfindungsgemäßen Aufbewahrungssystems darstellen, wie eingangs beschrieben.
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Das erfindungsgemäße Aufbewahrungssystem weist ein Außengehäuse auf. Das Außengehäuse kann insbesondere witterungsbeständig ausgebildet sein, um eine Nutzung eines erfindungsgemäßen Aufbewahrungssystems an der Umgebung, d. h. außerhalb eines Gebäudes, zu ermöglichen, was insbesondere eine Beständigkeit gegen Feuchtigkeit, gegen Regen, gegen Hagel, gegen Schnee, gegen Sonne, gegen Wind und Sturm sowie dergleichen umfassen kann.
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Das Außengehäuse umschließt einen Innenraum im Wesentlichen, wobei der Innenraum eine Mehrzahl von Warenfächern aufweist, welche jeweils ausgebildet sind, vorzugsweise einzeln, durch eine Zugangsöffnung zugänglich zu sein oder durch ein Verschlusselement verschossen zu werden. Somit können innerhalb des Außengehäuses einzelne separate Warenfächer geschaffen werden, welche jeweils eine Ware wie beispielsweise ein Paket oder auch mehrere Waren wie beispielsweise mehrere gleiche oder unterschiedliche Produkte eines Sortiments eines Lebensmittellieferdienstes aufnehmen können. Die Wandung der Warenfächer befindet sich vorzugsweise vollständig im Innenraum bzw. wird von Elementen des Innenraums gebildet, bis auf eine Zugangsöffnung, durch welche hindurch durch das Außengehäuse, üblicherweise in der horizontalen Ebene, der Innenraum bzw. das Innenvolumen des Warenfachs für eine Person zugänglich ist, um auf den Inhalt des jeweiligen Warenfachs zugreifen zu können. Dieser Zugriff kann durch ein geöffnetes Verschlusselement wie beispielsweise eine geöffnete seitlich geschwenkte Tür oder eine geöffnete heruntergeklappte Klappe ermöglicht oder in der entgegengesetzten Stellung verwehrt werden. Insbesondere kann das jeweilige Verschlusselement in der geschlossenen Stellung verriegelt werden, um unbefugten Personen den Zugriff auf das jeweilige Warenfach zu verwehren. Die Freigabe des jeweiligen Verschlusselements und gegebenenfalls ein aktives Öffnen des jeweiligen Verschlusselements durch einen Antrieb kann in Abhängigkeit einer erfolgreichen Zugriffsaufforderung beispielsweise über eine App, die Eingabe eines Codes über ein Bedienelement des Aufbewahrungssystems und dergleichen erfolgen.
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Das erfindungsgemäße Aufbewahrungssystem weist wenigstens ein erstes Warenfach auf, welches ausgebildet und eingerichtet ist, erwärmt zu werden. Das erste Warenfach kann als erste Art eines Warenfachs als erste Art von verschiedenen Arten von Warenfächern angesehen werden, welches ausgebildet und eingerichtet ist, erwärmt zu werden. Das erfindungsgemäße Aufbewahrungssystem kann genau ein erstes Warenfach aber auch eine Mehrzahl erster Warenfächer bzw. Warenfächer der ersten Art aufweisen oder sogar vollständig aus Warenfächern der ersten Art bestehen. Entsprechend kann das erfindungsgemäße Aufbewahrungssystem auch andere, zweite und gegebenenfalls dritte Warenfächer bzw. andere, zweite und gegebenenfalls dritte Arten von Warenfächern aufweisen, welche in Kombination miteinander genutzt werden können.
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In jedem Fall wird erfindungsgemäß wenigstens ein Warenfach des Aufbewahrungssystems, welches als erstes Warenfach bzw. als Warenfach der ersten Art von Warenfächern bezeichnet werden kann, erwärmbar ausgebildet, was auch als beheizbar angesehen werden kann. In jedem Fall kann die Temperatur innerhalb des, insbesondere geschlossenen, ersten Warenfachs seitens des Aufbewahrungssystems durch eine Erwärmung mit technischen Mitteln erhöht werden. Insbesondere kann eine Erwärmung auf eine höhere Temperatur erfolgen als die Umgebung des Aufbewahrungssystems aufweist. Dies kann über verschiedene geeignete technische Mittel erfolgen, wie nachfolgend näher beschrieben werden wird.
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In jedem Fall kann hierzu eine Temperatur als Referenz bzw. als Referenztemperatur erfasst und die Temperatur innerhalb des ersten Warenfachs mittels Erwärmung gegenüber der Referenztemperatur erhöht bzw. auf einem, vorzugsweise vorbestimmten, höheren Wert gehalten werden. Die Referenztemperatur kann insbesondere eine Umgebungstemperatur, d.h. eine Temperatur in der Umgebung des Aufbewahrungssystems bzw. außerhalb des Außengehäuses, oder auch eine Innenraumtemperatur, d.h. eine Temperatur im Innenraum des Aufbewahrungssystems bzw. innerhalb des Außengehäuses, sein, da sich üblicherweise, zumindest über eine längere Zeitdauer, die Temperatur im Innenraum der Temperatur der Umgebung anpassen wird. Zusätzlich oder alternativ kann auch eine Temperatur innerhalb des ersten Warenfachs erfasst werden.
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In jedem Fall kann die Erfassung der jeweiligen Referenztemperatur mittels wenigstens eines geeigneten Temperatursensors erfolgen. Die erfasste Temperatur kann mittels einer, insbesondere zentralen, Steuerungseinheit des Aufbewahrungssystems ausgewertet und seitens der Steuerungseinheit mittels der technischen Mittel zur Erwärmung des ersten Warenfachs genutzt werden. Dies kann gesteuert oder geregelt erfolgen. Hierzu kann ein Sollwert, ein Grenzwert bzw. ein Schwellwert vorbestimmt sein, bei dessen Erreichen oder Überschreiten seitens des Wertes der Referenztemperatur eine Erwärmung des ersten Warenfachs veranlasst wird. Ein derartiger Grenzwert kann beispielsweise bei 0°C liegen, um ein Gefrieren innerhalb des ersten Warenfachs zu vermeiden.
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Dabei kann das Maß der Erwärmung des ersten Warenfachs fest vorgegeben sein, beispielsweise im Falle einer Steuerung, oder von der sensorisch erfassten Referenztemperatur abhängen, beispielsweise im Falle einer Regelung. Die feste Vorgabe kann in Form einer vorbestimmten Temperaturdifferenz wie beispielsweise 2°C vorliegen, um welche das erste Warenfach zu erwärmen ist, falls dies erforderlich ist. Die feste Vorgabe kann auch in Form einer vorbestimmten Menge an, insbesondere elektrischer, Energie vorliegen, welche dem ersten Warenfach zugeführt wird, falls dies erforderlich ist. Die fest vorgegebenen bzw. fest vorbestimmten Werte können auch seitens eines Benutzers veränderlich sein. In jedem Fall kann vorzugsweise die Erwärmung des ersten Warenfachs ausreichend hoch sein, um dessen Temperatur oberhalb des Grenzwertes der Referenztemperatur zu halten, aber auch nicht wesentlich höher, um den Energieverbrauch möglichst gering zu halten.
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In jedem Fall kann mittels eines zweiten, oberen Grenzwertes der sensorisch erfassten Referenztemperatur auch gesteuert oder geregelt eine übermäßig starke Erwärmung des ersten Warenfachs vermieden werden, indem bei Erreichen oder Überschreiten des zweiten, oberen Grenzwertes das Erwärmen des ersten Warenfachs beendet bzw. unterbrochen wird.
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In jedem Fall kann die Steuerungseinheit zusätzlich oder alternativ weitere Funktionen wie beispielsweise eine Zugriffskontrolle, den Betrieb der technischen Mittel zur Erwärmung des ersten Warenfachs und dergleichen übernehmen bzw. diese durchführen bzw. umsetzen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, dass bisher bekannte derartige Aufbewahrungssysteme, insbesondere zur Verwendung außerhalb von Gebäuden und bzw. oder zur Verwendung als Warenlager eines Lebensmittellieferdienstes, zwar witterungsbeständig hinsichtlich der äußeren Einflüsse sein können, aber den Umgebungstemperaturen dennoch ausgeliefert sind. Entsprechend können sich die Temperaturen innerhalb der Warenfächer derartiger bekannter Aufbewahrungssysteme, zumindest über die Zeit, an die Umgebungstemperaturen angleichen. Entsprechend können in den Warenfächern auch Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts vorliegen, was für die dort aufbewahrten Waren bzw. Produkte schädlich sein kann. Dies kann für Postsendungen, Päckchen und Pakete gelten, welche Lebensmittel, Flüssigkeiten, insbesondere in Verpackungen aus Glas, Elektronik und dergleichen enthalten können, welche jeweils durch Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts beschädigt oder zerstört werden können. Dies gilt ebenso für Lebensmittel, welche in den Warenfächern derartiger Aufbewahrungssysteme zur Verwendung als Warenlager eines Lebensmittellieferdienstes vorgehalten werden und ebenfalls durch Gefriertemperaturen geschädigt oder zerstört werden können.
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Erfindungsgemäß wird daher die Möglichkeit geschaffen, wenigstens ein Warenfach eines erfindungsgemäßen Aufbewahrungssystems als erstes Warenfach bzw. als Warenfach der ersten Art von Warenfächern zu erwärmen, um die Temperatur innerhalb des ersten Warenfachs und damit die Temperatur dort befindlicher Waren bzw. Produkte über der Umgebungstemperatur halten zu können. Hierdurch kann insbesondere ein Gefrieren der Waren bzw. der Produkte im ersten Warenfach verhindern werden, indem eine entsprechende Erwärmung erfolgt. Gegebenenfalls können die Waren bzw. Produkte im ersten Warenfach auch auf einer vorbestimmten höheren Temperatur gehalten werden, welche gegebenenfalls für die sichere Aufbewahrung bzw. für die Haltbarkeit der jeweiligen Waren bzw. Produkte erforderlich bzw. förderlich sein kann.
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Das Erwärmen des wenigsten ersten Warenfachs des erfindungsgemäßen Aufbewahrungssystems kann technisch vielfältig erfolgen, wie bereits erwähnt. Insbesondere kann eine gezielte Erwärmung genau des ersten Warenfachs erfolgen, was den Aufwand vergleichsweise gering halten kann, falls weitere Warenfächer, welche als zweite bzw. dritte Warenfächer usw. bzw. als Warenfächer zweiter bzw. dritter Art usw. bezeichnet werden können, in ihrer Temperatur gar nicht beeinflusst bzw. auf eine bestimmte Temperatur heruntergekühlt, beispielsweise auf 4 bis 6 °C, oder sogar auf eine Gefriertemperatur, beispielsweise auf -18 °C, gebracht werden sollen. Gegebenenfalls können auch mehrere erste Warenfächer bzw. Warenfächer erste Art wie zuvor beschrieben einzeln, d. h. jeweils für sich, erwärmt werden, was eine Erwärmung auf unterschiedliche individuelle Temperaturen ermöglichen kann. In jedem Fall kann dies beispielsweise mittels elektrischer Stromwärmeverluste oder mittels Peltier-Elementen erfolgen, wie weiter unten noch näher beschrieben werden wird.
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Insbesondere können Peltier-Elemente pro Warenfach auch dazu verwendet werden, das jeweilige Warenfach entweder als Warenfach der ersten Art zu beheizen bzw. zu erwärmen oder alternativ als Warenfach einer zweiten Art herunter zu kühlen bzw. als Warenfach einer dritten Art auf eine Gefriertemperaturen zu bringen. Dies kann eine besonders flexible Nutzung eines erfindungsgemäßen Aufbewahrungssystems ermöglichen, indem diese Warenfächer technisch identisch ausgebildet und je nach Betrieb auf eine unterschiedliche Temperatur als erste, zweite oder dritte Warenfächer bzw. als Warenfächer einer ersten, zweiten oder dritten Art betrieben und genutzt werden können.
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Insbesondere im Fall, dass mehrere erste Warenfächer mit gleicher Temperatur verwendet werden sollen, kann es vorteilhaft sein und den Aufwand reduzieren, eine Erwärmung eines Fluids wie einer Trägerflüssigkeit wie beispielsweise Wasser, Öl oder einer anderen Flüssigkeit oder auch eines Gases wie beispielsweise Luft als Fluid außerhalb der ersten Warenfächer bzw. separat zu den ersten Warenfächern vorzunehmen und das erwärmte Fluid durch geeignete Leitungen bzw. Kanäle in einem geschlossenen oder offenen Kreislauf den ersten Warenfächern zuzuführen, um diese zu erwärmen. Auch in diesem Fall kann die Erwärmung des Fluids beispielsweise mittels elektrischer Stromwärmeverluste erfolgen.
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Sollte das erfindungsgemäße Aufbewahrungssystem ferner wenigstens ein zweites Warenfach bzw. wenigstens ein Warenfach der zweiten Art aufweisen, welches mittels einer Kühleinrichtung gekühlt oder unterhalb des Gefrierpunkts betrieben werden kann, so kann auch die Abwärme einer Wärmesenke eines Wärmetauschers der Kühleinrichtung als Wärmequelle bzw. als Heizeinrichtung für das erste Warenfach verwendet werden, indem die Abwärme der Kühleinrichtung vom Fluid aufgenommen und zu dem ersten Warenfach transportiert werden kann. Dies kann den Aufwand einer zusätzlichen Erwärmung des Fluids vermeiden, was die Herstellungs- und Montagekosten des erfindungsgemäßen Aufbewahrungssystems geringhalten und insbesondere den Energieverbrauch des Betriebs des erfindungsgemäßen Aufbewahrungssystems deutlich reduzieren kann. Insbesondere lässt sich hierdurch ein besonders energieeffizientes erfindungsgemäßes Aufbewahrungssystem schaffen, welches insbesondere in der Umgebung bzw. außerhalb von Gebäuden genutzt und betrieben werden kann.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung weist wenigstens das erste Warenfach, vorzugsweise eine Rückwand des ersten Warenfachs, wenigstens eine Heizeinrichtung auf, welche ausgebildet und eingerichtet ist, genau das erste Warenfach zu erwärmen. Eine derartige Heizeinrichtung kann, wie bereits erwähnt, insbesondere ein elektrischer Leiter sein, welcher mittels Stromfluss erwärmt werden und diese Wärme an seine Umgebung abgeben kann. Entsprechend kann die Heizeinrichtung innerhalb des ersten Warenfachs angeordnet werden bzw. in dessen Volumen hineinragen, um die Stromwärmeverluste direkt in das erste Warenfach abzugeben und dessen Inhalt bzw. dessen Luft zu erwärmen, was eine vergleichsweise direkte Wärmeabgabe ermöglichen kann. Jedoch kann dies das Volumen des ersten Warenfachs verringern und bzw. oder die Gefahr bieten, dass eine Ware und bzw. oder eine Person mit der erwärmten Heizeinrichtung in Kontakt kommen kann, was bei entsprechend starker Erwärmung der Heizeinrichtung zu Beschädigungen und bzw. oder zu Verletzungen führen kann. Die Heizeinrichtung kann jedoch auch in einer Wandung des ersten Warenfachs wie beispielsweise im Boden, in der Rückwand, in der Vorderwand und bzw. oder in einer der Seitenwände bzw. in einem entsprechenden Element eines Auszugs des ersten Warenfachs angeordnet sein, was Bauraum sparen kann, wodurch jedoch auch die Wärmeabgabe in das Volumen des ersten Warenfachs reduziert werden kann.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist das erste Warenfach wenigstens ein Warmluftgebläse auf, welches ausgebildet und eingerichtet ist, die erzeugte Wärme der Heizeinrichtung als Warmluftstrom in das erste Warenfach zu fördern und bzw. oder im ersten Warenfach zu verteilen. Hierdurch kann zwar der technische Aufwand der Umsetzung durch das zusätzliche Warmluftgebläse des ersten Warenfachs und bei Verwendung mehrerer erster Warenfächer pro erstem Warenfach erhöht werden. Vorteilhafterweise kann hierdurch jedoch eine gleichmäßigere Erwärmung im Volumen des ersten Warenfachs erreicht werden als ohne Warmluftstrom. Dies kann insbesondere dann der Fall sein, falls die Heizeinrichtung in einer Wandung des ersten Warenfachs wie zuvor beschrieben angeordnet ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist das erfindungsgemäße Aufbewahrungssystem ferner wenigstens eine Heizeinrichtung, welche ausgebildet und eingerichtet ist, Wärme zu erzeugen, und wenigstens einen Warmfluidförderer, vorzugweise einem Warmluftgebläse, auf, welcher ausgebildet und eingerichtet ist, die erzeugte Wärme der Heizeinrichtung als Warmfluidstrom, vorzugsweise als Warmluftstrom, in die mehreren ersten Warenfächer zu fördern. In diesem Fall weist das erfindungsgemäße Aufbewahrungssystem somit mehrere erste Warenfächer bzw. mehrere Warenfächer erster Art auf, welche wie zuvor bereits beschrieben mittels eines gemeinsamen warmen Fluidstroms bzw. Luftstroms erwärmt werden können. Dies kann den Aufwand der Erwärmung pro erstem Warenfach gering halten, da eine gemeinsame bzw. zentrale Erzeugung des warmen Fluidstroms bzw. des warmen Luftstroms erfolgen kann. Die Verteilung bzw. die Zufuhr des warmen Fluidstroms bzw. des warmen Luftstroms kann über entsprechende Lüftungskanäle erfolgen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist das erfindungsgemäße Aufbewahrungssystem ferner wenigstens einen Warmfluidkanal, vorzugweise einen Warmluftkanal, auf, welcher eingerichtet und ausgebildet ist, den Warmfluidstrom, vorzugsweise mittels jeweils wenigstens einer Fluideinlassöffnung pro erstem Warenfach, in die ersten Warenfächer zu führen. Dies kann eine entsprechende Verteilung ermöglichen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist die Heizeinrichtung wenigstens ein elektrisches Heizelement auf, welches ausgebildet und eingerichtet ist, die Wärme zu erzeugen. Dies kann die entsprechende konkrete Umsetzung ermöglichen, wie zuvor bereits beschrieben.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist die Heizeinrichtung zusätzlich oder alternativ wenigstens ein Peltier-Elements auf, welches ausgebildet und eingerichtet ist, die Wärme, vorzugsweise oder eine Kühle, zu erzeugen. Dies kann die entsprechende konkrete Umsetzung ermöglichen, wie zuvor bereits beschrieben.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist das erfindungsgemäße Aufbewahrungssystem ferner wenigstens eine Wärmesenke eines Wärmetauschers wenigstens einer Kühleinrichtung, vorzugsweise des Aufbewahrungssystems, auf, welche ausgebildet und eingerichtet ist, Abwärme als Wärme der Heizvorrichtung abzugeben. Dies kann die entsprechende konkrete Umsetzung ermöglichen, wie zuvor bereits beschrieben.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist die Heizeinrichtung wenigstens einen Abwärmefluidkanal, vorzugweise einen Abwärmegebläsekanal, auf, welcher ausgebildet und eingerichtet ist, die Abwärme der Wärmesenke mittels eines Fluids, vorzugweise mittels Luft, zu führen. Dies kann die entsprechende konkrete Umsetzung ermöglichen, wie zuvor bereits beschrieben.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist das Aufbewahrungssystem ferner wenigstens einen Temperatursensor, vorzugsweise genau einen Außentemperatursensor, auf, welcher ausgebildet und eingerichtet ist, eine Referenztemperatur zu erfassen, wobei das Aufbewahrungssystem, vorzugsweise eine Steuerungseinheit des Aufbewahrungssystems, ausgebildet und eingerichtet ist, wenigstens das erste Warenfach in Abhängigkeit der erfassten Referenztemperatur gesteuert oder geregelt zu erwärmen. Dies kann die entsprechende konkrete Umsetzung ermöglichen, wie zuvor bereits beschrieben.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist wenigstens ein zweites Warenfach ausgebildet und eingerichtet, gekühlt und bzw. oder gefroren zu werden. Dies kann die entsprechende konkrete Umsetzung ermöglichen, wie zuvor bereits beschrieben.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist das erfindungsgemäße Aufbewahrungssystem ferner wenigstens eine Kühleinrichtung, welche wenigstens einen Wärmetauscher aufweist, welcher ausgebildet und eingerichtet ist, Kühle zu erzeugen, und wenigstens eine Kaltfluidförderer, vorzugsweise einem Kaltluftgebläse, auf, welcher ausgebildet und eingerichtet ist, die erzeugte Kühle der Kühleinrichtung als Kaltfluidstrom, vorzugsweise als Kaltluftstrom, in mehrere zweite Warenfächer zu fördern. Hierdurch kann eine entsprechende Förderung bzw. Zuführung eines kalten Luftstroms in die entsprechenden zweiten Warenfächer bzw. in die entsprechenden Warenfächer der zweiten Art erfolgen, wie zuvor vergleichbar für den warmen Fluidstrom bzw. Luftstrom beschrieben.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist das erfindungsgemäße Aufbewahrungssystem ferner wenigstens einen Fluidzuführungskanal, vorzugsweise einem Luftzuführungskanal, auf, welcher eingerichtet und ausgebildet ist, den Kaltfluidstrom, vorzugsweise mittels jeweils wenigstens einer Fluideinlassöffnung, vorzugsweise einer Lufteinlassöffnung, pro zweitem Warenfach, in die zweiten Warenfächer zu führen. Dies kann die entsprechende konkrete Umsetzung ermöglichen, wie zuvor bereits beschrieben.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist das erfindungsgemäße Aufbewahrungssystem ferner wenigstens einen Fluidabführungskanal, vorzugsweise einen Luftabführungskanal, auf, welcher eingerichtet und ausgebildet ist, den Kaltfluidstrom, vorzugsweise mittels jeweils wenigstens einer Fluidauslassöffnung, vorzugsweise einer Luftauslassöffnung, pro zweitem Warenfach, aus den zweiten Warenfächern zurück zum Kaltfluidförderer zu führen. Hierdurch kann ein geschlossener Kreislauf geschaffen werden, um den Kaltfluidstrom nicht neu erzeugen zu müssen sondern lediglich wieder um eine gewisse Temperatur herunterkühlen zu müssen, um die der Kaltfluidstrom beim vorangehenden Umlauf erwärmt wurde. Dies kann den Energieverbrauch reduzieren bzw. die Energieeffizienz steigern.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist wenigstens das erste Warenfach, vorzugweise und wenigstens das zweite Warenfach, wenigstens einen Auszug auf. Hierdurch kann das erste Warenfach und vorzugsweise auch das zweite Warenfach vom eines Auszugs bzw. einer Schublade ausgebildet werden, was für den Benutzer den Zugriff vereinfachen kann.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist das erfindungsgemäße Aufbewahrungssystem ferner wenigstens ein Anzeige- und bzw. oder Bedienelement auf, welches ausgebildet und eingerichtet ist, einem Benutzer Informationen, vorzugsweise Temperaturinformationen, wenigstens des ersten Warenfachs, vorzugsweise und des zweiten Warenfachs, anzuzeigen und bzw. oder einem Benutzer die Einstellung, vorzugsweise der Temperatur, wenigstens des ersten Warenfachs, vorzugsweise und des zweiten Warenfachs, zu ermöglichen. Hierdurch können entsprechende Anzeige- und bzw. oder Bedienmöglichkeiten für einen Benutzer geschaffen werden, was dem Benutzer einen höheren Komfort bieten bzw. eine individuellere Nutzung des erfindungsgemäßen Aufbewahrungssystems ermöglichen kann.
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Mehrere Ausführungsbeispiele und weitere Vorteile der Erfindung werden nachstehend im Zusammenhang mit den folgenden Figuren rein schematisch dargestellt und näher erläutert. Darin zeigt:
- 1 eine perspektivische schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Aufbewahrungssystems gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels von schräg oben vorne;
- 2 eine Reihe von zweiten, kühlbaren Warenfächern des erfindungsgemäßen Aufbewahrungssystems der 1 von schräg oben vorne;
- 3 die Darstellung der 2 von schräg hinten;
- 4 einen Auszug eines zweiten, kühlbaren Warenfachs des erfindungsgemäßen Aufbewahrungssystems der 1 von schräg oben hinten;
- 5 eine Reihe von ersten, erwärmbaren Warenfächer des erfindungsgemäßen Aufbewahrungssystems der 1 von schräg oben vorne;
- 6 die Darstellung der 5 von schräg oben hinten;
- 7 einen Auszug eines ersten, erwärmbaren Warenfachs des erfindungsgemäßen Aufbewahrungssystems der 1 von schräg oben hinten;
- 8 eine perspektivische schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Aufbewahrungssystems gemäß eines zweiten Ausführungsbeispiels von schräg oben vorne; und
- 9 das erfindungsgemäße Aufbewahrungssystem gemäß des zweiten Ausführungsbeispiels von oben hinten.
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Die o.g. Figuren werden in kartesischen Koordinaten betrachtet. Es erstreckt sich eine Längsachse X, welche auch als Tiefe X oder als Länge X bezeichnet werden kann. Senkrecht zur Längsachse X erstreckt sich eine Querachse Y, welche auch als Breite Y bezeichnet werden kann. Senkrecht sowohl zur Längsachse X als auch zur Querachse Y erstreckt sich eine vertikale Achse Z, welche auch als Höhe Z bezeichnet werden kann und der Richtung der Schwerkraft entspricht. Die Längsachse X und die Querrichtung Y bilden gemeinsam die Horizontale X, Y, welche auch als horizontale Ebene X, Y bezeichnet werden kann.
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Die 1 bis 7 zeigen ein erfindungsgemäßes Aufbewahrungssystem 1 gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels. Das Aufbewahrungssystem 1 kann auch als Aufbewahrungsvorrichtung 1 oder Schließfachsystem 1 bezeichnet werden.
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Das Aufbewahrungssystem 1 schließt nach außen, d. h. zur Umgebung hin, mit einem Außengehäuse 10 im Wesentlichen ab, welches auch als Außenwandung 10 bezeichnet werden kann. Das Außengehäuse 10 umschließt im Wesentlichen ein Innenraum 11 des Aufbewahrungssystems 1.
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Innerhalb des Innenraums 11 wird eine Mehrzahl von Warenfächern 12 durch entsprechende Wandlungen (nicht bezeichnet) gebildet, welcher auch als Einzelfächer 12, als Abteile 12 oder als Boxen 12 bezeichnet werden können. Die Warenfächer 12 sind jeweils durch eine rechteckige Zugangsöffnung 12a entlang der Längsachse X nach vorne hin offen, sodass von einer Person als Benutzer auf den Inhalt des jeweiligen Warenfachs 12 zugegriffen werden kann. Jeweils an der linken Seitenwand (nicht bezeichnet) der Warenfächer 12, entlang der Längsachse X von Vorne betrachtet, ist eine Schwenkmechanik 14a in Form von Scharnieren 14a angeschlagen, sodass jeweils ein Verschlusselement 14 in Form einer Tür 14 schwenkbar am Rand der rechteckigen Zugangsöffnung 12a befestigt ist. Mittels der Tür 14 kann die Zugangsöffnung 12a verschlossen oder freigegeben werden. Um die Tür 14 zu öffnen, weist jede Tür 14 an ihrer Außenseite ein Griffelement 14b in Form einer Griffmulde 14b, in welche die Person mit wenigstens ein bis zwei Fingern eingreifen und die Tür 14 aufschwenken kann, siehe beispielsweise 2 und 3.
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Innerhalb der Warenfächer 12 ist jeweils ein Auszug 13 in Form einer Schublade 13 vorgesehen. Jeder Auszug weist einen Boden 13a auf, an dessen beiden Kanten in der Querrichtung Y Auszugschienen 13c angeordnet sind, welche mit korrespondierenden Auszugsschienen 12b des jeweiligen Warenfachs 12 zusammenwirken, sodass jeder Auszug 13 bei geöffneter Tür 14 entlang der Längsachse X zur Person hin aus dem Warenfach 12 herausgezogen sowie in der entgegengesetzten Richtung wieder in das Warenfach 12 hineingeschoben werden kann. Dabei weist jeder Auszug 13 eine Frontwand 13b auf, welche vom Benutzer ebenfalls mittels einer Griffmulde (nicht bezeichnet) gegriffen und herausgezogen werden kann. Jeder Auszug 13 weist mehrere in der vertikalen Richtung Z oben auf dem Boden 13a senkrecht angeordnete Wände 13d auf, welche wenigstens zwei unterschiedliche Aufnahmeräume (nicht bezeichnet) für Waren in der Horizontalen X, Y umgeben. Die Böden 13a der Auszüge 13 weisen jeweils an ihrer Rückseite ein Paar in der Querrichtung Y zueinander beabstandete Fluideinlassöffnungen 13aa in Form von Lufteinlassöffnungen 13aa auf, durch welche Luft als Fluid in Kanäle (nicht dargestellt) einströmen kann, welche innerhalb der Böden 13a verlaufen. Diese Kanäle münden an verschiedenen Stellen an der Oberseite der Böden 13a in Form von Fluidauslassöffnung 13ab bzw. Luftauslassöffnungen 13ab, sodass den Aufnahmeräumen der Auszüge 13 die Luft als Fluid in Form eines Luftstroms zugeführt werden kann, siehe 4.
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Das Aufbewahrungssystem 1 weist mehrere Kühleinrichtungen 15 auf, welche jeweils in der vertikalen Richtung Z oben auf dem Außengehäuse 10 drauf angeordnet sind. Jede Kühleinrichtung 15 ist einer Reihe von Warenfächern 12 zugeordnet, siehe z.B. 2 und 3. Entsprechend verläuft auf der den Zugangsöffnungen 12a der Warenfächer 12 abgewandten Seite der Warenfächer 12, d. h. an den Rückwänden 12c der Warenfächer 12, entlang jeweils ein Fluidzuführungskanal 15c in Form eines Luftzuführungskanals 15c in der vertikalen Richtung Z bis nach unten. Von dem jeweiligen Luftzuführungskanal 15c gehen jeweils pro Warenfach 12 zwei Fluideinlassöffnungen 15ca in Form von Lufteinlassöffnungen 15ca durch die jeweilige Rückwand 12c des Warenfachs 12 hindurch, sodass ein Strom kalten Fluids bzw. ein Kaltfluidstrom in Form von kalter Luft von einem Kaltfluidförderer (nicht dargestellt) in Form eines Kaltluftgebläses der jeweiligen Kühleinrichtung 15 in die Warenfächer 12 der jeweiligen Reihe von Warenfächern 12 gefördert werden kann. Hierzu sind im geschlossenen Zustand der Warenfächer 12, wenn die Auszüge 13 entlang der Längsachse X vollständig in die Warenfächer 12 eingeschoben sind, die rückwärtigen Kanten (nicht bezeichnet) ihrer Böden 13a in Kontakt mit den Rückwänden 12c der Warenfächer 12, so dass die Lufteinlassöffnungen 15ca des jeweiligen Luftzuführungskanals 15c in Deckung mit den Lufteinlassöffnungen 13aa der Böden 13a der Auszüge 13 sind. Dazwischen können ggfs. Dichtungen vorgesehen sein.
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Diese Kaltluft kann, nachdem sie über die Luftauslassöffnungen 13ab in das Innenvolumen des jeweiligen Warenfachs 12 gelangt ist und dieses durchströmt und gekühlt hat, durch entsprechende Fluidauslassöffnungen 15da in Form von Luftauslassöffnungen 15da pro Warenfach 12 jeweils einen Fluidabführungskanal 15d in Form eines Luftabführungskanals 15d pro Reihe von Warenfächern 12 gelangen, um von dort vom Kaltluftgebläse angesogen zu werden. Hierdurch kann ein geschlossener Kreislauf des Kaltfluids bzw. der Kaltluft geschaffen werden, was die Energieeffizienz der Kühlung verbessern kann. Das Herunterkühlen der Luft kann dabei pro Kühleinrichtung 15 mittels eines Wärmetauschers (nicht dargestellt) erfolgen, welche zusammen mit dem jeweiligen Kaltluftgebläse innerhalb eines Gehäuses 15a der Kühleinrichtung 15 jeweils oben auf dem Außengehäuse 10 drauf angeordnet sind. Dort ist jeweils auch ein Lüftungsgebläse 15b angeordnet, um die Abwärme des Kühlprozesses von einer jeweiligen Wärmesenke 15e, vergleiche 9, jedes Wärmetauschers an die Umgebung abzuführen.
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Die zweiten Warenfächer 12 können dabei einheitlich, d. h. alle Reihen bzw. Spalten von Warenfächern 12 zweiter Art, auf eine Temperatur heruntergekühlt werden, welche zum Kühlen von Waren und insbesondere von Lebensmitteln geeignet ist. Dies kann zum Beispiel ein Temperaturbereich von 4 °C bis 6 °C sein. Die zweiten Warenfächer 12 können jedoch auch einheitlich auf eine Gefriertemperatur von beispielsweise -18 °C oder -25 °C heruntergekühlt werden, um beispielsweise Tiefkühlwaren gefroren aufbewahren zu können. Es ist jedoch auch möglich, die kühlbaren Warenfächer 12 pro Reihe auf unterschiedliche Temperaturen zu kühlen, sodass diese weiter unterschieden werden können. Beispielsweise können zweite Warenfächer 12 bzw. Warenfächer 12 zweiter Art einer Reihe der Warenfächer 12 auf eine Kühltemperatur von 4 °C bis 6 °C und dritte Warenfächer 12 bzw. Warenfächer 12 dritter Art einer anderen Reihe der Warenfächer 12 auf eine Gefriertemperatur von -18 °C oder tiefer heruntergekühlt werden. Dies erfolgt geregelt, indem pro zweitem Warenfach 12 dort oder im jeweiligen Fluidabführungskanal 15d ein Temperatursensor (nicht dargestellt) vorhanden ist, so dass die Temperatur direkt innerhalb der zweiten Warenfächer 12 bzw. die Temperatur der zurückströmenden Kaltluft sensorisch erfasst und der jeweilige Wärmetauscher seitens einer jeweiligen Steuerungseinheit der jeweiligen Kühleinrichtung 15 entsprechend geregelt betrieben werden kann.
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In jedem Fall sind ferner erste Warenfächer 12 bzw. Warenfächer 12 erster Art vorgesehen, welche erwärmt werden können. Unter Erwärmung ist hierbei eine Temperierung der ersten Warenfächer 12 auf eine Temperatur oberhalb der Umgebungstemperatur zu verstehen. Dies kann mittels verschiedener Arten von Heizeinrichtungen 16 erfolgen. Entsprechend sind alle Warenfächer 12 grundsätzlich gleich aufgebaut und unterscheiden sich lediglich in der Art und Weise, wie die Warenfächer 12 erwärmt oder gekühlt werden bzw. wie gekühlte oder erwärmte Fluide den jeweiligen Warenfächern 12 zugeführt werden. Aufgrund dieser im Wesentlichen konstruktiven Übereinstimmungen aller Warenfächer 12 werden alle Warenfächer 12 erster Art, zweiter Art und gegebenenfalls dritter Art mit demselben Bezugszeichen „12“ bezeichnet.
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Gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel der 1 bis 7 erfolgt eine Erwärmung der ersten Warenfächer 12 mittels einer Heizeinrichtung 16 derart, dass pro Warenfach 12 an der Außenseite der jeweilige Rückwand 12c, d. h. dem jeweiligen Auszug 13 abgewandt, innerhalb eines Gehäuses 16a ein Warmfluidförderer 16b in Form eines Warmluftgebläses 16b sowie ein elektrisches Heizelement 16c vorgesehen ist, siehe 6. Das elektrische Heizelement 16c kann elektrisch betrieben bzw. elektrisch gespeist werden, um mittels elektrischer Stromwärmeverluste dessen Umgebung zu erwärmen. Die so erzeugte Wärme kann vom Warmluftgebläse 16b als Warmfluidströmung bzw. als Warmluftströmung in den Innenraum des jeweiligen ersten Warenfachs 12 gefördert werden. Hierdurch können die Waren innerhalb der ersten Warenfächer 12 auf vergleichbare einfache Art und Weise erwärmt werden. Je nach Betrieb des elektrischen Heizelements 16c können die ersten Warenfächer 12 auch unterschiedlich erwärmt werden. Auf Luftführungen im Boden 13a der Auszüge 13 kann hierbei verzichtet werden, siehe 7.
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Alternativ zu den elektrischen Heizelementen 16c kann jeweils auch ein Peltier-Element 16c verwendet werden, um bei entsprechender Bestromung die gewünschte Wärme zu erzeugen. Dies kann eine alternative Umsetzung einer derartigen Erwärmung von ersten Warenfächern 12 darstellen.
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In diesem Fall wäre es auch möglich, die Peltier-Elemente 16c durch entsprechende Bestromung derart zu betreiben, dass eine gewünschte Kühle erzeugt werden kann, wodurch die entsprechenden Warenfächer 12 je nach Art der Bestromung alternativ als erste erwärmte Warenfächer 12 oder als zweite gekühlte Warenfächer 12 betrieben werden könnten.
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Gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, welche im Übrigen dem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung entspricht, kann die Heizeinrichtung 16 dadurch umgesetzt werden, dass die Lüftungsgebläse 15b der Kühleinrichtungen 15 der zweiten Warenfächer 12 die Abwärme ihrer Wärmesenken 15e in einen Abwärmefluidkanal 16d in Form eines Abwärmegebläsekanals 16d fördern. Der Abwärmegebläsekanal 16d geht innerhalb eines Warmfluidförderers 16b gemäß des zweiten Ausführungsbeispiels in Form eines Warmluftgebläses 16b in einen Warmfluidgebläsekanal 16e in Form eines Warmluftgebläsekanals 16e über, sodass die Abwärme der Wärmesenken 15e der Kühleinrichtungen 15 in den Warmluftgebläsekanal 16e gefördert werden kann, welcher sich im weiteren Verlauf in mehrere einzelne Warmluftgebläsekanäle 16e aufteilt. Die Warmfluidströmungen A in Form von Warmluftströmungen A können dann durch jeweils ein Paar von Fluideinlassöffnungen 16ea in Form von Lufteinlassöffnungen 16ea in die ersten Warenfächer 12 gelangen, um deren Innenvolumen bzw. die dort befindlichen Waren zu erwärmen. Auch hierzu können die Warenfächer 12 bzw. deren Auszüge 13 wie in der 7 dargestellt aufgebaut sein. Die Warmluft kann dann durch Spalte und dergleichen aus den Warenfächern 12 in den Innenraum 11 entweichen.
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In jedem Fall kann hierzu eine Temperatur als Referenztemperatur sensorisch erfasst werden. Ein derartiger Temperatursensor 18 als Außentemperatursensor 18 kann innerhalb des Außengehäuses 10 des erfindungsgemäßen Aufbewahrungssystems 1 gemäß beider Ausführungsbeispiele angeordnet sein und mit seinem Sensorelement nach außen in die Umgebung des Aufbewahrungssystems 1 hervorragen, um dessen Temperatur sensorisch zu erfassen. Die sensorisch erfasste Außentemperatur wird seitens einer Steuerungseinheit (nicht dargestellt) des erfindungsgemäßen Aufbewahrungssystems 1 gemäß beider Ausführungsbeispiele, welche im Innenraum 11 angeordnet ist, ausgewertet. Die Steuerungseinheit betreibt dann die jeweilige Heizeinrichtung 16 bzw. die jeweiligen Heizeinrichtungen 16 wie zuvor beschrieben, um die gewünschte Erwärmung zu erreichen. Dies erfolgt geregelt in Abhängigkeit der sensorisch erfassten Außentemperatur, so dann in den ersten Warenfächern 12 eine vorbestimmte Soll-Temperatur oberhalb des Gefrierpunktes und vorzugsweise im Bereich von 4 °C bis 6 °C gehalten bzw. nicht unterschritten werden kann.
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In jedem Fall weist das erfindungsgemäße Aufbewahrungssystem 1 an seiner Frontseite (nicht bezeichnet) entlang der Längsachse X dem Benutzer zugewandt ein Anzeige-/Bedienelement 17 in Form eines Displays 17 auf, über welches dem Benutzer Informationen wie beispielsweise die Temperatureinstellungen von Kühleinrichtungen 15 und bzw. oder Heizeinrichtungen 16 angezeigt werden können. Zusätzlich oder alternativ kann der Benutzer auch Temperatureinstellungen von Kühleinrichtungen 15 und bzw. oder von Heizeinrichtungen 16 über das Display 17 vornehmen bzw. verändern, um den Betrieb des erfindungsgemäßen Aufbewahrungssystems 1 anzupassen.
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BEZUGSZEICHENLISTE (Teil der Beschreibung)
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- A
- Warmfluidströme; Warmluftströme
- X
- Längsachse; Tiefe; Länge
- Y
- Querachse; Breite
- Z
- vertikale Achse; Höhe
- X, Y
- Horizontale; horizontale Ebene
- 1
- Aufbewahrungssystem; Aufbewahrungsvorrichtung; Schließfachsystem
- 10
- Außengehäuse; Außenwandung
- 11
- Innenraum
- 12
- erste/zweite Warenfächer; erste/zweite Einzelfächer; erste/zweite Abteile; erste/zweite Boxen
- 12a
- Zugangsöffnungen der Warenfächer 12
- 12b
- Auszugsschienen der Warenfächer 12
- 12c
- Rückwände der Warenfächer 12
- 13
- Auszüge; Schubladen
- 13a
- Böden der Auszüge 13
- 13aa
- Fluideinlassöffnungen der Böden 13a; Lufteinlassöffnungen der Böden 13a
- 13ab
- Fluidauslassöffnungen der Böden 13a; Luftauslassöffnungen der Böden 13a
- 13b
- Frontwand der Auszüge 13
- 13c
- Auszugsschienen der Auszüge 13
- 13d
- Wände der Auszüge 13
- 14
- Verschlusselemente; Türen
- 14a
- Schwenkmechaniken bzw. Scharniere der Verschlusselemente 14
- 14b
- Griffelemente bzw. Griffmulden der Verschlusselemente 14
- 15
- Kühleinrichtung
- 15a
- Gehäuse
- 15b
- Luftungsgebläse
- 15c
- Fluidzuführungskanäle; Luftzuführungskanäle
- 15ca
- Fluideinlassöffnungen der Fluidzuführungskanäle 15c; Lufteinlassöffnungen der Luftzuführungskanäle 15c
- 15d
- Fluidabführungskanäle; Luftabführungskanäle
- 15da
- Fluidauslassöffnungen der Fluidabführungskanäle15c; Luftauslassöffnungen der Luftabführungskanäle 15d
- 15e
- Wärmesenke eines Wärmetauschers
- 16
- Heizeinrichtung
- 16a
- Gehäuse
- 16b
- Warmfluidförderer; Warmluftgebläse
- 16c
- elektrische Heizelemente; Peltier-Elemente
- 16d
- Abwärmefluidkanal; Abwärmegebläsekanal
- 16e
- Warmfluidgebläsekanäle; Warmluftgebläsekanäle
- 16ea
- Fluideinlassöffnungen der Warmfluidgebläsekanäle 16e; Lufteinlassöffnungen der Warmluftgebläsekanäle 16e
- 17
- Anzeige-/Bedienelement; Display
- 18
- Temperatursensor; Außentemperatursensor
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10058085 A1 [0009]
- DE 102014100321 B4 [0010]