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Die Erfindung betrifft einen Modulrahmen für eine Sitzvorrichtung eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Ferner betrifft die Erfindung eine Sitzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits Sitzvorrichtungen bekannt, welche in Kraftfahrzeugen sowohl in einem Frontbereich als auch in einem Fondbereich eingesetzt werden können. Diese Sitzvorrichtungen weisen dabei eine tragende Struktur sowie eine Auflage beziehungsweise eine bepolsterte obere Schicht auf. Aufgrund der Vielzahl an Varianz der Kraftfahrzeuge existiert ebenfalls eine Vielzahl von unterschiedlichen Rahmenstrukturen mit entsprechenden Auflagen. Dies führt insbesondere zu immensen Kosten. Ferner, ist beispielsweise eine Polsterung defekt, muss diese komplett ausgetauscht werden.
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Die
DE 10 2013 015 357 A1 betrifft einen Fahrzeugsitz mit modularem Fahrzeugsitzrahmen aus einem ersten Seitenmodul und einem gegenüberliegend angeordneten zweiten Seitenmodul. Eine vordere, hintere obere und mittlere Querstrebe sind sitzbreitenanpassbar zwischen den Seitenmodulen angeordnet. Zwischen der vorderen und der hinteren Querstrebe ist eine Federstruktur aufgespannt, die ein Sitzpolster des Fahrzeugsitzes federelastisch stützt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Modulrahmen sowie eine Sitzvorrichtung zu schaffen, die hochflexibel in einem Kraftfahrzeug einsetzbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Modulrahmen sowie durch eine Sitzvorrichtung gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft einen Modulrahmen für eine Sitzvorrichtung eines Kraftfahrzeugs, wobei der Modulrahmen zumindest ein Rahmenstrukturelement mit zwei im Wesentlichen einheitlichen Elementen aufweist, wobei die zumindest zwei Elemente durch an mindestens einer Fügestelle mit aufeinander abgestimmten Profilen in einer ersten Raumrichtung gegeneinander verschiebbar und in den weiteren Raumrichtungen abgestützt sind.
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Es ist dabei vorgesehen, dass eine Kombination aus Befestigungsriegel und mindestens zwei dazugehörigen Eingriffsstellen die beiden Elemente in mindestens zwei Schiebestellungen festlegbar macht.
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Insbesondere ist es durch den modularen Aufbau ermöglicht, dass viele unterschiedliche Geometrien erzeugt werden können. Dies kann sowohl für eine Sitzlehne als auch für Sitzkissen durchführbar sein. Des Weiteren können ein nachträglicher unkomplizierter Austausch einzelner Elemente oder auch ein sogenanntes Upgrade möglich sein. Ferner handelt es sich um eine nachhaltige Konstruktion, da zum Großteil diese wiederverwendbar beziehungsweise anpassbar an andere Geometrien ist.
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Insbesondere ist somit ein modular aufgebautes Gesamtsystem mit einzeln austauschbeziehungsweise im Bedarfsfall auch einzeln erneuerbaren Komponenten vorgeschlagen. Die einzelnen Komponenten sind dabei im Wesentlichen aus den in zwei Richtungen ausfahrbaren Rahmenstrukturelementen, entsprechenden Aufnahmeschienen sowie entsprechenden Polstertragelementen mit Polsterung ausgebildet. Der modular aufgebaute und in zwei Richtungen ausfahrbare Rahmen ist zum Beispiel aus Aluminiumstrangpressprofilen ausgebildet. Die ineinander geschobenen Elemente verfügen über entsprechend angeordnete Bohrungen, welche der Verriegelung der ausziehbaren Elemente untereinander dienen. Als Einsatz sieht die Erfindung grundsätzlich sowohl Sitzlehnen als auch Sitzkissen vor und das sowohl in einer ersten als auch weiteren Sitzreihe in einem Kraftfahrzeug. Vorzugsweise ist jedoch der Modulrahmen beziehungsweise die Sitzvorrichtung in einer zweiten Sitzreihe eines Kraftfahrzeugs angeordnet.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform weist der Modulrahmen zumindest vier Rahmenstrukturelemente auf, wobei jeweils zwei Rahmenstrukturelemente im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind.
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Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die zwei Elemente als Aluminiumstrangpressprofile ausgebildet sind.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform ist an dem Rahmenstrukturelement zumindest eine Polsteraufnahme zum Aufnehmen eines Polsterelements ausgebildet.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Sitzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit zumindest einem Polsterelement und mit einem Modulrahmen nach dem vorhergehenden Aspekt. Ferner betrifft die Erfindung auch ein Kraftfahrzeug mit einer Sitzvorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt. Die Sitzvorrichtung ist bevorzugt in einer zweiten Reihe des Kraftfahrzeugs ausgebildet.
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Vorteilhafte Ausgestaltungsformen des Modulrahmens sind als vorteilhafte Ausgestaltungsformen der Sitzvorrichtung sowie des Kraftfahrzeugs anzusehen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Draufsicht auf eine Ausführungsform eines Modulrahmens;
- 2 eine weitere schematische Draufsicht auf eine Ausführungsform des Modulrahmens;
- 3 eine schematische Draufsicht auf eine Ausführungsform einer Sitzvorrichtung; und
- 4 eine schematische Schnittansicht gemäß einer Ausführungsform der Sitzvorrichtung.
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In den Fig. sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Ausführungsform eines Modulrahmens 10 für eine Sitzvorrichtung 12 (3) eines nicht dargestellten Kraftfahrzeugs. Die Sitzvorrichtung 12 kann beispielsweise in einem Frontbereich des Kraftfahrzeugs oder einem Fondbereich des Kraftfahrzeugs, beispielsweise in einer zweiten Sitzreihe, ausgebildet sein.
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Der Modulrahmen 10 weist zumindest ein Rahmenstrukturelement 14, 16, 18, 20 auf. Vorliegend weist der Modulrahmen 10 insbesondere vier Rahmenstrukturelemente 14, 16, 18, 20 auf, wobei zumindest zwei der Rahmenstrukturelemente 14, 16, 18, 20 jeweilig parallel zueinander ausgebildet sind. Vorliegend sind insbesondere ein erstes Rahmenstrukturelement 14 sowie ein zweites Rahmenstrukturelement 16 im Wesentlichen parallel zueinander. Des Weiteren sind ein drittes Rahmenstrukturelement 18 sowie ein viertes Rahmenstrukturelement 20 im Wesentlichen parallel zueinander. Insbesondere bilden die vier Rahmenstrukturelemente 14, 16, 18, 20 im Wesentlichen eine rechteckige Form.
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Im Nachfolgenden wird insbesondere nur ein Rahmenstrukturelement 14, 16, 18, 20 näher erläutert, wobei diese Erläuterung ebenfalls für die weiteren Rahmenstrukturelemente 14, 16, 18, 20 gilt.
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Beispielsweise weist das erste Rahmenstrukturelement 14 zumindest zwei Elemente 22, 24 auf, wobei die zumindest zwei Elemente 22, 24 durch an mindestens einer Fügestelle 26 mit aufeinander abgestimmten Profilen in einer ersten Raumrichtung 28 gegeneinander verschiebbar und in den weiteren Raumrichtungen 32 abgestützt sind.
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Es ist dabei vorgesehen, dass eine Kombination aus Befestigungsriegel und mindestens zwei dazugehörigen Eingriffsstellen 30 die beiden Elemente 22, 24 in mindestens zwei Schiebestellungen festlegbar macht.
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Die zwei Elemente 22, 24 sind bevorzugt als Aluminiumstrangpressprofil ausgebildet.
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Insbesondere zeigt somit die 1 den Modulrahmen 10, wobei dieser vorliegend in zwei Richtungen, welche mit den Bezugszeichen 28 und 32 versehen sind, ausfahrbar ist. Die ineinander geschobenen Elemente 22, 24 verfügen über entsprechend angeordnete Bohrungen, welche vorliegend den Bezugszeichen 30 entsprechen, welche der Verriegelung der ausziehbaren Elemente 22, 24 untereinander dienen. Als Einsatz sieht die Erfindung grundsätzlich sowohl Sitzlehnen als auch Sitzkissen vor und das sowohl in einer ersten als auch weiteren Sitzreihe in dem nicht dargestellten Kraftfahrzeug. Vorzugsweise ist jedoch der Einsatz in einer zweiten Sitzreihe des Kraftfahrzeugs zu empfehlen.
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Die Verriegelung der ausziehbaren Elemente 22, 24 ist dabei beispielsweise gekennzeichnet dadurch, dass durch Zapfen, welche sich an der Unterseite von Aufnahmeschienen 34 (2) befinden, erfolgt. Die Zapfen dringen dabei bei der Montage unter anderem auch in die Bohrungen der sich überlappenden Elemente 22, 24 des ersten Rahmenstrukturelements 14 ein und verriegeln diesen somit in der jeweiligen Stellung. Zugleich werden somit die Aufnahmeschienen 34 am Rahmen befestigt.
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Insbesondere zeigt beispielsweise der Modulrahmen 10 in der 1 einen Aufbau für eine Rückenlehne. Hierzu können beispielsweise noch Drehlager 36 vorgesehen sein, um beispielsweise einen Winkel zwischen der Sitzfläche und der Lehne einstellen zu können.
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2 zeigt eine weitere schematische Draufsicht auf einen Modulrahmen 10, wobei vorliegend insbesondere die Aufnahmeschienen 34 detaillierter gezeigt sind. Die Aufnahmeschienen 34 können dabei bevorzugt mit Zapfen verklippst sein. Die Aufnahmeschienen 34 sind dabei beispielsweise für Polsterelemente 38 (3) ausgebildet.
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Insbesondere wird es durch diesen Aufbau möglich, unterschiedliche Rahmengeometrien entsprechend den bauräumlichen Erfordernissen zu generieren und das mit nur einem Modulrahmen 10.
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3 zeigt eine weitere schematische Draufsicht gemäß einer Ausführungsform einer Sitzvorrichtung 12. Insbesondere weist die Sitzvorrichtung 12 zumindest den Modulrahmen 10 sowie ein Polsterelement 38 auf. Vorliegend ist insbesondere eine Vielzahl von Polsterelementen 38 vorgesehen.
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Insbesondere kann beispielsweise ein Polsterelement 38 wiederum aus einem Polsterträger 40 (4) selbst ausgebildet sein und zumindest teilweise eine flexible Unterkonstruktion aufweisen mit darüber liegender Polsterung. Durch den segmentartigen Aufbau können auch einzelne Polsterelemente 38 zum Beispiel im Schadensfall ausgetauscht werden oder es können je nach Kundenwunsch zum Beispiel auch härtere oder weichere Polsterelemente 38 beziehungsweise eine Unterkonstruktion eingesetzt werden, wobei hierzu auch unterschiedliche Farben beispielsweise ausgebildet sein können sowie unterschiedliche Stoff- beziehungsweise Lederausführungen. Dadurch ist es zum Beispiel auch möglich, nachträglich noch einen mit Stoff bepolsterten Sitz durch Austausch der einzelnen Polsterelemente 38 noch mit einer Ausführung in Leder auszurüsten.
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4 zeigt einen schematischen Schnitt der Sitzvorrichtung 12 gemäß 3. Vorliegend ist insbesondere der Polsterträger 40 mit Zapfen in den Aufnahmeschienen 34 gezeigt.
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Insbesondere ist somit ein grundsätzlicher Aufbau auch in Bezug auf Nachhaltigkeit gegeben, da der Modulrahmen 10 grundsätzlich auch nach zum Beispiel der Rückgabe des Kraftfahrzeugs nach ein paar Jahren wieder an ein neues Kraftfahrzeug angepasst und mit einer neuen Bepolsterung ausgestattet werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013015357 A1 [0003]