DE102016107072A1 - Verfahren zur automatischen Finanzierung von Rechnungen - Google Patents

Verfahren zur automatischen Finanzierung von Rechnungen Download PDF

Info

Publication number
DE102016107072A1
DE102016107072A1 DE102016107072.6A DE102016107072A DE102016107072A1 DE 102016107072 A1 DE102016107072 A1 DE 102016107072A1 DE 102016107072 A DE102016107072 A DE 102016107072A DE 102016107072 A1 DE102016107072 A1 DE 102016107072A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
financier
financing
invoice
buyer
seller
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE102016107072.6A
Other languages
English (en)
Inventor
Matthew Hatton
Eckehard Stolz
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Traxpay De GmbH
Original Assignee
Traxpay AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Traxpay AG filed Critical Traxpay AG
Priority to DE102016107072.6A priority Critical patent/DE102016107072A1/de
Priority to US16/093,876 priority patent/US20190108560A1/en
Priority to PCT/EP2017/057901 priority patent/WO2017178269A1/de
Priority to CN201780023283.3A priority patent/CN109074610A/zh
Priority to EP17717342.4A priority patent/EP3443529A1/de
Publication of DE102016107072A1 publication Critical patent/DE102016107072A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Images

Classifications

    • GPHYSICS
    • G06COMPUTING; CALCULATING OR COUNTING
    • G06QINFORMATION AND COMMUNICATION TECHNOLOGY [ICT] SPECIALLY ADAPTED FOR ADMINISTRATIVE, COMMERCIAL, FINANCIAL, MANAGERIAL OR SUPERVISORY PURPOSES; SYSTEMS OR METHODS SPECIALLY ADAPTED FOR ADMINISTRATIVE, COMMERCIAL, FINANCIAL, MANAGERIAL OR SUPERVISORY PURPOSES, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • G06Q30/00Commerce
    • G06Q30/04Billing or invoicing
    • GPHYSICS
    • G06COMPUTING; CALCULATING OR COUNTING
    • G06FELECTRIC DIGITAL DATA PROCESSING
    • G06F16/00Information retrieval; Database structures therefor; File system structures therefor
    • G06F16/20Information retrieval; Database structures therefor; File system structures therefor of structured data, e.g. relational data
    • G06F16/22Indexing; Data structures therefor; Storage structures
    • GPHYSICS
    • G06COMPUTING; CALCULATING OR COUNTING
    • G06QINFORMATION AND COMMUNICATION TECHNOLOGY [ICT] SPECIALLY ADAPTED FOR ADMINISTRATIVE, COMMERCIAL, FINANCIAL, MANAGERIAL OR SUPERVISORY PURPOSES; SYSTEMS OR METHODS SPECIALLY ADAPTED FOR ADMINISTRATIVE, COMMERCIAL, FINANCIAL, MANAGERIAL OR SUPERVISORY PURPOSES, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • G06Q30/00Commerce
    • G06Q30/02Marketing; Price estimation or determination; Fundraising
    • G06Q30/0207Discounts or incentives, e.g. coupons or rebates
    • G06Q30/0215Including financial accounts
    • GPHYSICS
    • G06COMPUTING; CALCULATING OR COUNTING
    • G06QINFORMATION AND COMMUNICATION TECHNOLOGY [ICT] SPECIALLY ADAPTED FOR ADMINISTRATIVE, COMMERCIAL, FINANCIAL, MANAGERIAL OR SUPERVISORY PURPOSES; SYSTEMS OR METHODS SPECIALLY ADAPTED FOR ADMINISTRATIVE, COMMERCIAL, FINANCIAL, MANAGERIAL OR SUPERVISORY PURPOSES, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • G06Q40/00Finance; Insurance; Tax strategies; Processing of corporate or income taxes
    • GPHYSICS
    • G06COMPUTING; CALCULATING OR COUNTING
    • G06QINFORMATION AND COMMUNICATION TECHNOLOGY [ICT] SPECIALLY ADAPTED FOR ADMINISTRATIVE, COMMERCIAL, FINANCIAL, MANAGERIAL OR SUPERVISORY PURPOSES; SYSTEMS OR METHODS SPECIALLY ADAPTED FOR ADMINISTRATIVE, COMMERCIAL, FINANCIAL, MANAGERIAL OR SUPERVISORY PURPOSES, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • G06Q40/00Finance; Insurance; Tax strategies; Processing of corporate or income taxes
    • G06Q40/03Credit; Loans; Processing thereof

Landscapes

  • Business, Economics & Management (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Accounting & Taxation (AREA)
  • Finance (AREA)
  • Development Economics (AREA)
  • Theoretical Computer Science (AREA)
  • Strategic Management (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • General Business, Economics & Management (AREA)
  • Marketing (AREA)
  • Economics (AREA)
  • Technology Law (AREA)
  • Entrepreneurship & Innovation (AREA)
  • Game Theory and Decision Science (AREA)
  • Software Systems (AREA)
  • Data Mining & Analysis (AREA)
  • Databases & Information Systems (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Financial Or Insurance-Related Operations Such As Payment And Settlement (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Computer-implementiertes Verfahren zur automatischen Finanzierung von Rechnungen zwischen einem Käufer und einem Verkäufer durch wenigstens einen Finanzier mit einer Verwaltungsplattform, wobei die Verwaltungsplattform wenigstens eine Datenbank und wenigstens eine Auswerteeinheit aufweist. In der wenigstens einen Datenbank sind dabei für den wenigstens einen Finanzier pauschale Finanzierungsangebote zur Finanzierung von Rechnungen, sowie Zielwerte für betriebswirtschaftliche Kennzahlen von wenigstens dem Verkäufer und/oder Käufer gespeichert. Das Verfahren weist dabei das Empfangen einer Rechnung von dem Käufer und/oder dem Verkäufer durch die Verwaltungsplattform, wobei die Rechnung wenigstens eine Rechnungsinformation enthält, das Ermitteln wenigstens eines potentiellen Finanziers für die Rechnung durch Abgleichen der wenigstens einen Rechnungsinformation der Rechnung mit den in der Datenbank der Verwaltungsplattform hinterlegten pauschalen Finanzierungsangeboten des wenigstens einen Finanziers und den Zielwerten für betriebswirtschaftliche Kennzahlen des Verkäufers und/oder Käufers durch die Auswerteeinheit, wenn wenigstens zwei potentielle Finanziers ermittelt wurden, das Ermitteln eines besten Finanziers, dessen pauschales Finanzierungsangebot den Zielwerten für betriebswirtschaftliche Kennzahlen des Verkäufers und/oder Käufers am besten entspricht durch die Auswerteeinheit, das automatische Kontrahieren der Finanzierung der Rechnung durch den ermittelten Finanzier durch die Vermittlungsplattform, und das Überweisen des Rechnungsbetrags von dem Finanzier an den Verkäufer auf. Eine anschließende Zahlung des Käufers an den Verkäufer zur Begleichung der Rechnung wird dann durch die Verwaltungsplattform bei erfolgter Finanzierung der Rechnung durch einen Finanzier an den Finanzier umgeleitet.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatischen Finanzierung von Rechnungen gemäß Anspruch 1, sowie eine entsprechende Verwaltungsplattform nach Anspruch 16 und ein entsprechendes Computerprogrammprodukt nach Anspruch 17.
  • Bei Bereitstellung einer Dienstleistung oder Lieferung einer Ware an einen Käufer durch einen Verkäufer wird üblicherweise durch den Verkäufer eine Rechnung an den Käufer übermittelt. Darin werden meist Zeiträume definiert, innerhalb derer eine Rechnung ausgeglichen werden muss. Ab dem Zeitpunkt der Rechnungserstellung stehen sich jedoch seitens des Käufers und seitens des Verkäufers gegenseitige Interessen gegenüber. Der Käufer wird üblicherweise versuchen, eine Rechnung so spät wie möglich zu bezahlen, um möglichst lange das entsprechende Kapitel für anderweitige Investitionen verfügbar zu halten. Der Verkäufer ist hingegen an einer möglichst zeitigen Begleichung einer Rechnung interessiert, da er seinerseits die entsprechenden finanziellen Mittel zur Verfügung haben möchte, um weitere Investitionen zu tätigen. Der Verkäufer versucht dabei häufig einen Anreiz für eine möglichst schnelle Zahlung von Rechnungen zu schaffen, indem er einen Preisnachlass gewährt, wenn die Rechnung innerhalb einer verkürzten Frist beglichen wird. Dies ist auch unter dem Begriff „Skonto“ bekannt.
  • Die hierdurch möglichen Preisnachlässe bleiben jedoch häufig ungenutzt. Entweder, weil ein Käufer kein Interesse an einem Preisnachlass hat, da aus betriebswirtschaftlichen Gründen eine Verzögerung der Rechnung rentabler ist, oder weil die entsprechende Finanzverwaltung eines Käufers schlicht nicht in der Lage ist, eine Rechnung so schnell zu verarbeiten, dass ein angebotener Skonto genutzt werden könnte. Eine hierbei mitunter genutzte Lösung besteht in der Inanspruchnahme einer Finanzierung der Rechnung durch einen Finanzier. Dabei werden üblicherweise Finanzierungsangebote in Anspruch genommen, welche pauschal für einen bestimmten Betrag eine bestimmte Verzinsung verlangen. Diese Angebote sind jedoch in aller Regel nicht auf die spezifische betriebswirtschaftliche Situation von Käufer und Verkäufer zugeschnitten, sondern es handelt sich vielmehr um feste, vordefinierte Finanzierungsmodelle. Ferner verursacht die Inanspruchnahme einer Finanzierung seitens des Käufers und/oder Verkäufers oftmals einen hohen Buchhaltungsaufwand, welcher insbesondere die Finanzierung kleinerer Rechnungsbeträge nicht wirtschaftlich macht. Bislang existiert hierbei kein zufrieden stellendes Modell, welches sowohl die Interessen des Käufers, als auch die Interessen des Verkäufers bedient.
  • Der vorliegenden Anmeldung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten Nachteile des Standes der Technik zu überwinden und ein verbessertes, automatisiertes Verfahren zur Abwicklung von Finanzierungen von Rechnungen zu schaffen.
  • Hauptmerkmale der Erfindung sind in Anspruch 1, sowie in Anspruch 16 und 17 angegeben. Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 15.
  • In einem ersten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein computer-implementiertes Verfahren zur automatischen Finanzierung von Rechnungen zwischen einem Käufer und einem Verkäufer durch wenigstens einen Finanzier mit einer Verwaltungsplattform, wobei die Verwaltungsplattform wenigstens eine Datenbank und wenigstens eine Auswerteeinheit aufweist. In der wenigstens einen Datenbank sind dabei für den wenigstens einen Finanzier pauschale Finanzierungsangebote zur Finanzierung von Rechnungen, sowie Zielwerte für betriebswirtschaftliche Kennzahlen von wenigstens dem Verkäufer und/oder dem Käufer gespeichert. Das Verfahren weist nun die nachfolgend beschriebenen Schritte auf.
  • Zunächst wird durch die Verwaltungsplattform eine Rechnung von dem Käufer und/oder dem Verkäufer empfangen, wobei die Rechnung wenigstens eine Rechnungsinformation enthält.
  • Anschließend ermittelt die Auswerteeinheit wenigstens einen potentiellen Finanzier für die empfangene Rechnung durch Abgleichen der wenigstens einen Rechnungsinformation der Rechnung mit den in der Datenbank der Verwaltungsplattform hinterlegten pauschalen Finanzierungsangeboten des wenigstens einen Finanziers und den Zielwerten für betriebswirtschaftliche Kennzahlen des Verkäufers und/oder des Käufers.
  • Wenn dabei wenigstens zwei potentielle Finanziers ermittelt werden, wird anschließend durch die Auswerteeinheit ein bester Finanzier ermittelt, dessen pauschales Finanzierungsangebot den Zielwerten für betriebswirtschaftliche Kennzahlen des Verkäufers und/oder Käufers am besten entspricht. Die Finanzierung der Rechnung durch den so ermittelten besten Finanzier wird dann automatisch durch die Vermittlungsplattform kontrahiert und der Rechnungsbetrag von dem Finanzier an den Verkäufer überwiesen. Eine anschließende Zahlung des Käufers an den Verkäufer zur Begleichung der Rechnung wird dann durch die Verwaltungsplattform bei erfolgter Finanzierung der Rechnung durch einen Finanzier an den Finanzier umgeleitet.
  • Bei der „Verwaltungsplattform“ kann es sich beispielsweise um ein Server-Computersystem handeln, auf dem ein entsprechendes Programm aufgespielt ist, welches das beschriebene Verfahren durchführen kann. In diesem Fall kann es sich bei der „Datenbank“ um ein in dem Computersystem installierten oder mit dem Computersystem verbundenen Datenspeicher, wie beispielsweise eine Festplatte handeln. Die „Auswerteeinheit“ kann in diesem Fall beispielsweise durch einen oder mehrere Ein- oder Mehrkernprozessoren gebildet werden. In dieser Ausführung weist die Verwaltungsplattform vorzugsweise ferner wenigstens eine Kommunikationsschnittstelle auf, über die die Verwaltungsplattform mit weiteren Computersystem bzw. einem Netzwerk von Computersystemen kommunizieren kann. Beispielsweise kann es sich bei diesem Netzwerk um das Internet handeln. Die Verwaltungsplattform kann jedoch auch teilweise oder vollständig virtuell im Sinne des Cloud-Computings in einem dezentralen Rechensystem ausgeführt sein.
  • Die Kommunikationsschnittstelle dient dabei vorzugsweise der Kommunikation der Verwaltungsplattform mit den Computersystemen, welche jeweils auf Seiten des Käufers und des Verkäufers mit der Erstellung und Verwaltung von Rechnungen betraut sind. Die Bezeichnungen „Käufer“ und „Verkäufer“ sind dabei in einem üblichen Sinne zu verstehen. Beispielsweise handelt es sich bei dem Verkäufer um den Hersteller und/oder Vertrieb einer bestimmten Handelsware, während der Käufer der entsprechende Abnehmer der Ware ist. Käufer und Verkäufer sind dabei in der Lage über ihre jeweiligen Computersysteme Rechnungen an die Verwaltungsplattform zu übermitteln. Ferner können Käufer und Verkäufer in der Datenbank der Verwaltungsplattform Zielwerte für ihre Betriebswirtschaftlichen Kennzahlen hinterlegen.
  • Bei den Zielwerten für betriebswirtschaftliche Kennzahlen handelt es sich beispielsweise um Zahlungsziele bei Rechnungen, eine erwünschte Verzinsung von Kapitel, eine zu erzielende Liquidität, oder ähnliches. Dabei kann beispielsweise eine zu erreichende Liquidität auch mit einem Datum verknüpft sein, zu dem die benannte Liquidität vorliegen soll. Durch einen Verkäufer kann dabei insbesondere auch definiert werden, inwieweit ein Verkäufer bei ausstehenden Rechnungsbeträgen bereit ist, bei frühzeitiger Begleichung der Rechnung einen Preisnachlass (Skonto) zu gewähren. Dabei kann beispielweise definiert werden, dass bei eine Bezahlung innerhalb von 1 Woche 5% Preisnachlass gewährt werden, innerhalb von 2 Wochen noch 3% und ab zwei Wochen der volle Rechnungsbetrag beglichen werden muss.
  • Auch wenn vorstehend zumeist von einem Käufer und einem Verkäufer die Rede ist, können bei der Verwaltungsplattform die Zielwerte einer Vielzahl von Käufern und Verkäufern hinterlegt sein. Dabei handelt es sich bei den in der Datenbank gespeicherten Zielwerten für betriebswirtschaftliche Kennzahlen nicht zwingend um festgeschriebene Werte. Vielmehr können durch einen Käufer und/oder einen Verkäufer die definierten Zielwerte jederzeit dynamisch an die betriebswirtschaftliche Situation des Käufers/Verkäufers angepasst werden. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass vor einem Quartalsende bestimmte Kennzahlen optimiert werden sollen. Nach dem Quartalsende können hingegen andere Kennzahlen an Relevanz gewinnen, sodass die hinterlegten Zielwerte angepasst werden. Ferner kann es auch vorkommen, dass ein Käufer eine große Lieferung bestellt und sich kurzfristig entscheidet, dass er das hohe Skonto seines Lieferanten nutzen will. Neben einer manuellen Eingabe bzw. Veränderung von Zielwerten könnte auch vorgesehen sein, dass Käufer und Verkäufer in den gespeicherten Zielwerten eine Dynamik einprogrammieren. Beispielsweise kann so definiert werden, dass ein gespeicherter Zielwert über einen bestimmten Zeitraum um einen bestimmten angehoben werden soll. Weiter können auch unterschiedliche Zielwerte für bestimmte Zeitabschnitte definiert werden. So können Käufer und Verkäufer beispielsweise für die Vorweihnachtsaison andere Zielwerte vorsehen als für den Rest des Jahres.
  • Neben Käufern und Verkäufern sind bei der Verwaltungsplattform einer oder mehrere Finanziers registriert. Unter einem „Finanzier“ kann dabei ein Geldgeber verstanden werden, beispielsweise verkörpert durch eine Bank, ein Unternehmen, oder auch eine Privatperson. Die Finanziers hinterlegen in der Datenbank der Verwaltungsplattform pauschale Finanzierungsangebote. Beispielsweise kann ein solches pauschales Finanzierungsangebot beinhalten, dass ein bestimmter Finanzier bereit ist, eine bestimmte Zahl von Rechnungen bis zu einem bestimmten Rechnungsbetrag kurzfristig stellvertretend für den eigentlichen Schuldner (den Käufer) zu begleichen. Ein Finanzierungsangebot kann dabei noch eine Vielzahl weiterer Randbedingungen für eine Finanzierung beinhalten – hierauf wird jedoch später eingegangen. Mit einem Finanzierungsangebot ist dabei eine Berechtigung der Verwaltungsplattform verknüpft, bei Auffinden einer Rechnung, welche sich mit dem Finanzierungsangebot deckt, automatisch eine Finanzierung der Rechnung durch den Finanzier zu kontrahieren.
  • Wird eine Rechnung von dem Verkäufer und/oder Käufer an die Verwaltungsplattform übermittelt, wird die Rechnung zunächst durch die Auswerteeinheit bezüglich ihres Inhalts analysiert. Üblicherweise sind in einer Rechnung dabei wenigstens ein Käufer und ein Verkäufer, sowie ein von dem Käufer an den Verkäufer zu zahlender Geldbetrag sowie die Standard-Zahlungsbedingungen (Zahlungsziel, eventuell Skonto) als Rechnungsinformation definiert. Die Auswerteeinheit ist nun ferner dazu ausgebildet, die so ermittelten Rechnungsinformationen zumindest mit den in der Datenbank hinterlegten Zielwerten für die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen des Verkäufers und den pauschalen Finanzierungsangeboten der Finanziers abzugleichen, um einen oder mehrere potentielle Finanziers für die Rechnung zu bestimmen. Hierzu wird nachfolgend ein kurzes Beispiel beschrieben.
  • Die Rechnung bezeichnet einen zu bezahlenden Betrag von 10.000€. Ferner hat der Verkäufer in seinen Zielwerten festgelegt, dass er bei Zahlung einer Rechnung innerhalb von 2 Wochen bereit ist, einen Skonto von 3% des Rechnungsbetrages zu gewähren. In der Datenbank sind ferner drei Finanzierungsangebote hinterlegt. Ein erstes Angebot beschreibt dabei, dass Rechnungen bis zu einem Betrag von 8.000€ bei einer Rendite von mindestens 2% finanziert werden sollen. Ein zweites Angebot beschreibt, dass Rechnungen bis zu einem Betrag von 20.000€ und einer Rendite von wenigstens 4% finanziert werden, während ein drittes Finanzierungsangebot Rechnungen bis 15.000€ finanziert, wenn die Rendite wenigstens 2% beträgt.
  • Bei dem Abgleich der Rechnungsinformation mit den Finanzierungsangeboten und den Zielwerten des Verkäufers scheidet das erste Finanzierungsangebot aus, da der Rechnungsbetrag den Finanzierungsrahmen übersteigt. Das zweite Finanzierungsangebot scheidet ebenfalls aus, da zwar der Finanzierungsrahmen ausreichend ist, der Finanzier jedoch eine höhere Mindestrendite fordert, als der Verkäufer zu gewähren bereit ist. Einzig das dritte Finanzierungsangebot entspricht den Anforderungen, welche durch die Rechnungsinformation und die Zielwerte des Verkäufers definiert werden.
  • Die Verwaltungsplattform kontrahiert dann automatisch die Finanzierung der Rechnung durch den Finanzier, welcher das dritte Finanzierungsangebot in der Datenbank hinterlegt hat. Anschließend wird der fällige Rechnungsbetrag kurzfristig von dem Finanzier an den Verkäufer abzüglich des Skontos von in diesem Fall 2% des Rechnungsbetrags überwiesen. Dabei ist zu beachten, dass nicht der von dem Verkäufer eingeräumte, maximal mögliche Skonto-Wert verwendet wird, sondern der Wert, welcher von einem Finanzier angeboten wird.
  • Die Rechnung ist somit auf Seiten des Verkäufers beglichen. Weist im weiteren Verlauf der eigentliche Käufer die Zahlung des fälligen Rechnungsbetrags über die Verwaltungsplattform an, registriert die Verwaltungsplattform beispielsweise anhand der Rechnungsnummer, dass es sich um eine finanzierte Rechnung handelt. Die von dem Käufer geleistete Zahlung wird dann an den Finanzier, welcher die Finanzierung der Rechnung geleistet hat, umgeleitet.
  • Wäre in oben beschriebenem Beispiel noch ein viertes Finanzierungsangebot in der Datenbank hinterlegt, welches beispielsweise eine Finanzierung für Rechnungen bis 12.000€ bei einer Rendite von wenigstens 1% beschreibt, wären sowohl der Finanzier des dritten Finanzierungsangebots als auch der Finanzier des vierten Finanzierungsangebots als potentielle Finanziers in Frage gekommen. Da jedoch das vierte Finanzierungsangebot den Zielwerten des Verkäufers am ehesten entspricht, da es den geringsten Verlust bedeutet, würde in diesem Fall durch die Verwaltungsplattform die Finanzierung mit dem Finanzier des vierten Finanzierungsangebots kontrahiert. Je nachdem, welche Zielwerte durch einen Verkäufer definiert und welche Finanzierungsangebote in der Datenbank hinterlegt sind, kann es erfindungsgemäß auch vorgesehen sein, dass eine einzelne Rechnung durch eine Mehrzahl von Finanziers finanziert wird. Die stückweise Begleichung der Rechnung durch die Mehrzahl von Finanziers würde dann durch die Verwaltungsplattform koordiniert.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren hat dabei im Wesentlichen zunächst zwei Vorteile. Zum einen verfügt der Verkäufer innerhalb kurzer Zeit über die ausstehenden Geldmittel, sodass durch den Verkäufer weitere Investitionen getätigt werden können. Gleichzeitig kann ein Finanzier die von dem Verkäufer gewährten Preisnachlässe bei kurzfristiger Zahlung nutzen, indem er beispielsweise überschüssiges Kapitel zur Begleichung der ausstehenden Rechnung investiert. Dabei muss der Finanzier im Allgemeinen aufgrund des gewährten Skontos weniger Geld in die Begleichung der Rechnung investieren, als er später bei einem Ausgleich der Rechnung durch den Käufer wieder zurückerhält. Effektiv ergibt sich als ein Gewinn für den Finanzier. Die Verwaltungsplattform ist dabei ferner dazu ausgebildet, für einen Verkäufer aus den verfügbaren Finanzierungsangeboten, jenes Finanzierungsangebot herauszusuchen, welches den Zielwerten für seine betriebswirtschaftlichen Kennzahlen am besten entspricht. Dabei muss es sich nicht zwingend um das Finanzierungsangebot handeln, welches den geringsten Skonto einfordert. Vielmehr kann auch ein Finanzierungsangebot passend sein, dessen gefordertes Skonto zwar nicht das geringste verglichen mit weiteren Finanzierungsangeboten ist, dessen Finanzierung jedoch eine bestimmte Liquidität zu einem bestimmten Zeitpunkt garantiert. Das beschriebene Verfahren läuft dabei ferner vollständig automatisch durch eine entsprechende programmierte Verwaltungsplattform ab, sodass ein zusätzlicher Buchhaltungsaufwand nicht entsteht.
  • Ein weiterer möglicher Vorteil des Verfahrens wird an einem weiteren Beispiel gut erkennbar. Bei der Verwaltungsplattform ist beispielsweise eine Rechnung eingegangen, welche für einen bestimmten Rechnungsbetrag in den Rechnungsinformationen übliche Skontobedingungen definiert, wie bspw. 2% Skonto bei einer Bezahlung innerhalb von 14 Tagen und Fälligkeit des vollständigen Rechnungsbetrags nach 30 Tagen. Dabei kann es durchaus möglich sein, dass der Verkäufer in der Datenbank der Verwaltungsplattform keine Zielwerte für betriebswirtschaftliche Kenngrößen definiert hat, der Käufer jedoch festgelegt hat, dass er Zahlungsfristen möglichst lange herauszögern möchte. In diesem Fall kann ein passendes Finanzierungsangebot beispielsweise darin bestehen, dass ein Finanzier die Bezahlung der Rechnung innerhalb der Frist von 14 Tagen unter Beanspruchung des angebotenen Skonto leistet, jedoch ein Ausgleich der Finanzierung durch den Käufer erst nach 90 Tagen erfolgen muss. Effektiv bedient demnach die Finanzierung hauptsächlich die Anforderungen des Käufers nach einer Verlängerung des Zahlungsziels, sodass der Käufer sein Umlaufkapital verbessern kann. Somit kann durch das erfindungsgemäße Verfahren mittels einer automatisierten Finanzierung auch eine Verbesserung der betriebswirtschaftlichen Kennzahl eines Käufers realisiert werden.
  • Dabei ist zu beachten, dass nicht nur die Finanzierung von Rechnungen über die Verwaltungsplattform abgewickelt wird, sondern dass auch Rechnungen, für die kein passendes Finanzierungsangebot gefunden werden kann, über die Verwaltungsplattform abgewickelt werden. Dabei können beispielsweise durch einen Käufer bei der Zahlung eines Rechnungsbetrags an den Verkäufer der Zahlungsanweisung zusätzliche Zahlungsinformationen angefügt werden, welche beispielsweise anzeigen, wenn durch den Käufer ein Skonto in Anspruch genommen wird, oder ob eine Verrechnung eines Rechnungsbetrags mit vorangegangenen Gutschriften erfolgt ist.
  • Auf diese Weise kann die Verbuchung einer Zahlung auf Seiten des Verkäufers leichter und im Idealfall vollständig automatisiert umgesetzt werden. Die Verwaltungsplattform kann dabei ferner dazu ausgebildet sein, die Zahlungsinformationen vor der Weiterleitung einer Zahlung an den Verkäufer auszulesen und die so erhaltenen Informationen beispielsweise für eine Bewertung nachfolgender Rechnungen oder zur Erstellung einer Rechnungshistorie zu verwenden.
  • Neben einem reinen Rechnungsbetrag kann eine Rechnungsinformation dabei nach einer Ausführungsform eine Information aufweisen, welche die Rechnung selbst, das Umfeld der Rechnung und/oder eine Historie der Rechnung bezeichnet. Eine Information, welche die Rechnung selbst bezeichnet, ist dabei beispielsweise der Käufer, der Verkäufer, der zu zahlende Rechnungsbetrag, Zahlungsbedingungen, die durch die Rechnung zu bezahlende Ware oder ein Status der Rechnung, beispielsweise, ob die Rechnung vom Käufer oder Verkäufer eingestellt wurde, ob die Rechnung genehmigt wurde oder verweigert wurde, oder ähnliches. Eine Information, welche das Umfeld einer Rechnung beschreibt, ist beispielsweise das Land in dem der Käufer oder Verkäufer seinen Geschäftssitz hat, die bestellende Abteilung des Käufers, oder ähnliches. Informationen zur Historie sind beispielsweise die Anzahl ähnlicher Rechnungen in der Vergangenheit, die Anzahl ähnlicher Rechnungen von anderen Verkäufern oder der Anteil an Rechnungen eines Käufers oder Verkäufers, bei dem es in der Vergangenheit zu Problemen, beispielsweise durch Zahlungsausfälle, Reklamationen oder verspätete Zahlung gekommen ist.
  • Diese weiteren Informationen können nach einer bevorzugten Ausführungsform von der Auswerteeinheit dazu genutzt werden, für eine empfangene Rechnung aus den Rechnungsinformationen einen Risikowert zu bestimmen, wobei der Risikowert die Wahrscheinlichkeit dafür bestimmt, dass eine Rechnung durch einen Käufer pünktlich beglichen wird. Geht aus den Rechnungsinformationen beispielsweise hervor, dass eine Rechnung von Käufer und Verkäufer genehmigt wurde und es in der Vergangenheit schon eine Vielzahl von Rechnungen zwischen diesem Käufer und Verkäufer gegeben hat, die allesamt ohne jegliche Probleme abgewickelt wurden, kann der Rechnung ein niedriger Risikowert zugeordnet werden. Geht hingegen aus den Rechnungsinformationen hervor, dass ein Käufer eine Rechnung bislang nicht akzeptiert hat, oder dass es in der Vergangenheit schon Probleme mit diesem Käufer gab, wird der Rechnung durch die Auswerteeinheit ein hoher Risikowert zugeordnet. Die so ermittelten Risikowerte für Rechnungen können wiederum durch Finanziers genutzt werden, um abzuschätzen, ob bzw. in welchem Ausmaß eine Finanzierung mit einem Ausfallrisiko behaftet ist. Beispielsweise kann ein Finanzier dabei entscheiden, dass er Rechnungen mit einem hohen Risiko nur dann finanziert, wenn die zu erwartende Rendite entsprechend hoch ist.
  • Nach Ausführungsformen kann hierzu in den pauschalen Finanzierungsangeboten eines Finanziers eine Obergrenze für Risikowerte von Rechnungen definiert werden, wobei für Rechnungen, deren Risikowert oberhalb der definierten Obergrenze liegt, der entsprechende Finanzier nicht als potentieller Finanzier ermittelt wird und/oder die Rechnung an den Finanzier mit dem zweitbesten pauschalen Finanzierungsangebot vermittelt wird. Die Definition eines maximal zulässigen Risikowertes für eine Finanzierung gibt somit einem Finanzier ein zusätzliches Werkzeug an die Hand, mit dem er die von ihm bereitgestellten Finanzierungen feiner definieren kann. Dabei kann durch einen Finanzier beispielsweise eine Obergrenze für einen Risikowert auch mit einer zu erzielenden Rendite gekoppelt werden. Beispielsweise kann so festgelegt werden, dass ein Finanzier nur dann eine Rechnung mit hohem Risiko finanzieren möchte, wenn die erzielbare Rendite ausreichend hoch ist, um das Ausfallrisiko zu rechtfertigen. Ein Finanzier kann hierbei auch mehrere pauschale Finanzierungsangebote in der Verwaltungsplattform hinterlegen. Beispielsweise kann ein Finanzier zwei pauschale Finanzierungsangebote hinterlegen, eines mit einem niedrigem geforderten Zinssatz aber restriktivem Grenzwert für das in Kauf zu nehmende Risiko und eines mit höherem möglichen Risiko aber dafür mit höherem Zins. Durch die Automatisierung der Zuordnung von pauschalen Finanzierungsangeboten zu Rechnungen kann so ein Finanzier sein potentielles Geschäft vergrößern.
  • Insgesamt ist nach Ausführungsformen in einem pauschalen Finanzierungsangebot dabei wenigstens eines von einem finanziellen Rahmen für eine Finanzierung, einer Anzahl von zu finanzierenden Rechnungen, Art und/oder Risikoprofil der zu finanzierenden Rechnungen, wenigstens einem zu finanzierenden Käufer, wenigstens einem zu finanzierenden Verkäufer, wenigstens einem zu finanzierenden Paar von Käufer und Verkäufer und/oder einem zu erzielenden Mindestgewinn definiert. Hierzu kann die Verwaltungsplattform einem Finanzier zur Definition eines Finanzierungsangebots beispielsweise eine Eingabemaske präsentieren, in der er die entsprechenden Werte für einen finanziellen Rahmen, eine Zahl von Rechnungen, einen Grenzwert für den Risikowert oder einen Mindestgewinn eingeben kann. Ferner kann beispielsweise eine Checkliste angezeigt werden, in der ein Finanzier Käufer und Verkäufer auswählen kann, deren Rechnungen er bereit ist zu finanzieren. Dabei kann zu jedem Käufer und Verkäufer wiederum ein Informationsfeld vorgesehen sein, das einem Finanzier Kennzahlen zu dem entsprechenden Käufer oder Verkäufer, wie beispielsweise dessen Zahlungszuverlässigkeit oder Bonität angezeigt sind.
  • Der Automatisierungsgrad des beschriebenen Verfahrens kann nach einer weiteren Ausführungsform weiter gesteigert werden, indem Rechnungen von einem Rechnungs-Verwaltungs-System eines Käufers und/oder Verkäufers nach Erstellung der Rechnung automatisch an die Verwaltungsplattform übermittelt werden. Hierzu sind vorzugsweise die EDV-Systeme von Käufer und Verkäufer derart mit der Verwaltungsplattform verbunden, dass erstellte Rechnungen automatisch über ein Netzwerk, wie beispielsweise das Internet an die Verwaltungsplattform hochgeladen werden. Auf diese Weise kann einerseits die Rechnungsverwaltung des Käufers und/oder Verkäufers entlastet werden, während gleichzeitig von einem Verkäufer erstellte Rechnung kurzfristig in der Verwaltungsplattform für eine Finanzierung geführt werden können. Somit kann im Idealfall eine Rechnung in noch kürzerer Zeit gegenüber dem Verkäufer durch einen Finanzier ausgeglichen werden. Dabei kann es durchaus auch vorgesehen sein, dass nicht sämtliche durch einen Verkäufer erstellte oder von einem Käufer empfangene Rechnungen an die Verwaltungsplattform hochgeladen werden, sondern dass im Einzelnen beispielsweise über ein entsprechendes Kontrollfeld bei der Rechnungserstellung festgelegt werden kann, ob eine Rechnung zur Finanzierung vorgesehen ist, oder nicht.
  • Nach einer weiteren Ausführungsform ist ferner vorgesehen, dass die Verwaltungsplattform vor dem Kontrahieren der Finanzierung der Rechnung durch den Finanzier eine Bestätigung von dem Käufer und/oder dem Verkäufer abfragt. Die Finanzierung der Rechnung durch den Finanzier wird in diesem Fall nur dann durch die Verwaltungsplattform kontrahiert, wenn alle abgefragten Bestätigungen erteilt werden. Die Abfrage einer Bestätigung kann dabei durchaus auch nur für bestimmte Rechnungen vorgesehen sein. Beispielsweise kann ein Verkäufer bei der Erstellung einer Rechnung festlegen, dass er im Falle einer möglichen Finanzierung zunächst über die angebotene Finanzierung unterrichtet werden möchte, um beispielweise aufgrund kurzfristiger Umstände entscheiden zu können, ob eine Finanzierung und damit ein Preisnachlass sinnvoll ist, oder ob der kurzfristige Ausgleich der Rechnung verbunden mit einem Preisnachlass aktuell keinen betriebswirtschaftlichen Vorteil für den Verkäufer bietet. Ferner kann durch einen Verkäufer in seinen Zielwerten für betriebswirtschaftliche Kennzahlen festgelegt sein, dass bei einem Finanzierungsangebot, welches nicht exakt den Zielwerten entspricht, jedoch sehr nahe an den Zielwerten liegt, im Einzelnen eine Bestätigung der Finanzierung erfragt werden soll. Beispielsweise kann ein Verkäufer festlegen, dass er bereit ist, bei einer Bezahlung innerhalb von 2 Wochen einen Preisnachlass von 3% zu gewähren. Ein Finanzierungsangebot kann nun beispielsweise spezifizieren, dass die Bezahlung innerhalb einer Woche erfolgt, jedoch ein Preisnachlass von 3,2% hierfür gefordert wird. Da hier nur eine geringe Diskrepanz zu den Zielwerten des Verkäufers vorliegt und sich ein zusätzlicher Vorteil durch die kurzfristige Zahlung ergeben kann, kann eine Rückfrage bei dem Verkäufer, ob die Finanzierung bestätigt wird für den Verkäufer vorteilhaft sein.
  • Bei der Bezahlung einer Rechnung werden üblicherweise der entsprechenden Überweisung Informationen beigefügt, welche anzeigen, welche Rechnung bezeichnet durch eine Rechnungsnummer der Überweisung zugrunde liegt. Bei der Finanzierung einer Rechnung ergeben sich jedoch für die Buchhaltung des Verkäufers bei einem Zahlungseingang von einem Finanzier zwei besondere Umstände. Erstens erfolgt die Zahlung nicht durch den in der Rechnung bezeichneten Käufer, zweitens ist der Rechnungsbetrag aufgrund der Finanzierung gegenüber dem in der Rechnung bezeichneten Betrag reduziert. Dies kann dazu führen, dass die Rechnung trotz Zahlungseingang nach wie vor für die Buchhaltung des Verkäufers als „nicht vollständig bezahlt“ gilt. Nach einer Ausführungsform kann dies jedoch dadurch vermieden werden, dass der Überweisung des Rechnungsbetrags von dem Finanzier an den Verkäufer durch die Verwaltungsplattform eine erste Zahlungsinformation angefügt wird, wobei die erste Zahlungsinformation wenigstens anzeigt, dass die Zahlung in Folge einer Finanzierung erfolgt, welche Rechnung der Zahlung zugrunde liegt und welche Anpassung des Rechnungsbetrags aufgrund der Finanzierung erfolgt ist. Auf diese Weise kann durch den Verkäufer eine eindeutige Zuordnung der Überweisung zu der entsprechenden Rechnung vorgenommen werden, wobei gleichzeitig auch die Gründe für den abweichenden Überweisenden und den abweichenden Rechnungsbetrag evident werden und damit eine automatisierte betriebswirtschaftliche Verbuchung des Sonder-Skonto Betrags möglich wird.
  • Nach einer weiteren Ausführungsform ist ferner vorgesehen, dass bei Finanzierung einer Rechnung durch einen Finanzier, die Verwaltungsplattform eine der finanzierten Rechnung und dem Finanzier zugeordnete Finanzierungsbuchung erzeugt und in der Datenbank speichert. Die bei der Verwaltungsplattform registrierten Finanziers haben dann Zugriff auf die ihnen jeweils zugeordneten Finanzierungsbuchungen, welche in der Datenbank hinterlegt sind. Eine Finanzbuchung kann dabei im Wesentlichen als eine Bestätigung bzw. ein Nachweis dafür verstanden werden, dass ein Finanzier eine Finanzierung übernommen hat und zu welchen Konditionen dabei welche Rechnung finanziert wird. Auf diese Weise kann durch den Finanzier eine klare Zuordnung in seiner Buchhaltung von Buchungen von seinen Geschäftskonten an Verkäufer erfolgen.
  • Ferner können die Finanzierungsbuchungen nach einer weiteren Ausführungsform verwendet werden, um den Ausgleich einer Finanzierung durch einen Käufer für den Finanzier nachvollziehbar zu gestalten. Hierzu ist vorgesehen, dass die Verwaltungsplattform bei Umleitung der Zahlung eines Käufers an den Finanzier eine zweite Zahlungsinformation an die entsprechende Überweisung anfügt, wobei die zweite Zahlungsinformation die Finanzierungsbuchung bezeichnet, welche der der Zahlung zugrundeliegenden, finanzierten Rechnung zugeordnet ist. Auf diese Weise kann bei Eingang einer Zahlung durch den Finanzier klar nachvollzogen werden, welcher eingegangene Geldbetrag zu welcher Finanzierung gehört. Die klare Zuordenbarkeit von Zahlungseingängen erlaubt dabei eine vollautomatisch Abwicklung der Finanzierungen eines Finanziers durch dessen Buchhaltung. Effektiv können auf diese Weise auf Seiten des Finanziers weitere Verwaltungskosten vermieden werden, was einem Finanzier in der Umkehrung wieder erlaubt günstigere Finanzierungen anzubieten.
  • Die zuvor bereits thematisierte Automatisierung des Verfahrens kann nach einer weiteren Ausführungsform dadurch weiter verbessert werden, dass die Überweisung des Rechnungsbetrags von dem Finanzier an den Verkäufer durch die Verwaltungsplattform beauftragt wird. Hierzu kann beispielsweise vorgesehen sein, dass ein Finanzier bei Einstellen eines pauschalen Finanzierungsangebots in der Verwaltungsplattform der Verwaltungsplattform gleichzeitig die Berechtigung erteilt, Überweisungen in seinem Namen im Rahmen der in dem Finanzierungsangebot definierten Parameter zu tätigen. Hierzu kann beispielsweise auch ein der Finanzierungsplattform zugeordnetes, separates Konto für einen Finanzier eröffnet werden. Der Finanzier müsste in diesem Fall bei der Hinterlegung eines pauschalen Finanzierungsangebots das entsprechende Konto mit einem dem Finanzierungsangebot entsprechenden Geldbetrag ausstatten und der Verwaltungsplattform dazu ermächtigen, Buchungen von diesem Konto in seinem Namen zu tätigen. Auf diese Weise würde der Ablauf ab dem Moment, in dem eine Rechnung bei der Verwaltungsplattform eingeht weiter automatisiert, sodass Finanzierungen sehr kurzfristig und kosteneffizient erfolgen können. Dies kann sowohl für den Finanzier aufgrund höherer erzielbarer Skonti, als auch für den Verkäufer aufgrund kurzfristiger Zahlungseingänge vorteilhaft sein.
  • Weiter kann nach einer Ausführungsform vorgesehen sein, dass Änderungen in den Rechnungsinformationen nach dem Weiterleiten der Rechnung an den Finanzier dem Finanzier mitgeteilt werden. Beispielsweise kann es vorkommen, dass eine Rechnung durch einen Finanzier finanziert wird, obwohl die Rechnung noch nicht durch den Käufer bestätigt wurde. In diesem Fall wohnt der Rechnung ein höheres Risiko inne, nicht durch den Käufer ausgeglichen zu werden. Kommt es tatsächlich zu dem Fall, dass eine finanzierte Rechnung durch einen Käufer nicht oder nur teilweise beglichen wird, beispielsweise weil eine gelieferte Ware unvollständig oder beschädigt ist, oder weil der Käufer insolvent wurde, wird der Finanzier über diesen Umstand von der Verteilerplattform automatisch unterrichtet. Dies gibt dem Finanzier die Möglichkeit, bestehende und noch nicht für eine Finanzierung beanspruchte Finanzierungsangebote zu ändern oder vollständig zurückzuziehen. Beispielsweise hat ein Finanzier so die Möglichkeit, in den Parametern seiner pauschalen Finanzierungsangebote einen Käufer auszuschließen, welcher zuvor eine von ihm finanzierte Rechnung nicht ausgeglichen hat. Umgekehrt kann ein Finanzier bei einer nachträglichen Bestätigung einer bislang unbestätigten Rechnung durch einen Käufer das für eine Abdeckung des Ausfallrisikos der Finanzierung bereitgestellte Kapitel reduzieren, da nach einer beidseitigen Bestätigung einer Rechnung das Ausfallrisiko einer Rechnung sinkt.
  • Nach einer weiteren Ausführungsform kann der Käufer die Rechnungsinformationen der Rechnung verändern und/oder der Rechnung zusätzliche Rechnungsinformationen hinzufügen. Beispielsweise kann hierbei vorgesehen sein, dass ein Käufer eine Rechnung kommentieren kann, beispielsweise wenn er mit einer Rechnungsinformation nicht einverstanden ist, oder Rechnungsinformationen in Frage stellt. Weiter kann beispielsweise bei einer fehlerhaften oder unvollständigen Warenlieferung an den Käufer durch den Käufer Beweismaterial in Form von Bildern oder Dokumenten zu einer Rechnung an die Verwaltungsplattform übermittelt werden, sodass es für einen Verkäufer nachvollziehbar wird, warum ein Käufer eine Rechnung in Frage stellt bzw. anficht. Gleichermaßen kann dabei auch dem Verkäufer die Möglichkeit eingeräumt werden zusätzliche Rechnungsinformationen zu einer Rechnung an die Verwaltungsplattform zu übermitteln, oder nachträglich durch den Käufer hinzugefügte Rechnungsinformationen zu kommentieren.
  • Nach einer weiteren Ausführungsform kann diese zusätzliche Rechnungsinformation, die entweder durch Senden der Rechnungen vom Käufer oder durch Hinzufügen weiterer Informationen des Käufers in der Verwaltungsplattform gespeichert sind, bei der Überweisung des Rechnungsbetrags von dem Finanzier (bei finanzierten Rechnungen) bzw. vom Käufer (bei nicht finanzierten Rechnungen) an den Verkäufer um weitere Zahlungsinformationen ergänzt werden, wobei eine weitere Zahlungsinformation wenigstens anzeigt, dass die Zahlung in Folge von Anpassungen auf Seiten des Käufers Abweichungen vom erwarteten Bezahlbetrag aufweist. Auf diese Weise kann durch den Verkäufer eine eindeutige Zuordnung der Überweisung zu der entsprechenden Rechnung vorgenommen werden, wobei gleichzeitig auch die Gründe für den abweichenden Rechnungsbetrag evident werden und damit eine automatisierte betriebswirtschaftliche Verbuchung des Sonder-Skonto Betrags möglich wird. Zum Beispiel könnte der Käufer eine Minderlieferung reklamiert und mit einem Mitarbeiter des Verkäufers einen Sonderabzug vereinbart haben.
  • Nach einer weiteren Ausführungsform speichert die Verwaltungsplattform eine Historie der über die Verwaltungsplattform abgewickelten Rechnungen in der Datenbank. Die Auswerteeinheit ermittelt dann aus der Historie, den gespeicherten pauschalen Finanzierungsangeboten und den gespeicherten Zielwerten für betriebswirtschaftliche Kennzahlen von Käufern und/oder Verkäufern ein Risikoprofil für Rechnungen mit ähnlichen Rechnungsinformationen für zukünftige Finanzierungen und stellt diese dem wenigstens einen Finanzier bereit. Auf diese Weise kann dem Finanzier eine weitere Abschätzung des Ausfallrisikos einer Rechnung ermöglicht werden.
  • Bisher wurde das Verfahren so beschrieben, dass es sich bei den Käufern und den Finanziers um unterschiedliche Personen bzw. Unternehmen handelt. Es ist nach einer Ausführungsform jedoch auch vorgesehen, dass es sich bei wenigstens einem der Finanziers um einen Käufer handelt. So kann auch ein Käufer über aktuell überschüssige bzw. nicht benötigte Finanzmittel verfügen, die er im Zuge einer Finanzierung gewinnbringend einsetzen möchte. Hierzu kann ein Käufer als Finanzier für Rechnungen auftreten, bei denen er als Käufer zunächst nicht beteiligt ist. Auf diese Weise kann ein Käufer beispielsweise auch Unternehmen unterstützen, welche ihm wiederum zuarbeiten. Beispielsweise kann ein Käufer Rechnungen eines Unternehmens finanzieren, welches gegenüber dem Käufer ebenfalls als Zulieferer auftritt, um dessen Leistungsfähigkeit bzw. Produktivität zu erhöhen.
  • In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Verwaltungsplattform zur automatischen Finanzierung von Rechnungen zwischen einem Käufer und einem Verkäufer durch wenigstes einen Finanzier, wobei die Verwaltungsplattform wenigstens eine Datenbank und wenigstens eine Auswerteeinheit aufweist, wobei in der wenigstens einen Datenbank für den wenigstens einen Finanzier pauschale Finanzierungsangebote zur Finanzierung von Rechnungen, sowie Zielwerte für betriebswirtschaftliche Kennzahlen von wenigstens dem Verkäufer und/oder dem Käufer gespeichert sind. Die Verwaltungsplattform ist dabei dazu ausgebildet:
    • • Eine Rechnung von dem Käufer und/oder dem Verkäufer zu empfangen, wobei die Rechnung wenigstens eine Rechnungsinformation enthält,
    • • Mittels der Auswerteeinheit wenigstens einen potentiellen Finanzier für die Rechnung zu ermitteln, durch Abgleichen der wenigstens einen Rechnungsinformation der Rechnung mit den in der Datenbank der Verwaltungsplattform hinterlegten pauschalen Finanzierungsangeboten des wenigstens einen Finanziers und den Zielwerten für betriebswirtschaftliche Kennzahlen des Käufers und/oder Verkäufers,
    • • Wenn wenigstens zwei potentielle Finanziers ermittelt wurden, mittels der Auswerteeinheit einen besten Finanzier zu ermitteln, dessen pauschales Finanzierungsangebot den Zielwerten für betriebswirtschaftliche Kennzahlen des Verkäufers und/oder Käufers am besten entspricht,
    • • Die Finanzierung der Rechnung durch den ermittelten Finanzier automatisch zu kontrahieren, sodass der Rechnungsbetrag von dem Finanzier an den Verkäufer überwiesen wird, und
    • • Eine anschließende Zahlung des Käufers an den Verkäufer zur Begleichung der Rechnung bei erfolgter Finanzierung der Rechnung durch einen Finanzier an den Finanzier umzuleiten.
  • Es versteht sich, dass die vorstehend oder nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen des Verfahrens analog auch auf die Verwaltungsplattform an sich übertragbar und somit Teil der beanspruchten Erfindung sind.
  • In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Computerprogrammprodukt, welches auf einem Computersystem ausgeführt, das Computersystem dazu veranlasst, das zuvor oder nachfolgend beschriebene Verfahren durchzuführen.
  • Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Es zeigt:
  • 1 eine schematische Darstellung des Aufbaus einer Ausführungsform einer Verwaltungsplattform.
  • Die 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Verwaltungsplattform 100. Die Verwaltungsplattform 100 setzt sich dabei im Wesentlichen aus vier Teilplattformen 102, 104, 106 und 108 zusammen.
  • Eine erste Teilplattform ist dabei die Plattform zur Bezahlung von Rechnungen 102. Die Plattform 102 weist dabei im Wesentlichen vier Datenbanken 110, 112, 114 und 116, sowie sechs Programmmodule 118 bis 128. Auch wenn in der 1 die Datenbanken 110 bis 116 als getrennte Datenbanken dargestellt sind, kann es erfindungsgemäß durchaus vorgesehen sein, dass es sich bei den Datenbanken 110 bis 116 lediglich um Teilbereiche eines gemeinsamen Massenspeichers eines verwendeten Computersystems handelt. Gleichermaßen können auch die Programmmodule 118 bis 128 durch unterschiedliche Prozessormodule eines Computersystems oder durch ein gemeinsames Prozessormodul ausgeführt werden.
  • Die Datenbanken der Plattform 102 weist dabei eine Datenbank 110 auf, welche zur Speicherung von nicht bestätigten Rechnungen ausgebildet ist, sowie eine Datenbank 112 zur Speicherung von bestätigten Rechnungen. Ferner werden in der Datenbank 114 Rechnungen gespeichert, welche durch einen Finanzier 140 finanziert werden, während in der Datenbank 116 alle Rechnungen abgelegt werden, welche über die Verwaltungsplattform 100 abgewickelt wurden. Dabei kann es sich sowohl um Rechnungen handeln, welche durch einen Finanzier 140 finanziert wurden und deren Finanzierung abgeschlossen ist, als auch um Rechnungen, welche nicht mittels einer Finanzierung, sondern direkt zwischen Käufer 136 und Verkäufer 138 ausgeglichen wurden. Durch die Sammlung sowohl der finanzierten Rechnungen, als auch der nicht finanzierten Rechnungen kann dabei eine verbesserte Risikoabschätzung für aktuelle und zukünftige Rechnungen realisiert werden. So kann beispielsweise aus der Gesamtheit aller Rechnungen an denen ein bestimmter Käufer 136 beteiligt war, unabhängig davon ob die Rechnung über eine Finanzierung ausgeglichen wurde, ein genaues Profil bezüglich der Zuverlässigkeit des Käufers für eine Risikoabschätzung weiterer Rechnungen erstellt werden.
  • Bei den Programmmodulen der Plattform 102 handelt es sich um ein Portal 118 zur Bestätigung von Finanzierungen und zum Hochladen von Rechnungen an die Plattform 100 durch einen Käufer 136, ein Modul zur Ermittlung von passenden pauschalen Finanzierungsangeboten 120, ein Modul zur Verwaltung von Finanzierungen 122, ein Portal 124 zur Bestätigung von Finanzierungen und zum Hochladen von Rechnungen an die Plattform 100 durch einen Verkäufer 138, ein Modul zur Verwaltung der Bezahlung von Rechnungen 126 und ein Modul zur Verwaltung der Bezahlung von Finanzierungen 128.
  • Die Plattform 104 dient als Schnittstelle für Finanziers 140 mit der Verwaltungsplattform 100 und weist drei Datenbanken 130 bis 134 sowie ein Programmodul 136 auf. In der Datenbank 130 sind dabei eine Anzahl möglicher Finanzierungsangebote gespeichert, während in der Datenbank 132 jene Finanzierungsangebote gespeichert sind, für die sich ein Finanzier bereit erklärt hat diese zu zeichnen. In der Datenbank 134 sind schließlich Finanzierungsbuchungen hinterlegt, welche als Nachweis einer erfolgten Finanzierung einer Rechnung durch einen Finanzier 140 dienen. Das Programmmodul 136 dient ferner als Nutzerschnittstelle für Finanziers 140, über die Finanziers 140 beispielsweise pauschale Finanzierungsangebote zeichnen können, oder Einsicht in die von ihnen übernommenen Finanzierungen erhalten.
  • Die Plattform 106 dient zur Verwaltung von Zielwerten für betriebswirtschaftliche Kennzahlen von Verkäufern und weist eine Datenbank 142 zur Speicherung entsprechender Verkäuferprofile der Zielwerte für betriebswirtschaftliche Kennzahlen, sowie ein Programmmodul 144 auf, welches als Nutzerschnittstelle für Verkäufer dient, über die Verkäufer die in der Datenbank 142 gespeicherten Informationen einsehen und verändern können. In analoger Weise dient die Plattform 108 zur Verwaltung von Zielwerten für betriebswirtschaftliche Kennzahlen von Käufern und weist hierzu eine Datenbank 148 zur Speicherung entsprechender Käuferprofile der Zielwerte für betriebswirtschaftliche Kennzahlen, sowie ein Programmmodul 146 auf, welches als Nutzerschnittstelle für Käufer dient, über die Käufer die in der Datenbank 142 gespeicherten Informationen einsehen und verändern können.
  • Die durch die Programmmodule 144 und 146 realisierten Nutzerschnittstellen dienen dabei auch dazu, einem Käufer 136 oder einem Verkäufer 138 den Effekt einer in Anspruch genommenen Finanzierung auf die jeweils in den Datenbanken 142 und 148 hinterlegten Zielwerte der betriebswirtschaftlichen Kennzahlen anzuzeigen. Auf diese Weise wird den bei der Verwaltungsplattform 100 registrierten Käufern 136 und Verkäufern 138 eine Schnittstelle geboten, in der sie in Echtzeit Veränderungen Ihrer Kennzahlen aufgrund von Finanzierungen nachverfolgen können und mittels derer sie nötigenfalls auch kurzfristig ihre Zielwerte an die dargestellten Änderungen der Kennzahlen anpassen können. Effektiv kann so eine sehr kurzfristige Feinabstimmung der Zielwerte für betriebswirtschaftliche Kennzahlen durch Käufer 136 oder Verkäufer 138 erfolgen.
  • Die aus den Teilplattformen 102, 104, 106 und 108 aufgebaute Verwaltungsplattform 100 kann dabei sowohl auf einem einzigen Computersystem, als auch auf einem dezentralen, verteilten Computersystem ausgebildet sein. Dabei weist das Computersystem vorzugsweise eine Schnittstelle auf, über die die Verwaltungsplattform 100 mit einem Netzwerk, wie beispielsweise dem Internet verbunden ist.
  • Schließlich sind in der 1 noch exemplarisch jeweils System 150 zur Planung und Steuerung der Unternehmensressourcen des Käufers 136, sowie ein analoges System 152 zur Planung und Steuerung der Unternehmensressourcen des Verkäufers 138 dargestellt. Die Systeme 150 und 152 weisen dabei jeweils ein Programmmodul 154 bzw. 156 zur Verwaltung von Rechnungen, sowie jeweils ein Programmmodul 158 bzw. 160 für Finanzierungen und Bezahlungen von Rechnungen auf. Die Systeme 150 und 152 sind dabei über ein nicht dargestelltes Netzwerk, wie beispielsweise das Internet mit der Plattform 100 verbunden.
  • Wie zuvor bereits ausgeführt wurde, ist in der Datenbank 130 eine Vielzahl von Finanzierungsoptionen gespeichert, welche ein Finanzier 140 zeichnen kann. Eine Finanzierungsoption kann dabei eine Finanzierung einer Kreditlinie für einen Käufer, eine Finanzierung eines Satzes von Rechnungen zwischen einem bestimmten Käufer und einem bestimmten Verkäufer, die Finanzierung eines Satzes von Rechnungen von einem bestimmten Käufer mit bestimmten Randbedingungen (bspw. Die Finanzierung von Rechnungen mit einem Rechnungsbetrag zwischen 1.000€ und 10.000€) oder ähnliche Konstellationen beinhalten. Mit diesen Finanzierungsoptionen ist dabei eine Risiko-Information verbunden, welche auf der Historie von Rechnungen, der Finanzierungen oder anderen Informationen beruht und es einem Finanzier 140 ermöglicht, eine Risikoabschätzung zu treffen für den Fall, dass er sich entscheidet eine solche Finanzierungsoption zu zeichnen.
  • Wenn sich ein Finanzier 140 entscheidet, eine solche Finanzierungsoption zu zeichnen, wird die entsprechende Finanzierungsoption als pauschales Finanzierungsangebot des Finanziers in die Datenbank 132 überführt, in der gezeichnete, pauschale Finanzierungsangebote gespeichert sind. In dem Moment, in dem ein Finanzier 140 ein solches pauschales Finanzierungsangebot macht, erklärt er, beispielsweise vertraglich festgehalten, dass er jegliche Anfragen für eine Finanzierung akzeptiert, welche die in dem pauschalen Finanzierungsangebot definierten Parameter erfüllt. In der Datenbank 132 sind dann ein oder mehrere pauschale Finanzierungsangebote eines oder mehrerer Finanziers 140 mit den jeweiligen Finanzierungsbedingungen gespeichert.
  • Beispielsweise haben zwei Finanziers 140 eine Kreditlinie für einen bestimmten Käufer A eingestellt. Ein erster Finanzier ist dabei beispielsweise bereit, bei einer Rendite von 0,7% und einer Finanzierungsgrenze von 1Mio € bei einem maximalen Rechnungsbetrag einer einzelnen Rechnung von 10.000€ Rechnungen zu finanzieren, während ein zweiter Finanzier 140 eine Rendite von 0,75% fordert, jedoch Rechnungen mit einem jeweiligen Rechnungsbetrag von bis zu 50.000€ bereit ist zu zahlen. Zur Eingabe solcher Werte dient dabei die Nutzerschnittstelle 136 der Plattform 104.
  • Als Finanzier 140 können dabei sowohl Unternehmen, beispielsweise Geldinstitute, als auch Privatpersonen auftreten. Es ist dabei auch möglich, dass ein Käufer 162 als Finanzier auftritt, beispielsweise, wenn aktuell ungenutzte Geldmittel zur Verfügung stehen.
  • Käufer 136 und Verkäufer 138 können ihrerseits wiederum über die entsprechenden Plattformen 108 und 106 mittels der entsprechenden Nutzerschnittstellen 146 und 144 Zielwerte für betriebswirtschaftliche Kennzahlen in den Datenbanken 148 und 142 der Verwaltungsplattform 100 hinterlegen. Darin kann beispielweise definiert werden, welche Preisnachlässe auf Rechnungen bei frühzeitiger Bezahlung gewährt werden können, welche Zahlungsziele erreicht werden sollen, wann welche Geldmittel zur Verfügung stehen müssen und ähnliches.
  • Ferner können Käufer 136 und Verkäufer 138 über ihre jeweiligen Buchhaltungssysteme 150 und 152 mittels der entsprechenden Programmmodule 154 und 156 Rechnungen über die entsprechenden Portale 118 und 124 an die Plattform 102 übermitteln, wobei die Rechnungen zunächst, solange sie nicht von Käufer und Verkäufer bestätigt wurden, in der Datenbank 110 für nicht bestätigte Rechnungen abgelegt werden. Sobald jedoch von einem Käufer 136 eine Bestätigung einer eingegangenen Rechnung vorliegt, kann die Rechnung in die Datenbank 112 für bestätigte, bzw. genehmigte Rechnungen überführt werden. Dabei werden die eingegangenen Rechnungen bezüglich eines ihnen anhaftenden Ausfallrisikos bewertet. Beispielsweise wird dabei eine Rechnung, die bislang nicht vom Käufer bestätigt wurde, mit einem höheren Risiko bewertet, als eine Rechnung, welche bereits vom Käufer bestätigt wurde. Ferner können auch weitere Faktoren wie beispielsweise Erfahrungswerte mit dem Zahlungsverhalten eines Käufers 136 gegenüber einem Verkäufer 138 in die Bewertung einer Rechnung einfließen. Die Systeme 150 und 152 können dabei dazu ausgebildet sein, erstellte Rechnungen automatisch an die Verwaltungsplattform 100 zu übermitteln.
  • Wenn in den Datenbanken 110 und 112 Rechnungen gespeichert sind, ist das Programmmodul 120 dazu ausgebildet, fortlaufend die hinterlegten Rechnungen und die darin enthaltenen Rechnungsinformationen mit den in der Datenbank 132 gespeicherten pauschalen Finanzierungsangeboten abzugleichen. Ferner werden passende Finanzierungsangebote mit den in den Datenbanken 148 und 142 hinterlegten Zielwerten verglichen. Wird dabei für eine Rechnung ein oder mehrere Finanzierungsangebot gefunden, welches die jeweiligen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen entsprechend den Zielwerten verbessern würde, wird dieses Finanzierungsangebot als potentielles Finanzierungsangebot zwischengespeichert. Aus den so gefundenen potentiellen Finanzierungsangeboten wird dann dasjenige Finanzierungsangebot herausgesucht, welches den durch den Käufer 136 und/oder Verkäufer 138 definierten Zielwerten am ehesten entspricht.
  • Die Käufer 136 und Verkäufer 138 haben dabei die Möglichkeit in ihren jeweiligen Zielwerten auch zu definieren, dass bei einem zu einer Rechnung passenden Finanzierungsangebot die Finanzierung automatisch in Anspruch genommen wird. In diesem Fall kann die Finanzierung automatisiert durch die Verwaltungsplattform 100 kontrahiert und an das Modul 122 zur Verwaltung von Finanzierungen übergeben werden. Für den Fall, dass durch den in der zu finanzierenden Rechnung spezifizierten Käufer 136 oder Verkäufer 138 keine automatische Bestätigung einer Finanzierung vorgesehen ist, kann die Verwaltungsplattform 100 alternativ auch eine Bestätigung von dem Käufer 136 und/oder dem Verkäufer 138 abfragen, ob ein Finanzierungsangebot in Anspruch genommen werden soll. In diesem Fall können Käufer 136 und/oder Verkäufer 138 über das entsprechende Portal 118 bzw. 124 der Finanzierung zustimmen, oder die Finanzierung ablehnen.
  • Nachdem die Finanzierung einer Rechnung kontrahiert wurde, erzeugt das Programmmodul 122 ein entsprechendes Datenobjekt mit der Rechnung und dem gewählten Finanzierungsangebot in der Datenbank 114. Ferner werden akzeptierte Finanzierungsangebote bzw. die hieraus resultierenden Finanzierungen auch in den entsprechenden Nutzerschnittstellen 136 der Finanziers 140 angezeigt. Auf diese Weise erhalten die registrierten Finanziers 140 einen Überblick über laufende Finanzierungen, sowie die damit verbundenen Daten bezüglich der erzielten Rendite, des Status der Rechnung, des Risikos der Rechnung, des erzielten Gewinns etc. Ferner werden zu der Finanzierung in der Datenbank 134 Finanzierungsbuchungen gespeichert, wobei die Finanziers 140 auf ihre jeweiligen Finanzierungsbuchungen zugreifen können, beispielsweise um in ihren jeweiligen Buchhaltungssystemen die laufenden Finanzierungen verbuchen zu können.
  • Sobald das Fälligkeitsdatum einer finanzierten Rechnung erreicht wird, löst die Verwaltungsplattform 100 bzw. das Programmmodul 128 die Zahlung der Rechnung durch den Finanzier 140 beispielsweise in Form einer Überweisung des Rechnungsbetrags abzüglich des von dem Verkäufer gewährten Preisnachlasses aus. Hierzu kann beispielsweise ein gesondertes Konto eines Finanziers verwendet werden, für das der Verwaltungsplattform Weisungsrechte eingeräumt wurden. In diesem Fall kann das Programmmodul 128 beispielsweise vor der Überweisung auch prüfen, ob das Konto ausreichend gedeckt ist um die Zahlung zu leisten und nötigenfalls einen Finanzier 140 auffordern für eine entsprechende Deckung des Kontos zu sorgen. Das Programmmodul 128 gewährleistet dabei, dass die Rechnung fristgerecht durch den Finanzier bezahlt wird.
  • Der Überweisung des Rechnungsbetrags an den Verkäufer 138 können dabei durch das Programmmodul 128 weitere Rechnungsinformationen angefügt werden. Dabei kann beispielsweise spezifiziert werden, auf welche Rechnung sich die Zahlung bezieht, ob bzw. welche Finanzierung der Zahlung zugrunde liegt und welcher Preisnachlass im Rahmen der Finanzierung festgelegt wurde. Diese Informationen können dabei von dem Programmmodul 160 des Systems des Verkäufers 152 für eine korrekte Buchung der eingegangenen Zahlung verwendet werden. Neben einer Überweisung sind selbstverständlich auch andere Zahlungsmittel, beispielsweise mittels einer Kreditkarte oder mittels virtueller Währungen wie Bitcoins oder ähnlichem vorstellbar.
  • Spätestens ab dem Zeitpunkt zu dem die Finanzierung einer Rechnung kontrahiert wurde, werden sämtliche Änderungen in den Rechnungsdaten und Statusänderungen der Rechnungen, welche einen Einfluss auf die Bewertung der Rechnung bezüglich ihres Ausfallrisikos haben, durch die Verwaltungsplattform 100 nachverfolgt. Beispielsweise kann eine zuvor nicht bestätigte Rechnung nach Kontraktion der Finanzierung von dem Käufer bestätigt worden sein, oder eine Rechnung kann durch den Käufer angefochten werden – beispielsweise aufgrund einer fehlerhaften Warenlieferung. Solche Informationen werden durch eine Aktualisierung der Datenbank 114 und der darin gespeicherten, betroffenen Finanzierungen abgebildet. Ferner werden nötigenfalls auch die Finanzierungsbuchungen in der Datenbank 134 aktualisiert und der betroffenen Finanzier 140 über die Nutzerschnittstelle 136 über die Änderung in Kenntnis gesetzt.
  • Sobald das Zahlungsziel einer finanzierten Rechnung erreicht ist, übermittelt der in der finanzierten Rechnung bezeichnete Käufer eine entsprechende Anweisung zur Zahlung des Rechnungsbetrags an die Plattform 100 bzw. das zuständige Programmmodul 126. Das Programmmodul 126 erkennt dabei, dass es sich bei der in der Anweisung bezeichneten Rechnung um eine finanzierte Rechnung handelt und leitet dementsprechend die eigentlich an den Verkäufer gerichtete Zahlung an den Finanzier 140 um. Dabei wird der Zahlung eine Zahlungsinformation beigefügt, aus der hervorgeht, dass es sich um den Ausgleich einer geleisteten Finanzierung handelt, wobei beispielsweise die zugehörige Finanzierungsbuchung bezeichnet wird. Auf diese Weise kann die erhaltene Zahlung durch ein Buchhaltungssystem des betroffenen Finanziers 140 automatisch der entsprechenden Finanzierung zugeordnet werden.
  • Nachdem die durch die Finanzierung entstandenen Auslagen des Finanziers 140 durch den Käufer 136 ausgeglichen wurden, wird die Rechnung in die Datenbank 116 übertragen, in der ausgeglichene Rechnungen, also sowohl finanzierte als auch nicht finanzierte Rechnungen geführt werden. Ferner wird die entsprechende Finanzierungsbuchung aktualisiert und dem Finanzier 140 über die Nutzerschnittstelle 136 eine entsprechende Information mitgeteilt. Die in der Datenbank 116 gespeicherten finanzierten als auch nicht-finanzierten ausgeglichenen Rechnungen mit den entsprechenden Rechnungsinformationen können dann weiter dazu verwendet werden, Prognosen für die Ausfallrisiken weiterer Rechnungen von den entsprechenden Käufern und/oder Verkäufern aufzustellen. Schließlich werden auch die in den Datenbanken 142 und 148 hinterlegten betriebswirtschaftlichen Kennzahlen aktualisiert, um die Auswirkungen der geleisteten Finanzierung durch geänderte Kennzahlen abzubilden.
  • Für den Fall, dass eine Rechnung nicht durch einen entsprechenden Finanzier 140 finanziert wurde, wird die von einem Käufer 136 empfangene Anweisung zur Zahlung einer Rechnung auf klassischem Wege weiterverarbeitet, indem eine Überweisung des Rechnungsbetrags von dem Käufer an den Verkäufer angewiesen wird. Auch in diesem Fall werden die entsprechenden Anpassungen an den gespeicherten betriebswirtschaftlichen Kennzahlen und an den Daten zur Risikoabschätzung für zukünftige Rechnungen vorgenommen. Dabei kann durch einen Käufer 136 der Zahlungsanweisung an den Verkäufer 138 eine zusätzliche Information angefügt werden, welche beispielsweise anzeigt, ob und in welchem Rahmen ein Skonto in Anspruch genommen wird, ob eine Verrechnung mit vorangegangenen Gutschriften erfolgt, oder im Falle einer reduzierten Zahlung an den Verkäufer 138 was der Grund für die Reduzierung des Zahlungsbetrags ist. Diese Informationen können durch die Verwaltungsplattform 100 ausgelesen und unter anderem für zukünftige Risikoabschätzungen bei weiteren Rechnungen verwendet werden
  • Die Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt, sondern in vielfältiger Weise abwandelbar.
  • Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.

Claims (17)

  1. Computer-implementiertes Verfahren zur automatischen Finanzierung von Rechnungen zwischen einem Käufer und einem Verkäufer durch wenigstens einen Finanzier mit einer Verwaltungsplattform, wobei die Verwaltungsplattform wenigstens eine Datenbank und wenigstens eine Auswerteeinheit aufweist, wobei in der wenigstens einen Datenbank für den wenigstens einen Finanzier pauschale Finanzierungsangebote zur Finanzierung von Rechnungen, sowie Zielwerte für betriebswirtschaftliche Kennzahlen von wenigstens dem Verkäufer und/oder dem Käufer gespeichert sind, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist: • Empfangen einer Rechnung von dem Käufer und/oder dem Verkäufer durch die Verwaltungsplattform, wobei die Rechnung wenigstens eine Rechnungsinformation enthält, • Ermitteln wenigstens eines potentiellen Finanziers für die Rechnung durch Abgleichen der wenigstens einen Rechnungsinformation der Rechnung mit den in der Datenbank der Verwaltungsplattform hinterlegten pauschalen Finanzierungsangeboten des wenigstens einen Finanziers und den Zielwerten für betriebswirtschaftliche Kennzahlen des Käufers und/oder Verkäufers durch die Auswerteeinheit, • Wenn wenigstens zwei potentielle Finanziers ermittelt wurden, Ermitteln eines besten Finanziers, dessen pauschales Finanzierungsangebot den Zielwerten für betriebswirtschaftliche Kennzahlen des Käufers und/oder Verkäufers am besten entspricht durch die Auswerteeinheit, • Automatisches Kontrahieren der Finanzierung der Rechnung durch den ermittelten Finanzier durch die Vermittlungsplattform, und • Überweisen des Rechnungsbetrags von dem Finanzier an den Verkäufer, wobei eine anschließende Zahlung des Käufers an den Verkäufer zur Begleichung der Rechnung durch die Verwaltungsplattform bei erfolgter Finanzierung der Rechnung durch einen Finanzier an den Finanzier umgeleitet wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rechnungsinformation eine Information aufweist, welche die Rechnung selbst, das Umfeld der Rechnung und/oder eine Historie der Rechnung bezeichnet.
  3. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit dazu ausgebildet ist, für eine empfangene Rechnung aus den Rechnungsinformationen einen Risikowert zu bestimmen, wobei der Risikowert eine Wahrscheinlichkeit dafür bestimmt, dass eine Rechnung durch einen Käufer pünktlich beglichen wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in den pauschalen Finanzierungsangeboten eines Finanziers eine Obergrenze für Risikowerte von Rechnungen definiert ist, wobei für Rechnungen, deren Risikowert oberhalb der definierten Obergrenze liegt, der entsprechende Finanzier nicht als potentieller Finanzier ermittelt wird und/oder die Rechnung an den Finanzier mit dem zweitbesten pauschalen Finanzierungsangebot vermittelt werden.
  5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in den pauschalen Finanzierungsangeboten wenigstens eines von einem finanziellen Rahmen für eine Finanzierung, einer Anzahl von zu finanzierenden Rechnungen, Art und/oder Risikoprofil der zu finanzierenden Rechnungen, wenigstens einem zu finanzierenden Käufer, wenigstens einem zu finanzierenden Verkäufer, wenigstens einem zu finanzierenden Paar von Käufer und Verkäufer und/oder einem zu erzielenden Mindestgewinn definiert ist.
  6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Rechnungen von einem Rechnungs-Verwaltungs-System eines Käufers und/oder Verkäufers nach Erstellung der Rechnung automatisch an die Verwaltungsplattform übermittelt werden.
  7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verwaltungsplattform vor dem Kontrahieren der Finanzierung der Rechnung durch den Finanzier eine Bestätigung von dem Käufer und/oder dem Verkäufer anfordert, wobei die Finanzierung der Rechnung durch den Finanzier nur dann kontrahiert wird, wenn alle abgefragten Bestätigungen erteilt werden.
  8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Überweisung des Rechnungsbetrags von dem Finanzier an den Verkäufer durch die Verwaltungsplattform eine erste Zahlungsinformation angefügt wird, wobei die erste Zahlungsinformation wenigstens anzeigt, dass die Zahlung in Folge einer Finanzierung erfolgt, welche Rechnung der Zahlung zugrunde liegt und welche Anpassung des Rechnungsbetrags aufgrund der Finanzierung erfolgt ist.
  9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Finanzierung einer Rechnung durch einen Finanzier, die Verwaltungsplattform eine der finanzierten Rechnung und dem Finanzier zugeordnete Finanzierungsbuchung erzeugt und in der Datenbank speichert, wobei Finanziers Zugriff auf die ihnen jeweils zugeordneten Finanzierungsbuchungen haben.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verwaltungsplattform bei Umleitung der Zahlung eines Käufers an den Finanzier eine zweite Zahlungsinformation anfügt, wobei die zweite Zahlungsinformation die Finanzierungsbuchung bezeichnet, welche der der Zahlung zugrundeliegenden, finanzierten Rechnung zugeordnet ist.
  11. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überweisung des Rechnungsbetrags von dem Finanzier an den Verkäufer durch die Verwaltungsplattform beauftragt wird.
  12. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Änderungen in den Rechnungsinformationen nach dem Weiterleiten der Rechnung an den Finanzier dem Finanzier mitgeteilt werden.
  13. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verwaltungsplattform eine Historie der über die Verwaltungsplattform abgewickelten Rechnungen in der Datenbank speichert, wobei die Auswerteeinheit aus der Historie, den gespeicherten pauschalen Finanzierungsangeboten und den gespeicherten Zielwerten für betriebswirtschaftliche Kennzahlen von Käufern und/oder Verkäufern ein Risikoprofil für Rechnungen mit ähnlichen Rechnungsinformationen für zukünftige Finanzierungen ermittelt und dem wenigstens einen Finanzier bereitstellt.
  14. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Käufer die Rechnungsinformationen der Rechnung verändern und/oder der Rechnung zusätzliche Rechnungsinformationen hinzufügen kann.
  15. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei wenigstens einem der Finanziers um einen Käufer handelt.
  16. Verwaltungsplattform zur automatischen Finanzierung von Rechnungen zwischen einem Käufer und einem Verkäufer durch wenigstes einen Finanzier, wobei die Verwaltungsplattform wenigstens eine Datenbank und wenigstens eine Auswerteeinheit aufweist, wobei in der wenigstens einen Datenbank für den wenigstens einen Finanzier pauschale Finanzierungsangebote zur Finanzierung von Rechnungen, sowie Zielwerte für betriebswirtschaftliche Kennzahlen von wenigstens dem Verkäufer und/oder dem Käufer gespeichert sind, wobei die Verwaltungsplattform dazu ausgebildet ist: • Eine Rechnung von dem Käufer und/oder dem Verkäufer zu empfangen, wobei die Rechnung wenigstens eine Rechnungsinformation enthält, • Mittels der Auswerteeinheit wenigstens einen potentiellen Finanzier für die Rechnung zu ermitteln, durch Abgleichen der wenigstens einen Rechnungsinformation der Rechnung mit den in der Datenbank der Verwaltungsplattform hinterlegten pauschalen Finanzierungsangeboten des wenigstens einen Finanziers und den Zielwerten für betriebswirtschaftliche Kennzahlen des Käufers und/oder Verkäufers, • Wenn wenigstens zwei potentielle Finanziers ermittelt wurden, mittels der Auswerteeinheit einen besten Finanzier zu ermitteln, dessen pauschales Finanzierungsangebot den Zielwerten für betriebswirtschaftliche Kennzahlen des Käufers und/oder Verkäufers am besten entspricht, • Die Finanzierung der Rechnung durch den ermittelten Finanzier automatisch zu kontrahieren, sodass der Rechnungsbetrag von dem Finanzier an den Verkäufer überwiesen wird, und • Eine anschließende Zahlung des Käufers an den Verkäufer zur Begleichung der Rechnung bei erfolgter Finanzierung der Rechnung durch einen Finanzier an den Finanzier umzuleiten.
  17. Computerprogrammprodukt, welches auf einem Computersystem ausgeführt, das Computersystem dazu veranlasst, das Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 15 durchzuführen.
DE102016107072.6A 2016-04-15 2016-04-15 Verfahren zur automatischen Finanzierung von Rechnungen Withdrawn DE102016107072A1 (de)

Priority Applications (5)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102016107072.6A DE102016107072A1 (de) 2016-04-15 2016-04-15 Verfahren zur automatischen Finanzierung von Rechnungen
US16/093,876 US20190108560A1 (en) 2016-04-15 2017-04-03 Method for automatically financing bills
PCT/EP2017/057901 WO2017178269A1 (de) 2016-04-15 2017-04-03 Verfahren zur automatischen finanzierung von rechnungen
CN201780023283.3A CN109074610A (zh) 2016-04-15 2017-04-03 自动融资账单的方法
EP17717342.4A EP3443529A1 (de) 2016-04-15 2017-04-03 Verfahren zur automatischen finanzierung von rechnungen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102016107072.6A DE102016107072A1 (de) 2016-04-15 2016-04-15 Verfahren zur automatischen Finanzierung von Rechnungen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102016107072A1 true DE102016107072A1 (de) 2017-10-19

Family

ID=58547480

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102016107072.6A Withdrawn DE102016107072A1 (de) 2016-04-15 2016-04-15 Verfahren zur automatischen Finanzierung von Rechnungen

Country Status (5)

Country Link
US (1) US20190108560A1 (de)
EP (1) EP3443529A1 (de)
CN (1) CN109074610A (de)
DE (1) DE102016107072A1 (de)
WO (1) WO2017178269A1 (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN109741184A (zh) * 2018-12-30 2019-05-10 深圳乐信软件技术有限公司 融资数据的管理方法、装置、服务器和存储介质
CN114708608B (zh) * 2022-06-06 2022-09-16 浙商银行股份有限公司 一种银行票据全自动化特征工程方法及装置

Family Cites Families (11)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5732400A (en) * 1995-01-04 1998-03-24 Citibank N.A. System and method for a risk-based purchase of goods
US7340433B1 (en) * 1999-07-30 2008-03-04 Orbian Management Limited System and method of transaction settlement using trade credit
US6629081B1 (en) * 1999-12-22 2003-09-30 Accenture Llp Account settlement and financing in an e-commerce environment
GB0101989D0 (en) * 2001-01-25 2001-03-14 Best Quote Direct Ltd Improvements relating to information systems
US20030220863A1 (en) * 2002-05-24 2003-11-27 Don Holm System and method for varying electronic settlements between buyers and suppliers with dynamic discount terms
US20050283433A1 (en) * 2004-06-17 2005-12-22 Visa International Service Association Method and system for providing seller bank receivable discounting services
US20070255663A1 (en) * 2004-12-23 2007-11-01 Randy Jordan System and Method for direct negotiation between buyers and sellers for products and services, and between buyers and Lending and Travel services
US20060167792A1 (en) * 2004-12-29 2006-07-27 Hahn-Carlson Dean W Multi-supplier transaction and payment programmed processing system and approach
CN101111859A (zh) * 2005-01-27 2008-01-23 验证清算局(控股)有限公司 发票融资
US20060173772A1 (en) * 2005-02-02 2006-08-03 Hayes John B Systems and methods for automated processing, handling, and facilitating a trade credit transaction
TW200816067A (en) * 2006-09-20 2008-04-01 Jing-Min Zhuang Business to business e-commerce system and method thereof

Also Published As

Publication number Publication date
CN109074610A (zh) 2018-12-21
EP3443529A1 (de) 2019-02-20
US20190108560A1 (en) 2019-04-11
WO2017178269A1 (de) 2017-10-19

Similar Documents

Publication Publication Date Title
US7904372B2 (en) Methods and systems for facilitating transactions between commercial banks and pooled depositor groups
US7797217B2 (en) System for managing the total risk exposure for a portfolio of loans
US7797214B2 (en) Financing and securitization structure for a portfolio of loans
US8090651B2 (en) Methods, systems, and computer readable media for facilitating the exchange of reciprocal deposits
US20050283422A1 (en) Centralized electronic currency trading exchange
DE102013226320A1 (de) Systeme und Verfahren eines Managers für online gesicherte Kredite
WO2004032005A2 (de) Verfahren zur automatischen integrierten belegablage bei der protokollierung von geschäftsvorfällen
DE10393598T5 (de) Handelssystem
KR101980307B1 (ko) 피투피(p2p) 투자 중개 시스템
DE112008003246T5 (de) Immobilientransaktionssystem unter Verwendung eines Immobilienfonds und Verfahren dazu
US7590580B2 (en) Computer-implemented process and mechanism for implementing an employee stock ownership plan
WO2017178269A1 (de) Verfahren zur automatischen finanzierung von rechnungen
US7447651B1 (en) Digital computer system for operating a customizable investment fund
WO2006117043A1 (de) Datenverarbeitungsverfahren zur zeitlich optimalen berechnung grosser ergebnisdatensätze
KR100961725B1 (ko) 확정기여형 퇴직연금 운영방법 및 시스템
KR101991769B1 (ko) 전자 화폐를 채권 증서로 이용하는 투자 중개 시스템
Dowell Resources rent taxation
Nyangito Delivery of services to smallholder coffee farmers and impacts on production under liberalization in Kenya
WO2013067576A2 (en) Methods for dealing in real property
DE10313693A1 (de) Verfahren zur automatischen Wertberichtigung von bilanzrelevanten Objekten
DE202018006361U1 (de) Zahlungssystem
WO2004032006A2 (de) Verfahren und system zur automatischen speicherung von betriebswirtschaftlichen daten
Obersteiner A DECISION MODEL FOR THE ALLOCATION OF FOREIGN FUNDS TO DIVIDEND REMITTANCES AND FOREIGN INVESTMENT IN A MULTINATIONAL CORPORATE SYSTEM WITH WHOLLY-OWNED FOREIGN MANUFACTURING SUBSIDIARIES.
DE102020211937A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Steuern einer Kryptowährung
DE202022104317U1 (de) System zum Verwalten und Nachverfolgen eines wiederverwertbaren Rohstoffs

Legal Events

Date Code Title Description
R083 Amendment of/additions to inventor(s)
R081 Change of applicant/patentee

Owner name: TRAXPAY GMBH, DE

Free format text: FORMER OWNER: TRAXPAY AG, 60327 FRANKFURT, DE

R082 Change of representative

Representative=s name: PATENTANWAELTE OLBRICHT, BUCHHOLD, KEULERTZ PA, DE

R012 Request for examination validly filed
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee