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Die Erfindung betrifft ein Bergungs- und Transportfahrzeug für ein gefährdetes, insbesondere brennendes Fahrzeug in Parkanlagen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 und des Anspruches 2, sowie ein Verfahren nach dem Anspruch 3.
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Unter einem Bergungs- und Transportfahrzeug wird ein Fahrzeug verstanden, welches Fahrzeuge abschleppen bzw. bergen kann. Das abzuschleppende Fahrzeug wird entweder mit einem Kran angehoben und auf eine plateauartige Ladefläche abgesetzt oder das Plateau ist als kippbares Verschiebeplateau ausgebildet, wobei das abzuschleppende Fahrzeug mittels einer Seilwinde auf die Ladefläche gezogen wird.
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Des Weiteren können die Bergungs- und Transportfahrzeuge eine Hub- bzw. Abschleppbrille aufweisen. Bei der Abschleppbrille handelt es sich um ein brillenförmiges Gestell, welches am Heck des Bergungs- und Transportfahrzeugs angeordnet ist. Um das abzuschleppende Fahrzeug mit der Abschleppbrille aufzunehmen, wird diese auf die Fahrbahn hydraulisch abgesenkt und ausgefahren. Mittels einer Seilwinde wird das abzuschleppende Fahrzeug auf die Abschleppbrille gezogen, bis sich die beiden Vorderräder in den brillenförmigen Gestellen befinden. Im Anschluss daran wird die Abschleppbrille angehoben und wieder an das Bergungs- und Transportfahrzeug herangezogen. Durch das Anheben der Abschleppbrille werden gleichzeitig die beiden Vorderräder des Fahrzeugs angehoben, so dass diese keinen Kontakt mehr mit dem Boden haben. Das abzuschleppende Fahrzeug wird dann auf dessen Hinterräder hinter dem Bergungs- und Transportfahrzeug hergezogen.
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Die Bebauungsdichte, vor allem in den Großstädten, hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Zusätzlich hat die PKW-Dichte pro 1000 Einwohner zugenommen. Die Flächen bzw. Abstellmöglichkeiten für Kraftfahrzeuge werden daher immer rarer. Hinzu kommt, dass aufgrund von immer höheren Sicherheitsbestimmungen und durch den gesteigerten Komfortanspruch eine Zunahme der Abmessungen und des Gesamtgewichts der Kraftfahrzeuge stattgefunden hat. Insbesondere Hybrid- bzw. Elektro-Fahrzeuge lassen aufgrund des Gewichts der Batterien das Durchschnittsgewicht ansteigen. Folglich müssen auf immer weniger Raum, größere und schwere Fahrzeuge abgestellt werden.
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Ein weiteres Problem entsteht, wenn das gefährdete, insbesondere brennende Fahrzeug in einem Parkhaus steht. Ein Worst-Case Szenario ist beispielsweise ein Brand eines Elektrofahrzeugs in einem Parkhaus oder einer Tiefgarage. Bei Elektrofahrzeugen kann beispielsweise die Antriebsbatterie brennen (z.B. Thermal Runaway) und muss mit viel Wasser und/oder Schaum gekühlt und gelöscht werden. Durch den Brand entstehen hohe Temperaturen, welche das Gebäude bzw. das Parkhaus stark schädigen. Teilweise kann nach einem Fahrzeugbrand das Parkhaus lange Zeit oder gar nicht mehr genutzt werden.
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Da das Löschen eines Fahrzeugs sehr zeitaufwändig ist und viel Löschwasser benötigt wird, welches sich dann unkontrolliert im Parkhaus verteilt, sollte das Fahrzeug frühzeitig aus dem Parkhaus transportiert werden, damit es vor dem Gebäude endgültig gelöscht werden kann, ohne das weitere Schäden an dem Parkhaus entstehen.
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Mit den bekannten Bergungs- und Transportfahrzeugen, insbesondere wenn diese als Nutzfahrzeuge ausgebildet sind, können keine Kraftfahrzeuge in einem Parkhaus geborgen werden. Diese Bergungs- und Transportfahrzeuge sind zu hoch und weisen ein zu hohes Gesamtgewicht auf.
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Des Weiteren sind die bekannten Bergungs- und Transportfahrzeuge üblicherweise als Radfahrzeug ausgebildet. Durch die Räder findet eine sehr hohe, partielle Belastung des Untergrunds statt. Eine solche hohe partielle Belastung sollte bei Parkhäusern vermieden werden, denn diese weisen eine große Spannweite zwischen den einzelnen tragenden Säulen auf, um möglichst viel Stellfläche für die Kraftfahrzeuge bereitzustellen. Hinzu kommt, dass die abzuschleppenden Kraftfahrzeuge mit einer Antriebsbatterie ein sehr hohes Gewicht aufweisen, so dass die punktuelle Belastung auf den Untergrund beim Abschleppvorgang nochmal erhöht ist.
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Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Bergungs- und Transportfahrzeuge mit einer Abschleppbrille sehr lang sind, so dass ein Aufnehmen des abzuschleppenden Fahrzeugs in dem teilweise sehr engen Parkhaus nicht möglich ist.
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Mit der
US 6,104,314 wird eine automatische Einparkvorrichtung mit einem Roboter und einer Parkraumerkennungsvorrichtung offenbart. Der Roboter fährt unter das jeweilige Fahrzeug, hebt dieses mit einer Platte an und fährt es zu einem freien Stellplatz. Der Roboter muss hierfür sehr flach ausgebildet sein, damit er unter das Fahrzeug fahren kann. Die Aufnahme von Sportwagen oder Elektrofahrzeugen gestaltet sich schwer, da diese nur eine geringe Bodenfreiheit aufweisen.
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Die
US 8,016,303 B1 offenbart einen kettenbetriebenen Transportwagen zum Anheben, Stützen und Manövrieren eines vierrädrigen Fahrzeugs. Der Transportwagen wird unter das abzuschleppende Fahrzeug gefahren. Mit Hilfe von zwei u-förmigen Rahmenteile werden dann jeweils die Reifenpaare der Vorder- und Hinterachse und somit das gesamte Fahrzeug angehoben. Auch bei dieser Ausführungsform muss der Transportwagen sehr flach ausgebildet sein, um unter das abzuschleppende Fahrzeug zu gelangen.
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Bei den beiden oben genannten Ausführungsform besteht der Nachteil, dass die Transportwagen und Roboter unter das abzuschleppende Fahrzeug fahren müssen, um dieses aufzunehmen. Insbesondere bei einem Brand der Fahrzeugbatterie, welche sich vorzugsweise im Fahrzeugboden befindet, ist es nicht möglich, mit den bekannten Bergungs- und Transportfahrzeugen unter das abzuschleppende Fahrzeug zu fahren.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Bergungs- und Transportfahrzeug bereitzustellen, welches auf beengtem Raum ein ein gefährdetes, insbesondere brennendes Fahrzeug aufnehmen und abschleppen kann. Des Weiteren besteht die Aufgabe ein Bergungs- und Transportfahrzeug bereitzustellen, welches ein gefährdetes, insbesondere brennendes Fahrzeug schnell abschleppen und gleichzeitig löschen kann.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des Anspruches 1 und des Anspruches 2 gekennzeichnet.
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Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass das Bergungs- und Transportfahrzeug eine Hubvorrichtung aufweist, wobei ein Bergegeschirr an der Stirnseite der Hubvorrichtung angeordnet ist, und die Hubvorrichtung um eine vertikale Achse schwenkbar an einem stirnseitigen Ende des Bergungs- und Transportfahrzeugs angeordnet ist, sodass die Hubvorrichtung unabhängig von dem Bergungs- und Transportfahrzeug schwenkbar ist.
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Die Hubvorrichtung ist beispielsweise als Hubmast ausgebildet, welcher schwenkbar am Bergungs- und Transportfahrzeug angeordnet ist. Die Hubvorrichtung ist um eine vertikale Achse schwenkbar an einem stirnseitigen Ende des Bergungs- und Transportfahrzeugs angeordnet ist, sodass die Hubvorrichtung unabhängig von dem Bergungs- und Transportfahrzeug schwenkbar ist. Vorzugsweise ist die Hubvorrichtung mit mindestens einem Drehgelenk an dem Bergungs- und Transportfahrzeug angeordnet, wobei eine Schwenkbewegung um das Drehgelenk, d.h. um eine vertikale Achse stattfindet. Mit Hilfe des schwenkbaren Hubmast wird ein zusätzlicher Freiheitsgrad erreicht, wodurch das Bergungs- und Transportfahrzeug zusammen mit dem abzuschleppenden Fahrzeug auf beengten Raum leicht manövrierbar ist.
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Das Bergungs- und Transportfahrzeug weist ein Fahrwerk mit Kettenlaufwerken auf. Wesentlicher Vorteil von Kettenfahrzeugen gegenüber Radfahrzeugen ist, dass eine Verteilung der Masse bzw. der Gewichtskraft des Fahrzeugs auf eine größere Fläche erfolgt und damit eine Verringerung des Drucks auf den Untergrund erreicht wird. Insbesondere in einem Parkdeck eines Parkhauses oder einer Tiefgarage verteilt sich das Gewicht des Bergungs- und Transportfahrzeugs und des angehobenen, abzuschleppenden Fahrzeugs besser über die Ketten auf die Bodenplatte des Parkhauses.
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Des Weiteren werden durch das Kettenlaufwerk präzise Fahr- und Wendemanöver und eine hohe Standfestigkeit erreicht. Zusätzlich können mit dem Bergungs- und Transportfahrzeug bewegliche Hindernisse, wie Autos, notfalls zur Seite geschoben werden.
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Bei einem Abschleppvorgang wird das Bergungs- und Transportfahrzeug an das abzuschleppende Fahrzeug herangefahren. Der Hubvorrichtung weist einen Hubmast auf welcher aus zwei vertikalen, beabstandeten Führungsträgern besteht, an welchen vertikal beweglich ein Gabelträger mit zwei Gabelzinken angeordnet sind. An der Stirnseite der Hubvorrichtung bzw. des Hubmastes ist ein Bergegeschirr zur Aufnahme des Fahrzeugs angeordnet. Mit dem Bergegeschirr wird eine lösbare Verbindung mit dem abzuschleppenden Fahrzeug hergestellt.
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Zunächst wird der Hubmast mit den beiden Gabelzinken und dem Bergegeschirr in Richtung des Bodens bzw. des Parkdecks abgesenkt. Im Anschluss daran wird das Bergegeschirr unter das abzuschleppende Fahrzeug gefahren und angehoben. Vorzugsweise greift das Bergegeschirr entweder am Unterboden, an einer Achse (Vorder- oder Hinterachse) oder an den Rändern des abzuschleppenden Fahrzeugs an. Durch das Anheben des Bergegeschirr mit dem Hubmast wird das Fahrzeug aufgebockt, so dass nur noch eine Achse des abzuschleppenden Fahrzeugs mit dem Boden bzw. Parkdeck in Kontakt ist. Das abzuschleppende Fahrzeug ist nun mit dem Bergungs- und Transportfahrzeug verbunden. Der schwenkbare Hubmast wird Teil des abzuschleppenden Fahrzeugs, wodurch das abzuschleppende Fahrzeug leichter und besser innerhalb der Parkanlage manövriert werden kann.
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Bei einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist der Hubmast schwenkbar am Bergungs- und Transportfahrzeug angeordnet. Die Schwenkbewegung kann mit einer Verstellvorrichtung aktiv erfolgen. Dadurch kann der Hubmast gezielt in eine bestimmte Richtung geschwenkt bzw. gelenkt werden. Durch die aktive Schwenkbewegung des Hubmastes kann - zusätzlich und unabhängig von dem eigentlichen Lenkvorgang des Bergungs- und Transportfahrzeugs - der Hubmast unter das abzuschleppende Fahrzeug eingefahren werden. Beispielsweise kann der Hubmast in einem Winkel von jeweils 45° seitlich geschwenkt werden.
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Der schwenkbare Hubmast hat den Vorteil, dass beispielsweise in einer Fahrgasse eines Parkhauses, die Gabelzinken und die Bergegeschirr, unabhängig von der Stellung und Ausrichtung des Bergungs- und Transportfahrzeug es, unter das abzuschleppende Fahrzeug gefahren werden können und dadurch ein schnelles Abschleppen des Fahrzeugs möglich ist.
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Die Verstellvorrichtung für den Hubmast kann beispielsweise als hydraulischer Antrieb (z.B. Hydraulikzylinder), Elektromotor, Drehwerksmotor, Spindelmotor oder dergleichen ausgebildet sein.
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Bei einer zweiten bevorzugten Ausführungsform ist der Hubmast zwar schwenkbar am Bergungs- und Transportfahrzeug angeordnet, jedoch ohne eine aktive Verstellvorrichtung. Der Hubmast ist somit passiv, wie ein Gelenk mit dem Bergungs- und Transportfahrzeug verbunden. Bei der passiven Ausführungsform kann der Hubmast beispielsweise händisch geschwenkt werden.
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Die Schwenkbewegung des Hubmastes kann ferner gezielt gehalten bzw. gesperrt werden. Dies ist immer dann sinnvoll, wenn z.B. das Bergungs- und Transportfahrzeug das abzuschleppende Fahrzeug in einem bestimmten Winkel von der Stellfläche ziehen soll. In diesem Fall wird der geschwenkte Hubmast mit einer Verstellvorrichtung gesperrt, so dass der jeweilige Winkel zwischen dem Bergungs- und Transportfahrzeug und dem Hubmast beibehalten bleibt.
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Es ist ferner möglich, dass der schwenkbare Hubmast eine schwimmende Stellung aufweist. Der Hubmast wird dann zwar auf einer gewissen Höhe über dem Boden gehalten, kann jedoch freibeweglich geschwenkt werden. Eine solche Ausführungsform ist immer dann sinnvoll, wenn das abzuschleppende Fahrzeug hinter dem Bergungs- und Transportfahrzeug hergezogen wird. Das abzuschleppende Fahrzeug ist dann wie ein Anhänger an dem Bergungs- und Transportfahrzeug angeordnet.
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Durch den schwenkbar angeordneten Hubmast besteht zwischen dem Bergungs- und Transportfahrzeug und dem abzuschleppenden Fahrzeug eine Art Knicklenkung, wodurch eine gute Wendigkeit auf kleinem Raum erreicht wird.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist der Hubmast zwei horizontal beabstandete, verstellbare Gabelzinken auf, wobei am Ende der Gabelzinken ein Bergegeschirr für das abzuschleppende Fahrzeug angeordnet ist. Der vertikal bewegliche Hubmast wird bevorzugt von einem hydraulischen Antrieb angetrieben. Vorzugsweise weist der Hubmast Teleskophubarme auf, wodurch Hubhöhen von mehr als 3 m erreicht werden.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das jeweilige Bergegeschirr für das abzuschleppende Fahrzeug ohne Gabelzinken direkt an der Hubvorrichtung bzw. dem Hubmast angeordnet.
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Das Bergegeschirr für das abzuschleppende Fahrzeug kann beispielsweise als starre oder drehbare Platte ausgebildet sein. Eine solche (flache) Platte lässt sich leicht unter das Fahrzeug einfahren, ohne dabei den Unterboden oder die Batterie zu beschädigen. Es ist aber auch möglich, dass das Bergegeschirr als eine starre oder drehbare Abschleppbrille ausgebildet ist.
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Das Bergungs- und Transportfahrzeug weist ferner vorzugsweise vorgespannte Winden auf, mit welchem das abzuschleppende Fahrzeug auf das Bergegeschirr des Hubmastes gezogen wird und dort während des Abschleppvorganges gesichert wird. Alternativ kann hierfür ein hydraulischer Niederhalter, ein Schwerlast-Kranhaken oder eine hydraulische Seilwinde eingesetzt werden.
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Das Bergungs- und Transportfahrzeug ist vorzugsweise selbstfahrend und/oder fernsteuerbar ausgebildet. Wesentlicher Vorteil bei einem fernsteuerbaren Bergungs- und Transportfahrzeug ist, dass das Bergungs- und Transportfahrzeug mit Hilfe einer Fernbedienung aus der Ferne kontrolliert werden kann. Insbesondere bei einem Brandfall entsteht eine extreme Hitze und es besteht ein äußerst niedriger Sauerstoffgehalt. Das Bergungs- und Transportfahrzeug kann in diesem Fall mit einem sicheren Abstand zu dem Gefahrbereich von dem jeweiligen Maschinenführer gesteuert werden.
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Die Länge des Bergungs- und Transportfahrzeugs beträgt beispielsweise 2.330 mm und die Breite 1.350 mm auf. Das Eigengewicht beträgt beispielsweise 2,2 Tonnen, so dass das Bergungs- und Transportfahrzeug leicht auf einen Anhänger aufladbar ist oder leicht von einem Kran angehoben werden kann.
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Als Antrieb für das Bergungs- und Transportfahrzeug dient ein Verbrennungs- oder Elektromotor. Die Verbrennungsmotoren arbeiten mit einem Propan/Butan-Gemisch (Flüssiggas), Dieselkraftstoff oder Erdgas.
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Unter dem Begriff Parkanlagen werden allgemein Gebäude oder Fläche zum Parken von Kraftfahrzeugen verstanden. Ein Parkhaus ist ein mehrstöckiges Gebäude, in dem sich Stellplätze für Pkw oder Motorräder befinden.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform gemäß dem selbstständigen Anspruch 2 ist das Bergungs- und Transportfahrzeug als ein Löschfahrzeug ausgebildet. Das Bergungs- und Transportfahrzeug weist eine eigene Löscheinrichtung zur Brandbekämpfung auf. Mit Hilfe der Löscheinrichtung kann das abzuschleppende Fahrzeug vor, während und/oder nach dem Abschleppvorgang gekühlt bzw. gelöscht werden. Ein solches Kühlvorgang ist immer dann notwendig, wenn es sich bei dem abzuschleppenden Fahrzeug um ein Fahrzeug mit einer (Antriebs-)Batterie handelt, welche nur langsam mit viel Wasser gekühlt und gelöscht werden kann.
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Die Löscheinrichtung ist beispielsweise als Wasserwerfer, Löschkanone oder flexibel verstellbare Monitordüse ausgebildet, welche einen vernebelten Wasserstrahl oder einen Schaum ausstoßen. Vorzugsweise ist das Bergungs- und Transportfahrzeug mit einem Wasserschlauch verbunden und erhält das notwendige Wasser von einem Löschfahrzeug oder einem Hydranten. Es ist aber auch möglich, dass das Bergungs- und Transportfahrzeug einen eigenen Tank für das Löschwasser oder den Löschschaum aufweist.
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Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
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Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von mehrere Ausführungswege darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor
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Es zeigen:
- 1: schematisierte Seitenansicht des Bergungs- und Transportfahrzeugs mit einem abzuschleppenden Fahrzeug
- 2: schematisierte Seitenansicht des Bergungs- und Transportfahrzeugs mit geschwenktem Hubmast
- 3: schematisierte Unteransicht des Bergungs- und Transportfahrzeugs mit geschwenktem Hubmast
- 4: schematisierte Draufsicht des Bergungs- und Transportfahrzeugs mit geschwenktem Hubmast
- 5: detaillierte Darstellung des Hubmastes mit Verstellvorrichtung
- 6: detaillierte Draufsicht des Hubmastes mit Verstellvorrichtung
- 7: schematisierte Darstellung Seitenansicht des Bergungs- und Transportfahrzeugs mit einem abzuschleppenden Fahrzeug
- 8: schematisierte Darstellung des Bergungs- und Transportfahrzeugs mit einem abzuschleppenden Fahrzeug und Winden
- 9: schematisierte Draufsicht des Bergungs- und Transportfahrzeugs mit abzuschleppendem Fahrzeug
- 10: detaillierte Darstellung des Hubmastes mit Winden
- 11: schematische Draufsicht auf das Bergungs- und Transportfahrzeug mit geradem Hubmast
- 12: schematische Draufsicht auf das Bergungs- und Transportfahrzeug mit geschwenktem Hubmast
- 13: schematische Draufsicht auf das Bergungs- und Transportfahrzeug mit einem abzuschleppenden Fahrzeug und Winden
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Mit der 1 wird das Bergungs- und Transportfahrzeug 1 mit einem abzuschleppenden Fahrzeug 2 gezeigt. Das Bergungs- und Transportfahrzeug 1 ist als selbstfahrendes Kettenfahrzeug ausgebildet, welches ein Fahrwerk 3 mit Kettenlaufwerken 4 aufweist.
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Im Frontbereich des Bergungs- und Transportfahrzeugs 1 ist eine Hubvorrichtung 5 angeordnet, welche im Wesentlichen aus einem teleskopierbaren Hubmast 16 und zwei beabstandeten Gabelzinken 6 besteht. Der Hubmast 16 ist dreh- und schwenkbar an einer Aufnahme 20 des Bergungs- und Transportfahrzeugs 1 angeordnet. Die Aufnahme 20 ist wiederum mit dem Rahmen 21 des Bergungs- und Transportfahrzeugs 1 verbunden.
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Zwischen der Aufnahme 20 und dem Hubmast 16 ist eine Verstellvorrichtung 8 anordnet, mit welcher der Hubmast 16 gegenüber der Aufnahme 20 bzw. gegenüber dem Bergungs- und Transportfahrzeug 1 geschwenkt wird. Die Verstellvorrichtung 8 besteht aus zwei beabstandeten Hydraulikzylindern 12, welche den Hubmast 16 in Schwenkrichtung drehen.
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Das abzuschleppende Fahrzeug 2 ist gemäß der 1 als Personenkraftwagen ausgebildet. Das Fahrzeug 2 weist insgesamt vier Räder 9 auf. Die Räder 9 der Vorderachse befinden sich auf eine Bergegeschirr 7, welche mit den Gabelzinken 6 des Hubmastes 16 verbunden ist. Das Bergegeschirr 7 greift an die Räder 9 des Fahrzeugs 2 an. Durch ein Anheben der Gabelzinken 6 mit dem Hubmast 16 in Pfeilrichtung 18 werden die vorderen Räder 9 des Fahrzeugs 2 und damit das gesamte Fahrzeug 2 angehoben. Das Fahrzeug 2 ist somit nur noch mit den hinteren Rädern 9 der Hinterachse mit dem Boden in Kontakt. Durch das Anheben der vorderen Räder kann das abzuschleppende Fahrzeug 2 wie ein Anhänger hinter dem Bergungs- und Transportfahrzeug 1 hergezogen werden.
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Mit der 2 wird das Bergungs- und Transportfahrzeug 1 mit einem abzuschleppenden Fahrzeug 2 gezeigt, wobei die vorderen Räder des Fahrzeugs 2 mit dem Bergegeschirr 7 verbunden sind und mit die Hubvorrichtung 5 angehoben sind.
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Die Hubvorrichtung 5 mit dem Hubmast 16 ist in Drehrichtung 19 gegenüber dem Bergungs- und Transportfahrzeug 1 geschwenkt. Anhand der 2 ist erkennbar, dass durch das Schwenken der Hubvorrichtung 5, das gesamte Gespann, welches aus dem Bergungs- und Transportfahrzeug 1 und dem abzuschleppenden Fahrzeug 2 besteht, einen geringeren Platzbedarf aufweist.
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Dies ist immer dann von Vorteil, wenn z.B. sich das abzuschleppende Fahrzeug 2 in einer Parkanlage befindet, welche räumlich sehr beengt ist.
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3 zeigt das Gespann, welches aus dem Bergungs- und Transportfahrzeug 1 und dem abzuschleppenden Fahrzeug 2 besteht, in einer Untersicht. Das abzuschleppende Fahrzeug 2 weist einen Unterboden 10 auf. Die Hubvorrichtung 5 mit dem Hubmast 5 ist in Drehrichtung 19 gegenüber der Aufnahme 20 von dem Bergungs- und Transportfahrzeug 1 geschwenkt. Das Bergegeschirr 7 ist als Abschleppbrille ausgebildet, welche an den beiden vorderen Rädern 9 das abzuschleppende Fahrzeug 2 angreift.
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Mit der 4 wird das Bergungs- und Transportfahrzeug 1 zusammen mit einem Fahrzeug 2 gezeigt. Die Hubvorrichtung 5 mit dem Hubmast 16 ist gegenüber der Aufnahme 20 geschwenkt. Der Schwenkvorgang wird mit der Verstellvorrichtung 8 erreicht, welches aus den beiden Hydraulikzylindern 12a und 12b besteht. Der Hydraulikzylinder 12a ist eingefahren, während der Hydraulikzylinder 12b ausgefahren ist. Folglich weist die Hubvorrichtung einen Winkel von circa 45° gegenüber der Längsachse des Bergungs- und Transportfahrzeugs 1 auf.
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5 zeigt eine Detailansicht von der Hubvorrichtung 5, der Verstellvorrichtung 8 und der Aufnahme 20. Die Hubvorrichtung 5 besteht aus einem teleskopierbaren Hubmast 16, wie er bereits von z.B. Gabelstaplern bekannt ist. Der Hubmast 16 ist dreh- bzw. schwenkbar an der Aufnahme 20 angeordnet. Die Verbindung erfolgt beispielsweise mit einem Drehgelenk 23 (z.B. Gelenkbolzen, Kegelrollenlager) oder einer anderen Lageranordnung. Zwischen der Aufnahme 20 und dem Hubmast 16 sind zwei Hydraulikzylinder 12a, 12b angeordnet. Durch das gezielte Ein- und Ausfahren der Hydraulikzylinder 12a, 12b wird der gesamte Hubmast 16 gegenüber der Aufnahme 20 und somit gegenüber dem Bergungs- und Transportfahrzeug 1 geschwenkt. In geschwenkter Stellung weist der Hubmast 16 dann eine andere Ausrichtung, als das Bergungs- und Transportfahrzeug 1 auf.
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6 zeigt eine Draufsicht auf die Hubvorrichtung 5, wobei der Hubmast 16 über das Drehgelenk 23 mit der Aufnahme 20 verbunden ist. Zwischen der Aufnahme 20 und dem Hubmast 16 befinden sich die beiden Hydraulikzylinder 12a, 12b, mit welcher die Schwenkbewegung ausgeführt wird. Anhand der 6 ist erkennbar, dass die Hubvorrichtung 5 mit dem Hubmast 16 Teil des abzuschleppenden Fahrzeug 2 ist und nur durch das Drehgelenk 23 und die Verstellvorrichtung 12 mit dem Bergungs- und Transportfahrzeug 1 verbunden ist.
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Durch das Drehgelenk 23 zwischen der Hubvorrichtung 5 und dem Bergungs- und Transportfahrzeug 11 wird eine Art Knicklenkung erreicht, welche das Manövrieren auf engstem Raum erleichtert.
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7 zeigt das geknickte Gespann aus Bergungs- und Transportfahrzeug 1 und abzuschleppenden Fahrzeug 2, welche über die Hubvorrichtung 5 bzw. den Hubmast 6 mit den Gabelzinken 6 und der Bergegeschirr 7 miteinander verbunden sind. Die vorderen Räder 9 befindet sich in der Bergegeschirr 7, welche als brillenförmiges Gestell ausgebildet ist. Durch die Kettenlaufwerke 4 wird die Gewichtskraft von den beiden Fahrzeugen gleichmäßiger auf eine größere Fläche verteilt.
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Das Bergungs- und Transportfahrzeug 1 weist eine Löscheinrichtung 15 auf, welche beispielsweise als Wasserwerfer ausgebildet ist und das abzuschleppende Fahrzeug 2 mit Wasser beaufschlagt. Das Löschwasser für die Löscheinrichtung führt das Bergungs- und Transportfahrzeug 1 in einem eigenen Tank 11 mit. Alternativ kann eine Schlauchverbindung zwischen einem Hydranten, einem Feuerwehrfahrzeug oder einer Pumpe und dem Bergungs- und Transportfahrzeug 1 hergestellt werden.
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Mit der 8 wird ein angehobenes Fahrzeug 2 gezeigt, welches mit Hilfe einer Kette 22 gesichert ist. Die Kette 22 kann beispielsweise mit einer Winde 17 ein- und ausgefahren werden. Mit Hilfe der Kette 22 kann das abzuschleppende Fahrzeug 1 relativ schnell mit dem Hubmast 16 verbunden werden. Insbesondere bei einem brennenden Fahrzeug 2 kann die Kette 22, welche bevorzugt aus Metall ist, das Fahrzeug 2 trotz der hohen Hitzeeinwirkung sicher halten.
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9 zeigt eine Draufsicht auf das Gespann, welches aus dem Bergungs- und Transportfahrzeug 1 und dem abzuschleppenden Fahrzeug 2 besteht. Das Bergungs- und Transportfahrzeug 1 weist eine Aufnahme 20 für die Hubvorrichtung 5 auf. Zwischen der Aufnahme 20 und der Hubvorrichtung 5 besteht eine Drehgelenk-Verbindung, wodurch ein Schwenken des Hubmastes 16 gegenüber der Aufnahme 20 des Bergungs- und Transportfahrzeugs 1 möglich ist.
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Das Bergungs- und Transportfahrzeug 1 weist ferner einen Tank 11 für Löschwasser oder Löschschaum auf, welches über einen Wasser- oder Schaumwerfer auf das abzuschleppende Fahrzeug 2 abgeben wird.
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Mit der 10 wird beispielhaft eine weitere Ausführungsform gezeigt, wobei das Fahrzeugs 2 ohne Gabelzinken und ohne Bergegeschirr 7, lediglich mit der Kette 22 an dem Gabelträger des Hubmastes 16 fixiert ist.
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Die 11 und 12 zeigten schematisch das Bergungs- und Transportfahrzeug 1, welches eine Aufnahme 20 aufweist, an welcher dreh- und schwenkbar die Hubvorrichtung 5 angeordnet ist. Es findet eine Drehbewegung des Hubmastes 16 um das Drehgelenk 23 in Drehrichtung 19 statt.
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Anhand der 12 ist eine vorteilhafte Ausführungsform der Bergegeschirr 7 erkennbar. Das Bergegeschirr 7 ist im wesentlichen als Abschleppbrille ausgebildet, wobei das brillenförmige Gestell des Bergegeschirrs 7 mit den beiden Gabelzinken 6 über einen zusätzlichen Drehkranz 24 verbunden ist. Bei dem Drehkranz 24 handelt es sich um ein Verbindungselement zum Übertragen von Drehbewegungen 25 zwischen den beiden Gabelzinken 6 und dem restlichen Bergegeschirr 7. Mit dem Drehkranz 24 wird ein zusätzlicher Freiheitsgrad erreicht. Der Drehkranz 24 ist entweder frei beweglich oder kann in einer bestimmten Position gesperrt werden.
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13 zeigt eine weitere Draufsicht auf die Aufnahme 20 und den Hubmast 16, welcher mit dem abzuschleppenden Fahrzeug 2 mit zwei Ketten 22 verbunden ist. Die Ketten 22 werden entweder durch die Radhäuser oder um die Achse des Fahrzeugs 2 geführt und mit dem Gabelträger des Hubmastes 16 verbunden. Vorzugsweise können die Ketten 22 mit vorgespannten Winden 17 betrieben werden.
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Von besonderem Vorteil ist, wenn das Bergegeschirr 7 als starre oder drehbare Platte ausgebildet ist, welche am Unterboden 10 des abzuschleppenden Fahrzeugs 2 angreift oder dass das Bergegeschirr 7 als eine starre oder drehbare Abschleppbrille ausgebildet ist.
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Ferner wird es bevorzugt, wenn das Bergungs- und Transportfahrzeug 1 eine Löscheinrichtung aufweist, welche als Wasserwerfer oder Löschkanone ausgebildet und einen Tank für Löschwasser aufweist.
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Dabei kann das Bergungs- und Transportfahrzeug 1 auch eine Löscheinrichtung mit einer Schlauchhaspel und einem daran angeordneten formfesten Schlauch aufweisen.
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Die hier angestrebten hohen Hubhöhen des Hubmastes sind besonders vorteilhaft, wenn das Bergungsfahrzeug mit einem über das Bergegeschirr angekoppelten und brennenden Fahrzeug in der Lage ist, das brennende Fahrzeug über den relativ hohen Rand eines Löschtanks in ein dort eingefülltes Wasserbad zu befördern
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Das zu bergende Kraftfahrzeug kann auch mit 2 vorgespannten Ketten 22 gem. 10 am drehbeweglichen Hubmast 16 befestigt werden. Dies wird für den Fall bevorzugt, dass wenn der max. Lenkwinkel ≈45° des Hubmastes 16 für das Bergemanöver nicht ausreicht, kann das Kraftfahrzeug auf den Gabelzinken 6 auch noch ≈ 10° mitbewegt - gelenkt werden und das Bergefahrzeug 1 hätte somit einen Lenkwinkel von 45°+ 10° für das Bergemanöver zur Verfügung.
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Zeichnungstegende
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- 1
- Bergungs- und Transportfahrzeug
- 2
- Fahrzeug
- 3
- Fahrwerk
- 4
- Kettenlaufwerk
- 5
- Hubvorrichtung
- 6
- Gabelzinken
- 7
- Bergegeschirr
- 8
- Verstellvorrichtung
- 9
- Rad von 2
- 10
- Unterboden
- 11
- Tank für Löschwasser
- 12
- Hydraulikzylinder
- 13
- Drehachse
- 14
- Winkel
- 15
- Löscheinrichtung
- 16
- Hubmast
- 17
- Winde
- 18
- Pfeilrichtung
- 19
- Drehrichtung
- 20
- Aufnahme für 5
- 21
- Rahmen von 1
- 22
- Kette
- 23
- Drehgelenk
- 24
- Drehkranz von 7
- 25
- Drehbewegung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 6104314 [0010]
- US 8016303 B1 [0011]