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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Garsystems nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und ein Garsystem nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 4.
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Derartige Verfahren zum Betrieb von Garsystemen und Garsysteme sind aus dem Stand der Technik in einer Vielzahl von Ausführungsformen bereits vorbekannt. Die bekannten Garsysteme umfassen dabei ein Kochfeld mit mindestens einer Kochstelle und ein Gargeschirr zum Aufstellen auf die Kochstelle, wobei die jeweilige Kochstelle mittels einer mit einer Steuerung des Kochfelds signalübertragend verbundenen Kochstellenheizung des Kochfelds beheizbar ist und die Kochstellentemperatur der jeweiligen Kochstelle mittels eines mit der Steuerung signalübertragend verbundenen Temperatursensors detektierbar ist.
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Der Erfindung stellt sich somit das Problem, ein Verfahren zum Betrieb eines Garsystems und ein Garsystem zu verbessern.
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Verfahren zum Betrieb eines Garsystems mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, dass bei einer automatischen oder manuellen Auswahl einer Booster-Leistungsstufe für die Kochstelle zur Abgabe einer über einem vorher festgelegten und in der Steuerung hinterlegten Heizleistungsgrenzwert liegenden Booster-Heizleistung die dieser Kochstelle zugeordnete Kochstellenheizung in einem vorher festgelegten und in der Steuerung hinterlegten ersten Aufheizzeitintervall zunächst automatisch mit einer vorher festgelegten und in der Steuerung hinterlegten ersten Leistungsstufe zur Abgabe einer unter dem vorgenannten Heizleistungsgrenzwert liegenden ersten Heizleistung angesteuert wird und in Abhängigkeit eines Unterschreitens eines vorher festgelegten und in der Steuerung hinterlegten Grenztemperaturanstiegs der Kochstellentemperatur der vorgenannten Kochstelle während des ersten Aufheizzeitintervalls nach dessen Ablauf in einem unmittelbar an das erste Aufheizzeitintervall anschließenden zweiten Aufheizzeitintervall bis zum Erreichen einer zu der Booster-Leistungsstufe korrespondierenden Kochstellensolltemperatur automatisch mit der Booster-Heizleistung angesteuert wird. Ferner wird dieses Problem durch ein Garsystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 4 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Der mit der Erfindung erreichbare Vorteil besteht insbesondere darin, dass ein Verfahren zum Betrieb eines Garsystems und ein Garsystem verbessert sind. Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung des Verfahrens zum Betrieb eines Garsystems und des Garsystems ist eine hohe Leistungsabgabe bei der Beheizung der mindestens einen Kochstelle des Kochfelds bei gleichzeitiger Schonung des auf diese Kochstelle aufgestellten Gargeschirrs ermöglicht. Im Unterschied zu beispielsweise Garsystemen mit einem herkömmlichen Leerkochschutz oder dergleichen ermöglicht die Erfindung einen proaktiven Schutz des Gargeschirrs und des Kochfelds vor einer Beschädigung durch eine Überhitzung. Dies deshalb, weil die bekannten Systeme zur Realisierung eines Leerkochschutzes für einen wirksamen Schutz insbesondere des Gargeschirrs vor Überhitzungsschäden in der Regel zu träge reagieren. Stattdessen sind diese bekannten Systeme für den Schutz des Kochfelds ausgelegt. Eine Überhitzung bei der Beheizung des auf die Kochstelle des Kochfelds aufgestellten Gargeschirrs kann dann erfolgen, wenn das Gargeschirr selbst und/oder dessen Füllung mit Gargut die mittels der Kochstellenheizung zugeführte Wärme nicht schnell genug aufnehmen können/kann. Dem ist mittels der Erfindung wirksam abgeholfen. Mittels der Bestimmung des Temperaturanstiegs der Kochstellentemperatur während des ersten Aufheizzeitintervalls bei unproblematischer erster Heizleistung wird nach Ablauf des ersten Aufheizzeitintervalls entschieden, ob die weitere automatische Aufheizung der Kochstelle in dem zweiten Aufheizzeitintervall tatsächlich mit der vorab ausgewählten Booster-Heizleistung erfolgt. Nur für den Fall, dass der Temperaturanstieg an der Kochstelle mit dem aufgestellten Gargeschirr während des ersten Aufheizzeitintervalls niedriger als der Grenztemperaturanstieg war, wird die Erhöhung der Heizleistung der dieser Kochstelle zugeordneten Kochstellenheizung auf diese Booster-Heizleistung automatisch freigeschaltet.
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Grundsätzlich ist das erfindungsgemäße Garsystem nach Art, Funktionsweise, Material und Dimensionierung in weiten geeigneten Grenzen frei wählbar. Beispielsweise kann das erfindungsgemäße Garsystem ein Kochfeld aufweisen, das als Induktionskochfeld oder als ein Gaskochfeld oder als ein elektrisches Massekochfeld ausgebildet ist. Das Kochfeld des erfindungsgemäßen Garsystems kann ferner voneinander separate Kochstellen aufweisen oder als ein sogenanntes Flächenkochfeld ausgebildet sein. Das Gargeschirr des erfindungsgemäßen Garsystems kann beispielsweise als ein Kochtopf, eine Bratpfanne, ein Bräter oder dergleichen ausgebildet sein. Entsprechend vielfältig kann auch das erfindungsgemäße Verfahren zum Betrieb eines Garsystems ausgebildet sein. Die Erfindung ist sowohl im Haushaltsbereich als auch im gewerblichen Bereich, also bei der professionellen Verwendung, vorteilhaft einsetzbar.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass die der vorgenannten Kochstelle zugeordnete Kochstellenheizung in Abhängigkeit eines Überschreitens des Grenztemperaturanstiegs der Kochstellentemperatur dieser Kochstelle während des ersten Aufheizzeitintervalls nach dessen Ablauf in dem unmittelbar an das erste Aufheizzeitintervall anschließenden zweiten Aufheizzeitintervall bis zum Erreichen der zu der Booster-Leistungsstufe korrespondierenden Kochstellensolltemperatur automatisch mit einer im Vergleich zu der Booster-Heizleistung reduzierten und unterhalb des Heizleistungsgrenzwerts liegenden Heizleistung angesteuert wird. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass eine Überhitzung und damit eine etwaige Beschädigung des Gargeschirrs oder des Gargeschirrs und des Kochfelds auch nach dem Ablauf des ersten Aufheizzeitintervalls wirksam verhindert ist. Bei der vorgenannten unterhalb des Heizleistungsgrenzwerts liegenden Heizleistung kann es sich beispielsweise um die erste Heizleistung handeln.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass die Steuerung und der Temperatursensor während eines Betriebs des Garsystems gleichzeitig als ein Leerkochschutz zum Schutz des Kochfelds funktionieren, wobei mittels der Steuerung und des Temperatursensors ein Leerkochen des auf die Kochstelle aufgestellten Gargeschirrs detektiert wird und in Abhängigkeit davon die Heizleistung der dieser Kochstelle zugeordneten Kochstellenheizung automatisch reduziert wird, bevorzugt auf Null reduziert wird. Hierdurch sind ein spezieller proaktiver Schutz des Gargeschirrs vor einer das Gargeschirr etwaig schädigenden Überhitzung wie auch ein Schutz des Kochfelds vor den für das Kochfeld nachteiligen Folgen eines Leerkochens dieses Gargeschirrs ohne zusätzliche Bauteile oder Schaltungstechnik gleichzeitig verwirklicht. Dies gilt insbesondere für die bevorzugte Ausführungsform dieser Weiterbildung.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Garsystems sieht vor, dass das Kochfeld als ein Induktionskochfeld und das Gargeschirr als ein Induktionsgargeschirr ausgebildet ist. Auf diese Weise ist die Erfindung mit einer fortschrittlichen Beheizungstechnik bei Garsystemen mit vielen Vorteilen kombiniert.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Garsystems sieht vor, dass das Gargeschirr einen Boden aus einem Verbundmaterial aufweist und/oder der Boden des Gargeschirrs eine Mehrzahl von miteinander verbundenen Bodenschichten umfasst, wobei die Bodenschichten zumindest teilweise aus voneinander verschiedenen Materialien hergestellt sind. Hierdurch ist es einerseits möglich, die vielen Vorteile von derartig gestalteten Böden von Gargeschirren für das Gargeschirr des erfindungsgemäßen Garsystems zu nutzen und andererseits diese für Überhitzungsschäden insbesondere anfälligen und hochwertigen Gargeschirre wirksam zu schützen.
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Grundsätzlich ist der Temperatursensor für die jeweilige Kochstelle nach Art, Funktionsweise, Material, Dimensionierung und Anordnung in weiten geeigneten Grenzen frei wählbar. Eine andere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Garsystems sieht vor, dass der Temperatursensor als ein NTC-Temperatursensor ausgebildet ist. Auf diese Weise ist der Temperatursensor auf bewährte, funktionssichere und damit robuste Art realisiert.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt die einzige Figur
- 1 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Garsystems zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer perspektivischen Ansicht.
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In der 1 ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Garsystems rein exemplarisch dargestellt.
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Das Garsystem 2 umfasst ein als ein Induktionskochfeld ausgebildetes Kochfeld 4 mit mindestens einer Kochstelle 6 und ein als ein Induktionskochtopf ausgebildetes Gargeschirr 8 zum Aufstellen auf die Kochstelle 6, wobei die jeweilige Kochstelle 6 mittels einer mit einer nicht dargestellten Steuerung des Kochfelds 4 signalübertragend verbundenen und ebenfalls nicht dargestellten Kochstellenheizung des Kochfelds 4 beheizbar ist und die Kochstellentemperatur der jeweiligen Kochstelle 6 mittels eines mit der Steuerung signalübertragend verbundenen, nicht dargestellten Temperatursensors detektierbar ist. Der Temperatursensor ist bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel als ein NTC-Temperatursensor ausgebildet.
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Das Gargeschirr 8 weist hier einen nicht näher dargestellten Boden aus einem Verbundmaterial auf. Denkbar ist aber auch, dass der Boden des Gargeschirrs in anderen Ausführungsformen alternativ oder zusätzlich eine Mehrzahl von miteinander verbundenen Bodenschichten umfasst, wobei die Bodenschichten zumindest teilweise aus voneinander verschiedenen Materialien hergestellt sind.
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Nachfolgend werden die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Garsystems und das erfindungsgemäße Verfahren gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel anhand der 1 näher erläutert.
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Die jeweilige Kochstelle 6 wird mittels der dieser Kochstelle 6 zugeordneten Kochstellenheizung des Kochfelds 4 beheizt und die Kochstellentemperatur der Kochstelle 6 wird mittels des dieser Kochstelle 6 zugeordneten Temperatursensors des Kochfelds 4 detektiert.
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Erfindungsgemäß ist es nun vorgesehen, dass bei einer automatischen oder manuellen Auswahl einer Booster-Leistungsstufe für die Kochstelle 6 zur Abgabe einer über einem vorher festgelegten und in der Steuerung hinterlegten Heizleistungsgrenzwert liegenden Booster-Heizleistung die dieser Kochstelle 6 zugeordnete Kochstellenheizung in einem vorher festgelegten und in der Steuerung hinterlegten ersten Aufheizzeitintervall zunächst automatisch mit einer vorher festgelegten und in der Steuerung hinterlegten ersten Leistungsstufe zur Abgabe einer unter dem vorgenannten Heizleistungsgrenzwert liegenden ersten Heizleistung angesteuert wird und in Abhängigkeit eines Unterschreitens eines vorher festgelegten und in der Steuerung hinterlegten Grenztemperaturanstiegs der Kochstellentemperatur der vorgenannten Kochstelle 6 während des ersten Aufheizzeitintervalls nach dessen Ablauf in einem unmittelbar an das erste Aufheizzeitintervall anschließenden zweiten Aufheizzeitintervall bis zum Erreichen einer zu der Booster-Leistungsstufe korrespondierenden Kochstellensolltemperatur automatisch mit der Booster-Heizleistung angesteuert wird.
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Ferner ist es bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass die der vorgenannten Kochstelle 6 zugeordnete Kochstellenheizung in Abhängigkeit eines Überschreitens des Grenztemperaturanstiegs der Kochstellentemperatur dieser Kochstelle 6 während des ersten Aufheizzeitintervalls nach dessen Ablauf in dem unmittelbar an das erste Aufheizzeitintervall anschließenden zweiten Aufheizzeitintervall bis zum Erreichen der zu der Booster-Leistungsstufe korrespondierenden Kochstellensolltemperatur automatisch mit einer im Vergleich zu der Booster-Heizleistung reduzierten und unterhalb des Heizleistungsgrenzwerts liegenden Heizleistung angesteuert wird.
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Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung des Verfahrens zum Betrieb des Garsystems 2 und des Garsystems 2 ist eine hohe Leistungsabgabe bei der Beheizung der mindestens einen Kochstelle 6 des Kochfelds 4 bei gleichzeitiger Schonung des auf diese Kochstelle 6 aufgestellten Gargeschirrs 8 ermöglicht. Im Unterschied zu beispielsweise Garsystemen mit einem herkömmlichen Leerkochschutz oder dergleichen ermöglichen das Garsystem 2 und das Verfahren zum Betrieb des Garsystems 2 einen proaktiven Schutz des Gargeschirrs 8 und des Kochfelds 2 vor einer Beschädigung durch eine Überhitzung. Eine Überhitzung bei der Beheizung des auf die Kochstelle 6 des Kochfelds 4 aufgestellten Gargeschirrs 8 kann dann erfolgen, wenn das Gargeschirr 8 selbst und/oder dessen Füllung mit nicht dargestelltem Gargut die mittels der Kochstellenheizung zugeführte Wärme nicht schnell genug aufnehmen können/kann. Dem ist hier wirksam abgeholfen. Mittels der Bestimmung des Temperaturanstiegs der Kochstellentemperatur während des ersten Aufheizzeitintervalls bei unproblematischer erster Heizleistung wird nach Ablauf des ersten Aufheizzeitintervalls entschieden, ob die weitere automatische Aufheizung der Kochstelle 6 in dem zweiten Aufheizzeitintervall tatsächlich mit der vorab ausgewählten Booster-Heizleistung erfolgt. Nur für den Fall, dass der Temperaturanstieg an der Kochstelle 6 mit dem aufgestellten Gargeschirr 8 während des ersten Aufheizzeitintervalls niedriger als der Grenztemperaturanstieg war, wird die Erhöhung der Heizleistung der dieser Kochstelle 6 zugeordneten Kochstellenheizung auf diese Booster-Heizleistung automatisch freigeschaltet.
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Die Erfindung ist jedoch nicht auf das vorliegende Ausführungsbeispiel beschränkt. Siehe hierzu beispielsweise die diesbezüglichen Ausführungen in der Beschreibungseinleitung.
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Im Unterschied zu dem erläuterten Ausführungsbeispiel ist es beispielsweise in anderen Ausführungsformen der Erfindung denkbar, dass die Steuerung und der Temperatursensor während eines Betriebs des Garsystems gleichzeitig als ein Leerkochschutz zum Schutz des Kochfelds funktionieren, wobei mittels der Steuerung und des Temperatursensors ein Leerkochen des auf die Kochstelle aufgestellten Gargeschirrs detektiert wird und in Abhängigkeit davon die Heizleistung der dieser Kochstelle zugeordneten Kochstellenheizung automatisch reduziert wird, bevorzugt auf Null reduziert wird.