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Die Erfindung betrifft einen handwerfbaren Wirkkörper, mit einem manuell ergreifbaren Gehäusekörper, mit einer manuell bedienbaren Auslöseeinrichtung mit einem federvorspannbaren Schlagkörper, mit einer durch die Auslöseeinrichtung initiierbaren Zündeinrichtung, die einen Zündsatz umfasst, mit einer durch die Zündeinrichtung initiierbaren Verzögerungseinrichtung, die einen Verzögerungssatz und eine Verzögerungsstrecke umfasst, und mit einem durch den Verzögerungssatz direkt oder indirekt initiierbaren Wirksatz.
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Die Erfindung betrifft also einen Wirkkörper, der manuell zur Auslösung bzw. Zündung gebracht wird und dann durch den Benutzer manuell weggeworfen wird. Insbesondere kann es sich um eine Handgranate oder ein Täuschkörper handeln. Entsprechend umfasst der Wirksatz einen Sprengsatz oder einen sonstigen pyrotechnischen Wirksatz. Es sei erwähnt, dass der Begriff „initiieren“ in der vorliegenden Anmeldung gewählt und durchgehend verwendet wird, um jegliche Art des Anzündens, Zündens oder des Auslösens eines Abbrands oder Umsetzens eines pyrotechnischen Satzes oder Sprengsatzes, welcher Art auch immer, zu bezeichnen.
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Wirkkörper der vorstehend genannten Art besitzen üblicherweise sogenannte Kipphebelauslöseeinrichtungen, die sich für zylindrische Bauformen bislang durchgesetzt haben. Diese Systeme umfassen meist einen Sicherungssplint mit einem Ring, der durch einen Finger des Benutzers ergriffen und gezogen werden kann, sowie einen Sicherungsbügel und eine vorgespannte Schlagfeder, wobei der Sicherungsbügel in einer durch den Sicherungssplint gesicherten Stellung die Schlagfeder in ihrem vorgespannten Zustand hält. Beim Herausziehen des Sicherungssplints kann der Sicherungsbügel unter der Wirkung der vorgespannten Schlagfeder wegschwenken, und die Schlagfeder kann dann als Schlagkörper oder mittels eines Schlagkörpers die Zündeinrichtung bzw. deren Zündsatz initiieren. Die sich daran anschließende Verzögerungseinrichtung mit ihrem Verzögerungssatz gibt dem Benutzer ausreichend Zeit, um den Wirkkörper wegzuwerfen.
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Bei bisher bekannten Auslöseeinrichtungen werden vorgespannte Schlagfedern verbaut, was naturgemäß aufwändig und möglicherweise auch risikobehaftet ist. Des Weiteren ist es nach Herausziehen des Sicherungssplints nicht mehr möglich, die Auslöseeinrichtung erneut zu sichern. Das Ergreifen und Herausziehen des Sicherungssplints gestattet in der Regel auch keine Einhandbedienung. Des Weiteren stellt die Auslöseeinrichtung eine zusätzliche Baugruppe zur Zündeinrichtung und Verzögerungseinrichtung dar.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kompaktere Bauform zu realisieren. In weiterer Fortentwicklung der Erfindung sollen auch weitere der vorausgehend geschilderten Nachteile vermieden werden können.
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Die Aufgabe wird bei einem handwerfbaren Wirkkörper der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der federvorspannbare Schlagkörper die Zündeinrichtung samt Zündsatz und die Verzögerungseinrichtung samt Verzögerungssatz und samt Verzögerungsstrecke umfasst, und dass der Schlagkörper entlang seiner Längsachse entgegen einer Federkraft manuell in eine vorgespannte Stellung verbringbar und dort lösbar arretierbar ist und durch manuelle Bedienung eines Auslöseelements der Auslöseeinrichtung lösbar ist, so dass er aus seiner vorgespannten Stellung entlang der Längsachse gegen einen axialen Anschlag schnellen und hierdurch den Zündsatz initiieren kann.
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Erfindungsgemäß wird also vorgeschlagen, dass von der eingangs erwähnten Verwendung eines Sicherungssplints mit Ring und Sicherungsbügel sowie vorgespannter Schlagfeder Abstand genommen wird und dass stattdessen die Auslöseeinrichtung so ausgebildet ist, dass der Schlagkörper, erst, wenn dies erforderlich ist, manuell in eine vorgespante Stellung verbracht und dort lösbar arretiert werden kann. Es wird auch kein separater Schlagkörper vorgesehen, sondern der Schlagkörper nimmt zugleich die Zündeinrichtung und die Verzögerungseinrichtung mit auf und umfasst diese. Es wird also nicht wie beim Stand der Technik ein separater Schlagkörper gegen eine Zündeinrichtung, meist in Form eines sogenannten Zündhütchens, beschleunigt, sondern die Zündeinrichtung und die Verzögerungseinrichtung bilden gewissermaßen den Schlagkörper und werden gegen einen axialen Anschlag, der auch als Amboss bezeichnet werden kann, geschleudert, damit hierdurch der Zündsatz initiiert wird. In Weiterbildung der Erfindung erweist es sich als vorteilhaft, wenn der Schlagkörper zumindest abschnittsweise hülsenförmig ausgebildet ist und einen Aufnahmeraum für die Zündeinrichtung und die Verzögerungseinrichtung bildet. Auf diese Weise können der Zündsatz und der Verzögerungssatz gewissermaßen aneinander anschließen und in dem von dem hülsenförmigen Schlagkörper gebildeten Aufnahmeraum untergebracht sein.
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Der entlang seiner Längsachse verschiebliche Schlagkörper kann in an sich beliebiger Weise innerhalb des Gehäusekörpers längsverschieblich geführt aufgenommen sein. Es erweist sich in Weiterbildung dieses Gedankens aber als vorteilhaft, wenn der Schlagkörper innerhalb einer Schraubenfeder entlang der Längsachse längsverschieblich geführt ist, wobei die Schraubenfeder bezüglich der Längsachse einenends axial unmittelbar oder mittelbar gegen den Gehäusekörper abgestützt ist.
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Weiter erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Schraubenfeder anderenends mit dem Schlagkörper verbunden oder in Richtung der Längsachse gegen den Schlagkörper abgestützt ist, insbesondere gegen einen radialen Vorsprung des Schlagkörpers abgestützt ist. Auf diese Weise lässt sich eine in der Längsrichtung platzsparende Anordnung der Feder und des Schlagkörpers innerhalb des Gehäusekörpers realisieren. Der erwähnte radiale Vorsprung des Schlagkörpers kann beispielsweise von einer äußeren Abstufung, einem Ringbund oder einem stiftförmigen Vorsprung oder dergleichen gebildet sein.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Wirkkörpers ist vorgesehen, dass die Auslöseeinrichtung ein manuell greifbares Spannelement umfasst, mittels dessen der Schlagkörper in seine vorgespannte Stellung verbringbar ist.
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Dieses Spannelement kann von dem Schlagkörper selbst, insbesondere von dessen äußerer Oberfläche oder von einem seitlich vorstehenden Bereich des Schlagkörpers gebildet sein. Es kann sich aber auch um ein separates manuell greifbares Spannelement handeln, welches mit dem Schlagkörper in Richtung der Längsachse antriebsverbunden ist.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass das manuell greifbare Spannelement bezüglich des Gehäusekörpers und insbesondere auch gegenüber dem Schlagkörper um die Längsachse verschwenkbar angeordnet ist. Durch die verschwenkbare Anordnung des Spannelements ist es möglich, weitere Funktionalitäten vorzusehen oder das Spannelement durch einen einzigen Stellvorgang aus einer betätigbaren Stellung in eine nicht betätigbare Stellung, etwa mittels des Daumens des Benutzers, zu verbringen.
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Des Weiteren erweist es sich als vorteilhaft, wenn das manuell greifbare Spannelement zwischen einer Sicherungsstellung und einer Spannstellung hin und her bewegbar ist, und dass der Schlagkörper in einem Abstand von dem axialen Anschlag in Richtung der Längsachse gehalten ist, wenn sich das manuell greifbare Spannelement in der Sicherungsstellung befindet, und dass der Schlagkörper in Richtung der Längsachse hin und her bewegbar ist, wenn sich das manuell greifbare Spannelement in der Spannstellung befindet. Wenn sich das Spannelement in der Sicherungsstellung befindet, so wird hierdurch zugleich sichergestellt, dass der Schlagkörper nicht unbeabsichtigt gegen den axialen Anschlag anschlagen und hierdurch die Zündvorrichtung initiieren kann. Das Spannelement übt also einerseits eine Spannfunktion und zum anderen eine Sicherungsfunktion aus.
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Im Anschluss an den Spannvorgang wird vorteilhafterweise vorgesehen, dass der Schlagkörper in seiner vorgespannten Stellung lösbar arretierbar ist, indem ein federvorgespanntes Sperrorgan den Schlagkörper in Richtung der Längsachse formschlüssig hintergreift. Hierdurch kann der Schlagkörper in seinem vorgespannten Zustand gehalten werden. Das formschlüssige Hintergreifen des Schlagkörpers in der Längsrichtung bedeutet dabei, dass ein an sich beliebiges Sperrorgan, quer zur Längsrichtung in einen hintergreifbaren Bereich bei dem Schlagkörper eingreift.
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In weiterer Ausbildung dieses Gedankens wird vorgeschlagen, dass das federvorgespannte Sperrorgan quer zur Längsachse linear hin und her verschieblich ist und eine in Richtung der Längsachse erstreckte Durchgangsöffnung aufweist, durch welche der Schlagkörper hindurch bewegbar ist, wenn das Sperrorgan sich in einer Stellung befindet, in der die Durchgangsöffnung des Sperrorgans mit der Längsachse des Schlagkörpers fluchtet.
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Diese Ausbildung ermöglicht die Führung und Abstützung des Sperrorgans beidseits des Schlagkörpers, was die Aufnahme von sich ergebenden Kräften und deren gleichmäßige Ableitung in den Gehäusekörper erleichtert, so dass ein Klemmen der Komponenten besser verhindert werden kann.
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Es erweist sich weiter als vorteilhaft, wenn das federvorgespannte Sperrorgan kolben-, stangen- oder wellenabschnittförmig ausgebildet ist und quer zur Längsachse in dem Gehäusekörper verschieblich geführt aufgenommen ist.
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Es kann sich weiter als vorteilhaft erweisen, wenn das federvorgespannte Sperrorgan eine außenumfängliche Einschnürung aufweist, welche eine Einführschräge für den Schlagkörper in Richtung auf die Durchgangsöffnung bildet.
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Als ganz besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn das manuell bedienbare Auslöseelement der Auslöseeinrichtung zugleich das federvorgespannte Sperrorgan bildet. Auch durch diese weitere Maßnahme lässt sich eine kompakte Bauform durch Reduzierung von Teilen erreichen.
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Das Auslöseelement der Auslöseeinrichtung sollte gut greifbar bei dem Gehäusekörper angeordnet sein. Dabei erweist es sich als vorteilhaft, wenn das federvorgespannte Sperrorgan mit einem freien Ende über den Gehäusekörper nach außen vorsteht, wenn es sich in seiner den Schlagkörper sperrenden Stellung befindet.
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Nach einem weiteren Gedanken von wesentlicher Bedeutung wird vorgeschlagen, den Wirkkörper so auszubilden, dass dessen Gehäusekörper im wesentlichen quaderförmig und flachbauend ausgebildet ist und eine erste Richtung und eine zweite Richtung und eine dritte Richtung umfasst, die zueinander orthogonal sind und entlang oder parallel zu jeweiligen Kanten des Gehäusekörpers erstreckt sind, wobei die erste Richtung entlang der Längsachse des Schlagkörpers verläuft, und wobei die Abmessung des Gehäusekörpers in der ersten Richtung größer ist als in der zweiten und dritten Richtung und vorzugsweise die Abmessung des Gehäusekörpers in der zweiten Richtung größer ist als in der dritten Richtung, und dass der Gehäusekörper einen ersten und einen zweiten Aufnahmeraum begrenzt, die beide entlang der ersten Richtung erstreckt sind und in der zweiten Richtung nebeneinander angeordnet sind und dass in dem ersten Aufnahmeraum die manuell bedienbare Auslöseeinrichtung mit Zündeinrichtung und Verzögerungseinrichtung aufgenommen sind und dass in dem zweiten Aufnahmeraum der Wirksatz aufgenommen ist. Die Ausbildung des Gehäusekörpers als vorzugsweise flachbauender quaderförmiger Gehäusekörper erweist sich als vorteilhaft, weil der Wirkkörper solchenfalls haptisch gut in der Hand eines Benutzers gehalten und dabei betätigt werden kann.
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Weiter erweist es sich als vorteilhaft, wenn der erste und der zweite Aufnahmeraum dabei vorzugsweise durch eine entlang der ersten Richtung erstreckte Wandung voneinander getrennt sind, wobei die Wandung dünn ist oder Öffnungen aufweist, so dass durch die Wandung hindurch eine Überzündung von dem Verzögerungssatz auf den Wirksatz möglich ist.
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Bei dieser quaderförmigen Ausbildung des Gehäusekörpers erweist es sich als vorteilhaft, wenn das manuell greifbare Spannelement in seiner Sicherungsstellung in der zweiten Richtung über den Gehäusekörper nach außen vorsteht.
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Solchenfalls ist es denkbar, das Spannelement so anzuordnen, dass der Benutzer es mit seinem Daumen bedienen und von der Sicherungsstellung in die Spannstellung und anders herum verbringen kann.
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Dabei erweist es sich als vorteilhaft, wenn das manuell greifbare Spannelement ausgehend von seiner Sicherungsstellung in seine Spannstellung verschwenkbar ist und in der Spannstellung in der dritten Richtung über den Gehäusekörper nach außen vorsteht. Insbesondere ist es möglich und erweist sich daher als vorteilhaft, dass das Spannelement und das Auslöseelement der Auslöseeinrichtung derart am Gehäusekörper angeordnet sind, dass eine Ein-Hand-Bedienbarkeit des Wirkkörpers möglich ist, und zwar insbesondere zum Vorspannen des Schlagkörpers und zum auslösenden Betätigen der Auslöseeinrichtung.
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Des Weiteren erweist es sich als vorteilhaft, wenn das oben erwähnte federvorgespannte Sperrorgan in der zweiten Richtung über den Gehäusekörper nach außen vorsteht, wenn es sich in seiner den Schlagkörper sperrenden Stellung befindet. Insbesondere kann es derart angeordnet sein, dass der Benutzer durch Fingerdruck das Sperrorgan wieder in den Gehäusekörper eindrücken kann.
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Nach einem weiteren Erfindungsgedanken von eigenständiger Bedeutung wird Schutz in Anspruch genommen für ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 20.
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Das erfindungsgemäße Verfahren erweist sich als vorteilhaft, weil es eine Einhandbedienbarkeit des Wirkkörpers gestattet.
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Hierfür erweist es sich weiter als vorteilhaft, wenn das Spannelement aus seiner Sicherungsstellung in seine Spannstellung verbracht wird, insbesondere verschwenkt wird, und zwar insbesondere und vorzugsweise mittels des Daumens einer den Wirkkörper haltenden Hand des Benutzers. Mit demselben oder einem weiteren Finger derselben Hand kann der Benutzer dann die Auslöseeinrichtung betätigen, so dass der gespannte Schlagkörper gegen einen Anschlag schnellt und die Zündung initiiert wird.
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In weiterer Ausbildung des Verfahrens wird vorgeschlagen, dass zum lösbaren Arretieren des Schlagkörpers in seiner vorgespannten Stellung ein federvorgespanntes Sperrorgan beim Spannen des Schlagkörpers selbsttätig in eine den Schlagkörper entlang der Längsachse sperrende Stellung gebracht wird.
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Weiter erweist sich als vorteilhaft, wenn das Sperrorgan in der den Schlagkörper sperrenden Stellung aus dem Gehäusekörper vorsteht und als Auslöseelement wieder in den Gehäusekörper eingedrückt wird, um den Schlagkörper zu lösen.
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Weiter erweist sich als vorteilhaft, wenn der Schlagkörper samt Federmittel in einem in den Gehäusekörper einsetzbaren Führungsgehäusekörper längsverschieblich aufgenommen ist und zusammen mit diesem in den Gehäusekörper einsetzbar ist. Es kann auf diese Weise eine vorgefertigte Einheit umfassend die Komponenten der manuell bedienbaren Auslöseeinrichtung mit Schlagkörper, Auslöseeinrichtung und Zündeinrichtung und Verzögerungseinrichtung bereitgestellt und in den Gehäusekörper eingesetzt werden.
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Zum Gegenstand des erfindungsgemäßen Verfahrens gehören auch sämtliche Maßnahmen mit verfahrensmäßigem Inhalt, die vorausgehend im Zusammenhang mit der strukturellen Ausbildung des Wirkkörpers dargelegt wurden.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Patentansprüchen und aus der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Wirkkörpers.
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In der Zeichnung zeigt:
- 1 eine Ansicht in das Innere des Wirkkörpers im ungespannten Zustand des Schlagkörpers;
- 2 eine 1 entsprechende Ansicht im gespannten und lösbar arretierten Zustand des Schlagkörpers;
- 3 eine Ansicht des Wirkkörpers in Richtung des Pfeils III in 1;
- 4 eine Ansicht des Wirkkörpers in Richtung des Pfeils IV in 2;
- 5 eine 1 entsprechende Ansicht des Wirkkörpers auf eine äußere Gehäuseseite;
- 6 eine 2 entsprechende Ansicht des Wirkkörpers auf eine äußere Gehäuseseite;
- 7 eine Längsschnittdarstellung der Verzögerungseinrichtung;
- 8 eine Längsschnittdarstellung des Detonators und
- 9a-e verschiedene Ansichten des Führungsgehäusekörpers.
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Die Figuren zeigen verschiedene Ansichten eines erfindungsgemäßen von Hand werfbaren Wirkkörpers, der insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 bezeichnet ist. Der Wirkkörper 2 umfasst einen beispielhaft und vorzugsweise flach bauenden insbesondere quaderförmigen Gehäusekörper 4. Ferner umfasst der Wirkkörper 2 eine manuell bedienbare Auslöseeinrichtung 6, die in einem ersten Aufnahmeraum 8 des Gehäusekörpers 4 untergebracht ist. In einem daran angrenzenden zweiten Aufnahmeraum 10 ist ein nicht näher dargestellter Wirksatz 12 aufgenommen, der schließlich auf noch zu erläuternde Weise verzögert initiierbar ist und bei dem es sich beispielsweise um einen Sprengsatz oder einen sonstigen pyrotechnischen Wirksatz handelt, wie er insbesondere bei Täuschkörpern Verwendung findet.
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Zu der Auslöseeinrichtung 6 gehört ein federvorspannbarer Schlagkörper 14, der im beispielhaft und bevorzugt dargestellten Fall von einer Schraubenfeder 16 vorgespannt und zugleich längsverschieblich geführt in dem ersten Aufnahmeraum 8 vorgesehen ist. Die Schraubenfeder 16 stützt sich dabei einenends mittelbar oder unmittelbar gegen den Gehäusekörper 4 und anderenends gegen den Schlagkörper 14 ab, so dass der Schlagkörper 14 entlang einer Längsrichtung oder Längsachse 18 linear bewegbar und vorspannbar ist.
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Erfindungsgemäß wird der Schlagkörper 14 nicht lediglich von einem Massenkörper gebildet, mittels dessen ein kinetischer Impuls auf eine Zündeinrichtung des Wirkkörpers ausübbar ist, sondern der Schlagkörper 14 ist im beispielhaft und bevorzugt dargestellten Fall abschnittsweise hülsenförmig ausgebildet und nimmt in seinem Inneren zugleich eine Zündeinrichtung 20 samt Zündsatz 22 und eine Verzögerungseinrichtung 24 samt Verzögerungssatz 26 auf. Zündeinrichtung 20 und Verzögerungseinrichtung 24 sind also Teil des Schlagkörpers 14 und werden in noch zu beschreibender Weise zusammen mit diesem gespannt und ausgelöst.
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Die Auslöseeinrichtung 6 umfasst des Weiteren ein manuell greifbares Spannelement 28, welches im beispielhaft und bevorzugt dargestellten Fall mit dem Schlagkörper 14 schwenkverbunden ist. Das Spannelement 28 bildet eine Art Schwenkhebel und ist zwischen einer in 1 dargestellten Sicherungsstellung 30 und einer in 2 und 4 dargestellten Spannstellung 32 verschwenkbar. Das Spannelement 28 ist zunächst bezüglich der Längsachse 18 antriebsverbunden mit dem Schlagkörper 14. Beispielsweise ist es axial zwischen zwei radialen Vorsprüngen oder Ringflanschen oder in sonstiger Weise antriebsverbunden an dem Schlagkörper 14 vorgesehen. Um dies noch besser erläutern zu können, sei eine erste Richtung 34, eine zweite Richtung 36 und eine dritte Richtung 38 des Gehäusekörpers 4, die orthogonal zueinander verlaufen und in den Figuren dargestellt sind. Die erste Richtung 34 verläuft parallel zu der Längsachse 18. Entsprechend erstrecken sich die jeweiligen Kanten des Gehäusekörpers 4 entlang einer der drei Richtungen, sofern das Gehäuse ideal quaderförmig ausgebildet ist, was aber in nachvollziehbarer Weise nicht zwingend der Fall sein muss. Der bevorzugt und beispielhaft dargestellte Gehäusekörper 4 ist jedoch insoweit flachbauend und quaderförmig anzusehen, als seine Abmessung in der ersten Richtung 34 größer als in der zweiten Richtung 36 und größer als in der dritten Richtung 38 ist. Im beispielhaft dargestellten Fall erstreckt sich das Spannelement 28 in seiner Sicherungsstellung 30 in der zweiten Richtung 36 über den Gehäusekörper 4 nach außen vor, so dass es beispielsweise mit dem Daumen eines Benutzers leicht berührbar und betätigbar ist. In dieser Sicherungsstellung 30 erstreckt sich das Spannelement 28 durch einen Schlitz 40 in einer Gehäusewandung 42 (am besten in 2 ersichtlich) hindurch nach außen. Es wird daher durch den Schlitz 40 begrenzende Flanken der Wandung 42 des Gehäusekörpers 4 bezüglich der Längsrichtung 18 formschlüssig gehalten. In der Folge wird auch der Schlagkörper 14 bezüglich der Längsachse 18 gehalten oder fixiert. Man erkennt, dass in der Sicherungsstellung des Spannelements 28 ein freies Längsende 44 des Schlagkörpers 14 in einem Abstand in Richtung der Längsachse 18 von einem noch nicht erwähnten axialen Anschlag 46, der auch als Amboss bezeichnet werden kann, innerhalb des ersten Aufnahmeraums 8 beabstandet ist. Wird das Spannelement 28 ausgehend von der in 1 dargestellten Sicherungsstellung 30 um die Längsachse 18 um hier beispielhaft 90° verschwenkt, so dass es in der dritten Richtung 38 über den Gehäusekörper 4 vorsteht (wie aus 4 ersichtlich ist), so befindet es sich in seiner Spannstellung 32. In dieser Spannstellung 32 lässt sich das Spannelement 28 und mit ihm der Schlagkörper 14 entgegen der Federspannung und entlang der Längsachse 18 in die in 2 ersichtliche vorgespannte Stellung 48 des Schlagkörpers 14 verbringen. Auch dies kann mittels des Daumens einer den quaderförmigen Gehäusekörper 4 haltenden Hand des Benutzers bewerkstelligt werden.
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Sobald das Spannelement 28 und mit ihm der Schlagkörper 14 in die in 2 dargestellte vorgespannte Stellung 48 verbracht sind, wird der Schlagkörper 14 in seiner vorgespannten Stellung 48 selbsttätig lösbar arretiert. Dies erfolgt dadurch, dass die Auslöseeinrichtung 6 weiter ein federvorgespanntes Sperrorgan 50 umfasst, welches quer zur Längsachse 18 hin und her bewegbar ist, und zwar entlang einer orthogonal zur Längsachse 18 erstreckten Achse 52. Mittels eines Federelements 54 ist das Sperrorgan 50 in Richtung der Achse 52 vorgespannt. Es umfasst eine Durchgangsöffnung 56, die entlang der Längsachse 18 erstreckt ist, so dass, wie in 1 dargestellt, der Schlagkörper 14 sich durch diese Durchgangsöffnung 56 hindurch erstrecken kann. Wenn nun der Schlagkörper 14 mittels des Spannelements 28 ausgehend von der in 1 gezeigten Stellung in seine in 2 dargestellte vorgespannte Stellung 48 gebracht wird, so schnappt das Sperrorgan 50 ausgehend von seiner in 1 dargestellten Stellung in die in 2 dargestellte Stellung. Das Sperrorgan 50 gelangt dabei vor das freie Längsende 44 des Schlagkörpers und stützt bzw. sichert den Schlagkörper 14 in der in 2 gezeigten vorgespannten Stellung 48. Wie man weiter aus 2 erkennt, erstreckt sich das Sperrorgan 50 durch eine Öffnung 57 in der Wandung 42 des Gehäusekörpers 4 hindurch nach außen und steht in der zweiten Richtung 36 über den Gehäusekörper 4 nach außen vor. Ein nach außen vorstehender Bereich oder freies Ende 58 des Sperrorgans 50 bildet zugleich ein Auslöseelement 60 der Auslöseeinrichtung 6, wie anhand der Figuren leicht nachvollzogen werden kann. Wenn ausgehend von der in 2 dargestellten vorgespannten Stellung 48 des Schlagkörpers 4 ein Benutzer das Auslöseelement 60 betätigt, indem er Fingerdruck auf das freie Ende 58 des Sperrorgans 50 ausübt, so wird das Sperrorgan 50 entlang der Achse 52 wieder in die in 1 dargestellte Stellung bewegt. Mit Erreichen dieser Stellung gelangt der Schlagkörper 14 in fluchtende Anordnung mit der lichten Querschnittsfläche der Durchgangsöffnung 56 des Sperrorgans 50 und wird dann schlagartig durch Entspannung der Schraubenfeder 16 entlang der Längsachse 18 beschleunigt. Er schnellt gegen den axialen Anschlag 46. Durch den hiermit einhergehenden Impulsübertrag wird eine Schlagzündung bewirkt, und die unmittelbar angrenzend an das freie Längsende 44 des Schlagkörpers 14 in dessen Innerem vorgesehene Zündeinrichtung 20 wird initiiert. Hiervon ausgehend wird die Verzögerungseinrichtung 24 und deren Verzögerungssatz 26 initiiert. Der Benutzer muss nun den Wirkkörper rasch in Richtung seines Bestimmungsorts werfen, wo dann ausgehend von dem brennenden Verzögerungssatz der Wirksatz 12 gezündet wird.
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Um dies sicherzustellen, kann entweder vorgesehen sein, dass ausgehend vom Ende der Verzögerungsstrecke, also vom Ende des brennenden Verzögerungssatzes 26 eine direkte Überzündung auf den Wirksatz 12 und damit die Initiierung des Wirksatzes 12 stattfindet. Hierfür ist in einem den Wirksatz 12 von der Auslöseeinrichtung 6 und der Verzögerungseinrichtung 24 separierenden Trennsteg 61 im Inneren des Gehäusekörpers 4 in 1 und 2 beispielhaft eine Öffnung 63 ausgebildet. Es können aber auch mehrere Öffnungen 63 in dem separierenden Trennsteg 61 ausgebildet sein. Des Weiteren ist es alternativ oder zusätzlich denkbar, dass zwischen der Verzögerungseinrichtung 24 mit ihrem Verzögerungssatz 26 und dem Wirksatz 12 ein pyrotechnisches Zündmittel, beispielsweise in Form einer Anzündschnur, vorgesehen ist, die sich an das Ende der Verzögerungsstrecke anschließt und dann zu dem Wirksatz 12 führt. Es ist auch beispielhaft denkbar und in 1 und 2 beispielhaft angedeutet, dass zwischen der Verzögerungseinrichtung 24 mit ihrem Verzögerungssatz 26 und dem Wirksatz 12 ein Detonator 68 mit Primärladung und Sekundärladung in einer hülsenförmigen Aufnahme 70 vorgesehen ist, der sich an das Ende der Verzögerungsstrecke anschließt und dessen Initiierung dann zur Initiierung des Wirksatzes 12 führt. Die hülsenförmige Aufnahme 70 des Detonators 68 ist dabei auf die ebenfalls hülsenförmige Aufnahme der Verzögerungseinrichtung 24 aufgeschoben und bildet mit dieser zusammen den Schlagkörper 14.
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7 zeigt eine Längsschnittdarstellung der Verzögerungseinrichtung 24 mit Zündeinrichtung 20 und Zündsatz 22, die in Form eines an sich bekannten Zündhütchens ausgebildet sein können. Die Längserstreckung des Verzögerungssatzes 26 bildet die Verzögerungsstrecke.
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8 zeigt eine Längsschnittdarstellung des Detonators 68 mit Primärladung 72 und Sekundärladung 74.
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Der Schlagkörper 14 samt Zündsatz 22, Verzögerungssatz 26 und dem nachgeordneten Detonator 68 sind unter Zwischenordnung der Schraubenfeder 16 in einem vorgefertigten und in den Gehäusekörper 4 einsetzbaren Führungsgehäusekörper 76 längsverschieblich aufgenommen, der in verschiedenen Ansichten in 9a-e dargestellt ist, in 1 und 2 jedoch nicht dargestellt ist. Der Führungsgehäusekörper 76 umfasst eine langgestreckte Öffnung 78 in Längsrichtung, die eine nicht dargestellte Abstufung 80 aufweist, gegen die sich die Schraubenfeder 16 axial abstützen kann. Ferner ist auf der Seite zu dem Trennsteg 61 hin eine Queröffnung 82 ausgebildet, die mit der Öffnung 63 in dem Trennsteg 61 fluchtet, so dass durch diese Öffnungen 82, 63 hindurch eine Überzündung und damit Initiierung des Wirksatzes 12 erfolgen kann. Die weiter oben dargestellten Queröffnungen 84 dienen dem Durchgriff des Sperrorgans 50. Am unteren Ende des Führungsgehäusekörpers 76 mündet die längs verlaufende Öffnung 78 aus und fluchtet dort mit einer aus 1 und 2 ersichtlichen Öffnung 86 im Gehäusekörper 4, die nach außen führt. Durch diese Öffnungen 86 und 78 hindurch lässt sich eine Zündung der Wirkladung mit externen Mitteln (sonstige elektrische oder pyrotechnische Anzünder) ausführen.
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Die in 2 dargestellte vorgespannte Stellung 48 des Schlagkörpers 14 kann auch wieder rückgängig gemacht werden kann, d.h. der Schlagkörper 14 kann in die in 1 dargestellte ungespannte oder nur geringfügig vorgespannte Stellung zurückgebracht werden kann. Hierfür muss der Benutzer das Spannelement 28 sicher manuell halten und dann das Auslöseelement 60 in der vorausgehend beschriebenen Weise betätigen, bis der Schlagkörper 14 wieder in fluchtende Anordnung mit der Durchgangsöffnung 56 in dem Sperrorgan 50 gelangt und durch die Durchgangsöffnung 56 in dem Sperrorgan hindurchbewegt werden kann. Sodann ist das Spannelement 28 wieder in die in 1 dargestellte Sperrstellung 30 zu verschwenken, in der es den Schlagkörper 14 in sicherem Abstand von dem axialen Anschlag 46 hält. Der Wirkkörper 2 ist nun wieder deaktiviert.
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Weiter erweist es sich in diesem Zusammenhang, aber auch beim Spannen des Schlagkörpers 14 und der Schraubenfeder 16, als vorteilhaft, wenn zwischen der Begrenzung der Durchgangsöffnung 56 in dem Sperrorgan 50 und der Außenseite des Schlagkörpers 14 eine nicht zu geringe klemmende Reibkraft auftritt, mittels derer verhindert werden kann, dass der Schlagkörper 14 beim Spannen oder Entspannen bei unbeabsichtigtem Abrutschen eines Fingers des Benutzers von dem Spannelement 28 gegen den Anschlag 44 schnellt. Es soll hier also vorzugsweise eine klemmschlüssig wirkende Hemmung realisiert werden, mittels derer dies sicher verhindert werden kann. Insofern erweist es sich auch als vorteilhaft, wenn die Durchgangsöffnung 56 mit etwas größerem Innendurchmesser als der Außendurchmesser des Schlagkörpers 14 ausgebildet wird. Im Falle des gewollten Auslösens kann dann durch manuelles Betätigen des Auslöseelements 60 dieser Klemmschluss schlagartig aufgelöst werden.
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Schließlich zeigen die 5 und 6 den 1 und 2 entsprechende Ansichten, jedoch auf eine äußere Sichtseite des Gehäusekörpers 4. Man erkennt, dass in einer Seite oder Wandung 62 des Gehäusekörpers 4 ein in der Längsrichtung 18 erstreckter Längsschlitz 64 und ein Querschlitz 66 ausgebildet ist, so dass das Spannelement 28, wie vorausgehend beschrieben, verschwenkt und zusammen mit dem Schlagkörper 14 längsverschoben werden kann.