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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Offenbarung bezieht sich im Allgemeinen auf Kleiderbügel und im Speziellen auf vollständig recyclebare einstückige Kleiderbügel.
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TECHNISCHER HINTERGRUND
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Hemden und andere Textilien werden seit geraumer Zeit auf Kleiderbügeln aufgehängt, um ein einfaches Verstauen der Textilien ohne Zerknittern zu ermöglichen. Gerade im Bereich der gewerblichen Textilreinigungen werden dazu oft Einweg-Kleiderbügel verwendet, die meist aus Kunststoffen oder aus Draht gefertigt sind. Ferner sind im Stand der Technik Kleiderbügel aus Holz bekannt. Die vorgenannten Kleiderbügel weisen üblicherweise einen einzelnen Haken auf, welcher bei manchen Kunststoff- oder Holzkleiderbügeln gegenüber dem Bügelkörper gedreht werden kann, um so ein Aufhängen des Kleiderbügels auf Kleiderstangen in unterschiedlichen Richtungen zu ermöglichen. Der Haken ist dann üblicherweise aus Metall gefertigt. Bei Drahtkleiderbügeln ist der Haken üblicherweise gegenüber dem Bügelkörper nicht drehbar, weshalb das Kleidungsstück bei solchen Kleiderbügeln abgenommen und auf dem Bügel gedreht werden muss, wenn das Kleidungsstück in anderer Richtung aufgehängt werden soll. Bei Kleiderbügeln mit drehbaren Haken muss der Haken durch einen Nutzer gedreht werden, wenn das Kleidungsstück andersherum aufgehängt werden soll.
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Entgegen den aktuellen Bestrebungen und dem allgemeinen Zeitgeist, in allen Bereichen umweltfreundlicher zu werden, ist allen vorgenannten Kleiderbügeln gemein, dass diese aufgrund der verwendeten Materialien schlecht recyclebar und deshalb nicht besonders umweltschonend sind.
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BESCHREIBUNG
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Es kann demgemäß als Aufgabe der Erfindung angesehen werden, einen vollständig recyclebaren Kleiderbügel zur Verfügung zu stellen, der vielseitig verwendbar und kostengünstig herzustellen ist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Kleiderbügel gemäß des unabhängigen Patentanspruch 1 und durch ein Herstellungsverfahren gemäß des unabhängigen Anspruchs 10 gelöst. Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie aus der folgenden Beschreibung.
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Gemäß einem ersten Aspekt wird ein Kleiderbügel mit einem Bügelkörper, einem Hakenfortsatz und einem ersten Haken zur Verfügung gestellt. Der Kleiderbügel ist einstückig ausgeführt. Der Hakenfortsatz ist an einem oberen Ende des Bügelkörpers angeordnet und verbindet den ersten Haken mit dem Bügelkörper. Der Kleiderbügel ist aus Naturfasern gefertigt.
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Der Bügelkörper entspricht dabei dem Anteil des Kleiderbügels, der das Kleidungsstück trägt. Im Allgemeinen kann eine Breite des Bügelkörpers deshalb üblichen Schulterbreiten von Oberbekleidungsstücken entsprechen.
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Der Hakenfortsatz ist zentral oben an dem Bügelkörper angebracht und bildet einen Verbindungsabschnitt zwischen dem Bügelkörper und dem ersten Haken.
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Der erste Haken kann in der Form so ausgestaltet sein, dass der Kleiderbügel auf üblichen Kleiderstangen aufgehängt werden kann.
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Dass der Kleiderbügel einstückig ausgeführt ist, bedeutet, dass der Bügelkörper, der Hakenfortsatz und der erste Haken einen zusammenhängenden Gegenstand aus einem homogenen Material bilden. Die einzelnen Teile bzw. Abschnitte des Kleiderbügels sind somit nicht voneinander trennbar.
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Die Naturfasern können jede Art geeigneter Naturfasern umfassen, wie weiter unten detaillierter beschrieben wird. Insbesondere handelt es sich dabei jedoch um Faserstoffe, die nicht künstlich hergestellt werden und die vollständig biologisch abbaubar und damit umweltfreundlich sind. Holz ist von dem Begriff Naturfasern, wie er hierin verwendet wird, jedoch nicht umfasst.
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Gemäß einer Ausführungsform verläuft der erste Haken in einer durch den Bügelkörper gebildeten Ebene und ist in eine erste seitliche Richtung des Kleiderbügels orientiert.
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Der Bügelkörper und der erste Haken bilden also zusammen mit dem Hakenfortsatz eine gemeinsame Ebene. Der Kleiderbügel kann somit über den Haken so auf einer Stange aufgehängt werden, dass die Stange senkrecht zu der Ebene des Bügelkörpers verläuft. Damit wird ermöglicht, dass mehrere Kleiderbügel mit Kleidungsstücken nebeneinander auf der gleichen Stange aufgehängt werden können.
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Es sollte jedoch beachtet werden, dass auch andere Orientierungen des Hakens denkbar sind.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Kleiderbügel ferner einen zweiten Haken auf. Der zweite Haken ist zusammen mit dem ersten Haken an dem Hakenfortsatz angebracht und/oder direkt mit dem ersten Haken verbunden.
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Der zweite Haken kann insbesondere in einer anderen Richtung als der erste Haken orientiert sein, so dass der Kleiderbügel in verschiedenen Richtungen auf eine Stange aufgehängt werden kann. Insbesondere kann der zweite Haken auch senkrecht zu dem ersten Haken oder in jeder anderen vorteilhaften Richtung orientiert sein. Bei senkrechter Orientierung wird ermöglicht, dass Kleidungsstücke so auf einer Kleiderstange aufgehängt werden können, dass diese auf der Stange einfach betrachtet werden können.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der zweite Haken an einer Oberseite des ersten Hakens angeordnet und in eine zweite seitliche Richtung des Kleiderbügels orientiert, welche der ersten seitlichen Richtung entgegengerichtet ist.
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In dieser Ausführung ist der zweite Haken zu der Seite des Bügelkörpers orientiert, die der Orientierung des ersten Hakens gegenüber liegt. Mit anderen Worten weist der Kleiderbügel also zwei Haken auf, die jeweils in der Ebene des Bügelkörpers liegen, jedoch einander entgegengerichtet sind, so dass je ein Haken zur linken und zur rechten Seite des Bügelkörpers orientiert ist. Damit kann der Kleiderbügel in zwei Richtungen auf einer Stange so aufgehängt werden, dass die Stange senkrecht zu dem Bügelkörper verläuft. Falls also gewünscht ist, alle Kleidungsstücke in der gleichen Richtung aufzuhängen (beispielsweise alle Hemden in einem Schrank mit dem Kragen zur linken Seite), ein Kleidungsstück aber falsch herum auf dem Bügel hängt, ist es also nicht nötig, das Kleidungsstück abzunehmen und neu aufzuhängen. Zudem muss kein Haken gedreht werden, sondern der Kleiderbügel kann einfach andersherum aufgehängt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Kleiderbügel ferner zwei obere Ausnehmungen auf, welche auf zueinander entgegenliegenden Seiten des Hakenfortsatzes an seitlichen Rändern des Kleiderbügels eingebracht sind.
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Bei einer derartigen Ausnehmung kann es sich um jeweils einen Schlitz in dem Bügelkörper auf dessen Oberseite handeln. Ein solcher Schlitz kann beispielsweise verwendet werden, um Trägeroberteile auf dem Kleiderbügel aufzuhängen, indem die Träger in den jeweiligen Schlitz eingeführt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Bügelkörper eine innere Ausnehmung auf.
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Bei der inneren Ausnehmung handelt es sich dabei um einen Bereich in der Fläche des Bügelkörpers, in dem sich kein Fertigungsmaterial befindet. Bei einem Kleiderbügel mit einer solchen Ausnehmung umfasst der Bügelkörper somit lediglich einen außen umlaufenden schmalen Rand. Zwischen den Außenseiten befindet sich kein Material. Damit wird der Materialaufwand reduziert und damit die Wirtschaftlichkeit verbessert. Zudem bietet ein solcher Kleiderbügel beispielsweise die Möglichkeit, Hosen oder andere Kleidungsstücke mit aufzuhängen, die andernfalls nicht geeignet sind, auf dem Kleiderbügel aufgehängt zu werden. Beispielsweise kann bei einem Anzugsakko die Anzughose mit auf den gleichen Kleiderbügel gehängt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Bügelkörper mindestens einen Quersteg auf. Der Quersteg verbindet eine obere Seite des Bügelkörpers durch die innere Ausnehmung mit einer unteren Seite des Bügelkörpers und stabilisiert den Kleiderbügel.
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Derartige Querstege können dabei die obere Seite des Bügelkörpers, bzw. des umlaufenden Rands des Bügelkörpers mit der unteren Seite verbinden und gegeneinander abstützen. Insbesondere kann jeweils ein Steg auf jeder der beiden Seiten des Bügelkörpers angebracht sein und so die Stabilität des Kleiderbügels verbessern. Ein Kleiderbügel gemäß dieser Ausführungsform ist gegenüber einem Kleiderbügel mit einer Ausnehmung ohne Querstege stabiler und ermöglicht gleichzeitig, dass beispielsweise Hosen mit auf den Bügel aufgehängt werden können.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfassen die Naturfasern Fasern gewonnen aus Altpapier, aus frischer Zellulose oder aus Nutzhanf.
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Es ist zu beachten, dass diese Aufzählung lediglich beispielhaft ist und sämtliche geeigneten Naturfasern für den Kleiderbügel verwendet werden können. Holz ist von dem Begriff Naturfasern, wie er hierin verwendet wird, jedoch nicht umfasst. Durch die Verwendung von Naturfasern wird ein umweltfreundlicher Kleiderbügel zur Verfügung gestellt. Insbesondere wird die Verwendung von Kunststoffen oder Holz vermieden. Die Naturfasern können wieder vollständig recycelt werden und sind zudem biologisch abbaubar.
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Der Kleiderbügel kann dabei insbesondere unter Verwendung eines nachfolgend beschriebenen Faserguss-Verfahrens hergestellt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Kleiderbügel mindestens einen Zubehörhaken auf, welcher an dem Bügelkörper angebracht ist. Der Zubehörhaken ist ausgeführt, um kleine Gegenstände an dem Kleiderbügel anzubringen.
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Bei dem Zubehörhaken kann es sich um einen kleinen Haken handeln, der geeignet ist, leichte Gegenstände daran anzubringen. Insbesondere kann an einem solchen Zubehörhaken beispielsweise ein Mottenbeutel aufgehängt werden. Es sind jedoch auch andere Anwendungen denkbar. So könnten beispielsweise auch kleine Säckchen für Manschettenknöpfe oder Ähnliches an dem Zubehörhaken angebracht werden.
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Es ist auch denkbar, mehr als einen Zubehörhaken an dem Kleiderbügel anzubringen. Zudem können die Zubehörhaken fest mit dem Kleiderbügel verbunden sein, oder von diesem lösbar sein.
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Gemäß einem zweiten Aspekt wird ein Verfahren zum Herstellen eines hierin offenbarten Kleiderbügels zur Verfügung gestellt. Das Verfahren umfasst das Bereitstellen eines Naturfasermaterials und einer Negativform des Kleiderbügels. Das Verfahren umfasst ferner das Lösen des Naturfasermaterials mit Wasser in einem Pulper, um einen Faserstoff-Dickstoff zu erhalten und das Eintauchen der Negativform in den Faserstoff-Dickstoff. Ferner umfasst das Verfahren das Ansaugen des Faserstoff-Dickstoffs in die Negativform und das Anheben der Negativform aus dem Faserstoff-Dickstoff, um einen Rohling des Kleiderbügels zu erhalten. Anschließend erfolgt ein Absetzen des Rohlings auf ein Band eines Trockenofens und ein Aushärten des Rohlings durch Hitze.
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Das Naturfasermaterial kann, wie oben beschrieben, jedes geeignete Naturfasermaterial, wie beispielsweise Altpapier, frische Zellulose oder Nutzhanf sein.
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Bei der Negativform kann es sich beispielsweise um ein Gitterwerkzeug mit Formstruktur handeln, wobei die Formstruktur einem Negativ des herzustellenden Kleiderbügels entspricht. Es ist jedoch auch jedes andere geeignete Werkzeug denkbar, dass ein Ansaugen des Naturfasermaterials ermöglicht.
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Beim Auflösen des Naturfasermaterials entsteht ein so genannter Faserstoff-Dickstoff, welcher beispielsweise über ein Vakuum-System an die Negativform angesaugt werden kann. Die Naturfasern werden dabei durch das Gitterwerkzeug zurückgehalten, während die Flüssigkeit abgesaugt werden kann. Der so entstehende Kleiderbügel-Rohling wird dann auf ein Band eines Trockenofens abgesetzt und durch Hitze getrocknet. Dadurch entsteht eine stabile und trockene/ausgehärtete Struktur des Faserstoffs.
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Es sollte beachtet werden, dass sämtliche hierin offenbaren Ausführungsformen miteinander kombiniert werden können, sofern dies technisch sinnvoll erscheint.
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Zusammenfassend wird durch die Erfindung also ein Kleiderbügel zur Verfügung gestellt, der kostengünstig und umweltfreundlich herzustellen ist und gleichzeitig eine komfortable Verwendung ermöglicht. Insbesondere durch die Verwendung von Naturfasern in einem Faserguss-Verfahren wird ein vollständig biologisch abbaubarer und recyclebarer Kleiderbügel zur Verfügung gestellt.
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Figurenliste
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Nachfolgend wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher auf Ausführungsbeispiele eingegangen. Die Darstellungen sind schematisch und nicht maßstabsgetreu. Gleiche Bezugszeichen beziehen sich auf gleiche oder ähnliche Elemente. Es zeigen:
- 1 Eine schematische Darstellung eines Kleiderbügels gemäß einer ersten exemplarischen Ausführungsform.
- 2 Eine schematische Darstellung eines Kleiderbügels gemäß einer weiteren exemplarischen Ausführungsform.
- 3 Eine Schnittansicht des exemplarischen Kleiderbügels aus 2 entlang der Schnittlinie A-A.
- 4 Eine schematische Darstellung eines Kleiderbügels gemäß einer weiteren exemplarischen Ausführungsform.
- 5 Ein Blockdiagram eines beispielhaften Verfahrens zum Herstellen eines hierin offenbarten einstückigen Kleiderbügels.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSFORMEN
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1 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform eines Kleiderbügels 1 gemäß der vorliegenden Offenbarung. Der Kleiderbügel 1 weist einen Bügelkörper 6 mit einer inneren Ausnehmung 10 auf. Durch die innere Ausnehmung 10 besteht der Bügelkörper 6 lediglich aus einem relativ schmalen Rand an der Peripherie des Bügelkörpers 6 ohne die innere Ausnehmung 10. Zwei Querstege 4 auf der linken und auf der rechten Seite des Bügelkörpers 6 verbinden den oberen Rand des Bügelkörpers mit dem unteren Rand und reichen durch die Ausnehmung 10 hindurch. Der Bügelkörper 6 ist oben zentral mit einem Hakenfortsatz 8 verbunden, welcher wiederum mit einem ersten Haken 2 und einem zweiten Haken 3 verbunden ist. Der Hakenfortsatz 8 dient dabei als Verbindungssteg zwischen dem Bügelkörper 6 und den beiden Haken 2, 3. Die beiden Haken 2, 3 erstrecken sich in einer durch den Bügelkörper 6 definierten Ebene (Der Zeichenebene in 1) und weisen zu voneinander wegweisenden Seiten des Bügelkörpers 6 hin, d.h. zu der linken Seite und zu der rechten Seite des Kleiderbügels 1 in 1. In der in 1 dargestellten Ausführungsform ist der erste Haken 2 direkt mit dem Hakenfortsatz 8 verbunden. Der zweite Haken 3 ist an der Oberseite des ersten Hakens 2 mit diesem verbunden und ist somit nicht direkt, sondern indirekt, über den ersten Haken 2, mit dem Hakenfortsatz 8 verbunden. Durch eine solche Ausgestaltung ist der Kleiderbügel 1 stehts ausbalanciert, d.h. im Gleichgewicht, da die Aufhängepunkte beider Haken stets in Bezug auf die seitliche Richtung des Kleiderbügels 1 zentral angeordnet sind. Der Kleiderbügel 1 weist zudem zwei obere Ausnehmungen 7 auf, die auf der linken oberen Seite und auf der rechten oberen Seite des Bügelkörpers 6 ausgebildet sind. Die Kanten 9 des Kleiderbügels 1 sind, wie in 2 entlang der Schnittlinie A-A dargestellt, abgerundet. Der dargestellte Kleiderbügel 1 weist zudem drei Zubehörhaken 5 auf. Es ist jedoch auch jede andere Anzahl an Zubehörhaken 5 denkbar.
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Durch die Verwendung zweier Haken 2, 3 kann der Kleiderbügel 1 in beiden Richtungen aufgehängt werden, ohne, wie im Stand der Technik üblich, einen Haken drehen zu müssen. Die beiden Haken 2, 3 sind dabei integraler Bestandteil des Kleiderbügels 1, d.h. der Kleiderbügel 1 ist in einem Stück gefertigt und weist keinerlei mechanisch miteinander verbundenen Einzelkomponenten auf. Obwohl die beiden Haken 2, 3 in der 1 eckig ausgestaltet sind, ist zu beachten, dass diese auch jeweils Rundungen aufweisen können. Mit anderen Worten können die beiden Haken 2, 3 zusammen also in einem Seitenprofil des Kleiderbügels 1, d.h. in der Zeichenebene der 1, eine Art S-Form oder eine andere geeignete Form bilden.
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Durch die innere Ausnehmung 10 wird der Materialbedarf reduziert. Zudem ermöglicht die Ausnehmung 10 das Aufhängen von zusätzlichen Kleidungsstücken, beispielsweise einer Hose, auf dem Kleiderbügel.
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Die Querstege 4 dienen der Verstärkung des Kleiderbügels 1, um trotz der Ausnehmung 10 eine ausreichende Stabilität zur Verfügung zu stellen.
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Die oberen Ausnehmungen 7 dienen beispielsweise dazu, Trägeroberteile oder andere Kleidungsstücke aufzuhängen, die andernfalls von dem Kleiderbügel abrutschen würden. Obwohl in 1 (und nachfolgend in den 2 und 4) mit zwei oberen Ausnehmungen 7 dargestellt, kann der Kleiderbügel 1 auch keine solchen Ausnehmungen umfassen.
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Der Kleiderbügel 1 ist, wie nachfolgend mit Bezug zu 5 beschrieben, unter Verwendung eines Faserguss-Verfahren aus Naturfasern hergestellt. Dadurch ist der Kleiderbügel 1 voll recyclebar und biologisch abbaubar, was dem Umweltschutz zuträglich ist. Zudem ist ein solcher Kleiderbügel 1 kostengünstig herzustellen.
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2 zeigt eine weitere beispielhafte Ausführungsform des Kleiderbügels 1. Der in dieser Figur dargestellte Kleiderbügel 1 unterscheidet sich von dem Kleiderbügel der 1 dadurch, dass sowohl der erste Haken 2 als auch der zweite Haken 3 direkt mit dem Hakenfortsatz 8 verbunden sind. Der erste Haken 2 und der zweite Haken 3 sind dabei ebenso in einander entgegengesetzten Richtungen orientiert, so dass der Kleiderbügel 1 in zwei Richtungen aufgehängt werden kann.
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Zum Gewichtsausgleich, um sicherzustellen, dass der Kleiderbügel 1 gerade auf einer Kleiderstange hängen kann, kann der Kleiderbügel 1 aus der 2 (und aus der 4) eine geeignete Gewichtsausgleichsvorrichtung (nicht dargestellt) aufweisen. Beispielsweise kann der Kleiderbügel 1 ein entlang der Unterseite (d.h. der dem Hakenfortsatz 8 entgegengerichteten Seite des Bügelkörpers 6) bzw. ein entlang der entsprechenden Kante des Bügelkörpers verschiebbares Gegengewicht aufweisen. Durch Verschieben dieses Gewichts entlang der Seitenrichtungen des Kleiderbügels kann so das Gewicht des Kleiderbügels samt Kleidungsstück im Gleichgewicht gehalten werden. Die Beschreibung dieser Gewichtsausgleichsvorrichtung ist jedoch nur beispielhafter Natur und jede andere geeignete Gewichtsausgleichsvorrichtung kann verwendet werden. Es ist beispielsweise auch denkbar, Gegengewicht an einer Seite des Kleidungsstücks anzubringen.
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3 zeigt eine Schnittansicht des Kleiderbügels aus 1 oder aus 2 entlang der Schnittlinie A-A. In 3 ist ersichtlich, dass die jeweiligen Kanten 9 des Bügelkörpers 6 abgerundet sind. Derartig abgerundete Kanten 9 schonen Kleidungsstücke beim Aufhängen auf dem Kleiderbügel, da diese ein leichtes Gleiten des Stoffs über den Bügelkörper 6 ermöglichen. Dabei können alle Kanten des Kleiderbügels 1 bzw. des Bügelkörpers 6 abgerundet sein. Es ist jedoch auch denkbar, dass lediglich die Außenkanten, die mit dem Kleidungsstück in Berührung kommen, abgerundet sind, um so den Produktionsaufwand zu verringern und gleichzeitig einen Kleiderbügel 1 zu schaffen, der sanft zu den aufgehängten Kleidungsstücken ist.
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4 zeigt eine alternative beispielhafte Ausführungsform des Kleiderbügels 1 aus 2. Der Kleiderbügel 1 der 4 unterscheidet sich von dem Kleiderbügel 1 der 2 dadurch, dass der Bügelkörper 6 keine innere Ausnehmung 10 aufweist. Ein solcher Kleiderbügel 1 kann besonders kostengünstig gefertigt werden, weil dazu lediglich eine einfache Werkzeuggeometrie nötig ist. Zudem ist ein solcher Kleiderbügel 1 besonders stabil, da er einen geschlossenen Bügelkörper 6 umfasst. Derartige Kleiderbügel eignen sich insbesondere für die Verwendung in Textilreinigungen.
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Auch die in der 1 dargestellte beispielhafte Ausführungsform des Kleiderbügels 1 kann in gleicher oder ähnlicher Weise wie der in 4 dargestellte Kleiderbügel 1 ausgestaltet sein. Mit anderen Worten kann also auch der Kleiderbügel 1 der 1 ohne die innere Ausnehmung 10 ausgestaltet sein.
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5 zeigt ein Blockdiagram eines beispielhaften Verfahrens 100 zum Herstellen eines hierin offenbarten Kleiderbügels 1, beispielsweise des Kleiderbügels 1 aus den 1 und 3.
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In Schritt 101 wird zunächst ein passendes Naturfasermaterial, wie beispielsweise Altpapier, frische Zellulose oder Nutzhanf, wie oben beschrieben, bereitgestellt. Zudem wird in Schritt 102 des Verfahrens 100 eine Negativform des Kleiderbügels 1 bereitgestellt. Wie oben beschrieben, kann dazu beispielsweise ein Gitterwerkzeug mit Formstruktur verwendet werden, wobei die Formstruktur dem Negativ der Form des Kleiderbügels entspricht.
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In Schritt 103 wird das Naturfasermaterial anschließend in einem sogenannten Pulper in Wasser gelöst, wodurch ein Naturfaser-Dickstoff entsteht.
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In Schritt 104 wird dann die Negativform in den Faserstoff-Dickstoff eingetaucht und in Schritt 105 wird der Faserstoff-Dickstoff, beispielsweise durch ein Vakuum, in die Negativform angesaugt. Dabei werden die Naturfasern durch die Gitter des Gitterwerkzeugs zurückgehalten, wodurch das Naturfasermaterial die Form des Kleiderbügels 1 annimmt.
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Anschließend wird in Schritt 106 die Negativform aus dem Faserstoff-Dickstoff angehoben und der Rohling des Kleiderbügels 1 wird dann in Schritt 107 auf ein Band eines Trockenofens abgesetzt. Durch das Vakuum kann dem Rohling dabei bereits Flüssigkeit entzogen weren. In Schritt 108 wird der Rohling dann in dem Trockenofen durch Hitze ausgehärtet/getrocknet, um den fertigen Kleiderbügel 1 zu erhalten.
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Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass „umfassend“ oder „aufweisend“ keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und „eine“ oder „ein“ keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kleiderbügel
- 2
- erster Haken
- 3
- zweiter Haken
- 4
- Querstege
- 5
- Zubehörhaken
- 6
- Bügelkörper
- 7
- obere Ausnehmungen
- 8
- Hakenfortsatz
- 9
- abgerundete Kanten
- 10
- innere Ausnehmungen
- A-A
- Schnittlinie
- 100
- Verfahren
- 101
- Bereitstellen des Naturfasermaterials
- 102
- Bereitstellen der Negativform
- 103
- Lösen des Naturfasermaterials
- 104
- Eintauchen der Negativform
- 105
- Ansaugen des Faserstoff-Dickstoffs
- 106
- Anheben der Negativform
- 107
- Absetzen des Rohlings
- 108
- Aushärten des Rohlings