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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kleidungsstück für Babys und Kleinkinder, umfassend ein Oberteil mit Ärmeln oder Armausschnitten und ein mit dem Oberteil über eine Mehrzahl von Verbindungsmitteln und Gegenverbindungsmitteln lösbar verbindbares Unterteil.
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Ein derartiges Kleidungsstück ist bereits aus der
US 6,223,352 B1 vorbekannt. Es handelt sich hierbei um einen so genannten Body, welcher den ganzen Rumpf des Kindes bekleidet und zwischen den Beinen eine Knopfreihe aufweist, mit welcher ein einfacher Zugang zum Windelbereich möglich ist. Hierzu sind zwei Verschlusslaschen gebildet, die zwischen den Beinen zusammengeführt und mit der Knopfreihe verschlossen werden.
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Üblicherweise werden Bodys in dieser Art und Weise verschlossen, wie dies auch die Schrift
US 2013/0298305 A1 zeigt, bei der ein Überziehen des Kleidungsstücks in geöffnetem Zustand über den Kopf des Kindes erfolgt und das Kleidungsstück über eine Knopfreihe am unteren Ende so erfolgt, dass das Kleidungsstück in alle Richtungen am Körper fixiert ist und sich beim Strampeln des Kindes nicht selbst hoch- oder herunterschieben kann.
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Im Gegensatz hierzu sieht die
US 6,223,352 B1 jedoch konkret vor, den Body in zwei Teile zu trennen, welche über drei Knopfreihen an Bauch und Rücken eines Oberteils in unterschiedlichen Höhen verbunden werden können. Der Body kann hierdurch auf verschiedene Körperlängen eingestellt werden, indem unterschiedliche der Knopfreihen gewählt und mit der korrespondierenden Knopfreihe an einem Unterteil verbunden werden.
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Problematisch ist hierbei jedoch, dass die Kinder hierbei unbequem auf den zahlreichen Knöpfen liegen, die sich jeweils sowohl auf der Bauchseite wie am Rücken befinden. Zudem verhält es sich so, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Kälte durch die Kontaktstelle in die Kleidung eintritt, mit jeder Knopfreihe steigt, um welche die beiden Teile weiter unten verbunden werden.
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Eine prinzipiell ähnliche Lösung zeigt die
DE 20 2013 003 642 U1 , bei der ebenfalls ein Oberteil mit Knöpfen mit einem Unterteil verbunden wird. Auch hier besteht die gleiche Problematik, dass Kälte in das Kleidungsstück eindringen kann, da die Verbindung so dicht an den Kanten des Kleidungsstücks liegt. Es ist hier zudem schwierig, die Knopfreihe am Rücken des Kindes zu erreichen, wenn dies auf dem Rücken liegt. Eine ähnliche Lösung ergibt sich nochmals aus der
FR 3 074 649 A1 .
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Vorteilhaft ist die Zweiteilung bekanntermaßen deshalb, weil sie erlaubt, bei einem Windelwechsel, bei dem auch ein Umziehen der Kleidung erforderlich wird, lediglich das Unterteil zu wechseln und das Oberteil am Kind zu lassen. Insbesondere bei Eingriffen in der Nacht ist ein vollständiges Entkleiden des Kindes schon für die Eltern, erst recht aber für das Kind, ein zusätzlicher Stressfaktor, den die Zweiteilung deutlich abmildert. Bei einer Zweiteilung ist ein Wechseln des Oberteils nur dann erforderlich, wenn dies ebenfalls nass wird. Häufig ist dies nur beim unteren Teil der Fall.
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Die
US 2007/0266472 A1 geht nach einem ähnlichen Prinzip vor, arbeitet aber mit anderen Verbindungsmitteln wie etwa Klettverschüssen, die umlaufend am Saum angebracht sind. Gerade bei Klettverschlüssen, welche durchaus eine bessere Dichtheit an den Kanten herstellen, besteht aber das Problem, dass diese vergleichsweise steif sind und deren Kanten bei einem Verlauf rund um den Bauch kratzen. Zudem sind sie nicht elastisch, so dass sie in aller Regel entweder spannen oder Falten werfen, auf denen das Kind dann wiederum unbequem liegt.
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Weiter ist auf die
CN 202 127 828 U zu verweisen, welche sowohl ein Aufknöpfen entlang eines vorderseitigen Knopfbands als auch entlang des Hosenbunds erlaubt und dadurch ebenfalls zweiteilig ist. Auch hier liegt das Kind auf den Knöpfen, in Bauchlage neben den Knöpfen des Hosenbunds auch auf der senkrechten Knopfreihe.
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Während also die Zweiteilung des Bodys im Stand der Technik wegen der Handhabbarkeit durchaus von Vorteil ist, führt sie zu einem unbequemen Liegen auf den Verbindungsmitteln von Oberteil und Unterteil und in den meisten Fällen ist damit zu rechnen, dass das Kleidungsstück bei Bewegungen des Kindes Kälte hereinlässt, weil die Verbindungsstellen gedehnt werden.
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Kleidungsstück für Babys und Kleinkinder zu schaffen, welches in ein Oberteil und ein mit diesem verbindbares Unterteil getrennt werden kann, bei dem das Kind aber dennoch nicht auf Verbindungsmitteln liegen muss, mit deren Hilfe Oberteil und Unterteil miteinander verbunden werden können.
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Dies gelingt mit einem Kleidungsstück für Babys und Kleinkinder gemäß den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1. Sinnvolle Ausgestaltungen eines solchen Kleidungsstücks können den sich anschließenden abhängigen Ansprüchen entnommen werden.
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Erfindungsgemäß ist ein Kleidungsstück für Babys und Kleinkinder vorgesehen, umfassend ein Oberteil mit Ärmeln oder Armausschnitten und ein mit dem Oberteil über eine Mehrzahl von Verbindungsmitteln und Gegenverbindungsmitteln lösbar verbindbares Unterteil, bei dem alle Verbindungsmittel ausschließlich in einem Seitenbereich des Oberteils unterhalb der Ärmel oder Armausschnitte und alle Gegenverbindungsmittel in einem Seitenbereich des Unterteils, deckungsgleich mit den jeweils korrespondierenden Verbindungsmitteln des Oberteils, angeordnet sind.
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Hierdurch ist der Vorteil erreicht, dass das Kind nach Bedarf nur ein neues Unterteil bekommen kann, da Oberteil und Unterteil getrennt werden können. Jedoch liegen Babys und Kleinkinder beim Schlafen in der Regel nicht auf der Seite, sondern regelmäßig in einer Rückenlage, später auch in einer Bauchlage. Die lediglich unterhalb der Ärmel angeordneten Verbindungsmittel sind daher so positioniert, dass das Kind darauf nicht zum Liegen kommt. Zudem können diese in der für den Windelwechsel üblichen Rückenlage des Kindes leicht erreicht und geöffnet und verschlossen werden, was bei Verbindungsmitteln besonders in der Rückenlage problematisch ist und je nach genauer Positionierung zu einem zusätzlichen Drehen des Kindes oder zumindest zu einem zusätzlichen Anheben führt.
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In vorteilhafter Weiterbildung kann das Oberteil eine Vorderseite und eine Rückseite aufweisen, wobei die Vorderseite entlang einer Saumkante eine Bauchschürze ausbildet, welche über eine Saumkante der Rückseite hinausragt. Gerade Babys liegen zu Anfang hauptsächlich auf dem Rücken, so dass die Ausbildung einer Bauchschürze, also eines Überhanges des Oberteils an seiner Vorderseite gegenüber seiner Rückseite, dazu führt, dass die exponierte Bauchseite sicher überlappt und das Eindringen von Kälte verhindert wird. Die Saumkante auf der Rückseite kann insbesondere auch deshalb höher liegen, weil dies ein Einnässen oder Beschmutzen des Oberteils unwahrscheinlicher macht. Bleibt das Oberteil infolge des kürzeren Rückenteils trocken, kann es am Kind bleiben und muss nicht gewechselt werden, auch wenn das Unterteil gegebenenfalls gewechselt werden muss.
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Weiter kann das Unterteil einen umlaufenden Brustsaum aufweisen. Dies führt die vorstehend beschriebene Überlegung weiter. Dadurch, dass das Unterteil bis zu einem Brustsaum aufwärts reicht, also erst an oder über der Brust des Kindes abschließt, zumeist knapp unterhalb der Brustwarzen des Kindes, ergibt sich eine breite Überlappung, so dass sichergestellt ist, dass keine Kälte in das Kleidungsstück ziehen kann. Zudem erlaubt eine breite Überlappung auch die Unterbringung von mehr Verbindungsmitteln im Seitenbereich des Kleidungsstücks, so dass die Verbindung sicherer wird.
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Mit besonderem Vorteil kann der Brustsaum als elastisches Bündchen ausgestaltet sein. Dies sorgt zusätzlich dafür, dass das Unterteil bei Bewegungen nicht verrutscht und nicht ausschließlich über die Verbindungsmittel von dem Oberteil gehalten werden muss.
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Bevorzugtermaßen kann dann beiderseits des Unterteils je ein Gegenverbindungsmittel in das Bündchen eingearbeitet sein. Dies hat den Vorteil, dass das Bündchen eine zusätzliche Polsterung des Verbindungsmittels bewirkt, so dass auch im unwahrscheinlichen Fall einer Seitenlage mit einer Abstützung direkt unter den Armen, oder auch bei einem unbeabsichtigten Verdrehen des Kleidungsstück um den Körper des Kindes herum, das Verbindungsmittel nicht zu einem unbequemen Liegen führen könnte.
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Weiter können dem Oberteil beiderseits jeweils wenigstens zwei Verbindungsmittel und dem Unterteil beiderseits jeweils wenigstens zwei Gegenverbindungsmittel zugeordnet sein. Vorzugsweise befinden sich im Seitenbereich auf jeder Seite ein Verbindungsmittel am oberen Ende der Überlappung und ein Verbindungsmittel an deren unterem Ende.
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Bevorzugtermaßen kann es sich bei den Verbindungsmitteln und/oder Gegenverbindungsmitteln um Haken und Ösen, Knopf und Knopfloch, Klettband und Flauschband oder korrespondierende Teile von Druckknöpfen handeln. Hierbei ist bei der Dimensionierung jedoch darauf zu achten, dass die Verbindungsmittel für das Kind nicht störend sind. Besonders bevorzugt werden als Verbindungsmittel Druckknöpfe verwendet.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass das Unterteil Beinausschnitte aufweist und zwischen den Beinausschnitten zwei Verschlusslaschen angeordnet sind, welche miteinander über lösbare Verschlussmittel verbindbar sind. Hierdurch kann das Unterteil wie bei einem üblichen Body nach unten hin geöffnet werden, so dass bei einem Windelwechsel die Verbindungsmittel geschlossen bleiben können.
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Zudem kann vorgesehen sein, dass den Verschlusslaschen mehrere alternative Verschlussmittel in unterschiedlicher Höhe zugeordnet sind. Dies ermöglicht auch bei dem erfindungsgemäßen Kleidungsstück, dass dieses an die Körperlänge des Kindes mit der Zeit angepasst wird, ohne dass die vorteilhafte Verbindung zwischen Oberteil und Unterteil davon betroffen wird.
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Die vorstehend beschriebene Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen
- 1 ein erfindungsgemäßes Kleidungsstück in einer schematischen frontalen Explosionsdarstellung,
- 2 das Kleidungsstück gemäß 1 in einer rückwärtigen Explosionsdarstellung,
- 3 das Kleidungsstück gemäß 1 in abermaliger rückwärtiger Darstellung in verbundenem Zustand, sowie
- 4 das Kleidungsstück gemäß 1 in frontaler Darstellung in verbundenem Zustand.
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1 zeigt die Vorderseite 8 eines Kleidungsstücks 1, welches aus einem Oberteil 2 und einem Unterteil 3 besteht, die wiederum in einer Explosionsdarstellung beabstandet dargestellt sind. Das Oberteil 2 ist nach Art eines Pullovers gefertigt und weist einen Bauchteil mit zwei Ärmeln 4 auf, wobei der Bauchteil an einer Saumkante 10 eine Bauchschürze 11 ausbildet. Wie später in 2 zu sehen sein wird, überlappt die Bauchschürze 11 eine Saumkante 17 auf der Rückseite 9 des Oberteils 2, so dass ein Freiliegen des Bauchbereichs eines Kindes, welches das Kleidungsstück 1 trägt, vermieden ist.
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Der zweite Teil des Kleidungsstücks 1 ist das Unterteil 3, welches im Wesentlichen einer Hose entspricht. Diese ist mit Beinausschnitten 13 versehen, welche nach innen durch eine erste Verschlusslasche 14 begrenzt ist, die von der Rückseite 9 nach vorne geführt ist, sowie durch eine zweite Verschlusslasche 15, welche von der Vorderseite 8 auf die erste Verschlusslasche 14 zuläuft und mit Verschlussmitteln 16, vorzugsweise in Form von Druckknöpfen, mit dieser verbunden ist.
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Das Unterteil 3 ist hierbei so lang gestaltet, dass des an einem oberen Ende mit einem Brustsaum 12 endet, so dass etwa die Hälfte der Höhe des Oberteils 2 als Überlappungsfläche bereitsteht um ein Eindringen von Kälte in das Kleidungsstück 1 zu verhindern. Entlang des weiten Überlappungsbereichs befinden sich beiderseits Verbindungsmittel 5 an dem Oberteil 2, welche mit korrespondierend positionierten Gegenverbindungsmitteln 6 an dem Unterteil zusammenwirken und allesamt in den Seitenbereichen 7 unterhalb der Ärmel 4 angeordnet sind. Hierdurch kommt das Kind, welches das Kleidungsstück 1 trägt, nicht in die Situation, unbequem auf den Verbindungsmitteln 5 oder den Gegenverbindungsmitteln 6 zu liegen.
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In 2 ist das Kleidungsstück 1 nochmals in einer Darstellung der Rückseite 9 wiedergegeben. Hierbei wird deutlich, dass die Saumkante 17 an der Rückseite 9 des Oberteils 2 höher liegt als die Saumkante 10 an der Bauchschürze 11 auf der Vorderseite 8.
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3 und 4 zeigen schließlich das Kleidungsstück 1, bei dem das Oberteil 2 und das Unterteil 3 miteinander über die Verbindungsmittel 5 und Gegenverbindungsmittel 6 verbunden sind. Der Bereich zwischen den Verbindungsmitteln ist dabei als Überlappungsbereich vorgesehen und hält das Kind im Inneren des Kleidungsstücks 1 warm.
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In der Praxis wird das Kind beim Anziehen zunächst eine Windel erhalten, über die dann das Unterteil 3 gezogen wird. Dieses wird entweder mit offenen oder geschlossenen Verschlussmitteln 16 wie eine Hose über die Windel gezogen und im Fall, dass die Verschlussmittel 16 geöffnet gewesen sind, dann nach der Positionierung geschlossen. Hierbei wird der Brustsaum 12 des Unterteils 3 bis in den Brustbereich, je nach Proportion des Kindes, jedoch zumeist bis knapp unter die Brust, hochgezogen. Dann wird das Oberteil 2 über den Kopf gezogen und nach dem Einfädeln der Arme in die Ärmel 4 über die oberen Verbindungsmittel 5 mit den Gegenverbindungsmitteln des Unterteils 3 verbunden. Nachdem das Oberteil 2 ganz heruntergekrempelt wurde, kann auch eine Verbindung der unteren Verbindungsmittel 5 mit den korrespondierenden Gegenverbindungsmitteln des Unterteils 3 erfolgen.
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Im Fall eines Windelwechsels wird dieser in aller Regel durch ein Öffnen der Verschlussmittel 16 ermöglicht. Sofern ein Wechsel des Unterteils 3, nicht aber des Oberteils 2, erforderlich ist, kann das Entblößen des Oberkörpers und der Arme des Kindes entfallen und es müssen nur die Verbindungsmittel 5 von den Gegenverbindungsmitteln 6 getrennt werden um das Unterteil 3 ausziehen zu können. Ein Wechsel nur des Unterteils 3 ist in solchen Fällen möglich.
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Vorstehend beschrieben ist somit ein Kleidungsstück für Babys und Kleinkinder, welches in ein Oberteil und ein mit diesem verbindbares Unterteil getrennt werden kann, bei dem das Kind aber dennoch nicht auf Verbindungsmitteln liegen muss, mit deren Hilfe Oberteil und Unterteil miteinander verbunden werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kleidungsstück
- 2
- Oberteil
- 3
- Unterteil
- 4
- Ärmel
- 5
- Verbindungsmittel
- 6
- Gegenverbindungsmittel
- 7
- Seitenbereich
- 8
- Vorderseite
- 9
- Rückseite
- 10
- Saumkante
- 11
- Bauchschürze
- 12
- Brustsaum
- 13
- Beinausschnitt
- 14
- erste Verschlusslasche
- 15
- zweite Verschlusslasche
- 16
- Verschlussmittel
- 17
- Saumkante
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 6223352 B1 [0002, 0004]
- US 20130298305 A1 [0003]
- DE 202013003642 U1 [0006]
- FR 3074649 A1 [0006]
- US 20070266472 A1 [0008]
- CN 202127828 U [0009]