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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Werkstücks, wobei das Werkstück insbesondere zumindest abschnittsweise aus Holz oder einem Holzwerkstoff, wie eine Spanplatte oder Faserplatte (MDF, HDF), ausgebildet ist. Ferner wird ein Bearbeitungs- und Handhabungssystem bereitgestellt.
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Stand der Technik
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Die aktuellen Wertschöpfungsprozesse bei der Bearbeitung von Werkstücken für die Möbelindustrie (Wohnzimmer, Bad- u. Küchenmöbel) als auch Plattenindustrie allgemein sehen die Anbringung eines Dekors an den Breitflächen vor. Hierbei wird das Roh-Werkstück (Großformatplatte) entweder bereits bei dessen Herstellung mit einem Dekor versehen, oder das Dekor wird mittels eines Druckvorgangs am Roh-Werkstück ausgebildet. Beim indirekten Tiefdruckverfahren (Flüssigbeschichten mit Walzenwerken) kann dies während der Herstellung der Großformatplatten geschehen, wobei diese Großformatplatten erst später in unterschiedliche Standardgrößen für den Plattenmarkt oder kommissionsgerecht für das Endprodukt zugeschnitten werden.
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Bei diesem Vorgehen wird demnach nach dem Bedrucken des Roh-Werkstücks ein streifenförmiges Beschichtungsmaterial (auch „Kantenband“ genannt) am Werkstück aufgebracht. Allerdings muss dieses unter anderem farblich an das aufgedruckte Dekor angepasst sein.
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Somit müssen die entsprechenden Werkstücke mit dem gewünschten Dekor auf Ober- u. Unterseite als auch das dazugehörige, passende Kantenband für die Produktion an den Maschinen zur Verfügung gestellt und eingelagert werden. Außerdem entstehen nach den Bearbeitungsschritten Restmaterialien (Trägerplatte, Kantenbänder), die gegebenenfalls nicht wiederverwendet werden können und somit entweder eingelagert oder entsorgt werden müssen.
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Bei anderen Breitflächenkaschierverfahren werden folienförmige Halbformate (Dekorfinishfolien, das heißt thermoplastische Folien aus PVC, PP, PET, Laminate, HPL, CPL oder auch Furniere), die das Dekor enthalten, mit Hilfe eines Bindemittels (Klebstoffe: UF- oder UMF-Harzleime, PVAc- oder EVA Dispersionsklebstoffe, Schmelzklebstoffe) auf die Trägerplatte (MDF, HDF, Spanplatte) appliziert. Auch bei diesen Verfahren müssen passende Kantenbänder für die Produktion vorgehalten werden.
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Darstellung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen, mit dem ein Herstellungsprozess flexibler und dabei hochwertig gestaltet werden kann.
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Der Gegenstand des Anspruchs 1 stellt ein entsprechendes Verfahren bereit. Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen sowie nachfolgend beschrieben.
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Insbesondere wird ein Verfahren zum Herstellen eines plattenförmigen Werkstücks, umfassend die Schritte: Bereitstellen eines plattenförmigen Roh-Werkstücks, insbesondere einer Großformatplatte, Aufteilen des Roh-Werkstücks, um ein oder mehrere Werkstücke auszubilden, Aufbringen eines streifenförmigen Beschichtungsmaterials an einer oder mehreren Schmalflächen des zumindest einen Werkstücks, und spanende Bearbeitung des zumindest einen Werkstücks. Im Zuge des Verfahrens wird zumindest eine Breitfläche in einem ersten Digitaldruckvorgang und zumindest eine mit dem streifenförmigen Beschichtungsmaterial versehene Schmalfläche in einem zweiten Digitaldruckvorgang bedruckt wird, wobei der erste und der zweite Druckvorgang nach dem Aufteilen des Roh-Werkstücks durchgeführt wird.
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Ein streifenförmigen Beschichtungsmaterial kann insbesondere aus einem Kunststoffmaterial gefertigt sein oder ein Furnier umfassen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass ein Bedrucken der Breitflächen (Ober- und Unterseite) des Werkstücks und das Bedrucken des streifenförmigen Beschichtungsmaterials mit einem (individuellen) Dekor im Digitaldruckverfahren im Zuge der Verarbeitung des aus einem Roh-Werkstück erhaltenen Werkstücks durchgeführt wird. Somit wird die Varianz und Komplexität an einen späteren Punkt des Herstellungsprozesses gelegt, sodass erst zu diesem Zeitpunkt individuelle Kundenwünsche eingebracht werden. Dabei kann eine Bohrbearbeitung als Beispiel einer spanenden Bearbeitung durch das dann durchgeführte Bedrucken im Rahmen des Digitaldruckverfahrens vor späteren äußeren Einflüssen, wie zum Beispiel Feuchtigkeit, Nässe u. anderen Beschädigungen während dem Transport, der Lagerung als auch bei der finalen Verwendung beim Endkunden geschützt werden. Zusätzlich verringert dieses Vorgehen die Sichtbarkeit der Auswirkungen der spanenden Bearbeitung, zum Beispiel Bohrlöcher, und verbessert somit das Gesamterscheinungsbild des Werkstückes.
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Das Bedrucken der Breitfläche in einem ersten Digitaldruckvorgang kann vor, während oder nach einem Bedrucken der Schmalfläche in einem zweiten Digitaldruckvorgang erfolgen. Allerdings ist es besonders bevorzugt, dass das Bedrucken der Breitfläche in einem ersten Digitaldruckvorgang nach dem Bedrucken der Schmalfläche in einem zweiten Digitaldruckvorgang erfolgt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren hat ferner den Vorteil, dass das Dekor der Breitfläche(n) und der Schmalfläche(n) übereinstimmen. Ferner können individuelle Kundenwünsche ohne Erhöhung der Varianz des Werkstücks oder der streifenförmigen Beschichtungsmaterialien bedient werden. Dies führt zu einer Reduzierung der Komplexität im Produktionsprozess und bei der Materialhandhabung.
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Ferner kann der Lagerbestand an Restmaterialien deutlich reduziert werden, da nur unifarbene Werkstücke und/oder unifarbene, streifenförmige Beschichtungsmaterialien bereitgehalten werden müssen. Dadurch reduziert sich der allgemeine Organisationsaufwand und Kundenwüsche können ohne längere Lieferzeiten bedient und gegebenenfalls auch kurzfristig geändert werden.
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Darüber hinaus wird die Qualität der Werkstücke durch Beschichtung und Versiegelung der spanend bearbeitenden Abschnitte (insbesondere Bohrlöcher) erreicht.
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Im Rahmen eines Digitaldrucks, Digitaldruckvorgangs oder Digitaldruckverfahrens können die folgenden Schritte, bevorzugt in der genannten Reihenfolge, durchgeführt werden: Auftragen eines Primers/Haftgrunds an der zu bedruckenden Oberfläche zur Herstellung und/oder Verbesserung der Hafteigenschaften, Bedrucken einer Oberfläche mittels eines Digitaldruckers, insbesondere einer Inkjet-Druckeinrichtung, und Versiegeln/Schützen/Veredeln der dann bereits bedruckten Oberfläche mit einer Beschichtung zum Schutz vor äußeren Einflüssen wie z.B. UV-Strahlung, Abrieb, Kratzer oder Schläge. Die zuletzt genannten Beschichtungen können mittels eines Walzen- oder Spritzlackierverfahrens oder eines Inkjet-Verfahrens aufgetragen werden.
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Gemäß einer Ausführungsform wird im Zuge des ersten und zweiten Digitaldruckvorgang eine optisch und/oder haptisch wahrnehmbare Oberfläche bereitgestellt. Insbesondere kann die Digitaldruckeinrichtung eingerichtet sein, eine Oberfläche mit einem graphischen Muster, Bild, oder dergleichen zu bedrucken und ggf. zusätzlich mit einer strukturierten Oberfläche/ einer haptisch wahrnehmbaren Struktur zu versehen.
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Das Verfahren kann ferner den Schritt des Finalisierens der Herstellung, insbesondere der Montage von Anbauteilen am Werkstück, des Verpackens des Werkstücks und/oder Bereithalten des Werkstücks für den Versand umfassen.
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Es ist bevorzugt, dass der erste und der zweite Digitaldruckvorgang zwischen zwei der zuvor genannten Schritte durchgeführt werden, insbesondere nacheinander oder parallel.
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Es ist bevorzugt, dass der erste Digitaldruckvorgang, im Zuge dessen eine Breitfläche eines Werkstücks bedruckt wird, während oder nach dem zweiten Digitaldruckvorgang durchgeführt wird. Somit kann eine äußerst präzise Bedruckung durchgeführt werden. Selbst wenn beim Bedrucken der Schmalfläche des Werkstücks ein Overspray stattfinden würde, können die hierdurch auftretenden Verunreinigungen an der Breitfläche durch das Bedrucken im Zuge des ersten Digitaldruckvorgangs korrigiert werden. Dies ist besonders vorteilhaft, da es sich bei der Breitfläche oftmals um die Hauptsichtseite handelt.
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Es ist bevorzugt, dass das Aufteilen des Roh-Werkstücks mit einer Säge durchgeführt wird. Somit kann ein hoher Durchsatz bei geringem Materialverlust gewährleistet werden. Nach Aufteilen des Roh-Werkstücks in mehrere Werkstücke können diese vor der Weiterverarbeitung vereinzelt werden.
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Ferner ist bevorzugt, dass der Schritt der spanenden Bearbeitung das Einbringen einer Bohrung, insbesondere in einer Breitfläche und/oder Schmalfläche, des Werkstücks umfasst.
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Der erste und der zweite Digitaldruckvorgang können nach dem Schritt des Aufbringens des Beschichtungsmaterials durchgeführt werden. Somit werden die Druckvorgänge in einen relativ späten Abschnitt des Fertigungsprozesses gelegt, sodass ein hoher Grad an Flexibilität gewährleistet wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass das Aufbringen von streifenförmigen Beschichtungsmaterialien in mehreren Durchläufen erfolgt. Dies reduziert die Komplexität einer entsprechenden Beschichtungseinrichtung.
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Ferner ist bevorzugt, dass der erste Digitaldruckvorgang und der zweite Digitaldruckvorgang nach dem Schritt der spanenden Bearbeitung des zumindest einen Werkstücks durchgeführt wird. Damit können die spanend bearbeitenden Abschnitte, insbesondere die bereits durchgeführte Bohrung(en), durch die Oberflächenveredelung des Digitaldruckvorgangs verschlossen und versiegelt werden.
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Es ist bevorzugt, dass die Schritte entlang einer Förderstrecke durchgeführt werden. Dabei können die Stationen, an denen die zuvor genannten Schritte durchgeführt werden, mittels Transporteinrichtungen verbunden sein.
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Die Erfindung stellt ferner ein Bearbeitungs- und Handhabungssystem bereit, das insbesondere eingerichtet ist, das Verfahren gemäß einem der zuvor genannten Aspekte auszuführen.
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Insbesondere umfasst das Bearbeitungs- und Handhabungssystem eine Einrichtung zum Aufbringen eines streifenförmigen Beschichtungsmaterials an einer oder mehreren Schmalflächen des zumindest einen Werkstücks, eine Einrichtung zum Durchführen einer spanenden Bearbeitung am zumindest einen Werkstück, und eine erste Digitaldruckeinrichtung zum Durchführen eines ersten Digitaldruckvorgangs zum Bedrucken einer Breitfläche und eine zweite Digitaldruckeinrichtung zum Durchführen eines zweiten Digitaldruckvorgang an einer mit dem streifenförmigen Beschichtungsmaterial versehenen Schmalfläche des Werkstücks.
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Gemäß einer Ausführungsform sind die Einrichtung zum Aufbringen eines streifenförmigen Beschichtungsmaterials und die Einrichtung zum Durchführen einer spanenden Bearbeitung in einer Durchlaufrichtung nacheinander angeordnet, bevorzugt in der genannten Reihenfolge.
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Es ist bevorzugt, dass die erste Digitaldruckeinrichtung und die zweite Digitaldruckeinrichtung eingerichtet sind, eine optisch und/oder haptisch wahrnehmbare Oberfläche bereitzustellen. Beispielsweise kann ein graphisches Muster, ein Bild oder dergleichen und ggf. eine strukturierte Oberfläche aufgedruckt werden.
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Ferner kann es vorgesehen sein, dass die erste Digitaldruckeinrichtung und die zweite Digitaldruckeinrichtung in einer Durchlaufrichtung nach der Einrichtung zum Aufbringen eines streifenförmigen Beschichtungsmaterials, insbesondere nach der Einrichtung zum Durchführen einer spanenden Bearbeitung, angeordnet sind.
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Figurenliste
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Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen.
- 1 zeigt einen Verfahrensablauf gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung.
- 2 zeigt einen Verfahrensablauf gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung.
- 3 zeigt einen Verfahrensablauf gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung.
- 4 zeigt einen Verfahrensablauf gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung.
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Beschreibung von Ausführungsformen
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Gleiche Bezugszeichen, die in verschiedenen Figuren aufgeführt sind, benennen identische, einander entsprechende, oder funktionell ähnliche Elemente.
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1 zeigt einen Verfahrensablauf gemäß einer ersten Ausführungsform. Im Rahmen des Verfahrens wird aus einem plattenförmigen Roh-Werkstück ein Werkstück hergestellt und dieses Werkstück für den Versand aufbereitet. In diesem Zusammenhang kommt ein Bearbeitungs- und Handhabungssystem zum Einsatz, mit dem das plattenförmige Roh-Werkstück bewegt, in Werkstücke aufgeteilt sowie die Werkstücke nachfolgend bearbeitet werden können. Das Bearbeitungs- und Handhabungssystem kann durch mittels Transportstrecken verbundene Stationen ausgebildet sein, oder ein Werkstück gelangt über einen Fördermechanismus, wie beispielsweise einem Wagen, einem Kran oder einem Roboter, von Station zu Station.
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Das Roh-Werkstück beziehungsweise die aus einem Roh-Werkstück gewonnenen Werkstücke sind insbesondere aus Holz oder Holzwerkstoffen ausgebildet, wie beispielsweise Küchenarbeitsplatten, Möbelfronten, Einlagebrettern, Fußböden oder dergleichen. Beispielsweise kann es sich bei einem Werkstück aus einem Holzwerkstoff um eine Spanplatte oder Faserplatte (MDF, HDF, etc.) handeln. Die plattenförmigen Werkstücke weisen zwei Breitflächen (Ober- und Unterseite) sowie mehrere Schmalflächen auf. Bei einem rechtwinklig ausgebildeten Werkstück sind in diesem Fall vier Schmalflächen vorhanden.
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Zu Beginn des Herstellungsprozesses wird ein Roh-Werkstück bereitgestellt (Schritt S1), welches als Halbzeug dem Bearbeitungs- und Handhabungssystem zugeführt wird. Das Bereitstellen des Roh-Werkstücks kann aus einem Plattenlager erfolgen, wobei Roh-Werkstücke an einem Zuführabschnitt des Bearbeitungs- und Handhabungssystems gestapelt und vereinzelt dem Bearbeitungs- und Handhabungssystem zugeführt werden.
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Aus diesem Roh-Werkstück werden durch Einsatz einer Aufteileinrichtung ein oder mehrere Werkstücke entnommen (Schritt S2), die nachfolgend der weiteren Verarbeitung zugeführt werden. Insbesondere kann es sich bei der Aufteileinrichtung um eine Plattenaufteilsäge handeln.
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Da die Schmalflächen durch Einsatz der Aufteileinrichtung freigelegt werden und äußere Schmalflächen des Roh-Werkstücks nicht beschichtet sind, wird in einem weiteren Arbeitsgang (Schritt S3) ein streifenförmiges Beschichtungsmaterial (auch „Kantenband“ genannt) an den jeweiligen Schmalflächen des Werkstücks aufgebracht. Das Aufbringen der Beschichtungsmaterialien an den verschiedenen Schmalflächen des Werkstücks kann hierbei in einem oder mehreren Durchläufen erfolgen. Das Aufbringen eines streifenförmigen Beschichtungsmaterials mit verschiedenen Beschichtungstechniken wird beispielsweise im Dokument
EP 2 243 619 A1 beschrieben.
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Nach dem Aufbringen des Beschichtungsmaterials wird eine spanende Bearbeitung, insbesondere ein Bohren und/oder Fräsen, am Werkstück durchgeführt (Schritt S4). Gemäß des hier beschriebenen Ausführungsbeispiels werden im Zuge dessen Bohrlöcher für Montage von Anbringteilen, wie Scharnieren, oder zur Befestigung mit einem anderen Werkstück ausgebildet. Zumindest eines der Bohrlöcher weist eine Öffnung in der Breitfläche oder Schmalfläche des Werkstücks auf.
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Im Rahmen des Verfahrens wird mit einer jeweiligen Inkjet-Druckeinrichtung ein erster Digitaldruckvorgang D1 (nachfolgend auch einfach erster „Druckvorgang“ bezeichnet) sowie ein zweiter Digitaldruckvorgang D2 (nachfolgend auch einfach zweiter „Druckvorgang“ bezeichnet) durchgeführt.
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Mit dem ersten Druckvorgang D1 werden dabei die Breitflächen des Werkstücks bedruckt (Ober- und Unterseite des Werkstücks). Ein solches Bedrucken mittels einer Inkjet-Druckeinrichtung kann dabei vollflächig erfolgen, wobei der Druckbereich derart eingestellt wird, um einen sogenannten Overspray im Randbereich der Breitfläche zu vermeiden. Mit einem Druckvorgang wird eine optisch und/oder haptisch wahrnehmbare Oberfläche bereitgestellt.
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Im Zuge des zweiten Druckvorgangs D2, der vor, während oder nach dem ersten Druckvorgang D1 durchgeführt wird, werden die Schmalflächen des plattenförmigen Werkstücks bedruckt. Besonders bevorzugt ist es dabei, dass der zweite Druckvorgang D2, mit dem die Schmalfläche bedruckt wird, vor dem ersten Druckvorgang (Bedrucken der Breitfläche) durchgeführt wird. Auch im Zuge des zweiten Druckvorgangs wird eine optisch und/oder haptisch wahrnehmbare Oberfläche bereitgestellt.
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Zumindest die in einer Durchlaufrichtung ausgerichteten Schmalflächen können dabei in einem Durchlauf bedruckt werden. Die quer zur Durchlaufrichtung ausgerichteten Schmalflächen, also im Fall eines rechtwinkligen Werkstücks die vordere und hintere Schmalfläche, können in einem weiteren Durchlauf bedruckt werden, nachdem das Werkstück um eine in vertikaler Richtung verlaufende Achse gedreht wurde.
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Nachdem somit der erste Druckvorgang D1 und der zweite Druckvorgang D2 durchgeführt wurden, werden weitere Anbauteile am Werkstück montiert, das Werkstück verpackt und für den Versand bereitgehalten (Schritt S5). Hiermit wird die Herstellung finalisiert.
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2 zeigt ein Verfahren gemäß einer zweiten Ausführungsform, welches ähnlich wie das Verfahren gemäß der ersten Ausführungsform ein Bereitstellen eines Rohwerkstücks (Schritt S1'), ein Aufteilen des Roh-Werkstücks (Schritt S2'), ein Aufbringen eines Beschichtungsmaterials (Schritt S3') sowie eine spanende Bearbeitung (Schritt S4') umfasst. An die spanende Bearbeitung des Werkstücks (Schritt S4') schließt sich der Schritt des Montierens, Verpackens sowie Versendens des Werkstücks (Schritt S5') an.
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Auch im Rahmen des Verfahrens gemäß der zweiten Ausführungsform wird mit einer jeweiligen Inkjet-Druckeinrichtung ein erster Druckvorgang D1' sowie ein zweiter Druckvorgang D2` durchgeführt, wobei mit dem ersten Druckvorgang D1' die Breitflächen und mit dem zweiten Druckvorgang D2` die Schmalflächen des Werkstücks bedruckt werden. Der zweite Druckvorgang D2` kann vor, während oder nach dem ersten Druckvorgang D1' durchgeführt werden.
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Allerdings unterscheiden sich die Zeitpunkte der Druckvorgänge D1', D2' von denjenigen gemäß der ersten Ausführungsform. Insbesondere werden der erste Druckvorgang D1' sowie der zweite Druckvorgang D2' zwischen dem Schritt des Aufbringens des Beschichtungsmaterials (Schritt S3') sowie des Schritts der spanenden Bearbeitung (Schritt S4') durchgeführt.
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3 zeigt ein Verfahren gemäß einer dritten Ausführungsform, welches ähnlich wie das Verfahren gemäß der ersten oder zweiten Ausführungsform ein Bereitstellen eines Rohwerkstücks (Schritt S1''), ein Aufteilen des Roh-Werkstücks (Schritt S2''), ein Aufbringen eines Beschichtungsmaterials (Schritt S3'') sowie eine spanende Bearbeitung (Schritt S4'') umfasst. Nach der spanenden Bearbeitung (Schritt S4'') wird das Werkstück montiert, verpackt und versandt (Schritt S5").
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Beim Verfahren gemäß der dritten Ausführungsform wird mit einer jeweiligen Inkjet-Druckeinrichtung ein erster Druckvorgang D1" sowie ein zweiter Druckvorgang D2'' durchgeführt, wobei mit dem ersten Druckvorgang D1'' die Breitflächen und mit dem zweiten Druckvorgang D2'' die Schmalflächen des Werkstücks bedruckt werden.
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Anders als in den zuvor beschriebenen Ausführungsformen wird der erste Druckvorgang D1'' nach dem Aufteilen des Roh-Werkstücks (Schritt S2''), jedoch vor dem Aufbringen eines Beschichtungsmaterials (Schritt S3'') durchgeführt. Der zweite Druckvorgang D2'' wird nach der spanenden Bearbeitung (Schritt S4'') und vor dem Schritt S5'' ausgeführt.
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In 4 wird ein Verfahren gemäß einer vierten Ausführungsform dargestellt, wobei das Verfahren gemäß einer vierten Ausführungsform ähnlich wie das Verfahren gemäß der ersten bis dritten Ausführungsform ein Bereitstellen eines Rohwerkstücks (Schritt S1'''), ein Aufteilen des Roh-Werkstücks (Schritt S2'''), ein Aufbringen eines Beschichtungsmaterials (Schritt S3''') sowie eine spanende Bearbeitung (Schritt S4''') umfasst. Nach der spanenden Bearbeitung (Schritt S4''') wird das Werkstück montiert, verpackt und versandt (Schritt S5''').
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Beim Verfahren der vierten Ausführungsform wird mit einer jeweiligen Inkjet-Druckeinrichtung ein erster Druckvorgang D1''' sowie ein zweiter Druckvorgang D2''' durchgeführt, wobei mit dem ersten Druckvorgang D1''' die Breitflächen und mit dem zweiten Druckvorgang D2''' die Schmalflächen des Werkstücks bedruckt werden.
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Allerdings wird gemäß der vierten Ausführungsform der erste Druckvorgang D1''' vor dem zweiten Druckvorgang D2''' durchgeführt. Insbesondere findet der erste Druckvorgang D1''' nach dem Aufteilen des Roh-Werkstücks (Schritt S2''') und vor dem Aufbringen eines Beschichtungsmaterials (Schritt S3''') statt. Der zweite Druckvorgang D2''' wird nach dem Aufbringen eines Beschichtungsmaterials (Schritt S3''') und vor der spanenden Bearbeitung (Schritt S4'') ausgeführt.
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Es ist für den Fachmann ersichtlich, dass einzelne, jeweils in verschiedenen Ausführungsformen beschriebene Merkmale auch in einer einzigen Ausführungsform umgesetzt werden können, sofern sie nicht strukturell inkompatibel sind. Gleichermaßen können verschiedene Merkmale, die im Rahmen einer einzelnen Ausführungsform beschrieben sind, auch in mehreren Ausführungsformen einzeln oder in jeder geeigneten Unterkombination vorgesehen sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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