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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Rahmenverkleidungssystem für ein Motorrad, umfassend zumindest eine erste Rahmenverkleidung, die so geformt ist, dass sie in einem montierten Zustand eine erste seitliche Öffnung eines Rahmenhecks des Motorrads verschließt.
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Rahmenverkleidungssysteme der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt. Diese ermöglichen es, eine seitliche Öffnung des Rahmenhecks des Motorrads passgenau zu verschließen. Dadurch wird zum Beispiel erreicht, dass aufgewirbelter Schmutz, Steinschlag, Spritzwasser oder Gischt effektiv aufgefangen beziehungsweise abgeleitet werden können, bevor sie einen Fahrer und Beifahrer des Motorrads erreichen. Die Verschmutzung des Motorrads wird dadurch signifikant reduziert.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Rahmenverkleidungssystem der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, welches eine gegenüber dem Stand der Technik erweiterte Funktionalität aufweist.
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Die Lösung dieser Aufgabe liefert ein gattungsgemäßes Rahmenverkleidungssystem mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Ein erfindungsgemäßes Rahmenverkleidungssystem zeichnet sich dadurch aus, dass das Rahmenverkleidungssystem zumindest eine erste Rahmentasche und eine Anzahl n ≥ 2 zweiteilig ausgeführter Druckknopf-Befestigungseinrichtungen aufweist, mittels derer die erste Rahmentasche an der ersten Rahmenverkleidung lösbar befestigbar ist. Durch die erste Rahmentasche, die an der ersten Rahmenverkleidung lösbar befestigbar ist, wird ein Rahmenverkleidungssystem mit einer gegenüber dem Stand der Technik erweiterten Funktionalität geschaffen. Denn bislang diente die erste Rahmenverkleidung ausschließlich dazu, die erste seitliche Öffnung des Rahmenhecks des Motorrads passgenau zu verschließen, so dass im Bereich der ersten seitlichen Öffnung des Rahmenhecks aufgewirbelter Schmutz, Steinschlag, Spritzwasser oder Gischt effektiv aufgefangen beziehungsweise abgeleitet werden können, bevor sie einen Fahrer und Beifahrer des Motorrads erreichen. Im Stand der Technik wurden Rahmentaschen bisher mithilfe von Klettbefestigungselementen seitlich am Rahmenheck des Motorrads montiert. Diese Art der Befestigung ist allerdings bei der Montage und Demontage relativ aufwendig und liefert nicht immer einen zuverlässigen und sicheren Halt. Die Montage beziehungsweise Demontage der ersten Rahmentasche an der ersten Rahmenverkleidung mittels der erfindungsgemäß vorgesehenen Druckknopf-Befestigungseinrichtungen kann auf sehr einfache und intuitive Art und Weise erfolgen. Die Druckknopf-Befestigungseinrichtungen liefern dabei einen zuverlässigen und sicheren Halt der ersten Rahmentasche an der ersten Rahmenverkleidung.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass jede der Druckknopf-Befestigungseinrichtungen für die erste Rahmentasche ein erstes Befestigungsmittel mit einem Kugelkopf und ein zweites Befestigungsmittel mit einer Aufnahmeöffnung zur Aufnahme des Kugelkopfs aufweist. Dadurch wird auf einfache Weise ein sicherer Halt der ersten Rahmentasche an der ersten Rahmenverkleidung geschaffen.
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In einer Ausführungsform besteht die Möglichkeit, dass die ersten Befestigungsmittel an der ersten Rahmenverkleidung und die zweiten Befestigungsmittel an der ersten Rahmentasche angebracht sind.
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In einer alternativen Ausführungsform besteht auch die Möglichkeit, dass die ersten Befestigungsmittel an der ersten Rahmentasche und die zweiten Befestigungsmittel an der ersten Rahmenverkleidung angebracht sind.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung wird vorgeschlagen, dass das Rahmenverkleidungssystem eine zweite Rahmenverkleidung umfasst, die so geformt ist, dass sie in einem montierten Zustand eine zweite seitliche Öffnung des Rahmenhecks des Motorrads, die der ersten seitlichen Öffnung gegenüberliegt, verschließt. Dadurch ist es möglich, eine zweite seitliche Öffnung des Rahmenhecks des Motorrads ebenfalls passgenau zu verschließen. Somit wird erreicht, dass auch im Bereich der zweiten seitlichen Öffnung des Rahmenhecks aufgewirbelter Schmutz, Steinschlag, Spritzwasser oder Gischt effektiv aufgefangen beziehungsweise abgeleitet werden können, bevor sie einen Fahrer und Beifahrer des Motorrads erreichen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass das Rahmenverkleidungssystem eine zweite Rahmentasche und eine Anzahl n ≥ 2 zweiteilig ausgeführter Druckknopf-Befestigungseinrichtungen, mittels derer die zweite Rahmentasche an der zweiten Rahmenverkleidung lösbar befestigbar ist, aufweist. Dadurch kann die Funktionalität des Rahmenverkleidungssystems erweitert werden, indem mittels der zweiten Rahmentasche eine weitere Möglichkeit zum Gepäcktransport geschaffen wird.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform besteht die Möglichkeit, dass jede der Druckknopf-Befestigungseinrichtungen ein erstes Befestigungsmittel mit einem Kugelkopf und ein zweites Befestigungsmittel mit einer Aufnahmeöffnung zur Aufnahme des Kugelkopfs aufweist. Dadurch wird auf einfache Weise ein sicherer Halt der zweiten Rahmentasche an der zweiten Rahmenverkleidung geschaffen. Die Montage beziehungsweise Demontage der zweiten Rahmentasche gestaltet sich ebenfalls sehr einfach und intuitiv.
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In einer Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass die ersten Befestigungsmittel an der zweiten Rahmenverkleidung und die zweiten Befestigungsmittel an der zweiten Rahmentasche angebracht sind.
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In einer alternativen Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die ersten Befestigungsmittel an der zweiten Rahmentasche und die zweiten Befestigungsmittel an der zweiten Rahmenverkleidung angebracht sind.
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Die Druckknopf-Befestigungseinrichtungen können gemäß einer Ausführungsform ungesichert ausgebildet sein.
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Um einen besonders sicheren Halt zu gewährleisten, wird in einer vorteilhaften Ausführungsform vorgeschlagen, dass die Druckknopf-Befestigungseinrichtungen selbstsichernd ausgebildet sind.
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Weitere Merkmale und Vorteile eines Ausführungsbeispiels der Erfindung werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen nachfolgend beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine Explosionsansicht eines Rahmenverkleidungssystems für ein Motorrad gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
- 2 eine Frontansicht des Rahmenverkleidungssystems nach der Montage einer ersten Rahmentasche an einer ersten Rahmenverkleidung des Rahmenverkleidungssystems,
- 3 eine Seitenansicht des Rahmenverkleidungssystems nach der Montage der ersten Rahmentasche an der ersten Rahmenverkleidung,
- 4 eine Rückansicht der ersten Rahmentasche,
- 5 eine Seitenansicht eines ersten Befestigungsmittels, das für die Befestigung der Rahmentasche an der Rahmenverkleidung vorgesehen ist,
- 6 eine Seitenansicht eines zweiten Befestigungsmittels, das für die Befestigung der Rahmentasche an der Rahmenverkleidung vorgesehen ist.
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Unter Bezugnahme auf 1 weist ein Rahmenverkleidungssystem 1, das gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ausgeführt ist, eine erste Rahmenverkleidung 2 und eine erste Rahmentasche 3 auf, die lösbar an der ersten Rahmenverkleidung 2 befestigbar ist. Die erste Rahmenverkleidung 2 ist so geformt, dass sie in einem montierten Zustand eine erste seitliche Öffnung eines Rahmenhecks eines Rahmens des Motorrads passgenau verschließt. Die in 1 dargestellte Rahmenverkleidung 2 ist dabei so geformt, dass sie für eine Montage an einer - in Fahrtrichtung betrachtet - rechten Seite des Rahmenhecks eingerichtet ist. Durch das passgenaue Verschließen der ersten seitlichen Öffnung des Rahmenhecks wird erreicht, dass aufgewirbelter Schmutz, Steinschlag, Spritzwasser oder Gischt effektiv aufgefangen beziehungsweise abgeleitet werden können, bevor sie einen Fahrer und Beifahrer des Motorrads erreichen. Die Verschmutzung des Motorrads wird dadurch signifikant reduziert.
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Vorzugsweise ist die Rahmenverkleidung aus einem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere aus Polypropylen hergestellt.
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Das Rahmenverkleidungssystem 1 weist eine Befestigungsschraube 6 auf, mittels derer die erste Rahmenverkleidung 2 bei der Montage am Rahmenheck befestigt werden kann. Ferner umfasst die erste Rahmenverkleidung 2 in diesem Ausführungsbeispiel drei Aufnahmeschlitze 7a, 7b, 7c, durch die bei der Montage jeweils ein Sicherungsmittel, insbesondere ein Kabelbinder, hindurchgeführt und am Rahmenheck befestigt werden kann. Durch diese Maßnahmen kann ein sicherer Halt der ersten Rahmenverkleidung 2 am Rahmenheck gewährleistet werden.
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Um die erste Rahmentasche 3 lösbar an der ersten Rahmenverkleidung 2 befestigen zu können, sind vorliegend drei zweiteilig ausgeführte Druckknopf-Befestigungseinrichtungen vorgesehen. Jede der drei zweiteilig ausgeführten Druckknopf-Befestigungseinrichtungen umfasst ein erstes Befestigungsmittel 4a, 4b, 4c, das in 5 gezeigt ist, sowie ein zweites Befestigungsmittel 5a, 5b, 5c, das in 6 dargestellt ist.
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Jedes der drei ersten Befestigungsmittel 4a, 4b, 4c weist gemäß 5 einen Montageabschnitt 40, einen Außensechskant 41 und einen Kugelkopf 42 auf. Vorliegend sind die ersten Befestigungsmittel 4a, 4b, 4c an einer Außenseite 20 der Rahmenverkleidung 2 befestigt. Die Montageabschnitte 40 der ersten Befestigungsmittel 4a, 4b, 4c greifen hierzu bei der Montage jeweils in eine entsprechende Montageöffnung in der Außenseite 20 der ersten Rahmenverkleidung 2 ein und werden in dieser in geeigneter Weise festgelegt, so dass der Außensechskant 41 auf dem Rand der betreffenden Montageöffnung aufliegt und sich der Kugelkopf 42 von der Außenseite 20 der Rahmenverkleidung 2 weg erstreckt. Beispielsweise können die Montageabschnitte 40 als Gewindeabschnitte mit einem Außengewinde ausgeführt sein, die insbesondere mit einer hier nicht explizit dargestellten Sicherungsmutter verschraubt werden können.
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Jedes der drei zweiten Befestigungsmittel 5a, 5b, 5c weist gemäß 6 einen Grundkörper 50, einen Anschlussabschnitt 51 zum Anschluss des betreffenden zweiten Befestigungsmittels 5a, 5b, 5c an eine Rückseite 30 der ersten Rahmentasche 3, die der ersten Rahmenverkleidung 2 bei der Montage zugewandt ist, sowie einen Handhabungsabschnitt 52 mit einer Hülse 520 auf. Der Anschlussabschnitt 51 weist eine Aufnahmeöffnung 53 zur Aufnahme des Kugelkopfs 42 eines der ersten Befestigungsmittel 4a, 4b, 4c auf. Der Anschlussabschnitt 51 ist in diesem Ausführungsbeispiel als Klemmscheibe ausgebildet, die in einer entsprechend geformten Aufnahmeöffnung auf der Rückseite 30 der ersten Rahmentasche 3 klemmend festgelegt werden kann. Innerhalb des Grundkörpers 50 der Befestigungsmittel 5a, 5b, 5c ist jeweils ein mit einer Federkraft beaufschlagtes Sicherungsmittel angeordnet, welches dazu ausgebildet ist, den Kugelkopf 42 eines der ersten Befestigungsmittel 4a, 4b, 4c nach dem Einsetzen in die betreffende Aufnahmeöffnung 53 zu sichern. Dadurch wird erreicht, dass die Druckknopf-Befestigungseinrichtungen selbstsichernd ausgebildet sind. Durch Bewegen des Handhabungsabschnitts 52 entgegen der Federkraft kann das Sicherungsmittel gelöst werden, so dass die Verbindung zwischen dem ersten Befestigungsmittel 4a, 4b, 4c und dem zweiten Befestigungsmittel 5a, 5b, 5c wieder freigegeben werden kann.
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Mittels der drei zweiteilig ausgeführten Druckknopf-Befestigungseinrichtungen, die jeweils ein erstes Befestigungsmittel 4a, 4b, 4c und ein damit korrespondierendes zweites Befestigungsmittel 5a, 5b, 5c umfassen, die nach der Montage der ersten Rahmentasche 3 an der ersten Rahmenverkleidung 2 drei Druckknopf-Verbindungen zur Verfügung stellen, kann die Montage beziehungsweise Demontage der ersten Rahmentasche 3 sehr einfach und intuitiv erfolgen. Darüber hinaus ermöglichen die drei Druckknopf-Befestigungseinrichtungen einen sicheren Halt der ersten Rahmentasche 3 an der ersten Rahmenverkleidung 2.
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Es soll an dieser Stelle angemerkt werden, dass die Anordnung der ersten Befestigungsmittel 4a, 4b, 4c und der zweiten Befestigungsmittel 5a, 5b, 5c an der ersten Rahmenverkleidung 2 beziehungsweise an der ersten Rahmentasche 3 auch umgekehrt sein kann. Das bedeutet, dass die ersten Befestigungsmittel 4a, 4b, 4c, die jeweils einen Kugelkopf 42 aufweisen, an der Rückseite 30 der ersten Rahmentasche 3 angebracht sind. Die zweiten Befestigungsmittel 5a, 5b, 5c sind dann entsprechend an der ersten Rahmenverkleidung 2 angebracht.
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Das Rahmenverkleidungssystem 1 kann vorteilhaft eine zweite, hier nicht explizit dargestellte Rahmenverkleidung aufweisen, die so geformt ist, dass sie für eine Montage an einer - in Fahrtrichtung betrachtet - linken Seite des Rahmens des Motorrads ausgebildet ist. Die zweite Rahmenverkleidung ist so geformt, dass sie in einem montierten Zustand eine zweite seitliche Öffnung des Rahmenhecks, die der ersten Öffnung gegenüberliegt, passgenau verschließt.
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Vorzugsweise weist das Rahmenverkleidungssystem 1 eine zweite Rahmentasche und mehrere, insbesondere drei, zweiteilig ausgeführte Druckknopf-Befestigungseinrichtungen auf, die ebenfalls Druckknopf-Verbindungen der oben beschriebenen Art zur Verfügung stellen. Diese drei Druckknopf-Befestigungseinrichtungen, die jeweils ein erstes Befestigungsmittel mit einem Kugelkopf an der zweiten Rahmenverkleidung oder in einer alternativen Variante an der zweiten Rahmentasche und ein zweites, damit korrespondierendes Befestigungsmittel mit einer Aufnahmeöffnung zur Aufnahme des Kugelkopfs an der zweiten Rahmentasche oder in der alternativen Variante an der Rahmenverkleidung aufweisen, ermöglichen in vorteilhafter Weise eine einfache und intuitive Montage beziehungsweise Demontage der zweiten Rahmentasche an der zweiten Rahmenverkleidung und gewährleisten überdies einen sicheren Halt der zweiten Rahmentasche an der zweiten Rahmenverkleidung.