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Die Erfindung betrifft einen Fensterheber für eine Seitenscheibe eines Kraftfahrzeuges mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein Kraftfahrzeug mit einem Fensterheber gemäß Patentanspruch 14.
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Ein Fensterheber für eine Kraftfahrzeugtür ist beispielsweise aus der Deutschen Offenlegungsschrift
DE 102 04 610 A1 bekannt. Offenbart wird ein Fensterheber, insbesondere ein Seil- oder Rohrfensterheber, für eine rahmenlos geführte Kraftfahrzeug-Fensterscheibe, mit mindestens einer sich entlang des Verstellweges der Fensterscheibe erstreckenden Führungsschiene, mit Einstellmitteln, zum Einstellen der Neigung der mindestens einen Führungsschiene bezüglich einer der Längsachse des Kraftfahrzeugs beinhaltenden Ebene, und mit Arretierungsmitteln zum Arretieren der eingestellten Lage der Führungsschiene bezüglich eines Karosserieteils oder eines damit verbundenen Teils. Die Einstell- und Arretierungsmittel sind im unteren Bereich der Führungsschiene als Schraubverbindungen vorgesehen, wobei die Einstellmittel eine an dem unteren Ende der Führungsschiene vormontierten, sich in etwa quer zur Längsachse des Kraftfahrzeuges verlaufende Richtung erstreckende Einstellschrauben aufweisen, welche mittels eines an einem ihrer Enden angeordneten Formschlussbereichs in einem korrespondierenden Bereich des Karosserieteils oder dergleichen drehbar gelagert ist.
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Weiter ist aus der Deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2011 110 168 A1 eine Anordnung zur Befestigung einer Fensterscheibe an einem Fensterheber eines Fahrzeuges bekannt, mit einem besonders ausgebildeten Scheibenhalter, der seinerseits über einen Halteabschnitt zur Befestigung des Scheibenhalters an einer Fensterscheibe und einem Verbindungsabschnitt zur Befestigung des Scheibenhalters samt Fensterscheibe an einem Klemmbackenelement eines Versenk- und Hebemechanismus eines Fensterhebers verfügt. Der Halteabschnitt des Scheibenhalters ist durch ein im Querschnitt gesehen nach oben offenes U-Profil mit einem Profilboden und zwei, die Fensterscheibe seitlich einfasssenden Profilflanschen gebildet. An dem Profilboden schließt sich nach unten ein Verbindungsabschnitt des Scheibenhalters in Form eines Befestigungssteges an. Vorteilhaft weisen die Profilflansche jeweils einen fensterartigen Ausschnitt auf, der sich zumindest bis in den Profilboden erstreckt. Die Klemmbacken des Klemmbackenelementes können dadurch zumindest abschnittsweise in besagten Ausschnitt eingeführt werden.
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Aufgrund einer unzureichenden Vorspannung einer Seitenscheibe eines Kraftfahrzeuges gegenüber einer Dichtung am Dachrahmen und/oder an der B-Säule kann es passieren, dass die Seitenscheibe im oberen Bereich nicht richtig an der Dichtung des Dachrahmens anliegt. Das nachträgliche mechanische Einstellen eines Fensterhebersystems ist häufig nicht oder nur sehr schwer möglich. Betroffen hiervon sind oft die vorderen Türen des Kraftfahrzeuges. Bei einer ungünstigen geometrischen Gestaltung der Seitenscheibe in der A-Säule, wie auch der B-Säule, wird die notwendige Vorspannung in Y-Richtung (quer zu einer Fahrzeuglängsachse) manches Mal nicht erreicht. Somit können Undichtheiten bezüglich Luft und Wassereintritt entstehen. Ganz speziell Fensterhebersysteme für Cabrio-Fahrzeuge oder Coupes mit rahmenlosen Seitenscheiben weisen die oben genannte Problematik auf. Dies betrifft insbesondere die Dichtheit im Bereich der B-Säule und dem anschließenden Dachrahmen. Darüber hinaus ist die Anbindung eines Eckfensters kritisch, da dieses mit der Seitenscheibe, insbesondere aus optischen Gründen so plan wie möglich verbaut werden muss.
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In einer seitlich angebrachten Kraftfahrzeug-Türe wird neben einer verfahrbaren (versenkbaren) Seitenscheibe häufig ein feststehendes Eckfenster oder eine Eckblende verbaut. Ein H-förmiger Steg verbindet die beweglichen (Seitenscheibe) und feststehenden Teile (Eckfenster) miteinander. Innerhalb des H-förmigen Steges, der in der Regel aus Aluminium oder Kunststoff besteht, befinden sich Gummi-Extrusions-Profile um die darin gefassten beweglichen oder feststehenden Teile abzudichten. Durch das jeweils beidseitige, also nach fahrzeuginnenseitigen und fahrzeugaußenseitigen Umfassen des Eckfensters oder der Eckblende kann sich in nachteiliger Weise ein Versatz der Oberflächen zueinander bilden. Dieser Versatz ist optisch hässlich. Die klassische Anordnung ist, dass der H-förmige Steg türrohbaufest oder als Montageteil befestigt wird. In jedem Fall aber separat von dem Fensterheber der Kraftfahrzeug-Türe. Das getrennte Montieren erzeugt lange Funktions-Maß-Ketten zwischen den Fugen bildenden Bauteilen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Maßnahme aufzuzeigen, die ein exaktes Schließen der Seitenscheibe eines Kraftfahrzeuges ermöglicht, wobei gleichzeitig ein perfekt planer Einbau eines Eckfensters bezüglich der Seitenscheibe oder sonstiger benachbarter Karosserieteile dargestellt ist.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 dadurch gelöst, dass an die Gleiterführungsschiene im Bereich des oberen Befestigungspunktes in der Z-Richtung nach oben eine erste Strebe angeordnet ist oder dass an die Gleiterführungsschiene eine zur Gleiterführungsschiene parallel ausgerichtete Scheibenführungsschiene angeordnet ist und dass an die Scheibenführungsschiene im Bereich des oberen Befestigungspunktes die erste Strebe angeordnet ist, die die Gleiterführungsschiene überragt.
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Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung wird die Seitenscheibe des Kraftfahrzeuges fest auf den umlaufenden Dichtungsbereich, insbesondere im Bereich der B-Säule und dem anschließenden Dachrahmen gedrückt. Ein Abheben der Seitenscheibe und das Eindringen von Umgebungsluft oder Wasser in die Fahrgastzelle ist somit sicher vermieden. Weiter ermöglicht die erste Strebe die perfekt planare Montage des Eckfensters, bzw. einer Eckblende bezüglich der Seitenscheibe oder sonstiger benachbarter Karosserieteile. Die erste Strebe kann hierbei auch eine dichtende Funktion übernehmen. Im Bereich des oberen Befestigungspunktes bedeutet einen technisch minimal möglichen Abstand, bis zu einem maximalen Abstand von ca. 200 mm.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Dass die erste Strebe gemäß Patentanspruch 2 ein L-förmiges Profil aufweist, wobei sich ein Schenkel in einer X-Richtung und ein Schenkel in einer Y-Richtung erstreckt, erlaubt eine exakte Lagepositionierung des Eckfensters oder der Eckblende bezüglich der Seitenscheibe.
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Gemäß Patentanspruch 3, dass der sich in der X-Richtung erstreckende Schenkel fahrzeuginnenseitig der Seitenscheibe angeordnet ist und sich der in der Y-Richtung erstreckende Schenkel nach fahrzeugaußenseitg erstreckt, ermöglicht eine von außen nahezu unsichtbare Anordnung der ersten Strebe.
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Die Ausgestaltung gemäß Patentanspruch 4, dass die erste Strebe in der Z-Richtung oberhalb einer Schachtabdeckung angeordnet ist, ist eine besonders bevorzugte Ausführungsform.
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Die Ausgestaltung gemäß Patentanspruch 5 wobei an einem Übergang der Gleiterführungsschiene oder der Scheibenführungsschiene zu der ersten Strebe eine zweite Strebe angeordnet ist, die sich in der X-Richtung erstreckt, erlaubt in vorteilhafter Weise eine flächige Befestigung des Eckfensters bzw. der Eckblende.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform gemäß Patentanspruch 6 umfasst die Scheibenführungsschiene einen Randbereich der Seitenscheibe U-förmig. Durch diese Ausgestaltung wird die Seitenscheibe auch in der Y-Richtung, quer zur Fahrzeuglängsachse X, optimal geführt. Aufgrund des U-förmigen Umfassen des Randbereichs der Seitenscheibe sind die Gleiterführungsschiene und die Scheibenführungsschiene nächstmöglich im Bereich des Randbereichs der Seitenscheibe angeordnet.
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In einer Weiterbildung gemäß Patentanspruch 7 ist in dem U-förmigen Bereich der Scheibenführungsschiene, weitgehend in der Z-Richtung ein elastisches Element angeordnet, welches zumindest einseitig an der Seitenscheibe linienförmig anliegt. Bei dem elastischen Element kann es sich um ein Dichtungselement handeln, beispielsweise aus einem weichen Kunststoff, wie z. B. einem Gummi- oder einem Silikonwerkstoff. Mit Hilfe dieser elastischen Einfassung der Seitenscheibe, wird die Seitenscheibe nochmals besser in Y-Richtung geführt, bzw. weich gelagert und ein Klappern der Seitenscheibe beispielsweise beim Schließen einer Türe sicher vermieden.
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In vorteilhafter Weise erstreckt sich das elastische Element gemäß Patentanspruch 8 über die gesamte Höhe der Scheibenführungsschiene. Auch eine abschnittsweise Erstreckung des elastischen Elementes über die Höhe der Scheibenführungsschiene ist denkbar. Durch diese Ausgestaltung wird die Seitenscheibe in jeder Höhenlage bestmöglich gelagert und geführt.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform gemäß Patentanspruch 9, erstreckt sich die Scheibenführungsschiene bis an die Schachtabdeckung. Durch diese Ausgestaltung erhält die Seitenscheibe in vorteilhafter Weise eine maximal mögliche Führung entlang der Fahrzeughochachse Z.
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In einer ersten Ausführungsform gemäß Patentanspruch 10 sind die Gleiterführungsschiene und die Scheibenführungsschiene einstückig und materialeinheitlich hergestellt. Durch diese Ausgestaltung ist eine wenig toleranzbehaftete Herstellung möglich.
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In einer zweiten Ausführungsform gemäß Patentanspruch 11 sind die Gleiterführungsschiene und die Scheibenführungsschiene zwei separate, miteinander verbindbare Bauteile. Dies könnte zu einer vereinfachten und kostengünstigeren Herstellung führen, wobei dann jedoch Montagekosten für die Bauteile anfallen.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform gemäß Patentanspruch 12 handelt es sich bei dem Karosseriebauteil um eine Seitentür des Kraftfahrzeuges. In einer anderen Ausführungsform kann das Karosseriebauteil auch ein Seitenteil der Karosserie sein, wenn beispielsweise ein hinteres Seitenfenster des Kraftfahrzeuges ebenfalls versenkbar dargestellt werden soll.
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Mit der Ausgestaltung gemäß Patentanspruch 13, dass der Fensterheber ein elektrisch betätigbarer Fensterheber ist, ist eine zeitgemäße Ausführungsform dargestellt.
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Darüber hinaus wird auch ein Kraftfahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Fensterheber nach einem der zuvor genannten Ansprüche beansprucht.
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Mit anderen Worten gesagt:
- Eine erste Strebe 18 an der Gleiterführungsschiene 3 oder an der Scheibenführungsschiene 11 für eine vorzugsweise rahmenlose Seitentüre eines Kraftfahrzeuges wird soweit in Z-Richtung zur versatzfreien Fuge zwischen der Seitenscheibe 2 und dem Eckfenster 20 verschoben, dass diese unmittelbar darunter verortet ist. Die Gleiterführungsschiene 3 oder die Scheibenführungsschiene 11 wird nach fahrzeugoben in Form eines L-Profils verlängert, so dass die erste Strebe 18 ca. 8 - 20 cm über der Tür-Brüstung, bzw. der Schachtabdeckung 13 endet. Mittels Durchgangslöchern wird die Möglichkeit geschaffen beispielsweise Schrauben durchzuführen die ein feststehendes Eckfenster 20 oder eine Eckblende tragen.
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In der Regel wird der bewegliche Teil, also die Seitenscheibe 2, an einem Scheibenhalter 5 des Fensterhebers 1 befestigt. Der Fensterheber 1 enthält bei rahmenlosen Seitentüren in der Regel zwei Gleiterführungsschienen 3 auf denen die verfahrbare Seitenscheibe 2 befestigt ist. Diejenige Scheibenführungsschiene 11 einer Gleiterführungsschiene 3 des Fensterhebers 1, die der versatzfreien Fuge näher steht wird dazu genutzt das feststehende Eckfenster 20 oder die Eckblende zu befestigen. Dies gelingt, indem die Gleiterführungsschiene 3 oder die Scheibenführungsschiene 11 so verlängert wird, dass sie über die Türbrüstung, bzw. Schachtabdeckung 13 nach oben hinausragt. So weit, dass eine ausreichende Anzahl Befestigungspunkten für das feststehende Eckfenster 20 dargestellt werden kann. Die nach oben über die Schachtabdeckung 13 hinausragende erste Strebe 18 ist möglichst biegesteif ausgeführt, um dem daran befestigten, feststehenden Eckfenster 20 möglichst ausreichend Stabilität zu geben. Die Befestigungspunkte sind im Finish-Band der Produktionsstraße im Werk frei zugänglich (nicht verdeckt durch Türverkleidung oder ähnliches) und erlauben dadurch eine finale Feineinstellung des Eckfensters 20, so dass kleinste Toleranzen zu angrenzenden Karosserieteilen (z. B. Seitenrahmen außen) und der Seitenscheibe 2 erreicht werden können. Die Funktions-Maß-Kette ist durch die integrale Befestigung des Eckfensters 20 und der Seitenscheibe 2 auf ein einziges Bauteil, der Gleiterführungsschiene 3 oder der Scheibenführungsschiene 11 minimiert. Dadurch kann das Design-Ziel-Bild einer versatzfreien Seitengrafik optimal realisiert werden.
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Im Folgenden ist die Erfindung anhand von acht Figuren näher erläutert.
- 1 zeigt eine Aufsicht auf einen erfindungsgemäßen Fensterheber.
- 2 zeigt eine Aufsicht auf den erfindungsgemäßen Fensterheber mit einer Verteilung der resultierenden Kräfte und Kraftkomponenten.
- 3 zeigt eine Aufsicht auf den erfindungsgemäßen Fensterheber mit vier eingezeichneten Schnitten.
- 3a zeigt einen Schnitt A-A aus 3.
- 3b zeigt einen Schnitt B-B aus 3.
- 3c zeigt einen Schnitt C-C aus 3.
- 3d zeigt einen Schnitt D-D aus 3.
- 4 zeigt nochmals eine Aufsicht auf den erfindungsgemäßen Fensterheber mit einem Eckfenster.
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Im Folgenden gelten in den 1 bis 4 für gleiche Bauelemente die gleichen Bezugsziffern.
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1 zeigt eine Aufsicht auf einen erfindungsgemäßen Fensterheber 1 für eine Seitenscheibe 2 eines nicht näher dargestellten Kraftfahrzeuges. Bei dem Kraftfahrzeug handelt es sich vorzugsweise um ein Cabriolet oder ein Coupe mit rahmenlosen Seitenscheiben 2. Rechts unten in 1 ist ein Koordinatensystem dargestellt, welches die Achsen beschreibt. Eine X-Achse entspricht einer Fahrzeuglängsachse, eine Y-Achse entspricht einer Fahrzeugquerachse und eine Z-Achse entspricht einer Fahrzeughochachse. Die X-Achse stellt hierbei gleichzeitig die Hauptfahrrichtung des Kraftfahrzeuges dar.
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1 zeigt den erfindungsgemäßen Fensterheber 1, bestehend aus zwei Gleiterführungsschienen 3, wobei eine Gleiterführungsschiene in Fahrtrichtung vorne und eine Gleiterführungsschiene 3 in Fahrtrichtung hinten angeordnet ist, wobei nur die in Fahrtrichtung hinten angeordneten Bauteile des Fensterhebers 1 beziffert sind. In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann für eine kleine Seitenscheibe 2 auch nur eine einzige Gleiterführungsschiene 3 vorgesehen werden. Die Gleiterführungsschienen 3 und sonstigen Bauteile sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel weitgehend gespiegelt baugleich. Weiter verfügt der vorliegende erfindungsgemäße Fensterheber 1 über einen elektrischen Antrieb 17, mit dem jeweils ein Schienengleiter 4 schiebebeweglich auf der Gleiterführungsschiene 3 weitgehend in einer Z-Richtung in eine obere Stellung und eine untere Stellung verschiebbar ist. Obere Stellung bedeutet das Seitenfenster 2 ist geschlossen, untere Stellung bedeutet das Seitenfenster 2 ist geöffnet. Eine Verschieberichtung der Seitenscheibe 2 ist symbolhaft mit einem Doppelpfeil dargestellt. Da eine Karosserie eines Kraftfahrzeuges nicht stringent nach Koordinaten ausgerichtet ist, sondern primär nach Designvorgaben, bedeutet weitgehend in einer Z-Richtung, dass die Seitenscheibe 2 nach oben und nach unten verfahrbar ist.
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Die Seitenscheibe 2 ist an zwei, an den Schienengleitern 4 angeordneten Scheibenhaltern 5 befestigt. Um eine saubere Führung der Seitenscheibe 2 zu gewährleisten, weisen die Gleiterführungsschienen 3 einen oberen Befestigungspunkt 6 und einen unteren Befestigungspunkt 7 auf, an denen die Gleiterführungsschiene 3 an einem Karosseriebauteil 8 (in 1 und 2 stellvertretend durch eine Dichtung dargestellt) lagefixierbar ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Karosseriebauteil 8 eine Seitentür des Kraftfahrzeuges. In einem weiteren Ausführungsbeispiel, beispielsweise bei einem Coupe kann es sich auch um eine Seitenwand der Karosserie des Kraftfahrzeuges handeln, wenn die hintere Seitenscheibe ebenfalls öffen- oder verschließbar sein soll.
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In diesem Ausführungsbeispiel liegen der Scheibenhalter 5 und der obere Befestigungspunkt 6 und der untere Befestigungspunkt 7 der Gleiterführungsschiene 3 auf einer geraden Verbindungslinie 9, strichpunktiert dargestellt. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Fensterhebers 1 wird ein Hebel auf die biegeweiche Achse 16 (sh. 2) minimiert, während ein Hebel auf die biegesteife Achse 15 (sh. 2) maximiert wird. Dies gewährleistet beim Schließen der Seitenscheibe 2 ein festes Andrücken der Seitenscheibe 2 auf die weitgehend umlaufende Dichtung, insbesondere in einem Abdichtungsbereich einer B-Säule 14 und einem anschließenden Dachbereich des Kraftfahrzeuges.
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Der Scheibenhalter 5 hat üblicher Weise einen Durchmesser zwischen 20 mm und 150 mm. Anstelle eines runden Scheibenhalters 5 kann dieser auch quadratisch, rechteckig oder mit einer sonstigen Außengeometrie ausgestaltet sein.
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Üblicherweise, wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel, weist der Scheibenhalter 5 einen Scheibenbefestigungspunkt 10 auf, an dem die Seitenscheibe 2 befestigt, beispielsweise angeschraubt, wird. In einem weiteren Ausführungsbeispiel liegen der Scheibenbefestigungspunkt 10 und der obere Befestigungspunkt 6 und der untere Befestigungspunkt 7 auf einer geraden Verbindungslinie 9. Der Scheibenbefestigungspunkt 10 hat üblicher Weise einen Durchmesser zwischen 5 mm und 15 mm. Hierdurch werden die Toleranzen nochmals verringert.
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Weiter ist in 1 erkennbar, dass erfindungsgemäß an die Gleiterführungsschiene 3 eine zur Gleiterführungsschiene 3 parallel ausgerichtete Scheibenführungsschiene 11 angeordnet ist. Hierbei umfasst die Scheibenführungsschiene 11 einen Randbereich (in X-Richtung und Y-Richtung) der Seitenscheibe 2 U-förmig. Durch diese Maßnahme ist gewährleistet, dass die Seitenscheibe 2 sowohl in X- als auch in Y-Richtung exakt geführt ist, und Klappergeräusche vermieden werden. Aufgrund des U-förmigen Umfassen des Randbereichs der Seitenscheibe 2 sind die Gleiterführungsschiene 3 und die Scheibenführungsschiene 11 so nahe wie möglich im Bereich des Randbereichs der Seitenscheibe 2 angeordnet.
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Weiter ist in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel erfindungsgemäß an die Scheibenführungsschiene 11 in der Z-Richtung nach oben eine erste Strebe 18 angeordnet, die die Gleiterführungsschiene 3 überragt. Diese erste Strebe 18 dient der Befestigung eines Eckfensters 20, bzw. einer Eckblende, welche in 4 dargestellt ist. In einer weiteren, nicht dargestellten erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist die erste Strebe 18 an die Gleiterführungsschiene 3 angeordnet, wodurch die Systemsteifigkeit nochmals erhöht wird.
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Die erste Strebe 18 weist bevorzugt ein L-förmiges Profil auf, wobei sich ein Schenkel in einer X-Richtung und ein Schenkel in einer Y-Richtung erstreckt. Dies erlaubt eine exakte Lagepositionierung des Eckfensters 20 oder der Eckblende bezüglich der Seitenscheibe 2, sowie weiteren an das Eckfenster 20 angrenzenden Bauteilen.
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Bevorzugt ist der sich in der X-Richtung erstreckende Schenkel der ersten Strebe 18 fahrzeuginnenseitig an die Seitenscheibe 2 angeordnet und der sich in der Y-Richtung erstreckende Schenkel erstreckt sich bevorzugt nach fahrzeugaußenseitg. Dies ermöglicht eine von außen nahezu unsichtbare Anordnung der ersten Strebe 18.
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Besonders bevorzugt ist die erste Strebe 18 in der Z-Richtung oberhalb einer Schachtabdeckung 13 angeordnet und weist oberhalb der Schachtabdeckung 13 eine Länge von beispielsweise zwischen 8 und 20 cm auf. Die Schachtabdeckung 13 ist durch eine gestrichelte Linie oberhalb der Gleiterführungsschienen 3 symbolisch dargestellt.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist an einem Übergang der Scheibenführungsschiene 11 oder der Gleiterführungsschiene 3 zu der ersten Strebe 18 eine zweite Strebe 19 angeordnet, die sich in der X-Richtung erstreckt. Dies erlaubt in vorteilhafter Weise eine flächige Befestigung des Eckfensters 20 bzw. der Eckblende und erhöht nochmals die Steifigkeit der Gesamtkonstruktion.
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Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass es besonders vorteilhaft ist, wenn in dem U-förmigen Bereich der Scheibenführungsschiene 11, weitgehend in der Z-Richtung ein elastisches Element 12 angeordnet ist, welches zumindest einseitig an der Seitenscheibe 2 linienförmig anliegt. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine Gummidichtung oder eine Silikondichtung handeln. Dieses elastische Element 12 ist in den 3a bis 3d dargestellt.
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Besonders bevorzugt erstreckt sich das elastische Element 12 über eine gesamte Höhe der Scheibenführungsschiene 11, dies führt zu einer ausgezeichneten Führung der Seitenscheibe 2, und verhindert ein Klappern der Seitenscheibe 2, beispielsweise beim Schließen einer Fahrzeugtür oder beim Fahren auf einem holprigen Untergrund.
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Üblicherweise ist eine lichte Weite der Seitenscheibe 2 geodätisch nach unten begrenzt, beispielsweise durch die Schachtabdeckung 13. Bevorzugt erstreckt sich die Scheibenführungsschiene 11, wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel bis an die Schachtabdeckung 13. Dadurch ist eine maximal mögliche Führung der Seitenscheibe 2 beim Öffnen oder beim Schließen gegeben.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein Abstand der Gleiterführungsschiene 3 zum Karosseriebauteil 8 an dem oberen Befestigungspunkt 6 und/oder im unteren Befestigungspunkt 7 in Y-Richtung einstellbar. In diesem Fall ist auch eine nachträgliche Justage des Fensterhebers 1, bzw. der Seitenscheibe 2 möglich, sodass auch bei einer sehr schlechten Toleranzlage der einzelnen Bauteile zueinander ein Nachjustieren der Seitenscheibe 2 für eine bestmögliche Abdichtung möglich ist.
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In einer ersten Ausführungsform, wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel, sind die Gleiterführungsschiene 3 und die Scheibenführungsschiene 11 einstückig und materialeinheitlich, sodass die Toleranzen in Bezug auf das Karosseriebauteil 8 minimal sind.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel können die Gleiterführungsschiene 3 und die Scheibenführungsschiene 11 auch zwei separate, miteinander verbindbare Bauteile sein, wodurch beispielsweise Herstellkosten reduziert werden könnten, jedoch ein höherer Montageaufwand mit einher geht.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel, wie in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel, ist das Karosseriebauteil 8 eine Seitentür des Kraftfahrzeuges. In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann es auch die Seitenwand der Karosserie für eine hintere Seitenscheibe 2 sein. Dies eignet sich beispielsweise für ein Coupe, mit hinteren verschließ- und offenbaren Seitenscheiben 2.
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Bevorzugt ist der Fensterheber 1 wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein elektrisch betätigter Fensterheber 1, und ist somit zeitgemäß.
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2 zeigt nochmals die Aufsicht auf den erfindungsgemäßen Fensterheber 1 aus 1. In 2 sind nun die resultierenden Kräfte und Kraftkomponenten nach einem Schließvorgang der Seitenscheibe 2 eingezeichnet. Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ergeben sich ein Hebel 15 um eine biegesteife Achse sowie ein Hebel 16 um eine biegeweiche Achse. Die resultierenden Kräfte und Momente sind ausgehend von dem Scheibenhalter 5 mit Pfeilen eingezeichnet. Wie erkennbar ist, ergeben sich ausschließlich Kräfte auf den Dichtungsbereich der Seitenscheibe 2, was zu einem optimalen Schließverhalten der Seitenscheibe 2 führt. Wie in 2 erkennbar ist, verteilen sich die Kräfte auf der Seitenscheibe 2 insbesondere auf den wichtigen und kritischen Schließbereich im Bereich der Abdichtung der B-Säule 14 des Kraftfahrzeuges.
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3 zeigt nochmals eine Aufsicht auf den erfindungsgemäßen Fensterheber 1 aus den 1 und 2, jedoch ohne Bezifferung, für eine bessere Übersichtlichkeit. In 3 sind vier Schnitte durch die Gleiterführungsschiene 3 und die Scheibenführungsschiene 11 eingezeichnet. Ein Schnitt A-A befindet sich geodätisch oberhalb des oberen Befestigungspunktes 6. Ein Schnitt B-B ist durch den oberen Befestigungspunkt 6 eingezeichnet. Ein Schnitt C-C befindet sich zwischen dem oberen Befestigungspunkt 6 und dem Schienengleiter 4. Ein vierter Schnitt D-D erstreckt sich durch den Scheibenbefestigungspunkt 10.
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3a zeigt den Schnitt A-A aus 3. Ersichtlich in 3a ist die Seitenscheibe 2, die in einem Randbereich von der Scheibenführungsschiene 11 und dem elastischen Element 12 in X-Richtung geführt ist. Das Karosseriebauteil ist wiederum mit 8 beziffert. Weitere, nicht erfindungswesentliche Bauteile sind nicht beziffert. Ein Koordinatensystem rechts oben, gültig für die 3a bis 3d, zeigt die Fahrzeuglängsachse X und die Fahrzeugquerachse Y an.
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3b zeigt den Schnitt B-B aus 3. Wie in 3b erkennbar ist, umgreift nun die Scheibenführungsschiene 11 die Seitenscheibe 2 U-förmig in X- und Y-Richtung, wobei das elastische Element 12 einseitig in Linienkontakt mit der Seitenscheibe 2 ist. Der obere Befestigungspunkt 6 der Gleiterführungsschiene 3 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel beispielsweise eine Clips-Verbindung.
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3c zeigt den Schnitt C-C aus 3. Wie in 3c erkennbar ist, umgreift nun nicht nur die Scheibenführungsschiene 11, sondern auch das elastische Element 12 die Scheibe U-förmig und liegt beidseitig mit einer Linienberührung an der Seitenscheibe 2 an, wodurch eine ideale elastische Lagerung der Seitenscheibe 2 in Y-Richtung gewährleistet ist.
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3d zeigt den Schnitt D-D aus 3. Der Scheibenhalter 5 weist einen Scheibenbefestigungspunkt 10 auf, an dem die Seitenscheibe 2 befestigt ist. Der Scheibenbefestigungspunkt 10 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel beispielsweise eine Schraubverbindung, auch Klebeverbindungen sind möglich. Auch in 3d umfasst die Scheibenführungsschiene 11 die Seitenscheibe 2 U-förmig. Darüber hinaus ist die Seitenscheibe 2 von einem elastischen Element 12 auch in diesem Schnitt zweiseitig gelagert.
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4 zeigt nochmals eine Aufsicht auf den erfindungsgemäßen Fensterheber mit dem Eckfenster 20. In 4 sind im Gegensatz zu 1 die in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeuges vordere Scheibenführungsschiene 11 und die Gleiterführungsschiene 3 beziffert. Erkennbar sind die erste Strebe 18 und die zweite Strebe 19, die von dem Eckfenster 20 flächig überlagert sind. In 4 ist auch die Schachtabdeckung 13 erkennbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fensterheber
- 2
- Seitenscheibe
- 3
- Gleiterführungsschiene
- 4
- Schienengleiter
- 5
- Scheibenhalter
- 6
- oberer Befestigungspunkt
- 7
- unterer Befestigungspunkt
- 8
- Karosseriebauteil
- 9
- Verbindungslinie
- 10
- Scheibenbefestigungspunkt
- 11
- Scheibenführungsschiene
- 12
- elastische Element
- 13
- Schachtabdeckung
- 14
- Abdichtung B-Säule
- 15
- Hebel biegesteife Achse
- 16
- Hebel biegeweiche Achse
- 17
- Elektrischer Antrieb
- 18
- Erste Strebe
- 19
- Zweite Strebe
- 20
- Eckfenster
- X
- Fahrzeuglängsachse
- Y
- Fahrzeugquerachse
- Z
- Fahrzeughochachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10204610 A1 [0002]
- DE 102011110168 A1 [0003]