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HINTERGRUND
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren für eine verbesserte Rückverfolgbarkeit von Kontakten mit NFC-Token.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein System für eine verbesserte Rückverfolgbarkeit von Kontakten mit NFC-Token.
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Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Programm für eine verbesserte Rückverfolgbarkeit von Kontakten mit NFC-Token.
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Wegen der SARS-CoV-2-Pandemie wurden Schutzverordnungen erlassen, die die Rückverfolgbarkeit von Kontakten vorschreiben. Beispielsweise muss bei der Nutzung von gastronomischen Einrichtungen, bei körpernahen Dienstleistungen und bei zulässigen Veranstaltungen und Versammlungen die einfache Rückverfolgbarkeit sichergestellt werden.
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Für die Rückverfolgbarkeit muss die für das Angebot, die Einrichtung oder Dienstleistung verantwortliche Person die Kontaktdaten (typischerweise Name, Anschrift, Telefonnummer) der anwesenden Personen mit deren Einverständnis schriftlich erfassen. Bei wechselnden Personenkreisen ist der Zeitraum des Aufenthalts und der Sitzplatz gemäß einem Sitzplan zu erfassen. Für die Kontaktdatenerfassung können die Verantwortlichen zusätzlich eine digitale Kontaktdatenerfassung anbieten.
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Das Problem bei der schriftlichen Kontaktdatenerfassung ist der zusätzliche Aufwand sowohl für die zu erfassende Person als auch für die Person, die für die Erfassung verantwortlich ist. Die zu erfassende Person muss bei Aktivitäten, für die die Erfassung der Rückverfolgbarkeit gilt, wiederholt die Kontaktdaten aufschreiben. Die verantwortliche Person muss die Kontaktdatenerfassungsformulare aufbewahren und nach Ablauf einer gesetzlich normierten Frist datenschutzkonform vernichten.
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Die herkömmlichen Verfahren zur digitalen Kontaktdatenerfassungen ermöglichen typischerweise eine digitale Dateneingabe über ein Mobilfunktelefon und/oder die Verwendung von QR-Codes, welche mit einem Mobilfunktelefon erfasst werden. Die digitale Dateneingabe der Kontaktdaten ist für die zu erfassende Person mit wiederholtem, zusätzlichem Aufwand verbunden.
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Bei den herkömmlichen Verfahren zur digitalen Kontaktdatenerfassung ergeben sich neue Probleme durch die Abhängigkeit von Mobilfunktelefonen: Die Mobilfunktelefone der zu erfassenden Personen müssen eine ausreichende Batterieleistung haben und benötigen eine funktionierende Internetverbindung. Für die Erfassung von QR-Codes besteht eine Abhängigkeit zu den vorhandenen Lichtverhältnissen. Darüber hinaus müssen die zu erfassenden Personen mit einem Mobiltelefon ausgestattet sein, das die Erfassung von QR-Codes ermöglicht.
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KURZFASSUNG
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, welches eine technisch einfache, wirksame und kosteneffektive Lösung für die Rückverfolgbarkeit von Kontaktdaten gewährleistet. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein System zur Verfügung zu stellen, welches eine technisch einfache, wirksame und kosteneffektive Lösung für die Rückverfolgbarkeit von Kontakten ermöglicht.
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Die vorliegende Erfindung wird anhand eines beispielhaften Einsatzes in einem Gaststättenbetrieb veranschaulicht, aber die Erfindung wird nicht dadurch eingeschränkt, sondern nur durch die Ansprüche.
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In der vorliegenden Erfindung wird der Einsatz der Nahfeldkommunikationstechnik (NFC-Technik) für die Übertragung der Kontaktdaten verwendet. Die Kontaktdaten werden mit Hilfe einer Anwendung in einem Mobilfunktelefon auf einem NFC-Töken, zum Beispiel in Form einer Plastikkarte, gespeichert. Die NFC-Technik ist in vielen Mobilfunktelefonen verfügbar. Die Speicherung der Kontaktdaten auf dem NFC-Token erfolgt einmalig und kann unter anderem auch zu Hause durchgeführt werden, wenn eine Internetverbindung für die Installation der Anwendung und eine ausreichende Batterieladung sichergestellt werden kann. Für die Kontaktdatenweitergabe - zum Beispiel beim Gaststättenbesuch - wird nur die NFC-Karte benötigt.
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Der wesentliche Punkt der vorliegenden Erfindung erfolgt bei der Kontaktdatenerfassung mit einer zweiten Anwendung auf einem Mobilgerät zum Beispiel die Kontaktdatenerfassung durch das Gaststättenpersonal. In dieser zweiten Anwendung werden die Kontakt- und Aufenthaltsdaten erfasst. Daten zum Namen der Gaststätte und Anschrift müssen nur einmalig eingegeben werden. Lediglich der Platz oder Tisch des Gastes muss bei jeder Kontaktdatenerfassung eingetragen werden. Für die Kontaktdaten wird die NFC-Karte des Gastes an das Mobilgerät des Gaststätteninhabers oder - personals gehalten und die Kontaktdaten werden über eine NFC-Verbindung ausgelesen. Der Zeitpunkt des Aufenthaltsbeginn kann dabei automatisch von der Anwendung bei der Erfassung der Kontaktdaten festgestellt werden. Die kombinierten Informationen aus Kontaktdaten und Aufenthaltsdaten werden nun an einen Server zur Speicherung gesendet. Dabei ist es auch möglich, zum Beispiel bei gestörter Internetverbindung, die Daten in der Anwendung zu sammeln und zu einem späteren Zeitpunkt an den Server zu senden.
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Auf behördliche Anweisung, zum Beispiel durch das Gesundheitsamt, können die Kontaktdaten auf dem Server gefiltert und dem Gesundheitsamt zur Verfügung gestellt werden. Eine datenschutzkonforme Löschung der Kontaktdaten erfolgt nach Ablauf einer gesetzlich geregelten Frist.
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Figurenliste
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- Zeichnung 1 veranschaulicht schematisch eine erste Kommunikationsvorrichtung mit einer ersten Anwendung, die einen NFC-Token mit Kontaktdaten beschreibt und eine zweite Kommunikationsvorrichtung mit einer zweiten Anwendung, die die Kontaktdaten aus dem NFC-Token ausliest und die Kontaktdaten mit den Aufenthaltsdaten an eine Serverentität sendet, die mit einem Telekommunikationsnetz verbunden ist.
- Zeichnung 2 veranschaulicht schematisch ein Kommunikationsschaubild zwischen einer ersten Anwendung, einem NFC-Token, einer zweiten Anwendung und einer Serverentität.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Die vorliegende Erfindung wird mit Bezug auf konkrete Ausführungsformen und mit Bezug auf bestimmte Zeichnungen beschrieben, aber die Erfindung wird nicht dadurch eingeschränkt, sondern nur durch die Ansprüche. Die beschriebenen Zeichnungen sind nur schematisch und sind nicht-einschränkend. In den Zeichnungen kann die Größe einiger Elemente überproportional - zu Veranschaulichungszwecken und nicht maßstabsgetreu - dargestellt sein.
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Wo in Verbindung mit einem Einzahlsubstantiv ein unbestimmter oder bestimmter Artikel verwendet wird, zum Beispiel „ein/einer/eine“ oder „der/die/das“, so umfasst dies auch die Mehrzahlbedeutung des Substantivs, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist.
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Des Weiteren werden die Begriffe erster, zweiter, dritter und dergleichen in der Beschreibung und in den Ansprüchen verwendet, um zwischen ähnlichen Elementen zu unterscheiden und nicht unbedingt zum Beschreiben einer sequenziellen oder chronologischen Reihenfolge. Es versteht sich, dass die so verwendeten Begriffe unter zweckmäßigen Umständen gegeneinander austauschbar sind und dass die Ausführungsformen der im vorliegenden Text beschriebenen Erfindung auch in anderen Reihenfolgen funktionieren können, als im vorliegenden Text beschrieben oder veranschaulicht sind.
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In Zeichnung 1 wird eine erste Kommunikationsvorrichtung (20), ein NFC-Token (30), eine zweite Kommunikationsvorrichtung (40), sowie ein Telekommunikationsnetz (60), das eine Serverentität (50) umfasst oder damit verbunden ist, schematisch gezeigt. Die Kommunikationseinrichtung (40) kann zum Beispiel mit dem Telekommunikationsnetz (60) verwendet werden, das ein Mobilkommunikationsnetz ist. Ferner kann das Telekommunikationsnetz (60) auch durch ein Festnetz-Telekommunikationsnetz verwirklicht werden, wobei die Kommunikationseinrichtung (40) mit einem Netzknoten eines solchen Telekommunikationsnetzes (60) unter Verwendung einer drahtgebundenen Verbindung oder unter Verwendung einer drahtlosen Verbindung, zum Beispiel WLAN, Bluetooth, oder eine andere drahtlose Zugangstechnologie, verbunden ist. Insbesondere kann man sich das Telekommunikationsnetz (60) als ein Mobilkommunikationsnetz vorstellen, insbesondere als ein öffentliches landgestütztes Mobilfunknetz (Public Land Mobile Network, zellulares Telekommunikationsnetz), das typischerweise ein Zugangsnetz und ein Kernnetz umfasst. Der Einfachheit halber sind solche Einzelheiten jedoch in Zeichnung 1 nicht dargestellt.
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In der in Zeichnung 1 dargestellten beispielhaften Ausführungsform ist eine erste Kommunikationsvorrichtung (20) mit einem NFC-Token (30) über eine Nahfeldkommunikationsverbindung (110) verbunden. Die erste Kommunikationsvorrichtung (20) umfasst eine erste Anwendung (21), mit der Daten erfasst und über die Nahfeldkommunikationsverbindung (110) auf den NFC-Token (30) übertragen werden.
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Weiter wird in der in Zeichnung 1 dargestellten beispielhaften Ausführungsform eine zweite Kommunikationsvorrichtung (40) dargestellt, die mit einem NFC-Token (30) über eine Nahfeldkommunikationsverbindung (120) verbunden ist. Die zweite Kommunikationsvorrichtung (40) umfasst eine zweite Anwendung (41), mit der Daten über die Nahfeldkommunikationsverbindung (120) aus dem NFC-Token (30) ausgelesen werden.
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Die zweite Kommunikationsvorrichtung (40) ist über das Telekommunikationsnetz (60) mit der Serverentität (50) verbunden.
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Die zweite Kommunikationsvorrichtung (40) ist in der Regel jedes Benutzergerät, das in der Lage ist, mit dem Telekommunikationsnetz (60) und mit der Serverentität (50) zu kommunizieren. Zum Beispiel kann die zweite Kommunikationsvorrichtung (40) auch als eine Maschine-Maschine-Kommunikationsvorrichtung verwirklicht werden.
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In Zeichnung 2 ist ein Kommunikationsschaubild zwischen der ersten Anwendung (21), dem NFC-Token (30), der zweiten Anwendung (41) und der Serverentität (50) schematisch gezeigt.
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Im ersten Verfahrensschritt (301) erfasst die erste Anwendung (21) die Kontaktdaten. Typischerweise gibt eine Person, zum Beispiel Gast oder Besucher, ihre Kontaktdaten, zum Beispiel Vorname, Nachname, Anschrift, Telefonnummer über die Eingabemöglichkeiten der Kommunikationsvorrichtung (20) ein.
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Im zweiten Verfahrensschritt (302) sendet die erste Anwendung (21) die Kontaktdaten über die Nahfeldkommunikationsverbindung (120) an den NFC-Token (30). Dazu muss der NFC-Token (30) in einem Abstand von typischerweise 1 bis10 cm an die Kommunikationsvorrichtung (20) geführt werden. Die Daten werden auf dem NFC-Token (30) gespeichert. Ein NFC-Token (30) kann in verschieden Formfaktoren vorliegen, zum Beispiel als Plastikkarte im ID1-Format, als Armband, als Ring oder als Schlüsselanhänger. Der erste (301) und zweite Verfahrensschritt (302) entspricht dem ersten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Im dritten Verfahrensschritt (303) erfasst die zweite Anwendung (41) die Aufenthaltsdaten. Typischerweise gibt eine Person, zum Beispiel Gastwirt oder Veranstalter, die Aufenthaltsdaten, zum Beispiel Name des Lokals, Anschrift, Platz, Aufenthaltsbeginn und Aufenthaltsende über die Eingabemöglichkeiten der zweiten Kommunikationseinrichtung (40) ein.
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Im vierten Verfahrensschritt (304) liest die zweite Anwendung (41) über eine Nahfeldkommunikationsverbindung (120) die Kontaktdaten aus dem NFC-Token (30) aus. Dazu muss der NFC-Token (30) in einem Abstand von typischerweise 1 bis 10 cm an die zweite Kommunikationsvorrichtung (40) geführt werden.
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Im fünften Verfahrensschritt (305) sendet die zweite Anwendung (41) über das Telekommunikationsnetz (60) die Daten für die Rückverfolgbarkeit bestehend aus Kontaktdaten und Aufenthaltsdaten an die Serverentität (50). Die Serverentität (50) speichert diese Daten. Der dritte (303), vierte (304) und fünfte Verfahrensschritt (305) entspricht dem zweiten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Im sechsten Verfahrensschritt (306) werden die Daten mit der Serverentität (50) ausgewählt und die Auswahl gespeichert. Typischerweise wird auf Anweisung, zum Beispiel durch das Gesundheitsamt, eine Auswahl der Kontaktdaten vorgegeben. Diese Kontaktdaten werden dann dem Gesundheitsamt bereitgestellt.
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Der siebte Verfahrensschritt (307) ist optional. Hierbei liest die erste Anwendung (21) die Daten aus dem NFC-Token (30) aus. Damit ist eine Überprüfung oder vereinfachte Korrektur der auf das NFC-Token (30) geschriebenen Kontaktdaten möglich.
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Der achte Verfahrensschritt (308) ist optional. Hierbei schreibt die zweite Anwendung (41) Kontaktdaten auf den NFC-Token (30). Dies ermöglicht beispielsweise anderen Personen zu helfen, ihre NFC-Token (30) zu beschreiben.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Rückverfolgbarkeit von Kontaktdaten mittels NFC-Token (30) vorgeschlagen. Dadurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, die Kontaktdaten zu übertragen. Die Kontaktdaten müssen nur einmal auf den NFC-Token (30) übertragen werden und werden dort dauerhaft gespeichert. Dadurch ist die Kontaktdatenübertragung für den NFC-Token-Inhaber nach der initialen Übertragung unabhängig vom Ladezustand oder sonstigen Hindernissen seiner Kommunikationsvorrichtung möglich. Des Weiteren wird für die Kontaktdatenübertragung keine Internetverbindung in der Kommunikationsvorrichtung (20) benötigt. Die Nahfeldkommunikationsverbindung (120) ist nicht von Lichtverhältnissen abhängig. Zudem erfolgt die Datenübertragung im Millisekundenbereich.