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Die Erfindung betrifft ein Beladegestell für einen Rüstsatz zur Aufmunitionierung eines militärischen Hubschraubers bei drehenden Rotoren.
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Aus der chinesischen Gebrauchsmusterschrift
CN 2 01 457 436 U ist bereits ein Mehrzweck-Transportfahrzeug bekannt.
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Das Gebrauchsmuster bezieht sich auf ein Mehrzweck-Transportfahrzeug, dadurch gekennzeichnet, dass das Transportfahrzeug eine Tragstruktur, einen Rahmen, einen Fahrmechanismus und eine Zugstange umfasst; wobei das vordere Ende des Rahmens mit der Zugstange verbunden ist und der Rahmen unter dem Zug der Zugstange bewegt werden kann; die Trägerstruktur ist an dem Rahmen angeordnet und umfasst einen ersten Träger und einen zweiten Träger, die parallel angeordnet sind, wobei der erste Träger an einem vorderen Ende des Rahmens befestigt ist, der zweite Träger an einem hinteren Ende des Rahmens angeordnet ist und der zweite Träger an dem Rahmen in der obigen Position eingestellt werden kann, um den Abstand zwischen dem ersten Träger und dem zweiten Träger zu ändern, wobei der erste Träger und der zweite Träger mit mindestens zwei Lagen von Trägern versehen sind, und jeder der Träger mit einer Vielzahl von Federbügeln versehen ist; das Fahrwerk ist mit dem Rahmen verbunden.
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Die US-amerikanische Offenlegungsschrift
US 3 709 380 A offenbart ebenfalls einen flexiblen, schnell zu positionierenden Raketenlader mit schneller Hubrate und ausreichender Nick-, Roll- und Gierfreiheit, um das Laden von Waffen und dergleichen zu beschleunigen. Der Raketenlader positioniert die Rakete auf einer langen Federluftsäule und lässt sie frei schweben, um sie für die endgültige Indexierung zu positionieren. Luft wird durch ein Niederdruckgebläse in balgartige Hubelemente eingesaugt. Die Querpositionierung des Ladewagens lässt sich leicht durch die Bereitstellung von luftbetriebenen Hubstützrädern erreichen.
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Die Offenlegungsschrift
US 3 659 892 A schlägt ein Adapterelement vor, um ein Cluster-Raketengestell auf Lagerhalterungen oder auf Raketentransportfahrzeugen mit einer Vielzahl unterschiedlich angeordneter Lasttragflächen abstützbar zu machen. Jeder Adapter hat auf seiner Unterseite mindestens zwei beabstandete Trägerkontaktflächen und verfügt über Mittel, um den Adapter an seinem Träger zu verriegeln. In die Konstruktion sind stoßdämpfende Schwingungsisolatoren integriert.
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In diesem Zusammenhang ist aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 731 058 A eine Munitionslagerung, insbesondere für Fahrzeuge, bei der die Munition in Mulden liegt, gekennzeichnet durch von außen her einstellbare Widerlager bekannt, die die Munition gegen ein Herausheben aus den Mulden unnachgiebig zu sichern vermögen.
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Der Nachteil dieser vorbekannten Lösung besteht darin, dass die Transporteinrichtung an sich einen hohen logistischen Aufwand benötigt. Der Rahmen, der Fahrmechanismus und die Zugstange dienen nur dem Zweck des Munitionstransport und müssen besonders mitgeführt werden. Darüber hinaus ist die manuelle Betätigung durch die Zugstange besonders auf unbefestigten Landeplätzen im Gelände kraftaufwendig und teilweise unmöglich.
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Aus der US-amerikanischen Patentanmeldung
US 4 942 989 A ist ebenfalls eine Vorrichtung zum Transport von länglichen Gegenständen bekannt, die zu lang sind, um in ein Fahrzeug zu passen. Die Vorrichtung ist einheitlich aus einem Rohr geformt und zu zwei parallelen S-förmigen Elementen geformt, die durch ein Zwischenelement überbrückt werden, das für seitliche Stabilität sorgt. Die Polsterung erstreckt sich im Wesentlichen über die Länge einer der Schlaufen jedes S-förmigen Elements. Die Vorrichtung ist in erster Linie dafür ausgelegt, dass die gepolsterten Schlaufen über die Seiten eines Fahrzeugs gehängt werden, während die gegenüberliegenden Schlaufen dazu dienen, die länglichen Gegenstände in Zusammenarbeit mit einer anderen ähnlichen Vorrichtung, die sich weiter unten an derselben Seite des Fahrzeugs befindet, zu tragen.
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Die Vorrichtung zum Transport hat bereits den Vorteil vorhandene Systeme zu nutzen und lediglich an ein vorhandenes Fahrzeug angebaut zu werden. Jedoch fehlt es dieser Lösung an der notwendigen Flexibilität zum sicheren Transport von länglichen Gegenständen unterschiedlichen Querschnitts und Ausformung.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es daher ein Rüstsatz Beladegestell vorzuschlagen, welches weitestgehend die vorhandene Infrastruktur nutzt, zum sicheren Transport unterschiedliche Rüstsätze aufnehmen und sichern kann, sowie auf Landeplätzen im Gelände und bei laufenden Rotoren einsetzbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Rüstsatz Beladegestell gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Der Vorteil des erfindungsgemäßen Rüstsatz Beladegestells besteht darin, dass als Tragstruktur eine Standardtransportbox verwendet wird. Eine Standardtransportbox weist innere Aufnahmemöglichkeiten für Munition auf, ist stapelbar, robust, mit Verzurrösen ausgerüstet und mit Hubwagen oder Gabelstapler transportierbar. Die Standardtransportbox weist Abmaße auf, die in Länge, Breite und Höhe etwa 100 - 140 cm, 80 - 120 cm und 80 - 120 cm entsprechen. Besonders vorteilhaft sind Standardgrößen von 120 x 100 x 100 cm.
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Auf die Standardtransportbox wird vorteilhaft eine Beladeplatte aufgelegt. Die Beladeplatte weist einerseits Halterungen für Munitionsteile und Werkzeuge auf und bietet anderseits eine ebene und sichere Ablagemöglichkeit im Umgang mit Munition.
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Als weiteren Vorteil weist die Beladeplatte elektrisch leitende Stifte auf, die das Durchkontaktieren von aufgelegten Beladebügel und Standardtransportbox ermöglichen.
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Zuletzt sind an der Beladeplatte Knicklichter angebracht um bei Bedarf eine ausreichende Beleuchtung zu ermöglichen.
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Die Beladeplatte wird mit mindestens einem flexiblen Beladebügel auf der Standardtransportbox fixiert. Der Beladebügel wird über die Beladeplatte entlang der seitlichen Flächen der Standardtransportbox geführt und an der Unterseite der Transportbox geschlossen. Besonders vorteilhaft ist der Beladebügel im Bereich der Kanten der Standardtransportbox flexibel ausgelegt, um eine formschlüssige Verbindung zu ermöglichen und mindestens im Bereich der Seitenflächen der Standardtransportbox biegesteif, um Vorrichtungen zur Aufnahme von Munition bewegungsfrei zu positionieren. Der Beladebügel ist in dem Bereich der Beladeplatte platziert in dem die elektrisch leitenden Stifte in der Beladeplatte angebracht sind um einen Potentialausgleich des Beladebügels mit der Standardtransportbox zu ermöglichen.
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An den seitlich an der Standardtransportbox entlangführenden biegesteifen Bereichen des Beladebügels sind halbrunde Vorrichtungen zur Aufnahme von Munition vorgesehen. Für jedes militärische Luftfahrzeug kann mit entsprechender Auswahl geeigneter Vorrichtungen zur Aufnahme von Munition ein individueller Rüstsatz zusammengestellt werden. Beispielsweise können Lenkflugkörper und Panzerabwehrraketen aufgenommen werden. Um den Rüstsatz zu komplettieren ist im Bereich der Beladeplatte eine Aufnahme für ein Maschinengewehr vorgesehen und Einrichtungen zur Sicherung von Munitions- und Verpackungsteilen.
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Die Einrichtungen zur Aufnahme von Munition sind halbrund ausgeführt und sowohl mit elektrisch leitenden Electrostatic Dischange- (ESD) Bändern als auch mit Antirutschmatten ausgekleidet. Die halbrunde Ausführung korrespondiert mit den Außenkonturen der Munition bzw. deren Verschussrohren. Zur vollständigen Sicherung wird die halbrunde Ausführung mit einem entsprechenden Halbrunden Bügel oder einem Band verschlossen.
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Als weiterer besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Beladegestells ist an der Standardtransportbox ein Anflugpfeil zur optischen Information der Luftfahrzeugbesatzung angebracht.
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Zur Sicherung des Rüstsatz Beladegestells und zur zusätzlichen Erdung sind Erdschrauben und ein Stahlseil vorgesehen, um die Vorrichtung gegen den Rotorabwind zu sichern.
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Zum besseren Verständnis wird folgendes Ausführungsbeispiel beschrieben:
- Auf eine Standardtransportbox aus Stahl mit drei Kufen zur Aufnahme von Staplergabeln und den Abmaßen von ca. 120 x 100 x 100 cm ist eine Beladeplatte aufgelegt.
- Die Beladeplatte ist eine Kompositplatte bestehend aus einer Siebdruckplatte und einer Aluminiumplatte. Die Beladeplatte weist im Bereich der Stirnseiten elektrisch leitende Stifte auf, zur Durchkontaktierung der auf der Standardtransportbox aufliegenden Aluminiumplatte und jeweils einem im Bereich der Stirnseiten angelegten Beladebügel.
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Der Beladebügel ist ein etwa 50 x 6 mm starker, dem Umfang der Standardtransportbox angepasster Flachstahlbügel dessen Schenkel an der Unterseite der Standardtransportbox mit einem Spanngurt fixiert ist.
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Im Bereich der Beladeplatte weist der Beladebügel Halterungen für Munition und Werkzeug in Form von senkrecht nach oben ragendem Flachstahl auf. An den Flachstählen ist an deren freien Enden jeweils eine Öse zur Aufnahme von Zurrgurten zur Sicherung der Munition vorgesehen.
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Die im einsatzfähigen Zustand des Beladebügels seitlich, senkrecht an der Standardtransportbox abfallenden Schenkel des Beladebügels weisen jeweils zwei übereinander angeordnete halbrunde Halterungen für Munition auf. Dabei sind die paarweise verwendeten Beladebügel an einer Standardtransportbox jeweils mit korrespondierenden Vorrichtungen für die Aufnahme eines Geschosses in gleicher Höhe und Lage eingerichtet.
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Neben der halbrunden Ausgestaltung weisen die Halterungen zur Aufnahme von Munition auch weitere Ösen oder Schellen zur Sicherung von Munitionsteilen oder Unterstützungsvorrichtungen wie Kühlgasflaschen o.ä., gegen die Rotorabwinde, auf.
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In der beispielhaften Ausgestaltung wird die Halterung zur Aufnahme von Munition noch mit Antirutschmatte zur Ladungssicherung beim Transport im Gelände ausgestattet. Zur Herstellung des optimalen elektrischen Kontakts zwischen LFK und Beladegestell werden zusätzlich ESD-Schaumstoffstreifen angebracht. Um elektrostatische Aufladung der Munition abzuleiten.
- Es zeigt die 1 ein erfindungsgemäßes Rüstsatz Beladegestell aufgenommen von einem Teleskoplader in dreidimensionaler Darstellung.
- Es zeigt 2 einen erfindungsgemäßen Beladebügel in dreidimensionaler Darstellung.
- Es zeigt 3 ein erfindungsgemäßes Rüstsatz Beladegestell in der Vorderansicht mit Anflugpfeil.
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Es zeigt 1 eine Standardtransportbox 1 auf der eine Beladeplatte 2 platziert ist. Die Beladeplatte 2 und die Standardtransportbox 1 wird von zwei Beladebügeln 3 an den Seiten umschlossen. An der Unterseite der Standardtransportbox 4 ist der Beladebügel 3 mithilfe eines Spanngurtes 5 gespannt. Im Bereich der Beladeplatte 2 ist der Beladebügel 3 mit Halterungen 6 für Munition und Werkzeug ausgerüstet. An den seitlich, senkrecht abfallenden Schenkeln 7 weist der Beladebügels 3 halbrunde Halterungen 8 für Munition auf. Das Rüstsatz Beladegestell ist zum Transport von einem Teleskoplader 9 aufgenommen.
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Es zeigt 2 einen erfindungsgemäßen Beladebügel 3. Der Beladebügel 3 besteht aus einem U-förmig gebogenen Flachstahl 10. Die beiden freien Enden 11 weisen Ösen 12 zur Aufnahme eines Spanngurtes (nicht dargestellt) auf. An den senkrecht abfallenden Schenkeln 7 sind halbrunde Halterungen 8 angeracht. Die halbrunden Halterungen 8 weisen weitere Ösen 13 zur Sicherung von Munitionsteilen oder Unterstützungsvorrichtungen wie Kühlgasflaschen o.ä., gegen die Rotorabwinde, auf. Die Kontaktflächen zur Munition sind mit Antirutschmatten 14 und ESD Schaumstoffstreifen 15 versehen. An Schellen 16 können Zusatzeinrichtungen für Munition wie beispielsweise Kühlgasflaschen o.ä. angebracht werden. An der Oberseite des Beladebügels 3 sind Halterungen für Munition und Werkzeug 6 vorgesehen. Die Halterungen bestehen aus Flachstahl der an seinem freien Ende ebenfalls eine Öse zur Fixierung der eingelegten Gegenstände mit Spanngurten aufweist. Zur Variation für unterschiedliche Rüstsätze sind die Halterungen für Munition und Werkzeug 6 mit dem Beladebügel 3 verschraubt.
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Es zeigt 3 einen erfindungsgemäßen Beladebügel 3 in der Vorderansicht. Eine Vielzahl von Knicklichtern 17 sind derart angeordnet, dass ein Pfeilsymbol 18 entsteht und so ein optischer Hinweis an die Luftfahrzeugbesatzung zur Landeposition gegeben wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Standardtransportbox
- 2
- Beladeplatte
- 3
- Beladebügel
- 4
- Unterseite der Standardtransportbox
- 5
- Spanngurt
- 6
- Halterung für Munition und Werkzeug
- 7
- senkrecht abfallende Schenkel
- 8
- halbrunde Halterung
- 9
- Teleskoplader
- 10
- Flachstahl
- 11
- Freies Ende
- 12
- Ösen
- 13
- weitere Ösen
- 14
- Antirutschmatten
- 15
- ESD Schaumstoffstreifen
- 16
- Schellen
- 17
- Knicklichter
- 18
- Pfeilsymbol