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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Schlafassistenten während eines Ladevorgangs eines Fahrzeugs. Die Erfindung betrifft ferner ein computerlesbares Medium zum Betreiben eines Schlafassistenten während eines Ladevorgangs eines Fahrzeugs, ein System zum Betreiben eines Schlafassistenten während eines Ladevorgangs eines Fahrzeugs, sowie ein Fahrzeug umfassend das System zum Betreiben eines Schlafassistenten während eines Ladevorgangs eines Fahrzeugs.
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Ein Ladevorgang an einer Ladestation, beispielsweise einer Schnellladestation, dauert meist länger als ein herkömmlicher Tankvorgang. Eine Beschäftigung an einem Ort der Ladestation ist häufig nicht möglich, da die Ladestation sich außerhalb von Ortschaften befindet oder der Ladevorgang an der Ladestation außerhalb der regulären Geschäftszeiten von Geschäften am Ort der Ladestation stattfindet. Der Fahrer möchte jedoch die Zeit während der Ladevorgangs sinnvoll nutzen.
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Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, einen Schlafassistenten während eines Ladevorgangs eines Fahrzeugs effizient zu betreiben. Insbesondere ist eine Aufgabe der Erfindung, einen Nutzer des Fahrzeugs bei einem Kurzschlaf während des Ladevorgangs effizient zu unterstützen.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Gemäß einem ersten Aspekt zeichnet sich die Erfindung aus durch ein Verfahren zum Betreiben eines Schlafassistenten während eines Ladevorgangs eines Fahrzeugs. Das Verfahren kann ein computerimplementiertes Verfahren und/oder ein steuergeräteimplementiertes Verfahren sein. Der Schlafassistent kann eine Fahrzeugfunktion, sein, die einen digitalen Assistenten umfasst, der den Nutzer beim Schlafen während des Ladevorgangs unterstützt. Beispielsweise kann der Schlafassistent konfigurierbar sein. Weiter kann der Schlafassistent einen Einschlafvorgang des Nutzers überwachen und/oder einen Aufwachvorgang des Nutzers initiieren und/oder begleiten. Das Verfahren umfasst ein Empfangen einer prognostizierten Ladezeit und ein Ermitteln einer bevorzugten Schlafdauer eines Insassen eines Fahrzeugs. Die bevorzugte Schlafdauer kann beispielsweise der prognostizierten Ladezeit entsprechen. Vorzugsweise ist die bevorzugte Schlafdauer eine Dauer eines Kurzschlafs, beispielsweise 10, 20, ..., 50, oder 60 Minuten. Das Verfahren umfasst weiter ein Bestimmen einer Aufweckzeit des Insassen in Abhängigkeit der prognostizierten Ladezeit und/oder der bevorzugten Schlafdauer des Insassen des Fahrzeugs. Das Verfahren passt die Aufweckzeit an, falls eine Verlängerung der prognostizierten Ladezeit durch das Fahrzeug ermittelt wird. Schließlich stellt das Verfahren eine Aufweckinszenierung an den Insassen des Fahrzeugs in Abhängigkeit der Aufweckzeit oder der angepassten Aufweckzeit bereit.
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Vorteilhafterweise kann das Verfahren einen Nutzer des Fahrzeugs beim Schlafen während eines Ladevorgangs effizient unterstützen. Die Aufweckzeit kann automatisiert angepasst werden, so dass der Nutzer die Möglichkeit hat, während der gesamten Ladezeit schlafen zu können und nicht zu früh durch das Fahrzeug aufgeweckt zu werden. Die Aufweckinszenierung kann den Nutzer dabei unterstützen, so geweckt zu werden, dass der Nutzer das Fahrzeug wieder wach und sicher führen kann. Ein müder Nutzer des Fahrzeugs kann sich somit während des Ladevorgangs erholen und muss nicht müde oder sogar übermüdet den Rest einer Wegstrecke entlang einer geplanten Navigationsroute zurücklegen. Die Zeit während des Ladevorgangs kann durch den Insassen des Fahrzeugs sinnvoll genutzt werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das Ermitteln der bevorzugten Schlafdauer des Insassen des Fahrzeugs ein Bereitstellen einer Vorschlagsnachricht zum Aktivieren des Schlafassistenten während des Ladevorgangs des Fahrzeugs an einen Insassen des Fahrzeugs umfassen. Die Vorschlagsnachricht wird vorzugsweise bereitgestellt, falls ein Insasse während des Ladevorgangs auf einem Sitz des Fahrzeugs detektiert wird, und/oder falls eine Position des Fahrzeugs anzeigt, dass das Fahrzeug sich nicht in der Nähe einer Heimatposition des Fahrzeugs befindet. Weiter kann die Vorschlagsnachricht vorzugsweise bei Dunkelheit bereitgestellt werden und/oder kann einen oder mehrere Vorschläge zu einer Schlafdauer, insbesondere einer Schlafdauer eines Kurzschlafs, umfassen. Hiermit kann die bevorzugte Schlafdauer effizient und/oder einfach durch einen Insassen des Fahrzeugs ermittelt werden.
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Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung kann das Ermitteln der bevorzugten Schlafdauer des Insassen des Fahrzeugs weiterhin ein Empfangen einer Bedieneingabe des Insassen des Fahrzeugs in Antwort auf die Vorschlagsnachricht zum Aktivieren des Schlafassistenten umfassen, wobei die Bedieneingabe des Insassen vorzugsweise die bevorzugte Schlafdauer des Insassen des Fahrzeugs umfasst. Nach dem Empfangen der Bedieneingabe des Insassen des Fahrzeugs kann der Schlafassistent aktiviert werden. Hiermit kann der Schlafassistent effizient aktiviert werden.
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Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung kann das Verfahren weiterhin ein Erfassen eines Einschlafzeitpunkts des Insassen des Fahrzeugs durch eine Innenraumkamera des Fahrzeugs, und ein Bestimmen der Aufweckzeit des Insassen in Abhängigkeit der prognostizierten Ladezeit, der bevorzugten Schlafdauer, und/oder des Einschlafzeitpunkts des Insassen des Fahrzeugs umfassen. Hiermit kann die Aufweckzeit genauer durch den Schlafassistenten bestimmt werden.
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Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung kann das Verfahren weiterhin ein Empfangen einer verkehrsbedingten Verzögerung während des Ladevorgangs des Fahrzeugs, wobei die verkehrsbedingte Verzögerung vorzugsweise eine verkehrsbedingte Verzögerung entlang einer aktuellen Navigationsroute des Fahrzeugs ist, und ein Anpassen der Aufweckzeit in Abhängigkeit der verkehrsbedingten Verzögerung umfassen. Hiermit die Aufweckzeit durch den Schlafassistenten genauer und/oder flexibler bestimmt werden.
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Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung kann die Aufweckinszenierung des Fahrzeugs eine audiovisuelle Aufweckinszenierung sein, und/oder kann die Aufweckinszenierung der bestimmten Aufweckzeit unterschiedlich zu der Aufweckinszenierung der angepassten Aufweckzeit sein. Hiermit kann das Aufwecken des Insassen durch den Schlafassistenten effizient gesteuert werden.
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Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung kann das Verfahren weiterhin ein Erfassen eines Aufwachzeitpunkts des Insassen des Fahrzeugs durch die Innenraumkamera des Fahrzeugs, und ein Bereitstellen der Aufweckinszenierung an den Insassen des Fahrzeugs in Abhängigkeit des erfassten Aufwachzeitpunkts des Insassen des Fahrzeugs umfassen. Hiermit kann die Aufweckinszenierung durch den Schlafassistenten effizient gesteuert werden.
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Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung kann die prognostizierte Ladezeit abhängig von einem geplanten Ladehub eines Ladezustands einer aktuellen Navigationsroute des Fahrzeugs sein.
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Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung kann das Verfahren weiterhin ein Anpassen der aktuellen Navigationsroute in Abhängigkeit der Aufweckzeit und eines aktuellen Ladezustands des Fahrzeugs umfassen, wobei das Anpassen der aktuellen Navigationsroute vorzugsweise ein Anpassen einer oder mehrerer weiterer Ladevorgänge während der aktuellen Navigationsroute umfasst. Hiermit kann die weitere Navigationsroute des Fahrzeugs nach dem Aufwecken des Insassen durch den Schlafassistenten effizient angepasst werden. Der Insasse kann nahtlos nach dem Ende seines Schlafs die Fahrt entlang der Navigationsroute fortsetzen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt zeichnet sich die Erfindung aus durch ein computerlesbares Medium zum Betreiben eines Schlafassistenten während eines Ladevorgangs eines Fahrzeugs, wobei das computerlesbare Medium Instruktionen umfasst, die, wenn aufgeführt auf einem Computer oder einem Steuergerät des Fahrzeugs, das oben beschriebene Verfahren ausführen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt zeichnet sich die Erfindung aus durch ein System zum Betreiben eines Schlafassistenten während eines Ladevorgangs eines Fahrzeugs, wobei das System dazu ausgebildet ist, das oben beschriebene Verfahren auszuführen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt zeichnet sich die Erfindung aus durch ein Fahrzeug umfassend das oben beschriebene System zum Betreiben eines Schlafassistenten während eines Ladevorgangs eines Fahrzeugs.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der Figur und der Figurenbeschreibung. Alle vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der Figur allein gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder aber in Alleinstellung verwendbar.
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Im Folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnung ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Daraus ergeben sich weitere Details, bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung. Im Einzelnen zeigt schematisch
- 1 ein beispielhaftes Verfahren zum Betreiben eines Schlafassistenten während eines Ladevorgangs eines Fahrzeugs.
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Im Detail zeigt 1 ein beispielhaftes Verfahren 100 zum Betreiben eines Schlafassistenten während eines Ladevorgangs eines Fahrzeugs. Der Schlafassistent kann einen Einschlafvorgang eines Insassen des Fahrzeugs, beispielsweise eines Fahrers des Fahrzeugs, während des Ladevorgangs des Fahrzeugs begleiten und/oder ein Aufwecken des Insassen automatisiert vornehmen.
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Das Verfahren 100 kann eine prognostizierte Ladezeit empfangen 102. Die prognostizierte Ladezeit kann von einem Ladehub abhängig sein, der während der Ladevorgangs erreicht werden soll. Der Ladehub kann durch den Insassen des Fahrzeugs konfigurierbar sein und/oder durch eine Navigationsroute für batterieelektrische Fahrzeuge vorgegeben sein. Beispielsweise kann der Ladehub eine Änderung einen Ladezustands von einem Ausgangsladezustand der Batterie, beispielsweise 10 %, zu einem Zielladezustand der Batterie, beispielsweise 80 %, umfassen. Zusätzlich oder alternativ kann der Insasse des Fahrzeugs eine Ladezeit individuell konfigurieren. Beispielsweise kann der Insasse des Fahrzeugs angeben, dass das Fahrzeug für einen vorgegebenen Ladezeitraum, beispielsweise 10, 20, 30, 40, ..., 60 Minuten geladen werden soll.
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Weiter kann das Verfahren 100 eine bevorzugte Schlafdauer des Insassen des Fahrzeugs ermitteln 104. Die bevorzugte Schlafdauer ist vorzugsweise eine Dauer eines Kurzschlafs. Die Dauer eines Kurzschlafs kann bevorzugt zwischen 10 und 45 Minuten, maximal jedoch 60 Minuten, durch den Insassen des Fahrzeugs eingestellt werden. Beispielsweise kann das Verfahren die bevorzugte Schlafdauer in Abhängigkeit der prognostizierten Ladedauer und/oder einer individuell konfigurierten Ladedauer des Insassen ermitteln. Zusätzlich oder alternativ kann der Insasse des Fahrzeugs eine bevorzugte Schlafdauer konfigurieren. Dazu kann das Verfahren eine oder mehrere Schlafdauerzeiten dem Insassen des Fahrzeugs vorschlagen. Das Ermitteln der bevorzugten Schlafdauer kann bei einem Ausschalten eines fahrzeuginternen Informationssystems erfolgen. Beispielsweise kann die bevorzugte Schlafdauer in einer Abschiedsanzeige beim Herunterfahren des fahrzeuginternen Informationssystems ermittelt werden.
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Zusätzlich kann das Verfahren 100 den Insassen nach dem Ermitteln der bevorzugten Schlafdauer beim einem Einschlafen begleiten. Dazu kann das Verfahren 100 einen vorgegebene Einschlafinszenierung ausführen. Die vorgegebene Einschlafinszenierung kann eine audiovisuelle Einschlafinszenierung sein. Die audiovisuelle Einschlafinszenierung kann Signale an ein oder mehrere Lichtkomponenten in einem Innenraum des Fahrzeugs umfassen, die eine Farbe und/oder eine Helligkeit der Lichtkomponenten steuern, so dass das Einschlafen des Insassen unterstützt wird. Weiter kann die audiovisuelle Einschlafinszenierung eine vorgegebene Musik und/oder eine vorgegebene Tonfolge abspielen, die den Insassen des Fahrzeugs beim Einschlafen unterstützt. Mit einer Kamera in dem Innenraum des Fahrzeugs kann ein Einschlafzeitpunkt des Insassen des Fahrzeugs ermittelt werden. Wird ein Einschlafzeitpunkt durch die Kamera ermittelt, kann die vorgegebene Einschlafinszenierung des Fahrzeugs beendet werden.
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Das Verfahren 100 kann eine Aufweckzeit des Insassen in Abhängigkeit der prognostizierten Ladezeit und/oder der bevorzugten Schlafdauer des Insassen des Fahrzeugs bestimmen 106. Die Aufweckzeitzeit kann zusätzlich in Abhängigkeit des Einschlafzeitpunkts bestimmt werden.
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Weiter kann das Verfahren 100 die Aufweckzeit anpassen 108, falls eine Verlängerung der prognostizierten Ladezeit durch das Fahrzeug ermittelt wird. Vorzugsweise kann das Verfahren die Aufweckzeit während eines Schlafs des Insassen des Fahrzeugs anpassen. Die Aufweckzeit kann zusätzlich angepasst werden, um einen Abbau einer Verkehrsstörung auf einer Navigationsroute abzuwarten. Falls die Aufweckzeit aufgrund einer Verkehrsstörung angepasst wurde, kann das Verfahren 100 zusätzlich die Ladezeit mindestens bis zu dem Zielladezustand verlängern. Nach dem Aufwecken des Insassen kann eine Fahrt mit dem Zielladezustand und ohne Verkehrsstörung fortgesetzt werden.
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Das Verfahren 100 kann schließlich eine Aufweckinszenierung an den Insassen des Fahrzeugs in Abhängigkeit der Aufweckzeit oder der angepassten Aufweckzeit bereitstellen. Wurde die Aufweckzeit durch das Verfahren angepasst, kann das Verfahren 100 die Aufweckinszenierung an den Insassen des Fahrzeugs in Abhängigkeit der angepassten Aufweckzeit bereitstellen. Wurde die Aufweckzeit nicht durch das Verfahren angepasst, kann das Verfahren 100 die Aufweckinszenierung an den Insassen des Fahrzeugs in Abhängigkeit der Aufweckzeit bereitstellen. Die Aufweckinszenierung kann den Insassen des Fahrzeugs sanft wecken. Analog zu der Einschlafinszenierung kann das die Aufweckinszenierung Signale an ein oder mehrere Lichtkomponenten in einem Innenraum des Fahrzeugs umfassen, die eine Farbe und/oder eine Helligkeit der Lichtkomponenten steuern, und/oder eine vorgegebene Musik und/oder eine vorgegebene Tonfolge abspielen. Zusätzlich kann die Aufweckinszenierung eine Nachricht an den Insassen des Fahrzeugs bereitstellen, die den Insassen über ein Anpassen der Aufweckzeit und/oder einen oder mehrere Gründe hierfür informiert.
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Vorteilhafterweise kann das Verfahren einen Insassen des Fahrzeugs, insbesondere den Fahrer des Fahrzeugs, beim Schlafen während eines Ladevorgangs effizient unterstützen. Der Fahrer des Fahrzeugs kann wach und durch den Schlaf erfrischt die Fahrt fortsetzen. Die Müdigkeit des Fahrers kann somit effizient verringert werden und die Verkehrssicherheit, insbesondere bei langen Fahrten und/oder Fahrten in der Nacht, effizient erhöht werden. Durch das Anpassen der Aufweckzeit, kann die Schlafdauer des Insassen des Fahrzeugs effizienter gesteuert werden. Der Insasse kann somit länger schlafen, mit dem Zielladezustand, und/oder ohne einer Verkehrsverzögerung die Fahrt fortsetzen.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Verfahren
- 102
- Empfangen einer Ladezeit
- 104
- Ermitteln einer bevorzugten Schlafdauer
- 106
- Bestimmen einer Aufweckzeit
- 108
- Anpassen der Aufweckzeit
- 110
- Bereitstellen einer Aufweckinszenierung