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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verschlussvorrichtung zum Verschließen eines Behälters, insbesondere eines Getränkekartons sowie eine Kartonverpackung mit einer solchen Verschlussvorrichtung.
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Eine solche Verschlussvorrichtung umfasst ein Basiselement, wobei das Basiselement einen sich entlang einer Verschlussachse erstreckenden Kanal mit einer Eingangsöffnung und einer Ausgießöffnung aufweist, wobei die Verschlussvorrichtung auch eine Verschlusskappe umfasst, wobei die Verschlusskappe und das Basiselement derart ausgebildet und zueinander angeordnet sind, dass die Verschlusskappe die Ausgießöffnung in einem verschlossenen Zustand der Verschlussvorrichtung verschließt und in einem geöffneten Zustand der Verschlussvorrichtung freigibt, wobei die Verschlusskappe in dem verschlossenen Zustand der Verschlussvorrichtung gegenüber dem Basiselement um die Verschlussachse drehbar an dem Basiselement gelagert ist, sodass die Verschlusskappe in einer Öffnungsdrehrichtung gegenüber dem Basiselement drehbar ist, um die Verschlussvorrichtung in den geöffneten Zustand zu bringen, wobei die Verschlussvorrichtung eine zumindest abschnittsweise innerhalb des Kanals angeordnete Schneideinrichtung mit einem Schneidelement umfasst und wobei die Verschlusskappe eine Mitnahmeeinrichtung umfasst, wobei die Mitnahmeeinrichtung und die Schneideinrichtung derart ausgebildet und angeordnet sind, dass ein erstmaliges Drehen der Verschlusskappe in die Öffnungsdrehrichtung eine Bewegung des Schneidelements von einer Ausgangsposition des Schneidelements ausgehend in eine von der Ausgießöffnung zu der Eingangsöffnung zeigende Richtung bewirkt, sodass das Schneidelement zumindest abschnittsweise durch die Eingangsöffnung bewegbar ist, und wobei die Verschlussvorrichtung eine Originalitätssicherungseinrichtung aufweist, wobei die Originalitätssicherungseinrichtung in einem ersten Zustand eine erste sicht- oder tastbare Anzeige bereitstellt und in einem zweiten Zustand eine zweite, von der ersten Anzeige zu unterscheidende sicht- oder tastbare Anzeige bereitstellt.
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Aus dem Stand der Technik sind derartige Verschlussvorrichtungen insbesondere zum wiederverschließbaren Verschließen von Getränkekartons bekannt, wobei diese Verschlussvorrichtungen zwei Komfortmerkmale bereitstellen, welche einem Kunden, aber auch einem Händler die Verwendung erleichtern.
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Zum einen signalisiert die Originalitätssicherungseinrichtung, ob die Verschlussvorrichtung bereits ein erstes Mal geöffnet wurde oder nicht.
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Zum anderen ermöglicht die Ausgestaltung der Verschlussvorrichtung mit einer Schneideinrichtung mit einem Schneidelement, zumeist in Form eines Schneidkranzes, und der Verschlusskappe mit einer Mitnehmereinrichtung, dass beim erstmaligen Öffnen die Kartonverpackung zwangsweise durchstoßen bzw. durchschnitten und damit erstmalig geöffnet wird. Mit einer einzigen Bewegung kann der Benutzer die Kartonverpackung somit erstmalig eröffnen und gleichzeitig die Verschlusskappe von dem Basiselement abnehmen.
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Eine derartige Verschlussvorrichtung ist beispielweise aus der Veröffentlichungsschrift
DE 10 2009 045 124 A1 bekannt. Darin wird eine Verschlussvorrichtung aus Kunststoff zur Anbringung auf einem geschlossenen Behälter aus Kunststoffmaterial beschrieben.
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Gegenüber einer solchen bekannten Verschlussvorrichtung ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verschlussvorrichtung bereitzustellen, bei der die Verschlusskappe auch nach dem erstmaligen Öffnen, d.h. dem Trennen der Verschlusskappe von dem Basiselement, an das Basiselement angebunden bleibt, wobei zuverlässig gewährleistet wird, dass vor dem Durchstoßen bzw. Durchschneiden des Behälters mithilfe der Schneideinrichtung die Originalitätssicherungseinrichtung von dem ersten Zustand in den zweiten Zustand gewechselt hat, so dass signalisiert wird, dass die Verschlussvorrichtung bereits zumindest teilweise geöffnet wurde.
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Die zuvor genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Verschlussvorrichtung zum Verschließen eines Behälters gemäß dem unabhängigen Anspruch 1.
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Dabei umfasst die erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung ein Basiselement, eine Verschlusskappe mit einer Mitnehmereinrichtung, einen Ankerring, ein Verbindungselement, eine Schneideinrichtung mit einem Schneidelement sowie eine Originalitätssicherungseinrichtung.
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Das Basiselement weist einen sich entlang einer Verschlussachse erstreckenden Kanal mit einer Eingangsöffnung und einer Ausgießöffnung auf. Das Basiselement verbleibt auch im geöffneten Zustand der Verschlussvorrichtung an dem Behälter und ist mit diesem fest verbunden. Das Basiselement dient in einer Ausführungsform als Ausgießtülle für den Behälter, wobei das in dem Behälter enthaltene Fluid durch den Kanal des Basiselements aus dem Behälter ausfließen kann.
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Die Verschlusskappe und das Basiselement sind erfindungsgemäß derart ausgebildet und zueinander angeordnet, dass die Verschlusskappe die Ausgießöffnung in einem verschlossenen Zustand der Verschlussvorrichtung verschließt und in einem geöffneten Zustand der Verschlussvorrichtung freigibt, wobei die Verschlusskappe in dem verschlossenen Zustand der Verschlussvorrichtung gegenüber dem Basiselement um die Verschlussachse drehbar an dem Basiselement gelagert ist, sodass die Verschlusskappe in einer Öffnungsdrehrichtung gegenüber dem Basiselement drehbar ist, um die Verschlussvorrichtung in den geöffneten Zustand zu bringen.
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Dabei ist es zunächst für die vorliegende Erfindung grundsätzlich unerheblich, auf welche Weise die Drehbarkeit der Verschlusskappe gegenüber dem Basiselement ermöglicht wird.
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In einer Ausführungsform der Erfindung können sowohl die Verschlusskappe als auch das Basiselement jeweils ein Gewinde aufweisen, wobei die Gewinde miteinander wechselwirken, sodass das Basiselement und die Verschlusskappe einen Schraubverschluss bilden. Zum Beispiel kann die Verschlusskappe ein Innengewinde aufweisen und das Basiselement ein dazu korrespondiert ausgebildetes Außengewinde aufweisen.
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Ein weiteres Beispiel für eine Ausführungsform einer gegenüber dem Basiselement drehbaren Verschlusskappe ist ein durch entsprechende Elemente an dem Basiselement und der Verschlusskappe realisierter Bajonettverschluss. Ein solcher Bajonettverschluss ermöglicht eine Drehbarkeit der Verschlusskappe gegenüber dem Basiselement über einen bestimmten Winkelbereich hinweg, bevor dann die Verschlusskappe in axialer Richtung von dem Basiselement getrennt wird. Die Drehbewegung eines solchen Bajonettverschlusses kann entweder derart realisiert sein, dass während der Drehbewegung keine axiale Bewegung der Verschlusskappe gegenüber dem Basiselement erfolgt oder aber während der Drehbewegung auch eine axiale Bewegung erfolgt.
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Erfindungsgemäß verbindet das Verbindungselement den Ankerring mit der Verschlusskappe, wobei diese Verbindung auch dann bestehen bleibt, wenn die Verschlusskappe von dem Basiselement getrennt, d.h. außer Eingriff mit diesem ist. Auf diese Weise wird eine Unverlierbarkeit der Verschlusskappe gewährleistet. Zu diesem Zweck ist der Ankerring sowohl in dem verschlossenen Zustand als auch in dem offenen Zustand der Verschlussvorrichtung derart an dem Basiselement verankert, dass die Verschlusskappe auch in dem geöffneten Zustand mit dem Verbindungselement und dem Ankerring an das Basiselement angebunden ist.
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Dabei gilt es, die Drehbarkeit der Verschlusskappe gegenüber dem Basiselement zu gewährleisten, obwohl gleichzeitig eine Anbindung der Verschlusskappe über das Verbindungselement an den Ankerring sowohl im verschlossenen als auch im geöffneten Zustand bereitgestellt wird. Daher ist erfindungsgemäß der Ankerring gegenüber dem Basiselement über einen Winkel von mindestens 180 Grad frei um die Verschlussachse drehbar. Beim Drehen der Verschlusskappe gegenüber dem Basiselement dreht sich auf diese Weise der Ankerring mit der Verschlusskappe mit.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist der Ankerring gegenüber dem Basiselement über einen Winkel von mindestens 300 Grad frei um die Verschlussachse drehbar.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist der Ankerring gegenüber dem Basiselement über einen Winkel von mindestens 350 Grad frei um die Verschlussachse drehbar.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist der Ankerring gegenüber dem Basiselement durchgängig frei um die Verschlussachse drehbar.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist die Schneideinrichtung ein Schneidkranz mit einer im Wesentlichen hohlzylindrischen Grundform, wobei sich der Hohlzylinder in dem Kanal erstreckt. In einer Ausführungsform ist das Schneidelement als Schneidzahn mit zumindest einer Schneidkante oder einer Schneidspitze ausgestaltet. In einer Ausführungsform weist der Schneidkranz eine Mehrzahl von Schneidelementen auf.
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Erfindungsgemäß sind die Mitnehmereinrichtung der Verschlusskappe und die Schneideinrichtung derart ausgebildet und angeordnet, dass ein erstmaliges Drehen der Verschlusskappe in der Öffnungsdrehrichtung eine Bewegung des Schneidelements ausgehend von einer Ausgangsposition des Schneidelements in eine von der Ausgießöffnung zu der Eingangsöffnung zeigende Richtung bewirkt, sodass das Schneidelement zumindest abschnittsweise durch die Eingangsöffnung bewegbar ist. Somit treibt die Mitnehmereinrichtung, beispielsweise ein Steg oder ein Zapfen, der sich ausgehend von einer Kopfplatte der Verschlusskappe in den Kanal des Basiselements erstreckt, die Schneideinrichtung derart, dass sich diese in Richtung der Eingangsöffnung und schließlich durch diese hindurch bewegt.
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Da im verbauten Zustand das Basiselement auf der Kartonverpackung aufsitzt, durchstößt bzw. durchschneidet im verbauten Zustand das Schneidelement beim Hindurchtreten durch die Eingangsöffnung die Kartonverpackung. In einer Ausführungsform, die auch eine Kartonverpackung umfasst, ist die Kartonverpackung im Bereich des Eingriffs zwischen Schneidelement und Kartonverpackung vorgeprägt und damit geschwächt, um ein einfacheres Durchstoßen der Kartonverpackung mithilfe des Schneidelements zu ermöglichen.
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Erfindungsgemäß ist die Originalitätssicherungseinrichtung derart ausgestaltet, dass sie in einem ersten Zustand eine erste sicht- oder tastbare Anzeige bereitstellt und in einem zweiten Zustand eine zweite, sich von der ersten Anzeige zu unterscheidende sicht- oder tastbare Anzeige bereitstellt. Ein Beispiel für eine solche Originalitätssicherungseinrichtung ist ein zwei weitere Elemente der Verschlussvorrichtung verbindender, reißender Steg aus dem gleichen Material wie die Elemente der Verschlussvorrichtung. Dabei wird im Sinne der vorliegenden Anmeldung auch eine Schwächungslinie zwischen zwei weiteren Elementen, die beim erstmaligen Betätigen der Verschlussvorrichtung reißt, als ein solcher Steg betrachtet. Im Sinne der vorliegenden Anmeldung wird auch ein Brechen eines Elements zur sprachlichen Vereinfachung als ein Reißen bezeichnet.
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Erfindungsgemäß ist die Verschlussvorrichtung ferner derart ausgebildet, dass bei dem erstmaligen Drehen der Verschlusskappe in der Öffnungsdrehrichtung zuerst die Originalitätssicherungseinrichtung bei einem Drehwinkel D1 von dem ersten Zustand in den zweiten Zustand wechselt und erst danach bei einem Drehwinkel D2 sich das Schneidelement erstmalig durch die Eingangsöffnung aus dem Kanal heraus bewegt, sodass der Drehwinkel D2 größer als der Drehwinkel D1 ist. Dabei werden die beiden Drehwinkel D1 und D2 ausgehend von demselben Drehwinkel-Nullpunkt D0 gemessen.
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Durch die Wahl der Drehwinkel, sodass der Drehwinkel D2 größer als der Drehwinkel D1 ist, ist garantiert, dass immer zunächst die Originalitätssicherungseinrichtung ihren Zustand wechselt, bevor das Schneidelement der Schneideinrichtung den Behälter durchstößt.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist der Drehwinkel-Nullpunkt D0 festgelegt durch die Winkelposition der Mitnehmereinrichtung der Verschlusskappe in dem vollständig verschlossenen Zustand der Verschlussvorrichtung vor dem erstmaligen Öffnen. Diese Winkelposition des Mitnehmerelements ist vorgegeben durch die Position, welche die Verschlusskappe nach dem Herstellen bzw. dem Zusammenbau der Verschlussvorrichtung einnimmt. Dies ist auch die Position der Verschlusskappe relativ zum Basiselement, welche die Verschlusskappe nach dem Abfüllen und nach dem Verschließen der Kartonverpackung durch den Abfüller hat.
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In einer Ausführungsform der Erfindung umfasst die Originalitätssicherungseinrichtung mindestens einen reißbaren Steg, insbesondere aber eine Mehrzahl von reißbaren Stegen, zwischen dem Ankerring und der Verschlusskappe. Dieser reißbare Steg zerreißt bei dem Drehwinkel D1.
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Die Originalitätssicherungseinrichtungen aus dem Stand der Technik beruhen darauf, dass ein TE-Band (engl. Tamper Evidence; auch als Garantieband bezeichnet), welches in axialer Richtung an einer Bewegung gegenüber dem Hals des Behälters oder aber dem Basiselement eines solchen Behälters gehindert ist, von der Verschlusskappe beim erstmaligen Öffnen abreißt. Damit dieses Abreißen auch bei einem Verschluss für Kartonverpackungen funktioniert, sind die aus dem Stand der Technik bekannten TE-Bänder darüber hinaus an einer Drehbewegung gegenüber dem Basiselement bzw. dem Hals eines Behälters gehindert. Ihre Drehbewegung zusammen mit der Verschlusskappe wird entweder unmittelbar oder nach wenigen Grad gehemmt, sodass die reißbaren Stege zwischen dem TE-Band und der Verschlusskappe unmittelbar beim Drehen der Verschlusskappe reißen.
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Sieht man nun in einer Ausführungsformen der Erfindung vor, dass die Qualitätssicherungseinrichtung einen reißbaren Steg zwischen dem Ankerring und der Verschlusskappe umfasst, so kann das Reißen des Steges ausschließlich durch eine axiale Bewegung der Verschlusskappe gegenüber dem Basiselement und damit gegenüber dem Ankerring bewirkt werden, da der Ankerring erfindungsgemäß (vor allem wegen des Verbindungselementes) gegenüber dem Basiselement frei drehbar ist. Dennoch muss gleichzeitig gewährleistet sein, dass der Drehwinkel D2, bei welchem sich das Schneidelement erstmalig durch die Eingangsöffnung aus dem Kanal heraus bewegt, größer sein muss als der Drehwinkel D1, bei welchem die Qualitätssicherungseinrichtung von ihrem ersten Zustand in ihren zweiten Zustand wechselt.
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Bei einem reißbaren Steg zwischen dem Ankerring und der Verschlusskappe wird der Drehwinkel D1, bei welchem der Steg reißt, deutlich größer sein als ein vergleichbarer Drehwinkel D1 bei einer Verschlussvorrichtung mit einem in der Drehbewegung gehemmten TE-Band. Bei dem freidrehenden Ankerring wird das Reißen im Wesentlichen ausschließlich durch axiale Kräfte bewirkt, während bei einem in der Drehbewegung gehemmten TE-Band das Reißen durch Scherkräfte und damit deutlich früher erfolgt.
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In einer Ausführungsform der Erfindung weist das Basiselement ein Außengewinde auf und die Verschlusskappe ein zu dem Außengewinde des Basiselements korrespondierendes Innengewinde. Dabei erstreckt sich in einer Ausführungsform der Erfindung ein Gewindegang über einen Umfangswinkel von 360 Grad oder mehr, besonders bevorzugt über 700 Grad oder mehr. Denkbar sind insbesondere Ausführungsformen mit einem einzigen Gewindegang, der sich über 360 Grad erstreckt, mit zwei Gewindegängen, die sich beide über 360 Grad oder mehr erstrecken oder auch mit einem einzigen Gewindegang, der sich über 700 Grad oder mehr, insbesondere über 720 Grad erstreckt.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist der Drehwinkel D2 um mindestens 5 Grad größer als der Drehwinkel D1. In einer Ausführungsform der Erfindung ist der Drehwinkel D2 um mindestens 10 Grad größer als der Drehwinkel D1. In einer Ausführungsform der Erfindung ist der Drehwinkel D2 um mindestens 20 Grad größer als der Drehwinkel D1.
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In einer Ausführungsform der Erfindung beträgt der Drehwinkel D1 zwischen 50 Grad und 150 Grad. In einer Ausführungsform der Erfindung beträgt der Drehwinkel D1 zwischen 70 Grad und 120 Grad. In einer Ausführungsform der Erfindung beträgt der Drehwinkel D1 zwischen 100 Grad und 110 Grad. Entsprechend große Drehwinkel D1, d.h. Drehwinkel der Verschlusskappe beim Wechsel der Qualitätssicherungseinrichtung von ihrem ersten Zustand in ihren zweiten Zustand können nur bei frei drehenden Ankerringen gewährleistet sein. Sie sind mit in ihrer Drehbewegung gehemmten TE-Bändern nicht zu erreichen.
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In einer Ausführungsform der Erfindung weist die Mitnehmereinrichtung ein Mitnehmerelement auf und die Schneideinrichtung weist ein Anschlagselement auf, wobei die Verschlusskappe, die Mitnehmereinrichtung und die Schneideinrichtung derart ausgebildet und angeordnet sind, dass beim erstmaligen Drehen der Verschlusskappe in Öffnungsdrehrichtung das Mitnehmerelement bei einem Drehwinkel D3 der Verschlusskappe mit dem Anschlagselement in Eingriff ist oder gelangt, sodass erst eine über den Drehwinkel D3 hinausgehende Drehbewegung der Verschlusskappe in der Öffnungsdrehrichtung eine Bewegung des Schneidelements in Richtung der Eingangsöffnung bewirkt, wobei der Drehwinkel D3 kleiner als oder gleich der Drehwinkel D2 ist.
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Durch den verzögerten Wechsel der Qualitätssicherungseinrichtung von ihrem ersten in ihren zweiten Zustand, d.h. bei einem größeren Drehwinkel D1 als dies bei herkömmlichen TE-Bändern der Fall ist, muss auch der Drehwinkel D2, bei dem sich das Schneidelement erstmalig durch die Eingangsöffnung aus dem Kanal heraus bewegt, entsprechend vergrößert werden.
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Ein gegenüber den herkömmlichen Verschlüssen verzögerter Durchtritt des Schneidelements durch die Eingangsöffnung bei dem Drehwinkel D2 wird in einer Ausführungsform der Erfindung dadurch bereitgestellt, dass der Eingriff zwischen dem Mitnehmerelement und dem Anschlagselement verzögert erfolgt.
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In einer Ausführungsform weist das Schneidelement einen vergrößerten Abstand von der Eingangsöffnung und damit von dem Material des Behälters auf.
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In einer weiteren Ausführungsform ist ein verzögerter Eingriff zwischen dem Mitnehmerelement und dem Anschlagselement mit einem vergrößerten axialen Abstand der Schneidkante bzw. der Schneidspitze des Schneidelements von der Eingangsöffnung kombiniert.
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Daher ist in einer Ausführungsformen der Erfindung der Drehwinkel D3 größer als 0. In einer weiteren Ausführungsform beträgt der Drehwinkel D3 mindestens 15 Grad. In einer weiteren Ausführungsform beträgt der Drehwinkel D3 mindestens 25 Grad. In einer Ausführungsform der Erfindung beträgt der Drehwinkel D3 sogar mindestens 50 Grad und in einer Variante mindestens 70 Grad.
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In einer Ausführungsform der Erfindung beträgt der Drehwinkel D3 zwischen 50 Grad und 150 Grad. In einer Ausführungsform der Erfindung beträgt der Drehwinkel D3 zwischen 70 Grad und 120 Grad. In einer Ausführungsform der Erfindung beträgt der Drehwinkel D3 zwischen 100 Grad und 110 Grad. In einer dieser Ausführungsformen kann die Verzögerung beim Durchstoßen bzw. Durchschneiden der Eingangsöffnung mit dem Schneidelement ausschließlich durch einen verzögerten Eingriff zwischen dem Mitnehmerelement und dem Anschlagselement realisiert werden.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist der Drehwinkel D2 um mindestens 30 Grad größer als der Drehwinkel D3. In einer Ausführungsform der Erfindung ist der Drehwinkel D2 um mindestens 50 Grad größer als der Drehwinkel D3. In einer Ausführungsform der Erfindung der Erfindung ist der Drehwinkel D2 um mindestens 100 Grad größer als der Drehwinkel D3. Eine entsprechend große Verzögerung zwischen dem In-Eingriff-Kommen des Mitnehmerelements mit dem Anschlagselement und dem erstmaligen Durchgang des Schneidelements durch die Eingangsöffnung trägt der möglicherweise nur sehr verzögert von dem ersten in den zweiten Zustand übergehenden Originalitätssicherungseinrichtung Rechnung.
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Alternativ ist in einer Ausführungsform der Drehwinkel D2 maximal 30 Grad größer als der Drehwinkel D3. In einer Ausführungsform der Erfindung ist der Drehwinkel D2 maximal 20 Grad größer als der Drehwinkel D3. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Drehwinkel D2 im Wesentlichen 20 Grad größer als der Drehwinkel D3. Die dadurch bewirkte Nähe der Drehwinkel D2 und D3 ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Verzögerung des Durchstoßens des Schneidelements durch die Eingangsöffnung zumindest teilweise oder ausschließlich durch den verzögerten Eingriff von Mitnehmer und Schneidelement hervorgerufen wird.
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In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Schneidelement in seiner Ausgangsposition in einem parallel zur Verschlussachse gemessenen Abstand von 1 mm oder mehr zur Eingangsöffnung angeordnet. In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Schneidelement in seiner Ausgangsposition in einem parallel zur Verschlussachse gemessenen Abstand von 1,5 mm oder mehr zur Eingangsöffnung angeordnet. In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Schneidelement in seiner Ausgangsposition in einem parallel zur Verschlussachse gemessenen Abstand von 1,5 mm bis 2 mm zur Eingangsöffnung angeordnet. Ein diesen Ausführungsformen entsprechender axialer Abstand oder Hub des Schneidelements zwischen der Ausgangsposition des Schneidelements und der Eingangsöffnung stellt selbst dann eine hinreichende Verzögerung beim Durchstoßen des Schneidelements durch die Eingangsöffnung und damit durch das Material des Behälters bereit, wenn die Verzögerung ausschließlich durch diesen Abstand oder Hub bereitgestellt wird.
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Wird die ausschließliche Verzögerung durch den axialen Abstand des Schneidelements bzw. dessen Hub bereitgestellt, so beträgt der Drehwinkel D3 sogar 0 Grad, d.h. das Mitnehmerelement und das Anschlagselement sind unmittelbar bei dem Drehwinkel-Nullpunkt D0 bereits miteinander in Eingriff.
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In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung beträgt der parallel zur Verschlussachse gemessenen Abstand zwischen dem Schneidelement in seiner Ausgangsposition und der Eingangsöffnung maximal 0,5 mm. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung beträgt der parallel zur Verschlussachse gemessenen Abstand zwischen dem Schneidelement in seiner Ausgangsposition und der Eingangsöffnung maximal 1 mm. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Verzögerung des Durchstoßens des Schneidelements durch die Eingangsöffnung zumindest teilweise oder ausschließlich durch den verzögerten Eingriff von Mitnehmer und Schneidelement hervorgerufen wird.
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In einer weiteren Ausführungsform ist der Drehwinkel D3 größer oder gleich dem Drehwinkel D1. In einer Ausführungsform ist der Drehwinkel D3 um mindestens 15 Grad größer als der Drehwinkel D1. In einer Ausführungsform ist der Drehwinkel D3 um mindestens 25 Grad größer als der Drehwinkel D1.
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In einer Ausführungsform der Erfindung umfasst die Verschlusskappe eine Kopfplatte und einen sich umfangsseitig von der Kopfplatte aus erstreckenden Kappenmantel. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung bilden das Verbindungselement und der Ankerring im verschlossenen Zustand der Verschlussvorrichtung eine axiale Verlängerung des Kappenmantels in Richtung der Eingangsöffnung. In einer Ausführungsform stimmt dann der Außenradius des Kappenmantels im Wesentlichen mit dem Außenradius des Verbindungselementes und dem Außenradius des Ankerrings überein.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist das Verbindungselement ein Verbindungsband.
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In einer Ausführungsform erstreckt sich in dem verschlossenen Zustand der Verschlussvorrichtung das Verbindungsband in axialer Richtung zwischen dem Ankerring und dem Kappenmantel.
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In einer Ausführungsform der Erfindung weist das Verbindungsband zwei im verschlossenen Zustand der Verschlussvorrichtung in Umfangsrichtung verlaufende Längsseiten und zwei im Wesentlichen parallel zur axialen Richtung des Kanals verlaufende Querseiten auf. Dabei ist das Verbindungsband an einer der beiden Querseiten mit der Verschlusskappe und an der anderen der beiden Querseiten mit dem Ankerring verbunden. Eine der beiden Längsseiten ist in einer Ausführungsform über einen zerreißbaren Steg, vorzugsweise über eine Mehrzahl von zerreißbaren Stegen, mit dem Kappenmantel der Verschlusskappe verbunden und die andere Längsseite ist über einen zerreißbaren Steg, vorzugsweise über eine Mehrzahl von zerreißbaren Stegen, mit dem Ankerring verbunden.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung bildet das Verbindungselement ein Scharnier, insbesondere ein Folienscharnier, sodass die Verschlusskappe gegenüber dem Ankerring um eine Schwenkachse verschwenkbar ist.
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Ein Vorteil einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gegenüber dem Stand der Technik liegt darin, dass sie es ermöglicht, eine dauerhaft an das Basiselement und damit den Behälter angebundene Verschlusskappe bereitzustellen, welche eine Qualitätssicherungseinrichtung aufweist, wobei auf ein zusätzliches TE-Band zusätzlich zu dem erfindungsgemäß notwendigen Ankerring verzichtet werden kann, sodass gegenüber einer Ausführungsform mit einem zusätzlichen TE-Band die Gesamthöhe des Verschlusses reduziert ist.
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In einer Ausführungsform weist die Verschlussvorrichtung daher kein TE-Band, insbesondere kein in seiner Drehbewegung gegenüber dem Basiselement gehemmtes TE-Band auf. In einer solchen Variante weist die Verschlussvorrichtung in einer Ausführungsform im verschlossenen Zustand eine entlang der Verschlussachse gemessene Erstreckung von weniger als 17 mm auf, wenn das Schneidelement in seiner Ausgangsposition ist. In einer weiteren Ausführungsform beträgt diese Erstreckung weniger als 16 mm. In einer weiteren Ausführungsform beträgt diese Erstreckung weniger als 15 mm.
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Dennoch sind Ausführungsformen denkbar, bei denen die Originalitätssicherungseinrichtung ein ringförmiges TE-Band umfasst, wobei das TE-Band über mindestens einen reißbaren Steg mit dem Ankerring verbunden ist, wobei das TE-Band auf der von der Ausgießöffnung abgewandten Seite des Ankerrings angeordnet ist. In einer Ausführungsform der Erfindung sind das TE-Band und das Basiselement derart ausgestaltet, dass eine Drehbewegung des TE-Bandes gegenüber dem Basiselement gehemmt bzw. blockiert ist, sodass das TE-Band gegenüber dem Basiselement vorzugsweise eine Drehbewegung von max. 10 Grad erfahren kann.
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Darüber hinaus wird die zuvor genannte Aufgabe auch durch eine Kartonverpackung mit einer Verschlussvorrichtung in einer Ausführungsform, so wie sie zuvor beschrieben wurden, gelöst, wobei die Kartonverpackung einen mit dem Schneidelement zerschneidbaren Oberflächenabschnitt aufweist und wobei die Verschlussvorrichtung derart angeordnet ist, dass der zerschneidbare Oberflächenabschnitt vor dem erstmaligen Drehen der Verschlusskappe in der Öffnungsdrehrichtung an der Eingangsöffnung anliegt und die Eingangsöffnung abdeckt.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung werden anhand der folgenden Beschreibung von Ausführungsformen und der dazugehörigen Figuren deutlich. In den Figuren sind gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
- 1a ist eine isometrische Darstellung einer ersten Ausführungsform einer Verschlussvorrichtung in einem ursprünglichen, verschlossenen Zustand.
- 1 b ist eine Ansicht von unten auf die Verschlussvorrichtung gemäß der ersten Ausführungsform in dem Zustand aus 1a.
- 1 c ist eine Querschnittsansicht der Verschlusskappe aus 1 b entlang der Linie A-A.
- 2a ist eine isometrische Darstellung der ersten Ausführungsform der Verschlussvorrichtung in einem Zustand in dem das Schneidelement durch die Eingangsöffnung tritt.
- 2b ist eine Ansicht von unten auf die Verschlussvorrichtung gemäß der ersten Ausführungsform in dem Zustand aus 2a.
- 2c ist eine Querschnittsansicht der Verschlusskappe aus 2b entlang der Linie B-B.
- 3a ist eine isometrische Darstellung der ersten Ausführungsform der Verschlussvorrichtung in einem Zustand in dem das Schneidelement die Eingangsöffnung durchdrungen hat.
- 3b ist eine Ansicht von unten auf die Verschlussvorrichtung gemäß der ersten Ausführungsform in dem Zustand aus 3a.
- 3c ist eine Querschnittsansicht der Verschlusskappe aus 3b entlang der Linie C-C.
- 4 ist eine isometrische Darstellung der Verschlussvorrichtung gemäß den 1a bis 3c in dem geöffneten Zustand.
- 5a ist eine isometrische Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer Verschlussvorrichtung in einem ursprünglichen, verschlossenen Zustand.
- 5b ist eine Ansicht von unten auf die Verschlussvorrichtung gemäß der zweiten Ausführungsform in dem Zustand aus 5a.
- 5c ist eine Querschnittsansicht der Verschlusskappe aus 5b entlang der Linie A-A.
- 6a ist eine isometrische Darstellung der zweiten Ausführungsform der Verschlussvorrichtung in einem Zustand in dem das Mitnehmerelement der Verschlusskappe mit der Anschlagfläche der Schneideinrichtung in Eingriff kommt.
- 6b ist eine Ansicht von unten auf die Verschlussvorrichtung gemäß der zweiten Ausführungsform in dem Zustand aus 6a.
- 6c ist eine Querschnittsansicht der Verschlusskappe aus 6b entlang der Linie B-B.
- 7a ist eine isometrische Darstellung der zweiten Ausführungsform der Verschlussvorrichtung in einem Zustand in dem das Schneidelement die Eingangsöffnung vollständig durchdrungen hat.
- 7b ist eine Ansicht von unten auf die Verschlussvorrichtung gemäß der zweiten Ausführungsform in dem Zustand aus 7a.
- 7c ist eine Querschnittsansicht der Verschlusskappe aus 7b entlang der Linie C-C.
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In den Figuren sind zwei Ausführungsformen einer Verschlussvorrichtung 1 gezeigt, die dafür vorgesehen ist, mit einem Behälter in Form einer Kartonverpackung verbunden zu werden.
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Dabei weist die Verschlussvorrichtung 1 in beiden Ausführungsformen ein Basiselement 2, eine Verschlusskappe 3, eine Schneideinrichtung 18 in Form eines Schneidkranzes 18, einen Ankerring 4 und ein als Verbindungsband 5 ausgebildetes Verbindungselement 5 auf.
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Die Verschlussvorrichtungen 1 sind dafür vorgesehen, mit einem Behälter in Form einer Kartonverpackung verbunden zu werden. Zu diesem Zweck weist das Basiselement 2 einen kreisringförmigen Flansch 6 auf, welcher mit der Außenfläche der Kartonverpackung verbunden wird. Von diesem Flansch 6 aus erstreckt sich im Wesentlichen senkrecht dazu ein hohlzylindrischer Abschnitt 7 des Basiselements 2. Dieser hohlzylindrische Abschnitt 7 dient zum Ausgießen von Flüssigkeit aus der Kartonverpackung (in den Figuren nicht dargestellt). Zu diesem Zweck definiert der Hohlzylinder 7 einen sich entlang der Verschlussachse 8 erstreckenden Kanal 9. Dieser Kanal 9 umfasst eine Eingangsöffnung 10 an seinem unteren, der Kartonverpackung zugewandten Seite und eine Ausgießöffnung 11 an seiner der Kartonverpackung abgewandten Seite. Die Lage der Eingangsöffnung 10 ist axial dort, wo sich der Flanschring 6 des Basiselements 2 erstreckt.
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Der hohlzylindrische Abschnitt 7 weist ein Außengewinde 12 auf. Dieses Außengewinde 12 wirkt mit einem Innengewinde 13 der Verschlusskappe 3 zusammen. Die Verschlusskappe 3 lässt sich daher von dem hohlzylindrischen Abschnitt 7 des Basiselements 2 ab- und wieder auf dieses aufschrauben. Auf diese Weise kann der Benutzer zwischen geöffneten Zustand und einem verschlossenen Zustand der Verschlussvorrichtung 1 wechseln.
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Entscheidend für die folgenden Betrachtungen ist, dass die Verschlusskappe 3 auch nach dem Öffnen der Verschlussvorrichtung 1, d.h. nach einem außer Eingriff bringen der Verschlusskappe 3 mit dem Basiselement 2 mittels des Verbindungsbandes 5 und des Ankerrings 4 an das Basiselement 2 angebunden bleibt.
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In den dargestellten Ausführungsformen dienen reißbare Verbindungsstege 14 zwischen dem Ankerring 4 und dem Verbindungsband 5, aber auch zwischen dem Verbindungsband 5 und der Verschlusskappe 3 als Originalitätssicherungseinrichtung 14 im Sinne der vorliegenden Anmeldung. Beim erstmaligen Öffnen, d.h. dem Aufschrauben der Verschlusskappe 3 reißen diese Verbindungsstege 14 und für einen Betrachter sind die gebrochenen oder gerissenen Verbindungsstege 14 sichtbar. Es ist erkennbar, ob die Verschlussvorrichtung 1 bereits ein erstes Mal geöffnet wurde.
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Dem Ankerring 4 kommt daher neben der Aufgabe, die Verschlusskappe 2 auch nach dem Aufschrauben an das Basiselement 2 anzubinden auch die Aufgabe zu, für die notwendigen Gegenkräfte beim erstmaligen Abschrauben der Verschlusskappe 2 zu sorgen, sodass die Verbindungsstege 14 reißen oder brechen.
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Damit ein Aufschrauben der Verschlusskappe 3 von dem Basiselement 2, d.h. eine Drehbewegung der Verschlusskappe 3 gegenüber dem Basiselement 2 möglich ist, ist der Ankerring 4 nur in axialer Richtung, d.h. parallel zu der Verschlussachse 8 an dem Basiselement 2 festgelegt. Gleichzeitig ist der Ankerring 4 zusammen mit der Verschlusskappe 3 gegenüber dem Basiselement 2 frei drehbar ist. In den gezeigten Ausführungsformen ist der Ankerring 4 über volle 360 Grad und ggf. ein Vielfaches davon drehbar.
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Für die axiale Festlegung des Ankerrings 4 gegenüber dem Basiselement 2 weist das Basiselement 2 auf seiner Außenwand einen sich kreisringförmig auf der Außenwand erstreckenden Vorsprung 16 auf. Unter diesen Vorsprung 16 greifen sich an dem Ankerring 4 radial nach innen erstreckende Rastnasen 17. Diese Rastnasen 17 verrasten beim erstmaligen Aufbringen der Verschlusskappe 3 mit dem Ankerring 4 auf das Basiselement 2 axial unter dem Vorsprung 16 des Basiselements 2. So wird der Ankerring 4 in axialer Richtung parallel zu der Verschlussachse 8 von dem Vorsprung 16 gehalten.
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Nach dem Aufbringen der Verschlussvorrichtung 1 auf die Kartonverpackung ist die Kartonverpackung vollständig verschlossen, d.h. ein Abschnitt der Kartonverpackung erstreckt sich über die Eingangsöffnung 10 des Kanals 9 des Basiselements 2 hinweg. Beim erstmaligen Öffnen der Verschlusskappe 3 muss das Material der Kartonverpackung im Bereich der Eingangsöffnung 10 geöffnet werden.
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Zu diesem Zweck weist die Verschlussvorrichtung 1 den Schneidkranz 18 auf. Dieser Schneidkranz 18 erstreckt sich in dem Kanal 9 des Basiselements 2 und hat eine im Wesentlichen hohlzylindrische Struktur. Der Schneidkranz 18 weist vier Schneidelemente 15 in Form von angespitzten Schneidzähnen 15 auf.
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Der Schneidkranz 18 ist so ausgestaltet, dass er mit einer in der Innenwandfläche 19 des Basiselements 2 vorgesehenen Nutenführung 20 zusammen wirkt. Der Schneidkranz 18 ist so an der Innenwandfläche 19 geführt, dass er sich bei einer erstmaligen Drehung der Verschlusskappe 3 gegenüber dem Basiselement 2 in der Öffnungsdrehrichtung axial in Richtung der Eingangsöffnung 10 des Kanals 9 bewegt. Bei einer Drehbewegung in der Öffnungsdrehrichtung treten die Schneidzähne 15 des Schneidkranzes 18 zu einem durch die Konstruktion bedingten Zeitpunkt durch die Eingangsöffnung 10 des Kanals 9 hindurch. Im montierten Zustand, in dem die Verschlussvorrichtung 1 auf die Kartonverpackung aufgebracht ist, schneiden dabei die Schneidzähne 15 die Kartonverpackung im Bereich der Eingangsöffnung 10 des Kanals 9 durch und öffnen die Verpackung, sodass Flüssigkeit aus der Kartonverpackung durch die Eingangsöffnung 10 in den Kanal 9 einströmen kann.
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Zum Betätigen des Schneidkranzes 18, d.h. zu seinem Herausschrauben in Richtung und durch die Eingangsöffnung 10 des Kanals 9 weist die Verschlusskappe 3 eine Mitnehmereinrichtung in Form zweier Mitnehmerelemente 21 auf. Diese Mitnehmerelemente 21 erstrecken sich ausgehend von der Kopfplatte 23 der Verschlusskappe 3 in axialer Richtung in den Kanal 9 hinein. Beim erstmaligen Drehen der Verschlusskappe 3 in der Öffnungsdrehrichtung kommen die Mitnehmerelemente 21 mit komplementären Anschlagsflächen 22 des Schneidkranzes 18 in Eingriff. Damit überträgt sich eine Drehbewegung der Verschlusskappe 3 beim erstmaligen Öffnen in eine Drehbewegung des Schneidkranzes 18. In axialer Richtung bewegen sich dabei die Verschlusskappe 3 und der Schneidkranz 18 in entgegengesetzten Richtungen. Dabei sind die Mitnehmerelemente 21 und die Anschlagflächen 22 so lange in Eingriff miteinander, bis der Schneidkranz 18 eine bestimmte Position erreicht hat, bei der sich die Schneidzähne 15 maximal aus der Eingangsöffnung heraus in die Kartonverpackung erstrecken.
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Die gezeigte Konstruktion löst in beiden Ausführungsformen der 1 a bis 4 einerseits und der 5a bis 7c andererseits das technische Problem, dass gleichzeitig mit einer dauerhaften Anbindung der Verschlusskappe 3 an den Ankerring 4 auch im geöffneten Zustand der Verschlussvorrichtung 1 die Originalitätssicherungseinrichtung 14 in Form der Verbindungsstege 14 zuverlässig immer von ihrem unversehrten ersten Zustand in einen gebrochenen zweiten Zustand übergeht, bevor die Schneidzähne 15 durch die Eingangsöffnung 10 des Kanals 9 hindurchtreten.
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Mit anderen Worten ausgedrückt muss ausgehend von einem Drehwinkel-Nullpunkt D0 das Brechen der Verbindungsstege 14 bei einem Drehwinkel D1 erfolgen und der Durchtritt der Schneidzähne 15 durch die Eingangsöffnung 10 bei einem Drehwinkel D2, wobei der Drehwinkel D1 kleiner ist als der Drehwinkel D2.
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Dies ist insofern erschwert, da sich der Ankerring 4 ohne Einschränkung gegenüber dem Basiselement 2 frei drehen lässt. Insofern erfolgt ein Zerreißen der Verbindungsstege 14 ausschließlich aufgrund der Übertragung von axialen Zugkräften der Verschlusskappe 3 bzw. des Verbindungsbandes 5 auf die Verbindungsstege 14 und nicht etwa aufgrund von Scherkräften wie bei einem auch in seiner Drehbewegung gehemmten TE-Band. Um dies zu gewährleisten ist in beiden Ausführungsformen der Verschlussvorrichtung 1 das Durchtreten der Schneidzähne 15 durch die Eingangsöffnung 10 des Kanals 9 verzögert. Diese Verzögerung des Durchtritts der Schneidzähne 15 durch die Eingangsöffnung 9 ist in den beiden Ausführungsformen gemäß den 1a bis 4 einerseits und 5a bis 7c andererseits unterschiedlich gelöst.
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In den Figuren zeigen jeweils die mit „a“ nummerierten Figuren isometrische Ansichten der Verschlussvorrichtung 1. Die mit „b“ nummerierten Zeichnungen zeigen die Verschlussvorrichtung 1 in einer Ansicht von unten, d.h. von der Kartonverpackung her. Die mit „c“ nummerierten Figuren sind jeweils Querschnittsansichten entlang der mit den Buchstaben in den mit „b“ nummerierten Figuren gezeigten Linien.
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In den 1b, 2b, 3b sowie 5b, 6b, 7b sind die jeweiligen Drehwinkel, welche die Funktionalität der gezeigten Verschlussvorrichtungen auszeichnen, schematisch eingezeichnet. Dabei ist der Drehwinkel-Nullpunkt D0 durch die Position des Mitnehmerelements 21 in der ursprünglichen, vollständig verschlossenen Position der Verschlussvorrichtungen vor dem erstmaligen Öffnen gegeben.
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Die 1a bis 1c zeigen die erste Ausführungsform der Verschlussvorrichtung 1 in ihrer ursprünglichen Position, so wie sie auf die Kartonverpackung aufgebracht wird, d.h. vor dem erstmaligen Aufschrauben der Verschlusskappe 3.
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Die 2a bis 2c zeigen die Verschlussvorrichtung 1, wobei die Verschlusskappe 3 ausgehend von dem Drehwinkel-Nullpunkt D0 bis zu einem Drehwinkel D2 gedreht wurde, wobei sich bei Erreichen des Drehwinkels D2 die Schneidzähne 15 bis in die Eingangsöffnung 10 des Kanals 9 erstrecken.
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Es versteht sich, dass ein Abreißen oder Brechen der Verbindungsstege 14 somit bei den in den 1a bis 1c und 2a bis 2c gezeigten Ausführungsformen bei dem jeweiligen Drehwinkel D1 erfolgt.
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Die 3a bis 3c zeigen eine Position der Verschlussvorrichtung 1, bei welcher die Schneidzähne 15 des Schneidkranzes 18 maximal aus der Eingangsöffnung 10 herausschauen. In dieser Position sind die Mitnehmerelemente 21 wieder außer Eingriff mit den Anschlagflächen 22 des Schneidkranzes 18.
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In der Ausführungsform der Verschlussvorrichtung 1, so wie sie gemäß den 1a bis 4 gezeigt ist, wird die Verzögerung des Durchdringens der Schneidzähne 15 durch die Eingangsöffnung 10 durch einen vergrößerten axialen Abstand der Schneidzähne 15 von der Eingangsöffnung 10 bewirkt. 2c zeigt mit der Bemaßungskette „S“ den Hub S, d.h. den axialen Weg, den die Schneidzähne 15 von ihrer Ausgangsposition, die in den 1a bis 1c gezeigt ist, bis zum Durchdringen der Eingangsöffnung 10, so wie es in den 2a bis 2c gezeigt ist zurücklegen müssen. Da in dieser Ausführungsform die Verzögerung bis zum Beginn des Schneidprozesses, d.h. des Eingriffes zwischen den Schneidzähnen 15 und der Kartonverpackung ausschließlich durch den vergrößerten Hub S bewirkt wird, kann der Eingriff zwischen der Anschlagsfläche 22 des Schneidkranzes 18 und dem Mitnehmerelement 21 bereits bei einem sehr kleinen Drehwinkel D3 beginnen. Es ist sogar möglich, dass dieser Eingriff bereits bei einem Drehwinkel D3 gleich Null, d.h. beim Drehwinkel-Nullpunkt D0, erfolgt oder kurz danach.
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Demgegenüber ist der Hub S, den die Schneidzähne zwischen ihrer Ausgangsposition der 5a bis 5c und dem Durchstoßen der Kartonverpackung zurücklegen, deutlich kleiner als der Hub S in der ersten Ausführungsform gemäß den 1a bis 4.
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Die 5a bis 5c zeigen die zweite Ausführungsform der Verschlussvorrichtung 1 in ihrer ursprünglichen Position, so wie sie auf die Kartonverpackung aufgebracht wird, d.h. vor dem erstmaligen Aufschrauben der Verschlusskappe 3.
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Dass dennoch eine Verzögerung des Durchstoßens der Kartonverpackung erreicht wird, liegt an einem verzögerten In-Eingriff-Treten zwischen den Anschlagsflächen 22 des Schneidkranzes 18 und den Mitnehmerelementen 21 der Verschlusskappe 3 bei dem Drehwinkel D3. Dabei zeigen die 6a bis 6c die Verschlussvorrichtung 1 bei Erreichen dieses Drehwinkels D3 ausgehend von der Drehwinkel Nullposition D0.
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Die 7a bis 7c zeigen eine Position der Verschlussvorrichtung 1, bei welcher die Schneidzähne 15 des Schneidkranzes 18 maximal aus der Eingangsöffnung 10 herausschauen. In dieser Position können die Mitnehmerelemente 21 wieder außer Eingriff mit den Anschlagflächen 22 des Schneidkranzes 18 sein.
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Der geöffnete Verschluss gemäß der zweiten Ausführungsform unterscheidet sich dann nicht von der Darstellung der 4.
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Ein Zustand des Verschlusses, bei welchem die Verschlusskappe den Drehwinkel D2 erreicht hat, bei welchem die Schneidzähne 15 die Eingangsöffnung 10 durchdringen, ist für diese zweite Ausführungsform nicht dargestellt.
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Es versteht sich, dass ein Abreißen oder Brechen der Verbindungsstege 14 auch bei dieser zweiten Ausführungsform bei dem Drehwinkel D1 vor dem Drehwinkel D2 erfolgt.
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Während die 1a bis 4 einerseits und die 5a bis 7c andererseits zwei unterschiedliche Realisierungen der Verzögerung zeigen, sind auch Mischformen denkbar, bei welchen der Eingriff bei dem Drehwinkel D3 verzögert erfolgt und gleichzeitig der Hub der Schneidzähne ebenfalls vergrößert ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verschlussvorrichtung
- 2
- Basiselement
- 3
- Verschlusskappe
- 4
- Ankerring
- 5
- Verbindungsband, Verbindungselement
- 6
- Flansch
- 7
- hohlzylindrischer Abschnitt
- 8
- Verschlussachse
- 9
- Kanal
- 10
- Eingangsöffnung
- 11
- Ausgießöffnung
- 12
- Außengewinde
- 13
- Innengewinde
- 14
- Verbindungssteg, Originalitätseinrichtung
- 15
- Schneidzahn, Schneidelement
- 16
- Vorsprung
- 17
- Rastnase
- 18
- Schneidkranz, Schneideinrichtung
- 19
- Innenwandfläche
- 20
- Nutenführung
- 21
- Mitnehmerelement
- 22
- Anschlagsfläche
- 23
- Kopfplatte
- D0
- Drehwinkel-Nullpunkt
- D1
- erster Drehwinkel
- D2
- zweiter Drehwinkel
- D3
- dritter Drehwinkel
- S
- Hub