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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum zumindest teilweisen Verschliessen einer Öffnung mit Lamellen, welche um eine Achse drehbar sind.
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Stand der Technik
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Lamellen zum Verschliessen von Öffnungen sind in vielfältiger Form und Ausführung bekannt und auf dem Markt. Dabei kann es sich um Vertikal- oder auch Horizontallamellen handeln, beide Ausführungsformen werden von der vorliegenden Erfindung umfasst. Im wesentlichen ist aber an Vertikallamellen gedacht, die meist aus einem textilen Werkstoff bestehen und sich an einer oberen Schiene finden, entlang der sie in einer Öffnung, wie bspw. einem Fenster, einer Tür oder einem beliebigen Raum als Raumteiler bewegt werden.
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Bereits die
CH 484 354 zeigt einen Store mit schwenkbaren Vertikallamellen, dessen schwenkbar und verschiebbar miteinander verbundene Lamellen in einer Oberschiene aufgehängt sind und der sowohl zum Verschieben als auch zum Verschwenken der Lamellen ein einziges, auf eine Endlamelle wirkendes Betätigungsorgan aufweist. Ähnliches zeigt auch die DE-OS 2 131 222.
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Auch zum gemeinsamen Drehen dieser Lamellen in einen bestimmten Anstellwinkel ist meist ein gemeinsamer Antrieb vorgesehen. So zeigt bspw. die
DE 10 2012 104 722 A1 einen kombinierten Stellantrieb zum Verschliessen und Öffnen und zum Verbringen von Horizontallamellen und Vertikallamellen in Zwischenstellungen, die um horizontale oder vertikale Achsen schwenkbeweglich in räumlich getrennt und untereinander oder übereinander angeordneten Luftdurchströmungsöffnungen in einem einteiligen oder mehrteiligen Luftströmungsgehäuse angeordnet sind.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, für die oben erwähnte Vorrichtung ein gänzlich neues Design mit auch einem dementsprechenden Antrieb zu entwickeln, welches auch weitere wichtige Funktionen erfüllen kann.
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Lösung der Aufgabe
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Zur Lösung der Aufgabe führt zum einen, dass zumindest ein Teil der Lamellen aus Holz besteht.
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Holz ist ein allseitig beliebter Werkstoff, der allerdings bislang bei der Produktion von Lamellen zum Verschliessen von Öffnungen keine Anwendung gefunden hat, da er in der Regel bei den gewünschten Massen für die Lamellen zu schwer und vor allem auch zu schwer zu handhaben ist. Aber auch eine Beschichtung von textilen Lamellen mit Holz oder einem entsprechenden Holzfurnier findet keine Anwendung, da ein Holzfurnier bei der Flexibilität der textilen Lamelle leicht brechen würde und damit zerstört wird. Manche Lamellen sind allerhöchstens in einem Holzdesign bedruckt,
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Die vorliegende Erfindung sieht aber zum ersten Mal vor, dass Vollholz zur Lamellenherstellung verwendet wird, wobei beidseitig in die sich gegenüberliegenden Stirnkanten eine Achse eingesetzt werden kann. Diese Lamellen können natürlich ebenfalls horizontal oder auch vertikal angeordnet werden.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist in das Holz eine Verstärkung integriert, die das bekannte Arbeiten des Holzes im Wesentlichen unterbindet. Sie soll vor allem verhindern, dass sich ein Wellen des Holzes einstellt. Beispielsweise kann als Verstärkung eine Metallplatte vorgesehen werden, die beidseitig von einer Holzplatte belegt ist. Denkbar sind aber auch alle möglichen anderen Verstärkungen. Die Verstärkung bietet sich natürlich auch dazu an, mit den Achsen verbunden zu werden, damit eine kompakte Einheit für die Lamelle entsteht.
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Ein zweiter Gedanke der vorliegenden Erfindung bezieht sich darauf, dass zumindest zwei Lamellen gelenkig miteinander verbunden sind und einen gemeinsamen Antrieb aufweisen. Der Gedanke wird natürlich bevorzugt mit dem ersten Gedanken kombiniert, dass nämlich die Lamellen aus Holz bestehen. Derartige Lamellen sind aber nur schwierig in einer Schiene zu führen, weshalb es zur einfachen Handhabung besser ist, wenn die Lamellen relativ fix in der Öffnung verbleiben und gemeinsam, quasi als Klappflügel, bewegt werden. Hierzu sind entsprechende Gelenke oder Scharniere an den Kanten von zwei benachbarten Lamellen vorgesehen, die beliebig ausgestaltet sein können. Sie müssen nur erlauben, dass die benachbarten Lamellen zusammengelegt werden können.
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Ein besonderer Gedanke der vorliegenden Erfindung bezieht sich aber auf den Antrieb für derartige oben beschriebene Lamellen, bevorzugt natürlich für die Lamellen aus Holz. Dieser Antrieb ist als Kettenantrieb ausgestaltet und bewegt im bevorzugten Ausführungsbeispiel immer zwei benachbarte und miteinander gelenkig verbundene Lamellen, wobei der erste Gedanke darin besteht, dass die Achsen der Lamellen in einer Kulisse bewegt werden, in der auch die Achsen drehen. Hier bietet es sich an, die Kulisse als Bogensegment auszugestalten, wobei das Bogensegment um eine Zentralachse herum verläuft.
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Für zwei benachbarte Lamellen sind daher auch zwei Bogensegmente vorgesehen, welche die Zentralachse fast halbkreisförmig umgeben.
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Damit die Achsen von zwei benachbarten Lamellen gemeinsam betrieben werden können, soll ihre Anordnung so gewählt werden, dass bei ihrer Drehung in der Kulisse eine gegenläufige Bewegung stattfindet. Beispielsweise wird dies dadurch gewährleistet, dass jeder Achse ein Zahnrad aufgesetzt wird, die Kulissen jedoch eine unterschiedlich angeordnete Zahnung aufweisen. Bei einer Kulisse befindet sich die Zahnung im inneren Bogensegment, bei der anderen Kulisse im äusseren Bogensegment. Dies bewirkt, dass die Achsen auch bei einer Drehung in der gleichen Drehrichtung sich voneinander entfernen.
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Wenn schon mit Zahnrädern auf den Achsen gearbeitet wird, so kann auch die Drehung der Achsen selbst am besten über einen entsprechenden Riemenantrieb, vor allem eine Kette, bewirkt werden, der wiederum entsprechend Zahnräder auf der Zentralachse umschlingt. Der Einfachheit halber wird auch die Drehung der Zentralachse mittels eines Kettenantriebs bewirkt. Antriebsmittel dürfte dann ein Elektromotor sein.
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Mit einer derartigen erfindungsgemässen Vorrichtung kann auf einfachste Art und Weise eine Öffnung mit schweren, verstärkten Lamellen geschlossen und wieder geöffnet werden. Diese Lamellen haben natürlich bei entsprechender Lagerung ihrer Achsen auch den unschätzbaren Vorteil, dass sie die Öffnung gegen ein unerwünschtes Eindringen absichern. Dieser Vorteil ist vor allem gepaart mit der optisch sehr ansprechenden Ausgestaltung der Lamellen, wenn vor allem ein bestimmtes optisch hervorstechendes Holz gewählt wird.
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Figurenliste
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
- 1 eine schematisch dargestellte Frontansicht von Teilen einer erfindungsgemässen Vorrichtung zum zumindest teilweise Verschliessen einer Öffnung in Schliess- und in Öffnungslage;
- 2 einen vergrössert dargestellten Längsschnitt durch eine erfindungsgemässe Lamelle;
- 3 eine perspektivische Seitenansicht von Teilen einer erfindungsgemässen Vorrichtung gemäss 1;
- 4 eine vergrössert dargestellte Frontansicht eines Ausschnitts aus 3;
- 5 eine vergrössert dargestellte perspektivische Rückansicht eines Ausschnitts aus 3;
- 6 eine Draufsicht auf einen Ausschnitt aus 4.
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Ausführungsbeispiel
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Gemäss 1 weist eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum zumindest teilweise Verschliessen einer Öffnung 1 Lamellen 2 auf, wobei jeweils zwei Lamellen 2.1 und 2.2 über Gelenke 3 miteinander verbunden sind, so dass sie auch zusammen bewegt werden und von einer Schliesslage in eine daneben gezeigte Öffnungslage gelangen können, in welcher die beiden Lamellen 2.1 und 2.2 über die Gelenke 3 zusammengeklappt sind.
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Jede Lamelle 2 dreht um zwei sich gegenüberliegende Achsen 4.1 und 4.2 bzw. 4.3 und 4.4, so dass sie von der links gezeigten Schliesslage in die rechts gezeigte Öffnungslage bewegt werden können, in welcher die Öffnung 1 weiter geöffnet ist.
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In 2 ist erkennbar, dass in der Lamelle 2 eine Verstärkung 5 integriert ist, die bspw. aus Metall bestehen kann. Diese Verstärkung 5 kann in die Lamelle 2 in eine entsprechende Ausnehmung eingeschoben werden oder die Lamelle 2 ist zweigeteilt in zwei separate Schichten 6.1 und 6.2 aus Holz, welche beidseits der Verstärkung 5 aufgelegt sind. Besteht z.B. die Verstärkung 5 aus einer Metallplatte, so bietet es sich an, die Achsen 4.1 und 4.2 bzw. 4.3 und 4.4 mit dieser Metallverstärkung zu verbinden, die dann oben und unten aus der Lamelle 2 herausragen.
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Ein wesentlicher Teil der vorliegenden Erfindung ist ein bevorzugt gemeinsamer Antrieb 7 der Lamellen 2, der in den 3 bis 6 näher dargestellt ist. Dieser Antrieb 7 sitzt auf einer Platte 8 auf, die einen Abstand a mittels Distanzhalter 9 von einer Führungsplatte 10 einhält. Dabei weist die Platte 8 offene Kreisbögen 11.1 und 11.2 auf, in welchen die Achsen 4.1 bzw. 4.3 geführt sind. Hierzu ist der Achse 4.1 bzw. 4.3 eine Kopfscheibe 12 aufgesetzt, welche in Gebrauchslage in den offenen Kreisbogen 11.1 bzw. 11.2 eingreift und in diesem geführt wird.
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Unterhalb des Kreisbogens 11.1 bzw. 11.2 befindet sich in der Führungsplatte 10 jeweils ein weiteres Bogensegment 13.1 bzw. 13.2, welches von der Achse 4.1 bzw. 4.3 durchsetzt wird. Diese Bogensegmente 13.1 und 13.2 dienen als Kulisse zur Führung der Achse 4.1 bzw. 4.3, wobei ein innerer Radius des Bogensegments 13.1 mit einer Zahnung 14.1 und ein äusserer Radius des Bogensegments 13.2 mit einer Zahnung 14.2 versehen ist. Zum Ablaufen dieser Zahnungen 14.1 bzw. 14.2 ist der Achse 4.1 ein Zahnrad 28 und der Achse 4.3 ein in 5 besser erkennbares Zahnrad 15 aufgesetzt. Diese Zahnräder 15 und 28 sind den Achse 4.1 bzw. 4.3 aufgesetzt, so dass dadurch die Achsen 4.1 und 4.3 beim Ablaufen der Zahnungen 14.1 bzw. 14.2 gedreht und die Lamelle 2.1 von einer in 4 gezeigten Öffnungslage in eine die Öffnung 1 verschliessende Lage bewegt werden.
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Eine Kette 16 umschlingt ein weiteres Zahnrad 29 auf der Achse 4.1 und anderen Ends gemäss 5 ein unteres Zahnrad 17, welches auf einer Zentralachse 18 aufsitzt, die von der Führungsplatte 10 aufragt. Auf dieser Zentralachse 18 befindet sich auch noch ein mittleres Zahnrad 19 und ein oberes Zahnrad 20. Das mittlere Zahnrad 19 steht über eine mittlere Kette 21 mit einem weiteren Zahnrad 22 auf der Achse 4.3 der zweiten Lamelle 2.2 in Verbindung. Diese Achse 4.3 wird in dem zweiten Bogensegment 13.2 geführt und läuft dort ebenfalls die Zahnung 14.2 ab, die allerdings im äusseren Bogen dieses offenen Bogensegments 13.2 vorgesehen ist.
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Das obere Zahnrad 20 ist über eine obere Kette 23 mit einem Zahnrad 24 verbunden, welches auf einer Drehwelle 25 des Antriebs 7 aufsitzt.
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Die Funktionsweise der vorliegenden Erfindung ist folgende:
- Ausgangspunkt ist die in den 3 bis 6 gezeigte zusammengeklappte Lage der beiden Lamellen 2.1 und 2.2. Sollen diese Lamellen 2.1 und 2.2 nunmehr einen Teil der Öffnung 1 verschliessen, wird der Antrieb 7 in Gang gesetzt. Dabei dreht die Drehwelle 25 das Zahnrad 24, so dass über die obere Kette 23 auch die Zentralachse 18 in Drehbewegung versetzt wird. Dabei werden über das mittlere Zahnrad 19 und das untere Zahnrad 17 auch die mittlere Kette 21 und die Kette 16 mitgenommen, so dass auch die beiden Zahnräder 15 und 28 und mit ihnen die Achsen 4.1 bzw. 4.2 in Drehbewegung versetzt werden. Sie laufen die entsprechenden Zahnungen 14.1 und 14.2 in den Bogensegmenten 13.1 und 13.2 ab, jedoch in Folge der unterschiedlichen Anordnung der Zahnungen 14.1 und 14.2 in unterschiedlicher Richtung, d.h., die beiden Achsen 4.1 und 4.3 laufen auseinander und drehen so entsprechend auch die Lamellen 2.1 und 2.2 um die Gelenke 3. Damit gelangen die Lamellen 2.1 und 2.2 in eine die Öffnung 1 zumindest teilweise verschliessende und in 1 links angedeutete Stellung.
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Soll der Antrieb 7 auch mehr als nur zwei Lamellen drehen, so sind weitere hälftige Anordnungen des Antriebs 7, wie in 3 gezeigt, vorgesehen. Hier sind dann auf der Zentralachse 18 weitere Zahnräder vorgesehen, die über entsprechende Ketten mit ausliegenden Unterachsen 26.1 und 26.2 gekoppelt sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Öffnung
- 2
- Lamellen
- 3
- Gelenke
- 4
- Achse
- 5
- Verstärkung
- 6
- Schichten
- 7
- Antrieb
- 8
- Platte
- 9
- Distanzhalter
- 10
- Führungsplatte
- 11
- Kreisbogen
- 12
- Kopfscheiben
- 13
- Bogensegment
- 14
- Zahnung
- 15
- Zahnrad
- 16
- Kette
- 17
- Zahnrad
- 18
- Zentralachse
- 19
- mittleres Zahnrad
- 20
- oberes Zahnrad
- 21
- mittlere Kette
- 22
- Zahnrad
- 23
- obere Kette
- 24
- Zahnrad
- 25
- Drehwelle
- 26
- Unterachse
- 27
- Außenachse
- 28
- Zahnrad
- 29
- Zahnrad
- 30
- Zahnrad
- a
- Abstand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- CH 484354 [0003]
- DE 102012104722 A1 [0004]