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Die Erfindung betrifft eine Be- und Entladevorrichtung für ein Lieferfahrzeug. Zudem betrifft die Erfindung ein Liefersystem mit wenigstens einem Lieferfahrzeug und wenigstens einem in einem Laderaum des Lieferfahrzeugs mitführbaren selbstfahrenden Lieferfahrzeug.
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Der Klimawandel erfordert eine drastische Reduzierung von Schadstoffemissionen, insbesondere in städtischen Gebieten. Hierzu werden derzeit emissionsfreie Transportlösungen, beispielsweise batterieelektrische Fahrzeuge und Brennstoffzellenfahrzeuge, angedacht. Zudem sind für Warenlieferdienste, wie beispielsweise Paketdienste, Transportlösungen erforderlich, damit Lieferkunden ihren beispielsweise online bestellten Tagesbedarf ohne eine Verwendung eigener Fahrzeuge innerhalb von städtischen Emissionsschutzzonen abdecken können. Beispielsweise sollten batterieelektrische Lieferfahrzeuge mit großen Paketmengen in der Lage sein, einzelne Pakete an einzelne Lieferadressen zu verteilen. Darüber hinaus sollte die Auslieferung von Paketen aus einem größeren Lieferfahrzeug weitestgehend automatisiert werden, um einen physischen Stress von Lieferfahrern zu reduzieren.
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Die
US 5 052 879 A und die
US 9 603 759 B2 offenbaren jeweils einen Rollstuhllift für ein Fahrzeug.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Ausliefern von Waren aus einem Lieferfahrzeug zu verbessern.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Be- und Entladevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, aufweisend wenigstens ein Plattensegment, das in einem unteren Bereich einer Ladeöffnung des Lieferfahrzeugs um eine horizontale Schwenkachse schwenkbar mit dem Lieferfahrzeug verbindbar ist, wenigstens ein auf einen neben dem Lieferfahrzeug befindlichen Boden absenkbares Bodenplattensegment und wenigstens ein Zwischensegment, das um eine parallel zu der horizontalen Schwenkachse ausgerichtete Gelenkachse gelenkig mit dem Plattensegment und/oder um eine parallel zu der horizontalen Schwenkachse ausgerichtete Gelenkachse gelenkig mit dem Bodenplattensegment verbunden ist, wobei das Plattensegment, das Bodenplattensegment und das Zwischensegment eine befahrbare Ladefläche bilden und das Plattensegment und/oder das Bodenplattensegment und/oder das Zwischensegment eine sich in Richtung der Ladefläche verjüngende trapezförmige Querschnittsfläche aufweist.
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Es ist darauf hinzuweisen, dass die in der nachfolgenden Beschreibung einzeln aufgeführten Merkmale sowie Maßnahmen in beliebiger technisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung charakterisiert und spezifiziert die Erfindung insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren zusätzlich.
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Mit der Erfindung wird eine neuartige Möglichkeit geschaffen, ein mit Laufrädern versehenes Objekt, beispielsweise ein selbstfahrendes Lieferfahrzeug, einen Rollstuhl, einen Einkaufswagen, einen Rollcontainer oder dergleichen, auf einfache Art und Weise in einen Laderaum eines Lieferfahrzeugs einladen und aus diesem ausladen zu können. Soll beispielsweise ein mit Laufrädern versehenes Objekt aus dem Laderaum des Lieferfahrzeugs ausgeladen werden, können die Segmente der Be- und Entladevorrichtung zunächst in eine Stellung gebracht werden, in der das Plattensegment fluchtend zu einem Ladeboden des Laderaums und horizontal ausgerichtet ist und das Bodenplattensegment im Wesentlichen vertikal ausgerichtet ist, so dass die durch die Segmente der Be- und Entladevorrichtung gebildeten Ladefläche gekrümmt ausgebildet ist. Dann kann das mit Laufrädern versehene Objekt passiv oder aktiv auf das Plattensegment gefahren werden. Anschließend kann das Plattensegment unter Beibehaltung der gegebenen Ausrichtung der Segmente der Be- und Entladevorrichtung relativ zueinander um die horizontale Schwenkachse verschwenkt werden, bis das Bodenplattensegment zumindest teilweise auf dem neben oder vor bzw. hinter dem Lieferfahrzeug befindlichen Boden aufliegt. In diesem Zustand der Be- und Entladevorrichtung ist das Plattensegment vertikal ausgerichtet und das Bodenplattensegment horizontal ausgerichtet. Während der beschriebenen gemeinsamen Schwenkbewegung der Segmente der Be- und Entladevorrichtung fährt das mit Laufrädern versehene Objekt passiv oder aktiv auf der Ladefläche der Be- und Entladevorrichtung in Richtung des Bodenplattensegments, bis es sich bei zumindest teilweise auf dem Boden aufliegenden Bodenplattensegment vollständig auf dem Bodenplattensegment befindet. Zuletzt kann das mit Laufrädern versehene Objekt von dem Bodenplattensegment herunter auf den Boden gefahren werden. Durch eine Umkehrung der Reihenfolge der beschriebenen Vorgänge kann das mit Laufrädern versehene Objekt in den Laderaum des Lieferfahrzeugs eingeladen werden.
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Die für diese Be- und Entladevorgänge erforderliche Krümmung der Ladefläche der Be- und Entladevorrichtung wird dadurch erreicht, dass das Plattensegment und/oder das Bodenplattensegment und/oder das Zwischensegment eine sich in Richtung der Ladefläche verjüngende trapezförmige Querschnittsfläche aufweist. Das Zwischensegment kann beispielsweise eine Querschnittsfläche in Form eines gleichschenkligen Trapezes aufweisen. Das Plattensegment und/oder das Bodenplattensegment kann beispielsweise auf seiner dem Zwischensegment zugewandten Seite eine geneigte Fläche aufweisen. Wenn die gekrümmte Ladefläche der Be- und Entladevorrichtung ausgebildet ist, stoßen einander zugewandte geneigte Flächen der Segmente der Be- und Entladevorrichtung paarweise aneinander an, wodurch der aus den Segmenten gebildeten Baugruppe eine Stabilität verliehen wird.
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Das Plattensegment und/oder das Bodenplattensegment und/oder das Zwischensegment kann teilweise oder vollständig beispielsweise aus einem Metall, insbesondere einem Leichtmetall, oder einem Verbundwerkstoff hergestellt sein. Je nach verwendetem Werkstoff können mit der Be- und Entladevorrichtung auch schwere Objekte einfach in das Lieferfahrzeug geladen und aus diesem ausgeladen werden. Die quer zu der horizontalen Schwenkachse ausgerichtete Länge des Plattensegments und/oder des Bodenplattensegments kann größer als diejenige des Zwischensegments sein. Insbesondere kann das Plattensegment und/oder das Bodenplattensegment mehr als doppelt oder dreimal so lang wie das Zwischensegment ausgebildet sein.
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Die Be- und Entladevorrichtung kann auch zwei oder mehr Zwischensegmente aufweisen, wobei wenigstens zwei der Zwischensegmente um eine parallel zu der horizontalen Schwenkachse ausgerichtete Gelenkachse gelenkig miteinander verbunden sind.
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Mit der Erfindung kann der Einsatz kleiner selbstfahrender Lieferfahrzeuge unterstützt werden, die beispielsweise in einem Laderaum eines Lieferfahrzeugs mitgeführt werden können, um beispielsweise eine große Anzahl von auszuliefernden Paketen von einem zentral positionierten Lieferfahrzeug über die als Last-Mile-Transporteinheiten fungierenden selbstfahrenden Lieferfahrzeuge weitestgehend automatisiert an die einzelnen Lieferadressen ausliefern zu können. Die Betätigung der Be- und Entladevorrichtung kann dabei ebenfalls automatisiert erfolgen, um Lieferfahrer auch hierdurch weitestgehend zu entlasten. Dies macht eine Automatisierung des Einsatzes der selbstfahrenden Lieferfahrzeuge, die auch als Bodendrohnen bezeichnet werden können, möglich. Insofern ist unter dem oben genannten Begriff des aktiven Fahrens das selbständige Fahren des selbstfahrenden Lieferfahrzeugs gemeint. Wird das selbstfahrende Fahrzeug mit einer fremden Quelle bewegt, wie z.B. durch das Schieben einer Person oder anderen Vorrichtungen, ist damit ein passives Fahren im Sinne der Erfindung gemeint.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Be- und Entladevorrichtung wenigstens eine nicht elastische, flexible Materialbahn auf, über die das Zwischensegment mit dem Plattensegment und/oder mit dem Bodenplattensegment verbunden ist, wobei die Materialbahn auf einer der Ladefläche gegenüberliegenden Seite der Segmente angeordnet ist. Die Verwendung der Materialbahn macht den Einsatz von Scharnieren und dergleichen überflüssig. Das jeweilige Segment der Be- und Entladevorrichtung kann beispielsweise kraftschlüssig und/oder formschlüssig mit der Materialbahn verbunden sein. Die Materialbahn kann beispielsweise zumindest teilweise aus einem Elastomer gebildet sein, insbesondere einem faserverstärkten Elastomer.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Be- und Entladevorrichtung wenigstens ein mit dem Bodenplattensegment verbundenes, flexibles Zugmittel und wenigstens eine in einem oberen Bereich der Ladeöffnung des Lieferfahrzeugs an dem Lieferfahrzeug befestigbare Winde zum Auf- und Abwickeln des Zugmittels auf. Durch das Abwickeln des Zugmittels, beispielsweise eines Stahlseils, von der Winde kann der oben mit Bezug auf die Erfindung beschriebene Entladevorgang durchgeführt werden. Durch das Aufwickeln des Zugmittels auf die Winde kann ein Beladevorgang durchgeführt werden. Die Winde kann beispielsweise einen elektrischen Antrieb aufweisen. Die Be- und Entladevorrichtung kann wenigstens ein weiteres mit dem Bodenplattensegment verbundenes, flexibles Zugmittel und wenigstens eine weitere in einem oberen Bereich der Ladeöffnung des Lieferfahrzeugs an dem Lieferfahrzeug befestigbare Winde zum Auf- und Abwickeln des weiteren Zugmittels aufweisen, wobei das jeweilige Zugmittel seitlich an dem Bodenplattensegment befestigt sein kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Be- und Entladevorrichtung wenigstens eine sich seitlich entlang des Plattensegments und/oder des Bodenplattensegments und/oder des Zwischensegments erstreckende Seitenführung auf. Die Seitenführung verhindert, dass ein mit Laufrädern versehenes Objekt während der gemeinsamen Verschwenkung der Segmente der Be- und Entladevorrichtung um die horizontale Schwenkachse seitlich von der durch die Segmente gebildeten Ladefläche herunterfährt. Die Seitenführung kann beispielsweise eine vertikale Führungswand aufweisen. Vorzugsweise ist auf beiden Seiten der Segmente jeweils eine solche Seitenführung angeordnet.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind die Segmente in eine vertikale Schließreihe bewegbar, in der die Segmente die Ladeöffnung des Lieferfahrzeugs zumindest teilweise verschließen. Hierdurch weist die Be- und Entladeöffnung zusätzlich eine Schließfunktion auf, mit der die Ladeöffnung des Laderaums des Lieferfahrzeugs teilweise oder vollständig geschlossen werden kann. Somit ist hierzu kein zusätzliches Schließsystem, wie beispielsweise eine Hebebühne oder Rampe, erforderlich, was Bauraum und Gewicht spart. Vorzugsweise können die Segmente der Be- und Entladevorrichtung durch Aufwickeln des Zugmittels auf die Winde in die vertikale Schließreihe bewegt werden, in der die Segmente also vertikal in einer Reihe bzw. in einer vertikalen Ebene angeordnet sind. Die Segmente der Be- und Entladevorrichtung können anschließend, beispielsweise während der Fahrt des Lieferfahrzeugs, mittels der Winde in der vertikalen Schließreihe gehalten werden.
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Die obige Aufgabe wird zudem durch ein Liefersystem mit den Merkmalen des Anspruchs 6 gelöst, das wenigstens eine Be- und Entladevorrichtung gemäß einer der oben genannten Ausgestaltungen oder einer Kombination von wenigstens zwei dieser Ausgestaltungen miteinander aufweist, mit der das selbstfahrende Lieferfahrzeug aus dem Laderaum auf einen neben dem Lieferfahrzeug befindlichen Boden und von dem Boden in den Laderaum gelangen kann.
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Mit dem Liefersystem sind die oben mit Bezug auf die Be- und Entladevorrichtung genannten Vorteile entsprechend verbunden. Die Be- und Entladevorrichtung kann an einer heckseitigen Ladeöffnung oder im Bereich einer Seitentür des Laderaums an dem Lieferfahrzeug angeordnet sein. Das selbstfahrende Lieferfahrzeug kann wenigstens ein Objekt, beispielsweise ein Paket, transportieren. Das selbstfahrende Lieferfahrzeug kann beispielsweise ein Elektrofahrzeug sein. Das Lieferfahrzeug kann beispielsweise ein Kastenwagen, ein Pritschenwagen, ein Pick-up, ein Sattelschlepper oder ein Personenkraftwagen für Menschen mit einer Behinderung oder für den Transport von schweren Gütern oder Hunden im Kofferraum sein.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung entspricht eine Länge des Bodenplattensegments und/oder eine Länge des Plattensegments wenigstens einem Radstand des selbstfahrenden Lieferfahrzeugs. Hierdurch kann das selbstfahrende Lieferfahrzeug vor dem oben beschriebenen gemeinsamen Verschwenken der Segmente der Be- und Entladevorrichtung vollständig auf das Plattensegment bzw. das Bodenplattensegment gefahren werden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der folgenden Figurenbeschreibung offenbart. Es zeigt
- 1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels für eine erfindungsgemäße Be- und Entladevorrichtung;
- 2 eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels für eine erfindungsgemäße Be- und Entladevorrichtung;
- 3a-c schematische Darstellungen verschiedener Ladezustände eines Ausführungsbeispiels für ein erfindungsgemäßes Liefersystem; und
- 4a-d schematische Darstellungen verschiedener Zustände der Be- und Entladevorrichtung des in den 3a-c gezeigten Liefersystems.
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In den unterschiedlichen Figuren sind gleiche Teile stets mit denselben Bezugszeichen versehen, weswegen diese in der Regel auch nur einmal beschrieben werden.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels für eine erfindungsgemäße Be- und Entladevorrichtung 1 für ein nicht gezeigtes Lieferfahrzeug.
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Die Be- und Entladevorrichtung 1 weist ein Plattensegment 2 auf, das in einem unteren Bereich einer nicht gezeigten Ladeöffnung des Lieferfahrzeugs um eine horizontale Schwenkachse 3 schwenkbar mit dem Lieferfahrzeug verbindbar ist. In 1 ist das Plattensegment 2 vertikal ausgerichtet.
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Des Weiteren weist die Be- und Entladevorrichtung 1 ein auf einen neben dem Lieferfahrzeug befindlichen Boden 4 absenkbares Bodenplattensegment 5 auf. In 1 ist das Bodenplattensegment 5 horizontal ausgerichtet und liegt auf dem Boden 4 auf. An seinem freien Ende weist das Bodenplattensegment 5 eine Auf- und Abfahrschräge 6 auf.
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Zudem weist die Be- und Entladevorrichtung 1 vier bevorzugt gleich ausgebildete Zwischensegmente 7 auf. Das in der Zeichnungsebene oberste Zwischensegment 7 ist um eine parallel zu der horizontalen Schwenkachse 3 ausgerichtete, nicht gezeigte Gelenkachse gelenkig mit dem Plattensegment 2 verbunden. Das in der Zeichnungsebene unterste Zwischensegment 7 ist um eine parallel zu der horizontalen Schwenkachse 3 ausgerichtete, nicht gezeigte Gelenkachse gelenkig mit dem Bodenplattensegment 5 verbunden. Das oberste Zwischensegment 7 und das unterste Zwischensegment 7 sind jeweils um jeweils eine parallel zu der horizontalen Schwenkachse 3 ausgerichtete, nicht gezeigte Gelenkachse gelenkig mit einem von zwei mittleren Zwischensegmenten 7 verbunden, die wiederum um eine parallel zu der horizontalen Schwenkachse 3 ausgerichtete, nicht gezeigte Gelenkachse gelenkig miteinander verbunden sind.
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Das Plattensegment 2, das Bodenplattensegment 5 und die Zwischensegmente 7 bilden eine befahrbare Ladefläche 8. Das Plattensegment 2 ist im Querschnitt als rechtwinkliges Trapez ausgebildet, wobei eine geneigte Seite 9 des Plattensegments 2 dem benachbarten obersten Zwischensegment 7 zugewandt angeordnet ist. Das Bodenplattensegment 5 weist eine Querschnittsfläche in Form eines unsymmetrischen Trapezes auf wobei eine geneigte Seite 9 des Bodenplattensegments 5 dem benachbarten unteren Zwischensegment 7 zugewandt angeordnet ist. Jedes Zwischensegment 7 weist eine Querschnittsfläche in Form eines gleichschenkligen Trapezes auf. Dabei verjüngen sich die Querschnittsflächen der Segmente 2, 5 und 7 in Richtung der Ladefläche 8.
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Die oben genannten gelenkigen Verbindungen zwischen den Segmenten 2, 5 und 7 sind mittels einer nicht elastischen, flexiblen Materialbahn 10 realisiert, über die die Segmente 2, 5 und 7 paarweise miteinander verbunden sind, wobei die Materialbahn 10 auf einer der Ladefläche 8 gegenüberliegenden Seite der Segmente 2, 5 und 7 angeordnet ist.
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Die Segmente 2, 5 und 7 der Be- und Entladevorrichtung 1 sind in eine in 4c gezeigte vertikale Schließreihe bewegbar, in der die Segmente 2, 5 und 7 die Ladeöffnung des Lieferfahrzeugs verschließen.
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Die Be- und Entladevorrichtung 1 weist darüber hinaus ein mit dem Bodenplattensegment 5 verbundenes, flexibles Zugmittel 11 und eine in einem oberen Bereich der Ladeöffnung des Lieferfahrzeugs an dem Lieferfahrzeug befestigbare, nicht gezeigte Winde zum Auf- und Abwickeln des Zugmittels 11 auf.
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Ferner weist die Be- und Entladevorrichtung 1 wenigstens eine sich seitlich entlang des Plattensegments 2 und/oder des Bodenplattensegments 5 und/oder der Zwischensegmente 7 erstreckende, nicht gezeigte Seitenführung auf.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels für eine erfindungsgemäße Be- und Entladevorrichtung 1. Diese Be- und Entladevorrichtung 1 unterscheidet sich allein dadurch von dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel, dass sechs Zwischensegmente 7 statt, wie in dem Ausführungsbeispiel zu 1 erkennbar, vier Zwischensegmenten 7 vorhanden sind und dass die Schenkel des trapezförmigen Querschnitts des jeweiligen Zwischensegments 7 weniger stark geneigt sind als bei den in 1 gezeigten Zwischensegmenten 7. Im Übrigen kann die Be- und Entladevorrichtung 1 entsprechend 1 ausgebildet sein. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird diesbezüglich auf die obige Beschreibung zu 1 verwiesen.
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3a-c zeigen schematische Darstellungen verschiedener Ladezustände eines Ausführungsbeispiels für ein erfindungsgemäßes Liefersystem 12. Das Liefersystem 12 weist ein teilweise halbtransparent gezeigtes Lieferfahrzeug 13 und wenigstens ein in einem Laderaum 17 des Lieferfahrzeugs 12 mitführbares selbstfahrendes Lieferfahrzeug 14 auf, wobei das selbstfahrende Lieferfahrzeug 14 ein auszulieferndes Paket 15 trägt.
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Zudem weist das Liefersystem 12 eine Be- und Entladevorrichtung 1 entsprechend dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel auf, mit der das selbstfahrende Lieferfahrzeug 14 aus dem Laderaum 17 auf einen neben oder hinter dem Lieferfahrzeug 13 befindlichen Boden 4 und von dem Boden 4 in den Laderaum 17 gelangen kann. Dazu entspricht eine Länge L1 des Bodenplattensegments 5 und eine Länge L2 des Plattensegments 2 wenigstens einem Radstand R des selbstfahrenden Lieferfahrzeugs 14.
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In 3a ist der Beginn eines Beladevorgangs gezeigt, mit dem das selbstfahrende Lieferfahrzeug 14 zusammen mit dem Paket 15 in den Laderaum 17 des Lieferfahrzeugs 13 geladen werden kann. Das selbstfahrende Lieferfahrzeug 14 ist hierzu vorab vollständig auf das Bodenplattensegment 5 gefahren worden, nachdem die Be- und Entladevorrichtung 1 in den in 3a gezeigten Zustand gebracht worden ist.
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Als Nächstes wird nun die nicht gezeigte Winde der Be- und Entladevorrichtung 1 aktiviert, wodurch das Zugmittel 11 fortschreitend auf die Winde aufgewickelt wird. Hierdurch werden die Segmente 2, 5 und 7 zusammen mit der Materialbahn 10 gemeinsam um die horizontale Schwenkachse 3 verschwenkt, ohne dass sich die Ausrichtung der Segmente 2, 5 und 7 relativ zueinander ändert. Dies ist in 3b gezeigt. Während dieser Verschwenkung fährt das selbstfahrende Lieferfahrzeug 14 passiv (durch das Verschwenken bei im Leerlauf befindlichen Antrieb) oder aktiv (selbst angetrieben) auf der Ladefläche 8 der Be- und Entladevorrichtung 1 in Richtung des Plattensegments 2, vorzugsweise ohne, dass das selbstfahrende Lieferfahrzeug 14 hierbei gekippt wird.
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Die Verschwenkung wird fortgesetzt, bis das Plattensegment 2 horizontal ausgerichtet ist, so dass das selbstfahrende Lieferfahrzeug 14 bevorzugt aktiv von dem Plattensegment 2 in den Laderaum 17 des Lieferfahrzeugs 13 fahren kann, wie es in 3c gezeigt ist. Zuletzt kann die Ladeöffnung des Lieferfahrzeugs 13 mittels der Be- und Entladevorrichtung 1 geschlossen werden, wie es in den 4a-c gezeigt ist. Durch eine Umkehrung der beschriebenen Vorgänge kann das selbstfahrende Lieferfahrzeug 14 wieder aus dem Lieferfahrzeug 13 ausgeladen werden.
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4a-d zeigen schematische Darstellungen verschiedener Zustände der Be- und Entladevorrichtung 1 des in den 3a-c gezeigten Liefersystems 12.
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In 4a ist ein Zustand der Be- und Entladevorrichtung 1 gezeigt, der demjenigen aus 3c entspricht, wobei das selbstfahrende Lieferfahrzeug 14 dabei vollständig von dem Plattensegment 2 herunter in den Laderaum 17 des Lieferfahrzeugs 13 gefahren ist. Nun kann der Schließvorgang beginnen, mit dem die nicht gezeigte Ladeöffnung des Lieferfahrzeugs 13 mit der Be- und Entladevorrichtung 1 geschlossen werden kann.
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Zur Durchführung dieses Schließvorgangs wird wieder die Winde 16 der Be- und Entladevorrichtung 1 aktiviert, wodurch die Segmente 2, 5 und 7 zunächst gemeinsam mit der Materialbahn 10 weiter um die horizontale Schwenkachse 3 nach oben verschwenkt werden, wie es in 4b gezeigt ist. Im weiteren Verlauf des Schließvorgangs wird dann die aus den Segmenten 2, 5 und 7 und der Materialbahn 10 gebildete Baugruppe gestreckt, bis sich die Segmente 2, 5 und 7 in eine vertikalen Schließreihe befinden, in der die Segmente 2, 5 und 7 die Ladeöffnung des Lieferfahrzeugs 13 verschließen. Dies ist in 4c gezeigt, wobei die Segmente 2, 5 und 7 in einer vertikalen Ebene angeordnet sind.
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Soll die Ladeöffnung des Lieferfahrzeugs 13 wieder freigegeben werden, um das selbstfahrende Lieferfahrzeug 14 wieder aus dem Lieferfahrzeug 13 auszuladen, wird die Winde 16 gegenläufig aktiviert, wodurch das Zugmittel 11 fortschreitend von der Winde 16 abgewickelt wird. Durch die gelenkigen Verbindungen zwischen den Segmenten 2, 5 und 7 wölbt sich dann die aus den Segmenten 2, 5 und 7 und die Materialbahn 10 gebildete Baugruppe entsprechend dem Pfeil P1 nach außen, wie es in 4d gezeigt ist, wodurch das Plattensegment 2 entsprechend dem Pfeil P2 um die horizontale Schwenkachse 3 verschwenkt wird. Dies geht mit einer Verlagerung des Schwerpunkts dieser Baugruppe einher, wodurch die Baugruppe beim Abwickeln des Zugmittels von der Winde 16 zuverlässig wahlweise wieder in den in 3a gezeigten Zustand oder den in 4a gezeigten Zustand überführt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Be- und Entladevorrichtung
- 2
- Plattensegment
- 3
- Schwenkachse
- 4
- Boden
- 5
- Bodenplattensegment
- 6
- Auf- und Abfahrschräge
- 7
- Zwischensegment
- 8
- Ladefläche
- 9
- geneigte Seite von 2, 5
- 10
- Materialbahn
- 11
- Zugmittel
- 12
- Liefersystem
- 13
- Lieferfahrzeug
- 14
- selbstfahrendes Lieferfahrzeug
- 15
- Paket
- 16
- Winde
- 17
- Laderaum von 13
- L1
- Länge von 5
- L2
- Länge von 2
- P1
- Pfeil (Wölbung)
- P2
- Pfeil
- R
- Radstand von 14
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 5052879 A [0003]
- US 9603759 B2 [0003]