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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Parkraumverwaltungssystem, umfassend eine definierte Anzahl Parkplätze, eine Verwaltungskomponente und eine Reservierungskomponente, wobei die Verwaltungskomponente dazu eingerichtet ist, mit der Reservierungskomponente zur Durchführung von Reservierungen der Parkplätze zu kommunizieren, wobei die Verwaltungskomponente eine Verwaltung von Nutzern des Parkraumverwaltungssystems und zugehörigen Nutzergruppen ermöglicht, wobei die Reservierungskomponente dazu ausgebildet ist, einem Nutzer des Parkraumverwaltungssystems zugeordnet zu sein und den Nutzer gegenüber der Verwaltungskomponente zu authentifizieren, wobei die Reservierungskomponente ferner dazu ausgebildet ist, einen Parkplatz der definierten Anzahl Parkplätze für einen Zeitraum für den Nutzer zu reservieren, wobei die Reservierungskomponente hierzu mit der Verwaltungskomponente zur Erstellung einer Reservierung kommuniziert.
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Parkraumverwaltungssysteme gehören zum Stand der Technik. So ist aus der
EP 2 500 888 ein Parkplatzmanagementsystem bekannt, das sich durch eine vollautomatische Reservierung, Freigabe und Kontrolle einer Vielzahl von Stellplätzen auszeichnet. Hierzu weist das Parkplatzmanagementsystem einen Parkplatz mit einer Vielzahl von Stellplätzen für Fahrzeuge, die Kennzeichentafeln mit OCRlesbaren Fahrzeugkennzeichen und Onboard-Units mit funkauslesbaren Funkkennungen haben, einen Zentralrechner zum Speichern von Stellplatzreservierungen aus Stellplätzen, Fahrzeugkennzeichen und zugeordneten Funkkennungen, eine den Stellplätzen gemeinsame Funkbake an einer Einfahrt des Parkplatzes zum Funkauslesen der Funkkennung eines einfahrenden Fahrzeugs und Melden an den Zentralrechner, und für jeden Stellplatz jeweils zumindest eine fest montierte Kameraeinheit zum OCR-Lesen des Fahrzeugkennzeichens eines darauf parkenden Fahrzeugs und Melden an den Zentralrechner auf, wobei der Zentralrechner dafür ausgebildet ist zu überprüfen, ob zu einer ihm gemeldeten Funkkennung das in einer gespeicherten Stellplatzreservierung zugeordnete Fahrzeugkennzeichen anschließend von der Kameraeinheit dieses Stellplatzes gemeldet wird, und wenn nicht, dies zu protokollieren. Allerdings befasst sich der Stand der Technik nicht mit einer effizienten Parkraumausnutzung.
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Vor diesem Hintergrund lag der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Parkraumverwaltungssystem der eingangs bezeichneten Art anzugeben, welches eine effiziente Parkplatzausnutzung ermöglicht.
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Die Erfindung löst die ihr zugrundeliegende Aufgabe dadurch, dass die Verwaltungskomponente dazu ausgebildet ist, eine Vorbuchungszeit in Abhängigkeit des Nutzers und/oder einer dem Nutzer zugehörigen Nutzergruppe festzulegen, wobei die Vorbuchungszeit festlegt, wie lange die Reservierung eines Parkplatzes der definierten Anzahl Parkplätze maximal in der Zukunft liegt. Für die Erstellung einer Reservierung kann die Verwaltungskomponente der Reservierungskomponente beispielsweise eine Parkfläche, d.h. einen oder vorzugsweise mehrere Parkplätze, der definierten Anzahl Parkplätze zur Disposition stellen.
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Durch Festlegung der Vorbuchungszeit in Abhängigkeit des Nutzers und/oder der dem Nutzer zugehörigen Nutzergruppe, wird vorteilhafterweise eine größtmögliche Parkplatzausnutzung erreicht, ohne dabei bestimmte Privilegien einzelner Nutzer oder Nutzergruppen zu unterbinden. Zu derartigen Privilegien zählt insbesondere die Möglichkeit, frühzeitig einen Parkplatz zu reservieren, bevorzugt zu einem Zeitpunkt, an dem ein privilegierter Nutzer aufgrund der Anzahl der übrigen privilegierten Nutzer (d.h. Nutzer, die ebenfalls zu diesem Zeitpunkt einen Parkplatz reservieren dürfen) und der definierten Anzahl Parkplätze mit großer Wahrscheinlichkeit (bspw. größer als 50 %, 75 % oder 90 %) oder mit Sicherheit mit einem verfügbaren Parkplatz rechnen kann.
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In einer weiteren Ausführung kann die Verwaltungskomponente zudem so ausgebildet sein, dass die Reservierung des Nutzers auf eine Warteliste gesetzt wird, falls alle Parkplätze bereits reserviert sind. Der Nutzer kann dann anhand von Prognosen darüber informiert werden, zu welcher Wahrscheinlichkeit seine Reservierung aufgrund beispielsweise von Stornierungen anderer Nutzer doch ermöglicht wird. Sobald die Reservierung tatsächlich getätigt wurde kann der Nutzer vorzugsweise darüber informiert werden. Die Prognosen können beispielsweise aus gesammelten Erfahrungswerten der Vergangenheit oder aufgrund generischer Erwartungswerte erstellt werden. Besonders bevorzugt wird ein Lernalgorithmus eingesetzt, der die Prognosen anhand der tatsächlich eintretenden Stornierungen verbessert. In einer anderen Ausführung kann in so einem Fall, beispielsweise bei einer ausreichenden erwarteten Stornierungszahl, direkt eine Überbuchung stattfinden. Eine Benachrichtigung des Nutzers über die Überbuchung kann dabei erfolgen.
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Insbesondere umfassen die Nutzergruppen des Parkraumverwaltungssystems wenigstens eine erste und einer zweite Nutzergruppe, wobei die Verwaltungskomponente für Nutzer, die zur ersten Nutzergruppe gehören, im Vergleich zu Nutzern, die zur zweiten Nutzergruppe gehören, eine größere Vorbuchungszeit festlegt. Eine besonders effektive Parkplatzausnutzung ergibt sich, wenn die Anzahl Nutzer der ersten Nutzergruppe der Anzahl definierter Parkplätze entspricht. Besteht ein Unterbedarf der Nutzer der ersten Nutzergruppe, an Parkplätzen so stehen Parkplätze den Nutzern der zweiten Nutzergruppe zur Verfügung, die diese nach Beginn der für die zweite Nutzergruppe festgelegte Vorbuchungszeit reservieren können. Des Weiteren können eine dritte Nutzergruppe und gegebenenfalls eine oder mehr weitere Nutzergruppen mit entsprechend geringer werdenden Vorbuchungszeiten festgelegt sein. Die erste Nutzergruppe kann etwa Nutzer umfassen, die regelmäßig ein Parkplatz reservieren, die zu bekannten Persönlichkeiten zählen oder anderweitig Privilegien erworben haben.
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Üblicherweise liegt der zu reservierende Zeitraum in der Zukunft. Vorbehaltlich eines verfügbaren Parkplatzes kann ein zu reservierender Zeitraum auch ab sofort beginnen. Mit anderen Worten steht zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Parkplatz für eine gewünschte Parkdauer zur Verfügung, kann ein Nutzer den entsprechenden Zeitraum ab sofort reservieren. Es kann vorgesehen sein, dass die Verwaltungskomponente in Abhängigkeit des Nutzers und/oder der dem Nutzer zugehörigen Nutzergruppe eine Höchstgrenze für den zu reservierenden Zeitraum festlegt. Beispielsweise kann für die Nutzer der ersten Nutzergruppe längere Parkdauern festgelegt werden als für die Nutzer der zweiten Nutzergruppe.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist jeder Parkplatz der definierten Anzahl Parkplätze eine Kennung, genannt Stellplatznummer, auf. Dadurch ist eine eindeutige Identifizierung jedes Parkplatzes der definierten Anzahl Parkplätze möglich. Vorzugsweise ist jede Reservierung einem Nutzer, einem Zeitraum und mittels der Kennung einem der Parkplätze zugeordnet. Auf diese Weise kann im Vorfeld bestimmt werden, welche Parkplätze zu welchem Zeitpunkt welchem Nutzer zugeordnet sind. Ferner ist bevorzugt, dass jede Reservierung eine eindeutige Reservierungsnummer aufweist. Dadurch ist es besonders einfach, Reservierungen zu verwalten oder zu bearbeiten oder Umbuchungen vorzunehmen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Parkplätze der definierten Anzahl Parkplätze in Gruppen, sogenannten Parkplatztypenunterschiedlicher Attraktivitätsrangordnung eingeteilt. So können Parkplatztypen in Abhängigkeit der Parkplatzgröße und/oder in Abhängigkeit der Nähe des Parkplatzes zum Ausgang bestimmt werden. Auch Parkplätze vor Elektroladesäulen können so bevorzugt einer Nutzergruppe von Elektro-Autofahrern zur Verfügung gestellt werden und falls nicht benötigt flexibel durch andere Nutzergruppen z.B. Verbrenner-Fahrzeuge besetzt werden. Insbesondere für diesen Anwendungsfall kann eine Limitierung der Park- bzw. Ladedauer vorgesehen werden, um die knappe Ressource der Elektro-Lademöglichkeiten möglichst vielen Nutzern zur Verfügung zu stellen. Ferner kann eine Gruppe einer definierten Attraktivitätsrangordnung bewachte Parkplätze umfassen. Eine Gruppe einer definierten Attraktivitätsrangordnung kann fernüberwachte Parkplätze umfassen. Die Verwaltungskomponente kann dabei dazu ausgebildet sein, einen Parkplatz einer bestimmten Gruppe in Abhängigkeit des Nutzers und/oder einer dem Nutzer zugehörigen Nutzergruppe festzulegen. Dies kann bedeuten, dass nur eine bestimmte Nutzergruppe eine Parkplatzgruppe reservieren kann. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass bewachte Parkplätze und/oder nah am Ausgang liegende Parkplätze nur von Frauen reserviert werden können. Dies kann ferner bedeuten, dass besonders große Parkplätze nur von Familien oder einer privilegierten Nutzergruppe (bspw. der ersten Nutzergruppe) reserviert werden dürfen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Reservierungskomponente als aus einem Appstore herunterladbare App, als Website oder progressive Web-App ausgebildet ist. Zu den bekannten Appstores zählen Google Play, Apple App Store und Microsoft (App) Store. Eine Progressive Web-App ist eine Webseite, die Merkmale von nativen Apps besitzt. Sie kann daher als Symbiose aus einer responsiven Webseite und einer App beschrieben werden. Die Idee hinter progressiven Web-Apps ist, dass Apps zukünftig nicht aus einem Appstore, sondern über den Internet-Browser installiert werden, da dieser ohnehin auf jedem Gerät vorhanden ist. Über eine derartig ausgestaltete Reservierungskomponente kann der Nutzer eine Vielzahl von Einstellungen vornehmen. Er kann beispielsweise ein Nutzerkonto anlegen, sein Passwort ändern, ein KFZ-Kennzeichen hinterlegen und/oder persönliche Daten wie Anschrift und/oder Bezahldaten (Bankverbindung, Kreditkartendaten, Bezahlsysteme wie PayPal, usw.) verwalten.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung greift die Reservierungskomponente auf wenigstens ein Verfahren zur Authentifizierung des Nutzers zurück, das von einem Betriebssystem eines Endgerätes, auf dem die Reservierungskomponente installiert wird, bereitgestellt wird. Derartige Authentifizierungssysteme sind dem Fachmann bekannt und umfassen Systeme, die auf Authentifizierung mittels eines Passworts und/oder biometrischer Daten beruhen (z.B. mittels Fingerabdruck wie bei Touch ID und/oder Gesichtserkennung wie bei Face ID).
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Reservierungskomponente dazu ausgebildet, die zukünftigen Reservierungen des Nutzers bereitzustellen und insbesondere die zukünftigen Reservierungen des Nutzers in einem für eine Kalenderanwendung verarbeitbarem Format bereitzustellen. Dies ermöglicht dem Nutzer getätigte Reservierungen nachzuvollziehen und zu verwalten. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Reservierungskomponente eine Erinnerungsfunktion aufweist, die den Nutzer zu einem vordefinierten und/oder durch den Nutzer einstellbaren Zeitpunkt vor einem Reservierungszeitraum an die getätigte Reservierung erinnert. Indem die Reservierungen des Nutzers in einem für eine Kalenderanwendung verarbeitbarem Format bereitgestellt werden, kann eine derartige Erinnerungsfunktion auch von einer Drittanbieteranwendung übernommen werden. Hierzu kann die Reservierungskomponente eine Schnittstelle zu einer oder mehreren Kalenderanwendungen auf. Alternativ können die Reservierungsdaten zum Import und Kalenderanwendungen in gängigen Formaten exportiert werden. Weiterhin ist es möglich, dass die Reservierungen als Listendarstellung anzeigbar, exportierbar oder druckbar sind.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Reservierungskomponente dazu ausgebildet, einen maschinenlesbaren Identifikator zu einer Reservierung bereitzustellen. Hierbei handelt es sich insbesondere um einen Barcode wie einen QR-Code, ein akustisches Signal und/oder ein Funksignal, insbesondere mittels NFC. Der maschinenlesbare Identifikator kann vorteilhafterweise mittels eines geeigneten Lesegeräts, insbesondere an der Parkraumeinfahrt und/oder Parkraumausfahrt, gelesen werden.
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Ferner kann auch das Nummernschild eines Nutzers als Identifikator dienen. Hierfür kann das Kennzeichen in der Reservierungskomponente durch den Nutzer, oder über die Verwaltungskomponente durch den Administrator hinterlegt werden. Als Vorteil ergibt sich dadurch eine komfortable und zügige Ein- und Ausfahrt.
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Durch Bereitstellung eines derartigen Identifikators kann die Parkraumzufahrt kontrolliert werden, indem bspw. nur einem Nutzer mit einer bestehenden Reservierung Zufahrt zum Parkraum gewährt wird. An der Ausfahrt kann der Identifikator genutzt werden um die Reservierung automatisch zu beenden und/oder den Parkplatz für andere Nutzer reservierbar zu machen.
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Um Stau im Parkraum zu vermeiden kann weiterhin vorgesehen sein, dass eine Zufahrt frühestens zu einem vordefinierten Zeitpunkt vor der getätigten Reservierung möglich ist und/oder frühestens möglich ist, wenn der reservierte Parkplatz verfügbar ist, d.h. nicht mehr von einem anderen Nutzer belegt ist. Ferner kann die Zufahrt auch davon abhängig gemacht werden, ob der andere Nutzer den Parkraum bereits verlassen hat. Wenn der Zugang zum Parkraum mittels eines derartigen Identifikators kontrolliert wird, kann darüber hinaus die Sicherheit und/oder das Sicherheitsbefinden im Parkraum erhöht werden, indem lediglich einem Nutzer mit einer bestehenden Reservierung Zugang zum Parkraum gewährt wird.
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Um die Ergonomie der Reservierungskomponente weiter zu erhöhen, ist in einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung die Reservierungskomponente dazu ausgebildet, eine Übersicht der für eine Reservierung möglichen, insbesondere zukünftigen und vorzugsweise verfügbaren, Zeiträume für eine Reservierung für verschiedene Tage bereitzustellen. Eine graphische Darstellung bevorzugt. Vorzugsweise umfassen die Zeiträume einen ganzen Tag sowie Abschnitte eines ganzen Tages, insbesondere Zeiträume von 6 bis 8 Stunden Dauer und besonders bevorzugt nichtüberlappende Zeiträume. Weiterhin ist bevorzugt, dass die Reservierungskomponente dazu ausgebildet ist, einen für eine Reservierung zugewiesenen Parkplatz der definierten Anzahl von Parkplätzen auf einer Karte hervorzuheben. Hierbei kann die Reservierungskomponente auch eine Navigationsfunktion aufweisen, um den Nutzer zum reservierten Parkplatz zu navigieren.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Parkraumverwaltungssystem dazu ausgebildet, einen Parkverstoß für einen Nutzer zu protokollieren. Im Sinne der Erfindung stellt ein Parkverstoß insbesondere ein Überschreiten der reservierten Parkdauer und/oder ein Nichterscheinen zu einer getätigten Reservierung dar. Dadurch können Parkverstöße nachgehalten werden, so dass höchstmögliche Regelkonformität erreicht wird.
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Insbesondere sind Parkverstöße kritisch, die dazu führen, dass ein Parkplatz zum Beginn des Reservierungszeitraums noch von einem vorherigen Nutzer blockiert ist. Um dies zu vermeiden, ist die Reservierungskomponente vorzugsweise dazu ausgebildet, einen Parkverstoß auf einem für eine Reservierung zugewiesenen der definierten Anzahl von Parkplätzen zu melden.
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Vorzugsweise muss vor einem Melden eines Parkverstoßes wenigstens ein Kriterium und vorzugsweise beide der nachfolgenden Kriterien erfüllt sein: (i) Zeitraum liegt innerhalb der Reservierungszeit und/oder (ii) Ort des Nutzers befindet sich in der Umgebung des Parkplatzes. Dadurch wird erreicht, dass nur Parkverstöße, die einen anderen Nutzer beeinträchtigen, gemeldet werden können. Einem Missbrauch der beschriebenen Funktion wird auf diese Weise vorgebeugt. Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass mindestens eine vorbestimmte Toleranzzeit seit Beginn des Reservierungszeitraums wie bspw. 5 Minuten verstrichen sein muss, damit Kriterium (i) erfüllt ist. Damit Kriterium (ii) erfüllt ist, kann ein Umkreis von bspw. 200 m, vorzugsweise 100 m um den Parkplatz definiert werden, in dem sich der meldende Nutzer befinden muss. Die Position des Benutzers kann über dessen Smartphone, auf der vorzugsweise die Reservierungskomponente installiert ist, ermittelt werden. Hierfür sind dem Fachmann verschiedene Techniken zur Positionsbestimmung wie GPS-Tracking bekannt. Alternativ kann der Ort auch in Abhängigkeit dessen bestimmt werden, ob der jeweilige Nutzer auf den Parkraum gefahren ist, was beispielsweise mithilfe des maschinenlesbaren Identifikators oder einem Kennzeichenerfassungseinrichtung ermittelt werden kann. Nur wenn der jeweilige Nutzer eingefahren ist, darf er einen Parkverstoß melden.
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Um einen Parkverstoß zu belegen, kann die Reservierungskomponente eine Importfunktion oder eine Schnittstelle zu einer Fotofunktion des Smartphones aufweisen, so dass eine Meldung in Form eines Beweisfotos, dass ein meldender Nutzer mit seinem Smartphone schießen kann, erfolgen kann. Ferner kann die Meldung Informationen zum meldenden Nutzer wie bspw. dessen Namen, Informationen zum betreffenden Stellplatz wie bspw. eine Stellplatznummer und/oder die Uhrzeit der Meldung umfassen. Weiter ist die Reservierungskomponente vorzugsweise dazu eingerichtet, nach dem Melden eines Verstoßes, einen neuen zugewiesenen Parkplatz der definierten Anzahl von Parkplätzen zu erhalten, der den Parkplatz der Reservierung, für die der Verstoß gemeldet wurde, ersetzt. Auf diese Weise kann ein Nutzer trotz Parkverstoß parken.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Verwaltungskomponente zur Konfiguration der Nutzer ausgebildet, wobei die Verwaltungskomponente insbesondere als Dashboard ausgebildet ist. Vorzugsweise implementiert die Verwaltungskomponente wenigstens eine, vorzugsweise mehrere und besonders bevorzugt sämtliche, der nachfolgenden Funktionalitäten:
- - Anlegen und Verwalten von Nutzern und zugehörigen Nutzergruppen;
- - Einladen von neu angelegten Nutzern (das kann etwa bedeuten, dass einem neuen Nutzer eine Einladung zur Reservierung eines Parkplatzes zu Sonderkonditionen geschickt wird);
- - Anlegen und Ändern von Reservierungen von Parkplätzen für nichtregistrierte Gäste, beispielsweise per Einladung via E-Mail;
- - Festlegen einer Vorbuchungszeit für Nutzer und/oder Nutzergruppen (wie oben näher ausgeführt, kann für Nutzer einer ersten Nutzergruppe eine größere Vorbuchungszeit als für Nutzer einer zweiten Nutzergruppe festgelegt werden);
- - Anzeigen einer aktuellen, zukünftigen und/oder vergangenen Belegung des Parkraums;
- - Auswertung der Nutzung des Parkraums durch die Nutzer und/oder Nutzergruppen;
- - Fakturieren der Nutzung der Parkraumreservierung;
- - Auswertung von Parkverstößen.
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Vorzugsweise ist die Verwaltungskomponente dazu ausgebildet, einem Nutzer getätigte Parkraumreservierungen automatisch in Rechnung zu stellen und vorzugsweise an die Reservierungskomponente des jeweiligen Nutzers zu übermitteln. Hierfür kann die Verwaltungskomponente eine Funktion zur Vorauswahl einer Abrechnungsperiode (bspw. je Reservierung, pro Monat, usw.) aufweisen. Auf diese Weise kann der durch eine manuelle Abrechnung betriebene Aufwand minimiert werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weisen die definierte Anzahl Parkplätze jeweils eine Belegungserkennungseinrichtung auf. Die Belegungserkennungseinrichtung kann hierfür Mittel zur Bestimmung des Belegungszustandes (belegt oder frei) aufweisen, beispielsweise einen oder mehrere optische und/oder akustische und/oder druckbasierte Sensoren (siehe
WO2016180526A ). Die Belegungserkennungseinrichtung kann dazu ausgebildet sein, einen Belegungszustand eines jeweiligen Parkplatzes an die Verwaltungskomponente zu übertragen. Ferner kann die Verwaltungskomponente dazu ausgebildet sein, anhand der übertragenen Belegungszustände einen Parkverstoß zu detektieren. Um zu bestimmen, ob ein Parkplatz durch einen zulässigen Nutzer, d.h. einen Nutzer, der eine Reservierung für diesen Parkplatz hat, oder Falschparker, d.h. einen Nutzer, der keine Reservierung oder eine Reservierung für einen anderen Parkplatz hat, belegt ist, kann die Belegungserkennungseinrichtung ferner eine Einrichtung zur Kennzeichenerfassung aufweisen, wie beispielsweise einer auf Schrifterkennung beruhenden Videoauswertemethode.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Verwaltungskomponente dazu ausgebildet, bei einem Detektieren eines Parkverstoßes zu prüfen, ob eine der vorhandenen Reservierungen durch den Parkverstoß beeinträchtigt ist, beispielsweise da der der Reservierung zugewiesene Parkplatz belegt ist, und im Falle, in dem die Reservierung beeinträchtigt ist, der Reservierung einen anderen der Parkplätze zuzuweisen. Dies kann etwa automatisch per Push-Nachricht an die Reservierungskomponente erfolgen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Parkraumverwaltungssystem ferner eine Zufahrtskontrolleinrichtung. Vorzugsweise ist die Zufahrtskontrolleinrichtung zur Kommunikation mit der Verwaltungskomponente ausgebildet und dazu eingerichtet, einen maschinenlesbaren Identifikator zu einer Reservierung, insbesondere einen Barcode wie einen QR-Code, ein akustisches Signal und/oder ein Funksignal, insbesondere mittels NFC, von der Reservierungskomponente zu empfangen. Zudem ist bevorzugt, dass die Zufahrtskontrolleinrichtung dazu eingerichtet ist, eine Zufahrt in Abhängigkeit des empfangenen maschinenlesbaren Identifikators zu gewähren oder abzulehnen. Wie vorstehend ausgeführt, kann der Identifikator mithilfe der Verwaltungskomponente verifiziert werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Reservierungskomponente dazu ausgebildet, eine gemeinsame Reservierung für den Nutzer und wenigstens einen weiteren Nutzer entgegenzunehmen. Die Verwaltungskomponente ist vorzugsweise dazu ausgebildet, die Vorbuchungszeit und/oder den Parkplatztyp in Abhängigkeit einer gemeinsamen Nutzern zugehörigen Nutzergruppe festzulegen. Auf diese Weise implementiert das Parkraumverwaltungssystem eine Carpooling-Funktion. Carpooling bezeichnet die gemeinsame Nutzung eines Fahrzeuges für den Transport von Personen von einem Ort zum nächsten. Wird bei der Reservierung angegeben, dass ein Fahrzeug durch mehr als einen Nutzer genutzt wird, kann den Nutzern eine andere Nutzergruppe zugewiesen werden als die Nutzergruppen, die jeweils dem jeweiligen Nutzer zugeordnete ist. Beispielsweise zeichnet sich die Nutzergruppe von Carpooling-Nutzern durch vergünstige Reservierungsgebühren und/oder ein besonders attraktives Parkplatzkontingent aus. So kann ein vergünstigter und/oder besonders attraktiver Parkplatz reserviert werden, wenn man weitere Nutzer wie Kollegen und/oder Freunde mitnimmt. Auf diese Weise kann ein Anreiz für das Bilden von Fahrgemeinschaften geschaffen werden.
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Bevorzugt ist die Verwaltungskomponente dazu ausgebildet, zu prüfen, ob zwei oder mehr Endgeräte, auf denen jeweils die Reservierungskomponente installiert ist, kolokalisiert sind. Kolokalisation bezeichnet vorliegend eine Distanz, bis zu der vermutet werden kann, dass die zu den zwei oder mehr Endgeräten gehörigen Nutzer dasselbe Fahrzeug benutzen. So können beispielsweise zwei Endgeräte als kolokalisiert angesehen werden, wenn sie sich beide im Parkraum befinden. Eine Kolokalisation kann etwa durch eine gemeinsame GPS Location oder über einen gegenseitigen QR Code Scan festgestellt werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Hierbei zeigen:
- 1-13 unterschiedliche Funktionen der Reservierungskomponente gemäß bevorzugten Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Parkraumverwaltungssystems,
- 14-20 unterschiedliche Funktionen der Verwaltungskomponente gemäß bevorzugten Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Parkraumverwaltungssystems,
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1 bis 13 zeigen eine als Anwendung (App) für ein mobiles Endgerät wie eine Smartphone ausgebildete Reservierungskomponente, die einem Nutzer des Parkraums über einen Appstore verfügbar gemacht werden kann. Nach der Installation auf dem mobilen Endgerät erstellt ein neuer Nutzer durch Registrieren mit einem Benutzernamen (bspw. E-Mail-Adresse des Nutzers) sowie Auswahl eines Passworts und Angabe eines KFZ-Kennzeichens (1) ein neues Nutzerprofil. Vorzugsweise weist die Reservierungskomponente eine Funktion auf, um die Nutzerdaten (hier: E-Mail-Adresse des Nutzers) einzusehen und zu bearbeiten ( 2). Weiterhin kann die Reservierungskomponente eine Funktion zur Änderung oder Erneuerung des Passwortes aufweisen. Dabei können Minimalanforderungen an die Sicherheit eines Passwortes vorgegeben sein (3).
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Wie in 4 dargestellt wird der Benutzernamen und das Passwort beim Starten der Anwendung über eine Eingabemaske abgefragt. Nach dem Einloggen kann ein Nutzer nicht nur seine Nutzerdaten verwalten, sondern zwischen weiteren Funktionen durch Antippen verschiedener Symbole in der Fußleiste wählen.
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5 und 6 zeigen eine Funktion, bei der der Nutzer die Reservierungskomponente anweist, etwaige bereits getätigte Parkplatzreservierungen für einen bestimmten Tag anzuzeigen. Eine bestehende Reservierung kann mit einem maschinenlesbaren Identifikator insbesondere einem QR-Code wie im vorliegenden Beispiel dargestellt verknüpft sein (6).
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Eine Funktion zur Anzeige einer Übersicht über bevorstehende Reservierungen durch eine bevorzugte Reservierungskomponente ist in 7 dargestellt.
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Eine weitere Funktion der Reservierungskomponente betrifft die Möglichkeit, Parkplatzreservierungen vorzunehmen (8). Insbesondere ermöglicht eine bevorzugte Reservierungskomponente eine Übersicht der für eine Reservierung möglichen, d.h. verfügbaren, Zeiträume für eine Reservierung für verschiedene Tage bereitzustellen (in 8 als „Frei“ bezeichnet). Dabei können im vorliegenden Beispiel halbe oder ganze Tage gebucht werden, wobei ein halber Tag hier einen Zeitraum von 7 Stunden bezeichnet. Ferne kann die Reservierungskomponente optional die bereits durch den Nutzer bereits gebuchten Zeiträume darstellen (in 8 als „Reserviert“ bezeichnet). Ferner sind im vorliegenden Beispiel nichtverfügbare Zeiträume dargestellt (in 8 mit einem Querstrich versehen). Der Übersichtlichkeit wegen können die verschiedenen Kategorien durch unterschiedliche Farben hervorgehoben werden. Durch Antippen auf einen als frei bezeichneten Zeitraum kann der Nutzer durch eine Vorauswahl den gewünschten Zeitraum auswählen (hier durch einen Haken auf einem als „Frei“ bezeichneten Feld) und anschließend durch Antippen des „Bestätigen“ Buttons bestätigen. Eine vom Nutzer getätigte Reservierung kann optional seitens der Reservierungskomponente bestätigt werden (9).
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10 bis 12 zeigen eine Funktion zur Meldung von Parkverstößen. Eine Freischaltung der Funktion ist vorzugsweise an bestimmte Voraussetzungen wie weiter oben ausgeführt geknüpft. 10 weist darauf hin, dass die Voraussetzungen nicht erfüllt sind. Sobald die Voraussetzungen erfüllt sind, kann ein Parkverstoß gemeldet werden (11). Beispielsweise kann vorliegend nur ein Verstoß von dem Nutzer gemeldet werden, der die in 11 angegebene Reservierung getätigt hat. Durch Drücken des Feldes „Verstoß per E-Mail melden“ wird vorzugsweise über eine entsprechende Schnittstelle eine vorausgefüllte E-Mail in einer auf dem mobilen Endgerät installierten E-Mail Anwendung geöffnet (12). Ein Beweisfoto kann der Nutzer als Anhang beifügen.
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Ferner kann die Reservierungskomponente einen Lageplan des Parkraums umfassen, auf dem ein reservierter Parkplatz hervorgehoben dargestellt wird ( 13).
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14 bis 20 zeigen bevorzugte Funktionen der Verwaltungskomponente. Gemäß 14 und 15 erlaubt eine bevorzugte Verwaltungskomponente das Hinzufügen von neuen Nutzern oder Gästen. Dabei kann einem Nutzer eine Nutzergruppe zugeordnet werden. Eine Übersicht über die Nutzer kann erstellt werden und vorzugsweise nach bestimmten Kriterien wie einer bestimmten Nutzergruppe sortiert werden (16). Ferner können vorzugsweise die Berechtigungen der jeweiligen Nutzergruppe verwaltet werden (17). Darüber hinaus weist die Reservierungskomponente vorzugsweise eine Fakturierungsfunktion auf (18). 19 zeigt eine in eine Verwaltungskomponente implementierte Übersicht über Parkverstöße der jeweiligen Nutzer. Wie in 20 dargestellt ist kann ein Parkraum mehrere Parkunterräume umfassen, die sich an verschiedenen Orten befinden können. Im vorliegenden Beispiel werden drei als P21, P25 und P50 bezeichnete Parkunterräume von der Verwaltungskomponente verwaltet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2500888 [0002]
- WO 2016180526 A [0025]