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Die Erfindung betrifft ein Beistellbett gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige Beistellbetten für Säuglinge sind sowohl im Einsatz in Krankenhäusern als auch im häuslichen Einsatz dazu bestimmt, nahe dem Bett der Mutter positionierbar zu sein. Dazu weisen sie idR Rollen oder ein fahrbares Gestell auf. So kann ein Sichtkontakt und eine räumliche Nähe zwischen Mutter und Säugling hergestellt werden. Allerdings ist es für die Mutter zumindest nicht auf einfache Art möglich, einen körperlichen Kontakt zu dem Säugling herzustellen. Je nach dem gesundheitlichen Zustand der Mutter bedarf es des Pflegepersonals, um den Säugling in das Bett der Mutter zu legen.
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Um einer in einem Klinikbett liegenden Mutter die körperliche Kontaktaufnahme mit ihrem Säugling zu erleichtern, ohne den beidseitigen Zugang von Ärzten und Pflegepersonal zu ihr zu sehr zu erschweren, wird in der
DE 197 53 240 C2 ein Säuglingsbett mit einem Träger für eine gepolsterte Unterlage für den Säugling vorgeschlagen. Das Säuglingsbett weist vom Träger hochstehende Rückhaltemittel, welche verhindern, dass der Säugling aus dem Bett fällt, und Mittel zum Anbringen des Säuglingsbetts an einer Längsseite eines Gestells eines Klinikbettes auf. Die Rückhaltemittel weisen an der an das Klinikbett angrenzenden Seite des Säuglingsbettes eine Lücke auf, welche der Mutter einen Zugriff zum Säugling ermöglichen. Das Säuglingsbett zeichnet sich dadurch aus, dass die Mittel zum Anbringen des Säuglingsbettes Zapfen haben, die von einer Längstraverse des Klinikbettes hochstehen, und dass am Träger Aufnahmen zum Einführen der Zapfen vorgesehen sind, dass der Träger an den Mitteln zum Anbringen des Säuglingsbettes verschwenkbar gelagert ist und dass die Schwenkachse am Ende der an das Klinikbett angrenzenden Seite des Säuglingsbettes angeordnet ist.
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Ein leicht, sicher und zuverlässig zu bedienendes Kinderbett zur Lagerung von Säuglingen mit einem zumindest teilweise mit einer Einfassung versehenen Aufnahmebereich wird in der
EP 3 243 410 B1 offenbart. Das Kinderbett ist an einem auf einem Untergrund stehenden Erwachsenenbett zur gemeinsamen vertikalen Bewegung mit dem Erwachsenenbett lösbar befestigbar und steht auf einem gesonderten Gestell auf dem Untergrund. Zudem weist das Gestell des Kinderbetts eine höhenverstellbare Feststelleinrichtung zur Fixierung des Kinderbetts auf.
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Das Kinderbett zeichnet sich dadurch aus, dass sich eine Feststelleinrichtung in einem am Erwachsenenbett befestigten Zustand des Kinderbetts in einem gelösten Zustand befindet, der eine Vertikalbewegung des Kinderbetts relativ zu seinem Gestell zusammen mit dem Erwachsenenbett gestattet, und dass sich die Feststelleinrichtung beim Lösen der Verbindung des Kinderbetts mit dem Erwachsenenbett selbsttätig fixiert.
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Mit einem weiteren, aus der
DE 203 09 478 U1 bekannten Säuglingsbett soll die körperliche Nähe von Mutter und Säugling auch während der Nacht gewährleistet sein, ohne dass der Säugling mit im Bett der Mutter bzw. der Eltern schläft. Dazu ist wenigstens eine der Seitenwände des Säuglingsbetts abnehmbar oder verschiebbar ausgebildet und die die Matratze aufnehmende Auflagefläche als Schlitten ausgebildet und nach Art einer Schublade parallel zu den Stirnwänden aus dem Bett herausziehbar vorgesehen. Die Auflagefläche ist an den Holmen höhenverstellbar befestigt. Das Bett kann mit Rollen versehen sein, von denen sich wenigstens zwei parallel zu den Seitenwänden erstrecken und zwei weitere als feststellbare Bockrollen ausgebildet sind. Beim Herausziehen der Matratze bzw. des Schlittens besteht die Gefahr, dass der Säugling von der Matratze abrutschen kann.
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Die
US 2016/0135610 A1 offenbart schließlich eine leicht zugängliche Über-Bett-Korbwiege für einen Säugling an einem Krankenhausbett der Mutter. Die Korbwiege umfasst einen Rahmen, auf dem eine Schlafunterlage montiert ist, die von einer aufrechten Einfassung mit Wänden als Barriere zum Schutz des Säuglings vor einem Herunterrollen von der Schlafunterlage umgeben ist. Der Rahmen ist an einem oberen Teil eines Ständers mit einer Basis und einem aufrechten Stützelement derart befestigt, dass der Rahmen über einem Bett freitragend positionierbar ist. Die Schlafunterlage kann mithilfe eines über Laufschienen geführten Wagens bei abgeklappter Vorderwand zur Mutter bewegt werden. Die Vorderwand kann von einer erhöhten Position in eine abgesenkte Position, in der die Barriere auf dieser Seite abgesenkt ist, überführt werden. Weiter sind Mittel zum Aufrechterhalten der Barriere gegen das Herausrollen des Säuglings aus der Wiege für den Fall, dass die Mutter einschläft, vorhanden. Obwohl der Sicherheitsstandard bei der Korbwiege hoch ist, verbleibt bei herausgezogener Schlafunterlage ein Spalt zwischen dieser und der Hinterwand.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Sicherheit eines Säuglings in einem Beistellbett bei einer Überführung des Beistellbetts von einem in einen anderen Gebrauchszustand zu erhöhen.
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Die Aufgabe wird in Verbindung mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen mit den kennzeichnenden Merkmalen desselben Anspruchs gelöst.
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Demgemäß sieht die Erfindung ein Beistellbett für einen Säugling mit einem Rahmengestell und mit einem daran höhenverstellbar vorgesehenen, im Wesentlichen kastenförmigen Aufnahmeelement für eine Auflage für den Säugling vor, welches Aufnahmeelement die Auflage in einem ersten Gebrauchszustand des Beistellbetts mit seinen vier Seitenwänden einfasst, wobei eine Seitenwand derart beweglich vorgesehen ist, dass sie in einem zweiten Gebrauchszustand des Beistellbetts seitlichen Zugriff auf die Auflage erlaubt, und wobei die Auflage an dem Aufnahmeelement horizontal verschiebbar gelagert ist. Das Beistellbett zeichnet sich dadurch aus, dass die Auflage an ihrer der einen Seitenwand gegenüberliegenden Seite in beiden Gebrauchszuständen des Beistellbetts von einem Wandelement eingefasst wird.
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Die Erfindung bringt den Vorteil einer erhöhten Benutzerfreundlichkeit in mehreren Gebrauchszuständen mit sich.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Vorzugsweise ist die Aufnahme als Matratze ausgeführt, die in bevorzugter Ausführung des erfindungsgemäßen Beistellbetts mithilfe eines Schlittenelements horizontal an dem Beistellbett verschiebbar vorgesehen ist.
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Das Schlittenelement umfasst bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Beistellbetts einen Auflagerahmen, der in wenigstens einer Führung des kastenförmigen Aufnahmeelementes geführt wird.
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Bei einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Beistellbetts wird das Schlittenelement mithilfe von Laufrollen in der wenigstens einen Führung geführt. In bevorzugter Ausführung umfasst das Schlittenelement eine Tragplatte. Um einen möglichst gleichmäßigen Auszug bzw. Einschub des Schlittenelements sicherzustellen, können anstatt der Laufrollen auch Kugellager oder dgl. wie bei Schubladenauszügen üblich im Rahmen der Erfindung eingesetzt werden. So wird ein Aufwecken eines eingeschlafenen Säuglings durch eine Schiebebewegung des Schlittenelements vermieden.
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Bei einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Beistellbetts ist die eine Seitenwand schwenkbar an dem Schlittenelement vorgesehen und in dem ersten Gebrauchszustand des Beistellbetts an zwei gegenüberliegenden der Seitenwände arretierbar.
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Bei einer anderen, bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Beistellbetts ist die eine Seitenwand in einem zweiten Gebrauchszustand des Beistellbetts im Wesentlichen senkrecht zu der Auflage positionierbar. Vorzugsweise kann die eine Seitenwand in dem zweiten Gebrauchszustand des Beistellbetts an dem Schlitten arretierbar sein. Eine Arretierung der einen Seitenwand in dem zweiten Gebrauchszustand des Beistellbetts erfolgt mit Vorteil an der Tragplatte des Schlittens.
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Die eine Seitenwand und/oder das Wandelement werden/wird vorzugsweise von einem Rahmen, der ein Netzgewebe umgibt, gebildet. Dadurch wird für ausreichend Luftzufuhr bzw. -austausch für den Säugling gesorgt.
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Das Aufnahmeelement ist bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßem Beistellbetts an dem Rahmengestell in einem Winkelbereich schwenkbar gelagert. In einer solchen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Beistellbetts ist das Aufnahmeelement nach Art einer Wiege in einem vorgebbaren Winkelbereich schwenkbar gelagert. Der Vorteil hierbei ist eine Beruhigung des in dem Beistellbett befindlichen Säuglings.
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Steht das Rahmengestell mithilfe von arretier- und/oder lenkbaren Laufrollen auf einer Unterlage, so wird ein hoher Benutzungskomfort des erfindungsgemäßen Beistellbetts erreicht, der sich in einer mühelosen Bewegung des Beistellbettes beziehungsweise Positionierung an einem gewünschten Ort niederschlägt. Durch eine Arretierung der Laufrollen wird in einer gewünschten Endposition etwa neben dem Bett der Mutter des Säuglings eine hohe Sicherheit gewährleistet.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit begleitenden, teilweise vereinfachten und in unterschiedlichen Maßstäben gehaltenen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Beistellbetts in einem ersten Gebrauchszustand und
- 2 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Beistellbetts in einem zweiten Gebrauchszustand.
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Gemäß der beigefügten 1 weist das insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnete Beistellbett für einen Säugling ein im Wesentlichen U-förmiges Rahmenelement 2 auf, das beispielsweise aus einem Festkörpermaterial wie einem Metall gefertigt ist. Auf Schenkel 3 des U-förmigen Rahmenelements sind Fußplatten 4 aufgesteckt. An einer Unterseite 4a der Fußplatten 4 sind Laufrollen 5 vorgesehen, die drehbar an den Fußplatten 4 gelagert sind, um eine Änderung einer Bewegungsrichtung des erfindungsgemäßen Beistellbetts 1 zu erleichtern. Wenigstens eine Laufrolle 5, bevorzugt eine Laufrolle 5 pro Fußplatte 4, ist arretierbar, um eine Positionsstreue des Beistellbetts 1 auf einer Unterlage zu gewährleisten.
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Eine Höhenverstellbarkeit des erfindungsgemäßen Beistellbetts 1 wird dadurch erreicht, dass auf die Schenkel 3 des U-förmigen Rahmenelements 2 von einem der jeweiligen der Fußplatten 4 gegenüberliegenden Ende ein Hülsenelement 6 beweglich aufgesetzt wird. Das Hülsenelement 6 kann mithilfe eines in der 1 nicht näher dargestellten Arretierungsmechanismus stufenlos bezüglich einer Höhenposition bezüglich des Schenkels 3 festgelegt werden.
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Die Hülsenelemente 6 sind an einem quaderförmigen Aufnahmeelement 7 an gegenüberliegenden Seitenwänden 7c, 7d derartig angelenkt, dass das quaderförmige Aufnahmeelement in einem Winkelbereich Δα gemäß der 1 nach Art einer Wiege schwenkbar ist. Dazu sind erfindungsgemäß an den Hülsenelementen 6 entsprechende Gelenkvorrichtungen 8 vorgesehen, mit denen ein oder mehrere unterschiedliche Winkelbereiche Δα für eine Schwenk- bzw. Wiegebewegung des kastenförmigen Aufnahmeelements 7 bezüglich der Hülsenelemente 6 bzw. des Rahmenelements 2 ermöglicht werden können.
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Wie in der 1 vereinfacht dargestellt werden die Hülsenelemente 6 in den Gebrauchszuständen des Beistellbetts 1 bzgl. ihrer Höhenposition derart festgelegt, dass das Kastenelement 7 wie in der 1 angedeutet sich oberhalb einer Matratze M eines Elternbetts befindet. Die Fußplatten 4 des Beistellbetts 1 werden dabei teilweise unter eine Matratzenauflage des Elternbetts geschoben.
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Das nach oben offene quader- beziehungsweise kastenförmige Aufnahmeelement 7 weist eine feststehende Wand 7e zwischen den Seitenwänden 7c, 7d auf. Gegenüberliegend zu der Seitenwand 7e ist eine aufschwenkbare bzw. abklappbare Seitenwand 7f vorgesehen, die in einem ersten, in der 1 dargestellten Gebrauchszustand des Beistellbetts mit Hilfe eines Arretierungsmittels an Stirnseiten 7cf, 7df der Seitenwände 7c, 7d festgelegt ist.
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Wie in dem mit dem Kreis A markierten Ausschnitt der 1 vergrößert gezeigt ist das Arretierungsmittel als Reißverschluss ausgeführt. Dazu wird ein Rahmen 10 der Seitenwand 7f mithilfe des Reißverschlusses an den Stirnseiten 7cf, 7df der gegenüberliegenden Seitenwände 7c, 7d befestigt. An dem Rahmen 10 ist ein Netzgewebe 11 befestigt, vorzugsweise eingesetzt, das atmungsaktiv ausgeführt ist.
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In dem ersten Gebrauchszustand des erfindungsgemäßen Beistellbetts 1 weist das Aufnahmeelement 7 nach 1 eine Kastenform auf und fasst eine darin befindliche Matratze 14 umlaufend ein. In dem ersten Gebrauchszustand des erfindungsgemäßen Beistellbetts 1 befindet sich die Seitenwand 7f in einem bezüglich der Seitenwände 7c, 7d arretierten Zustand.
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Die Seitenwand 7f ist erfindungsgemäß an einem plattenförmigen Schlitten 9 angelenkt, der mithilfe von nicht gezeigten Laufrollen in zwei zueinander beabstandeten parallelen Führungsschienen 12 an einem Boden 13 des Aufnahmeelementes 7 in horizontaler Richtung beweglich geführt wird. Um das Beistellbett 1 in einen zweiten Gebrauchszustand zu überführen, wird die Seitenwand 7f nach einem Öffnen des Reißverschlusses bezüglich ihrer Anlenkungsstelle an dem plattenförmigen Schlitten 9, wie durch den Pfeil a in 2 angedeutet, aufgeschwenkt bzw. abgeklappt.
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In dem in der 2 gezeigten geöffneten zweiten Gebrauchszustand des erfindungsgemäßen Beistellbetts 1 kann der Schlitten 9 mithilfe eines Griffelements 16 am Rahmen 10 der Seitenwand 7f - siehe Vergrößerungsausschnitt V - aus dem durch die Seitenwände 7c, 7d und 7e gebildeten feststehenden Rumpf des Aufnahmeelements 7 teilweise herausgezogen werden. Dabei ist an dem Schlitten 9 beziehungsweise in den Führungsschienen 12 ein Sicherungsanschlag gegeben, der ein vollständiges Herausbewegen des Schlittens 9 aus dem Rumpf des Aufnahmeelements 7 verhindert.
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Gegenüberliegend zu der aufschwenkbaren Seitenwand 7f ist an dem Schlitten 9 ein Wandelement 17 vorgesehen, das aus einem Rahmen 18 gebildet wird, der ein Netzgewebe 19 umgibt. Das Wandelement 17 verhindert eine Bewegung beziehungsweise ein Abgleiten des Säuglings von der Matratze 14 bei einer durch den Pfeil 11 in der 2 gezeigten Bewegung des Schlittens bezüglich der Seitenwand 7e. Darüber hinaus wird auch ein Einklemmen von Beinen oder Armen des Säuglings insbesondere bei einem Einschieben des Schlittens zu den Seitenwänden 7c, 7d und der feststehenden Wand 7e verhindert.