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Die Erfindung betrifft eine Waschmaschine zum schonenden Waschen von Textilstücken, umfassend einen Laugenbehälter, eine im Laugenbehälter drehbar gelagerte Trommel zur Aufnahme von Textilstücken, eine Steuereinrichtung und einen Antriebsmotor für die Trommel, sowie ein Verfahren zum Betrieb dieser Waschmaschine.
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Farbige Textilien können beim Waschen, insbesondere beim ersten Waschgang im Haushalt, Farbstoffe abgeben. Andere Wäschestücke, die mitgewaschen werden, vor allem helle und weiße Textilstücke, können diese Farbstoffe unerwünscht aufnehmen.
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Aus dem Stand der Technik sind Maßnahmen gegen solche Abfärbungen bekannt. Farb- und Schmutzfangtücher, die einer Waschflotte in einer Waschmaschine zugegeben werden, um Farbstoffe abzufangen und daher Färbungen der anderen in der Waschflotte befindlichen Textilstücke zu vermeiden, sind in diesem Zusammenhang bekannt.
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Die Veröffentlichung
DE 10 2012 024 587 A1 beschreibt Farb- und Schmutzfangtücher umfassend ein textiles oder papierartiges konfektioniertes Flächengebilde, das imprägniert ist mit Wirkstofflösungen, -emulsionen oder flüssigen -dispersionen, wobei die Konzentration der Flüssigkeit im konfektionierten Artikel 20 bis 400 Gew.-% beträgt und die Wirkstoffe Wachmittel und/oder Waschhilfsmittel und/oder Wäschepflegemittel sind. Vorteilhaft wird ein kationisch oder anionisch aktiviertes Flächengebilde verwendet, wobei Vliese als Flächengebilde besonders geeignet sind.
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Die Veröffentlichung
EP 1 621 604 B1 beschreibt ein Material, mit dem vom Waschgut in die Waschlauge freigesetzte Farbsubstanzen entfernbar sind und das ein Substrat und ein Additiv aufweist, wobei es sich bei dem Substrat um ein wasserstrahlgenadeltes Vlies aus 100 % regenerierter Cellulose und beim Additiv um COBRAL MM handelt.
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Zudem beschreibt die Veröffentlichung
EP 1 889 900 B1 einen Reinigungsartikel, umfassend einen biegsamen Träger, der nicht in Wasser löslich und irreversibel mit einer Farbstoff-Absorber-Komponente getränkt ist und mindestens eine Komponente in Form eines Pulvers oder Gels enthält, die aus einer Reinigungsmittel- und einer Additivkomponente besteht, wobei die Farbstoff-Absorber-Komponente ein durch die Polymerisation von Epichlorhydrin und Imidazol erhaltenes kationisches heterocyclisches Polymer ist, wobei die Reinigungsmittelkomponenten Natriumdodecylbenzolsufonat, polyethoxylierten Alkohol 7 mol EO und pflanzliche Seifen umfasst und wobei die Additivkomponente ein Bleichzusatz ist. Der Träger ist dabei in Ausführungsformen biegsam, nicht in Wasser löslich, fest oder im Wesentlich fest und außerdem einlagig oder mehrlagig von beliebiger Größe und beutel- oder taschenförmig. Der Träger kann insbesondere auch ein natürliches und/oder synthetisches Gewebe oder Vlies sein. Der Träger ist vorzugsweise ein Gewebe oder Vliesstoff. Der gewebte Stoff oder Vliesstoff ist natürlich und/oder synthetisch. Der Träger kann ein beliebiger zelluloseartiger Träger wie Papier, ein natürliches Material wie Baumwolle oder ein synthetisches Material sein. Die Fasern, die vorzugsweise zur Herstellung dieser Vliesstoffe verwendet werden, sind Polyesterfasern (PE), Polypropylenfasern (PP), Polymilchsäurefasern (PLA), Acrylpolymere, regenerierte Zellulose, Polyamidfasern, Baumwolle, Viskose oder deren Mischungen. Der Träger kann auch zu 100 % aus regenerierter Zellulosefaser bestehen, die durch ein Auflösungs- und Spinnverfahren in einem organischen Lösungsmittel gewonnen wird.
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Die Veröffentlichung
US 5,698,476 beschreibt einen Wäschereiartikel, der effektiv ist für das Unterbinden einer Übertragung von eingeschleppten Farbstoffen auf Gegenstände in einer Waschlauge und für die Anzeige einer solchen Verhinderung. Der Artikel umfasst eine Trägermatrix für die Einführung in eine Waschlauge, einen Farbstoffabsorber und einen Inhibitor für die Übertragung von Farbstoffen. Dabei werden jeweils zahlreiche Materialien bzw. chemische Verbindungen genannt.
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Überdies wäre bei empfindlichen Textilstücken auch die Vermeidung von Knittern während eines Waschprozesses sinnvoll, da die Beseitigung solcher Knitter anschließend ggf. nur durch Bügeln bei hohen Temperaturen möglich sein könnte.
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Vor diesem Hintergrund war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Waschmaschine und ein Verfahren zu ihrem Betrieb bereitzustellen, bei dem die Nachteile des Standes der Technik verringert sind. Vorzugsweise soll ein Waschen von Textilstücken unterschiedlichster Farben, bei dem ein Farbübertrag zwischen den Textilstücken vermindert bzw. ausgeschlossen wird, oder auch die Vermeidung bzw. die Beseitigung von Knittern möglich sein.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Waschmaschine und ein Verfahren zu ihrem Betrieb gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweils abhängigen Patentansprüchen aufgeführt. Bevorzugten Ausgestaltungen des Verfahrens entsprechen bevorzugte Ausgestaltungen der Waschmaschine und umgekehrt, auch wenn hierin darauf nicht jeweils gesondert hingewiesen wird.
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Die vorliegende Erfindung betrifft somit eine Waschmaschine zum schonenden Waschen von Textilstücken, umfassend einen Laugenbehälter, eine im Laugenbehälter drehbar gelagerte Trommel zur Aufnahme von Textilstücken, eine Steuereinrichtung und einen Antriebsmotor für die Trommel, wobei die Trommel zur ortsstabilen Befestigung mindestens einer Haltevorrichtung für Textilstücke an einer Trommelwand eingerichtet ist und in der Trommel ortsstabil mindestens eine Haltevorrichtung zur Fixierung der Textilstücke angeordnet ist, wobei die mindestens eine Haltevorrichtung mindestens einen mit einer Vielzahl von Öffnungen versehenen Rahmen aufweist, der innerhalb eines vorgegebenen maximalen radialen Abstandes Δrmax von der Trommelwand angebracht ist. Dabei kann die im Laugenbehälter drehbar gelagerte Trommel um eine horizontale, vertikale oder in unterschiedlichen Winkeln geneigte Drehachse drehbar sein. Dabei bezieht sich der maximale radiale Abstand Δrmax auf den Abstand zwischen der Trommelwand, also ohne Berücksichtigung der Anwesenheit von Wäschemitnehmern, und einer von dieser abgewandten Oberfläche des mindestens einen Rahmens.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Waschmaschine weist die mindestens eine Haltevorrichtung zwei mit einer Vielzahl von Öffnungen versehene Rahmen auf, die einander im Wesentlichen gegenüberliegen, so dass zwischen den beiden Rahmen Textilstücke eingebracht und im Allgemeinen fixiert werden können.
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Überdies ist erfindungsgemäß eine Waschmaschine bevorzugt, bei der die mindestens eine Haltevorrichtung aus der Trommel entnehmbar ausgestaltet ist.
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Die Anzahl der mit einer Vielzahl von Öffnungen versehenen Rahmen kann variieren. Sofern die Haltevorrichtung nicht aus der Trommel entnehmbar ausgestaltet ist, kann in der Haltevorrichtung auch nur ein Rahmen vorhanden sein. Bei aus der Trommel entnehmbaren Haltevorrichtungen ist die Verwendung von mindestens zwei, vorzugsweise genau zwei, Rahmen vorteilhaft.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Waschmaschine ist die mindestens eine Haltevorrichtung ausgestaltet, um innerhalb des vorgegebenen maximalen radialen Abstandes Δrmax in Abhängigkeit von dem zu fixierenden Textilstück einen Abstand Δr variabel einzustellen. Dies könnte beispielsweise dadurch erreicht werden, dass z.B. zwei Rahmen über ein Scharnier miteinander verbunden sind und ein Winkel zwischen den Scharnieren wie gewünscht eingestellt werden kann. Auf der dem Scharnier gegenüberliegenden Seite könnte dann ein geeigneter Verschlussmechanismus für die Haltevorrichtung vorgesehen sein.
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Alternativ hierzu können bevorzugt mindestens an einem Rahmen der mindestens einen Haltevorrichtung Abstandshalter, vorzugsweise Federn, z.B. vier Federn, angebracht sein, so dass die Abstandshalter die Einbringung von Textilstücken in die Haltevorrichtung bis zu einem maximalen Abstand Δhmax < Δrmax von dem mindestens einen Rahmen gestatten. Δhmax ist somit im Allgemeinen die Höhe der Befüllung in der Haltevorrichtung mit einem oder mehreren Textilstücken.
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Überdies ist erfindungsgemäß eine Waschmaschine bevorzugt, bei der sich die mindestens eine Haltevorrichtung über die gesamte Trommelwand erstreckt. Da eine Trommelwand üblicherweise Wäschemitnehmer aufweist, ist hiermit insbesondere der gesamte Bereich zwischen den Wäschemitnehmern gemeint. Bei dieser Ausführungsform kann es sich um eine einteilige Haltevorrichtung oder aber um eine mehrteilige Haltevorrichtung handeln. Dabei wird eine mehrteilige Haltevorrichtung in der Regel so ausgestaltet sein, dass die einzelnen Teile jeweils zwischen zwei Wäschemitnehmern angeordnet sind.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Möglichkeit des Auftretens von Unwuchten berücksichtigt, indem die Positionierung und Befüllung der Haltevorrichtungen so ausgestaltet ist, dass möglichst keine Unwucht auftritt. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Waschmaschine sind daher entlang der Trommelwand mehrere Haltevorrichtungen so positioniert, dass sie einander gegenüberliegen und/oder über die gesamte Trommelwand verteilt sind. Entsprechend wird vorzugsweise auch auf eine gleichmäßige Befüllung der Haltevorrichtungen mit Textilstücken geachtet.
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Die Haltevorrichtungen sind in der Trommel ortsstabil angebracht, damit Textilstücke in der Haltevorrichtung auch tatsächlich in der Trommel fixiert sind und sich nur mit der Trommel bewegen können, d.h. zwischen dem fixierten Textilstück und der Trommel keine Relativbewegung während einer Bewegung der Trommel standfindet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Waschmaschine sind daher die Trommel und die mindestens eine Haltevorrichtung so ausgestaltet, dass die mindestens eine Haltevorrichtung zwischen Prägungen in der Trommelwand und/oder Wäschemitnehmern in der Trommel angebracht werden kann.
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Besonders bevorzugt ist allerdings eine Waschmaschine, bei der mindestens eine Haltevorrichtung zwischen zwei Wäschemitnehmern angebracht ist. Dabei ist in einer bevorzugten Ausführungsform eine Haltevorrichtung zwischen zwei Wäschemitnehmern eingeklemmt. In einer hierzu alternativen Ausführungsform kann die Haltevorrichtung auch mit einem Befestigungsmittel wie z.B. Rasteinrichtungen oder Schrauben an den Wäschemitnehmern, insbesondere mit jeweils einer Seite der Wäschemitnehmer, befestigt sein.
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Die Art der Befestigung der Haltevorrichtung bestimmt im Allgemeinen die tatsächliche Ausführung der Haltevorrichtung und der in ihr verwendeten Rahmen mit einer Vielzahl von Öffnungen. So können Haltevorrichtung bzw. Rahmen aus einem flexiblen oder starren Material bestehen, wobei als Werkstoffe geeignete Kunststoffe oder Metalle in Frage kommen. Überdies bestimmt die Art der Befestigung, ob an dem erfindungsgemäß einzusetzenden Rahmen eventuell noch ein besonderes Verbindungsteil angebracht sein sollte, an dem beispielsweise ein Befestigungselement wie z.B. eine Schraube zur Befestigung beispielsweise an einem Wäschemitnehmer angebracht werden kann. Soll aber die Haltevorrichtung beispielsweise zwischen zwei Wäschemitnehmern angeordnet, insbesondere eingeklemmt, sein, genügt es im Allgemeinen, wenn die Haltevorrichtung bzw. die in ihr enthaltenen Rahmen aus einem flexiblen Material bestehen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Trommel n > 2 Wäschemitnehmer auf, zwischen denen jeweils eine Haltevorrichtung angebracht ist. Dabei kann die Verbindung zwischen Haltevorrichtung und Wäschemitnehmer, d.h. die Befestigung der Haltevorrichtung am Wäschemitnehmer, nur auf einer Seite des Wäschemitnehmers erfolgen oder sich über den gesamten Wäschemitnehmer erstrecken. Hierzu kann die Haltevorrichtung beispielsweise mindestens an einem ihrer Enden in Richtung der Trommelwand eine geeignet geformte Klammer aufweisen.
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Die erfindungsgemäß einzusetzende Haltevorrichtung kann beispielsweise im Falle von drei vorhandenen Wäschemitnehmern jeweils zwischen zwei Wäschemitnehmern angeordnet sein, so dass insgesamt drei Haltevorrichtungen entlang der Trommelwand platziert sind. Die Haltevorrichtung kann z.B. vergitterte Rahmen aufweisen, so dass sich die Vielzahl von Öffnungen im Rahmen aufgrund der Vielzahl von Maschen im Gitter ergeben.
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Aufgrund der erfindungsgemäßen Verwendung einer Haltevorrichtung für Textilstücke kann daher das innere Volumen der Trommel in zwei Bereiche aufgeteilt sein, nämlich einen Bereich, in dem die Textilstücke an der Trommelwand mit den Haltevorrichtungen ausgebreitet fixiert werden, und einem zweiten Bereich, in dem die Beladung mit sonstigen Textilstücken frei in der Trommel wie bei einem normalen Waschprogramm beweglich ist. Die somit realisierbare Trennung des Inneren der Trommel in zwei Bereiche ermöglicht den Textilstücken im fixierten Bereich an der Trommelwand erstens einen schonenden Waschgang ohne mechanische Reibung zwischen den Textilstücken und zweitens eine gezieltere Entfernung gelöster Farbstoff aus der Trommel nach außen in den Laugenbehälter zu einer in der Regel in der Waschmaschine vorhandenen Pumpe.
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Zur Einbringung und Fixierung der Textilstücke in der Trommel kann die mindestens eine Haltevorrichtung vor Durchführung eines Waschprogramms im Allgemeinen ein- oder zweiseitig geöffnet und geschlossen werden. Hierzu kann beispielsweise ein Schnappmechanismus verwendet werden. Eine solche Schließvorrichtung ermöglicht vorzugsweise auch eine flexible Wählbarkeit eines Abstandes zwischen der Trommelwand und einem oder mehreren Rahmen der Haltevorrichtung. Jedenfalls ist die Haltevorrichtung vorzugsweise so ausgestaltet, dass die Textilstücke auch während eines Waschprogramms möglichst unbeweglich ausgebreitet bleiben und sich nicht aus der Haltevorrichtung lösen.
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In einer erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist in der Haltevorrichtung eine Schutztasche zur Aufnahme der Textilstücke angeordnet. Dies ermöglicht nicht nur eine noch bessere Fixierung eines Textilstückes und somit die Vermeidung von Falten. Insbesondere ist bei abfärbenden Textilstücken auch eine Vermeidung des Austritts von Farbstoffen in die weitere Textilstücke enthaltende freie Flotte in der Trommel möglich. Bevorzugt sind die leicht abfärbenden Textilstücke in der Schutztasche eingebracht, wobei austretende Farbstoffe von der Schutztasche aufgenommen werden. Dies hat den Vorteil, das leicht färbende Textilstücke zusammen mit anders farbigen oder weißen Textilstücken zusammen gewaschen werden können, wobei ein Farbübertrag von den in der Schutztasche eingebrachten Textilstücken in die weiteren in der Trommel enthaltenen Textilstücke im Wesentlichen vermieden wird.
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Die besonders bevorzugte Ausführungsform mit der in der Haltevorrichtung angeordneten Schutztasche kann auch vorteilhaft eingesetzt werden, wenn eine Mehrzahl von färbenden Textilstücken gleicher bzw. ähnlicher Farbe mit andersfarbigen oder weißen Textilstücken zusammen gewaschen werden sollen. In einem solchen Fall kann auch das Textilstück, das gegenüber der Mehrzahl von farbigen Textilstücken andersfarbig oder weiß ist, in die Schutztasche eingebracht sein. Die Schutztasche nimmt dann den in der Waschflüssigkeit enthaltenen Farbstoff auf, der von den anderen farbigen Textilstücken in die Waschflüssigkeit eingebracht wird, wodurch das in der Schutztasche eingebrachte andersfarbige oder weiße Textilstück vorteilhaft vor einem Farbübertrag geschützt ist.
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Vorzugsweise besteht die Schutztasche dabei aus einem reversibel Farbstoff aufnehmendem Material oder enthält dieses. Ein solches Material ermöglicht eine Wiederverwendung der Schutztasche, obwohl erfindungsgemäß die Verwendung von irreversibel Farbstoffe aufnehmenden Schutztaschen nicht ausgeschlossen ist. Dieses Material ist vorzugsweise sehr saugfähig. Die Schutztasche kann dabei insbesondere aus Mikrofasern, einem Vlies oder Frottee bestehen. Allerdings ist erfindungsgemäß das Material der Schutztasche nicht eingeschränkt, solange es eine Fixierung der Textilstücke, eine Durchdringung durch eine wässrige Flüssigkeit, insbesondere einer Waschlauge, und vorzugsweise eine Absorption von Farbstoffen ermöglicht. Es kann insbesondere auch ein künstliches Material eingesetzt werden, das über eine genügend große Oberfläche, beispielsweise durch das Vorhandensein einer genügend großen Anzahl von ausreichend großen Poren verfügt.
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Die Verwendung einer Haltevorrichtung, ggfs. in Kombination mit einer Schutztasche, bietet überdies einen Schutz vor mechanischer Reibung und vor Beschädigung von eventuell in den in der Trommel zu waschenden Textilstücken enthaltenden Metallteilen anderer Textilstücke in der Trommel.
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Die Schutztasche kann insbesondere aus einem sehr saugfähigen Material wie z.B. Baumwoll-Frottee aus dicht gewebten Faserschlingen bestehen, damit die Oberfläche der Schutztasche möglichst groß ist. Das saugfähige Material kann vorzugsweise eine Farbstoffe absorbierende Beschichtung aufweisen. In eine solche Schutztasche wird das zu schonende, empfindliche, abfärbende Textilstück platziert. Während eines Waschprogramms werden die abgegebenen Farbstoffe dieses Textilstücks im Allgemeinen von der Schutztasche chemisch gebunden. In Abhängigkeit vom Farbstoff kann die Bindung an die Schutztasche aufgrund unterschiedlicher chemischer Wechselwirkungen erfolgen, z.B. bei den direkten Farbstoffen aufgrund von Van-der-Waals-Kräften. Die Schutztasche wirkt daher im Allgemeinen als chemische Barriere und verhindert oder vermindert den Effekt, dass gelöste Farbstoffe außerhalb der Schutztasche andere Textilstücke anfärben.
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Wie bereits erwähnt, ist die vorzugsweise eingesetzte Schutztasche wiederverwendbar. Es ist dabei im Allgemeinen möglich, dass die Schutztasche bei einer Temperatur ab 60 °C, bevorzugt, d.h. effizienter, bei 90 °C, gewaschen wird und dabei die zuvor aufgesaugte Farbe wieder ausgewaschen wird.
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Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Betrieb einer Waschmaschine, umfassend einen Laugenbehälter, eine im Laugenbehälter drehbar gelagerte Trommel zur Aufnahme von Textilstücken, eine Steuereinrichtung und einen Antriebsmotor für die Trommel, wobei die Trommel zur ortsstabilen Befestigung mindestens einer Haltevorrichtung für Textilstücke an einer Trommelwand eingerichtet ist und in der Trommel ortsstabil mindestens eine Haltevorrichtung zur Fixierung der Textilstücke angeordnet ist, wobei die mindestens eine Haltevorrichtung mindestens einen mit einer Vielzahl von Öffnungen versehenen Rahmen aufweist, der innerhalb eines vorgegebenen maximalen radialen Abstandes Δrmax von der Trommelwand angebracht ist, und wobei das Verfahren die Schritte
- (a) Einbringen von Textilstücken in die Haltevorrichtung;
- (b) Verschließen der Haltevorrichtung zur Fixierung der Textilstücke; und
- (c) Durchführung eines Waschprogramms unter Verwendung einer wässrigen Flüssigkeit beinhaltet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform dieses Verfahrens ist die mindestens eine Haltevorrichtung aus der Trommel entnehmbar ausgestaltet und weist zwei mit einer Vielzahl von Öffnungen versehene Rahmen auf, die einander im Wesentlichen gegenüberliegen, so dass zwischen den beiden Rahmen Textilstücke eingebracht werden können, wobei das Einbringen von Textilstücken in die Haltevorrichtung im Schritt (a) die Teilschritte
- (a1) Herausnehmen der mindestens einen Haltevorrichtung aus der Trommel;
- (a2) Öffnen der mindestens einen Haltevorrichtung;
- (a3) Platzieren von mindestens einem Textilstück in einer Schutztasche;
- (a4) Einbringen der mindestens ein Textilstück enthaltenden Schutztasche aus Teilschritt (a3) in die im Teilschritt (a2) geöffnete mindestens eine Haltevorrichtung;
- (a5) Schließen der die eingebrachte Schutztasche enthaltenden mindestens einen Haltevorrichtung;
- (a6) Einbringen der mindestens einen Haltevorrichtung aus Teilschritt (a5) in die Trommel; und
- (a7) ortstabiles Befestigen der im Schritt (a6) eingebrachten mindestens einen Haltevorrichtung
umfasst.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist es bevorzugt, dass die Schutztasche ein Farbstoff reversibel absorbierenden Material enthält oder aus diesem besteht.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zwischen einem Benetzungsschritt der Textilstücke und einem Waschgang eine vorgegebene Menge einer wässrigen Flüssigkeit in die Trommel gegeben und dann ein Schleuderschritt unter Abpumpen der abgeschleuderten wässrigen Flüssigkeit durchgeführt. Dabei werden also vor einem eigentlichen Waschvorgang aus einem fixierten Textilstück Farbstoffe abgelöst und in einem dem eigentlichen Waschvorgang vorgeschalteten Schleuderschritt aus der Trommel entfernt.
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Erfindungsgemäß wird vorzugsweise für eine weitere Schonung und die Reduzierung der Gefahr des Farbübertrags der Textilstücke gezielt eine geringe Trommelbewegung genutzt, um für empfindliche Textilstücke die mechanische Einwirkung zu minimieren.
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Die Erfindung hat zahlreiche Vorteile. So ist es in einer Ausführungsform der Erfindung möglich, dass eine unerwünschte Farbstoffübertragung von farbigen Textilstücken, in denen eine Ausblutung des Farbstoffes möglich ist, während eines Waschprogramms verhindert oder zumindest signifikant vermindert wird. Ein gesondertes Waschprogramm nur für diese Textilstücke kann vermieden werden, so dass auch ein Waschzyklus für eine volle Beladung mit Textilstücken genutzt werden kann. Dies ermöglicht eine Einsparung von sowohl Energie als auch von Wasser. Aufgrund des Einsatzes der Haltevorrichtung und damit von ortsstabil fixierten Textilstücken ist ein besonders schonendes Waschprogramm möglich, in dem der Einfluss von mechanischer Reibung zwischen den Textilstücken vollständig vermieden wird. Die Textilstücke werden geschont und damit der Erhalt von empfindlichen Fasern, Aufdrucken und Accessoires gewährleistet. Schließlich kann aufgrund der Fixierung in einer Haltevorrichtung auch ein unerwünschtes Knittern von Textilstücken vermieden werden, so dass ein ansonsten erforderliches Bügeln eventuell entfallen kann oder zumindest verkürzt werden kann. In Ausführungsformen der Erfindung werden durch ein optimiertes Waschverfahren die Übertragung von Farbstoffen und das Auftreten von Knittern zusätzlich vermindert. Dies kann insbesondere durch ein frühzeitiges erstes in Kontakt bringen der fixierten Textilstücke mit einer wässrigen Flüssigkeit, verbunden mit einem ersten Schleuderschritt, erfolgen. Danach würde erst ein normales Waschprogramm durchgeführt werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Dabei wird Bezug genommen auf die 1 bis 3. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung der für die Erfindung relevanten Teile einer erfindungsgemäßen Waschmaschine, in der ein erfindungsgemäßes Verfahren durchgeführt werden kann;
- 2 einen Einblick in das Innere einer Trommel einer erfindungsgemäßen Waschmaschine, in welcher zwei Haltevorrichtungen, die Verbindungsteile mit Schrauben aufweisen, jeweils an zwei Wäschemitnehmern ortsstabil angebracht sind;
- 3 einen schematischen Aufbau einer erfindungsgemäß einsetzbaren Haltevorrichtung mit einer darin angeordneten Schutztasche für Textilstücke.
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1 ist eine schematische Darstellung der für die Erfindung relevanten Teile einer erfindungsgemäßen Waschmaschine, in der ein erfindungsgemäßes Verfahren durchgeführt werden kann. Andere Ausführungsformen sind denkbar. Die Waschmaschine der in 1 gezeigten Ausführungsform weist einen Laugenbehälter 1 auf, in dem eine Trommel 2 drehbar gelagert und durch einen Antriebsmotor 14 betrieben werden kann. Gemäß neueren Erkenntnissen für die Ergonomie beim Umgang mit solchen Waschmaschinen ist die Drehachse 3 der Trommel 2 aus der Horizontalen um einen kleinen Winkel (z.B. 13°) nach vorne oben gerichtet, so dass man einen leichteren Zugang und Einblick in das Innere der Trommel 2 hat. Durch diese Anordnung wird im Zusammenwirken mit besonders geformten Wäschemitnehmern 4 und Schöpfeinrichtungen 5 für die Waschlauge 6 an der Innenfläche des Trommelmantels außerdem auch eine Intensivierung der Durchflutung der Textilstücke 7 mit Waschlauge und eine Verminderung der freien Flotte erreicht, also der Menge an Waschlauge im Laugenbehälter 1, die durch die mit Waschlauge gesättigte Wäsche nicht mehr aufgenommen werden kann.
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An der Trommelwand 23 ist zwischen zwei Wäschemitnehmern 4 eine Haltevorrichtung 16 angeordnet, die einen ersten Rahmen 21 mit einer Vielzahl von Öffnungen und einen zweiten Rahmen 22 mit einer Vielzahl von Öffnungen aufweist. Zwischen dem ersten Rahmen 21 und dem zweiten Rahmen 22 befindet sich eine Schutztasche 25, in der sich wiederum Textilstücke 18 befinden, die bei der hier gezeigten Ausführungsform einen Farbstoff enthalten, der freigesetzt, aber von der Schutztasche 25 reversible absorbiert werden kann. Die Haltevorrichtung 16 weist an den Enden der beiden Rahmen jeweils ein Verbindungsteil 20 auf, mittels deren jeweils unter Verwendung eines Befestigungselements 19, z.B. einer Schraube, eine Verbindung mit den Wäschemitnehmern 4 realisiert werden kann.
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Der Pfeil 17 zeigt die Drehung von Trommel 2. Bei einem Stillstand der Trommel gelangen die frei beweglichen, d.h. nicht fixierten Wäschestücke 7 sowie die mit ihr und in ihr transportierte Waschlauge 6 mit einer mehr oder weniger großen zeitlichen Verzögerung zum Boden von Trommel 2. Im Ergebnis steigt der vom Drucksensor 15 gemessene Druck P. Der Drucksensor 15 ist hier vereinfacht dargestellt. Zwar befindet sich ein Gebergehäuse im Allgemeinen im unteren Bereich des Laugenbehälters, der Sensor selbst aber oben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht auf eine Waschmaschine mit einer im Wesentlichen horizontal angeordneten Trommelachse beschränkt, sondern kann auch in anderen Waschmaschinen mit einer z.B. vertikal angeordneten Trommelachse (Agitator, Impeller) durchgeführt werden. Insbesondere können die Waschmaschinen auch als Frontlader oder Toplader ausgestaltet sein.
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Die Waschmaschine weist zudem ein Laugenzulaufsystem auf, das eine Wasseranschlussarmatur für das Hauswassernetz 8, ein elektrisch steuerbares Ventil 9 und eine Zuleitung 10 zum Laugenbehälter 1 umfasst, die gegebenenfalls auch über eine Waschmitteleinspüleinrichtung („Einspülschale“) 11 geführt sein kann, aus der das Zulaufwasser Waschmittelportionen in den Laugenbehälter 1 transportieren kann. Außerdem befindet sich im Laugenbehälter 1 eine Heizeinrichtung 13. Das Ventil 9 wie auch die Heizeinrichtung 13 können durch eine Steuereinrichtung 12 in Abhängigkeit von einem Ablaufplan gesteuert werden, der an ein Zeitprogramm und/oder an das Erreichen von gewissen Messwerten von Parametern wie Laugenniveau, Laugentemperatur, Drehzahl der Wäschetrommel usw. innerhalb der Waschmaschine gebunden sein kann. Insbesondere ist die Steuerung 12 auch eingerichtet, um ein auf das Vorhandensein der in der Haltevorrichtung 16 fixierten Textilstücke 18, die sich zudem in einer Schutztasche 25 befinden, abgestimmtes Waschprogramm durchzuführen.
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H bedeutet den Füllstand H der sich im Laugenbehälter 1 ausbildenden freien Flotte. Die Signale von Antriebsmotor 14 und Drucksensor 15 werden der Steuereinrichtung 12 zugeführt.
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2 zeigt einen Einblick in das Innere einer Trommel 2 einer erfindungsgemäßen Waschmaschine, in welcher zwei Haltevorrichtungen 16, 24, die Verbindungsteile 20 mit Schrauben 19 als Befestigungselementen aufweisen, jeweils an zwei Wäschemitnehmern 4 ortsstabil angebracht sind. Die beiden Haltevorrichtungen 16 und 24 ermöglichen somit die Fixierung von Schutztaschen mit den darin befindlichen, hier nicht gezeigten Textilstücken an der Trommelwand 23, wobei in 2 nur die zwischen der Haltevorrichtung 16 und der Trommelwand fixierte Schutztasche 25 gezeigt ist. 21 bedeutet einen ersten Rahmen der Haltevorrichtung 16 mit einer Vielzahl von Öffnungen.
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3 zeigt einen schematischen Aufbau einer erfindungsgemäß einsetzbaren Haltevorrichtung 16,24 mit einer darin angeordneten Schutztasche 25 für Textilstücke 18. Die Schutztasche 25 befindet sich zwischen einem ersten Rahmen 21 mit einer Vielzahl von Öffnungen und einem zweiten Rahmen 22 mit einer Vielzahl von Öffnungen. Hier nicht erkennbar liegt die Schutztasche 25 fixiert zwischen den beiden Rahmen 21,22, so dass die Schutztasche 25 diese in Wirklichkeit berührt. Zwischen den beiden Rahmen 21,22 befinden sich Abstandshalter 26, die es ermöglichen, dass die zwischen den beiden Rahmen 21,22 befindliche Schutztasche 25 mit darin enthaltenen Textilstücken 18 eine maximale Höhe Δhmax haben kann. Δrmax bedeutet die maximale Höhe der Haltevorrichtung 16,24, also letztlich deren Abstand von einer hier nicht gezeigten Trommelwand. Die Abstandshalter 26 sind hier Federn, die eine variable Einstellung eines Abstands Δr innerhalb des vorgegebenen maximalen radialen Abstandes Δrmax in Abhängigkeit von dem zu fixierenden Textilstück 18 bzw. der Schutztasche 25 ermöglichen.
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Die in 3 gezeigte Haltevorrichtung 16,24 ist ohne Krümmung gezeigt und weist auch keine Verbindungsteile auf. Die Haltevorrichtung 16,24 ist nämlich aus einem flexiblen Material z.B. einem biegsamen Metallteil oder Kunststoffteil, so dass sie sich an eine hier nicht gezeigte Trommelwand anpassen und insbesondere zwischen zwei hier ebenfalls nicht gezeigte Wäschemitnehmer ohne besondere Verbindungsteile eingeklemmt werden kann. Die Haltevorrichtung 16,24 ist daher besonders gut aus einer Trommel herausnehmbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Laugenbehälter
- 2
- Trommel
- 3
- Drehachse
- 4
- Wäschemitnehmer
- 5
- Schöpfeinrichtung
- 6
- wässrige Flüssigkeit; Waschlauge
- 7
- (freie, nicht fixierte) Wäschestücke
- 8
- Wasseranschlussarmatur für das Hauswassernetz
- 9
- elektrisch steuerbares Ventil
- 10
- Zuleitung zum Laugenbehälter
- 11
- Waschmitteleinspüleinrichtung
- 12
- Steuereinrichtung
- 13
- Heizeinrichtung
- 14
- Antriebsmotor
- 15
- Drucksensor
- 16
- Haltevorrichtung; erste Haltevorrichtung
- 17
- für die Schöpfvorrichtung optimale Drehrichtung
- 18
- fixiertes Textilstück
- 19
- Befestigungselement, z.B. Schraube
- 20
- Verbindungsteil (am Rahmen)
- 21
- erster Rahmen mit einer Vielzahl von Öffnungen
- 22
- zweiter Rahmen mit einer Vielzahl von Öffnungen
- 23
- Trommelwand
- 24
- Haltevorrichtung; zweite Haltevorrichtung
- 25
- Schutztasche (zur Aufnahme von Textilstücken)
- 26
- Abstandshalter, z.B. Federn
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012024587 A1 [0004]
- EP 1621604 B1 [0005]
- EP 1889900 B1 [0006]
- US 5698476 [0007]