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Die Erfindung betrifft eine Armlehne für ein Fahrzeug, mit einer sich in einer Vorne-Hinten-Richtung des Fahrzeugs erstreckenden länglichen Anlagefläche für einen Arm eines auf einem Sitz des Fahrzeugs angeordneten Insassen des Fahrzeugs. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer Armlehne für ein Fahrzeug.
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Armlehnen für Fahrzeuge sind im Stand der Technik in unterschiedlichen Ausgestaltungen bekannt. Sie können als eine Mittelarmlehne, oder als eine Seitenarmlehne ausgebildet sein und zwischen zwei Sitzen, beispielsweise einem Fahrersitz und einem Beifahrersitz, oder in einer Fahrzeugtür angeordnet sein und dienen zum Ablegen eines Arms eines Fahrers, eines Beifahrers oder eines sonstigen Insassen des Fahrzeugs. Beispielsweise kann ein schwenkbarer Deckel eines zwischen einem Fahrersitz und einem Beifahrersitz eines Fahrzeugs angeordneten Behälters zum Aufbewahren kleinerer Objekte als eine Mittelarmlehne ausgestaltet sein.
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Viele Fahrzeuge umfassen alternativ oder zusätzlich zu dem Behälter eine Mittelkonsole mit einem oder mehreren Betätigungselementen des Fahrzeugs, welche zwischen dem Fahrersitz und dem Beifahrersitz angeordnet ist. Vielfach umfassen die Betätigungselemente einen Hebel zum manuellen Betätigen einer Parkbremse des Fahrzeugs, einer sogenannte Handbremse. Bei anderen Fahrzeugen umfassen die Betätigungselemente ein Joystick oder ein Jogshuttle, welche jeweils ein Betätigen einer Mehrzahl von Funktionen des Fahrzeugs ermöglichen.
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Wenn ein Fahrzeug sowohl eine Mittelarmlehne als auch ein Joystick oder ein Jogshuttle umfasst, ist das Joystick oder das Jogshuttle bezogen auf eine Vorne-Hinten-Richtung des Fahrzeugs gewöhnlich vor der Mittelarmlehne, d. h. benachbart zu einer vorderen Innenverkleidung des Fahrzeugs oder zu einem Anzeigeschirm eines Infotainmentsystems des Fahrzeugs, angeordnet.
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Alternativ dazu kann ein Betätigungselement in ein Polster einer Mittelarmlehne integriert sein.
US 2017/0147108 offenbart eine Mittelarmlehne für ein Fahrzeug, mit einem Polster und einer flexiblen berührungsempfindlichen Fläche aus einem Nanoröhren umfassenden Material zum Betätigen des Fahrzeugs, welches in das Polster integriert und bezogen auf eine Vorne-Hinten-Richtung des Fahrzeugs in einem vorderen Bereich des Polsters angeordnet ist. Dank der Flexibilität der berührungsempfindlichen Fläche ist eine Funktion des Polsters nicht beeinträchtigt.
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Wenn ein Fahrzeug für ein autonomes Fahren, d. h. für ein selbständiges Fahren ohne Mitwirken eines Fahrers, ausgebildet ist, kann ein auf dem Fahrersitz angeordneter Insasse, d. h. ein Fahrer des Fahrzeugs, den Fahrersitz während eines autonomen Fahrens des Fahrzeugs verstellen, um eine bequeme Reiseposition zu erreichen. Beispielsweise kann der Insasse den Fahrersitz bezogen auf die Vorne-Hinten-Richtung nach hinten verschieben und eine Rückenlehne des Fahrersitzes nach hinten verschwenken, um eine Liegeposition einzunehmen. Dasselbe gilt auch für einen Insassen, welcher von dem Fahrer des Fahrzeugs verschieden und auf einem von dem Fahrersitz verschiedenen Sitz des Fahrzeugs angeordnet ist.
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In der Liegeposition kann der auf dem Fahrersitz angeordnete Insasse aber weder das Joystick oder das Jogshuttle noch einen berührungsempfindlichen Anzeigeschirm des Infotainmentsystems mit der Hand erreichen, ohne einen auf der Mittelarmlehne abgelegten Arm von der Mittelarmlehne anzuheben und sich aus der Liegeposition aufzurichten.
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Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Armlehne für ein Fahrzeug bereitzustellen, welche einem auf einem Sitz eines Fahrzeugs angeordneten Insassen unabhängig von einer Einstellung des Sitzes oder einer Position des Insassen auf dem Sitz ein komfortables Betätigen des Fahrzeugs ermöglicht. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Betreiben einer Armlehne vorzuschlagen.
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Ein Gegenstand der Erfindung ist eine Armlehne für ein Fahrzeug, mit einer sich in einer Vorne-Hinten-Richtung des Fahrzeugs erstreckenden länglichen Anlagefläche für einen Arm eines auf einem Sitz des Fahrzeugs angeordneten Insassen des Fahrzeugs. Die Armlehne kann als eine Mittelarmlehne ausgebildet und zwischen einem Fahrersitz und einem Beifahrersitz des Fahrzeugs derart angeordnet sein, dass ein Insasse des Fahrzeugs, insbesondere ein Fahrer, welcher auf dem Fahrersitz angeordnet ist, d. h. sitzt, einen Arm auf der Armlehne ablegen kann. In weiteren Ausführungsformen kann die Armlehne auch als eine zwischen zwei Rücksitzen des Fahrzeugs angeordnete Mittelarmlehne oder als eine an einer lateralen Innenseite des Fahrzeugs, insbesondere in einer vorderen oder hinteren Tür des Fahrzeugs, angeordnete Seitenarmlehne ausgebildet sein.
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Die erfindungsgemäße Armlehne umfasst zumindest eine starre Sensorfläche. Unter einer Sensorfläche ist ein flächig ausgebildeter Sensor zu verstehen. Unter einer starren Sensorfläche ist eine Sensorfläche zu verstehen, welche während eines bestimmungsgemäßen Betriebs, d. h. bei einer bestimmungsgemäßen Verwendung, nicht verformt wird. Eine starre Sensorfläche bietet den Vorteil einer großen Betätigungspräzision.
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Die Sensorfläche ist als ein Näherungssensor dazu ausgebildet, ein Annähern an die Sensorfläche anhand einer lokalen Änderung eines elektrischen Felds infolge des Annäherns und einen Ort des Annäherns anhand einer Lokalität der Änderung zu erfassen. Ein Annähern wird erfasst, wenn eine Erfassungsreichweite der Sensorfläche unterschritten wird, und umfasst auch ein Berühren.
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Das Annähern wird beispielsweise kapazitiv, induktiv, akustisch, d. h. mittels eines reflektierten Ultraschalls, oder mittels reflektierter elektromagnetischer Wellen, beispielsweise eines reflektierten Infrarot-Lichts, erfasst. Näherungssensoren sind weit verbreitet und kostengünstige und bewährte Betätigungselemente.
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Die zumindest eine Sensorfläche kann beispielsweise funktional mit einem Infotainmentsystem des Fahrzeugs verbunden sein, um ein Betätigen einer Funktion des Fahrzeugs mittels der Armlehne durch ein Annähern an die Sensorfläche zu ermöglichen.
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Vorteilhaft ist die zumindest eine Sensorfläche für ein Betätigen mit einem Daumen einer Hand des Insassen an einem Rand der Anlagefläche angeordnet. Die Anordnung an dem Rand der Anlagefläche ist besonders ergonomisch, da der Daumen der Hand zu dem Rand der Anlagefläche benachbart angeordnet ist, wenn der Arm des Insassen mit der Anlagefläche in Anlage ist.
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In einer Ausführungsform umfasst die Armlehne eine vordere Sensorfläche, welche bezogen auf die Vorne-Hinten-Richtung in einem vorderen Randbereich der Anlagefläche angeordnet ist. Die vordere Sensorfläche korrespondiert zu einer Einstellung des Sitzes, welche für ein manuelles Fahren des Fahrzeugs geeignet ist. Der Sitz, insbesondere ein Fahrersitz, ist zum manuellen Fahren des Fahrzeugs in einer bezogen auf die Vorne-Hinten-Richtungen vorderen Position angeordnet. Eine Rückenlehne des Sitzes ist in eine aufrechte Stellung verschwenkt. Bei dieser Einstellung des Sitzes ist eine Hand des Insassen in dem vorderen Bereich der Armlehne angeordnet, wenn der Arm des Insassen mit der Anlagefläche in Anlage ist, d. h. auf der Anlagefläche abgelegt ist. Eine Anordnung der Sensorfläche in dem vorderen Bereich der Armlehne ist besonders ergonomisch, wenn der Sitz für ein manuelles Fahren des Fahrzeugs eingestellt ist.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Armlehne eine hintere Sensorfläche umfassen, welche bezogen auf die Vorne-Hinten-Richtung in einem hinteren Randbereich der Anlagefläche angeordnet ist. Die hintere Sensorfläche korrespondiert zu einer Einstellung des Sitzes, welche für ein autonomes Fahren des Fahrzeugs geeignet ist. Der Sitz, insbesondere ein Fahrersitz, ist zum autonomem Fahren des Fahrzeugs in einer bezogen auf die Vorne-Hinten-Richtungen hinteren Position angeordnet. Eine Rückenlehne des Sitzes ist in eine nach hinten geneigte Stellung verschwenkt. Bei dieser Einstellung des Sitzes ist eine Hand des Insassen in dem hinteren Bereich der Armlehne angeordnet, wenn der Arm des Insassen mit der Anlagefläche in Anlage ist, d. h. auf der Anlagefläche abgelegt ist. Eine Anordnung der Sensorfläche in dem hinteren Bereich der Armlehne ist besonders ergonomisch, wenn der Sitz für ein autonomes Fahren des Fahrzeugs eingestellt ist.
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Vorteilhaft weist die vordere Sensorfläche oder die hintere Sensorfläche eine längliche Kontur auf und erstreckt sich in der Vorne-Hinten-Richtung. Aufgrund der Gestalt und der Ausrichtung der Sensorfläche kann der Daumen des Insassen komfortabel entlang der Sensorfläche hin und her bewegt werden. Mit anderen Worten kann der Daumen komfortabel entlang der Sensorfläche nach vorn oder nach hinten wischen. Die länglich konturierte und sich in der Vorne-Hinten-Richtung erstreckende Sensorfläche ist geeignet, mit dem Daumen wie ein Scrollbar betätigt zu werden.
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In bevorzugten Ausführungsformen ist die vordere Sensorfläche oder die hintere Sensorfläche an einer lateralen Seitenfläche der Armlehne angeordnet. Die Sensorfläche ist separat von der Anlagefläche angeordnet, d. h. die Sensorfläche ist nicht in die Anlagefläche der Armlehne integriert. Die Sensorfläche und die Anlagefläche können über eine gemeinsame Kante verbunden sein. Eine mit der lateralen Anordnung der Sensorfläche einhergehende Neigung gegenüber der Anlagefläche verbessert weiter eine Ergonomie der Armlehne.
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Idealerweise umfasst die Armlehne eine als ein Touchpad ausgebildete Sensorfläche, welche in der Anlagefläche angeordnet ist. Das Touchpad ist ausgebildet, alternativ zu einem berührungsempfindlichen Anzeigeschirm eines Infotainmentsystems des Fahrzeugs betätigt zu werden. Der berührungsempfindliche Anzeigeschirm kann zentral in einem vorderen Bereich des Fahrzeugs, insbesondere an einer vorderen Innenverkleidung, oder an einer Rückseite eines vorderen Sitzes des Fahrzeugs angeordnet sein. Dank dem Touchpad braucht der berührungsempfindliche Anzeigeschirm nicht berührt zu werden, um das Infotainmentsystem zu betätigen. Das Infotainmentsystem kann betätigt werden, ohne den Arm von der Anlagefläche der Armlehne anzuheben, wodurch ein Komfort des Fahrzeugs verbessert ist.
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Bevorzugt ist die als ein Touchpad ausgebildete Sensorfläche in einem hinteren Bereich der Anlagefläche benachbart zu der hinteren Sensorfläche angeordnet. Die relative Anordnung der als ein Touchpad ausgebildeten Sensorfläche und der hinteren Sensorfläche ermöglichen ein Betätigen beider Sensorflächen, ohne eine Hand relativ zu der Armlehne zu bewegen, insbesondere ohne einen an der Anlagefläche anliegenden Arm zu bewegen. Ein Betätigen der beiden Sensorflächen in einer für ein autonomes Fahren des Fahrzeugs geeigneten Einstellung des Sitzes ist besonders ergonomisch.
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Noch ein Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Betreiben einer Armlehne für ein Fahrzeug. Das Betriebsverfahren wird ausgeführt, um mittels der Armlehne eine Funktion des Fahrzeugs zu betätigen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren aktiviert ein Fahrzeug für eine manuelle Fahrt eine vordere Sensorfläche einer erfindungsgemäßen Armlehne und für eine autonome Fahrt jede hintere Sensorfläche der Armlehne. Mit anderen Worten ist ein Betriebsmodus der Armlehne abhängig von einem Fahrstatus, d. h. einer Betriebsart, des Fahrzeugs. Das Fahrzeug stellt den Betriebsmodus der Armlehne automatisch passend zu dem aktuellen Fahrstatus, insbesondere zu einer mit dem aktuellen Fahrstatus korrespondierenden Einstellung eines Sitzes, ein.
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Bevorzugt aktiviert das Fahrzeug eine Sprachsteuerung des Fahrzeugs, wenn ein Finger eines auf einem Fahrersitz des Fahrzeugs angeordneten Insassen innerhalb einer Erfassungsreichweite einer Sensorfläche der Armlehne angeordnet ist, und deaktiviert die Sprachsteuerung, wenn jeder Finger des Insassen außerhalb der Erfassungsreichweite jeder Sensorfläche angeordnet ist. In diesem Fall lässt sich eine Funktion des Fahrzeugs mittels eines Sprachbefehls, d. h. einer akustischen Äußerung des Insassen, betätigen, d. h. die Sensorfläche ermöglicht ein alternatives oder zusätzliches Betätigen des Fahrzeugs ohne Verwenden einer Hand.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Fahrzeug mit einer Armlehne. Die Armlehne kann als eine vordere oder hintere Mittelarmlehne oder als eine vordere oder hintere Seitenarmlehne ausgebildet sein und erweitert eine Mensch-Maschine-Schnittstelle (Human Machine Interface, HMI) des Fahrzeugs.
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Bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeug ist die Armlehne erfindungsgemäß ausgebildet. Dank der Armlehne kann ein auf einem Sitz des Fahrzeugs angeordneter Insasse des Fahrzeugs, insbesondere ein auf einem Fahrersitz des Fahrzeugs angeordneter Fahrer des Fahrzeugs, eine Funktion des Fahrzeugs unabhängig von einem Fahrstatus des Fahrzeugs, d. h. sowohl während einer manuellen Fahrt als auch während einer autonomen Fahrt, komfortabel betätigen.
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Die Armlehne kann in einer Vorne-Hinten-Richtung des Fahrzeugs verschiebbar sein. Auf diese Weise können die Sensorflächen der Armlehne insbesondere während einer autonomen Fahrt des Fahrzeugs für ein noch komfortableres Erreichen angeordnet werden, wodurch eine Ergonomie der Armlehne weiter verbessert ist.
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Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Armlehne besteht darin, dass sie ein komfortables Betätigen einer Funktion des Fahrzeugs sowohl während eines manuellen Fahrens des Fahrzeugs, welchem eine vordere Einstellung eines Sitzes entspricht, als auch während eines autonomen Fahrens des Fahrzeugs, welchem eine hintere Einstellung des Sitzes entspricht, ermöglicht. Ein auf einem Sitz angeordneter Insasse des Fahrzeugs kann die Funktion des Fahrzeugs unabhängig von einem Fahrstatus des Fahrzeugs komfortabel steuern, ohne einen an einer Anlagefläche der Armlehne anliegenden Arm von der Armlehne zu lösen.
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Die Erfindung ist anhand einer Ausführungsform in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung weiter beschrieben. Es zeigt:
- 1 in einer perspektivischen Ansicht eine Armlehne nach einer Ausführungsform der Erfindung für ein Fahrzeug;
- 2 in einer teilweisen Draufsicht ein Fahrzeug mit der in 1 gezeigten Armlehne während einer manuellen Fahrt des Fahrzeugs;
- 3 in einer teilweisen Draufsicht das in 2 gezeigte Fahrzeug während einer autonomen Fahrt, wobei die Armlehne auf eine erste Weise betätigt wird;
- 4 in einer teilweisen Draufsicht das in 2 gezeigte Fahrzeug während einer autonomen Fahrt, wobei die Armlehne auf eine zweite Weise betätigt wird.
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1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht eine Armlehne 10 nach einer Ausführungsform der Erfindung für ein Fahrzeug. Die Armlehne 10 ist lediglich beispielhaft und nicht einschränkend als eine Mittelarmlehne ausgebildet und umfasst eine sich in einer Vorne-Hinten-Richtung 31 des Fahrzeugs 30 erstreckende längliche Anlagefläche 11 für einen Arm 41 eines auf einem Sitz 32 des Fahrzeugs angeordneten Insassen 40 des Fahrzeugs 30, lediglich beispielhaft und nicht einschränkend eines auf einem Fahrersitz des Fahrzeugs angeordneten Fahrers des Fahrzeugs (s. 2 bis 4). In anderen Ausführungsformen ist die Armlehne als eine Seitenarmlehne ausgebildet.
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Die Armlehne 10 umfasst ferner zumindest eine starre Sensorfläche 20, 21, 22. Die zumindest eine Sensorfläche 20, 21, 22 kann als ein flächig ausgebildeter Näherungssensor ausgebildet sein, welcher ein Annähern an die Sensorfläche 20, 21, 22 kapazitiv, induktiv, mittels Ultraschalls oder mittels Infrarot-Lichts erfasst. Vorteilhaft kann die Armlehne 10 zwei Sensorflächen 20, 21 umfassen, welche für ein Betätigen mit einem Daumen einer Hand des Insassen 40 an einem Rand der Anlagefläche 11 angeordnet sind.
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Insbesondere kann die Armlehne eine vordere Sensorfläche 20, welche bezogen auf die Vorne-Hinten-Richtung 31 in einem vorderen Randbereich der Anlagefläche 11 angeordnet ist, oder eine hintere Sensorfläche 21 umfassen, welche bezogen auf die Vorne-Hinten-Richtung 31 in einem hinteren Randbereich der Anlagefläche 11 angeordnet ist.
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Jede der vorderen Sensorfläche 20 oder der hinteren Sensorfläche 21 kann, insbesondere sowohl die vordere Sensorfläche 20 als auch die hintere Sensorfläche 21 können, eine längliche Kontur aufweisen und sich in der Vorne-Hinten-Richtung 31 erstrecken.
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Bevorzugt sind die vordere Sensorfläche 20 und/oder die hintere Sensorfläche 21 an einer lateralen Seitenfläche der Armlehne 10 angeordnet.
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Die Armlehne 10 kann zudem eine als ein Touchpad ausgebildete Sensorfläche 22 umfassen, welche in der Anlagefläche 11 angeordnet ist. Die als ein Touchpad ausgebildete Sensorfläche 22 ist bevorzugt in einem hinteren Bereich der Anlagefläche 11 benachbart zu der hinteren Sensorfläche 21 angeordnet.
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Das Fahrzeug 30 kann konfiguriert sein, eine Sprachsteuerung des Fahrzeugs 30 zu aktivieren, wenn ein Finger 43, 44 eines auf einem Sitz 32 des Fahrzeugs 30 angeordneten Insassen 40 des Fahrzeugs 30 innerhalb einer Erfassungsreichweite einer Sensorfläche 20, 21, 22 der Armlehne 10 angeordnet ist, und die Sprachsteuerung zu deaktivieren, wenn jeder Finger 43, 44 des Insassen 40 außerhalb der Erfassungsreichweite jeder Sensorfläche 20, 21, 22 angeordnet ist.
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2 zeigt in einer teilweisen Draufsicht ein Fahrzeug 30 mit der in 1 gezeigten Armlehne 10 während einer manuellen Fahrt.
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Das Fahrzeug 30 umfasst weiterhin in an sich bekannter Weise einen Sitz 32, ein Lenkrad 33 und einen zentralen Anzeigeschirm (Central Information Display, CID) 34 eines Infotainmentsystems des Fahrzeugs 30, welcher an einer Innenraumverkleidung 35 des Fahrzeugs 30 angeordnet und befestigt ist. Auf dem Sitz 32 ist ein Insasse 40, insbesondere ein Fahrer, des Fahrzeugs 30 angeordnet. Ferner kann das Fahrzeug 30 einen (nicht dargestellten) Anzeigeschirm umfassen, welcher an einer Rückseite des Sitzes 32, allgemein eines vorderen Sitzes, angeordnet ist.
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Die Armlehne 10 ist in der Vorne-Hinten-Richtung 31 des Fahrzeugs 30 verschiebbar und in einer bezogen auf die Vorne-Hinten-Richtung 31 hinteren Position angeordnet. Das Fahrzeug 30 aktiviert für die manuelle Fahrt die vordere Sensorfläche 20 der Armlehne 10. Ein Arm 41 des Insassen 40 ist mit der Anlagefläche 11 der Armlehne 10 in Anlage. Der Insasse 40 betätigt eine Funktion des Fahrzeugs 30, indem er einen Daumen 43 einer Hand 42 des innenseitigen Arms 41 innerhalb einer Erfassungsreichweite der vorderen Sensorfläche 20 anordnet, insbesondere mit dem Daumen 43 innerhalb der Erfassungsreichweite eine Wischbewegung in der Vorne-Hinten-Richtung 31 ausführt.
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Das Fahrzeug 30 aktiviert die Sprachsteuerung, wenn der Daumen 43 innerhalb der Erfassungsreichweite der vorderen Sensorfläche 20 angeordnet ist, und deaktiviert die Sprachsteuerung, wenn der Daumen 43 außerhalb der Erfassungsreichweite der vorderen Sensorfläche 20 angeordnet ist.
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3 zeigt in einer teilweisen Draufsicht das in 2 gezeigte Fahrzeug 30 während einer autonomen Fahrt, wobei die Armlehne 10 auf eine erste Weise betätigt wird. Die Armlehne 10 ist in einer bezogen auf die Vorne-Hinten-Richtung 31 vorderen Position angeordnet.
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Das Fahrzeug 30 aktiviert für die autonome Fahrt die hintere Sensorfläche 21 der Armlehne 10. Der Arm 41 des Insassen ist mit der Anlagefläche 11 der Armlehne 10 in Anlage. Der Insasse 40 betätigt eine Funktion des Fahrzeugs 30, indem er den Daumen 43 der Hand 42 des innenseitigen Arms 41 in einer Erfassungsreichweite der hinteren Sensorfläche 21 anordnet, insbesondere mit dem Daumen 43 innerhalb der Erfassungsreichweite der hinteren Sensorfläche 21 eine Wischbewegung in der Vorne-Hinten-Richtung 31 ausführt.
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Das Fahrzeug 30 aktiviert die Sprachsteuerung, wenn der Daumen 43 innerhalb der Erfassungsreichweite der hinteren Sensorfläche 21 angeordnet ist, und deaktiviert die Sprachsteuerung, wenn der Daumen 43 außerhalb der Erfassungsreichweite der hinteren Sensorfläche 21 angeordnet ist.
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4 zeigt in einer teilweisen Draufsicht das in 2 gezeigte Fahrzeug 30 während einer autonomen Fahrt, wobei die Armlehne 10 auf eine zweite Weise betätigt wird. Die Armlehne 10 ist in der bezogen auf die Vorne-Hinten-Richtung 31 vorderen Position angeordnet.
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Das Fahrzeug 30 aktiviert für die autonome Fahrt die als ein Touchpad ausgebildete Sensorfläche 22 der Armlehne 10. Der Arm 41 des Insassen ist mit der Anlagefläche 11 der Armlehne 10 in Anlage. Der Insasse 40 betätigt eine Funktion des Fahrzeugs 30, indem er den Zeigefinger 44 der Hand 42 des innenseitigen Arms 41 innerhalb einer Erfassungsreichweite der als ein Touchpad ausgebildeten Sensorfläche 22 anordnet, insbesondere mit dem Zeigefinger 44 entlang der als ein Touchpad ausgebildeten Sensorfläche 22 eine Wischbewegung ausführt oder mit dem Zeigefinger 44 auf die als ein Touchpad ausgebildete Sensorfläche 22 tippt.
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Selbstverständlich kann der Insasse 40 auch zwei oder mehr Finger 43, 44 gleichzeitig innerhalb der Erfassungsreichweite der als ein Touchpad ausgebildeten Sensorfläche 22 anordnen und mit den mehreren Fingern 43, 44 zum Betätigen der Funktion in bekannter Weise eine komplexe Bewegung innerhalb der Erfassungsreichweite ausführen.
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Das Fahrzeug 30 aktiviert die Sprachsteuerung, wenn der Zeigefinger 44 innerhalb der Erfassungsreichweite der als eine Touchpad ausgebildeten Sensorfläche 22 angeordnet ist, und deaktiviert die Sprachsteuerung, wenn der Zeigefinger 44 außerhalb der Erfassungsreichweite der als ein Touchpad ausgebildeten Sensorfläche 22 angeordnet ist.
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Mit jeder der in den 2 bis 4 gezeigten Betätigungsweisen der Armlehne 10 und/oder durch Aussprechen von vorbestimmten Sprachbefehlen kann der Insasse 40 das Infotainmentsystem des Fahrzeugs 30 steuern, beispielsweise in einem Menü des Infotainmentsystems navigieren oder einen Menüeintrag auswählen. Das Fahrzeug 30 kann das Menü abhängig von einer Wahl des Insassen 40 und/oder abhängig von einem Fahrstatus des Fahrzeugs 30 in einer Windschutzscheibenanzeige (Head-Up Display, HUD) des Fahrzeugs 30, in einem Kombiinstrument des Fahrzeugs 30, auf dem zentralen Anzeigeschirm 34 oder auf einem an einer Rückseite eines vorderen Sitzes angeordneten Anzeigeschirm anzeigen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Armlehne
- 11
- Anlagefläche
- 20
- vordere Sensorfläche
- 21
- hintere Sensorfläche
- 22
- als ein Touchpad ausgebildete Sensorfläche
- 30
- Fahrzeug
- 31
- Vorne-Hinten-Richtung
- 32
- Sitz
- 33
- Lenkrad
- 34
- Anzeigeschirm
- 35
- Innenverkleidung
- 40
- Insasse
- 41
- Arm
- 42
- Hand
- 43
- Finger, Daumen
- 44
- Finger, Zeigefinger
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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