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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen (stapel- und / oder nestbaren) Mehrwegtransportbehälter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder 2, d.h. mit Deckelteilen, welche nach außen aufklappbar sind und damit das Grundmaß des Mehrwegtransportbehälters verändern.
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Stand der Technik
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Mehrwegtransportbehälter finden in weiten Bereich der Industrie und Logistik Anwendung. Neben Behältern, welche für den Einzeltransport vorgesehen sind, gibt es auch solche, welche zu mehreren im Verbund, beispielsweise mittels einer Palette, versandt werden.
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Ein gattungsgemäßer Mehrwegtransportbehälter weist einen, insbesondere rechteckigen, Boden und, insbesondere vier, sich von dem Boden aus nach oben erstreckende Seitenwände auf. Die Seitenwände definieren eine oberhalb des Bodens liegende Behälteröffnung. Diese Behälteröffnung lässt sich mit einem oder mehreren Deckelteilen verschließen, das bzw. die an einer oder mehreren Seitenwänden gelenkig angebunden ist bzw. sind. Im geschlossenen Zustand lassen sich mehrere solcher oder kompatibler Behälter übereinander stapeln, wobei der Boden des oberen Behälters auf den Deckelteilen des unteren Behälters steht.
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Wenn die Mehrwegtransportbehälter entleert worden sind, werden sie gattungsgemäß in einem leeren Zustand eingelagert oder weitertransportiert, um sie erneut zu befüllen. Um ein Einlagern und / oder einen Leertransport so effizient wie möglich zu gestalten, ist es vorteilhaft, die Mehrwegtransportbehälter nestbar zu gestalten. Auf diese Weise können eine Vielzahl von ineinander genesteten Mehrwegtransportbehälter auf einer möglichst geringen Grundfläche gelagert und / oder transportiert werden. Hierfür sind die Seitenwände des Mehrwegtransportbehälters so angestellt, dass sich der Behälter von dem Boden in Richtung der Behälteröffnung aufweitet.
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Um jedoch Behälter mit Deckelteilen ineinander nesten zu können, müssen zunächst die Deckelteile nach außen geklappt werden. Hierbei stehen dann die Deckelteile der ineinander genesteten Behälter jedoch in einem schrägen Winkel seitlich ab. Aufgrund der seitlich abstehenden Deckelteile vergrößert sich aber das Grundmaß des Behälters im genesteten Zustand. Daraus resultiert eine Veränderung des Abmessungsverhältnisses der Mehrwegtransportbehälter in dem genesteten bzw. offenen Zustand im Vergleich zu dem geschlossenen Zustand.
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Für gewöhnlich weisen Mehrwegbehälter ein Modulmaß auf, das im geschlossenen Zustand auf die Abmessungen einer Palette abgestimmt ist. Dadurch ergibt sich der Nachteil, dass die Mehrwegbehälter bei einem genesteten Rücktransport entweder über die Palette überstehen, was zu Beschädigungen an dem Mehrwegbehälter führen kann, oder die genesteten Mehrwegbehälter müssen zusätzlich, beispielsweise durch eine Haube, gegen ein Verrutschen oder Umfallen gesichert werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile aus dem Stand der Technik zu beseitigen oder wenigstens zu mildern. Insbesondere ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen nestbaren Mehrwegtransportbehälter mit (fest) mit dem Mehrwegtransportbehälter verbundenen Deckelteilen bereitzustellen, der es ermöglicht, leere Mehrwegtransportbehälter platzeffizient und gegen Beschädigungen geschützt auf einer Palette zu transportieren und zu lagern, ohne das zusätzliche Packmittel wie eine Haube notwendig sind.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 oder des Anspruchs 2 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Konkret beinhaltet ein Mehrwegtransportbehälter, insbesondere nestbarer Mehrwegtransportbehälter, einen Boden, zwei gegenüberliegende erste Seitenwände und zwei gegenüberliegende zweite Seitenwände. Weiter beinhaltet der erfindungsgemäße Mehrwegtransportbehälter zwei Deckelteile, die an der von dem Boden abgewandten Seite an den ersten oder zweiten Seitenwänden gelenkig angebracht sind und zum Verschließen des Mehrwegtransportbehälters jeweils nach innen und zum Öffnen des Mehrwegtransportbehälters jeweils nach außen klappbar sind. Das Grundmaß des Mehrwegtransportbehälters weist im offenen Zustand die Abmessung A1 × B und im geschlossenen Zustand die Abmessung A2 × B auf, wobei A1 größer als A2 ist. Die Abmessungen des Mehrwegtransportbehälters sind dabei so gewählt, dass eine Anzahl X1 baugleicher Mehrwegtransportbehälter im genesteten oder offenen Zustand nebeneinander in einer definierten rechteckigen Formation mit den Abmessungen C × D, was vorzugsweise den Abmessungen einer Normpalette entspricht, angeordnet werden können und unter Berücksichtigung einer maximalen Toleranzabweichung von +/- 2 % die Bedingung X1 × (A1 × B) = C × D gilt.
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Anders ausgedrückt ist der erfindungsgemäße Mehrwegtransportbehälter so ausgelegt, dass seine Abmessungen im geöffneten Zustand, d.h. mit schräg nach außen und unten abstehenden Deckelteilen, ein Modulmaß aufweisen, welches auf eine definierte rechteckige Formation abgestimmt ist, bei der es sich vorzugsweise um eine genormte Palette handelt. Darunter ist zu verstehen, dass die Anzahl X1 an erfindungsgemäßen Mehrwegtransportbehältern im offenen Zustand die definierte rechteckige Formation vollständig und ohne Überstand überdecken. Die Abmessung A1 beschreibt die Spannweite der vollständig geöffneten, nach außen geklappten und seitlich (z.B. an dem Stapelrand) anliegenden Deckelteile. Die Abmessung A2 beschreibt die Breite der ersten Seitenwände, wobei es sich hierbei um die Seitenwände ohne die Deckelteile handelt. Die Abmessung B beschreibt die Breite der zweiten Seitenwände, wobei es sich hierbei um die Seitenwände handelt, an denen die Deckelteile angebracht sind. Bei den Abmessungen C × D handelt es sich um die Abmessungen der (von oben) projizierten Grundflächen der zu einem gegebenen Rechteck angeordneten Mehrwegtransportbehälter.
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Durch ein Verhindern von Freiflächen auf beispielsweise einer Palette bzw. von Abständen oder Lücken kann bei einem Transport und einer Lagerung der leeren (genesteten) Mehrwegtransportbehälter im geöffneten Zustand eine Raum- und damit Kosteneffizienz erzielt werden. Die erfindungsgemäßen Mehrwegtransportbehälter stützen sich gegenseitig aneinander ab und ein Verrutschen oder Kippen der Mehrwegtransportbehälter kann so effektiv vermieden werden.
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Gemäß einem alternativen Aspekt der Erfindung beinhaltet ein Mehrwegtransportbehälter, insbesondere nestbarer Mehrwegtransportbehälter einen Boden, zwei gegenüberliegende erste Seitenwände und zwei gegenüberliegende zweiten Seitenwände. Weiter beinhaltet der Mehrwegtransportbehälter vier Deckelteile, die an der von dem Boden abgewandten Seite an den ersten und zweiten Seitenwänden gelenkig angebracht sind und zum Verschließen des Mehrwegtransportbehälters jeweils nach innen und zum Öffnen des Behälters jeweils nach außen klappbar sind. Das Grundmaß des Mehrwegtransportbehälters weist im offenen Zustand die Abmessung A1 × B1 und im geschlossenen Zustand die Abmessung A2 × B2 auf, wobei A1 größer als A2 ist und B1 größer als B2 ist. Die Abmessungen des Mehrwegtransportbehälters sind so gewählt, dass eine Anzahl X1 baugleicher Mehrwegtransportbehälter im genesteten oder offenen Zustand nebeneinander in einer definierten rechteckigen Formation mit den Abmessungen C × D, was vorzugsweise den Abmessungen einer Normpalette entspricht, angeordnet werden können und unter Berücksichtigung einer maximalen Toleranzabweichung von +/- 2 % die Bedingung X1 × (A1 × B1) = C × D gilt.
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Anders ausgedrückt ist der Mehrwegtransportbehälter in dem alternativen Aspekt mit vier Deckelteilen ausgebildet, wobei der Mehrwegtransportbehälter im geöffneten Zustand ein Modulmaß aufweist, welches auf eine definierte rechteckige Formation abgestimmt ist, bei der es sich vorzugsweise um eine genormte Palette handelt. Darunter ist zu verstehen, dass die Anzahl X1 an erfindungsgemäßen Mehrwegtransportbehältern im offenen Zustand die definierte rechteckige Formation vollständig und ohne Überstand überdecken. Die Abmessungen A1 und B1 beschreiben Spannweiten der vollständig geöffneten, nach außen geklappten und seitlich (z.B. an dem Stapelrand) anliegenden Deckelteile. Abmessung A2 beschreibt die Breite der ersten Seitenwände und die Abmessung B2 die Breite der zweiten Seitenwände.
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Gemäß einem Aspekt kann X2 × A1 = C und X3 × B = D gelten, wobei X2 und X3 ganze Zahlen sind.
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In anderen Worten kann eine erste Seitenlänge C der rechteckigen Formation einem ganzzahligen Vielfachen der Spannweite der an dem Stapelrand anliegenden Deckenteile in einem geöffneten Zustand des erfindungsgemäßen nestbaren Transportbehälters entsprechen. Weiterhin kann eine zweite Seitenlänge D der rechteckigen Formation einem ganzzahligen Vielfachen der Breite B des erfindungsgemäßen Transportbehälters entsprechen. Auch bei diesem Aspekt ist zu beachten, dass eine Toleranzabweichung von bis zu 2 % berücksichtigt werden soll.
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In einem weiteren Aspekt kann es sich es sich bei der rechteckigen Formation um die Abmessungen einer Europalette handeln, welche die Abmessungen C = 1200 mm × D = 800 mm aufweist.
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In anderen Worten können die erfindungsgemäßen Mehrwegtransportbehälter in ihrem geöffneten Modulmaß auf die Abmessungen einer Europalette abgestimmt sein. Eine Europalette weist die Abmessungen C = 1200 mm und D = 800 mm auf.
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Durch die Abstimmung auf die Abmessungen einer Europalette sind die erfindungsgemäßen Mehrwegtransportbehälter mit den meisten gängigen Lager- und Transportsystemen kompatibel.
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In einem weiteren Aspekt können die Deckelteile fest mit dem Mehrwegtransportbehälter verbunden sein.
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Anders ausgedrückt sind die Deckelteile über Scharniere beweglich mit Seitenwänden des Mehrwegtransportbehälters verbunden, so dass die Deckelteile nicht von dem Mehrwegtransportbehälter entfernt werden können. Die Deckelteile sind hierbei an gegenüberliegenden Seitenwänden einseitig über die Scharniere mit den Seitenwänden verbunden. Bei dem Scharnier kann es sich um ein Stangenscharnier, ein gerolltes Scharnier oder um eine beliebige geeignete Scharnierart handeln.
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Durch die feste Einheit von Mehrwegtransportbehälter und Deckelteilen wird verhindert, dass Deckelteile während dem Transport oder der Lagerung verrutschen oder abhandenkommen. Zusätzlich wird durch die Befestigung des Deckels mit einem Scharnier die Handhabung des Mehrwegtransportbehälters für den Benutzer erleichtert.
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In einem weiteren Aspekt können die nach außen klappbaren Deckelteile im geöffneten Zustand jeweils an einem Stapelrand der Seitenwände seitlich anliegen und in definiertem Winkel von der jeweiligen Seitenwand abstehen und damit das Grundmaß des Mehrwegtransportbehälters vergrößern.
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Genauer gesagt klappen die Deckelteile bei einem Öffnen der Deckelteile um den Drehpunkt der Scharniere und die Oberseite des Deckelteils im geschlossenen Zustand liegt im geöffneten Zustand an der nach außen gerichteten Oberfläche der jeweiligen Seitenwand an. Da der Stapelrand der am weitesten nach außen ragende Teil der Seitenwände ist, verhindert der Stapelrand ein vollständiges Aufklappen der Deckelteile in die Senkrechte, sondern stützt die Deckelteile in definiertem Winkel zu der jeweiligen Seitenwand.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann der Mehrwegtransportbehälter so gestaltet sein, dass der definierte Winkel zwischen den Deckelteilen und den Seitenwänden im genesteten Zustand dem definierten Winkel zwischen den Deckelteilen und den Seitenwänden im ungenesteten Zustand entspricht
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In anderen Worten verändert ein Nesten der Mehrwegtransportbehälter nicht den Winkel, in dem die Deckelteile von den Seitenwänden im geöffneten Zustand abstehen, da die Position der Deckelteile lediglich von dem zugehörigen Mehrwegtransportbehälter festgelegt ist und nicht von weiteren, darunter oder darüber genesteten Mehrwegtransportbehältern beeinflusst wird. Daraus resultiert, dass sich das Grundmaß des offenen Mehrwegtransportbehälters nicht von dem Grundmaß mehrerer ineinander genesteter Mehrwegtransportbehälter unterscheidet.
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In einem weiteren Aspekt können die Mehrwegtransportbehälter in dem geöffneten Zustand so angeordnet sein, dass jeweils die Seitenwände mit Deckelteilen und die Seitenwände ohne Deckelteilen benachbarter Mehrwegtransportbehälter einander zugewandt sind.
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So können die Mehrwegtransportbehälter in dem offenen Zustand so angeordnet sein, dass die langen Seitenflächen des Mehrwegtransportbehälters, bei denen es sich in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel um die ersten Seitenflächen des Mehrwegtransportbehälters handelt, parallel zu den langen Seiten des Rechtecks angeordnet sind und die kurzen Seitenflächen des Mehrwegtransportbehälters, bei denen es sich in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel um die zweiten Seitenflächen des Mehrwegtransportbehälters handelt, parallel zu den kurzen Seiten des Rechtecks angeordnet sind. Es sind jedoch auch Ausführungsbeispiele vorstellbar, bei denen die kurze Seite der Mehrwegtransportbehälter im offenen Zustand parallel zur langen Seite des Rechtecks angeordnet sind.
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In einem weiteren Aspekt können die Abmessungen A1 × B des geöffneten oder genesteten Mehrwegtransportbehälters 600 mm × 400 mm oder 300 mm × 400 mm oder 400 mm × 400 mm oder 300 mm × 200 mm betragen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann der Mehrwegtransportbehälter so gestaltet sein, dass der Mehrwegtransportbehälter aus Kunststoff besteht. So kann ein erfindungsgemäßer Mehrwegtransportbehälter beispielsweise aus Polypropylen oder Polyethylen im Spritzgießverfahren gefertigt werden.
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Figurenliste
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- 1 ist eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Mehrwegtransportbehälters in einem Zustand, in dem Deckelteile geschlossen sind;
- 2 ist eine weitere perspektivische Ansicht des in 1 gezeigten Mehrwegtransportbehälters in einem Zustand, in dem die Deckelteile geschlossen sind;
- 3 ist eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Mehrwegtransportbehälters in einem Zustand, in dem die Deckelteile geschlossen sind;
- 4 ist eine weitere Seitenansicht des erfindungsgemäßen Mehrwegtransportbehälters in einem Zustand, in dem die Deckelteile geschlossen sind;
- 5 ist eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Mehrwegtransportbehälters in einem Zustand, in dem Deckelteile geöffnet sind;
- 6 ist eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Mehrwegtransportbehälters in einem Zustand, in dem Deckelteile geöffnet sind;
- 7 ist eine Ansicht einer Anzahl erfindungsgemäßer Mehrwegtransportbehälter in einem Zustand, in dem die Deckelteile geöffnet sind, wobei die Mehrwegtransportbehälter in einer definierten rechteckigen Anordnung auf einer Palette angeordnet sind;
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der vorliegenden Offenbarung auf der Basis der zugehörigen Figuren beschrieben.
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1 und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel des Mehrwegtransportbehälters 1 in perspektivischen Ansichten, in einem geschlossenen Zustand. Der Mehrwegtransportbehälter ist vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt. Der Mehrwegtransportbehälter 1 weist einen rechteckförmigen Boden 3 auf, an dessen Kanten sich erste (lange) Seitenwände 5 und zweite (kurze) Seitenwände 7 nach oben erstrecken. Die Winkel β, φ (siehe 3 und 4) zwischen Boden und den ersten und zweiten Seitenwänden beträgt vorzugsweise mehr als 90°. Die ersten Seitenwände 5 erstrecken sich in dem ersten Ausführungsbeispiel an den langen Kanten des Bodens 3 nach oben und die zweiten Seitenwände 7 erstrecken sich an den kurzen Kanten des Bodens 3 nach oben. Die ersten Seitenwände 5 sind mit den zweiten Seitenwänden 7 verbunden und bilden eine Umwandung des Mehrwegtransportbehälters 1. Die ersten und zweiten Seitenwände 5, 7 sind derart ausgeformt, dass der vom Boden 3 und der Umwandung definierte Raum sich in Richtung weg vom Boden 3 aufweitet. Vorzugsweise sind die Umwandung und der Boden 3 einteilig ausgeführt. Es sind jedoch mehrteilige Ausführungsformen vorstellbar, bei denen die Seitenwände 5, 7 und der Boden 3 lösbar, beispielsweise durch eine Steck- oder Schraubverbindung, miteinander verbunden sind.
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Um zu gewährleisten, dass sich mehrere genestete Mehrwegtransportbehälter 1 auch in einem nassen oder feuchten Zustand gut voneinander trennen lassen und nicht aufgrund von Adhäsions- und Kohäsionskräften aneinander haften, ist an der von dem Boden 3 abgewandten Seite der Umwandung ein (umlaufender) Stapelrand 9 vorgesehen, dessen Dicke größer ist als die Dicke der restlichen Umwandung. Der Stapelrand 9 ragt an der Außenseite des Mehrwegtransportbehälters 1 seitlich vor. Wird also ein Mehrwegtransportbehälter 1 in einen baugleichen Mehrwegtransportbehälter 1' genestet, liegt die Unterseite des Stapelrands 9 des oberen Mehrwegtransportbehälters 1 auf den oberen Ränder der Seitenwände 5', 7` des unteren Mehrwegtransportbehälters 1' auf. Dies hat zur Folge, dass der Boden 3 und die Seitenwände 5, 7 des oberen Mehrwegtransportbehälters 1 keinen Flächenkontakt mit dem Boden 3' bzw. den Seitenwänden 5', 7' des unteren Mehrwegtransportbehälters 1 ` in Kontakt kommen. Der Stapelrand 9 kann auch in einer Stegform ausgebildet sein. Das heißt, der Stapelrand 9 kann einzelne Stege beinhalten, die umlaufend an der Außenseite der Umwandung des Mehrwegtransportbehälters 1 vorgesehen sind und fest mit der Umwandung des Mehrwegtransportbehälters 1 verbunden sind.
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An der von dem Boden 3 abgewandten Seite der Umwandung sind an den oberen Kanten der zweiten Seitenwände 7 Scharniere 11 vorgesehen, über welche Deckelteile 13, 15 klappbar mit den zweiten Seitenwänden 7 verbunden sind. Im geschlossenen Zustand liegen die Deckelteile 13, 15 auf dem oberen Rand 17 der aus den ersten und den zweiten Seitenwänden 5, 7, gebildeten Umwandung auf und verschließt eine Behälteröffnung 19 des Mehrwegtransportbehälters 1 (siehe 1). Der erste Deckelteil 13 kann an seiner Außenseite Noppen 21 aufweisen, die bei einem Stapeln der geschlossenen Mehrwegtransportbehälter 1 rutschhemmend wirken. Der zweite Deckelteil 15 kann an seiner Außenseite eine glatte Fläche aufweisen, die das Anbringen eines Etiketts ermöglicht. Ein in seiner Dicke an der Außenseite reduzierter Abschnitt 131 des ersten Deckelteils 13 liegt im geschlossenen Zustand unter einem in seiner Dicke an der Innenseite reduzierten Abschnitt 151 des zweiten Deckelteils 15 (siehe bspw. 6). Die Deckelteile 13, 15 weisen in einem ersten Ausführungsbeispiel die gleiche Länge auf. Der erfindungsgemäße Mehrwegtransportbehälter 1 kann Nasen 23 in Form von lokalen Erhöhungen des Randes 17 aufweisen, die die Deckelteile 13, 15 im geschlossenen Zustand stützen. Im geöffneten Zustand klappen die Deckelteile 13, 15 nach unten und liegen außen an dem Stapelrand 9 an. Dadurch bildet sich zwischen den Deckelteilen 13, 15 und den zweiten Seitenwänden 7 jeweils ein Winkel α und die Deckelteile 13, 15 stehen von den zweiten Seitenwänden 7 ab. Dies hat zur Folge, dass sich das Grundmaß des Mehrwegtransportbehälters 1 und damit sein Platzbedarf vergrößert. Unter Grundmaß wird die projizierte Grundfläche des Mehrwegtransportbehälters 1 verstanden.
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Im geschlossenen Zustand betragen die Abmessungen des Grundmaßes des Mehrwegtransportbehälters 1 A2 × B, wobei A2 die Breite der ersten Seitenwände 5 (inklusive des Stapelrands 9) beschreibt, an deren oberen Ende kein Deckelteil 13 angebracht ist, oder in anderen Worten den äußeren Abstand zwischen den Außenkanten des Stapelrands 9 (siehe 3 und 6). Im geöffneten Zustand betragen die Abmessungen des Grundmaßes des Mehrwegtransportbehälters 1 A1 × B, wobei A1 den Abstand zwischen dem äußersten Punkt des heruntergeklappten Deckelteiles 13 zu dem äußersten Punkt des heruntergeklappten Deckelteils 15 beschreibt (siehe 6). In anderen Worten beschreibt A1 die Spannweite der vollständig geöffneten Deckelteile 13 und 15, wobei vollständig geöffnet heißt, dass die Deckelteile 13,15 an jeweils an dem Stapelrand 9 anliegen.
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Der Winkel α zwischen den zweiten Seitenwänden 7 und den Deckelteilen 13, 15 bleibt bei dem Nesten der Mehrwegtransportbehälter 1 unverändert, da die Deckelteile 13, 15 im genesteten Zustand an dem Stapelrand 9 des jeweiligen Mehrwegtransportbehälters 1 und nicht an einem Mehrwegtransportbehälter 1 oberhalb oder unterhalb im genesteten Stapel anliegen. Das bedeutet, dass das Grundmaß des geöffneten Mehrwegtransportbehälters 1 dem Grundmaß einer Anzahl genesteter Mehrwegtransportbehälters 1 entspricht.
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In dem ersten Ausführungsbeispiel sind die Mehrwegtransportbehälter 1 im offenen Zustand, wie in 7 dargestellt, zu einem Rechteck angeordnet. Hierbei zeigen die Behälteröffnungen 19 der Mehrwegtransportbehälter 1 alle nach oben. Nebeneinanderstehende Mehrwegtransportbehälter 1 sind so orientiert, dass die ersten Seitenwände 5 einander benachbarter Mehrwegtransportbehälter 1 einander zugewandt sind und die zweiten Seitenwände 7 benachbarter Mehrwegtransportbehälter 1 einander zugewandt sind. Die nach außen geklappten Deckelteile 13, 15 zweier benachbarter Mehrwegtransportbehälter 1 berühren sich dabei an ihren Enden leicht. Die ersten (langen) Seitenwände 5 sind hierbei parallel zu den langen Seiten des Rechtecks angeordnet und die zweiten (kurzen) Seitenwände 7 sind hierbei parallel zu den kurzen Seiten des Rechtecks angeordnet. In dem in 7 dargestellten Ausführungsbeispiel entspricht die Abmessung C des Rechtecks der Abmessung 4 × A1 des geöffneten Mehrwegtransportbehälters 1. Die Abmessung D des Rechtecks entspricht in dem in 8 dargestellten Ausführungsbeispiel der Abmessung 4 × B des geöffneten Mehrwegtransportbehälters. In dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel können demnach sechzehn Mehrwegtransportbehälter 1 in dem beschriebenen Rechteck in einer 4 × 4 Formation angeordnet werden.
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Bevorzugt handelt es sich bei dem Rechteck um ein Rechteck mit den Abmessungen einer gebräuchlichen Palette 25, beispielsweise einer Europalette mit den Abmessungen 1200 mm × 800 mm.
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In einer weiteren Ausführungsform sind Deckelteile 13, 15 an ersten Seitenwänden 5 vorgesehen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die beiden Deckelteile 13, 15 identisch aufgebaut und schließen auf Stoß.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind in den ersten und / oder zweiten Seitenwänden 5, 7 Tragegriffe, beispielsweise in Form von Ausschnitten vorgesehen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform entspricht der Winkel φ zwischen dem Boden 3 und den zweiten Seitenwänden 7 dem Winkel β zwischen dem Boden und den ersten Seitenwänden 5.
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In einer weiteren Ausführungsform weist jeder oder einige der Behälter vier Deckelteile auf, welche mit der jeweilen Seitenwand 5, 7 gelenkig verbunden sind und sich zu allen vier Seiten nach außen klappen lassen. Die Abmessungen des Behälters sind in einem entsprechend Verhältnis so angepasst, dass die Abmessungen der Behälter im geöffneten Zustand auf die Abmessungen einer gebräuchlichen Palette, insbesondere einer Europalette abgestimmt sind.
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Da bei einer Herstellung der erfindungsgemäßen Mehrwegtransportbehälter übliche Toleranzen in Kauf zu nehmen sind, fallen ausdrücklich auch solche Mehrwegtransportbehälter unter den Schutzumfang der vorliegenden Anmeldung, deren Abmessungen bzw. Abmessungsverhältnisse um bis zu plus / minus 1,5 Prozent von den angegebenen Verhältnissen bzw. Bedingungen abweichen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Mehrwegtransportbehälter
- 3
- Boden
- 5
- erste Seitenwand
- 7
- zweiten Seitenwand
- 9
- Stapelrand
- 11
- Scharnier
- 13
- Deckelteil
- 131
- reduzierter Abschnitt
- 15
- Deckelteil
- 151
- reduzierter Abschnitt
- 17
- Rand
- 19
- Behälteröffnung
- 21
- Noppen
- 23
- Nase
- 25
- Palette
- A1
- Abmessung A1
- A2
- Abmessung A2
- B
- Abmessung B
- C
- Abmessung C
- D
- Abmessung D
- α
- Winkel α
- β
- Winkel β
- φ
- Winkel φ