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Die Erfindung betrifft ein System und ein Verfahren zur Steuerung von Produktionsprozessen zur Produktion von Bauteilen in einer Maschine.
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Digitale Plattformen zur Verwaltung von Produktionsaufträgen für eine oder mehrere Maschinen, die ein Bauteil produzieren, bieten gegenüber herkömmlichen linearen Ansätzen den Vorteil einer Vereinfachung der Interaktion zwischen dem Nutzer und der Maschine. Unternehmensintern kann das volle Potential solcher Plattformen nicht ausgeschöpft werden, da die Beauftragung und Verrechnung von Produktionsaufträgen durch herkömmliche Prozesse langwierig und meist analog per Dienstleistungsvereinbarungen oder Beschaffungsmaßnahmen erfolgt. Nachteil dieser Lösungen ist neben dem hohen manuellen und zeitlichen Aufwand hinsichtlich Unterschriftendurchlauf, Zusammentragung der relevanten Informationen auch der zeitliche Versatz zwischen Anstoß, Beauftragung und letztlich auch einer Zurechnung. Somit kann das volle Potential einer mit einer Maschine oder mehreren Maschinen verknüpften digitalen Plattform nicht vollständig ausgeschöpft werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es demnach, ein System und ein Verfahren zur Steuerung von Produktionsprozessen zur Produktion von Bauteilen in einer Maschine bereitzustellen, mit dem die vorstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise überwunden werden.
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Die voranstehende Aufgabe wird durch die Gegenstände der Patentansprüche, insbesondere durch ein System zur Steuerung von Produktionsprozessen zur Produktion von Bauteilen in einer Maschine nach Anspruch 1 und ein Verfahren zur Steuerung von Produktionsprozessen zur Produktion von Bauteilen in einer Maschine nach Anspruch 13 gelöst. Weitere Vorteile und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen System beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren sowie jeweils umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten wechselseitig Bezug genommen werden kann.
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Demnach wird die Aufgabe nach einem ersten Aspekt gelöst durch ein System zur Steuerung von Produktionsprozessen zur Produktion von Bauteilen in einer Maschine, wobei das System eine digitale Plattform, eine Steuerungskomponente der Maschine und ein DLT-Netzwerk aufweist, worin
- (a) das DLT-Netzwerk auf einer Distributed-Ledger-Technologie mit mehreren miteinander vernetzten digitalen Nutzer-Wallets von möglichen Nutzern der Maschine und einem digitalen Maschine-Wallet der Maschine basiert, wobei die digitalen Nutzer-Wallets Auftragsberechtigungen zur Beauftragung der Produktionsprozesse enthalten und das digitale Maschine-Wallet Auftragsanforderungen zur Auftragsannahme der Produktionsprozesse enthält,
- (b) die digitale Plattform zum Empfangen von Produktionsaufträgen von den Nutzern eingerichtet ist, wobei die digitale Plattform eine erste Schnittstelle zu dem DLT-Netzwerk aufweist und dazu eingerichtet ist, eine auftragsbezogene Auftragsanforderung für einen von einem der Nutzer aufgegebenen und von der digitalen Plattform empfangenen Produktionsauftrag an das dem Nutzer zugeordnete digitale Nutzer-Wallet zu übermitteln, und wobei die digitale Plattform eine zweite Schnittstelle zu der Steuerungskomponente aufweist und dazu eingerichtet ist, den von dem Nutzer aufgegebenen Produktionsauftrag an die Steuerungskomponente zu übermitteln, und
- (c) die Steuerungskomponente eine dritte Schnittstelle zu dem digitalen Maschine-Wallet aufweist und dazu eingerichtet ist, den Produktionsprozess der Maschine gemäß dem empfangenen Produktionsauftrag in der Maschine zu steuern, sobald eine (insbesondere von dem digitalen Nutzer-Wallet des Nutzers stammende und) der auftragsbezogenen Auftragsanforderung entsprechende auftragsbezogene Auftragsberechtigung durch das digitale Maschine-Wallet empfangen wird.
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Dementsprechend stellt das erfindungsgemäße System eine einfache, sichere und schnelle Möglichkeit bereit, Produktionsaufträge an einer mit einer digitalen Plattform verbundenen Maschine zu verwalten bzw. entsprechende Produktionsprozesse zu steuern. Dabei kann die Maschine selbst Teil des Systems sein. Es können auch mehrere der Maschinen zur Produktion von Bauteilen in dem System eingebunden werden bzw. die Steuerungskomponente kann mit den mehreren Maschinen verbunden sein oder aber das System kann mehrere Steuerungskomponenten für jeweils unterschiedliche Maschinen aufweisen. Prinzipiell kann das System aber auch schon mit einer Maschine ausgeführt werden, deren Verfügbarkeit bzw. Auslastung eine begrenzte unternehmensinterne Ressource darstellen kann.
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Die digitale Plattform kann ein Computerprogramm sein, dass auf einem entsprechenden Computer, beispielsweise auf einem Server, gespeichert ist und ausgeführt wird. Die digitale Plattform kann auch den Computer bzw. Server umfassen, auf dem sie ausgeführt wird. Das DLT-Netzwerk wird an mehreren Knotenpunkten ausgeführt bzw. sind seine digitalen Wallets auf verteilten Computern der Nutzer und der Maschine gespeichert und werden dort ausgeführt. Das DLT-Netzwerk kann beispielsweise auf der Blockchain-Architektur basieren. Die Steuerungskomponente kann ebenfalls ein Computerprogramm sein, das auf einem entsprechenden Steuergerät mit Prozessor oder Computer gespeichert und ausgeführt wird. Dieses Steuergerät oder dieser Computer kann beispielsweise der der digitalen Plattform oder aber einer der Maschine sein. Die Steuerungskomponente kann auch dieses Steuergerät bzw. diesen Computer umfassen. Die Schnittstellen bezeichnen jeweils Verbindungen zwischen den jeweiligen Elementen des Systems. Diese Verbindungen können beispielsweise drahtgebunden oder drahtlos sein, also etwa über das Internet oder ein Intranet übertragen werden. Insgesamt kann das komplette System in ein Intranet eingebettet sein bzw. für ein Intranet eingerichtet sein.
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Der englischsprachige Begriff „Distributed Ledger“ lässt sich in etwa zu „verteilte Kontobücher“ oder „verteiltes Register“ übersetzen. Die Distributed-Ledger-Technologie wird für die Dokumentation bestimmter Transaktionen des „Ledgers“ benutzt. Vorliegend können die Auftragsberechtigungen und ggf. die Auftragsanforderungen in Form der Transaktionen übermittelt werden. Im Gegensatz zu ansonsten bekannten klassischen Ansätzen, bei denen ein Hauptbuch von einer Instanz verwaltet wird, werden hier dezentral beliebig viele prinzipiell gleichgestellte Kopien des Ledgers von unterschiedlichen Parteien an den Knoten bzw. digitalen Wallets unterhalten. Durch geeignete Maßnahmen wird dafür gesorgt, dass neu hinzuzufügende Transaktionen in allen Kopien des Ledgers übernommen werden. Ferner wird dafür gesorgt, dass es zu einem Konsens über den jeweils aktuellen Stand des Ledgers kommt. Die Distributed-Ledger-Technologie kommt dadurch ohne eine zentrale Autorität oder einen zentralen Speicher aus. Stattdessen kann bei der Distributed-Ledger-Technologie durch unterschiedliche Verfahren der Konsensbildung der aktuell gültige Stand der Transaktionshistorie des Ledgers festgesetzt werden. Die Verschlüsselung der Transaktionen kann durch einen geeigneten kryptographischen Verschlüsselungsalgorithmus, beispielsweise einen Secure Hash Algorithm (SHA), englisch für sicherer Hash-Algorithmus, erzielt werden. Es kann vorgesehen sein, dass eine Distributed-Ledger-Technologie auf der Blockchain-Architektur verwendet wird. Die Blockchain ist eine als Transaktionshistorie vieler Kryptowährungen besonders bekannte und erprobte Architektur dieser Technologie. Gleichwohl sind selbstverständlich auch andere Architekturen von Distributed-Ledger-Technologien bei der Erfindung anwendbar, beispielsweise block directed acyclic graphs (blockDAG) oder transaction-based directed acyclic graphs (TDAG).
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Es kann vorgesehen sein, dass der Produktionsprozess ein additiver Fertigungsprozess zum additiven Fertigen eines Bauteils in einem 3D-Drucker ist. Mit anderen Worten ist die Maschine ein 3D-Drucker. Beim 3D-Drucker ergeben sich aufgrund der sehr individuellen Möglichkeiten einer Bauteilherstellung, der vergleichsweise langen Produktionszeiten und der hohen Kosten eine besondere Konkurrenz hinsichtlich der Nutzung der 3D-Drucker, insbesondere innerhalb von Unternehmen. Hier kann das erfindungsgemäße System eine optimierte Steuerung der Produktionsprozesse an dem 3D-Drucker ermöglichen.
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Es kann ferner vorgesehen sein, dass die Auftragsberechtigungen in den digitalen Nutzer-Wallets zumindest durch Genehmigungen von Produktionsprozessen definiert sind. Diese Genehmigungen können in den digitalen Nutzer-Wallets nutzerindividuell abgelegt sein. Eine Genehmigung kann zuvor von einem entsprechenden Administrator bzw. Vorgesetzten eingeholt werden, der beispielsweise mittels eigener digitaler Nutzer-Wallet diese Genehmigung hinterlegen kann.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Auftragsberechtigungen in den digitalen Nutzer-Wallets zumindest durch ein Kostenlimit für den Produktionsprozess definiert sind. Das Kostenlimit kann durch eine digitale Ressourceneinheit für den Produktionsprozess ausgedrückt werden. Es kann sich um eine quantifizierbare digitale Ressourceneinheit, beispielsweise in Gestalt eines digitalen Zahlungsmittels handeln, welches sich auf den digitalen Nutzer-Wallets befindet. Dieses digitale Zahlungsmittel kann mit einer „echten“ Währung ins Verhältnis gesetzt sein, beispielsweise in ein Verhältnis von 1:1. Dann kann neben der Steuerung der Produktionsprozesse über die digitale Ressourceneinheit auch eine Verrechnung dieser im Anschluss an den Steuerungsprozess über ein Buchhaltungssystem erfolgen. Die digitale Ressourceneinheit bzw. das Kostenlimit (und auch die im Folgenden vorgestellte optionale Ausbildung Definition der Auftragsanforderung durch Kosten für den Produktionsprozess) müssen jedoch nicht durch Kosten in Form einer Währung ausgedrückt werden. Die digitale Ressourceneinheit kann auch in Form einer Art und/oder Menge eines Materials für den Produktionsprozess, von CO2-Emissionsscheinen bzw. -berechtigungen zur Erzeugung der mit einem Produktionsprozess verbundenen CO2-Emissionen oder dergleichen bestehen. Das Kostenlimit mit der digitalen Ressourceneinheit kann sich beispielsweise auf bestimmte Projekte oder eine bestimmte Zeitdauer, beispielsweise einen Tag, eine Woche, einen Monat oder länger beziehen, wonach das Kostenlimit beispielsweise wieder auf den Ausgangswert gesetzt werden kann.
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Ferner kann auch vorgesehen sein, dass die Auftragsanforderungen zumindest durch Kosten für den Produktionsprozess definiert sind. Die Kosten können insoweit mit dem Kostenlimit übereinstimmen, also durch die digitale Ressourceneinheit abgebildet bzw. anhand dieser gezählt werden. Die digitale Ressourceneinheit kann insbesondere einer der vorgenannten Beispiele entsprechen. Anhand der digitalen Ressourceneinheit bzw. durch Ausdrücken der Auftragsberechtigung und der Auftragsanforderung mittels Kosten bzw. quantifizierbaren Kostenwerten wird es möglich, die Maschine im Hinblick auf einen geringen CO2-Verbrauch, geringen Verschleiß, geringe Produktionsfehler, geringen Materialverbrauch, höhere Effizienz usw. zu betreiben. Insoweit sind die Kosten und das Kostenlimit als Kosten im mathematischen Sinne, wie bei einer Kostenfunktion, und nicht, wenn auch optional durch Ins-Verhältnis-Setzen mit einer echten Währung, im ökonomischen Sinne zu betrachten.
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Es kann ferner vorgesehen sein, dass die digitale Plattform und/oder die Steuerungskomponente dazu eingerichtet ist, die auftragsbezogene Auftragsanforderung auf Basis von zumindest einem für den Produktionsprozess relevanten Produktionsfaktor zu ermitteln. Insbesondere die Kosten für den Produktionsprozess können also auf Basis eines relevanten Produktionsfaktors ermittelt werden. Dadurch können aktuelle Kosten anhand von Produktionsfaktoren ermittelt werden. Mit anderen Worten kann die Nutzung der Maschine mit den erforderlichen Ressourcen, etwa Energie und Material, aktuell für die Ermittlung der auftragsbezogenen Auftragsanforderungen genutzt werden.
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Dabei kann der zumindest eine Produktionsfaktor eine Auslastung, ein Materialbestand und/oder eine Uhrzeit sein. Wenn beispielsweise die Maschine derzeit sehr stark ausgelastet ist und sich viele Produktionsaufträge in einer virtuellen Warteschlange der Steuerungskomponente der Maschine befinden, kann die auftragsbezogene Auftragsanforderung bzw. ausgedrückt in den Kosten entsprechend höher ausfallen. Dadurch wird eine prioritätsoptimierte Verteilung von Produktionsprozessen an der Maschine ermöglicht.
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Außerdem kann vorgesehen sein, dass die digitale Plattform dazu eingerichtet ist, dass die auftragsbezogenen Auftragsanforderungen von der Steuerungskomponente und/oder dem digitalen Maschine-Wallet an die digitale Plattform übermittelt werden. Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Übermittlung der auftragsbezogenen Auftragsanforderungen von dem digitalen Maschine-Wallet mittels des DLT-Netzwerks an die digitalen Nutzer-Wallets der Nutzer, die Produktionsprozesse beauftragt haben, erfolgt. Von der digitalen Plattform können die auftragsbezogenen Auftragsanforderungen weiter an die digitalen Nutzer-Wallets der Nutzer übermittelt werden. Dies hat den Vorteil, dass die digitale Plattform vor Aufgabe eines Produktionsauftrags durch den Nutzer die entsprechenden auftragsbezogenen Auftragsanforderungen anzeigen kann.
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Hierbei kann vorgesehen sein, dass die digitale Plattform ferner dazu eingerichtet ist, verschiedene auftragsbezogene Auftragsanforderungen von Steuerungskomponenten mehrerer Maschinen und/oder von digitalen Maschine-Wallets mehrerer Maschinen zu empfangen und den Nutzern zur Auswahl für aufzugebende Produktionsaufträge anzugeben. Mit anderen Worten kann die digitale Plattform, wenn sie mit mehreren Maschinen via deren Steuerungskomponenten und/oder digitalen Maschine-Wallets gekoppelt ist, welche Produktionsaufträge ausführen können, dem Nutzer die Auswahl der Maschinen zu den jeweiligen Auftragsanforderungen, die sich voneinander unterscheiden, angeben, insbesondere anzeigen, wenn die digitale Plattform eine entsprechende Benutzeroberfläche für die Nutzer aufweist. Dies ist ganz besonders vorteilhaft einsetzbar mit der zuvor erläuterten Ermittlung der auftragsbezogenen Auftragsanforderungen auf Basis von zumindest einem für den Produktionsprozess relevanten Produktionsfaktor. Insoweit können sich die auftragsbezogenen Auftragsanforderungen der Maschinen dann in diesem zumindest einem Produktionsfaktor unterschieden. Angenommen für den Produktionsfaktor Auslastung sei eine erste Maschine stärker ausgelastet als eine zweite Maschine. In diesem Fall kann die digitale Plattform die jeweils auf Basis der Auslastung ermittelten auftragsbezogenen Auftragsanforderungen für einen Produktionsauftrag für beide Maschinen angeben. In diesem Fall wird die auftragsbezogene Auftragsanforderung der stärker ausgelasteten Maschine höher ausfallen, beispielsweise mit höheren Kosten ausgewiesen sein. Der Nutzer kann dann entscheiden, dass er die weniger ausgelastete Maschine mit der geringeren auftragsbezogenen Auftragsanforderung auswählen möchte. Dadurch lässt sich eine effiziente Verteilung von Produktionsaufträgen auf mehreren Maschinen erzielen. Die Effizienz kann dabei insbesondere auf den jeweils zu verbessernden Produktionsfaktor ausgerichtet werden, wobei die Auslastung nur ein Beispiel ist. Neben der Reduzierung der Auslastung der Maschinen im Gesamten können beispielsweise auch der an den Maschinen zur Verfügung stehende Materialbestand erhöht werden bzw. die Verteilung des Materialverbrauchs anhand des Materialbestands verbessert werden, die Last und der daraus resultierende Verschleiß der Maschinen gleichmäßig untereinander verteilt werden, die Verfügbarkeit der Maschinen zu gewissen Uhrzeiten gewährleistet werden, in denen beispielsweise erfahrungsgemäß viele kurzfristige Produktionsaufträge aufgegeben werden, usw.
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Auch kann vorgesehen sein, dass das System ferner über eine Freigabekomponente verfügt, die mit den digitalen Nutzer-Wallets verbunden ist, wobei die Freigabekomponente derart eingerichtet ist, dass der Nutzer die Übermittlung der auftragsbezogenen Auftragsberechtigung seines digitalen Nutzer-Wallets an das digitale Maschine-Wallet freigeben muss. Die Freigabekomponente kann als ein Computerprogramm ausgebildet sein. Dieses kann auf einem Computer eines Servers, etwa eines Cloud-Servers, ausgeführt werden. Die Freigabekomponente kann dabei eine Schnittstelle zu einem Computer des Nutzers, insbesondere zu dem Computer, auf dem auch das digitale Nutzer-Wallet ausgeführt wird, etwa zu einem Smartphone, aufweisen. Auf diesem Computer oder Smartphone kann die Freigabekomponente eine entsprechende Benutzeroberfläche zur Interaktion mit dem Nutzer aufweisen. Mittels der Freigabekomponente kann vorgesehen sein, dass der Nutzer die Transaktion, also die Übermittlung der auftragsbezogenen Auftragsanforderung an das digitale Maschine-Wallet freigibt, bevor diese ausgeführt wird. Auf der Benutzeroberfläche können ihm hierzu die Auftragsdaten bzw. der Produktionsauftrag, die auftragsbezogene Auftragsanforderung und/oder die auftragsbezogene Auftragsberechtigung angezeigt werden.
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Dabei kann vorgesehen sein, dass die Freigabekomponente über eine Identifizierungskomponente verfügt, mittels derer eine Identifizierung des Nutzers als Zugriffsberechtigter des digitalen Nutzer-Wallet überprüft wird. Die Identifizierungskomponente kann beispielsweise einen Programmcode für eine Gesichtserkennung, eine Fingerabdruckerkennung, eine digitale Signatur und/oder eine 2-Faktor-Identifizierung aufweisen.
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Vorgesehen sein kann ferner, dass die Freigabekomponente über eine Bereitstellungskomponente verfügt, die dazu eingerichtet ist, die der auftragsbezogenen Auftragsanforderung entsprechende auftragsbezogene Auftragsberechtigung in dem digitalen Nutzer-Wallet und/oder dem digitalen Maschine-Wallet bereitzustellen, sofern die Auftragsberechtigung in dem digitalen Nutzer-Wallet nicht der auftragsbezogenen Auftragsanforderung entspricht. Die Bereitstellungskomponente kann beispielsweise derart eingerichtet sein, dass sie einen weiteren Nutzer von einer mangelnden bzw. nicht der auftragsbezogenen Auftragsanforderung entsprechenden Auftragsberechtigung für einen aufgegebenen Produktionsauftrag unterrichtet. Auch ist denkbar, dass der Nutzer beim weiteren Nutzer, der beispielsweise ein Vorgesetzter bzw. Nutzer mit höherer bzw. gesteigerter Auftragsberechtigung in seinem digitalen Nutzer-Wallet ausgestattet sein kann, mittels der Bereitstellungskomponente eine erhöhte Auftragsberechtigung erbittet. Bei Zustimmung des weiteren Nutzers kann dann die Auftragsberechtigung des digitalen Nutzer-Wallets des Nutzers, der diese erbeten hat, gesteigert werden. Hierzu kann die Bereitstellungskomponente selbst beispielsweise mit den digitalen Nutzer-Wallets verbunden sein und eine entsprechende Steigerung durch eine Transaktion vom digitalen Nutzer-Wallet des weiteren Nutzers, also etwa des Vorgesetzten, an das digitale Nutzer-Wallet des Nutzers vornehmen.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die eingangs erwähnte Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Steuerung von Produktionsprozessen zur Produktion von Bauteilen in einem System gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
- (a) Annehmen eines Produktionsauftrags von einem Nutzer der Maschine mittels der digitalen Plattform,
- (b) Übermitteln des angenommenen Produktionsauftrags an die Steuerungskomponente,
- (c) Übermitteln einer auftragsbezogenen Auftragsanforderung für den angenommenen Produktionsauftrag von der digitalen Plattform an das digitale Nutzer-Wallet des Nutzers,
- (d) Übermitteln einer zu der auftragsbezogenen Auftragsanforderung korrespondierenden Auftragsberechtigung, insbesondere mittels des digitalen Nutzer-Wallets des Nutzers, an das digitale Maschine-Wallet,
- (e) Empfangen der auftragsbezogenen Auftragsberechtigung von dem digitalen Maschine-Wallet, und
- (f) Steuern des Produktionsprozesses gemäß dem empfangenen Produktionsauftrag in der Maschine mittels der Steuerungskomponente.
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Hierbei kann vorgesehen sein, dass das Verfahren ferner den Schritt eines Ermittelns der auftragsbezogenen Auftragsanforderung auf Basis von zumindest einem für den Produktionsprozess relevanten Produktionsfaktor aufweist. Dies kann mittels der Steuerungskomponente und/oder der digitalen Plattform erfolgen, wie zuvor erläutert worden ist.
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Auch kann vorgesehen sein, dass das Verfahren ferner den Schritt eines Identifizierens des Nutzers als Zugriffsberechtigten des digitalen Nutzer-Wallets aufweist. Dies kann mittels der zuvor erläuterten Identifizierungskomponente erfolgen.
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Schließlich kann auch vorgesehen sein, dass das Verfahren ferner den Schritt eines Bereitstellens der der auftragsbezogenen Auftragsanforderung entsprechenden auftragsbezogenen Auftragsberechtigung in dem digitalen Nutzer-Wallet und/oder dem digitalen Maschine-Wallet aufweist, sofern die Auftragsberechtigung in dem digitalen Nutzer-Wallet nicht der auftragsbezogenen Auftragsanforderung entspricht. Dies kann mittels der zuvor erläuterten Bereitstellungskomponente erfolgen.
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Anhand der beigefügten Zeichnung wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder der Figur hervorgehenden Merkmale können sowohl für sich als auch in den beliebigen verschiedenen Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Anhand der beigefügten Zeichnungen wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Systems; und
- 2 eine schematische Darstellung von Verfahrensschritten eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Elemente mit gleicher Funktion und Wirkungsweise sind in den 1 und 2 jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Wie 1 zeigt, weist das System 1 nach dem dort gezeigten Ausführungsbeispiel eine digitale Plattform 10, eine Steuerungskomponente 20 und ein DLT-Netzwerk 30 auf. In der 1 sind neben dem System 1 zudem auch Nutzer 2, 3 und die Maschine 40 gezeigt, wobei zumindest die Nutzer 2, 3 selbst nicht Teil des Systems 1 sind.
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Die Maschine 40 ist zur Produktion von Bauteilen ausgebildet. Die Bauteile werden im Rahmen von Produktionsprozessen produziert bzw. hergestellt. Für die Steuerung der Produktionsprozesse ist die Steuerungskomponente 20 zuständig. Diese kann als ein Computerprogramm ausgebildet sein, welches auf einem Steuergerät mit einem Prozessor oder einem Computer (nicht gezeigt) ausgeführt wird. Das Steuergerät oder der Computer können sich, entgegen der Darstellung in 1, auch innerhalb der Maschine 40 befinden bzw. Teil der Maschine 40 sein, oder wie 1 zeigt, mittels einer entsprechenden Steuerschnittstelle 41 miteinander verbunden sein. Selbiges gilt für das Computerprogramm, welches auf einem Datenspeicher in dem Steuergerät oder dem Computer abgespeichert sein kann. Die Steuerungskomponente 20 kann alternativ auch in die digitale Plattform 10 eingebettet sein.
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Die digitale Plattform 10 ist ebenfalls ein Computerprogramm, das beispielsweise auf einem Cloud-Server oder einem anderen Computerserver gehostet und ausgeführt werden kann. Die digitale Plattform 10 bietet einen Zugriff für mögliche Nutzer 2, 3 der Maschine 40. Vorliegend ist exemplarisch nur ein Nutzer 2 gezeigt, wobei aber mehr als ein möglicher Nutzer 2 mittels der digitalen Plattform 10 Produktionsaufträge an der digitalen Plattform 10 aufgeben kann, die von der Maschine 40 bearbeitet werden sollen, um Bauteile zu produzieren. Die digitale Plattform 10 ist also eine Plattform zur Aufgabe von Produktionsaufträgen, die von der Maschine 40 ausgeführt werden sollen. Die Produktionsaufträge können dabei Auftragsdaten für die Produktion der Bauteile aufweisen. Die Auftragsdaten definieren das herzustellende Bauteil anhand seiner Elemente, wie beispielsweise Material, Abmaß, Form usw. Entsprechend können die Auftragsdaten beispielsweise Bauteilpläne, technische Skizzen usw. umfassen.
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Der erste Verfahrensschritt 101 in dem zum System 1 nach dem Ausführungsbeispiel von 1 korrespondierenden Verfahren 100 gemäß dem Ausführungsbeispiel in 2 ist entsprechend durch die Annahme eines Produktionsauftrags von einem Nutzer 2, 3, vorliegend dem Nutzer 2 der 1, der Maschine 40 mittels der digitalen Plattform 10 gekennzeichnet. Dieser Verfahrensschritt 101 ist auch in der 1 als Verbindung von dem Nutzer 2 zur digitalen Plattform 10 gezeigt.
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Der zweite Verfahrensschritt 102 des Verfahrens 100 nach 2 besteht in der Übermittlung des angenommenen Produktionsauftrags, insbesondere der darin enthaltenen Auftragsdaten, an die Steuerungskomponente 20. Dazu weist die digitale Plattform 10 eine erste Schnittstelle 12 zur Steuerungskomponente 20 auf.
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Die Steuerungskomponente 20 kann dazu eingerichtet sein, eine entsprechende auftragsbezogene, das heißt auf diesen angenommenen Produktionsauftrag bezogene, Auftragsanforderung zu ermitteln und zurück an die digitale Plattform 10 zu leiten, wozu es die erste Schnittstelle 11 nutzen kann. Alternativ kann auch die digitale Plattform 10 dazu eingerichtet sein, die auftragsbezogene Auftragsanforderung zu ermitteln. Es kann auch vorgesehen sein, dass diese vordefiniert für alle oder bestimmte Produktionsaufträge ist und in der digitalen Plattform 10 hinterlegt ist. Ferner ist es auch möglich, dass die auftragsbezogene Auftragsanforderung auf Basis von zumindest einem für den Produktionsprozess gemäß dem Produktionsauftrag relevanten Produktionsfaktor ermittelt wird. Dies kann von der digitalen Plattform 10 und/oder der Steuerungskomponente 20 aus erfolgen. Als solche Produktionsfaktoren können beispielsweise eine aktuelle Auslastung der Maschine 40, ein Materialbestand des für die Produktion des Bauteils oder der Bauteile gemäß dem Produktionsauftrag notwendigen Materials und/oder eine Uhrzeit bzw. Tageszeit sein.
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Die Ermittlung der auftragsbezogenen Auftragsanforderung erfolgt im Rahmen des dritten Verfahrensschrittes 103. Die Übermittlung der auftragsbezogenen Auftragsanforderung für den angenommenen Produktionsauftrag von der Steuerungskomponente 20 an die digitale Plattform 10 erfolgt im Rahmen des vierten Verfahrensschritts 104. Falls, wie vorstehend erläutert, die digitale Plattform 10 die Ermittlung der auftragsbezogenen Auftragsanforderung übernimmt oder diese vordefiniert ist, kann der vierte Verfahrensschritt 104 auch entfallen.
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Da die Maschine 40 und das von ihr verarbeitete Material sowie die weiteren notwendigen Ressourcen wie Energie und ferner auch ggf. Überwachung, Wartung und dergleichen begrenzte Ressourcen darstellen, muss gewährleistet werden, dass dem Nutzer 2 für die Nutzung der Maschine 40 ein entsprechender Ressourcenverbrauch zugeschrieben wird bzw. eine Priorität für die Nutzung der Maschine 40 geschaffen wird. Dieser zugeschriebene Ressourcenverbrauch bzw. die Priorität können mathematisch betrachtet mittels Kosten ausgedrückt werden. Die auftragsbezogene Auftragsanforderung kann diese Kosten enthalten bzw. in ihrer Höhe bezeichnen, insbesondere durch sie gebildet werden. Neben einer Zuordnung mit einem digitalen Kostenwert bzw. Zahlungsmittel, kommen als Kosten beispielsweise auch Kosten in Form einer Energiebilanz, CO2-Bilanz, Nutzungsdauer, eines Materialverbrauchs usw. in Frage. Entsprechend erfordert der Produktionsauftrag, dass der Nutzer 2 diese Kosten begleicht bzw. auf sich nimmt.
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Das Begleichen der Kosten wird mittels sog. Auftragsberechtigungen in einem DLT-Netzwerk (Distributed-Ledger-Technologie-Netzwerk) 30, also einem Netzwerk, welches auf einer Distributed-Ledger-Technologie basiert, gewährleistet, wie im Folgenden näher erläutert wird. Die gewählte Distributed-Ledger-Technologie kann beispielsweise auf einer Blockchain-Architektur basieren. Die Auftragsberechtigung kann beispielsweise ein Kostenlimit vorsehen bzw. dadurch definiert sein. Das Kostenlimit kann beispielsweise für einzelne Produktionsaufträge, für Produktionsaufträge mit spezifischen Bauteilen oder für die Summe von Produktionsaufträgen an einem Tag, in einer Woche, in einem Monat oder für ein bestimmtes Projekt gelten. Diese Auftragsberechtigung befindet sich in einem sog. digitalen Nutzer-Wallet 31.1, auf das der Nutzer 2 Zugriff hat. Das digitale Nutzer-Wallet 31.1 dieses Nutzers ist mit anderen digitalen Nutzer-Wallets 31.2, 31.3 (lediglich beispielhaft sind hier nur zwei weitere digitale Nutzer-Wallets 31.2, 31.3 gezeigt, selbstverständlich kann die Zahl dieser wesentlich höher sein) und einem digitalen Maschine-Wallet 32 in dem DLT-Netzwerk 30 verknüpft. Die digitalen Wallets 31, 32 bilden sog. Knotenpunkte in dem DLT-Netzwerk 30 und können jeweils auf den eigenen Computern, auch etwa in Form von Smartphones, der entsprechenden Nutzer 2, 3 und der Maschine 40 gespeichert sein. Das DLT-Netzwerk 30 ist insoweit ein dezentrales Netzwerk, welches auf einer Vielzahl von Computern ausgeführt wird.
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Die Auftragsberechtigung des Nutzers 2 mit dem digitalen Nutzer-Wallet 31.1 kann von einem anderen Nutzer, hier beispielsweise dem Nutzer 3, gesteigert werden. So kann der Nutzer 3 aus seinem digitalen Nutzer-Wallet 31.1 seine oder einen Teil seiner Auftragsberechtigung, beispielsweise ein Kostenlimit, abgeben. Dieses Kostenlimit kann beispielsweise durch ein digitales Zahlungsmittel gesetzt werden, welches sich auf den digitalen Nutzer-Wallets 31.1 befindet. Dieses digitale Zahlungsmittel kann mit einer „echten“ Währung ins Verhältnis gesetzt sein, beispielsweise in ein Verhältnis von 1:1. Dann kann zusätzlich zur Produktionssteuerung auch eine Buchhaltung bzw. Abrechnung für das Bauteil vorgenommen werden, was aber zur Produktionssteuerung der Maschine nicht notwendig ist. Der Nutzer 3 kann über höhere Auftragsberechtigungen verfügen als der Nutzer 2, beispielsweise ein Vorgesetzter des Nutzers 2 in einem Produktionsbetrieb bzw. Unternehmen sein, indem die Ressourcen der Maschine 40 effizient verteilt werden bzw. die Maschine 40 Produktionsprozesse auf Basis einer Priorität, die durch die Auftragsberechtigungen der digitalen Nutzer-Wallets 31.1, 31.2, 31.3 festgelegt werden kann, durchführt. Nicht gezeigte weitere Maschinen 40 können über die Steuerungskomponente 20 oder diesen weiteren Maschinen 40 zugeordnete weitere Steuerungskomponente 20 ebenfalls in das System 1 eingebunden sein. Auch diesen weiteren Maschinen 40 können digitale Maschine-Wallets 32 zugeordnet sein, die in demselben DLT-Netzwerk 30 eingebunden sind.
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Nach dem vierten Verfahrensschritt 104 folgt ein fünfter Verfahrensschritt 105, der in einem Übermitteln der auftragsbezogenen Auftragsanforderung für den angenommenen Produktionsauftrag mittels der ersten Schnittstelle 11 von der digitalen Plattform 10 an das digitale Nutzer-Wallet 31.1 des Nutzers 2 besteht. Die digitale Nutzer-Wallet 31.1 des Nutzers 2 weiß nun, was für eine auftragsbezogene Auftragsanforderung anfällt, also etwa welche Kosten für den aufgegebenen Produktionsauftrag anfallen. Das digitale Nutzer-Wallet 31.1 kann nun die auftragsbezogene Auftragsanforderung mit seiner Auftragsberechtigung abgleichen. Wenn die auftragsbezogene Auftragsanforderung durch die Auftragsberechtigung gedeckt wird, kann das digitale Nutzer-Wallet 31.1 diese mittels des DLT-Netzwerks 30, hier dem Netzwerkzweig 33.1 an das digitale Maschine-Wallet 31.2 übermitteln. Dieser Abgleichschritt des Abgleichens der auftragsbezogenen Auftragsanforderung mit der Auftragsberechtigung erfolgt als sechster Verfahrensschritt 106 in dem Verfahren 100. Alternativ kann er auch auf der digitalen Plattform 10 ablaufen, wozu die digitale Plattform 10 die Auftragsberechtigung von dem digitale Nutzer-Wallet 31.1 erhalten kann. Ferner alternativ kann der sechste Verfahrensschritt 106 in einer Freigabekomponente 50 erfolgen bzw. von dieser durchgeführt werden, wie sie im Folgenden noch näher erläutert wird.
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Der Fall, dass die Auftragsberechtigung die auftragsbezogene Auftragsanforderung deckt, also etwa der Nutzer 2 ein hinreichendes Kostenlimit, hinreichend digitales Zahlungsmittel, hinreichend Material, hinreichend CO2-Emissionsscheine bzw. -berechtigungen zur Erzeugung dieser oder dergleichen in seinem digitalen Nutzer-Wallet 31.1 hat, ist ein erster Fall, der das Verfahren in den linken Zweig zum siebten Verfahrensschritt 107 führt. In dem zweiten Fall, dass die Auftragsberechtigung des digitalen Nutzer-Wallets 31.1 die auftragsbezogene Auftragsanforderung nicht deckt, geht das Verfahren in den Verfahrensschritt 110 über, der später näher erläutert wird.
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Der siebte Verfahrensschritt 107 besteht in der Übermittlung der auf den Produktionsauftrag bezogenen bzw. auftragsbezogenen Auftragsberechtigung, also einer an die auftragsbezogene Auftragsanforderung angepasste Auftragsberechtigung der Auftragsberechtigung des digitalen Nutzer-Wallets 31.1, an das digitale Maschine-Wallet 32 bzw. in dem Empfangen der auftragsbezogenen Auftragsberechtigung von dem digitalen Maschine-Wallet 32. Das etwa in dem digitalen Nutzer-Wallet 31.1 noch zur Verfügung stehende Kostenlimit, das digitale Zahlungsmittel, das zur Verfügung stehende Material oder die zur Verfügung stehenden CO2-Emissionsscheine können sich entsprechend reduzieren. Diese können nun an das digitale Maschine-Wallet 32 mit der auftragsbezogenen Auftragsberechtigung übertragen worden sein. Die anderen Knotenpunkte bzw. digitalen Wallets 31, 32, hier beispielhaft als digitale Nutzer-Wallets 31.2, 31.3 in dem DLT-Netzwerk 30 gezeigt, nehmen von dieser Transaktion (der Übermittlung der auftragsbezogenen Auftragsberechtigung von dem digitalen Nutzer-Wallet 31.1 an das digitale Maschine-Wallet 32) Kenntnis, sodass diese nicht manipulierbar ist.
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In einem dem siebten Verfahrensschritt 107 folgenden achten Verfahrensschritt 108 wird die Steuerungskomponente 20 von dem Empfang der auftragsbezogenen Auftragsberechtigung in Kenntnis gesetzt, nämlich mittels einer dritten Schnittstelle 21 zwischen dem digitalen Maschine-Wallet 32 und der Steuerungskomponente 20. Auf den achten Verfahrensschritt 108 folgt ein neunter Verfahrensschritt 109, bei dem das Steuern des Produktionsprozesses gemäß dem empfangenen Produktionsauftrag in der Maschine mittels der Steuerungskomponente 20 erfolgt. Hier kann nun beispielsweise der empfangene Produktionsauftrag in eine Warteschlange der Produktionsprozesse der Maschine 40 eingereiht werden oder eine bereits erfolgte Einreihung in die Warteschlange bestätigt werden. Es kann auch, sofern die Maschine 40 unmittelbar für den Produktionsprozess verfügbar ist, gleich die Produktion gestartet werden.
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Die Steuerungskomponente 20 kann nun die Auftragsdaten an die Maschine 40 weitergeben oder den Produktionsprozess in der Maschine 40 anhand der Auftragsdaten selbst steuern.
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Wie bereits erwähnt worden ist, kann das System 1 ferner über eine Freigabekomponente 50 verfügen, die ebenfalls als ein Computerprogramm ausgebildet sein kann. Dieses kann auf einem Computer eines Servers, etwa eines Cloud-Servers, ausgeführt werden. Die Freigabekomponente 50 kann dabei eine Schnittstelle zu einem Computer des Nutzers 2, insbesondere zu dem Computer, auf dem auch das digitale Nutzer-Wallet 31.1 ausgeführt wird, etwa zu einem Smartphone, aufweisen. Auf diesem Computer oder Smartphone kann die Freigabekomponente 50 eine entsprechende Benutzeroberfläche zur Interaktion mit dem Nutzer 2 aufweisen. Mittels der Freigabekomponente 50 kann vorgesehen sein, dass der Nutzer 2 die Transaktion, also den siebten Verfahrensschritt 107, freigibt, bevor dieser durchgeführt wird. Auf der Benutzeroberfläche können ihm hierzu die Auftragsdaten bzw. der Produktionsauftrag, die auftragsbezogene Auftragsanforderung und/oder die auftragsbezogene Auftragsberechtigung angezeigt werden.
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Ferner kann die Freigabekomponente 50 eine Identifizierungskomponente 51 aufweisen, die es erlaubt, dass der Nutzer 2 sich als Zugriffsberechtigter bzw. Eigentümer des digitalen Nutzer-Wallets 31.1 und als berechtigt zur Durchführung der Transaktion identifiziert. Die Identifizierungskomponente 51 kann beispielsweise einen Programmcode für eine Gesichtserkennung, eine Fingerabdruckerkennung, eine digitale Signatur und/oder eine 2-Faktor-Identifizierung aufweisen.
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Wenn der zweite Fall eintritt, dass die Auftragsberechtigung des Nutzers 2 gemäß seinem digitalen Nutzer-Wallet 31.1 nicht der notwendigen auftragsbezogenen Auftragsberechtigung bzw. der auftragsbezogenen Auftragsanforderung entspricht, dann kann der bereits zuvor erwähnte Fall einer Anforderung einer gesteigerten Auftragsberechtigung dennoch schlussendlich eine Produktion des Bauteils in der Maschine 40 bewirken. Dazu muss ein anderes digitales Nutzer-Wallet 31.2, 31.3, hier etwa das des Nutzers 3 als Vorgesetzten des Nutzers 2, die Auftragsberechtigung des digitalen Nutzer-Wallets 31.2 des Nutzers 2 steigern bzw. erhöhen, also etwa das Kostenlimit heraufsetzen.
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Dazu kann die Freigabekomponente 50 beispielsweise über eine Bereitstellungskomponente 52 verfügen. Diese kann beispielsweise derart eingerichtet sein, dass sie den Nutzer 3 von der mangelnden Auftragsberechtigung für einen aufgegebenen Produktionsauftrag unterrichtet. Auch ist denkbar, dass der Nutzer 2 beim Nutzer 3 mittels der Bereitstellungskomponente 52 eine gesteigerte Auftragsberechtigung anfragen kann. Bei Zustimmung des Nutzers 3 kann dann die Auftragsberechtigung des digitalen Nutzer-Wallets 31.1 gesteigert werden. Hierzu kann die Bereitstellungskomponente 52 selbst beispielsweise mit den digitalen Nutzer-Wallets 31.1, 31.3 verbunden sein und eine entsprechende Steigerung durch eine Transaktion vom digitalen Nutzer-Wallet 31.3 an das digitale Nutzer-Wallet 31.1 vornehmen. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass der Nutzer 3 selbst die Transaktion mittels des digitalen Nutzer-Wallets 31.3 vornimmt. Dies ist als Verfahrensschritt 110 in der 1 kenntlich gemacht. Im Anschluss hieran kann das Verfahren auch bei dem zweiten Fall mit dem siebten Verfahrensschritt 107 fortgesetzt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- System
- 2, 3
- Nutzer
- 10
- digitale Plattform
- 11
- erste Schnittstelle
- 12
- zweite Schnittstelle
- 20
- Steuerungskomponente
- 21
- dritte Schnittstelle
- 30
- DLT-Netzwerk
- 31
- digitales Nutzer-Wallet
- 32
- digitales Maschine-Wallet
- 33
- Netzwerkzweig
- 40
- Maschine
- 41
- Steuerschnittstelle
- 50
- Freigabekomponente
- 51
- Identifizierungskomponente
- 52
- Bereitstellungskomponente
- 100
- Verfahren
- 101
- erster Verfahrensschritt
- 102
- zweiter Verfahrensschritt
- 103
- dritter Verfahrensschritt
- 104
- vierter Verfahrensschritt
- 105
- fünfter Verfahrensschritt
- 106
- sechster Verfahrensschritt
- 107
- siebter Verfahrensschritt
- 108
- achter Verfahrensschritt
- 109
- neunter Verfahrensschritt
- 110
- zehnter Verfahrensschritt