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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kältegerät, insbesondere ein Haushaltskältegerät, mit einer Lagerkammer, einem Verdampfer und einem Ventilator, der einen durch die Lagerkammer und einen den Verdampfer berührenden Kanal zirkulierenden Luftstrom antreibt, um die Lagerkammer zu kühlen, und das in der Lager ist, den Luftstrom zu steuern und im Bedarfsfall einen Teil der Lagerkammer bevorzugt zu kühlen.
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Ein solches Kältegerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus
EP 1 314 940 B1 bekannt. Bei diesem herkömmlichen Kältegerät ist eine Lagerkammer unterteilt in einen Normalkühlbereich und ein Mehrzweckfach, und die Verteilung von am Verdampfer abgekühlter und vom Ventilator umgewälzter Luft auf den Normalkühlbereich und das Mehrzweckfach ist mit Hilfe verstellbarer Klappen gesteuert. Diese Klappen sowie alternative Luftwege für die Kaltluftversorgung des Mehrzweckfachs und des Normalkühlbereichs beanspruchen viel Platz im Innern des Kältegeräts. Wenn das Mehrzweckfach mit Kaltluft beaufschlagt wird, ist der Normalkühlbereich oberhalb des Mehrzweckfachs von der Luftzirkulation abgeschnitten und wird nicht mehr gekühlt. Umgekehrt schirmen die Wände des Normalkühlfachs dieses weitgehend von im Normalkühlbereich zirkulierender Luft ab, so dass, wenn warmes Kühlgut in das Mehrzweckfach geladen worden ist und versäumt wird, die Verteilung der Kaltluft auf eine bevorzugte Kühlung des Mehrzweckfachs umzustellen, dieses Kühlgut eine sehr lange Zeit benötigt, um sich auf die Temperatur des Normalkühlbereichs abzukühlen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Kältegerät anzugeben, das die Möglichkeit bietet, in einem Schnellkühlmodus Kühlgut in einem Teilbereich der Lagerkammer bevorzugt und schneller als im Rest der Lagerkammer abzukühlen, bei dem aber andererseits die Kühlung dieses Teilbereichs nicht beeinträchtigt ist, wenn er in einem Normalbetriebsmodus nicht bevorzugt gekühlt ist.
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Unter einem Kältegerät wird insbesondere ein Haushaltskältegerät verstanden, also ein Kältegerät das zur Haushaltsführung in Haushalten oder eventuell auch im Gastronomiebereich eingesetzt wird, und insbesondere dazu dient Lebensmittel und/oder Getränke in haushaltsüblichen Mengen bei bestimmten Temperaturen zu lagern, wie beispielsweise ein Kühlschrank, ein Gefrierschrank, eine Kühlgefrierkombination oder ein Weinlagerschrank.
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Die Aufgabe wird gelöst, indem bei einem Kältegerät, insbesondere einem Haushaltskältegerät, mit einer Lagerkammer, einem Verdampfer und einem Ventilator zum Antreiben eines durch die Lagerkammer und einen den Verdampfer berührenden Kanal zirkulierenden Luftstroms der Kanal mit der Lagerkammer über eine erste Öffnung mit in zwei Raumrichtungen kompakten Abmessungen und eine zweite Öffnung mit in wenigstens einer Raumrichtung großen Abmessungen kommuniziert, dass die Laufrichtung des Ventilator umkehrbar ist, um wahlweise Luft in den Kanal über die erste Öffnung einzusaugen und über die zweite Öffnung auszustoßen oder Luft in dem Kanal über die zweite Öffnung einzusaugen und über die erste Öffnung auszustoßen, und dass der aus der ersten Öffnung ausgestoßene Luftstrom über eine in der Lagerkammer vor der ersten Öffnung angeordnete Ablage für Kühlgut geführt ist. Während über die zweite Öffnung mit der wenigstens einen großen Abmessung ausgestoßene Kaltluft sich in der Lagerkammer verteilt und dadurch eine homogene Kühlung der gesamten Lagerkammer gewährleistet, bildet die kompakte erste Öffnung einen Luftstrom, der sich bei seiner Ausbreitung über die Lagerkammer hinein weniger stark verteilt. Indem in diesem Luftstrom auf der Ablage Kühlgut platziert wird, kann es schnell und effizient abgekühlt werden. Wird hingegen über die erste Öffnung Luft in den Kanal eingesaugt, dann gewährleistet auch dies eine intensive Luftzirkulation in dem über der Ablage liegenden Teil der Lagerkammer, ohne dass dabei allerdings die Temperatur in diesem Bereich niedriger wird als in anderen Teilen der Lagerkammer.
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Der Verdampfer kann zweckmäßigerweise plattenförmig ausgebildet sein und eine Trennwand zwischen der Lagerkammer und dem Kanal bilden. So kann eine vom Kanal abgewandte Oberfläche des Verdampfers großflächig verteilt Wärme aus der Lagerkammer aufnehmen und zu einer homogen auf die gesamte Lagerkammer verteilten Kühlwirkung des Verdampfers beitragen.
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Um einen gebündelten Luftstrahl an der ersten Öffnung aus dem Kanal auszustoßen, kann der Ventilator zweckmäßigerweise die erste Öffnung begrenzend angeordnet sein.
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Für eine derartige Anbringung ist insbesondere ein Axialventilator geeignet.
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Die Ablage kann den Boden eines Fachs der Lagerkammer bilden.
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Um eine homogene, intensive Durchströmung des Fachs mit aus der ersten Öffnung ausgestoßener Luft auf seiner gesamten Höhe zu gewährleisten, sollte die Höhe des Fachs maximal das 1,5fache der vertikalen Abmessung der ersten Öffnung betragen.
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In der Ablage kann eine sich in Strömungsrichtung des aus der ersten Öffnung ausgestoßenen Luftstroms erstreckende Rinne gebildet sein, um z.B. eine schnell zu kühlende Flasche in einer Orientierung aufzunehmen, in der sie auf einem möglichst großen Teil ihrer Oberfläche von dem aus der ersten Öffnung ausgestoßenen Luftstrom überstrichen werden kann.
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Die Ablage kann aus einem Metallblech geformt sein, um selbst als Wärmetauscher zu wirken, der Wärme von darauf liegendem Kühlgut aufnehmen und an nicht mit Kühlgut bedeckten Bereichen seiner Oberfläche an den darüber streichenden Luftstrom abgeben kann.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Aus dieser Beschreibung und den Figuren gehen auch Merkmale der Ausführungsbeispiele hervor, die nicht in den Ansprüchen erwähnt sind. Solche Merkmale können auch in anderen als den hier spezifisch offenbarten Kombinationen auftreten. Die Tatsache, dass mehrere solche Merkmale in einem gleichen Satz oder in einer anderen Art von Textzusammenhang miteinander erwähnt sind, rechtfertigt daher nicht den Schluss, dass sie nur in der spezifisch offenbarten Kombination auftreten können; stattdessen ist grundsätzlich davon auszugehen, dass von mehreren solchen Merkmalen auch einzelne weggelassen oder abgewandelt werden können, sofern dies die Funktionsfähigkeit der Erfindung nicht in Frage stellt. Es zeigen:
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1 einen schematischen Querschnitt eines erfindungsgemäßen Haushaltskältegeräts;
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2 eine Vorderansicht des Kältegeräts aus 1 bei geöffneter Tür;
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3 eine partielle Vorderansicht eines Kältegeräts gemäß einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung;
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4 eine perspektivische Ansicht einer Ablage des Kältegeräts aus 3;
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5 eine zu 2 analoge Vorderansicht gemäß einer dritten Ausgestaltung; und
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6 eine partielle Vorderansicht gemäß einer vierten Ausgestaltung.
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1 zeigt in einem schematischen Querschnitt einen Kühlschrank gemäß einer ersten Ausgestaltung der Erfindung. Ein wärmeisolierendes Gehäuse des Kühlschranks umfasst einen Korpus 1 und eine daran angeschlagene Tür 2, die einen Innenraum 3 begrenzen. Ein plattenförmiger Verdampfer 4, z.B. in Rollbond- oder Tube-on-sheet-Bauweise, ist in geringem Abstand vor einer Rückwand 18 des Korpus 1 angeordnet und unterteilt den Innenraum 3 in eine sich zwischen Verdampfer 4 und Tür 2 erstreckende Lagerkammer 5 und einen sich zwischen Verdampfer 4 und der Rückwand des Korpus 1 erstreckenden Kanal 6. In Breitenrichtung des Korpus 1 erstreckt sich der Verdampfer 4 über die gesamte Breite des Innenraums 3; seine Höhe ist geringfügig kleiner als die des Innenraums 3, um zwischen einem Boden 19 des Korpus 1 und einer Unterkante des Verdampfers 4 eine Durchgangsöffnung 7 zu bilden, die sich über die gesamte Breite des Innenraums 3 erstreckt.
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In einer eine Decke 20 des Korpus 1 berührenden Oberkante des Verdampfers 4 ist mittig ein Ausschnitt gebildet, der durch das Gehäuse eines Axiallüfters 8 ausgefüllt wird, so dass der freie Durchgangsquerschnitt des Axiallüfters 8 eine zweite Durchgangsöffnung 9 zwischen dem Kanal 6 und dem Innenraum 3 bildet. Breite und Höhe der Durchgangsöffnung 9 sind gleich und betragen jeweils nur einen kleinen Bruchteil, im vorliegenden Fall etwa ein Fünftel oder ein Sechstel der Breite des Innenraums 3.
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Der Innenraum 3 ist durch eine Mehrzahl von Ablagen 10, 11 in übereinanderliegende Fächer 12, 13 unterteilt. Die Höhe des obersten Fachs 12, an dessen Rückseite der Axiallüfter 8 angeordnet ist, ist bemessen, um eine Getränkeflasche von marktüblichen Abmessungen, z.B. mit einem Volumen von bis zu 1,0 oder 1,5 l, liegend aufnehmen zu können. Der Durchmesser des Axiallüfters 8 bzw. die Höhe der Durchgangsöffnung 9 entspricht der Höhe des Fachs 12 oder ist geringfügig kleiner.
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Die Laufrichtung des Axiallüfters 8 ist umschaltbar, sodass dieser einen Luftstrom im Innenraum 3 wahlweise im Uhrzeigersinn, im Kanal 6 abwärts strömend und in der Lagerkammer 5 aufsteigend, oder im Gegenuhrzeigersinn, im Fach 12 zur Tür, dann an den Fächern 13 vorbei bodenwärts strömend und schließlich im Kanal 6 ansteigend, antreiben kann. Die erste Laufrichtung entspricht einem Normalkühlmodus, in dem der Lüfter 8 relativ warme Luft aus dem Fach 12 ungerichtet absaugt und Luft aus den tiefer liegenden Fächern 13 an Vorder- und Hinterkanten der Ablagen 10, 11 vorbei in das Fach 12 nachströmt. Der vom Lüfter 8 angetriebene Luftstrom wird an der Rückwand 18 des Korpus 1 zum Teil nach unten, zum Teil zunächst in seitlicher Richtung abgelenkt. So verteilt er sich über die gesamte Breite des Kanals 6 und tritt an der Durchgangsöffnung 7 ebenfalls über deren gesamte Breite gleichmäßig verteilt in den Innenraum 3 aus.
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Wenn der Axiallüfter 8 in der zweiten Richtung läuft, wird zwar Luft an der Öffnung 7 über deren gesamte Breite verteilt in den Kanal 6 eingesaugt, doch an der Öffnung 9 wird sie als ein kompakter, auf einen kleinen Teil der Breite des Fachs 12 konzentrierter Strom ausgestoßen, der sich erst, wenn er an der Tür 2 umgelenkt wird, auch in Breitenrichtung des Innenraums 3 verteilt.
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In der Vorderansicht der 2 erkennt man, dass die oberste Ablage 10 von den darunter liegenden Ablagen 11 verschieden ist. Während die Ablagen 11 herkömmliche, ggf. in einen Rahmen eingefasste Glasplatten sein können, ist die Ablage 10 eine Platte aus Blech, vorzugsweise aus Aluminiumblech. In dieser Platte können eine oder mehrere sich in Tiefenrichtung des Innenraums 3 erstreckende Rinnen 14 geformt sein. Der Abstand zwischen zwei einander benachbarten Rinnen 14 entspricht der Höhe des Fachs 12. Der Krümmungsradius der im Querschnitt kreisbogenförmigen Rinnen beträgt maximal die Hälfte der Höhe des Fachs 12. In 2 sind fünf Rinnen 14 gezeigt, doch versteht sich, dass die Anzahl der Rinnen je nach Breite des Korpus 1 variieren kann.
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Die mittlere der Rinnen 14 fluchtet mit der Durchgangsöffnung 9 und dem darin angeordneten Axiallüfter 8, so dass eine in dieser Rinne 14 liegend angeordnete Flasche 15 dem Kaltluftstrom des Axiallüfters 8 voll ausgesetzt ist, wenn dieser in der zweiten Richtung läuft. Eine in der mittleren Rinne 14 liegende Flasche wird dann sehr schnell gekühlt, einerseits direkt durch die über ihre freie Oberfläche streichende Kaltluft, zum anderen, weil sie auch an das Blech der Ablage 10 Wärme abgeben kann, die wiederum von Kaltluft, die über die mittlere Rinne 14 flankierende flache Abschnitte 16 der Ablage 10 streicht, effizient abgeführt wird.
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2 zeigt eine Flasche 15 in einer gegen die Durchgangsöffnung 9 und den Axiallüfter 8 seitwärts versetzen Rinne 14. Die Kühlung einer Flasche an dieser Position ist weniger effizient als in der mittleren Rinne 14, da sie, wenn die mittlere Rinne 14 leer ist, dem Kaltluftstrom nur auf einer Hälfte ihres Umfangs ausgesetzt ist. Wenn jedoch die mittlere Rinne 14 von einer Flasche belegt ist und diese den Kaltluftstrom seitwärts verdrängt, trägt dies auch zu einer effizienten Kühlung von Flaschen in den benachbarten Rinnen 14 bei.
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3 zeigt eine abgewandelte Ausgestaltung des Kühlschranks in einer partiellen Vorderansicht. Die Ablage 10 weist hier nur eine einzige Rinne 14 auf, die auf die Durchgangsöffnung 9 und den Axiallüfter 8 ausgerichtet ist, um sicherzustellen, dass ein Benutzer, wenn er die Schnellkühlfunktion des Kühlschranks nutzen will, eine erste zu kühlende Flasche richtig, in der Rinne 14 und in dem an der Durchgangsöffnung 9 austretenden Luftstrom, platziert.
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Um einem Benutzer augenfällig zu machen, mit welcher Priorität bei einer Ablage 10 mit mehreren Rinnen 14 die Rinnen mit Flaschen beladen werden sollen, kann auch vorgesehen werden, dass die Tiefe der Rinnen 14 von der Mitte zu den Rändern der Ablage 10 hin abnimmt.
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Eine weitere Abwandlungsmöglichkeit ist, die flachen Abschnitte 16 beiderseits der mittleren Rinne 14, die in 3 horizontal dargestellt sind, zur Rinne 14 hin leicht abschüssig zu machen, sodass sie nur dann stabil mit Flaschen beladen werden können, wenn die Rinne 14 bereits mit einer Flasche belegt ist.
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Zweckmäßig ist ferner, wenn, wie in der perspektivischen Ansicht der Ablage 10 gemäß einer weiteren Abwandlung gezeigt, die Rinne (oder die Rinnen) 14 sich nicht über die gesamte Tiefe der Ablage 10 erstreckt, sondern ausgehend von einer der Tür 2 zugewandten Vorderkante 21 der Ablage 10 entfernt von deren Hinterkante 22 endet. So kann sichergestellt werden, dass ein Benutzer eine Flasche in die Rinne 14 strömungsgünstig, mit dem Axiallüfter 8 zugewandtem Flaschenhals, einlegt.
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5 zeigt eine weitere Ausgestaltung des Kühlschranks in einer zu 2 analogen Frontalansicht. Die Position der Durchgangsöffnungen 7, 9 und des Lüfters 8 sind gegenüber der Ausgestaltung der 2 vertauscht, so dass das zum schnellen Kühlen von Flaschen, Getränkedosen oder dergleichen geeignete Fach 12 hier das unterste Fach des Innenraums 3 ist. Die Ablage 10 aus Aluminiumblech kann in diesem Fall lose auf dem Boden 19 des Korpus 1 aufliegen. Sie kann über die Breite des Innenraums 3 hinweg ein- oder mehrfach unterteilt sein, sodass einzelne, jeweils eine oder mehrere Rinnen 14 umfassende Teile der Ablage 10 bei Nichtgebrauch bequem entnommen werden können und dadurch freiwerdender Platz z.B. für die Unterbringung eines in der Figur als gestrichelter Umriss dargestellten Auszugskastens 17 genutzt werden kann.
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Wenn der Lüfter 8 am Boden des Innenraums 3 angebracht ist, kann der in 6 gezeigten Abwandlung zufolge die Ablage 10 als eigenständiges Bauteil auch entfallen und ersetzt sein durch eine oder mehrere Rinnen 14, die unmittelbar im Boden 19 des Korpus 1 selbst geformt sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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