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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Pixels für einen optischen Sensor, wobei das Pixel ein Substrat mit einem Signal-Pfad und einem Floating-Diffusion-Bereich, sowie ein Transfer-Gate umfasst, wobei das Transfer-Gate in einer ersten polykristallinen Silizium-Schicht über dem Signal-Pfad angeordnet ist, und wobei das Transfer-Gate zumindest teilweise durch eine digitale Gate-Oxid-Schicht von dem Substrat getrennt ist.
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Weiter betrifft die Erfindung ein Pixel, welches mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellt wurde.
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Bildsensoren werden häufig in Digitalkameras, Mobiltelefonen, insbesondere Smartphones, Sicherheitskameras sowie in medizinischen Anwendungen, Automobilanwendungen und anderen Anwendungen eingesetzt. Die Technologie zur Herstellung von Bildsensoren und insbesondere von komplementären Metalloxid-Halbleiter-Bildsensoren (CMOS) hat sich rasant weiterentwickelt. Beispielsweise haben die Anforderungen einer höheren Auflösung und eines geringeren Stromverbrauchs die weitere Miniaturisierung und Integration dieser Bildsensoren gefördert.
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CMOS-Sensoren basieren auf dem Photoeffekt und wandeln eintreffende Photonen in elektrische Ladungen um.
Ein CMOS-Sensor umfasst üblicherweise eine fotoaktive Fläche, einen Kondensator, ein Verstärkerelement und Datenleitungen zum Auslesen und Rückstellen. Dabei ist jedem CMOS-Pixel ein Verstärker zugeordnet, der eine Kondensatorspannung einem Analogsignalprozessor direkt zur Verfügung stellt. Jeder Pixel kann somit einzeln elektronisch ausgelesen werden.
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CMOS-Sensoren werden üblicherweise auf Wafern aus einkristallinem Silizium mittels Fotolithographie hergestellt.
Durch eine Vielzahl von Belackungen mit Fotolack, Belichten des Wafers durch unterschiedliche Fotomasken, Entwickeln und Wegätzen der belichteten Flächen, sowie lokaler Dotierungen mittels gezielter lonenimplantation werden auf der Wafer-Oberfläche eine Vielzahl NMOS- und PMOS-Transistoren gebildet. Insbesondere werden für die n-Dotierung Phosphor und für die p-Dotierung Bor verwendet.
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Anschließend wird auf der Wafer-Oberfläche durch einen weiteren Oxidationsprozess eine isolierende Gate-Oxid-Schicht aus Silizium-Oxid erzeugt.
Auf die Gate-Oxid-Schicht wird im Wechsel isolierendes Silizium-Oxid und elektrisch leitendes polykristallines Silizium zur Herstellung der Gates aufgebracht.
Weiter werden durch Ätzprozesse und ein Aufbringen von Metall elektrische Kontakte hergestellt.
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In einem herkömmlichen aktiven CMOS-Pixel wird die sogenannte Bildladung von der fotoaktiven Fläche mittels eines Transfer-Gates in einen Floating-Diffusion-Bereich übertragen und innerhalb des Pixels an einer „Floating Diffusion-Node“ in ein Spannungssignal umgewandelt. Die Floating Diffusion jedes Pixels wird durch einen Reset-Transistor auf ein Reset-Niveau zurückgesetzt, bevor die Bildladung für jede Belichtung von der Fotodiode auf die Floating Diffusion übertragen wird.
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Der Artikel „Leakage Current Non-Uniformity and Random Telegraph Signals in CMOS Image Sensor Floating Diffusions Used for In-Pixel Charge Storage“ (Le Roch et. al, Sensors 2019, 19, 5550) beschreibt ein Auftreten starker Dunkelentladungen in einer dünnen digitalen Gate-Oxid-Schicht in einem Überlappbereich einer Floating Diffusion Implementierung und einem Transfergate, welche im Zusammenhang mit einem Auftreten hoher elektrischer Felder in dem Überlappbereich der Floating Diffusion Implementierung und der Transfergate Lage im Dielektrikum des Transfergates stehen. Grund für die starke Dunkelentladung ist ein gateinduzierter Leckstrom, der von der elektrischen Feldstärke im Dielektrikum abhängig ist.
Das beschriebene Phänomen ist auch bekannt unter dem Begriff „Hotpixel“. Damit gemeint ist eine starke Dunkelentladung eines Pixels, vor allem bei langen Beleuchtungszeiten und schwachen Lichtverhältnissen. Anstelle auftreffenden Lichts auf die Fotodiode sorgt ein ungewollter Stromfluss, der sogenannte Dunkelstrom, für den Aufbau einer elektrischen Ladung im betroffenen Pixel.
Abhilfe kann zumeist durch softwareseitige Maßnahmen, wie z.B. eine Dunkelfeldsubtraktion schaffen. Le Roch et. al schlägt als möglichen Lösungsansatz vor, die Reset-Spannung des Pixels zu verringern. Dies hat jedoch zur Folge, dass der Aussteuerbereich verkleinert wird.
Auch eine Änderung der Transfer-Gate-Spannung kann potentiell einen gateinduzierten Leckstrom verringern, hat aber ein nachteiliges Schaltverhalten des Transfergates zur Folge.
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Die
US 2013/0 134 299 A1 offenbart einen Detektor zur Detektion elektromagnetischer Strahlung umfassend ein Substrat mit einem Signal-Pfad und einem Floating-Diffusion-Bereich, sowie einem Transfer-Gate, wobei das Transfer-Gate in einer polykristallinen Silizium-Schicht über dem Signal-Pfad angeordnet ist und den Floating-Diffusion-Bereich teilweise überlappt und wobei das Transfer-Gate zumindest teilweise durch eine Isolationsschicht von dem Substrat getrennt ist, und wobei in einem Überlappbereich von dem Transfer-Gate und dem Floating-Diffusion-Bereich das Transfer-Gate durch eine Isolationsschicht von dem Substrat getrennt ist.
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Die
DE 10 2014 215 972 A1 offenbart ein Pixel für einen optischen Sensor umfassend ein Substrat mit einem Signal-Pfad und einem Floating-Diffusion-Bereich, sowie einem Transfer-Gate, wobei auf dem Substrat ein Gate-Oxid aufgewachsen ist, und wobei das Transfer-Gate den Floating-Diffusion-Bereich teilweise überlappt, und wobei das Transfer-Gate zumindest teilweise durch die Gate-Oxid-Schicht von dem Substrat getrennt ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demnach eine Lösung für ein verbessertes Pixel für einen optischen Sensor bereitzustellen, wobei ein Auftreten von Hotpixel unterbunden wird, und wobei die Lösung kostengünstig sein und keine großen technischen Änderungen im Herstellungsprozess eines standardmäßigen CMOS-Pixels bedeuten soll.
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Zur Lösung der Aufgabe wird ein Verfahren gemäß dem unabhängigen Anspruch vorgeschlagen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung, sowie den Figuren zu entnehmen.
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Die vorgeschlagene Lösung sieht ein Pixel für einen optischen Sensor vor, welches Pixel ein Substrat mit einem Signal-Pfad und einem Floating-Diffusion-Bereich umfasst. Weiter umfasst das Pixel ein Transfer-Gate. Dabei ist das Transfer-Gate in einer ersten polykristallinen Silizium-Schicht über dem Signal-Pfad angeordnet, wobei das Transfer-Gate den Floating-Diffusion-Bereich zum Teil überlappt. Insbesondere ist das Transfer-Gate zumindest teilweise durch eine digitale Gate-Oxid-Schicht von dem Substrat getrennt.
Insbesondere ist in einem Überlappbereich von dem Transfer-Gate und dem Floating-Diffusion-Bereich das Transfer-Gate durch eine Hochspannung-Gate-Oxid-Schicht (HVO) von dem Substrat getrennt.
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Somit ist ein erster Teil des Transfer-Gates durch die digitale Gate-Oxid-Schicht von dem Substrat getrennt und ein zweiter Teil des Transfer-Gates durch die Hochspannung-Gate-Oxid-Schicht (HVO) von dem Substrat getrennt.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Pixel ein Collection-Gate.
Insbesondere weist das Substrat einen Collection-Gate-Bereich auf.
Insbesondere ist das Collection-Gate durch die digitale Gate-Oxid-Schicht von dem Substrat getrennt.
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In einer Ausgestaltung ist das Collection-Gate in einer zweiten polykristallinen Silizium-Schicht oder in der ersten polykristallinen Silizium-Schicht über dem Collection-Gate-Bereich angeordnet.
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In einer Ausgestaltung ist das Transfer-Gate in der ersten polykristallinen Silizium-Schicht über dem Signal-Pfad zwischen dem Collection-Gate-Bereich und dem Floating-Diffusion-Bereich angeordnet, wobei das Transfer-Gate den Floating-Diffusion-Bereich teilweise überlappt.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung weist die Hochspannung-Gate-Oxid-Schicht eine größere Dicke auf, als die digitale Gate-Oxid-Schicht.
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Aufgrund der unterschiedlichen Dicken von der digitalen Gate-Oxid-Schicht und der Hochspannung-Gate-Oxid-Schicht ist der Abstand zwischen dem Transfer-Gate und dem Substrat in dem Überlappbereich von dem Transfer-Gate und dem Floating-Diffusion-Bereich größer, als der Abstand zwischen dem Transfer-Gate und dem Substrat über dem Signal-Pfad.
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In einer Ausgestaltung weist die digitale Gate-Oxid-Schicht eine Dicke von 1-20nm auf. Insbesondere weist die digitale Gate-Oxid-Schicht eine Dicke von 9nm bis 10nm auf. Insbesondere weist die digitale Gate-Oxid-Schicht eine Dicke von 9,4nm auf.
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In einer Ausgestaltung weist die Hochspannung-Gate-Oxid-Schicht eine Dicke von 20-60nm auf. Insbesondere weist die Hochspannung-Gate-Oxid-Schicht eine Dicke von 45nm auf.
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Die vergleichsweise zur digitalen Gate-Oxid-Schicht deutlich dickere Hochspannung-Gate-Oxid-Schicht führt zu dem technischen Effekt, dass eine elektrische Feldstärke im Übergangsbereich zwischen dem Transfer-Gate und dem Floating-Diffusion-Bereich stark reduziert ist.
Durch die Verwendung des Hochspannung-Gate-Oxids im Überlappbereich von dem Transfer-Gate und dem Floating-Diffusion-Bereich wird die elektrische Feldstärke in diesem Überlappbereich gegenüber einer Verwendung des digitalen Gate-Oxids im Überlappbereich von dem Transfer-Gate und dem Floating-Diffusion-Bereich um einen Faktor Vier verringert.
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Auf diese Weise werden unerwünschte Dunkelentladungen, die auf einen gateinduzierten Leckstrom zurückzuführen sind, unterbunden.
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Die vorgeschlagene Lösung sieht weiter ein Verfahren zur Herstellung des oben beschriebenen Pixels vor. Das Pixel umfasst ein Substrat mit einem Signalpfad und einem Floating-Diffusion-Bereich. Weiter umfasst das Pixel ein Transfer-Gates
Auf dem Substrat wird ein digitales Gate-Oxid aufgewachsen.
Insbesondere wird zusätzlich zu dem digitalen Gate-Oxid ein Hochspannung-Gate-Oxid aufgewachsen. Insbesondere wird das Hochspannung-Gate-Oxid in einem Überlappbereich von dem Transfer-Gate und dem Floating-Diffusion-Bereich aufgewachsen.
In einer Ausführungsform umfasst das Verfahren folgende Verfahrensschritte:
- a) Aufwachsen des Hochspannung-Gate-Oxids auf dem Substrat über dem Signal-Pfad und dem Floating-Diffusion-Bereich;
- b) teilweise Entfernen des Hochspannung-Gate-Oxids derart, dass ausschließlich in dem Überlappbereich von dem Transfer-Gate und dem Floating-Diffusion-Bereich das Hochspannung-Gate-Oxid verbleibt;
- c) Aufwachsen des digitalen Gate-Oxids auf das Substrat in denjenigen Bereichen, in denen das Hochspannung-Gate-Oxid entfernt wurde; und
- d) Abscheiden und Strukturieren von polykristallinen Silizium zur Herstellung des Transfer-Gates, sodass
das Transfer-Gate sowohl das digitale Gate-Oxid über dem Signal-Pfad überdeckt, als auch das Hochspannung-Gate-Oxid über einem Teilbereich des Floating-Diffusion-Bereichs überdeckt, sodass der Überlappbereich vom Transfer-Gate und dem Floating-Diffusion-Bereich gebildet wird.
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Insbesondere wird in dem Verfahrensschritt b) das Hochspannung-Gate-Oxid auf dem Substrat über dem Signal-Pfad wieder entfernt.
Insbesondere wird in dem Verfahrensschritt b) das Hochspannung-Gate-Oxid auf dem Substrat teilweise über dem Floating-Diffusion-Bereich wieder entfernt.
Insbesondere wird in dem Verfahrensschritt b) das Hochspannung-Gate-Oxid auf dem Substrat derart wieder entfernt, dass ausschließlich in dem Überlappbereich von dem Transfer-Gate und dem Floating-Diffusion-Bereich das Hochspannung-Gate-Oxid auf dem Substrat stehen bleibt.
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Insbesondere wird in dem Verfahrensschritt c) das digitale Gate-Oxid auf das Substrat über dem Signal-Pfad aufgewachsen.
Insbesondere wird in dem Verfahrensschritt c) das digitale Gate-Oxid auf das Substrat über dem Teil des Floating-Diffusion-Bereichs aufgewachsen, in welchem Teil des Floating-Diffusion-Bereichs das Hochspannung-Gate-Oxid in dem Verfahrensschritt b) entfernt wurde.
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In einer Ausgestaltung umfasst das Pixel zusätzlich ein Collection-Gate.
Insbesondere weist das Substrat zusätzlich einen Collection-Gate-Bereich auf.
Insbesondere wird in dem Verfahrensschritt a) das Hochspannung-Gate-Oxid auf dem Substrat über dem Collection-Gate-Bereich, dem Signal-Pfad und dem Floating-Diffusion-Bereich aufgewachsen. Insbesondere wird in dem Verfahrensschritt b) das Hochspannung-Gate-Oxid auf dem Substrat über dem Collection-Gate-Bereich wieder entfernt.
Insbesondere wird in dem Verfahrensschritt b) das Hochspannung-Gate-Oxid auf dem Substrat über dem Signal-Pfad wieder entfernt.
Insbesondere wird in dem Verfahrensschritt b) das Hochspannung-Gate-Oxid auf dem Substrat teilweise über dem Floating-Diffusion-Bereich wieder entfernt.
Insbesondere wird in dem Verfahrensschritt b) das Hochspannung-Gate-Oxid auf dem Substrat derart wieder entfernt, dass ausschließlich in dem Überlappbereich von dem Transfer-Gate und dem Floating-Diffusion-Bereich das Hochspannung-Gate-Oxid auf dem Substrat stehen bleibt.
Insbesondere wird in dem Verfahrensschritt c) das digitale Gate-Oxid auf das Substrat über dem Collection-Gate-Bereich aufgewachsen.
Insbesondere wird in dem Verfahrensschritt c) das digitale Gate-Oxid auf das Substrat über dem Signal-Pfad aufgewachsen.
Insbesondere wird in dem Verfahrensschritt c) das digitale Gate-Oxid auf das Substrat über dem Teil des Floating-Diffusion-Bereichs aufgewachsen, in welchem Teil des Floating-Diffusion-Bereichs das Hochspannung-Gate-Oxid in dem Verfahrensschritt b) entfernt wurde.
Insbesondere wird in dem Verfahrensschritt d) polykristallines Silizium zur Herstellung des Collection-Gates und des Transfer-Gates abgeschieden und strukturiert.
Insbesondere wird in dem Verfahrensschritt d) polykristallines Silizium zur Herstellung des Collection-Gates derart abgeschieden und strukturiert, dass das Collection-Gate das digitale Gate-Oxid über dem Collection-Gate-Bereich überdeckt.
Insbesondere wird in dem Verfahrensschritt d) polykristallines Silizium zur Herstellung des Transfer-Gates derart abgeschieden und strukturiert, dass das Transfer-Gate sowohl das digitale Gate-Oxid über dem Signal-Pfad überdeckt, als auch das Hochspannung-Gate-Oxid über einem Teilbereich des Floating-Diffusion-Bereichs überdeckt, sodass der Überlappbereich von dem Transfer-Gate und dem Floating-Diffusion-Bereich gebildet wird.
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Im Vergleich zu dem Stand der Technik unterscheidet sich das erfindungsgemäße Pixel lediglich darin, dass das Pixel, anstelle einer durchgehenden digitalen Gate-Oxid-Schicht im Gate-Bereich, neben der digitalen Gate-Oxid-Schicht über dem Signal-Pfad eine Hochspannung-Gate-Oxid-Schicht in dem Überlappbereich von dem Transfer-Gate und dem Floating-Diffusion-Bereich aufweist.
Zur Herstellung der Gate-Oxid-Schicht über dem Signal-Pfad und der Hochspannung-Gate-Oxid-Schicht in dem Überlappbereich von dem Transfer-Gate und dem Floating-Diffusion-Bereich muss ein Herstellungsverfahren eines Pixels gemäß dem Stand der Technik kaum verändert werden. Anstelle des Prozess-Schritts zum Aufbringen der digitalen Gate-Oxid-Schicht muss lediglich ein Prozess-Schritt zum Aufbringen einer Hochspannung-Gate-Oxid-Schicht, ein Ätz-Prozess und ein Prozess-Schritt zum Aufbringen einer digitalen Gate-Oxid-Schicht durchgeführt werden. Hierbei wird die Fotomaske im Herstellungsverfahren der digitalen Gate-Oxid-Schicht gemäß dem Stand der Technik für die Fotolithographie durch zwei andere Fotomasken, eine für die Herstellung der Hochspannung-Gate-Oxid-Schicht und eine zur Herstellung der digitalen Gate-Oxid-Schicht, ersetzt.
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In dem erfindungsgemäßen Pixel wird durch Verwendung eines Hochspannung-Gate-Oxids am Übergang vom Transfer-Gate zum Floating-Diffusion-Bereich ein erhöhtes elektrisches Feld im Oxid des Transfer-Gates reduziert und damit ein Auftreten von gateinduzierten Leckströmen am Übergang vom Transfer-Gate zur Floating-Diffusion verhindert.
Gegenüber einer Verwendung von digitalen Gate-Oxid in dem Überlappbereich von dem Transfer-Gate und dem Floating-Diffusion-Bereich kann das elektrische Feld in diesem Überlappbereich bei Verwendung von Hochspannung-Gate-Oxid um einen Faktor Vier reduziert werden.
Auf diese Weise wird das Auftreten von Hotpixel unterdrückt.
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Durch die Verwendung von zwei unterschiedlichen Oxiddicken unter dem Transfer-Gate des Pixels, kann mittels der dünnen digitalen Gate-Oxid-Schicht ein Zugriff auf den Signal-Pfad optimiert und damit eine bessere Auflösung erzielt werden, und gleichzeitig mittels der dickeren Hochspannung-Gate-Oxid-Schicht ungewünschte Dunkelströme verringert werden.
Eine softwareseitige Korrektur von Artefakten ist somit nicht mehr notwendig.
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Das erfindungsgemäße Pixel bietet den weiteren Vorteil, dass neben einem Verhindern eines gateinduzierten Leckstroms in den Floating-Diffusion-Bereich auch ein Abfließen von Ladung aus dem Floating-Diffusion-Bereich heraus unterdrückt wird.
Zusätzlich zu einem Verhindern eines Auftretens von Hotpixeln, führt die Verwendung einer Hochspannung-Gate-Oxid-Schicht in dem Überlappbereich von dem Transfer-Gate und dem Floating-Diffusion-Bereich somit zu einem Halten von Ladung in dem Floating-Diffusion-Bereich, wodurch bei höheren Auflösungen eine gute Bildqualität garantiert werden kann.
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Weiter vorteilhaft ist, dass in dem Herstellungsprozess des erfindungsgemäßen Pixels gegenüber einem Pixel gemäß dem Stand der Technik lediglich die Fotomaske für die digitale Gate-Oxid-Schicht ersetzt werden muss, während der übrige Herstellungsprozess unbeeinflusst bleibt.
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Weiter vorteilhaft an der vorgeschlagenen Lösung ist, dass die Reset-Spannung des Pixels unverändert bleiben kann und somit der Aussteuerbereich nicht beeinflusst wird.
Auch die Transfer-Gate-Spannung, deren Änderung ein nachteiliges Schaltverhalten des Transfer-Gates zur Folge hätte, kann durch die Verwendung einer Hochspannung-Gate-Oxid-Schicht im Überlappbereich von dem Transfer-Gate zu dem Floating-Diffusion-Bereich unverändert bleiben.
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Ein weiterer Vorteil zeigt sich bei einer Qualitätskontrolle während des Herstellungsprozesses der Pixel, bei der üblicherweise Pixel in denen unerwünschte Dunkelströme auftreten aussortiert werden. Durch die Reduzierung erhöhter elektrischer Felder im Überlappbereich von dem Transfer-Gate und dem Floating-Diffusion-Bereich und dem damit einhergehenden Verhindern gateinduzierter Leckströme wird somit eine bessere Prozessstabilität und eine höhere Ausbeute im Herstellungsprozess der Pixel erreicht, wodurch Kosten eingespart werden können.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen, Merkmale und Funktionen der Erfindung sind in Zusammenhang mit den in den Figuren gezeigten Beispielen erklärt.
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Hierbei zeigt:
- 1 schematische Darstellung eines Pixels gemäß dem Stand der Technik;
- 2 vergrößerte Darstellung des in 1 dargestellten Pixels in einem Überlappbereich vom Transfer-Gate zum Floating-Diffusion-Bereich;
- 3 Messung von Dunkelentladungen eines Pixels; und
- 4 vergrößerte Darstellung eines erfindungsgemäßen Pixels in einem Überlappbereich vom Transfer-Gate zum Floating-Diffusion-Bereich.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Querschnitts durch ein Pixel P für einen optischen Sensor.
Das Pixel P umfasst eine fotoaktive Fläche, welche durch eine niedrig dotierte n-Wanne LDnW innerhalb eines p-dotierten Substrats Sub gebildet wird. In der fotoaktiven Fläche erzeugen einfallende Photonen Elektron-Loch-Paare.
Eine Drift-Feld-Implantation DFI bewirkt einen Aufbau eines Dotierungsgradienten innerhalb der niedrig dotierten n-Wanne LDnW hin zu einem Collection-Gate-Bereich CGB unterhalb eines Collection-Gates CG des Pixels P. Der Dotierungsgradient führt zu einem eingebauten elektrostatischen Driftfeld, welches die in der fotoaktiven Fläche gebildeten Fotoelektronen zum Collection-Gate-Bereich CGB hin absaugt. Auf diese Weise werden die Fotoelektronen von den parallel zu den Fotoelektronen erzeugten Löchern separiert und somit deren Lebensdauer erhöht. Die Fotoelektronen werden in dem Collection-Gate-Bereich CGB unter dem Collection-Gate CG gesammelt. Insbesondere ist das Collection-Gate CG sehr stark p-dotiert oder mit einer positiven Spannung gegenüber dem Collection-Gate-Bereich CGB vorgespannt.
Die starke p-Dotierung des Collection-Gate CG, bzw. die positive Vorspannung des Collection-Gate CG gegenüber dem Collection-Gate-Bereich CGB unterstützt das Sammeln der Fotoelektronen in dem Collection-Gate-Bereich CGB.
Die in dem Collection-Gate-Bereich CGB gesammelten Fotoelektronen gelangen über einen Signalpfad SP zu einem Floating-Diffusion-Bereich FD, welcher mit einem Kontakt KO elektrisch angeschlossen ist. Über diesen Kontakt KO werden die Fotoelektronen abgesaugt.
Wie die niedrig dotierte n-Wanne LDnW, sind auch der Collection-Gate-Bereich CGB, der Signalpfad SP und der Floating-Diffusion-Bereich FD n-dotiert. Dabei ist der Floating-Diffusion-Bereich FD bevorzugt höher n-dotiert.
Ein Transfer-Gate TG steuert die Durchlässigkeit des Signalpfads SP für die Fotoelektronen, die sich unter dem Collection-Gate CG gesammelt haben und erlaubt oder unterbindet je nach elektrischer Ladung des Transfer-Gates TG die Absaugung dieser gesammelten Fotoelektronen durch den Floating-Diffusion-Bereich FD über den Signalpfad SP.
Eine tiefe p-Dotierung in Form eines p-dotierten Hochenergie-p-Implantationsbereiches HpD unterhalb des Floating-Gate-Bereiches FD verhindert den Zutritt von Elektronen aus dem Substrat Sub in den Floating-Diffusion-Bereich FD.
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2 zeigt eine Vergrößerung des in 1 gepunktet eingerahmten Bereichs.
Das Collection-Gate CG ist von dem Substrat Sub und damit von dem Collection-Gate-Bereich CGB durch ein Gate-Oxid elektrisch getrennt.
Ebenso ist das Transfer-Gate TG, unterhalb dessen sich der Signalpfad SP befindet, durch ein Gate-Oxid von dem Substrat Sub elektrisch getrennt ist.
Zur Erzielung einer höheren Auflösung wird, wie beispielsweise in Le Roch et. al beschrieben, ein dünnes digitales Gate-Oxid DGO als Gate-Oxid verwendet werden, welches das Collection-Gate CG, sowie das Transfer-Gate TG von dem Substrat Sub elektrisch trennt.
Das Collection-Gate CG und das Transfer-Gate TG sind bevorzugt aus polykristallinem Silizium gefertigt.
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Die Verwendung einer dünnen digitalen Gate-Oxid-Schicht birgt jedoch den Nachteil, dass starke Dunkelentladungen auftreten, wie in 3 dargestellt.
Diese Dunkelentladungen stehen im Zusammenhang mit einem Auftreten hoher elektrischer Felder in einem Überlappbereich der Floating-Diffusion-Implementierung und der Transfer-Gate Lage im Dielektrikum des Transfer-Gates.
Grund für die starke Dunkelentladung ist ein gateinduzierter Leckstrom, der von der elektrischen Feldstärke im Dielektrikum abhängig ist.
Das beschriebene Phänomen ist auch bekannt unter dem Begriff „Hotpixel“. Damit gemeint ist eine starke Dunkelentladung eines Pixels, vor allem bei langen Beleuchtungszeiten und schwachen Lichtverhältnissen. Anstelle auftreffenden Lichts auf die Fotodiode sorgt ein ungewollter Stromfluss, der sogenannte Dunkelstrom, für den Aufbau einer elektrischen Ladung im betroffenen Pixel.
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4 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Pixels P im Übergangsbereich vom Transfer-Gate TG zum Floating-Diffusion-Bereich FD in äquivalenter Weise wie 2.
Der Aufbau des in dem in 4 dargestellten Ausschnitts des erfindungsgemäßen Pixels P entspricht zum größten Teil dem Aufbau des in 2 dargestellten Ausschnitts eines Pixels P gemäß dem Stand der Technik.
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Das in 4 gezeigte erfindungsgemäße Pixel P umfasst eine dünne digitale Gate-Oxid-Schicht DGO, welche das Collection-Gate CG, sowie einen Teil des Transfer-Gates TG von dem Substrat Sub trennt. Das in 4 dargestellte erfindungsgemäße beispielhafte Pixel P unterscheidet sich von dem in 2 dargestellten Stand der Technik dadurch, dass in einem Überlappbereich des Transfer-Gates TG und dem Floating-Diffusion-Bereich FD anstelle einer dünnen digitalen Gate-Oxid-Schicht eine dickere HV-Gate-Oxid-Schicht HVO das Transfer-Gate TG vom Substrat Sub trennt.
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Während die dünne digitale Gate-Oxid-Schicht DGO, welche das Collection-Gate CG, sowie einen Teil des Transfer-Gates TG vom Substrat Sub trennt, eine Schichtdicke von ungefähr 9nm, insbesondere eine Schichtdicke von 9,4nm, aufweist, weist die HV-Gate-Oxid-Schicht HVO, welche das Transfer-Gate TG vom Substrat Sub in dem Überlappbereich vom Transfer-Gate TG und dem Floating-Diffusion-Bereich FD trennt, eine Schichtdicke von ungefähr 45nm auf.
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Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Pixels wird ein CMOS-Transistor mittels Foto-Lithographie und Ionen-Implantation auf einem Wafer aus einkristallinem Silizium erzeugt. Für die Dotierung mittels Ionen-Implantation wird insbesondere Bor bzw. Phosphor verwendet.
Nach der Implementierung des CMOS-Transistors wird in den Bereichen, in denen in einem späteren Prozess-Schritt die Gates angeordnet werden, die HV-Gate-Oxid-Schicht HVO aus Silizium-Oxid aufgewachsen.
Anschließend wird die HV-Gate-Oxid-Schicht HVO in den Bereichen wieder herunter geätzt, in denen das digitale Gate-Oxid DGO aufgetragen werden soll, sodass die HV-Gate-Oxid-Schicht HVO nur in dem Bereich erhalten bleibt, in dem das Transfer-Gate TG und der Floating-Diffusion-Bereich FD später überlappen.
An den Bereichen, an denen die HV-Gate-Oxid-Schicht HVO wieder entfernt wurde, wird anschließend die dünnere digitale Gate-Oxid-Schicht DGO aus Silizium-Oxid aufgewachsen.
Im weiteren Prozessablauf wird Polysilizium für das Collection-Gate CG und das Transfer-Gate TG abgeschieden und strukturiert. Weiter werden durch Ätzprozesse und ein Aufbringen von Metall elektrische Kontakte KO hergestellt.
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Diese HV-Gate-Oxid-Schicht HVO weist den technischen Effekt auf, dass in dem Überlappbereich vom Transfer-Gate TG und dem Floating-Diffusion-Bereich FD ein Auftreten von Hotpixel vermieden werden.
Durch die Verwendung einer vergleichsweise dickeren HV-Gate-Oxid-Schicht HVO im Überlappbereich vom Transfer-Gate TG zum Floating-Diffusion-Bereich FD sind die in diesem Überlappbereich auftretenden elektrischen Felder um bis zu einen Faktor Vier kleiner ist, als die in diesem Überlappbereich auftretenden Felder bei einer Verwendung einer dünneren digitalen Gate-Oxid-Schicht DGO in diesem Überlappbereich.
Durch die starke Reduzierung der elektrischen Feldstärke im Überlappbereich vom Transfer-Gate TG zum Floating-Diffusion-Bereich FD wird ein gateinduzierter Leckstrom und die damit einhergehende Dunkelentladung unterbunden.
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Bezugszeichenliste
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- P
- Pixel
- Sub
- Substrat
- DFI
- Drift-Feld-Implantation
- LDnW
- niedrig dotierten n-Wanne
- CGB
- Collection-Gate-Bereich
- SP
- Signalpfad
- FD
- Floating-Diffusion-Bereich
- HpD
- Hochenergie-p-Implantationsbereiches
- CG
- Collection-Gates CG
- TG
- Transfer-Gate
- KO
- Kontakt
- DGO
- digitales Gate-Oxid
- HVO
- HV-Gate-Oxid