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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, aufweisend eine Einstellkinematik und eine Antriebsvorrichtung zum Antrieb der Einstellkinematik, die Einstellkinematik aufweisend wenigstens eine bewegliche Schwinge und ein um eine Drehachse drehbar gelagertes Querrohr, wobei die Schwinge, insbesondere ein Endbereich der Schwinge, mit dem Querrohr drehfest verbunden ist.
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Stand der Technik
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Sowohl für Fahrzeugsitz-Höheneinsteller als auch für Lehneneinsteller sind Antriebsvorrichtungen zur Bedienung bzw. Einstellung einer Sitzfunktion bekannt. Hierbei handelt es sich häufig um elektrische Antriebe oder mechanische, bidirektionale Schrittschaltwerke, deren Betätigungswinkel in aller Regel 15 bis 30 Grad beträgt, und die nur in einer Betätigungsrichtung ein Drehmoment weiterleiten und auf dem Rückweg vom Abtrieb entkoppelt werden. Derartige Mechanismen sind als lastaufnehmende Systeme in Höheneinstellern üblich. Bei der Anwendung als Lehneneinsteller übernimmt in der Regel der angetriebene, als Getriebebeschlag ausgebildete, Lehnenbeschlag die Gebrauchslasten und Crashlasten. Bekannte Antriebsvorrichtungen sind beispielsweise in der
DE 197 09 852 A1 und
DE 195 40 631 A1 offenbart.
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Aus der
WO 2020/020754 A1 ist ein Fahrzeugsitz bekannt, aufweisend eine Einstellkinematik mit beweglichen Schwingen, wobei wenigstens eine Schwinge um eine Achse drehbar gelagert ist und ein mit der wenigstens einen Schwinge verbundenes Zahnsegment vorgesehen ist, wobei der Fahrzeugsitz einen Antrieb zur Bewegung der wenigstens einen Schwinge aufweist und der Antrieb an einem Sitzrahmen, insbesondere an einem Sitzrahmenseitenteil des Sitzrahmens, montiert ist, wobei ein Ritzel des Antriebs mit dem Zahnsegment in Zahneingriff ist, wobei durch eine Ausrichtung der Position des gesamten Antriebs relativ zum Seitenteil mittels eines Ausgleichskörpers das Ritzel relativ zum Zahnsegment spielfrei gestellt ist.
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Aus der
DE 10 2015 223 485 A1 ist ein Höheneinsteller für einen Fahrzeugsitz bekannt, wobei eine Ausrichtung einer an einem Seitenteil montierten und einen Antrieb haltenden Grundplatte relativ zum Seitenteil des Fahrzeugsitzes mittels eines Crashbolzens erfolgt.
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Die Druckschriften
DE 10 2011 122 275 A1 ,
JP 2019 - 199 239 A ,
DE 10 2017 108 218 A1 und
DE 10 2017 007 263 A1 offenbaren jeweils einen Fahrzeugsitz aufweisend eine Einstellkinematik und eine Antriebsvorrichtung zum Antrieb der Einstellkinematik, die Einstellkinematik aufweisend wenigstens eine bewegliche Schwinge und ein um eine Drehachse drehbar gelagertes Querrohr, wobei die Schwinge mit dem Querrohr drehfest verbunden ist.
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Die
DE 10 2019 122 310 A1 offenbart einen Fahrzeugsitz mit einer Höheneinstellkinematik, die Höheneinstellkinematik beidseitig aufweisend jeweils eine Viergelenkanordnung und einen Einstellarm. Die beiden Einstellarme weisen jeweils ein Zahnsegment auf, das mit einem Ritzel einer Antriebsvorrichtung in Zahneingriff ist. Die beiden Ritzel sind mittels eines Übertragungsrohrs miteinander verbunden.
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Aus der
DE 10 2018 200 142 A1 ist eine Kraftübertragungsvorrichtung für einen motorisch verstellbaren Sitz bekannt, aufweisend einen Motor; einen Einstellmechanismus des motorisch verstellbaren Sitzes; und ein Kraftübertragungskabel, das aufweist: ein Außenkabel; und ein Innenkabel, wobei ein Ende des Außenkabels mit einem Lagerelement zum Stützen einer Ausgangswelle des Motors oder einem Lagerelement zum Stützen einer Eingangswelle des Einstellmechanismus so verbunden ist, dass es in Axialrichtung des Außenkabels beweglich ist, und wobei ein Ende des Innenkabels so mit der Ausgangswelle des Motors oder der Eingangswelle des Einstellmechanismus verbunden ist, dass es in Axialrichtung des Innenkabels beweglich ist.
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Aufgabe
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Fahrzeugsitz eingangs genannter Art zu verbessern, insbesondere einen Fahrzeugsitz mit einer verbesserten Einstellkinematik bereitzustellen.
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Lösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, durch einen Fahrzeugsitz, aufweisend eine Einstellkinematik und eine Antriebsvorrichtung zum Antrieb der Einstellkinematik, die Einstellkinematik aufweisend wenigstens eine bewegliche Schwinge und ein um eine Drehachse drehbar gelagertes Querrohr, wobei die Schwinge, insbesondere ein Endbereich der Schwinge, mit dem Querrohr drehfest verbunden ist, wobei ein um die Drehachse gekrümmtes Zahnsegment mit dem Querrohr drehfest verbunden ist, und das Zahnsegment mittels der Antriebsvorrichtung um die Drehachse drehbar ist.
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Dadurch, dass ein um die Drehachse gekrümmtes Zahnsegment mit dem Querrohr drehfest verbunden ist, und das Zahnsegment, zum Antrieb der Einstellkinematik, mittels der Antriebsvorrichtung um die Drehachse drehbar ist, lässt sich die Einstellkinematik durch Drehung des mit dem Zahnsegment verbundenen Querrohrs und der drehfest mit dem Querrohr verbundenen Schwinge einstellen. Ein in dem Fahrzeugsitz benötigter Bauraum zur Unterbringung der Antriebsvorrichtung für die Einstellkinematik ist in vorteilhafter Weise verringert.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Antriebsvorrichtung weist einen Motor auf. Der Motor kann ein Elektromotor sein.
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Die Antriebsvorrichtung weist ein Getriebe auf. Das Getriebe kann ein Untersetzungsgetriebe sein. Das Getriebe kann ein Übersetzungsgetriebe sein. Das Getriebe kann ein mehrstufiges Getriebe sein. Das Getriebe kann wenigstens ein Zahnrad aufweisen. Das Getriebe kann wenigstens ein Schneckenrad aufweisen.
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Die Antriebsschnecke kann mittels des Motors antreibbar sein. Die Antriebsschnecke kann mit einer ausgangsseitigen Welle des Getriebes verbunden sein. Die Antriebsschnecke kann mittels des Getriebes antreibbar sein. Die Antriebsschnecke kann ein Bauteil des Getriebes sein. Die Antriebsschnecke kann mit einer Ausgangswelle des Getriebes verbunden sein.
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Das Getriebe weist ein Getriebegehäuse auf. Das Getriebegehäuse umschließt das Querrohr wenigstens abschnittsweise. Das Querrohr kann durch das Getriebegehäuse hindurchgeführt sein. Das Getriebegehäuse kann wenigstens einen das Zahnsegment aufweisenden Abschnitt des Querrohrs umschließen. Das Getriebegehäuse kann an dem Sitzrahmenseitenteil fixiert sein. Der Motor kann an dem Getriebegehäuse gehalten sein. Der Motor kann an einem Flansch des Getriebegehäuses gehalten sein, insbesondere angeschraubt sein.
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Die Einstellkinematik kann eine Kinematik einer Armlehne sein. Hierbei kann die mit dem Querrohr verbundene Schwinge auf eine Armlehne wirken, insbesondere kann eine Winkelstellung der Armlehne relativ zu einer Rückenlehne einstellbar sein.
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Die Einstellkinematik kann eine Kinematik einer Wadenstütze sein. Hierbei kann die mit dem Querrohr verbundene Schwinge auf eine Kinematik zum Einfahren und Ausfahren einer Wadenstütze wirken.
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Die Einstellkinematik kann eine Höheneinstellkinematik sein. Die Höheneinstellkinematik kann in Querrichtung betrachtet auf beiden Sitzseiten des Fahrzeugsitzes jeweils eine Viergelenkanordnung aufweisen. Die Viergelenkanordnung kann vier Koppelglieder aufweisen. Die Viergelenkanordnung kann aus einer Basis, einer vorderen Schwinge, einer hinteren Schwinge und einem Sitzrahmen gebildet sein. Die Koppelglieder der Viergelenkanordnung können jeweils mittels eines Drehgelenks paarweise miteinander verbunden sein.
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Ein erstes Drehgelenk kann die Basis schwenkbar mit der hinteren Schwinge verbinden. Ein zweites Drehgelenk kann die hintere Schwinge schwenkbar mit dem Sitzrahmen verbinden. Ein drittes Drehgelenk kann den Sitzrahmen schwenkbar mit der vorderen Schwinge verbinden. Ein viertes Drehgelenk kann die vordere Schwinge schwenkbar mit der Basis verbinden. Die Drehgelenke können eine Drehbewegung um jeweils eine zur Querrichtung parallele Achse ermöglichen.
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Das Querrohr kann im Bereich des zweiten Drehgelenks angeordnet sein. Die hinteren Schwingen, insbesondere jeweils ein Endbereich der hinteren Schwingen, der beiden Viergelenkanordnungen können mit dem Querrohr drehfest, insbesondere fest, verbunden sein.
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Das Querrohr kann im Bereich des dritten Drehgelenks angeordnet sein. Die vorderen Schwingen, insbesondere jeweils ein Endbereich der vorderen Schwingen, der beiden Viergelenkanordnungen können mit dem Querrohr drehfest, insbesondere fest, verbunden sein.
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Eine Anordnung des Querrohrs im Bereich des ersten oder vierten Drehgelenks ist ebenfalls denkbar. Hierbei kann die Antriebsvorrichtung an der Basis fixierbar sein.
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Der Sitzrahmen kann wenigstens ein Sitzrahmenseitenteil aufweisen. Das Querrohr kann drehbar in oder an dem Sitzrahmenseitenteil gelagert sein. Die Antriebsvorrichtung kann an dem Sitzrahmenseitenteil anliegen. Die Antriebsvorrichtung kann an dem Sitzrahmenseitenteil befestigt sein. Die Antriebsvorrichtung kann an einer Innenseite eines Sitzrahmenseitenteils angeordnet sein. Die Antriebsvorrichtung kann an einer Außenseite eines Sitzrahmenseitenteils angeordnet sein. Die Begriffe „Innenseite“ und „Außenseite“ beziehen sich auf die Querrichtung. Die Innenseite ist dabei die Seite, insbesondere Blechseite, des Sitzrahmenseitenteils, die zur Sitzmitte weist. Die Außenseite ist dabei die Seite, insbesondere Blechseite, des Sitzrahmenseitenteils, die von der Sitzmitte weg weist.
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Der Sitzrahmen kann auf beiden Sitzseiten je ein Sitzrahmenseitenteil aufweisen. Die beiden Sitzrahmenseitenteile können in Querrichtung zueinander beabstandet angeordnet sein. Die beiden Sitzrahmenseitenteile können mittels einer Quertraverse, insbesondere einer vorderen Quertraverse, miteinander verbunden sein. Das Querrohr kann in oder an den beiden Sitzrahmenseitenteilen drehbar gelagert sein. Die Antriebsvorrichtung kann zwischen den beiden Sitzrahmenseitenteilen angeordnet sein, wobei die Antriebsvorrichtung an einer Innenseite eines der beiden Sitzrahmenseitenteile angeordnet ist. Die Antriebsvorrichtung kann an einer Außenseite eines Sitzrahmenseitenteils (und somit nicht zwischen den beiden Sitzrahmenseitenteilen) angeordnet sein.
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Zusammenfassend und mit anderen Worten ausgedrückt, wird ein Fahrzeugsitz vorgeschlagen, welcher eine Direktanbindung einer Antriebsvorrichtung an ein Querrohr vorsieht, welches die Sitzrahmenseitenteile miteinander verbindet. Das Querrohr weist eine Außenverzahnung, insbesondere eines außen an dem Querrohr angeordneten Zahnrads, auf, welche durch die Antriebsvorrichtung antreibbar ist. Die Antriebsvorrichtung kann einen Motor, insbesondere einen Elektromotor, und eine Getriebeeinheit aufweisen. Die Getriebeeinheit kann in einem Getriebegehäuse angeordnet sein. Das Getriebegehäuse kann sowohl das Querrohr als auch die Getriebeeinheit umschließen. Die Getriebeeinheit kann ein Doppelschneckengetriebe sein. Die Antriebsvorrichtung kann sowohl an einer Innenseite eines Lehnenrahmenseitenteils, also zwischen den Lehnenrahmenseitenteilen, als auch an einer der Innenseite gegenüberliegenden Außenseite des Lehnenrahmenseitenteils angeordnet sein. Die Antriebsvorrichtung kann einzeln jeweils türseitig oder tunnelseitig angeordnet sein. Ebenso kann ein beidseitiger Einsatz einer solchen Antriebsvorrichtung möglich sein.
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Figuren und Ausführungsformen der Erfindung
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Im Folgenden ist die Erfindung anhand eines in den Figuren dargestellten vorteilhaften Ausführungsbeispiels und einer Abwandlung des Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf dieses Ausführungsbeispiel und dessen Abwandlung beschränkt. Es zeigen:
- 1: schematisiert eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes,
- 2: ausschnittsweise eine Seitenansicht auf einen Fahrzeugsitz gemäß des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels im Bereich einer Antriebsvorrichtung,
- 3: ausschnittsweise eine perspektivische Ansicht auf den Fahrzeugsitz aus 2 im Bereich der Antriebsvorrichtung,
- 4: eine 3 entsprechende Ansicht, wobei ein Getriebegehäuse der Antriebsvorrichtung transparent dargestellt ist,
- 5: eine perspektivische Ansicht der Antriebsvorrichtung ohne das Getriebegehäuse, sowie eines ein Zahnsegment aufweisenden Querrohrs,
- 6: ausschnittsweise eine Ansicht von oben auf einen Fahrzeugsitz gemäß der Abwandlung des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels im Bereich einer Antriebsvorrichtung, und
- 7: ausschnittsweise eine perspektivische Ansicht auf den Fahrzeugsitz aus 6 im Bereich der Antriebsvorrichtung.
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Ein in den Figuren dargestellter, erfindungsgemäßer Fahrzeugsitz 1 und dessen Abwandlung (Fahrzeugsitz 1.1) werden nachfolgend unter Verwendung von drei senkrecht zueinander verlaufenden Raumrichtungen beschrieben. Eine Längsrichtung x verläuft bei einem im Fahrzeug eingebauten Fahrzeugsitz 1; 1.1 weitgehend horizontal und vorzugsweise parallel zu einer Fahrzeuglängsrichtung, die der gewöhnlichen Fahrtrichtung des Fahrzeugs entspricht. Eine zu der Längsrichtung x senkrecht verlaufende Querrichtung y ist im Fahrzeug ebenfalls horizontal ausgerichtet und verläuft parallel zu einer Fahrzeugquerrichtung. Eine Vertikalrichtung z verläuft senkrecht zu der Längsrichtung x und senkrecht zu der Querrichtung y. Bei einem im Fahrzeug eingebauten Fahrzeugsitz 1; 1.1 verläuft die Vertikalrichtung z parallel zu der Fahrzeughochachse.
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Die verwendeten Positionsangaben und Richtungsangaben, wie beispielsweise vorne, hinten, oben, unten und quer beziehen sich auf eine Blickrichtung eines auf einem Sitzteil 2 des Fahrzeugsitzes 1; 1.1 sitzenden Insassen in normaler Sitzposition, wobei der Fahrzeugsitz 1; 1.1 in dem Fahrzeug in einer zur Personenbeförderung geeigneten Gebrauchsposition mit einer aufrechtstehenden Rückenlehne 4 eingebaut ist, und wie üblich in Fahrtrichtung ausgerichtet ist. Der Fahrzeugsitz 1; 1.1 kann jedoch auch in abweichender Ausrichtung, beispielsweise quer zur Fahrtrichtung verbaut werden. Soweit nicht abweichend beschrieben, ist der Fahrzeugsitz 1; 1.1 spiegelsymmetrisch zu einer senkrecht zur Querrichtung y verlaufenden Ebene aufgebaut.
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Der Fahrzeugsitz 1; 1.1 weist eine Einstellkinematik 10, vorliegend eine Höheneinstellkinematik, auf. Mittels der Einstellkinematik 10 ist der Fahrzeugsitz 1; 1.1 höheneinstellbar, das heißt ein Abstand in Vertikalrichtung z zwischen einer Sitzfläche des Sitzteils 2 und einem Fahrzeugboden lässt sich einstellen, insbesondere um den Fahrzeugsitz 1; 1.1 an die Körpergröße eines Insassen anzupassen.
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Der Fahrzeugsitz 1; 1.1 umfasst eine Sitzstruktur und mehrere von der Sitzstruktur getragene Polsterteile, die Polsterteile umfassend Schaumteile und Polsterbezüge, insbesondere aus Stoff oder Leder. Die Rückenlehne 4 weist insbesondere eine Rückenlehnenstruktur auf. Das Sitzteil 2 weist insbesondere eine Sitzunterbaustruktur auf. Die Rückenlehnenstruktur und die Sitzunterbaustruktur bilden im Wesentlichen die Sitzstruktur. Die Rückenlehnenstruktur ist mittels zweier Beschläge 5 schwenkbar an der Sitzunterbaustruktur befestigt.
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Der Fahrzeugsitz 1; 1.1 ist mit einer Basis 8, beispielsweise aufweisend zwei Sitzschienenpaare, am Fahrzeugboden des Fahrzeugs befestigbar. Die Sitzunterbaustruktur des Sitzteils 2 umfasst die Einstellkinematik 10. Die Einstellkinematik 10 weist in Querrichtung y betrachtet auf beiden Sitzseiten je eine Viergelenkanordnung auf, welche jeweils aus der Basis 8, einer vorderen Schwinge 12, einer hinteren Schwinge 14, einem Sitzrahmen 6, und vier Drehgelenken I, II, III, IV gebildet ist. Die Basis 8, die vorderen Schwingen 12, die hinteren Schwingen 14 und der Sitzrahmen 6 sind wie nachfolgend näher beschrieben mittels der Drehgelenke I, II, III, IV miteinander verbunden.
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Der Sitzrahmen 6 umfasst (in Querrichtung y betrachtet) beidseitig jeweils ein Sitzrahmenseitenteil 7. Zudem weist der Sitzrahmen 6 ein Querrohr 16 auf. Die beiden Sitzrahmenseitenteile 7 sind zueinander beabstandet angeordnet. Das Querrohr 16 erstreckt sich zwischen den beiden Sitzrahmenseitenteilen 7. Vorliegend ist das Querrohr 16 in einem hinteren Bereich des Sitzrahmens 6 angeordnet. In einem vorderen Bereich des Sitzrahmens 6 sind die beiden Sitzrahmenseitenteile 7 vorzugsweise mittels einer vorderen Quertraverse miteinander verbunden.
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Auf beiden Sitzseiten (in Querrichtung y betrachtet) verbindet jeweils ein erstes Drehgelenk I die Basis 8 schwenkbar mit der jeweils hinteren Schwinge 14. Auf beiden Sitzseiten verbindet jeweils ein zweites Drehgelenk II die jeweils hintere Schwinge 14 schwenkbar mit dem Sitzrahmen 6. Auf beiden Sitzseiten verbindet jeweils ein drittes Drehgelenk III den Sitzrahmen 6 schwenkbar mit der jeweils vorderen Schwinge 12. Auf beiden Sitzseiten verbindet jeweils ein viertes Drehgelenk IV jeweils die vordere Schwinge 12 schwenkbar mit der Basis 8. Die Drehgelenke I, II, III, IV ermöglichen jeweils eine Drehbewegung um jeweils eine zur Querrichtung y parallele Achse.
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Mittels der Höheneinstellkinematik 10 ist ein Abstand (eine Höhe) zwischen der Sitzfläche des Sitzteils 2 und dem Fahrzeugboden (und damit der Basis 8) einstellbar.
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Die vorstehende Beschreibung des Fahrzeugsitzes 1; 1.1 trifft sowohl auf das nachfolgend beschriebene, in den 2 bis 5 dargestellte, Ausführungsbeispiel (Fahrzeugsitz 1), als auch auf dessen in den 6 und 7 dargestellte Abwandlung (Fahrzeugsitz 1.1) zu.
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Die 2 bis 5 zeigen ausschnittsweise einen Fahrzeugsitz 1 gemäß der erfindungsgemäßen Ausführungsform.
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Zum Antreiben und zum Sperren der Höheneinstellkinematik 10 sind die auf beiden Sitzseiten angeordneten hinteren Schwingen 14 jeweils an einem Ende mit einem Querrohr 16 drehfest verbunden. Das Querrohr 16 ist um eine Drehachse A drehbar zu den Sitzrahmenseitenteilen 7 gelagert. Die Drehachse A bildet vorliegend eine Mittelachse des Querrohrs 16. Das Querrohr 16 ist vorzugsweise in Öffnungen der jeweiligen Sitzrahmenseitenteile 7 drehbar gelagert. Die Drehachse A verläuft vorzugsweise durch die beiden zweiten Drehgelenke II.
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Der Fahrzeugsitz 1 weist eine Antriebsvorrichtung 20 auf. Die Antriebsvorrichtung 20 ist auf einer Innenseite 7a eines der beiden Sitzrahmenseitenteile 7 angeordnet. Die Antriebsvorrichtung 20 weist einen Motor 22 und ein mit dem Motor 22 antreibbares Getriebe 24 auf.
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Der Motor 22 weist eine Motorausgangswelle 23 auf. Die Motorausgangswelle 23 ist innerhalb eines Getriebegehäuses 28 des Getriebes 24 angeordnet. Eine Schnecke 23.1 ist drehfest mit der Motorausgangswelle 23 verbunden.
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Das Getriebe 24 weist eine erste Getriebewelle 24.1 und eine zweite Getriebewelle 24.2 auf, die 90 Grad gedreht zueinander verlaufen und in einem Getriebegehäuse 28 angeordnet sind. Die erste Getriebewelle 24.1 ist drehbar in dem Getriebegehäuse 28 gelagert. Die zweite Getriebewelle 24.2 ist drehbar in dem Getriebegehäuse 28 gelagert. Die zweite Getriebewelle 24.2 kann eine Ausgangswelle des Getriebes 24 sein.
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Ein Schneckenrad 25.1 und ein erstes Schrägstirnrad 25.2 des Getriebes 24 sind drehbar in dem Getriebegehäuse 28 gelagert. Das Schneckenrad 25.1 und das erste Schrägstirnrad 25.2 sind drehfest miteinander verbunden. Das Schneckenrad 25.1 und das erste Schrägstirnrad 25.2 sind drehfest mit der Getriebewelle 24.1 verbunden. Alternativ können das Schneckenrad 25.1 und das erste Schrägstirnrad 25.2 die erste Getriebewelle 24.1 bilden.
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Ein zweites Schrägstirnrad 25.3 und eine Antriebsschnecke 26 des Getriebes 24 sind drehbar in dem Getriebegehäuse 28 gelagert. Das zweite Schrägstirnrad 25.3 und die Antriebsschnecke 26 sind drehfest miteinander verbunden. Das zweite Schrägstirnrad 25.3 und die Antriebsschnecke 26 sind drehfest mit der zweiten Getriebewelle 24.2 verbunden. Alternativ können das zweite Schrägstirnrad 25.3 und die Antriebsschnecke 26 die zweite Getriebewelle 24.2 bilden.
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Die Motorausgangswelle 23 und die erste Getriebewelle 24.1 verlaufen 90 Grad gedreht zueinander. Die Schnecke 23.1 ist im Zahneingriff mit dem Schneckenrad 25.1. Somit erfolgt durch Betätigung des Motors 22 und daraus resultierender Drehung der Motorausgangswelle 23 eine Drehung der ersten Getriebewelle 24.1. Ein Untersetzungsverhältnis zwischen der Motorausgangswelle 23 und der ersten Getriebewelle 24.1 beträgt beispielsweise 31.
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Das erste Schrägstirnrad 25.2 und das zweite Schrägstirnrad 25.3 sind miteinander im Zahneingriff. Somit erfolgt durch Drehung der ersten Getriebewelle 24.1 eine Drehung der zweiten Getriebewelle 24.2. Ein Untersetzungsverhältnis zwischen der ersten Getriebewelle 24.1 und der zweiten Getriebewelle 24.2 beträgt beispielsweise 11/9.
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Die Antriebsschnecke 26 ist mit einem um die Drehachse A gekrümmten Zahnsegment 18 in Zahneingriff. Das Zahnsegment 18 ist mit dem Querrohr 16 drehfest verbunden. Somit erfolgt durch eine Drehung der zweiten Getriebewelle 24.2 eine Drehung des Querrohrs 16. Ein Untersetzungsverhältnis zwischen der Antriebsschnecke 26 und dem Zahnsegment 18 und somit zwischen der zweiten Getriebewelle 24.2 und dem Querrohr 16 beträgt beispielsweise 33.
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Durch Betätigung des Motors 22 sind das Querrohr 16 und die mit diesem drehfest verbundenen hinteren Schwingen 14 schwenkbar. Dadurch ist die Einstellkinematik 10 einstellbar. Das Zahnsegment 18 ist in Umfangsrichtung an einen maximalen Schwenkbereich der hinteren Schwingen 14 und somit einen maximalen Schwenkbereich des Querrohrs 16 angepasst. Das Zahnsegment 18 kann alternativ ein vollständig umlaufendes Zahnrad sein.
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Das Getriebegehäuse 28 umschließt abschnittsweise das Querrohr 16 im Bereich des Zahnsegments 18. Das Getriebegehäuse 28 ist fest mit dem Sitzrahmenseitenteil 7 verbunden. Der Motor 22 ist an dem Getriebegehäuse 28 befestigt. Dazu kann der Motor 22 an einem Flansch des Getriebegehäuses 28 fixiert, insbesondere angeschraubt sein.
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Die 6 und 7 zeigen ausschnittsweise den Fahrzeugsitz 1.1 gemäß der Abwandlung des Ausführungsbeispiels. Der Fahrzeugsitz 1.1 entspricht hinsichtlich Aufbau und Funktion dem zuvor beschriebenen Fahrzeugsitz 1, sofern nachfolgend nicht explizit abweichend beschrieben.
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Der Fahrzeugsitz 1.1 gemäß der Abwandlung des Ausführungsbeispiels unterscheidet sich von dem Fahrzeugsitz 1 gemäß des zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiels lediglich dadurch, dass die Antriebsvorrichtung 20 und das Zahnsegment 18 auf einer Außenseite 7b eines der Sitzrahmenseitenteile 7 angeordnet sind. Die Antriebsvorrichtung 20 ist auf der Außenseite 7b des Sitzrahmenseitenteils 7 mittels einer nicht dargestellten Verkleidung abdeckbar.
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Das um die Drehachse A gekrümmte Zahnsegment 18 kann an einer Stirnseite des Querrohrs 16 fixiert sein. Das Zahnsegment 18 kann das Querrohr 16 axial verlängern. Das Zahnsegment 18 ist bevorzugt hohlzylindrisch ausgestaltet. Das Zahnsegment 18 kann jedoch alternativ aus einem Vollmaterial gefertigt sein und an einem Ende des Querrohrs 16 drehfest mit dem Querrohr 16 verbunden sein.
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In weiteren Abwandlungen des Ausführungsbeispiels ist auf beiden Sitzseiten in analoger Weise jeweils eine Antriebsvorrichtung vorgesehen.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 1.1
- Fahrzeugsitz
- 2
- Sitzteil
- 4
- Rückenlehne
- 5
- Beschlag
- 6
- Sitzrahmen
- 7
- Sitzrahmenseitenteil
- 7a
- Innenseite
- 7b
- Außenseite
- 8
- Basis
- 10
- Einstellkinematik (Höheneinstellkinematik)
- 12
- (vordere) Schwinge
- 14
- (hintere) Schwinge
- 16
- Querrohr
- 18
- Zahnsegment
- 20
- Antriebsvorrichtung
- 22
- Motor
- 23
- Motorausgangswelle
- 23.1
- Schnecke
- 24
- Getriebe
- 24.1
- erste Getriebewelle
- 24.2
- zweite Getriebewelle
- 25.1
- Schneckenrad
- 25.2
- erstes Schrägstirnrad
- 25.3
- zweites Schrägstirnrad
- 26
- Antriebsschnecke
- 28
- Getriebegehäuse
- A
- Drehachse
- I
- erstes Drehgelenk
- II
- zweites Drehgelenk
- III
- drittes Drehgelenk
- IV
- viertes Drehgelenk
- x
- Längsrichtung
- y
- Querrichtung
- z
- Vertikalrichtung