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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Verkleidungselementes für ein Fahrzeug, bei welchem auf einem eine Sichtseite und eine Objektseite aufweisenden transparenten Körper mindestens ein Ornament von der Objektseite mit einem dreidimensionalen Erscheinungsbild eingebracht wird und die Objektseite mit einem Sichtschutz abgedeckt wird, sowie ein Verkleidungselement.
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Aus der
WO 2019/076859 A1 ist eine Frontblendenanordnung für ein Elektrofahrzeug bekannt, wobei die Anordnung eine zumindest teilweise optisch transparente Laminatfolie mit Seitenkanten aufweist, die ein optisch transparentes thermoplastisches Substrat und mindestens eine Schutzschicht umfasst. In einem Raum zwischen der Laminatfolie und einer Abstandsstruktur entsteht mindestens eine Projektion eines Umrisses eines Ornamentes. Die Integration des Ornamentes kann beispielsweise durch ein Spritzprägeverfahren herbeigeführt werden.
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Die
DE 10 2017 214 943 A1 offenbart ein Verkleidungselement für ein Fahrzeug und ein Verfahren zur Herstellung, wobei das Verkleidungselement aus einem Verkleidungselementenkörper und einem Gestaltungsbereich besteht, der für eine individuelle Anpassung des Erscheinungsbildes des Fahrzeuges bearbeitet ist, wobei der Gestaltungsbereich aus mindestens einer Kunststoffplatte besteht, in der durch Bearbeitung mit einem Laser eine Struktur des dreidimensionalen Erscheinungsbildes hervorgerufen wird. Die Kunststoffplatte besteht aus einem schwarzen Material, welches mit einem Laser behandelt wird. Das schwarze Material ist durchsichtig, wenn es nur noch eine Restdicke von ungefähr 1 mm aufweist und beleuchtet wird. Dieser Prozess ist sehr aufwendig. Auch müssen aufwendige optische Vorrichtungen eingesetzt werden, damit die Struktur durch den Laser exakt und mit hoher Genauigkeit ausgeschnitten werden kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung eines Verkleidungselementes für ein Fahrzeug anzugeben, bei welchem eine Erzeugung der durchsichtigen dreidimensionale Struktur mit einem geringen Arbeitsaufwand erfolgen kann.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, sowie der Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind.
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Die Aufgabe ist mit einem Verfahren dadurch gelöst, dass der Sichtschutz mit einen schwarzen Lack tragenden Träger auf den transparenten Körper aufgebracht wird, wobei der schwarze Lack über dem Ornament während des Auftragens abgetrennt und entfernt wird. Da ein separater Prozessschritt zur Befreiung des Ornamentes von dem schwarzen Lack entfällt, werden Herstellungskosten und Prozesszeiten reduziert.
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Vorteilhafterweise werden Ränder des Ornaments zum Abtrennen des schwarzen Lackes scharfkantig ausgebildet. Da dies beim Herstellungsprozess des transparenten Körpers erfolgt, kann es mit einer sehr hohen und gleichbleibenden Toleranzgenauigkeit in einer Serienproduktion erfolgen.
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In einer Ausgestaltung erfolgt die scharfkantige Ausbildung der Ränder des Ornamentes in einem Spritzgussvorgang zur Herstellung des transparenten Körpers. Auch bei üblichen Schwankungen im Spritzgussfertigungsprozess wird die Ausbildung gleichbleibender scharfkantiger Ränder gewährleistet.
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In einer Variante wird der durch die Ränder des Ornamentes abgetrennte schwarze Lack abgesaugt. Dies stellt eine besonderes einfache und kostengünstige Methode zur Entfernung des noch unverfestigten schwarzen Lackes dar.
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In einer Ausführungsform wird als Träger des schwarzen Lackes eine Folie verwendet. Von dieser Folie lässt sich der schwarze Lack einfach, ohne die Folie zu beschädigen, beim Auftragen auf den transparenten Körper entfernen.
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Es ist von Vorteil, wenn zum Aufbringen des schwarzen Lackes eine Transferlack-Technologie verwendet wird. Dabei wird zunächst ein Lackfilm hergestellt, welcher auf den transparenten Körper aufgetragen wird. Dadurch wird der Energieaufwand des Lackierprozesses stark reduziert.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verkleidungselement eines Fahrzeuges, umfassend einen transparenten Körper mit einer Sichtseite und einer Objektseite, wobei die Sichtseite der Objektseite gegenüberliegt, und von der Objektseite aus ein dreidimensionales Ornament integriert ist, wobei die Objektseite außerhalb des Ornamentes vollflächig von dem Sichtschutz abgedeckt ist. Bei einem Verkleidungselement, bei dem eine Erzeugung der durchsichtigen dreidimensionale Struktur mit einem geringen Arbeitsaufwand erfolgt, weist das Ornament auf der Objektseite eine Abrisskante zum Entfernen eines den Sichtschutz bildenden schwarzen Lackes auf.
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Vorteilhafterweise umschließt die Abrisskante einen Außenrandbereich des Ornamentes, Somit lässt sich der das Ornament überspannende Lack vollständig während des Aufbringens entfernen.
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In einer Ausgestaltung steht die Abrisskante von der Objektseite annähernd senkrecht ab. Dadurch ist ein sauberes Abtrennen des Lackes über dem Ornament möglich.
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In einer weiteren Variante weist die Abrisskante eine Höhe von 5 bis 50 µm auf. Auf Grund dieser Höhe können weitere Schichten mit einer Schichtdicke von mindestens 50 µm auf den schwarzen Lack aufgebracht werden, ohne dass diese durch die Abrisskante beschädigt werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der - gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung - zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale können für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung bilden, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Verkleidungseinrichtung,
- 2 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In 1 ist eine Explosionsdarstellung eines als Abdeckpanels eines Fahrzeuges ausgebildetes Verkleidungselementes dargestellt, welches mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt ist. Das Abdeckpanel ist als Frontpanel 100 ausgeführt, welches eine Gruppe von Ornamenten 102a, 102b trägt. Zur Ausbildung der Ornamente 102a, 102b ist ein transparenter Panelkörper 101 vorgesehen, der eine Sichtseite 103 und eine Objektseite 104 aufweist. Die Sichtseite 103 des transparenten Panelkörpers 101 ist dabei einem Betrachter zugewendet, während die Objektseite 104 dem Fahrzeug zugewandt ist. Infolge einer transparenten Ausbildung des Panelkörpers 101 sind die verschiedenste Formen aufweisende Ornamente 102a, 102b deutlich erkennbar, wobei der Blick auf die Ornamente 102a, 102b von Seiten der Sichtseite 103 verdeckungsfrei ist.
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Die Ornamente 102a, 102b sind von der Sichtseite 103 in den Panelkörper 101 integriert. Diese Integration erfolgt in einem Spritzguss- oder Spritzprägeprozess eines transparenten Polycarbonats, wo die als dreidimensionale Vertiefungen, beispielsweise als Sacklöcher oder Sackvertiefungen, ausgebildeten Ornamente 102a, 102b in den Panelkörper 101 eingelassen werden. Dabei werden gleichzeitig Zusatzelemente, wie ein Heizelement 106, an einer vorgegebenen Stelle positioniert.
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Der transparente Panelkörper 101 ist von einer Kunststoffblende 107 eingerahmt. Auf der Objektseite 104 ist eine PVD-Beschichtung auf den Sichtschutz 105 aufgetragen und von einem Schutzlack 114 abgedeckt. Hinter dem Frontpanel 100 kann der Objektseite zugewandt eine Sensor 108, beispielsweise ein Radarsensor positioniert sein, welcher Strahlen durch das Frontpanel 100 hindurch sendet.
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Mit Hilfe von 2 soll ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens näher erläutert werden. Bei der Herstellung des aus Kunststoff bestehenden transparenten Panelkörpers 101 in dem Spritzgießverfahren wird gleichzeitig mit dem Ornament 102b eine Abrisskante 109 erzeugt, welche annähernd senkrecht von der Objektseite 103 wegweist und einen Außenumfang des Ornamentes 102b vollständig umschließt. Die Abrisskante 109 hat eine Höhe von 5 bis 50 µm.
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Der Sichtschutz 105 besteht aus einem schwarzen Lack, welcher in einer Transferlack-Technologie auf den transparenten Panelkörper 101 aufgetragen wird. Bei dieser Technologie wird der schwarze Lack als Transferlackfolie 110 auf einen Trägerfilm 111 aufgebracht. Die Transferlackfolie 110 weist eine Stärke von 5 bis 25 µm auf, während der Trägerfilm 111 30 bis 300 µm stark ist. Die Kombination aus Transferlackfolie 110 und Trägerfilm 111 wird mittels einer Membran 112 auf den transparenten Panelkörper 101 unter Vakuum aufgestempelt. (2a). Beim Aufdrücken der Kombination aus Transferlackfolie 110 und Trägerfilm 111 auf den transparenten Panelkörper 101 dringt die Abrisskante 109 in die Transferlackfolie 110 ein (2b) und trennt den Bereich 113 der Transferlackfolie 110 über dem Ornament 102b heraus. Wie aus 2c ersichtlich, bleibt der herausgetrennte Bereich 113 der Transferlackfolie 110 an dem Trägerfilm 111 haften und wird beim Zurückziehen der Membran 112 von dem transparenten Panelkörper 101 entfernt. Die auf dem transparenten Panelkörper 101 verbleibende Transferlackfolie 110 bildet den Sichtschutz 105.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterung in der Beschreibung, definiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Frontpanel
- 101
- Panelkörper
- 102a, b
- Ornament
- 103
- Sichtseite
- 104
- Objektseite
- 105
- Sichtschutz
- 106
- Heizelement
- 107
- Kunststoffblende
- 108
- Sensor
- 109
- Abrisskante
- 110
- Transferlackfolie
- 111
- Trägerfilm
- 112
- Membran
- 113
- Bereich der Transferlackfolie
- 114
- Schutzlack
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2019/076859 A1 [0002]
- DE 102017214943 A1 [0003]