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1. Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zwischensohle, einen Schuh, ein Steigeisenelement und eine Baugruppe davon.
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2. Stand der Technik
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Steigeisen werden für viele verschiedene sportliche Aktivitäten wie Bergsteigen, Gehen/Wandern, Eisklettern, Skitourengehen etc. benötigt, um den Fuß eines Trägers in steilem und unwegsamem Gelände zu stützen. So werden beispielsweise die bekannten Steigeisen für das wettkampforientierte vertikale Eisklettern in der Regel mit separaten Werkzeugen an die Schuhe geschraubt, um einen außergewöhnlichen Halt auf dem Eis zu gewährleisten. Für das Bergsteigen auf Eisflächen, wie zum Beispiel beim Passieren von Gletschern oder Schneefeldern, gibt es Steigeisen mit Riemenbindungen, die vielseitiger sind und sich an praktisch jeden Schuh anpassen lassen, so dass sie an- und ausgezogen werden können. Für Skitouren können Skisteigeisen an den schweren Skischuhen befestigt werden, die bereits über Aussparungen in der Ferse zur Befestigung an den Skiern verfügen. Zu diesem Zweck werden typische Steigeisen als Traktionsvorrichtungen verwendet, die an der Fußbekleidung befestigt werden, um die Beweglichkeit zu verbessern und ein sicheres Fortbewegen auf Schnee und Eis zu ermöglichen.
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Das Sportunternehmen Salomon hat ein Schuh-Steigeisen-System (https://www.salomon.com/en-us/blog/building-the-salomon-shoe-crampon-system-prototype) vorgestellt, wobei die Steigeisen sockenartig an einem bestimmten Überschuh befestigt werden, um eine vollständige Bootie-Konstruktion bereitzustellen.
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Derzeit müssen viele Sportler eine schlechte Wahl treffen, wenn sie in die Berge gehen - entweder sie entscheiden sich für einen leichten Schuh mit separaten Bindungssystemen, mit dem sie Gletscher oder Schneefelder schnell überqueren können, aber dieses Schuh-Steigeisen-System ist schwer und unsicher. Oder man greift zu schweren und steifen Schuhen, die für Routen abseits von Gletschern und Schneefeldern nicht optimal geeignet sind, aber ein hohes Maß an Sicherheit bieten. Zwei verschiedene Schuhe (oder den Salomon-Überschuh) mit in die Berge zu nehmen, ist für Sportler ebenfalls keine echte Alternative.
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Daher liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile des Standes der Technik zu überwinden und ein verbessertes Schuh-Steigeisen-System bereitzustellen.
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2. Zusammenfassung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird durch die Lehren der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen enthalten.
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In einer Ausführungsform umfasst eine Zwischensohle für einen Schuh, insbesondere einen Sportschuh, zumindest ein Befestigungselement, das angepasst ist, um zumindest ein Steigeisenelement lösbar zu sichern.
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Während im Stand der Technik die Steigeisenelemente an der Außenseite des Schuhs oder mit einem separaten Überschuh befestigt werden, verfolgt die vorliegende Erfindung einen anderen Ansatz: Zumindest ein Befestigungselement ist in der Zwischensohle des Schuhs umfasst, um die Steigeisenelemente sicher zu befestigen. Verglichen mit dem Schuh-Steigeisen-System von Salomon ermöglicht die beanspruchte Zwischensohle es, Steigeisen in einem entsprechenden Schuh-Steigeisen-System als Baugruppe aus einem Schuh und zumindest einem Steigeisenelement leichter, schneller und einfacher sicher lösbar an einem Schuh zu befestigen. Im Vergleich zu bekannten Steigeisen mit Riemenbindungen ohne Zehen- oder Fersenriemen, wie dem FLEX-LOCK-System für leichte Schuhe, ermöglicht die beanspruchte Zwischensohle, dass ein entsprechendes Schuh-Steigeisen-System leichter und wesentlich sicherer ist. Im Vergleich zu bekannten Steigeisen mit Riemenbindungen mit Fersenriemen wie dem LE-VERLOCK UNIVSERSAL System für steife oder schwere Schuhe, ermöglicht die beanspruchte Zwischensohle, dass das entsprechende Schuh-Steigeisen-System viel dynamischer, leichter und lauffähiger ist. Daher haben die Erfinder erkannt, dass die Anordnung von zumindest einem Befestigungselement an der Zwischensohle zusammen mit der Möglichkeit, dieses sicher und lösbar mit zumindest einem Steigeisenelement zu verbinden, zu verbesserten Möglichkeiten für Schuh-Steigeisen-Systeme führt. Beispielsweise wird durch die Zwischensohle mit integrierten Befestigungselementen für Steigeisen gemäß der vorliegenden Erfindung ein ausreichendes Stützgefühl und Tragekomfort für den Träger bereitgestellt. Darüber hinaus kann eine schnelle Lösung für das Zusammensetzen/Zerlegen des erfindungsgemäßen leichten Schuh-Steigeisen-Systems bereitgestellt werden, da die Steigeisen wie ein Klicksystem einfach an- und abgelegt und fest am Schuh fixiert werden können. Durch die Anordnung an der Zwischensohle und nicht an anderen Teilen des Schuhs kann der Träger dann auch ohne Steigeisen wandern/gehen, wenn er wieder auf Felsen kommt. Diese Vorteile können jederzeit in wenigen Sekunden und insbesondere ohne zusätzliches Werkzeug, auch mit Handschuhen, erreicht werden. Somit kann ein positiver Einfluss auf das sportliche Erlebnis im Gebirge erzielt werden, ohne dass die Sicherheit bei sportlichen Aktivitäten beeinträchtigt wird.
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Es wird darauf hingewiesen, dass die Begriffe „Befestigung“ und „Anbringen“, wie sie in der vorliegenden Anmeldung verwendet werden, austauschbar sein können.
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Das zumindest eine Befestigungselement kann innerhalb der Zwischensohle bereitgestellt werden. Dies bedeutet, dass das zumindest eine Befestigungselement nicht auf der Zwischensohle angeordnet ist. Insbesondere kann eine solche Anordnung wie ein Schutzpolster wirken und helfen, das Befestigungselement vor äußeren Einflüssen wie Schmutz, Felsen oder spitzen Steinen zu schützen.
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Die Zwischensohle kann ferner ein Stützelement umfassen, wobei das Stützelement das zumindest eine Befestigungselement umfassen kann. Vorzugsweise kann das Stützelement in die Zwischensohle eingebettet sein. Ein Stützelement mit dem Befestigungselement kann der Zwischensohle eine größere Stabilität und/oder Biegesteifigkeit verleihen, wobei das Stützelement eingebettet sein kann, z. B. sandwichartig in das Material der Zwischensohle. Diese Biegeeigenschaft kann einen optimalen Tragekomfort beim Wandern bieten, da das Stützelement (z.B. in der Art einer Sohlenplatte) nur dann steif ist, wenn es benötigt wird und keine Unannehmlichkeiten vom Stützelement ausgehen, z.B. beim Abstoßen, aber flexibel bei der Landung und in der Übergangszeit des Gangzyklus des Trägers.
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Außerdem kann das Stützelement aus einem Kunststoffmaterial bestehen und das zumindest eine Befestigungselement ist ein metallischer Einsatz des Stützelements. Auf diese Weise kann das Befestigungselement bei der Herstellung leicht in das Stützelement eingesetzt werden und diese Kombination stellt eine feste Verbindung für ein späteres schnelleres Zusammensetzen/Zerlegen mit dem Steigeisenelement bereit. Gerade bei langen Wanderungen im Gebirge ist eine straffe Zeitplanung notwendig, so dass ein schnelles Zusammensetzen/Zerlegen ohne Ausziehen der Schuhe erforderlich ist.
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Das Stützelement kann eine Y-Form umfassen, wobei jeder der Schenkel zumindest ein Befestigungselement umfasst. Das Y-förmige Stützelement hat typischerweise einen unteren Stammteil und zwei obere Schenkel wie der Buchstabe Y. Ein Y-förmiges Stützelement kann mehr Stabilität in mehreren Richtungen bereitstellen. So können beispielsweise die longitudinale Biegesteifigkeit im Stammteil der Y-Form und die zusätzliche Torsionsbiegesteifigkeit in den Schenkeln verschiedene Teile des Fußes des Trägers beim Auftreten auf unebene Oberflächen oder Felsen unterstützen. Außerdem können die Schenkel die auftretenden Kräfte während der Bewegung zusätzlich auf das Stützelement verteilen.
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Die Zwischensohle kann ferner zumindest einen lateralen Extensionsabschnitt auf jeder Seite des Stammteils des Stützelements umfassen, wobei jeder der lateralen Extensionsabschnitte zumindest ein Befestigungselement umfasst. Der laterale Extensionsabschnitt erstreckt sich auf der längeren Seite des Stammteils und kann eine verbesserte Stabilität für den Träger bereitstellen.
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Das Stammteil des Stützelements kann ferner zumindest ein zusätzliches Befestigungselement umfassen, so dass zumindest eine Gruppe von drei Befestigungselementen bereitgestellt wird, die in einer triangulären Ausrichtung zueinander angeordnet sind. Ferner kann das Stammteil zumindest zwei zusätzliche Befestigungselemente umfassen, so dass zumindest zwei Gruppen von drei Befestigungselementen bereitgestellt werden, die in einer triangulären Ausrichtung zueinander angeordnet sind, wobei eine erste Gruppe im Vorderfußbereich der Zwischensohle und eine zweite Gruppe im Fersenbereich der Zwischensohle angeordnet ist.
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Diese Ausführungsformen folgen der gleichen Idee, eine optimierte Verteilung der auftretenden Kräfte über die Baugruppe aus Zwischensohle und Steigeisenelement bereitzustellen. Die trianguläre Ausrichtung der Befestigungselemente zueinander kann die optimierte Anordnung sein, um das Steigeisenelement an der Zwischensohle zu sichern.
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Das Stützelement kann genau sechs Befestigungselemente aufweisen. Das bedeutet, dass es nicht mehr oder weniger Befestigungselemente gibt. Es hat sich gezeigt, dass diese Anzahl einen guten Kompromiss zwischen ausreichender Befestigung und schnellem Zusammensetzen/Zerlegen darstellt.
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Das Stützelement kann aus zumindest einem der folgenden Materialien bestehen: Thermoplastisches Polyurethan (TPU), Carbon, Polyamid, Polypropylen (PP), Polystyrol (PS), Carbonfasern, Carbonfaserverbundwerkstoff, Glasfasern, ein Metall. TPU ist sehr abriebfest und reißfest. Carbonfasern oder Carbonfaser-Verbundwerkstoffe sind leicht und dennoch außerordentlich stabil. Glasfasern sind relativ billig, feuchtigkeitsbeständig und haben ein gutes Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht. Außerdem können Glasfasern auf verschiedene Weise verarbeitet werden.
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Das Stützelement kann eine geeignete Biegesteifigkeit für zumindest eine der folgenden Sportarten aufweisen: Bergsteigen, Wandern, Trailrunning, Eisklettern, Mixed-Klettern, Höhenbergsteigen, Speed-Mountaineering, technisches Klettern oder Dry Tooling.
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Das Stützelement kann eine flache Form haben, vorzugsweise eine Platte sein, und wobei eine Hauptoberfläche des Stützelements zumindest 50 % einer Längsschnittfläche der Zwischensohle abdeckt, vorzugsweise mindestens 70 %, noch bevorzugter mindestens 90 %. Ferner kann das Stützelement mit der flachen Form, bei dem es sich vorzugsweise um eine Platte handelt, eine geeignete Dicke für zumindest eine der folgenden Sportarten aufweisen: Bergsteigen, Wandern, Trailrunning, Eisklettern, Mixed-Klettern, Höhenbergsteigen, Speed-Mountaineering, technisches Klettern oder Dry Tooling. Der Begriff „flach“ bedeutet, dass das Stützelement im Vergleich zur Dicke eine relativ große Oberfläche haben kann. Der Begriff „Längsschnittfläche der Zwischensohle“ bezieht sich auf einen Abschnitt, der entlang der Längsachse der Zwischensohle geschnitten ist, vorzugsweise in der Mitte der Höhe der Zwischensohle.
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Diese flache oder plattenförmige Ausführung kann eine größere Biegesteifigkeit in nur einer Richtung bewirken, so dass dem Träger mehr Vortrieb bereitgestellt werden kann, wenn das flache Stützelement leicht gebogen wird. Es hat sich herausgestellt, dass die angegebenen Zahlen einen vernünftigen Kompromiss zwischen der erforderlichen Biegesteifigkeit für den Vortrieb beim Abstoßen, insbesondere beim Versuch, das Stützelement in einem bestimmten Winkel zu biegen, und einer ausreichenden Flexibilität für einen ausreichenden Tragekomfort beim Aufsetzen des Schuhs bereitstellen. Darüber hinaus kann die flache Form auch einen ausreichenden Schutz des Fußes des Trägers vor scharfen Felsen und einen besseren Kantengriff bereitstellen, um „Kantenbildung“ zu verhindern (eine Situation, in der nur der Rand des Schuhs beim Klettern zum Greifen eines Felsens verwendet wird, sich aber das Material der Zwischensohle verformt und der Halt verloren geht). Denkbar sind regelmäßige Formen (wie rund, elliptisch, rechteckig oder dergleichen) oder unregelmäßige Formen des Stützelements. Darüber hinaus kann die flache oder plattenförmige Ausführung, die die genannte Längsschnittfläche der Zwischensohle abdeckt, eine feste Verbindung der verschiedenen für die gesamte Sohle verwendeten Materialien ermöglichen.
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Das Stützelement kann innerhalb der Zwischensohle gegossen sein. Das Gießen ist eine sehr billige und eine der einfachsten Methoden zur Herstellung. Verschiedene Formen des Stützelements sowie die erwähnte verschiedene Y-Form mit Stamm und Schenkeln lassen sich leicht durch Gießen erreichen. Alternativ kann das Stützelement auch gestanzt, lasergeschnitten oder mit einer anderen geeigneten Methode geschnitten werden. Darüber hinaus kann das Stützelement in die Zwischensohle eingegossen, zementiert, wärmegeschweißt oder durch ein anderes geeignetes Verfahren zusammengesetzt werden.
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Das zumindest eine Befestigungselement kann ein erstes Sicherungssteil umfassen, das angepasst ist, um ein zweites Sicherungssteil des zumindest einen Steigeisenelements zu halten, wobei das erste und das zweite Sicherungssteil so angepasst sein können, dass sie in zumindest zwei verschiedenen Positionen lösbar zueinander gesichert werden können, wobei in einer ersten Position das erste Sicherungssteil relativ zu dem zweiten Sicherungssteil anders ausgerichtet sein kann als in einer zweiten Position.
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Auf diese Weise kann dem Träger ein einfaches Zusammensetzen mit maximaler Befestigung des Befestigungselements mit dem Steigeisenelement und ein Zerlegen zum Entfernen der beiden Elemente bereitgestellt werden. Dabei kann der Träger des Schuhs die Befestigungseigenschaften entsprechend der Umgebung anpassen, ohne dass zusätzliches Werkzeug benötigt wird.
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Das erste und das zweite Sicherungssteil können von einem Schraubentyp und einem Buchsentyp sein. Auf diese Weise können das Befestigungselement und das Steigeisenelement lösbar miteinander verbunden werden. Zum Zusammensetzen kann das Steigeisenelement unter die Schuhsohle gelegt werden, die Schraube kann in die Buchse des Befestigungselements eingesteckt werden, so dass das Steigeisenelement in die Buchse des Befestigungselements hineinragt und dann nur mit einer Vierteldrehung oder ähnlichem befestigt werden kann. Das zweite Sicherungssteil des Steigeisenelements kann zumindest eine Schlaufe oder einen Griff umfassen, der es dem Träger ermöglicht, das Steigeisenelement nur mit den Händen zusammenzusetzen/zu zerlegen. Zusätzlich oder alternativ kann das zweite Sicherungssteil des Steigeisenelements eine kleine Platte oder eine andere geeignete Sicherungsstruktur sein, die gegriffen werden kann. Alternativ dazu kann das zweite Sicherungssteil des zumindest einen Steigeisenelements mit einem Schraubenzieher gedreht werden.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist auf einen Schuh gerichtet, der eine erfindungsgemäße Zwischensohle umfasst. Der Schuh kann ein Sportschuh sein. Alle erläuterten Vorteile gelten auch für diesen Schuh.
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Der Schuh kann ferner ein Außensohlenelement umfassen, wobei das Außensohlenelement zumindest eine Außensohlenöffnung umfassen kann, so dass zumindest ein Teil des zumindest einen Steigeisenelements durch die zumindest eine Außensohlenöffnung hindurchgehen kann, wie oben erläutert. Dies ist vorteilhaft für das Sichern und Entfernen des zumindest einen Steigeisenelements und trägt außerdem zum Schutz des zumindest einen Befestigungselements in oder innerhalb der Zwischensohle bei.
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Wie bereits erwähnt, kann der Schuh für mindestens eine der folgenden Sportarten verwendet werden: Bergsteigen, Wandern, Trailrunning, Eisklettern, Mixed-Klettern, Höhenbergsteigen, Speed-Mountaineering, technisches Klettern oder Dry Tooling.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft das zusammengehörige Steigeisenelement, das angepasst ist, um lösbar an dem zumindest einen Befestigungselement einer Zwischensohle gesichert zu werden, wie oben erläutert.
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Das zweite Sicherungssteil des zumindest einen Steigeisenelements kann zumindest eine Schlaufe umfassen. Dies ist für eine einfache Befestigung des zumindest einen Steigeisenelements von Vorteil.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist auf eine Baugruppe gerichtet, die den genannten Schuh mit der genannten Zwischensohle und das genannte mindestens eine Steigeisenelement umfasst. Alle erläuterten Vorteile gelten auch für diese Baugruppe.
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Figurenliste
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Im Folgenden werden beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren beschrieben.
- 1A: zeigt Ausschnittansichten einer Zwischensohle für einen Schuh, insbesondere einen Sportschuh, ein zusammengehöriges Steigeisenelement und Außensohlenelement gemäß der Erfindung;
- 1B: zeigt das Stützelement mit einer flachen Form aus 1A gemäß der Erfindung; und
- 1C: zeigt eine Frontal- und eine Seitenansicht von zumindest einem erfindungsgemäßen Steigeisenelement.
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5. Detaillierte Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen
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Im Folgenden werden einige Ausführungsformen der Erfindung unter besonderer Bezugnahme auf eine Zwischensohle für einen Schuh mit zumindest einem gesicherten Steigeisenelement, insbesondere einen Sportschuh zum Wandern und Bergsteigen, näher beschrieben. Das Konzept der vorliegenden Erfindung kann jedoch in gleicher oder ähnlicher Weise auf andere Schuhe angewendet werden, um Steigeisen abnehmbar daran zu sichern, wie z.B. Trailrunning, Eisklettern, Mixed-Klettern, Höhenbergsteigen, Speed-Mountaineering, technisches Klettern, Dry Tooling, Skitourenstiefel für Skitouren, Snowboardstiefel für Splitboarding. Darüber hinaus kann das Konzept der schnellen Sicherung von lösbaren Elementen an Befestigungselementen in einer Zwischensohle eines Schuhs auch identisch oder ähnlich auf andere lösbar zu sichernde Elemente von Schuhen oder Sportgeräten angewandt werden, z.B. Schlittschuhkufen, Skier, Firngleiter, Snowboards, Rodelaufsätze, Rollschuhaufsätze, Sprungaufsätze, Aufsätze mit Rädern, Aufsätze mit Federn, flossenartige Aufsätze, Aufsätze, die das Schweben, Fliegen, Pendeln und ähnliches ermöglichen.
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Es versteht sich, dass diese beispielhaften Ausführungsformen in vielfältiger Weise abgewandelt und miteinander kombiniert werden können, wenn sie miteinander vereinbar sind, und dass bestimmte Merkmale weggelassen werden können, soweit sie entbehrlich erscheinen.
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1A zeigt Ausschnittansichten einer Zwischensohle 100 für einen Schuh, insbesondere einen Sportschuh, ein zusammengehöriges Steigeisenelement 120 und ein Außensohlenelement 150 gemäß der Erfindung. Die Zwischensohle 100 umfasst zumindest ein Befestigungselement 110, nämlich zwei Befestigungselemente 110, die angepasst sind, um das erfindungsgemäße, miteinander verbundene Steigeisenelement 120 lösbar zu sichern.
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Im Allgemeinen kann das Material der Zwischensohle 100 aus einem oder mehreren der folgenden Materialien bestehen: thermoplastisches Polyurethan (TPU), ein Polyamid (PA) wie PA4.10, PA6, PA6.6, PA6.10, PA10.10, PA11 oder PA12, ein Polyetherblockamid (PEBA), ein Co-Polyester, ein Polyolefin wie ein Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP), Polyethylenterephthalat (PET), Polybutylenterephthalat (PBT), ein Polyolefinelastomer (POE) wie Polyisobutylen (PIB), Ethylen-Propylen-Gummi (EPR) oder Ethylen-Propylen-Dien-Monomer („M-Klasse“) Gummi (EPDM), ein Blockcopolymer wie ein Olefin-Blockcopolymer (OBC). Die Zwischensohle kann auch ein geschäumtes oder expandiertes Material umfassen, wie z. B. expandiertes thermoplastisches Polyurethan (eTPU), ein expandiertes Polyamid (ePA) und/oder ein expandiertes Polyetherblockamid (ePEBA).
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Das zumindest eine Befestigungselement 110 kann aus einem oder mehreren der folgenden Materialien hergestellt werden: Edelstahllegierungen, rostfreie Warmarbeitsstähle, ausscheidungshärtende rostfreie Stähle, Werkzeugstähle, Aluminiumlegierungen, Titanlegierungen, handelsübliches Reintitan, Warmarbeitsstähle, Bronzelegierungen, Nickelbasislegierungen, Kobaltbasislegierungen, insbesondere Kobalt-Chrom-Wolfram-Legierungen, Kupferlegierungen, Edelmetalllegierungen oder nichtmetallische Materialien, wie kohlefaserverstärkte Polymere. Alternativ oder zusätzlich kann jedes andere Material oder eine Mischung aus mindestens zwei Materialien verwendet werden, sofern das/die Material(ien) geeignete Eigenschaften, wie z. B. Haltbarkeit, aufweisen.
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Die Anordnung der beiden Befestigungselemente 110 an der Zwischensohle 100 zusammen mit der Möglichkeit, sie sicher und lösbar zu befestigen, bezieht sich auf verbesserte Möglichkeiten für Schuh-Steigeisen-Systeme, wie oben erläutert. Die in der vorliegenden Anmeldung verwendeten Begriffe „Befestigung“ und „Anbringen“ können dabei austauschbar sein.
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Wie zu erkennen ist, sind die beiden Befestigungselemente 110 im Inneren der Zwischensohle 100 und nicht an einer Außenfläche der Zwischensohle 100 bereitgestellt. Mit anderen Worten, die beiden Befestigungselemente 110 sind von dem Material der Zwischensohle 100 umschlossen. Die beiden Befestigungselemente 110 können auch zwischen mehreren Lagen der Zwischensohle 100 eingebettet sein. In einigen Ausführungsformen kann die Zwischensohle 100 durch ein additives Fertigungsverfahren, wie z. B. 3D-Druck, hergestellt werden.
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Darüber hinaus umfasst die Zwischensohle 100 ein Stützelement 130, wobei das Stützelement 130 die beiden Befestigungselemente 110 umfasst und in die Zwischensohle 100 eingebettet ist. Die Kombination des Stützelements 130 mit den beiden Befestigungselementen 110 kann der Zwischensohle 100 eine deutlich höhere Stabilität und/oder Biegesteifigkeit bereitstellen.
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Das Stützelement 130 kann in der Zwischensohle 100 gegossen (z.B. co-molded) sein. Es ist auch denkbar, dass das Stützelement 130 vormontiert sein kann.
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Das Stützelement 130 kann ein thermoplastisches Polyurethan, TPU, umfassen, das sehr abriebfest und reißfest ist. Denkbar sind auch andere geeignete Materialien, z.B. Carbon, Polyamid, Polypropylen, PP, Polystyrol, PS, Metalle usw. Auch Kohlefasern oder Kohlefaserverbundwerkstoffe kommen als Materialien in Frage, da sie leicht und dennoch außerordentlich stabil sind. Auch Glasfasern sind denkbar, da sie relativ billig und feuchtigkeitsbeständig sind und ein gutes Verhältnis zwischen Festigkeit und Gewicht aufweisen. Außerdem können Glasfasern auf verschiedene Weise verarbeitet werden. Zusätzlich oder alternativ kann jedes Material oder Materialgemisch, das eine ausreichende Steifigkeit für die Stützung in Kombination mit einem geringen Gewicht bereitstellt, verwendet werden, das konstruiert werden kann.
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In der Ausführungsform von 1A besteht das Stützelement 130 aus einem Kunststoffmaterial und die beiden Befestigungselemente 110 sind metallische Einsätze des Stützelements 130. Auf diese Weise können die beiden Befestigungselemente 110 bei der Herstellung leicht in das Stützelement 130 eingesetzt werden und eine feste Verbindung zum Zusammensetzen/Zerlegen mit dem damit zusammenhängenden Steigeisenelement 120 bereitgestellt werden.
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Das Stützelement 130 umfasst eine Y-Form, wobei jeder der Schenkel ein Befestigungselement 110 umfasst. Der Stammteil des Stützelements ist in 1A nicht dargestellt und wird in den 1B und 1C gezeigt.
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Alternativ oder zusätzlich kann das Stützelement 130 eine flache Form haben oder eine Platte sein.
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Das Stützelement 130 kann eine geeignete Biegesteifigkeit für zumindest eine der folgenden Sportarten aufweisen: Bergsteigen, Wandern, Trailrunning, Eisklettern, Mixed-Klettern, Höhenbergsteigen, Speed-Mountaineering, technisches Klettern oder Dry Tooling.
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Die Biegesteifigkeit kann sich auf eine anisotrope Biegeeigenschaft des Stützelements 130 beziehen, die eine dorsale Biegung ermöglicht. Der Begriff „dorsale Biegung“ bezieht sich auf eine Biegung nach oben in einem Bereich der Zwischensohle 100. Im Gegensatz dazu würde sich der Begriff „plantare Biegung“ auf eine Biegung nach unten in einem Bereich der Zwischensohle 100 beziehen. Nach unten ist eine Richtung in Richtung des Bodens, wenn ein Schuh mit der Zwischensohle 100 einschließlich der Platte in seiner üblichen Konfiguration getragen wird. Nach oben ist eine entgegengesetzte Richtung, z. B. zum Himmel, wenn ein solcher Schuh in einer üblichen Konfiguration getragen wird.
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Wie zu sehen ist, ist das zusammenhängende Steigeisenelement 120 angepasst, um lösbar an den beiden Befestigungselementen 110 der Zwischensohle 100 (angedeutet durch die beiden gekrümmten gestrichelten Pfeile) gesichert zu werden, wie oben erläutert. Das Steigeisenelement 120 der 1A umfasst ein Teil 120A für den vorderen Bereich eines Schuhs. Es ist auch denkbar, dass das zumindest eine Steigeisenelement 120 ein oder mehrere Teile umfasst, wie in 1C gezeigt wird. Vorzugsweise können zwei Teile verwendet werden, nämlich ein Vorder-/Zehenteil und ein Hinter-/Fersenteil, um ein Biegen des Schuhs zwischen den beiden Teilen zu ermöglichen. Die beiden Teile können durch ein flexibles Verbindungselement miteinander verbunden oder völlig separat sein. Es kann auch nur ein Teil über den gesamten Schuh oder nur im vorderen Bereich verwendet werden.
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Jedes der beiden Befestigungselemente 110 umfasst ein erstes Sicherungssteil 115, das angepasst ist, um eines der beiden zweiten Sicherungssteile 125 des Steigeisenelements 120 zu halten. Das erste Sicherungssteil 115 und das zweite Sicherungssteil 125 sind so angepasst, dass sie in zumindest zwei verschiedenen Positionen lösbar aneinander befestigt werden können (angedeutet durch die beiden gekrümmten gestrichelten Pfeile), wobei in einer ersten Position das erste Sicherungssteil 115 relativ zum zweiten Sicherungssteil 125 anders ausgerichtet ist als in einer zweiten Position (angedeutet durch die gestrichelten Kreise mit Pfeilen auf dem Steigeisenelement 120).
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Das erste Sicherungssteil 115 der Befestigungselemente 110 umfasst jeweils eine Buchse 117 und die zweiten Sicherungssteile 125 des Steigeisenelements 120 umfassen zwei Schrauben 127, die Schlaufen aufweisen können (in 1A nicht dargestellt). Auf diese Weise kann das Steigeisenelement 120 leicht an den Befestigungselementen 110 und damit an der Zwischensohle 100 und dem gesamten Schuh befestigt werden. Beispielsweise kann das Steigeisenelement 120 unter das Laufsohlenelement 150 gelegt werden, die Schrauben 127 werden in zwei Laufsohlenöffnungen 160 (angedeutet durch gestrichelte Kreise) im Laufsohlenelement 150 eingeführt, so dass sie in die Fassungen 117 der beiden Befestigungselemente 110 hineinragen und können dann mit nur einer Vierteldrehung befestigt werden. Auch mehr oder weniger Umdrehungen sind denkbar. Die kleinen Schlaufen oder Griffe der Schrauben 127 ermöglichen es dem Träger, sie nur mit den Händen zu befestigen und zu lösen.
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Die Zwischensohle 100 als Teil eines Schuhs bildet zusammen mit dem Steigeisenelement 120 eine erfindungsgemäße Baugruppe.
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Zusammenfassend kann ein leichtes Schuh-Steigeisen-System bereitgestellt werden, wobei eine ausreichende Stützerfahrung und Tragekomfort für den Träger sowie eine schnelle Lösung für das Zusammensetzen/Zerlegen des Systems erreicht werden kann.
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1B zeigt das Stützelement 130 aus 1A in Y-Form und 1C zeigt zwei unterschiedliche Ansichten eines zweiten Teils 120B des zumindest einen Steigeisenelements 120, das mit drei Befestigungselementen 110 am Stützelement 130 lösbar gesichert ist.
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Wie in 1B zu erkennen ist, umfasst das Stützelement 130 sechs Öffnungen 170, so dass genau sechs Befestigungselemente 110 zumindest teilweise darin angeordnet werden können. Die Form der Öffnungen 170 kann regelmäßig oder unregelmäßig sein.
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Das Stützelement 130 umfasst zwei laterale Extensionsabschnitte 180 auf jeder Seite des Stammteils des Y-förmigen Stützelements 130, wobei jeder der lateralen Extensionsabschnitte 180 zumindest ein Befestigungselement 110 umfassen kann (wie in 1C gezeigt).
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Das Stammteil des Y-förmigen Stützelements 130 kann ferner ein zusätzliches Befestigungselement 110 umfassen (wie in 1C gezeigt), so dass eine Gruppe von drei Befestigungselementen 110 bereitgestellt wird, die in einer triangulären Ausrichtung zueinander angeordnet sind.
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Darüber hinaus kann das Stammteil des Y-förmigen Stützelements 130 weiterhin zwei zusätzliche Befestigungselemente 110 umfassen, so dass zwei Gruppen von drei Befestigungselementen 110 bereitgestellt werden können, die in einer triangulären Ausrichtung zueinander angeordnet werden können, wobei eine erste Gruppe dann im Vorderfußbereich der Zwischensohle 100 und eine zweite Gruppe im Fersenbereich der Zwischensohle 100 angeordnet werden kann.
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1C zeigt eine Frontal- und eine Seitenansicht eines zweiten Teils 120B des Steigeisenelements 120 aus 1A, das mit drei Befestigungselementen 110 an dem Stützelement 130 lösbar gesichert ist. Der zweite Teil 120B des Steigeisenelements 120 kann im Fersenbereich der Zwischensohle 100 für einen Schuh angeordnet sein.
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Zwei der drei Befestigungselemente 110 sind an den beiden lateralen Extensionsabschnitten auf jeder Seite des Stammteils des Y-förmigen Stützelements 130 angeordnet. Das verbleibende „zusätzliche“ Befestigungselement 110 ist im Stammteil des Y-förmigen Stützelements 130 angeordnet, so dass eine Gruppe von drei Befestigungselementen 110 bereitgestellt wird, die in einer triangulären Ausrichtung zueinander angeordnet sind.
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Jedes der drei Befestigungselemente 110 umfasst ein erstes Sicherungssteil (nicht dargestellt, aber ähnlich wie in 1A), das die zweiten Sicherungssteile (nicht dargestellt, aber ähnlich wie in 1A) des zweiten Teils 120B des Steigeisenelements 120 hält, so dass sie lösbar zueinander gesichert werden können.
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Ähnlich der Ausführungsform von 1A sind das erste Sicherungsteil jedes der Befestigungselemente 110 und die zweiten Sicherungsteile des Steigeisenelements 120 vom Schraubentyp und vom Buchsentyp. Andere Befestigungsmittel wie Reißverschlüsse, Druckknöpfe, Klettverschlüsse, Bajonettverschlüsse oder ein Magnetverschluss sind ebenfalls denkbar.
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Wie zu erkennen ist, umfasst der zweite Teil 120B des Steigeisenelements 120 drei Traktionselemente 190, um eine ausreichende Traktion auf der Eisoberfläche zu gewährleisten. Je nach Kontext sind auch mehr oder weniger Traktionselemente 190 für das Steigeisenelement 120 denkbar.
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Zusätzlich oder alternativ kann das zumindest eine Steigeisenelement 120 zumindest ein Befestigungselement 110 umfassen. Auf diese Weise kann eine erhöhte Gestaltungsfreiheit bei der Anordnung der Befestigungselemente 110 an der Zwischensohle 100 und/oder an dem mindestens einen Steigeisenelement 120 bereitgestellt werden.
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In einigen Ausführungsformen kann das mindestens eine Steigeisenelement 120 zwei Stifte als zweite Sicherungsteile umfassen. Diese beiden Stifte können lösbar mit den ersten Sicherungsteilen der Befestigungselemente 110 in der Zwischensohle 100 gesichert werden, um eine Fixierung in ebenen Richtungen, d. h. links/rechts und vorne/hinten, zu ermöglichen. Alternativ können die beiden Stifte auch durch Einstecken in die Zwischensohle 100 lösbar gesichert werden. Das mindestens eine Steigeisenelement 120 kann ferner ein Befestigungselement 110 umfassen, so dass das mindestens eine Steigeisenelement 120 mit einem weiteren ersten Sicherungsteil eines Befestigungselements 110 in der Zwischensohle 100 lösbar gesichert wird, um eine Fixierung in einer Richtung orthogonal zu den ebenen Richtungen, d.h. nach oben/unten, zu ermöglichen. Diese Ausführungsformen ermöglichen es, dass die Zeit, die zum Sichern oder Fixieren des Steigeisens am Schuh benötigt wird, reduziert werden kann.