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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausdrucken von Bildern, bei dem
- - ein durch einen Nutzer vorgegebenes Primärbild von einem Mobilgerät des Nutzers über eine drahtlose Nahbereichs-Schnittstelle an ein lokales Druck-Terminal übermittelt wird,
- - auf Basis von Auswahlregeln in Abhängigkeit von nutzerspezifischen Zusatzinformationen eines von mehreren Sekundärbildern ausgewählt wird,
- - und das Primärbild und das Sekundärbild mittels des Druck-Terminals auf einem gemeinsamen Bildträger ausgedruckt werden.
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Stand der Technik
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Ein modernes Werbekonzept besteht darin, dass Veranstalter an Veranstaltungsorten lokale Druck-Terminals aufstellen, welche den Veranstaltungsbesuchern die Möglichkeit geben, mit mobilen Digitalkameras, insbesondere solchen, die in Smartphones integriert sind, aufgenommene Bilder unmittelbar vor Ort auf einen Bildträger, üblicherweise Fotopapier, auszudrucken, um eine körperlich greifbare Erinnerung an die Veranstaltung mitnehmen zu können. Dabei soll zusätzlich zu dem vom Nutzer gelieferten Primärbild, d. h. dem eigentlichen Foto, ein Sekundärbild, insbesondere eine Werbebotschaft, wie z. B. das Logo eines Werbepartners, auf dem Bildträger ausgedruckt werden. Hintergrund dieses Werbekonzeptes ist die Erkenntnis, dass solch körperlich greifbare Fotoausdrucke als positiv konnotiertes Erinnerungsstück häufig einen prominenten Platz in der Wohnung des Nutzers finden. Dort erfährt es häufige Beachtung. Ebenso häufig wird also auch die als Sekundärbild mit ausgedruckte Werbebotschaft beachtet, und zwar stets im emotionalen Kontext einer positiven Erinnerung. Dies hat sich als sehr effiziente Werbemaßnahme erwiesen. Allerdings sind die Interessenlagen von Besuchern einer Veranstaltung häufig sehr unterschiedlich, sodass dort ein bunter Mix an Werbungs-Zielgruppen zu finden ist. Zur Effizienzsteigerung der Werbung ist es daher wünschenswert, die unterschiedlichen Gruppen gemäß ihren unterschiedlichen Interessen gezielt mit maßgeschneiderter Werbung anzusprechen, d. h. die auf den Collagen aus Primär- und Sekundärbild ausgedruckten Sekundärbilder individuell auf die jeweiligen Nutzer zuzuschneiden.
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Aus der eingangs genannten, gattungsbildenden Druckschrift ist ein System bekannt, in dessen Zentrum eine auf einem Mobilgerät des Nutzers installierte Applikation steht, welche einerseits über eine drahtlose Nahbereichs-Schnittstelle, z. B. WLAN, Bluetooth®, etc., eine Verbindung zu einem lokalen Druck-Terminal aufbaut und andererseits über Mobilfunk eine Verbindung zu einem entfernten Server aufbaut. An den Server werden temporäre und/oder permanente nutzerspezifische Informationen, wie bspw. ein aktueller Standort, Geburtsjahrgang, Geschlecht etc. übermittelt. Im Server wird daraufhin ein geeignetes Sekundärbild ausgewählt, bspw. das Logo eines nahe des Nutzer-Standortes befindlichen Restaurants, und an das Mobilgerät zurückgesandt. Die dort installierte Applikation erstellt dann eine Collage aus Primär- und Sekundärbild und sendet diese über die drahtlose Nahbereichs-Schnittstelle an das lokale Druck-Terminal, wo der Ausdruck auf einen Bildträger erfolgt. Nachteilig hierbei ist die zwingende Notwendigkeit einer Mobilfunk-Verbindung zum Server, die nicht unter allen Umständen möglich ist (z. B. Veranstaltungen in Kellergewölben) und/oder das typischerweise vertraglich begrenzte Datenvolumen des Nutzers nicht unerheblich belastet.
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Ein ähnliches System ist aus der
EP 1 300 785 A1 bekannt. Dieses System verlangt eine dauerhafte Verbindung von Druck-Terminal, Mobilgerät und Server zum Internet und erfordert eine erhebliche Datenkommunikation zwischen den einzelnen Elementen.
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Aufgabenstellung
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur technischen Realisierung für ein Werbesystem der o. g. Art zu schaffen und dabei die Datenkommunikation, insbesondere die Mobilfunkkommunikation, über das Mobilgerät des Nutzers zu minimieren.
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Darlegung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 dadurch gelöst, dass die nutzerspezifischen Zusatzinformationen zusammen mit dem Primärbild von dem Mobilgerät an das Druck-Terminal übermittelt werden und das Auswählen des Sekundärbildes in dem Druck-Terminal erfolgt, wobei sowohl die Auswahlregeln als auch die Sekundärbilder zuvor von einem Server über eine Server-Terminal-Verbindungsstrecke an das Druck-Terminal übermittelt und in diesem hinterlegt werden.
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Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung besteht in einer Aufgabenverschiebung, insbesondere in einer Verschiebung der Aufgabe des Auswählens des Sekundärbildes hin zum Druck-Terminal. Die weiteren technischen Einzelheiten der Erfindung sollen nachfolgend im Kontext des eingangs skizzierten Werbemodells beschrieben werden, welches selbst nicht Gegenstand der Erfindung ist. Die Erläuterung der erfindungsgegenständlichen, technischen Merkmale erscheint jedoch vor dem Hintergrund einer konkreten Anwendung leichter verständlich.
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Ein hier als „Betreiber“ bezeichneter Anwender der Erfindung verfügt über einen vorzugsweise mit einem größeren Computernetzwerk in Verbindung stehenden Server. Typischerweise handelt es sich bei dem Computernetzwerk um das Internet; denkbar sind jedoch auch Ausführungsformen, bei denen dieses Computernetzwerk als ein anderes WAN (Wide Area Network) oder als ein LAN (Local Area Network) ausgebildet ist. In sehr speziellen Fällen kann das Computernetzwerk ganz oder teilweise auch durch ein anderes Datentransfersystem, bspw. händische Datenübertragung per USB-Stick o.Ä. ersetzt sein. Die nachfolgend verwendete Bezeichnung „Netzwerk“ bezieht sich auf sämtliche solche Ausführungsformen. Der Begriff „Server“ ist in diesem Kontext funktional und nicht auf ein Einzelgerät beschränkt auszulegen. Selbstverständlich ist es möglich, alle nachfolgend dem Server zugeschriebenen Funktionen in einem Gerät zu vereinigen; denkbar sind jedoch auch Ausführungsformen, bei denen unterschiedliche Aufgaben auf unterschiedliche Geräte bzw. Netzorte verteilt sind.
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Als „Kunden“ des Betreibers werden hier Personen, Gesellschaften oder Institutionen bezeichnet, die daran interessiert sind, eine als Sekundärbild kodierte Information, typischerweise eine Werbebotschaft, an Mitglieder einer vorzugsweise von den Kunden selbst vorgegebenen Zielgruppe zu kommunizieren. Beispiele für Kriterien zur Zielgruppendefinition können Alter, Geschlecht, sportliche Interessen, früheres Konsumverhalten, Aktivitätszeiträume, etc. sein. Die Kunden liefern dem Betreiber Sekundärbilder sowie entsprechende Zielgruppendefinitionen. Der Betreiber baut auf dem Server eine entsprechende Sekundärbilder-Datenbank auf und definiert Auswahlregeln, nach welchen bestimmte Sekundärbilder bestimmten Zielgruppen zugeordnet werden.
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Als „Nutzer“ werden hier Besitzer von Mobilgeräten bezeichnet, auf denen eine vorzugsweise vom Betreiber zur Verfügung gestellte Applikation installiert ist und die zumindest zur Speicherung von Bildern und zur Kommunikation mit Drittgeräten über eine drahtlose Nahbereichs-Schnittstelle sowie über eine wenigstens temporäre Kommunikationsmöglichkeit mit dem Server verfügen. Typischerweise handelt es sich hierbei um Smartphones; denkbar ist jedoch auch die Nutzung von Tablets, sogenannten Smart-Cams (Digitalkameras mit entsprechenden Funk- oder IR-Schnittstellen), etc. Bei Installation der Applikation auf dem Mobilgerät gibt der Nutzer persönliche Daten zur Speicherung auf dem Server ein. Diese Daten, ggf. erweitert um zusätzliche, bspw. über soziale Netzwerke erhobene Daten, werden hier als nutzerspezifische Zusatzinformationen oder - sprachlich verkürzend - als Profildaten bezeichnet. Diese korrespondieren vorzugsweise mit den oben bereits genannten Zielgruppen-Definitionskriterien. Mit den Profildaten unterschiedlicher Nutzer wird auf dem Server eine Nutzer-Datenbank aufgebaut. Zugleich wird eine Kopie des jeweiligen Nutzer-Datenbankeintrags auf dem Mobilgerät des entsprechenden Nutzers gespeichert. Mit anderen Worten ist vorgesehen, dass vor der Übermittlung des Primärbildes und der nutzerspezifischen Zusatzinformationen von dem Mobilgerät an das Druck-Terminal ein Satz von die nutzerspezifischen Informationen enthaltenden Profildaten einerseits in einer Nutzer-Datenbank auf dem Server und andererseits auf dem Mobilgerät hinterlegt wird. All dies, zusammenfassend als „Installation“ der Applikation bezeichnet, hat unter wenigstens temporärer, technisch irgendwie gearteter, vorzugsweise über das Netzwerk des Servers vermittelter Kommunikation mit dem Server zu erfolgen.
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Als „Veranstalter“ wird hier die neben Kunden und Nutzern dritte Partnergruppe des Betreibers bezeichnet, die an ausgewählten Orten lokale Druck-Terminals aufstellen oder durch den Betreiber aufstellen lassen, um den Nutzern die Möglichkeit zum Ausdruck von Bildern, insbesondere im Kontext besonderer Veranstaltungen, zur Verfügung zu stellen. Typische Veranstalter gemäß dem bevorzugten Geschäftsmodell sind Discothekenbetreiber, Party-Veranstalter, Veranstalter von Sportereignissen, etc. Die Veranstalter erhalten vom Betreiber ein oder mehrere Druck-Terminals zur Verfügung gestellt, die neben einem eigentlichen Druckwerk über einen Prozessor, einen Speicher, eine drahtlose Nahbereichs-Schnittstelle und eine Schnittstelle zum Aufbau einer hier als Server-Terminal-Verbindung bezeichneten Datenkommunikation zum Server verfügen. Bevorzugt handelt es sich bei der entsprechenden Server-Terminal-Verbindungsstrecke um eine Mobilfunkstrecke, bei der entsprechenden Schnittstelle im Druck-Terminal bevorzugt um einen LTE-Router; alternativ könnten auch eine LAN- oder WLAN-Verbindung mit Anschluss zum o. g. Netzwerk des Servers oder händische Varianten genutzt werden. Der Vorteil der Mobilfunk-Schnittstelle besteht in ihrer besonderen Flexibilität im Hinblick auf mögliche Einsatzorte und die Einfachheit der technischen Voraussetzungen. In jedem Fall muss eine mindestens (und vorzugsweise) temporäre Verbindungsmöglichkeit zum Server gegeben sein. Über diese temporäre Datenverbindung kann auf dem Druck-Terminal eine (wenigstens teilweise) Kopie der Sekundärbilder-Datenbank des Servers sowie eine (wenigstens teilweise) Kopie der Auswahlregeln vom Server zum Druck-Terminal übermittelt und im dortigen Speicher hinterlegt werden.
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Alle vorgenannten Datenerfassungen und Übermittlungen erfolgen im Vorfeld und völlig unabhängig von einer Druckaktion bei einer Veranstaltung. Der konkrete Zeitpunkt ihrer Vornahme ist weitgehend beliebig. Insbesondere kann dies zu Zeitpunkten erfolgen, zu denen der entsprechende Datentransfer besonders kostengünstig, technisch einfach, schnell, etc. ist. Gleiches gilt auch für periodische oder sporadische Datenaktual isierungen.
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Um im Rahmen einer Veranstaltung eine Druckaktion auszulösen baut der Nutzer mittels seines Mobilgerätes, insbesondere mittels der dort installierten Applikation des Betreibers, über die drahtlose Nahbereichs-Schnittstelle eine Datenverbindung zu dem am Veranstaltungsort aufgestellten Druck-Terminal auf. Über diese übermittelt er das Primärbild sowie seine Profildaten als nutzerspezifische Zusatzinformationen. Im Druck-Terminal werden sodann die dort hinterlegten Auswahlregeln auf die übermittelten Profildaten angewendet, sodass im Ergebnis eine Zuordnung des Nutzers zu einer definierten Zielgruppe eines Kunden und daher die Auswahl eines speziellen Sekundärbildes erfolgt. Der Prozessor des Druck-Terminals erzeugt sodann eine Collage aus dem Primär- und dem Sekundärbild und steuert das Druckwerk zum Ausdruck dieser Collage auf einem Bildträger, typischerweise Fotopapier, an. Selbstverständlich ist auch der Ausdruck auf anderen Bildträgern möglich. Der Nutzer erhält somit eine körperlich fassbare Erinnerung an die Veranstaltung zusammen mit einer seinen speziellen Interessen entsprechenden (sofern die Zielgruppendefinition vom Kunden sinnvoll gewählt war) Werbebotschaft. Dabei wird der Gesamt-Datenverkehr maximal reduziert; insbesondere ist es nicht erforderlich, dass zum Zeitpunkt des Ausdrucks bzw. zum Veranstaltungszeitpunkt irgendeine Datenverbindung zum Server - sei es vom Druck-Terminal oder vom Mobilgerät aus - etabliert wird. Der gesamte Datentransfer kann sich auf die drahtlose Nahbereichsverbindung zwischen dem Mobilgerät und dem Druck-Terminal beschränken. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass aufgrund der erforderlichen Kommunikation zwischen dem Mobilgerät und der dem Druck-Terminal über die Nahbereichs-Schnittstelle sichergestellt und damit dem Betreiber (und somit indirekt auch den Kunden) bekannt ist, dass sich der Benutzer zur Veranstaltungszeit am Veranstaltungsort befindet und zwar mit einer deutlich größeren Zuverlässigkeit als es eine übliche Standortbestimmung des Mobilgerätes, z.B. über ein geräteinternes GPS oder eine Funkzellenbestimmung, gestatten würde. Das erlaubt den Kunden einen besonders zielgerichteten Zuschnitt ihrer durch die Sekundärbilder repräsentierten Werbebotschaften.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass zusätzlich zu dem Primärbild und dem Sekundärbild ein eine Eigenschaft des Druck-Terminals repräsentierendes Tertiärbild auf dem gemeinsamen Bildträger aufgedruckt wird. Mit anderen Worten wird die ausgedruckte Collage um ein Tertiärbild erweitert, welches insbesondere als Logo des Veranstalters, des Veranstaltungsortes oder der Veranstaltung ausgestaltet sein kann. Ein solcher Kontext wird hier als Eigenschaft des Druck-Terminals angesehen. Vergleichbar mit den Sekundärbildern kann auch das Tertiärbild zuvor von dem Server über die Server-Terminal-Verbindungstrecke an das Druck-Terminal übermittelt und in diesem hinterlegt worden sein. Dem geht typischerweise eine Übermittlung eines oder mehrerer Tertiärbilder von jedem Veranstalter an den Betreiber und den Aufbau einer Tertiärbilder-Datenbank auf dem Server voraus. Auf diese Weise sind die einzelnen Druck-Terminals universell einsetzbar und können vom Betreiber bedarfsweise und temporär an die unterschiedlichsten Veranstalter verliehen werden. Zudem wird auch die jeweilige Veranstaltung an sich zu einem von den Kunden nutzbaren Zielgruppenkriterium.
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Im Kontext des bevorzugten, durch die Erfindung technisch umsetzbaren Geschäftsmodells werden Umsätze als Entgelt für übermittelte Werbebotschaften generiert. Daher wäre eine entsprechende Erfolgsdokumentation wünschenswert. Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist daher vorgesehen, dass nach erfolgtem Ausdrucken (einer Collage von Primär- und Sekundär-, ggf. zusätzlich Tertiärbild) ein Report-Datensatz, der einen das ausgedruckte Sekundärbild repräsentierenden Eintrag enthält, im Druck-Terminal zwischengespeichert und über das Computer-Netzwerk an den Server übermittelt wird. Die Zwischenspeicherung kann in einer gemeinsamen Report-Datei und insbesondere unverzüglich nach vollzogenem Ausdruck erfolgen. Die Übermittlung an den Server kann hingegen mit erheblichem zeitlichem Abstand, insbesondere im Rahmen einer periodischen oder sporadischen Aktualisierung von Server- und Terminal-Daten erfolgen. Die Übermittlung kann automatisiert durchgeführt werden, indem automatisch zu vorbestimmten Zeiten eine entsprechende Datenverbindung zwischen dem Terminal und dem Server aufgebaut wird. Alternativ kann dies auch individuell initiiert werden, bspw. wenn nach Abschluss einer Veranstaltung das Druck-Terminal abgebaut oder als Leihgerät an den Betreiber zurückgegeben wird. Mit anderen Worten kann vorgesehen sein, dass regelmäßig oder sporadisch eine Datenübertragung zwischen dem Druck-Terminal und dem Server über die Server-Terminal-Verbindungsstrecke initiiert und sämtliche zu diese Zeitpunkten im Druck-Terminal zwischengespeicherten Report-Datensätze gemeinsam, z.B. in Form einer gemeinsamen Report-Datei, übermittelt werden. Mittels dieses Report-Datensatzes kann der Betreiber gegenüber dem Kunden Rechenschaft ablegen, wie oft ein zur Verfügung gestelltes Sekundärbild einem Mitglied der zugeordneten Zielgruppe übermittelt wurde.
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Günstigerweise enthält der Report-Datensatz zusätzlich einen den Nutzer und/oder die auswahlrelevanten nutzerspezifischen Zusatzinformationen repräsentierenden Eintrag, z.B. eine Nutzer-ID. Damit ist es für den Betreiber und den Kunden möglich, die innerhalb der vorgegebenen Zielgruppe erreichten Teil-Zielgruppen näher zu spezifizieren und die Auswahlregeln für künftige Einsätze ggf. zu optimieren. Analoges gilt für im Datenreportsatz vorzugsweise zusätzlich enthaltene, eine Eigenschaft des Druck-Terminals repräsentierende Einträge. Dies ermöglicht dem Betreiber und dem Kunden eine Bewertung unterschiedlicher Veranstaltungen, auf denen Druck-Terminals aufgestellt sind, in Hinsicht auf ihre Werbewirksamkeit für die jeweiligen Kunden.
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Die obige Beschreibung spezifiziert nicht den konkreten zeitlichen Ablauf zwischen der Übermittlung des Primärbildes sowie der nutzerspezifischen Zusatzinformationen vom Mobilgerät zum Druck-Terminal und dem eigentlichen Ausdruck. In der Regel wird der Ausdruck nicht unverzüglich nach Aufnahme bzw. der Übermittlung des Primärbildes erfolgen. Insbesondere bei Großveranstaltungen kann die Übermittlung ungeachtet der Nutzung der Nahbereichs-Schnittstelle über eine erhebliche räumliche Distanz von mehreren zehn oder gar mehreren hundert Metern erfolgen. Der Nutzer wird auch nicht immer bereit sein, das Druck-Terminal unverzüglich aufzusuchen, um seinen Ausdruck abzuholen. Wenig vorteilhaft erscheint der Ansatz, das Bild quasi auf Vorrat auszudrucken und bis zur Abholung durch den Nutzer bereit zu halten. Die Maßnahmen zur Verhinderung unbefugter Abholung durch Dritte wären zu kompliziert. Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist daher vorgesehen, dass nach dem Übermitteln des Primärbildes und der Zusatzinformationen von dem Mobilgerät an das Druck-Terminal sowie vor dem Ausdrucken ein Zugriffs-Code von dem Druck-Terminal über die drahtlose Nahbereichs-Schnittstelle an das Mobilgerät übermittelt wird, wobei durch Eingabe des Zugriffs-Codes am Druck-Terminal das Ausdrucken initiierbar ist. Der Zugriffscode kann bspw. ein alphanumerischer Code, ein Barcode, ein QR-Code oder ein elektronischer Code sein, wobei das Druck-Terminal eine entsprechende, drucksensitive, optische oder elektronische Eingabe-Schnittstelle aufweist. Auf diese Weise hat der Nutzer die Möglichkeit, den Ausdruck auf einen ihm genehmen, beliebigen Zeitpunkt zu verschieben. Der Ausdruck wird zudem nur initiiert, wenn sich der Nutzer in unmittelbarer Nähe des Druck-Terminals befindet, d. h. in einer Nähe, die ihm die Eingabe des Zugriffs-Codes z. B. über ein Tastenfeld, einen Barcode- oder QR-Code-Scanner, eine NFC-Schnittstelle oder ähnliches erlaubt. Auf diese Weise ist auch sichergestellt, dass das ausgedruckte Bild nicht von unbefugten Dritten entnommen werden kann.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden speziellen Beschreibung und den Zeichnungen.
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Figurenliste
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Es zeigt:
- 1: eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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1 zeigt in stark schematisierter Form den Aufbau und Ablauf eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Drucken von Bildern. Physikalische Verbindungsstrecken sind dabei durch durchgezogene Pfeillinien, Datenübermittlungen durch gestrichelte Pfeillinien dargestellt. Die zentralen Bestandteile des technischen Systems, auf welchem das erfindungsgemäße Verfahren durchführbar ist, umfassen einen vom Betreiber betriebenen Server 10, ein von einem Nutzer betriebenes Mobilgerät 20 und ein von einem Veranstalter betriebenes Druck-Terminal 30. Die genannten Komponenten stehen über ein Netzwerk 40 in nachfolgend näher zu beschreibender Weise miteinander in Verbindung. Bei dem Netzwerk 40 kann es sich um das Internet handeln. Es ist jedoch auch möglich, dass manche oder alle der nachfolgend als über das Netzwerk 40 vermittelten Verbindungsstrecken über ein lokales Computer-Netzwerk oder gar durch händischen Datenaustausch realisiert werden. Bei der dargestellten Ausführungsform ist der Server 10 drahtgebunden mit dem Netzwerk 40 verbunden. Das Mobilgerät 20 und das Druck-Terminal 30 sind hingegen über Mobilfunkschnittstellen 41 bzw. 42 an das Netzwerk 40 angebunden. Diese Gestaltung der Netzwerkanbindung wird als besonders vorteilhaft angesehen. Andere Varianten, bspw. die drahtgebundene Anbindung des Druck-Terminals 30 und/oder die drahtlose Anbindung des Servers 10 sind jedoch ebenso möglich. Bei der dargestellten Ausführungsform sind zudem sowohl mehrere Kunden-Computer 50 unterschiedlicher Kunden als auch mehrere Veranstalter-Computer 60 unterschiedlicher Veranstalter 60 an das Netzwerk 40 angebunden. Auch hier gilt analog zu dem oben Gesagten, dass die Anbindung zwar als drahtgebunden dargestellt, jedoch auch drahtlos realisiert sein kann.
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Zunächst erfolgt eine Kontaktaufnahme zwischen dem Mobilgerät 20 und dem Server 10 dahingehend, dass der Nutzer eine Applikation auf dem Mobilgerät 20 installiert, sich beim Server 10 registriert und dabei einen Profil-Datensatz 21, umfassend persönliche Daten wie Geschlecht, Alter, sportliche Vorlieben, etc. übermittelt. Aus den Profil-Datensätzen verschiedener Nutzer wird im Server 10 eine Nutzerdatenbank 121 aufgebaut. Jedem Profil-Datensatz 21 wird dabei bevorzugt eine Identifikationsnummer (Nutzer-ID) zugeordnet. Eine Kopie des jeweiligen Profil-Datensatzes 21 wird auf dem Mobilgerät 20 des Nutzers hinterlegt.
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Unabhängig hiervon erfolgt eine Kontaktaufnahme zwischen den Kunden-Computern 50 und dem Server 10. Dabei übermittelt jeder Kunde ein Sekundärbild 51, bspw. ein Werbelogo, an den Server 10, wo sodann aus den übermittelten Sekundärbildern 51 eine Sekundärbilder-Datenbank 151 aufgebaut wird. Zudem wird von den Kunden für jedes Sekundärbild 51 eine Zielgruppendefinition 52, die diejenigen Nutzer spezifiziert, denen der Kunde die im Sekundärbild 51 codierte Werbebotschaft zukommen lassen möchte, an den Server 10 übermittelt. Hieraus wird im Server 10 eine Zielgruppendefinitions-Datenbank 152 aufgebaut.
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Bei der dargestellten Ausführungsform ist zudem die Möglichkeit gegeben, dass auch eine Kontaktaufnahme zwischen den Veranstalter-Computern 60 und dem Server 10 aufgebaut wird, derart, dass jeder Veranstalter ein Tertiärbild 61, bspw. ein Veranstalter- oder Veranstaltungs-Logo an den Server 10 übermittelt. Hieraus wird im Server 10 eine Tertiärbilder-Datenbank 161 aufgebaut.
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Als weiterer Vorbereitungsschritt werden jedem Veranstalter ein oder mehrere Druck-Terminals 30 zur Verfügung gestellt, die ihrerseits von Werk aus oder, bevorzugt, im Rahmen einer weiteren Kontaktaufnahme über das Netzwerk 10 mit bestimmten Daten geladen werden. Insbesondere wird die Sekundärbilder-Datenbank 151 wenigstens teilweise in einen Speicher des Druck-Terminals 30 geladen. Zudem wird ein Satz Auswahlregeln 153, die vom Betreiber aus den Zielgruppendefinitionen der ZielgruppenDefinition-Datenbank 152 extrahiert werden, in den Speicher des Druck-Terminals geladen. Bei der dargestellten Ausführungsform ist es zudem möglich, dass ein veranstalter- bzw. veranstaltungsspezifisches Tertiärbild 61 aus der Tertiärbilder-Datenbank 161 in den Speicher des Druck-Terminals 30 geladen wird.
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Im Rahmen einer Veranstaltung wird sodann den Nutzern die Möglichkeit der Kontaktaufnahme zwischen ihren Mobilgeräten 20 und dem Druck-Terminal 30 geboten. Hierzu weist das Druck-Terminal eine drahtlose Nahbereichs-Schnittstelle 35 auf, die mit einer entsprechenden Nahbereichs-Schnittstelle 25 des Mobilgerätes 20 korrespondiert. Bspw. kann hier der Bluetooth®-Standard oder ein WLAN genutzt werden. Über diese drahtlose Nahbereichs-Schnittstelle 25/35 hat der Nutzer die Möglichkeit, ein Primärbild 22, bspw. ein während der Veranstaltung aufgenommenes Gruppen-Selfie, an das Druck-Terminal 30 zu übermitteln. Hierzu bedient sich der Nutzer der eingangs erwähnten, auf dem Mobilgerät 20 installierten Applikation. Zugleich mit dem Primärbild 22 übermittelt die Applikation den Profil-Datensatz 21 an das Druck-Terminal 30. Auf Basis der im Druck-Terminal 30 hinterlegten Auswahlregeln 153 kann sodann im Druck-Terminal ein Sekundärbild 51 aus der im Druck-Terminal 30 hinterlegten Sekundärbilder-Datenbank 151 ausgewählt werden. Bei korrekter Definition der Auswahlregeln 153 wird dabei ein Sekundärbild 51 ausgewählt, dessen vom Kunden vorgegebene Zielgruppendefinition den aktuellen Nutzer, repräsentiert durch seinen Profil-Datensatz, umfasst. Selbstverständlich können die Auswahlregeln 153 auch vom Betreiber vorgegebene, zusätzliche Wichtungen enthalten.
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Aus dem vom Nutzer übermittelten Primärbild 22, dem ausgewählten Sekundärbild 51 und dem im Druck-Terminal hinterlegten Tertiärbild 61 wird sodann im Druck-Terminal 30 eine Collage 31 erstellt und auf einen Bildträger 32 ausgedruckt.
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Der Nutzer erhält somit einen Ausdruck seines Primärbildes 22, auf dem zusätzlich eine auf ihn als Zielgruppenmitglied zugeschnittene Werbebotschaft in Form des Sekundärbildes 51 sowie das Veranstalter- bzw. Veranstaltungslogo in Form des Tertiärbildes 61 aufgedruckt sind.
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Bei der bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens erfolgt der Druck nicht unmittelbar nach der vorbeschriebenen Datenkommunikation zwischen dem Mobilgerät 20 und dem Druck-Terminal 30. Vielmehr quittiert das Druck-Terminal 30 dem Nutzer den Dateneingang durch Übersendung eines Zugriffscodes an das Mobilgerät. Der vorbeschriebene Ausdruck erfolgt dann erst, wenn der Nutzer besagten Zugriffscode an einer entsprechenden Schnittstelle 33, bspw. einer Tastatur, einem Scanner, einer NFC-Schnittstelle oder ähnliches eingibt.
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Die erfolgten Ausdrucke werden im Druck-Terminal 30 in einer Report-Datei aufgelistet, deren Einträge vorzugsweise die Nutzer-IDs der Nutzer, die die Ausdrucke jeweils in Auftrag gegeben haben, sowie eine Repräsentation, bspw. eine Bildnummer, des jeweils ausgewählten Sekundärbildes umfassen. Diese Report-Datei 34 wird sodann bei einer späteren Kontaktaufnahme zwischen dem Druck-Terminal 30 und dem Server 10 an letzteren übermittelt und erlaubt dem Betreiber eine erfolgsabhängige Rechnungsstellung an den Kunden bzw. eine statistische Auswertung zur Prognose künftigen Nutzerverhaltens, die wiederum in Preisangebote einfließen kann.
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Natürlich stellen die in der speziellen Beschreibung diskutierten und in den Figuren gezeigten Ausführungsformen nur illustrative Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung dar. Dem Fachmann ist im Lichte der hiesigen Offenbarung ein breites Spektrum von Variationsmöglichkeiten an die Hand gegeben.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Server
- 121
- Nutzer-Datenbank
- 151
- Sekundärbilder-Datenbank
- 152
- Zielgruppendefinitions-Datenbank
- 153
- Auswahlregeln
- 161
- Tertiärbilder-Datenbank
- 20
- Mobilgerät
- 21
- Profil-Daten
- 22
- Primärbild
- 25
- drahtlose Nahbereichs-Schnittstelle
- 30
- Druck-Terminal
- 31
- Collage
- 32
- Bildträger
- 33
- Eingabe-Schnittstelle
- 34
- Report-Datei
- 35
- drahtlose Nahbereichs-Schnittstelle
- 40
- Netzwerk
- 41
- Mobilfunk-Schnittstelle
- 42
- Mobilfunk-Schnittstelle
- 50
- Kunden-Computer
- 51
- Sekundärbild
- 52
- Zielgruppendefinition
- 60
- Betreiber-Computer
- 61
- Tertiärbild
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 7792491 B2 [0002]
- EP 1300785 A1 [0005]