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Die Erfindung betrifft einen Bezug für ein Polsterelement, insbesondere für einen Fahrzeugsitz, ein Polsterelement sowie ein Verfahren zur Herstellung des Bezuges.
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Herkömmlicherweise weisen Polsterelemente für Fahrzeugsitze einen Schaumstoffkörper sowie einen diesen ummantelnden bzw. umgebenden Bezug auf. Der Bezug ist aus einem Obermaterial, das eine Oberseite und eine Unterseite zur Auflage auf dem Schaumstoffkörper des Polsterelementes aufweist, und einem in Längsrichtung ausgedehnten streifenförmigen oder bandförmigen Befestigungselement ausgebildet. Das Befestigungselement ist an der Unterseite des Obermaterials befestigt, normalerweise daran über eine Nahtverbindung angenäht, und weist ein erstes Verbindungselement auf, über das der Bezug an dem Schaumstoffkörper gehalten bzw. fixiert werden kann. Beispielhaft ist ein derartiger Bezug in
EP 1 712 409 A1 offenbart. Nachteilig ist, dass die Nahtverbindung von der Oberseite aus sichtbar ist und es im Bereich der Naht zu einer Materialanhäufung bzw. zu einer Faltenbildung kommen kann, insbesondere dann, wenn es die Nahtbefestigung unregelmäßig ausgebildet ist. Dies kann zu einem negativen Empfinden des Insassen führen. Auch wenn als Nahtverbindung ein sog. Blindstich zur Anwendung kommt, können sichtbare Einzüge bleiben, die zu einem negativen oder irritierenden Erscheinungsbild führen können. Zudem ist der Einsatzbereich einer solchen Nahtverbindung begrenzt, beispielsweise auf gewisse Materialien oder Formen des Polsterelementes.
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Weiterhin ist in
DE 10 2008 028 507 B3 ein Bezug beschrieben, bei dem die Verbindung zwischen dem Obermaterial und dem Schaumstoffkörper über eine Klettverbindung erfolgt. In
EP 3 366 833 A1 ist ferner beschrieben, zwei Stofflagen einer Jacke über ein stoffschlüssig mit den Stofflagen verbundenen Befestigungselement miteinander zu verbinden. Eine weitere streifenförmige Verbindung zeigt
KR 20170079919 A.
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Ausgehend davon ist Aufgabe der Erfindung, einen Bezug, ein Polsterelement und ein Herstellungsverfahren bereitzustellen, mit denen eine einfache und flexible Anbindung des Bezuges ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird durch einen Bezug, ein Polsterelement und ein Verfahren gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Weiterbildungen.
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Somit ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass an einem streifenförmigen oder bandförmigen Befestigungselement mindestens ein in Längsrichtung ausgedehntes thermoaktivierbares Klebeelement angeordnet ist, wobei das Befestigungselement über das mindestens eine thermoaktivierbare Klebeelement flächig über einen Verbindungsbereich stoffschlüssig an einer Unterseite eines Obermaterials des Bezuges befestigt ist, vorzugsweise indem das mindestens eine thermoaktivierbare Klebeelement in einem vorherigen Verbindungsvorgang thermisch aktiviert bzw. thermisch behandelt wird, d.h. durch Wärme und Ausübung von Druck.
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Dadurch kann ein Bezug für ein Polsterelement, insbesondere für einen Fahrzeugsitz, mit
- - einem Obermaterial, das eine Oberseite und eine Unterseite zur Auflage auf einem Schaumstoffkörper des Polsterelementes aufweist und vorzugsweise mindestens einschichtig aufgebaut ist und aus Leder und/oder aus Schaum und/oder aus einem Textil und/oder aus Kunststoff und/oder aus PVC und/oder aus Naturfasern, beispielsweise aus Pflanzenfasern, gefertigt ist, und
- - dem in Längsrichtung ausgedehnten Befestigungselement, wobei das Befestigungselement ein erstes Verbindungselement aufweist, über das der Bezug an dem Schaumstoffkörper gehalten werden kann,
derartig weiterentwickelt werden, dass eine Verbindung ohne eine sichtbare Nahtstelle vorliegt und über das thermoaktivierbare Klebeelement eine beständige und flexibel anpassbare Verbindung ausgebildet werden kann.
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Unter einem thermoaktivierbaren Klebeelement wird dabei in Abgrenzung zu einem flüssigen Klebstoff ein festes zusammenhängendes Gebilde (Element) verstanden, beispielsweise ein Klebevlies mit entsprechend thermisch aktivierbaren Oberflächen, das je nach Anwendung in flexibler Weise flächig zugeschnitten werden kann. Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass es durch eine thermische Aktivierung, d.h. eine Wärmebehandlung, und ergänzend durch ein Andrücken an ein bestimmtes Material mit diesem stoffschlüssig verbunden werden kann. Im Gegensatz zu einem flüssigen Klebstoff lässt sich dieses nichtflüssige Gebilde beim Verbindungsvorgang insgesamt einfacher handhaben.
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Erfindungsgemäß ist dabei auch ein Polsterelement mit diesem Bezug und ein Herstellungsverfahren vorgesehen, wobei in dem erfindungsgemäßen Verfahren mindestens die folgenden Schritte ausgeführt werden:
- - Bereitstellen eines Befestigungselementes mit einem thermoaktivierbaren Klebeelement und Bereitstellen eines Obermaterials mit einer Oberseite und einer Unterseite,
- - Auflegen des Befestigungselementes auf die Unterseite des Obermaterials derartig, dass das thermoaktivierbare Klebeelement einen festgelegten Verbindungsbereich auf der Unterseite flächig berührt,
- - Erwärmen bzw. thermisches Aktivieren des thermoaktivierbaren Klebeelementes auf eine Oberflächentemperatur, beispielsweise zwischen 80°C und 120°C, und gleichzeitiges Andrücken des thermoaktivierbaren Klebeelementes auf die Unterseite des Obermaterials für eine Andruckzeit, beispielsweise zwischen 2s und 30s, insbesondere zwischen 2s und 10s, vorzugsweise durch eine Thermoeinheit, zum Ausbilden einer thermisch aktivierten stoffschlüssigen Verbindung zwischen dem Befestigungselement und dem Obermaterial.
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Folglich kann der Bezug in einfacher Weise und gut handhabbar ausgebildet werden, wobei das Befestigungselement und auch die Form des thermoaktivierbaren Klebeelementes flexibel an unterschiedliche Formen des Schaumstoffkörpers angepasst werden kann bzw. sich auch selbstständig an unterschiedliche Formen anpasst, da es flexibel bzw. nachgiebig ist. Je nach Anwendung kann dann auch das Obermaterial auf unterschiedliche Oberflächen des Schaumstoffkörpers aufgelegt werden, beispielsweise auf flache Oberflächen aber auch auf konkav gewölbte Oberflächen, ohne dass das Befestigungselement oder das thermoaktivierbare Klebeelement eine Formangleichung des Obermaterials behindern würde. Dadurch können Materialanhäufungen im Verbindungsbereich und eine Faltenbildung oder sichtbare Einzüge wie bei einer Blindstichabheftung verhindert werden, da insbesondere auch eine flächige Verbindung zum Obermaterial erfolgt und nicht wie bei einer Nahtverbindung eine punktuelle bzw. linienförmige Verbindung. Das thermoaktivierbare Klebelement weist dazu beispielsweise eine Breite von mindestens 1cm auf. Da folglich eine stoffschlüssige Verbindung über eine Fläche erfolgt, kann zudem nahezu unabhängig vom verwendeten Obermaterial und auch vom Material des Befestigungselementes eine zuverlässige Verbindung zwischen den jeweiligen Verbindungspartnern erreicht werden. Auch Zugbelastungen auf das Befestigungselement können durch die flächige stoffschlüssige Verbindung zuverlässig übertragen werden, so dass auch eine beständige bzw. dauerhafte Verbindung sichergestellt ist.
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Vorzugsweise ist weiterhin vorgesehen, dass das Befestigungselement durch eine in Längsrichtung ausgedehnte, verformbare Fahne ausgebildet ist, wobei das erste Verbindungselement an einem ersten Randbereich der Fahne verläuft und das thermoaktivierbare Klebeelement an einem zweiten Randbereich der Fahne, der dem ersten Randbereich vorzugsweise gegenüberliegt, angeordnet ist. Dadurch kann eine in Längsrichtung ausgedehnte Verbindung erfolgen und zwischen dem ersten Verbindungselement und dem thermoaktivierbaren Klebeelement ist eine verformbare bzw. flexibel anpassbare Fahne ausgebildet, die sich bei in Längsrichtung ungleichmäßigen Zugbelastungen nach dem Verbindungsvorgang entsprechend anpassen kann, so dass diese von der Oberseite aus betrachtet nicht in einer Faltenbildung resultieren und auch keine linienförmige Abzeichnung bzw. sichtbare Einzüge wie bei einer Blindstichabheftung bleiben. Die Fahne kann dazu beispielsweise aus einem verformbaren Material gefertigt sein, beispielweise aus einem Textil, einem Netz, einem Recycling-Material, Leder, einem Lederverbundstoff, einem Naturverbundstoff, insbesondere einem Pflanzenverbundstoff, oder einem Vlies, die allesamt eine für den Einsatzbereich geeignete Materialauswahl darstellen.
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Um den flächigen Verbund zu optimieren, kann zudem vorgesehen sein, dass die Fahne einen dritten Randbereich aufweist, der dem ersten Randbereich vorzugsweise ebenfalls gegenüberliegt, beispielsweise indem sich die Fahne unterseitig in den zweiten und den dritten Randbereich Y-artig aufspaltet, und auch an dem dritten Randbereich ein weiteres thermoaktivierbares Klebeelement angeordnet ist, über das eine Verbindung zur Unterseite des Obermaterials erfolgen kann.
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Dabei kann ergänzend vorgesehen sein, dass das thermoaktivierbare Klebeelement im zweiten oder im dritten Randbereich stoffschlüssig oder über eine Nahtverbindung mit der Fahne verbunden ist, wobei die stoffschlüssige Verbindung beispielsweise durch eine thermische Behandlung bzw. ein thermisches Verfahren erfolgen kann, wobei das thermoaktivierbare Klebeelement durch diese thermische Behandlung nicht aktiviert wird. Auch an dieser Stelle kann also eine stoffschlüssige Verbindung gewählt werden, was den Herstellungsvorgang und die Flexibilität bzw. Anpassbarkeit vereinfacht und zudem eine zuverlässige Verbindung ermöglicht.
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Vorzugsweise kann weiterhin vorgesehen sein, dass das erste Verbindungselement am Befestigungselement mit einem zweiten Verbindungselement am Schaumstoffkörper, vorzugsweise in einer Vertiefung des Schaumstoffkörpers, derartig zusammenwirkt, dass der Bezug an dem Schaumstoffkörper gehalten wird. Dabei kann eine zuverlässige Verbindung insbesondere dadurch ausgebildet werden, dass die Verbindungselemente derartig zusammenwirken, dass eine punktförmige oder nahtförmige Abheftungs-Verbindung, eine Profil-Verbindung, eine Haken-Ring-Verbindung, eine Clips-Verbindung oder eine Klett-Verbindung zwischen beiden ausgebildet wird.
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Der beschriebene Bezug, das Polsterelement mit diesem Bezug und dessen Herstellung können nicht nur an einem Fahrzeugsitz zum Einsatz kommen. Fernen können diese auch Bestandteile von Innenverkleidungselementen eines Fahrzeuges, beispielsweise Türverkleidungen oder sonstigen Interior-Elementen sein. Ferner können diese Bestandteil(e) von Möbelstücken, beispielweise Sesseln, Accessoires, beispielsweise Taschen, Raumausstattung, beispielsweise Gardinen, oder Kleidungsstücken, beispielsweise Jacken, sein. Auch bei diesen ergeben sich aufgrund der nahtfreien Anbindung dieselben beschriebenen Vorteile.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen an einer Ausführungsform näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht eines Fahrzeugsitzes;
- 2 ein Polsterelement mit einem Bezug, beispielsweise als Bestandteil des Fahrzeugsitzes gemäß 1;
- 3, 4, 5 Herstellungsschritte des Bezuges gemäß 2.
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In 1 ist ein Fahrzeugsitz 1 mit einem Sitzteil 1a und einer Rückenlehne 1b dargestellt. Sowohl das Sitzteil 1a als auch die Rückenlehne 1b werden jeweils durch ein von einem nicht dargestellten Rahmen getragenen Polsterelement 2 ausgebildet, das wie in 2 schematisiert dargestellt jeweils einen Schaumstoffkörper 3 und einen flächig darauf aufliegenden Bezug 7 aufweist. Der Bezug 7 ist aus einem Obermaterial 4 aus mindestens einer flächig ausgedehnten Schicht gebildet, wobei das Obermaterial 4 eine Oberseite 4a, die von einem Insassen berührt werden kann, und eine zum Schaumstoffkörper 3 zeigende Unterseite 4b aufweist. Die Schichten des Obermaterials 4 können beispielsweise aus Leder, Schaum, Textil, Kunststoff, PVC oder aus Naturfasern, beispielsweise aus Pflanzenfasern, gefertigt sein.
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An der Unterseite 4b des Obermaterials 4 ist ein streifenförmiges oder bandförmiges Befestigungselement 5 angeordnet. Das Befestigungselement 5 dient dazu, den Bezug 7 an dem Schaumstoffkörper 3 über einen gewissen flächigen Verbund, der sich insbesondere in Längsrichtung X erstreckt, zu fixieren, so dass das Obermaterial 4 mit seiner Unterseite 4b flächig auf dem Schaumstoffkörper 3 gehalten wird. Der Schaumstoffkörper 3 kann dabei je nach Anwendung beispielsweise eine zumindest bereichsweise konkav gewölbte Oberfläche 3a aufweisen, an die sich das darauf aufliegende Obermaterial 4 entsprechend anpasst.
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Das Befestigungselement 5 wird wie in 3 detailliert dargestellt durch eine bandförmige oder streifenförmige Fahne 6 gebildet, die aus einem weichen Material, beispielweise aus einem Textil, einem Netz, einem Recycling-Material, Leder, einem Lederverbundstoff, Vlies, einem Naturverbundstoff, insbesondere einem Pflanzenverbundstoff, etc. gefertigt ist. Dadurch ist eine gewisse Nachgiebigkeit, aber auch eine Wasserdurchlässigkeit und eine Atmungsaktivität gegeben. In einem oberen, ersten Randbereich 6a der Fahne 6 verläuft ein in Längsrichtung X ausgedehntes erstes Verbindungselement 8, das mit einem zweiten Verbindungselement 9, das im Schaumstoffkörper 3 eingebettet oder daran oberseitig angebracht ist, verbunden werden kann. Das erste Verbindungselement 8 weist dabei im dargestellten Ausführungsbeispiel die Form eines randseitigen Verstärkungsprofils 8a auf, das im Schnitt oval ausgeführt ist, aber auch kreisrund, rechteckig oder mehreckig ausgeführt sein kann. Ein solches randseitiges Verstärkungsprofil 8a kann in ein ebenfalls in Längsrichtung X verlaufendes Rastprofil 9a als zweites Verbindungsmittel 9 eingeclipst oder eingerastet werden, wie in 2 beispielhaft dargestellt.
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Die beiden Verbindungselemente 8, 9 können alternativ zur dargestellten Ausführung auch derartig ausgeführt sein, dass eine andere Art der Verbindung zwischen dem Bezug 7 und dem Schaumstoffkörper 3 ausgebildet wird, wobei beispielweise alle Arten von punktförmigen oder nahtförmigen Abheftungen, Profil-Verbindungen, Haken-Ring-Verbindungen, Clips-Verbindungen, Klett-Verbindungen, o.ä., zum Einsatz kommen können. Auch dadurch wird eine durchgängige oder zumindest abschnittsweise Verbindung entlang der Längsrichtung X des Befestigungselementes 5 ermöglicht.
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Weiterhin ist in einem unteren, zweiten Randbereich 6b der Fahne 6 ein thermoaktivierbares Klebeelement 10, vorzugsweise ein Klebevlies 10a, aufgebracht. Unter einem thermoaktivierbaren Klebeelement 10 wird dabei in Abgrenzung zu einem flüssigen Klebstoff ein festes zusammenhängendes Gebilde verstanden, das entsprechend zugeschnitten werden kann. Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass es durch eine thermische Aktivierung, d.h. eine Wärmebehandlung, und ergänzend durch ein Andrücken an ein bestimmtes Material mit diesem stoffschlüssig verbunden werden kann.
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Die Verbindung zwischen dem thermoaktivierbaren Klebeelement 10 und der Fahne 6 im zweiten Randbereich 6b ist beispielsweise als eine Nahtverbindung oder als stoffschlüssige Verbindung ausgeführt. Die stoffschlüssige Verbindung kann z.B. durch ein thermisches Verfahren ausgebildet werden, wobei dieses thermische Verfahren das thermoaktivierbare Klebeelement 10 selbst nicht aktiviert, da eine solche thermische Aktivierung erst für die Verbindung mit dem Obermaterial 4 vorgesehen ist. Dadurch ergibt sich das in 4 dargestellte bandförmige bzw. streifenförmige Befestigungselement 5. Eine Breite B des thermoaktivierbaren Klebeelementes 10 beträgt dabei mindestens 1 cm, so dass ein ausreichend großer Haftverbund ausgebildet werden kann. Die Ausdehnung in Längsrichtung X richtet sich nach der jeweiligen Anwendung.
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Nachfolgend wird dieses Befestigungselement 5 derartig auf die Unterseite 4b des Obermaterials 4 aufgelegt, dass das thermoaktivierbare Klebelement 10 einen festgelegten Verbindungsbereich 4c flächig berührt. Anschließend wird das thermoaktivierbare Klebeelement 10 thermisch aktiviert und auf die Unterseite 4b angedrückt. Die Wärmeenergie für die Thermoaktivierung des Klebeelementes 10 kann beispielsweise über eine Thermoeinheit 20 mit einem Thermobereich 20a, das vergleichbar zu einem Bügeleisen ausgeführt ist, geliefert werden. Der Thermobereich 20a der Thermoeinheit 20 kann auf eine Oberflächentemperatur TO von zwischen 80°C und 120°C gebracht und anschließend für eine Andruckzeit tA von zwischen 2s und 30s, vorzugsweise zwischen 2s und 10s, auf das thermoaktivierbare Klebelement 10 aufgedrückt werden. Dadurch wird das Befestigungselement 5 über die jeweilige Breite B und die jeweilige Ausdehnung in Längsrichtung X mithilfe des thermoaktivierbaren Klebeelementes 10 stoffschlüssig mit der Unterseite 4b des Obermaterials 4 verbunden. Dadurch ergibt sich der in 5 dargestellte fertige Bezug 7, wobei dieser weder an der Unterseite 4a noch an der Oberseite 4b des Obermaterials 4 eine Nahtverbindung aufweist.
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Um den flächigen Verbund zu optimieren, kann die Fahne 6 wie in 5 gestrichelt dargestellt einen dritten Randbereich 6c aufweisen, der dem ersten Randbereich 6a vorzugsweise ebenfalls gegenüberliegt, beispielsweise indem sich die Fahne 6 unterseitig in den zweiten und den dritten Randbereich 6b, 6c Y-artig aufspaltet. Auch an dem dritten Randbereich 6c ist dann ein thermoaktivierbares Klebeelement 10, insbesondere ein Klebevlies 10a, angeordnet, über das eine Verbindung zur Unterseite 4b des Obermaterials erfolgen kann (s. 2). Gegenüber der Ausführung mit nur einem thermoaktivierbaren Klebeelement 10 erfolgt also eine stoffschlüssige Verbindung über einen zweiten flächigen Verbund.
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Nachfolgend wird das Befestigungselement 5 mit dem in Längsrichtung X ausgedehnten ersten Verbindungselement 8 in eine ebenfalls in Längsrichtung X ausgedehnte Vertiefung 11 im Schaumstoffkörper 3 eingeführt bzw. eingesteckt und darin je nach vorliegender Verbindungsart mit dem zweiten Verbindungselement 9 verbunden. Der Bezug 7 wird dadurch fest am Schaumstoffkörper 3 fixiert und das Obermaterial 4 kann sich flächig an die Oberfläche 3a des Schaumstoffkörpers 3 anpassen. Aufgrund der nahtlosen Verbindung zwischen dem Obermaterial 4 des Bezuges 7 und dem Befestigungselement 5 sind von der Oberseite 4a aus betrachtet keine Nahtstellen oder sonstige Materialanhäufungen bzw. Materialverschiebungen sichtbar.
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Der beschriebene Bezug 7, das Polsterelement 2 mit diesem Bezug 7 und dessen Herstellung können nicht nur an einem Fahrzeugsitz 1 als Bestandteile des Sitzteils 1a oder der Rückenlehne 1b zum Einsatz kommen. Fernen können diese auch Bestandteile einer Kopfstütze oder einer Armlehne des Fahrzeugsitzes 1 sein oder aber Bestandteil von Innenverkleidungselementen eines Fahrzeuges, beispielsweise Türverkleidungen oder sonstigen Interior-Elementen. Ferner können diese Bestandteil(e) von Möbelstücken, beispielweise Sesseln, Accessoires, beispielsweise Taschen, Raumausstattung, beispielsweise Gardinen, oder Kleidungsstücken, beispielsweise Jacken, sein. Auch bei diesen ergeben sich aufgrund der nahtfreien Anbindung dieselben beschriebenen Vorteile.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 1a
- Sitzteil
- 1b
- Rückenlehne
- 2
- Polsterelement
- 3
- Schaumstoffkörper
- 3a
- Oberfläche des Schaumstoffkörpers 3
- 4
- Obermaterial
- 4a
- Oberseite des Obermaterials 4
- 4b
- Unterseite des Obermaterials 4
- 4c
- Verbindungsbereich
- 5
- Befestigungselement
- 6
- Fahne
- 6a
- erster Randbereich der Fahne 6
- 6b
- zweiter Randbereich der Fahne 6
- 6c
- dritter Randbereich der Fahne 6
- 7
- Bezug
- 8
- erstes Verbindungselement
- 8a
- randseitiges Verstärkungsprofil
- 9
- zweites Verbindungselement
- 9a
- Rastprofil
- 10
- thermoaktivierbares Klebeelement
- 10a
- Klebevlies
- 11
- Vertiefung
- 20
- Thermoeinheit
- 20a
- Thermofläche
- B
- Breite des thermoaktivierbaren Klebeelementes 10
- tA
- Andruckzeit
- TO
- Oberflächentemperatur
- X
- Längsrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1712409 A1 [0002]
- DE 102008028507 B3 [0003]
- EP 3366833 A1 [0003]
- KR 20170079919 [0003]