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Technisches Gebiet
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Glasverbund, insbesondere Verbundsicherheitsglas, mit einem ersten Glasverbundteil und einem zweiten Glasverbundteil, wobei der Glasverbund in einer Öffnung eines Gehäuseteils mittels mindestens einer Klebe- und/oder Dichtstelle fixiert ist. Darüber hinaus bezieht sich die Erfindung auf die Verwendung des Glasverbunds zur bundfreien Abdeckung eines optischen Sensors eines Fahrzeugs.
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Stand der Technik
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Sensoren im automotiven Umfeld, insbesondere im Außenbereich von Fahrzeugen montierte Sensoren, zum Beispiel Radarsensoren oder Ultraschallsensoren und dergleichen, müssen üblicherweise gegenüber Regenwasser, aber auch gegenüber Wasserstrahlen mit erhöhtem Druck abgedichtet sein. Dies bedeutet, dass keine schädliche Menge an Wasser in die Erzeugnisse eindringen darf, was deren Betrieb in irgendeiner Weise beeinträchtigt. Hinsichtlich der klimatischen Umweltlast werden derartige Anforderungen, zum Beispiel nach ISO 1675-4, spezifiziert. Für im Außenbereich von Fahrzeugen montierte Sensoren wird in der oben genannten Norm zum Beispiel die Schutzart IP69K empfohlen. Um speziell die Anforderung IPX9K (Schutz gegen Wasserstrahlen mit erhöhtem Druck, z. B. Hochdruckreiniger) zu erfüllen, wird bei Dichtsystemen/Klebesystemen häufig das Design so gestaltet, dass das direkte Auftreffen der Wasserstrahlen auf die betreffende Sensorfläche mit vollem Druck vermieden wird.
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DE 2017 103 818 U1 offenbart eine UV-Sensorvorrichtung, welche ein Gehäuse und einen darin angeordneten UV-Sensor aufweist. Das Gehäuse umfasst ein Fensterelement, welches ein aus einem UV-durchlässigen Glas ausgebildetes Glaselement aufweist. Das Fensterelement ist derart angeordnet, dass das Sensorgehäuse hermetisch abgedichtet ist. Das Gehäuse und das Fensterelement weisen jeweils einen Absatz auf, wobei besagte Absätze ineinander eingreifen. Des Weiteren kann ein Dämpfungselement vorgesehen sein, welches eine Dämpfungsfolie umfasst, die zwischen zwei Quarzglasscheiben angeordnet ist.
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DE 10 2015 006 644 A1 hat eine Verbundscheibe für eine Schutzverglasung zum Gegenstand. Die Verbundscheibe umfasst eine erste mineralische Glasscheibe und eine zweite mineralische Glasscheibe. Zwischen den beiden Glasscheiben ist eine PVB-Folie vorgesehen.
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DE 20 2016 101 523 U1 bezieht sich auf ein Sensorgehäuse mit einer Frontabdeckung. Die Frontabdeckung ist derart mit dem Sensorgehäuse verbunden, dass die Dichtigkeitsklasse IP69K erfüllt ist. Die Frontabdeckung kann in Form einer lichtdurchlässigen Frontscheibe ausgebildet sein.
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Darstellung der Erfindung
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Der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung folgend wird ein Glasverbund, insbesondere ein Verbundsicherheitsglas, vorgeschlagen, mit einem ersten Glasverbundteil und einem zweiten Glasverbundteil, wobei der Glasverbund in einer Öffnung eines Gehäuseteils mittels mindestens einer Klebe- und/oder Dichtstelle fixiert ist.
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Das außenliegende erste Glasverbundteil weist eine erste Scheibengröße auf, die eine zweite Scheibengröße des innenliegenden zweiten Glasverbundteils übersteigt.
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Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung des Einsatzes zweier unterschiedlicher Scheibengrößen in Bezug auf Länge und Breite der beiden Verbundteile des Glasverbunds kann im Randbereich desselben ein Absatz ausgebildet werden, der mit einem am Gehäusebauteil ausgeführten Absatz korrespondiert, so dass sich ein bundfreies Design bei Einsatz des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Glasverbunds ergibt.
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In Weiterbildung der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung weist das Gehäuseteil eine Gehäuseausnehmung auf, in die das innenliegende, zweite Glasverbundteil eingebettet ist. Durch diese Lösung der Ausbildung einer Ausnehmung im Gehäuseteil lässt sich die Wandstärke des Gehäuseteils verringern, wodurch Material und Gewicht eingespart werden können.
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In einer weiteren Ausführungsvariante des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Glasverbunds wird die Klebe- und/oder Dichtstelle innerhalb der Gehäuseausnehmung platziert und ist durch das zweite Glasverbundteil des Glasverbunds überdeckt. Es wird vermieden, dass beispielsweise aus einem Hochdruckreiniger mit hohem Druck austretende Wasserstrahlen die empfindliche Klebe- und/oder Dichtfläche direkt treffen, so dass deren mechanische Beanspruchung gering bleibt.
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In Weiterbildung des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Glasverbunds liegt das zweite Glasverbundteil auf einer Anlagefläche der Gehäuseausnehmung des Gehäuseteils auf. Durch diese Lösung wird eine Abschirmung der innerhalb des Gehäuses, insbesondere eines Sensorgehäuses liegenden Klebe- und/oder Dichtstelle begünstigt.
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In Weiterbildung der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung liegt zwischen dem zweiten Gehäuseverbundteil und der Gehäuseausnehmung des Gehäuseteils ein Luftspalt vor. Aufgrund der gewählten Geometrie der Gehäuseausnehmung kann ebenfalls vermieden werden, dass beispielsweise aus einem Hochdruckreinigungsgerät unter hohem Druck austretende Wasserstrahlen direkt auf die durch das zweite Glasverbundteil überdeckte Klebestelle auftreffen.
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In Weiterbildung des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Glasverbunds ist zwischen dem ersten Glasverbundteil und dem zweiten Glasverbundteil eine Kunststofffolie angeordnet. Durch das Vorsehen einer derartigen Kunststofffolie, die ebenfalls transparent ist, werden die Sicherheitseigenschaften des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Glasverbunds entscheidend verbessert.
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In Weiterbildung des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Glasverbunds ist dieser im Randbereich aufgrund der voneinander abweichenden ersten und zweiten Scheibengrößen mit einem Scheibenabsatz versehen, der mit einem Absatz der Gehäuseausnehmung korrespondiert. Dies bedeutet, dass sich ein bundfreier Einsatz des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Glasverbunds mit seinem Absatz im Randbereich in einen dazu korrespondierenden Absatz des Gehäuseteils ergibt, was ein ansprechendes bundfreies Design ermöglicht.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltungsmöglichkeit des der Erfindung zugrunde liegenden Gedankens wird die Kunststofffolie aus einem Material wie beispielsweise PVB gefertigt. Darüber hinaus bezieht sich die Erfindung auf die Verwendung des Glasverbunds zur bundfreien Abdeckung eines optischen Sensors eines Fahrzeugs. Durch den Einsatz des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Glasverbunds kann an einem Sensorgehäuse ein ansonsten erforderlicher umlaufender Bund eingespart werden, mit dem beispielsweise bisher transparente Glasverbundteile umfasst sind, um diese beispielsweise vor einem optischen Sensor zu platzieren.
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Vorteile der Erfindung
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Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung kann ein platzsparender und bauraumoptimierter Schutz eines optischen Sensors durch Einsatz des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Glasverbunds erreicht werden. Der erfindungsgemäß vorgeschlagene Glasverbund schützt die empfindliche Sensorfläche insbesondere vor Wasserstrahlen mit einem erhöhten Druck. Des Weiteren können Klebe- und/oder Dichtstellen zwischen dem Glasverbund und dem Gehäusebauteil, beispielsweise im Bereich der Gehäuseausnehmung geschützt werden. Ferner kann durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung eine Reduktion der Wandstärke des Gehäuseteils erreicht werden, so dass die Masse der Bauteile, deren Volumen sowie die Qualität und die Kosten günstig beeinflusst werden.
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Des Weiteren kann in einer optisch ansprechenden Weise ein umlaufender Bund, der bei bisherigen Ausführungsvarianten von Glasverbünden diese umschließt, vermieden werden. Ferner kann der Einsatz von Blenden vermieden werden, durch die bisher versucht wird, derartige Bünde optisch zu kaschieren.
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Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung kann erreicht werden, dass bei einer Draufsicht, beispielsweise auf Parksensoren an einem Fahrzeug von der Vorderseite her, das Gehäusebauteil sowie der in dieses eingelassene Glasverbund optisch zurücktreten. Aus designtechnischen und optischen Gründen wird jedoch häufig nur die Sichtbarkeit des Glasverbunds in Gestalt einer homogenen Fläche gewünscht. Dies lässt sich durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung des Glasverbunds erreichen. Durch die erzielbaren geringeren Wandstärken hinsichtlich der Gehäusebauteile können Gewichts-, Kosten-, Bauraum und gegebenenfalls auch Qualitätsvorteile erreicht werden.
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Bei dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Glasverbund werden zur Abdeckung der mindestens einen, in der Regel umlaufenden Klebe- und/oder Dichtstelle ein Absatz im Randbereich des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Glasverbunds erzeugt, der mit einem Absatz in der Gehäuseausnehmung korrespondiert. Der Randbereich des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Glasverbunds kann demnach bei der Montage in die Gehäuseausnehmung eingepasst werden, ohne dass es eines optisch wenig ansprechenden, umlaufenden Bundes des Glasverbunds bedarf.
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Der Absatz, der sich bei der Herstellung der Gehäuseausnehmung ergibt, dient in Verbindung mit einer Gehäusewand beziehungsweise einem Steg im Gehäuseteil dem Schutz der Klebe- und/oder Dichtstelle vor Regenwasser und Wasserstrahlen mit einem erhöhten Druckniveau.
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Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung in Gestalt des vorgestellten Glasverbunds wird eine homogene Sichtfläche nur aus Verbundsicherheitsglas erreicht, während ein designtechnisch störender, umlaufender Bund entfallen kann.
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Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung kann insbesondere bei Lidarsensoren eingesetzt werden, ferner bei Radarsensoren und dergleichen.
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Figurenliste
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Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der Zeichnungen und der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine Darstellung eines Gehäusebauteils mit einem den Glasverbund umgebenden Bund,
- 2 eine perspektivische Draufsicht auf einen Glasverbund, der von einem umlaufenden Bund an einem Gehäuseteil eingefasst ist,
- 3 einen Querschnitt durch eine Ausführungsvariante der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung,
- 4 einen Querschnitt einer weiteren Ausführungsvariante der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung,
- 5 ein Gehäuseteil mit angedeuteten Auflagepunkten,
- 6 einen Schnitt durch einen der Auflagepunkte des Glasverbunds auf dem Gehäuseteil und
- 7 eine Darstellung eines Kontaktbereichs zwischen dem Verbundsicherheitsglas und der Gehäusewand eines einen optischen Sensor aufnehmenden Gehäuseteils.
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Ausführungsformen der Erfindung
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In der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsformen der Erfindung werden gleiche oder ähnliche Elemente mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente in Einzelfällen verzichtet wird. Die Figuren stellen den Gegenstand der Erfindung nur schematisch dar.
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1 zeigt ein Gehäuseteil 10, an welchem sich ein umlaufender Bund 12 erstreckt, der eine Öffnung 14 des Gehäuseteils 10 umschließt. Im Gehäuseteil 10 befindet sich eine Klebe- und/oder Dichtstelle 16, an der ein Glasverbund 18 befestigt ist. Der Glasverbund 18 gemäß der Darstellung in 1 kann beispielsweise durch einen Wasserstrahl 20 mit erhöhtem Druck im Rahmen von Reinigungsarbeiten beaufschlagt werden und beansprucht die Klebe- und/oder Dichtstelle 16 nicht unerheblich.
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2 zeigt in perspektivischer Ansicht den Glasverbund 18, der in das Gehäuseteil 10 eingelassen ist und von einem umlaufenden Bund 12 umschlossen ist.
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In der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsformen der Erfindung werden gleiche oder ähnliche Elemente mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente in Einzelfällen verzichtet wird. Die Figuren stellen den Gegenstand der Erfindung nur schematisch dar.
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3 zeigt eine erste Ausführungsvariante der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung.
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Gemäß der Darstellung in 3 wird ein Glasverbund 18 vorgeschlagen, der als Verbund eines Sicherheitsglases 24 ausgeführt ist. Der in 3 nur teilweise dargestellte Glasverbund 18 umfasst ein erstes Glasverbundteil 26, ferner ein zweites Glasverbundteil 28, zwischen welchen eine Kunststofffolie 30 eingebettet ist. Bei der Kunststofffolie 30 handelt es sich insbesondere um eine PVB-Folie.
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Im Randbereich 48 des Glasverbunds 18 ist ein Scheibenabsatz 50 ausgebildet. Der Scheibenabsatz 50 im Randbereich 48 des Glasverbunds 18 gemäß der Darstellung in 3 entsteht durch die unterschiedlichen Scheibengrößen 40, 42 der miteinander verbundenen ersten und zweiten Glasverbundteile 26 und 28. Wie aus 3 hervorgeht, ist eine erste Scheibengröße 40 (Länge x Breite) des ersten Glasverbundteils 26 so beschaffen, dass diese erste Scheibengröße 40 eine zweite Scheibengröße 42 des zweiten Glasverbundteils 28 übersteigt. Dadurch ergibt sich der Scheibenabsatz 50 im Randbereich 48 des in 3 teilweise dargestellten Glasverbunds 18, ausgebildet als Verbundsicherheitsglas 24.
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Dementsprechend ist in einem in einer ersten Wandstärke 34 ausgebildeten Gehäuseteil 10 eine Gehäuseausnehmung 44 gefertigt, die einen Absatz 46 umfasst. Am Absatz 46 oder einer Stufe 60 der Gehäusewand 54 geht die erste Wandstärke 34 in eine reduzierte, zweite Wandstärke 36 über. Innerhalb des Absatzes 46 ist gemäß der Darstellung in 3 die mindestens eine Klebe- und/oder Dichtstelle 16 angeordnet. In der Ausführungsvariante gemäß 3 sind der Scheibenabsatz 50 des Glasverbunds 18 und der Absatz 46 in der Gehäuseausnehmung 44 komplementär zueinander ausgebildet. Aus 3 ergibt sich, dass das erste Glasverbundteil 26 aufgrund seiner größeren ersten Scheibengröße 40 das Gehäuseteil 10 vollständig umgibt und auf einer Anlagefläche 32 der Gehäuseausnehmung 44 diese abdichtend aufliegt. Dadurch ist die einem Wasserstrahl 20 mit erhöhtem Druck, beispielsweise eines Hochdruckreinigers, ausgesetzte, zu schützende Klebe- und/oder Dichtstelle 16 gegen eben jenen Wasserstrahl 20 mit erhöhtem Druck geschützt.
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Durch die in 3 dargestellte erste Ausführungsvariante kann der in den 1 und 2 dargestellte umlaufende Bund 12 am Gehäuseteil 10 vermieden werden, was aus optischen und designtechnischen Gründen erwünscht ist.
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Der Darstellung gemäß 4 ist eine zweite Ausführungsvariante der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung in Gestalt des Glasverbunds 18 zu entnehmen. Auch in der in 4 dargestellten Ausführungsvariante des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Glasverbunds 18 umfasst dieser das erste Glasverbundbauteil 26, ausgebildet in der ersten Scheibengröße 40, sowie das zweite Glasverbundteil 28, ausgebildet in der zweiten Scheibengröße 42. Analog zur ersten Ausführungsvariante des Glasverbunds 18 gemäß 3 übersteigt die erste Scheibengröße 40 die zweite Scheibengröße 42, so dass das erste Glasverbundteil 26 die Gehäuseausnehmung 44 überdeckt.
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Im Unterschied zur in 3 dargestellten Ausführungsvariante verbleibt zwischen einem Überstand des ersten Glasverbundteils 26 und dem Gehäuseteil 10 ein Luftspalt 38. Aus der zweiten Ausführungsvariante gemäß 4 geht hervor, dass die zu schützende Klebe- und/oder Dichtstelle 16 in das Material des Gehäuseteils 10 integriert ist und somit gegen von außen eintretendes Spritz- und Regenwasser geschützt ist. Auch durch die in 4 dargestellte zweite Ausführungsvariante des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Glasverbunds 18 kann ein umlaufender Bund 12, der aus designtechnischen und optischen Gründen höchst unerwünscht ist, vermieden werden. Die zu schützende Klebe- und/oder Dichtstelle 16 ist ihrerseits vom zweiten Glasverbundteil 28, ausgebildet in einer zweiten Scheibengröße 42, die geringer ist als die erste Scheibengröße 40, geschützt und gegen mechanische Einwirkungen abgeschirmt.
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Durch die in den 3 und 4 dargestellten Ausführungsvarianten der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung lässt sich einerseits der umlaufende Bund 12 gemäß den 1 und 2 vermeiden, andererseits kann durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung gemäß den Ausführungsvarianten nach 3 und 4 eine schlanker bauendes Gehäuseteil 10 erreicht werden, welches entweder in einer ersten Wandstärke 34 oder einer zweiten Wandstärke 36 ausgebildet sein kann. Optisch ergibt sich eine wesentlich schlankere Ausbildung einer Abdeckung beispielsweise eines Lidarsensors oder eines Parksensors im Vergleich zu bisher eingesetzten Lösungen, bei denen der transparente Glasverbund 18 durch den in 2 dargestellten umlaufenden Bund 12 überdeckt wird.
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5 zeigt eine Draufsicht auf ein Gehäuseteil 10. Gemäß der Darstellung in 5 sind innerhalb einer Ausnehmung des Gehäuses drei Auflagepunkte 52 angedeutet. Diese können beispielsweise durch kleine Erhebungen aus Kunststoffmaterial in dem ansonsten ebenfalls aus Kunststoffmaterial ausgebildeten Gehäuseteil 10 gebildet sein. Auf diesem liegt der, in 5 aus Gründen der besseren Darstellbarkeit der Auflagepunkte 52 nicht dargestellte, Glasverbund 18 aus Verbundsicherheitsglas (VSG) 24 auf.
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6 zeigt eine Schnittdarstellung eines Auflagepunkts 52, wie er in Zusammenhang mit 5 dargestellt ist. 6 zeigt, dass ein Auflagepunkt 52 erhaben innerhalb einer Gehäuseausnehmung 44 hervorstehend ausgebildet ist. Die Gehäuseausnehmung 44 ist im Gehäuseteil 10 ausgeführt. Auf dem in 6 dargestellten Auflagepunkt 52 liegt der Glasverbund 18 auf. Der Glasverbund 18 aus Verbundsicherheitsglas 24 und einer Kunststofffolie 30 umfasst das erste Glasverbundbauteil 26, welches in der ersten Scheibengröße 40 ausgebildet ist. Diese übersteigt die zweite Scheibengröße 42, in welcher das zweite Glasverbundteil 28 ausgeführt ist. Daraus ergibt sich der in 6 dargestellte Überstand, der zu dem Scheibenabsatz 50 führt. Zwischen das erste Glasverbundteil 26 und das zweite Glasverbundteil 28, welches auf dem in 6 dargestellten Auflagepunkt 52 aufliegt, ist die Kunststofffolie 30 eingefügt, die insbesondere als PVB-Kunststofffolie ausgeführt ist.
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Die in 5 dargestellten weiteren Auflagepunkte 52 innerhalb des Gehäuseteils 10 sind analog zu dem in der Detaildarstellung gemäß 6 dargestellten Auflagepunkte 52 beschaffen.
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Der Darstellung gemäß 7 ist zu entnehmen, dass ein Gehäuseteil 10 mindestens eine Gehäusewand 54 aufweist. Das Gehäuseteil 10 kann beispielsweise aus einem Aluminiummaterial oder einer Aluminiumlegierung gefertigt sein. Eine Innenseite des Gehäuseteils 10 ist durch Bezugszeichen 56 bezeichnet, während eine Außenseite des Gehäuseteils 10 mit Bezugszeichen 58 bezeichnet ist. Aus der Darstellung gemäß 7 geht hervor, dass die Gehäusewand 54 in einer ersten Wandstärke 34 ausgeführt ist. An einer Stufe 60 geht die erste Wandstärke 34 in eine zweite, reduzierte Wandstärke 36 über.
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Das Gehäuseteil 10 wird durch ein Verbundsicherheitsglas 24 verschlossen, welches für die vom Sensor, insbesondere einem Lidar-Sensor, emittierte Strahlung durchlässig ist. Das Verbundsicherheitsglas 24 kontaktiert die mindestens eine Gehäusewand 54 innerhalb eines Kontaktbereichs 68. Das Verbundsicherheitsglas 24 umfasst einen Schichtaufbau, der ein erstes Glasverbundteil 26 umfasst. Das erste Glasverbundteil 26 ist in einer ersten Dicke 70 ausgeführt, die zwischen zwei bis fünf Millimetern betragen kann, vorzugsweise drei Millimeter beträgt. Zwischen dem ersten Glasverbundteil 26 und einem zweiten Glasverbundteil 28 befindet sich eine Kunststofffolie 30. Die Kunststofffolie 30 ist insbesondere als PVB-Folie ausgeführt und weist eine Foliendicke 72 auf, die zwischen 0,5 und 1,5 mm, vorzugsweise 0,8 mm beträgt. Eine zweite Dicke 74 des zweiten Glasverbundteils 28 des Verbundsicherheitsglases 24 beträgt zwischen einem und zwei Millimetern, bevorzugt 1,6 mm.
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Der Schichtverbund des Verbundsicherheitsglases 24 kann darüber hinaus eine Unterschicht 76 umfassen, deren Dicke wenige Zehntel Millimeter beträgt. Innerhalb eines Kontaktbereichs 68 ist das Verbundsicherheitsglas 24, welches gestuft ausgeführt ist, mit der Stufe 60, die an der Gehäusewand 54 ausgeführt ist, miteinander stoffschlüssig gefügt, insbesondere mittels eines Klebstoffs miteinander verklebt. Der Klebstoff ist als Klebstoffraupe 66 gestaltet, die auf einer Schräge 62 am oberen Ende der Gehäusewand 54 verläuft. Die Schräge 62 ist in einer Neigung 64 ausgebildet, die zur Innenseite 56 des Gehäuseteils 10 verläuft.
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Aus der Darstellung gemäß 7 geht darüber hinaus hervor, dass die Klebstoffraupe 66 die Unterseite des zweiten Glasverbundteils 28 und die Schräge 62 am Ende der mindestens einen Gehäusewand 54 stoffschlüssig miteinander verbindet. Die Klebstoffraupe 66 hat einen im Wesentlichen trapezförmigen Querschnitt; eine Klebstoffdicke 80 an der Innenseite der Klebstoffraupe 66 liegt in der Größenordnung von einem Millimeter.
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Aus der Darstellung gemäß 7 geht weiterhin hervor, dass im gefügten Zustand des Verbundsicherheitsglases 24 und der mindestens einen Gehäusewand 54 innerhalb des Kontaktbereichs 68 zwischen den Fügepartnern und der Klebstoffraupe 66 ein radialer Spalt 82 verläuft. Der radiale Spalt 82 dient dem Ausgleich von Montagetoleranzen, die bei der Fertigung des Verbundsicherheitsglases 24, einen Schichtaufbau darstellend, sowie bei der Fertigung der mindestens einen Gehäusewand 54 des Gehäuseteils 10 auftreten können.
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Das Verbundsicherheitsglas 24 weist die Stufe 60 auf, die komplementär zur Stufe 60 in der mindestens einen Gehäusewand 54 ausgeführt ist. Dadurch lässt sich das Verbundsicherheitsglas 24 kostengünstig und einfach als zweistufiges Bauelement ausbilden. Das abzudichtende Gehäuseteil 10, im vorliegenden Fall die mindestens eine Gehäusewand 54 des Gehäuseteils 10 ist um die Foliendicke 72 sowie die zweite Dicke 74 abzüglich der Klebstoffdicke 80 zurückgesetzt. Die Klebefläche in Gestalt der Schräge 62 fällt in Richtung der Innenseite 56 des Gehäuseteils 10 leicht ab. Zwischen dem zweiten Glasverbundteil 28 des Verbundsicherheitsglases 24 und der Innenseite 56 der mindestens einen Gehäusewand 54 innerhalb des Bereichs, in dem die mindestens eine Gehäusewand 54 in der zweiten, reduzierten Gehäusewanddicke 36 ausgebildet ist, entsteht der radiale Spalt 82. Dieser dient dem Toleranzausgleich zwischen den Komponenten des Verbundsicherheitsglases 24 und der mindestens einen Gehäusewand 54 des Gehäuseteils 10. Die in der Neigung 64 zur Innenseite 56 des Gehäuseteils 10 ausgebildete Schräge 62 dient dazu, dass der Klebstoff in Richtung der Innenseite 56 des Gehäuseteils 10 verdrängt wird und nicht nach außen sichtbar herausquillt. Durch die vorgeschlagene Lösung wird verhindert, dass sich zwischen dem Verbundsicherheitsglas 24 und dem Gehäuseteil 10 ein Spalt bildet, in den Wasser von der Außenseite her eindringen kann und welcher Korrosion begünstigt. Zudem ist durch das erfindungsgemäß vorgeschlagene Design eine Spaltdicke klar definiert und das Material, d. h. der Klebstoff, wird nur in radialer Richtung austreten und ist somit von vorne nicht sichtbar. Die Klebstoffdicke 80 des Klebstoffs ist durch einen sich ergebenden Anschlag direkt eingestellt und variiert lediglich in geringem Maße.
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Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung ist eine Beschichtung des zweiten Glasverbundteils 28 für den Klebeprozess nicht zu maskieren, wodurch die Herstellung vereinfacht wird. Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung ist insbesondere die Fläche, die einem unter Druck stehenden Wasserstrahl, beispielsweise eines Hochdruckreinigers, ausgesetzt ist, minimiert, insbesondere durch Vorsehen einer Fase. Damit kann eine in erheblichem Maße verbesserte Abdichtung des Gehäuseteils 10 für ein optisches System erreicht werden.
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Zudem ist die Klebstoffraupe 66 durch die Positionierung im Seitenbereich des Gehäuseteils 10, d. h. zwischen der Schräge 62 und dem Verbundsicherheitsglas 24 deutlich besser vor einem direkt einwirkenden Wasserstrahl eines Hochdruckreinigers geschützt.
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Im Vergleich zu anderen Fügelösungen ist der für die Herstellung der Verbindung zwischen dem Verbundsicherheitsglas 24 und der mindestens einen Gehäusewand 54 erforderliche Platzbedarf sehr gering. Des Weiteren kann durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung in vorteilhafter Weise ein äußerlich ansprechendes Design erreicht werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die hier beschriebenen Ausführungsbeispiele und die darin hervorgehobenen Aspekte beschränkt. Vielmehr ist innerhalb des durch die Ansprüche angegebenen Bereichs eine Vielzahl von Abwandlungen möglich, die im Rahmen fachmännischen Handelns liegen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2017103818 U1 [0003]
- DE 102015006644 A1 [0004]
- DE 202016101523 U1 [0005]