-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Trocknung und/oder Desinfektion eines Gegenstandes in einem Kraftfahrzeug mit den Merkmalen vom Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit den Merkmalen vom Oberbegriff des Patentanspruchs 8.
-
Geeigneten Möglichkeiten zur Desinfektion von Gegenständen muss insbesondere angesichts der jüngsten Erfahrungen in der Welt mit der Corona-Pandemie gebührende Bedeutung beigemessen werden. So ist es zur Vermeidung einer Tröpfcheninfektion beispielsweise wichtig, stets eine gebrauchsfertige Gesichtsmaske parat zu haben. Dies gilt umso mehr, wenn man derartige Gegenstände mehrfach benutzt.
-
Dass die Vorteile einer Desinfektionsmöglichkeit von Gegenständen auch in Kraftfahrzeugen bereits erkannt wurde, zeigen beispielhaft verschiedene Dokumente, in denen Desinfektionsmöglichkeiten beziehungsweise Desinfektionsvorrichtungen in einem Kraftfahrzeug beschrieben werden.
-
So wird in der
WO 2017/204774 A1 , welche den Oberbegriff der nebengeordneten Ansprüche bildet, ein Kraftfahrzeug offenbart, welches in seinem Innenraum mit mehreren Vorrichtungen ausgestattet ist, die zur Erzeugung von UV-Licht dienen. So wird unter anderem vorgeschlagen, eine UV-Lichtquelle im Aufnahmeraum einer hinteren, aufklappbaren Konsole unterzubringen. Ferner wird die Anbringung einer UV-Lichtquelle in einem Aufnahmeraum des Handschuhfachs oder in einem Ablagefach der Mittelkonsole des Kraftfahrzeugs vorgeschlagen.
-
Aus der
DE 10 2015 117 559 A1 ist eine Lade- und Desinfektionsablage für ein Kraftfahrzeug bekannt geworden. Die Lade- und Desinfektionsablage umfasst ein drahtloses Ladegerät zum Laden eines mobilen, elektronischen Gerätes und eine Beleuchtungsvorrichtung. Konkret ist die Lade- und Desinfektionsablage in der Mittelkonsole des Kraftfahrzeugs integriert. Sie weist einen durch einen Deckel verschließbaren Aufnahmeraum auf, in den ein aufzuladendes und zu desinfizierendes, elektrisches Gerät eingelegt werden kann. Eine UV-Lichtquelle ist im Aufnahmeraum angeordnet, welcher durch eine deckelartiges Abdeckelement zum Innenraum hin abdeckbar ist.
-
Der
DE 10 2017 004 054 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum thermischen Reinigen von Bedienelementen eines Fahrzeugs entnehmbar. Bei dem Verfahren wird mittels eines von dem Bedienelement umfassten Heizelements wenigstens ein Teil des Bedienelementes für einen vorgegebenen Zeitbereich auf eine vorgegebene Temperatur erhitzt. Dabei wird die vorgegebene Temperatur und die Zeitdauer der Erhitzung so gewählt, dass durch das Erhitzen eine mikrobielle Belastung auf dem Bedienelement gegenüber einer mikrobiellen Belastung auf dem Bedienelement vor dem Erhitzen reduziert wird.
-
Schließlich ist der
CN 204 635 354 U eine mobile Desinfektionsvorrichtung für Gesichtsmasken zu entnehmen. Die Desinfektionsvorrichtung ist boxartig ausgebildet, mit einem verschließbaren Aufnahmeraum für Gesichtsmasken. In dem Aufnahmeraum ist eine UV-Lichtquelle angeordnet, welche über einen nach außen geführten Schalter aktivierbar ist. Zwecks Stromversorgung kann die Desinfektionsvorrichtung über ein USB-Kabel mit einer mobilen Energiequelle verbunden werden.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein alternatives Verfahren zur Trocknung und/oder Desinfektion eines Gegenstandes in einem Kraftfahrzeug bereitzustellen. Des Weiteren liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine geeignete Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens in einem Kraftfahrzeug vorzuschlagen.
-
Diese Aufgaben werden durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen von Patentanspruch 8 gelöst. Vorteilhafte Ausbildungen beziehungsweise Weiterbildungen der Erfindung sind den jeweiligen Unteransprüchen entnehmbar.
-
Dabei geht die Erfindung aus von einem Verfahren zur Trocknung und/oder Desinfektion eines Gegenstandes in einem Kraftfahrzeug, wobei der Gegenstand in einem Aufnahmeraum einer Ablageeinrichtung untergebracht wird.
-
Die Erfindung schlägt nun vor, dass dem Aufnahmeraum erhitzte Luft zugeführt und/oder die Luft im Aufnahmeraum erhitzt wird.
-
Durch erhitzte Luft ist eine sehr wirksame Trocknung und/oder Desinfektion eines Gegenstandes möglich. Bei dem Verfahren weist die erhitzte Luft eine deutlich über der Wohlfühltemperatur eines Menschen liegende Temperatur auf. Vorzugsweise wird die Luft auf eine Temperatur in Höhe von wenigstens 50 Grad Celsius oder von wenigstens in etwa 50 Grad Celsius erhitzt. Eine derartige Temperatur reicht zum wirksamen Trocknen eines Gegenstandes, beispielsweise einer Gesichtsmaske, vollkommen aus.
-
Besonders bevorzugt wird die Luft auf eine Temperatur in Höhe von wenigstens 60 Grad Celsius oder wenigstens in etwa 60 Grad Celsius erhitzt. Mit einer derartigen Temperatur kann zugleich eine wirksame Desinfektion eines Gegenstandes durchgeführt werden. Abgesehen davon ist es selbstverständlich auch möglich, die Luft auf noch höhere Temperaturen zu erhitzen.
-
Um die Desinfektion eines Gegenstandes noch zusätzlich zu unterstützen wird zudem vorgeschlagen, dass der Gegenstand im Aufnahmeraum zusätzlich mit UV-Licht beaufschlagt, insbesondere beleuchtet, wird.
-
Alternativ oder zusätzlich zum UV-Licht ist es zudem denkbar, dass der Gegenstand mit einem - insbesondere chemischen - Desinfektionsmittel beaufschlagt wird. Beispielsweise kann der Gegenstand mit einem - insbesondere chemischen - Desinfektionsmittel besprüht oder bedampft werden.
-
Gemäß einer anderen, vorteilhaften Ausbildung des Verfahrens wird vorgeschlagen, dass eine Zuführung erhitzter Luft in den Aufnahmeraum nur dann erfolgt, wenn auf Grund einer voraussichtlichen Fahrzeit und einer vorliegenden Außentemperatur eine derartige Erwärmung eines Verbrennungsmotors und/oder einer Traktionsbatterie des Kraftfahrzeugs gewährleistet ist, dass die angestrebte Erhitzung der zum Aufnahmeraum geführten Luft (auf wenigstens in etwa 50 Grad Celsius) möglich ist. Hierdurch kann ansonsten gewährleistet werden, dass erzeugte Wärme bevorzugt dem Innenraum zugeführt wird, um zunächst eine für den Fahrgast angenehme Innenraumtemperatur zu erzeugen. Eine wunschgemäße Leitung beziehungsweise Blockierung der Luftströmung kann über entsprechend ansteuerbare Luftklappen im Kraftfahrzeug sichergestellt werden. Wenn die Zuführung erhitzter Luft aus den oben genannten Gründen nicht zweckmäßig ist, kann es sinnvoller sein, die vorhandene Luft im Aufnahmeraum selbst zu erhitzen. Dies kann beispielsweise über geeignete Heizelemente im Aufnahmeraum erfolgen.
-
Es ist von Vorteil, wenn im Verfahren überprüft wird, ob sich wenigstens ein zu trocknender/desinfizierender Gegenstand in der Ablageeinrichtung befindet und bei negativer Prüfung ein Hinweis ausgegeben wird, dass die Ablageeinrichtung leer ist.
-
Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass der Fahrzeugführer stets daran erinnert wird, die Ablageeinrichtung mit einem Gegenstand, den er voraussichtlich bald benötigt, rechtzeitig zu befüllen. Auf diese Weise wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass der Fahrzeugführer stets wenigstens einen getrockneten/desinfizierten Gegenstand zur Verfügung hat.
-
Die Überprüfung, ob sich ein Gegenstand in der Ablageeinrichtung befindet oder nicht, kann beispielsweise mittels eines kapazitiven Näherungssensors erfolgen. Der erwähnte Hinweis wird vorzugsweise optisch und/oder akustisch, beispielsweise auf einem Display des Infotainmentsystems oder auch mittels eines Leuchtmittels außen auf der Ablageeinrichtung ausgegeben.
-
Ferner ist es höchst zweckmäßig, wenn nach einem Ausstellen der Zündung des Kraftfahrzeugs überprüft wird, ob seit einem vorausgegangenen Einschalten der Zündung bereits ein Gegenstand aus der Ablageeinrichtung entnommen wurde und bei negativem Ergebnis der Prüfung ein Hinweis ausgegeben wird, dass noch kein Gegenstand aus der Ablageeinrichtung entnommen wurde.
-
Diese Ausgestaltung des Verfahrens trägt der Erfahrung Rechnung, dass man vor dem Verlassen des Kraftfahrzeugs leicht das Aufsetzen einer Gesichtsmaske vergisst. Dies zu vermeiden hilft diese Verfahrensausbildung.
-
In einer anderen, sehr zweckmäßigen Ausbildung des Verfahrens ist es auch denkbar, dass überprüft wird, ob die Luft im Aufnahmeraum der Vorrichtung bzw. die diesem zugeführte Luft während des Betriebs des Kraftfahrzeugs für eine bestimmte Mindest-Zeitdauer eine bestimmte Mindest-Temperatur erreicht oder erreicht hat und ob sich während der Mindest-Zeitdauer ein Gegenstand im Aufnahmeraum befindet oder befunden hat. Bei positivem Ergebnis der Prüfung wird ein optisches Bestätigungssignal ausgegeben, durch das dem Fahrzeugführer bestätigt wird, dass sich im Aufnahmeraum ein desinfizierter, gebrauchsfertiger Gegenstand (z.B. Gesichtsmaske) befindet. Das optische Bestätigungssignal kann beispielsweise durch ein grün leuchtendes Leuchtmittel auf der Vorrichtung realisiert werden.
-
Wie anfangs erwähnt, soll mit der vorliegenden Erfindung auch eine geeignete Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens vorgeschlagen werden. Hierbei wird von einer Vorrichtung mit wenigstens einer Ablageeinrichtung ausgegangen, welche wenigstens einen Aufnahmeraum zur Aufnahme des Gegenstandes aufweist.
-
Die Vorrichtung ist nun dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Zuführmittel zur Zuführung erhitzter Luft zum Aufnahmeraum und/oder wenigstens ein Heizelement zur Erhitzung der im Aufnahmeraum befindlichen Luft vorhanden ist.
-
Durch eine derartige Vorrichtung wird die Grundvoraussetzung dafür geschaffen, dass das Verfahren auf einfache Weise durchführbar ist. Das wenigstens eine Heizelement zur Erhitzung der im Aufnahmeraum der Ablageeinrichtung befindlichen Luft kann beispielsweise ein Widerstands-Heizelement oder auch ein Infrarot-Heizelement sein, welches vorzugsweise als flächiges Heizelement ausgebildet und im Aufnahmeraum angeordnet ist. Es ist auch denkbar, ein Heizelement in einer Wand oder in mehreren Wänden des Aufnahmeraums zu integrieren, Wände des Aufnahmeraums also selbst als Heizelemente auszubilden.
-
Das Verfahren ist mit der Vorrichtung besonders einfach und kostengünstig realisierbar, wenn das Zuführmittel zur Zuführung erhitzter Luft zum Aufnahmeraum als kanal- und/oder schlauchartiges Element ausgebildet ist, durch das abgegebene Wärme eines Verbrennungsmotors und/oder einer Traktionsbatterie und/oder wenigstens eines Heizelementes zum Aufnahmeraum geleitet werden kann. Auch bei dieser Lösung ist es denkbar, das Heizelement als (elektrisch betriebenes) Widerstands- oder Infrarot-Heizelement auszubilden. Bei der kanalartigen Ausbildung sind verschiedene Querschnitte denkbar, beispielsweise mehreckige, rund oder ovale. Eine schlauchartige, also bewegliche und nicht starre Ausbildung des Zuführmittels soll in erster Linie eine flexible Führung des Zuführmittels ermöglichen.
-
Um eine einfache Handhabbarkeit und allzeitige Verfügbarkeit im Kraftfahrzeug sicherzustellen, wird vorgeschlagen, dass die Vorrichtung fest im Kraftfahrzeug eingebaut ist. Hierdurch wird zudem eine verlustfreie Führung der erhitzten Luft und auch ein einwandfreier Anschluss von elektrischen Komponenten der Vorrichtung an das Bordnetz sichergestellt.
-
Es ist allerdings auch denkbar, dass die Vorrichtung als mobile Vorrichtung lösbar im Auto befestigt ist oder zumindest die Ablageeinrichtung mit dem Zuführmittel für die erhitzte Luft lösbar verbunden ist. Beispielsweise ist es denkbar, dass die Ablageeinrichtung mit dem Zuführmittel über eine mechanische Schnellverbindung lösbar verbunden ist. Das Zuführmittel kann auch hierbei als kanal- und/oder schlauchartiges Element ausgebildet sein, durch das abgegebene Wärme eines Verbrennungsmotors und/oder einer Traktionsbatterie und/oder eines Heizelementes zum Aufnahmeraum der Ablageeinrichtung geleitet werden kann. Die Ablageeinrichtung kann dann beispielsweise über ein mechanisches und gleichzeitig nach außen abdichtendes Verbindungselement mit einer Ausströmöffnung des Zuführmittels verbunden werden.
-
Gemäß einer höchst vorteilhaften Ausbildung des Erfindungsgedankens ist im Aufnahmeraum wenigstens ein stangenartiges Element vorhanden, welches in Gebrauchs- oder Einbauposition der Ablageeinrichtung horizontal oder im Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist. Eine derartige Ausgestaltung trägt dazu bei, dass insbesondere eine Gesichtsmaske auf sehr einfache Weise im Aufnahmeraum untergebracht werden kann. Dazu braucht nämlich einfach eine Schlaufe der Gesichtsmaske über das stangenartige Element geschoben werden.
-
Um ein unerwünschtes Lösen der Schlaufe vom stangenartigen Element während eines unruhigen Fahrbetriebs zu verhindern, ist es sehr zweckmäßig, wenn das stangenartige Element an seinem freien Ende ein Arretiermittel aufweist. Das Arretiermittel kann beispielsweise als eine nach oben gerichtete Umbiegung ausgebildet sein.
-
Alternativ ist auch denkbar, die Länge des stangenartigen Elementes derart zu wählen, dass bei einem durch eine Klappe geschlossenen Aufnahmeraum das freie Ende des stangenartigen Elementes gegen den Deckel anliegt.
-
Um einen ausreichenden Vorrat an getrockneten beziehungsweise desinfizierten Gegenständen zur Verfügung zu haben wird vorgeschlagen, dass die Ablageeinrichtung mehrere Aufnahmeräume, also wenigstens zwei, aufweist.
-
Damit insbesondere eine Desinfektion eines Gegenstandes mit der Vorrichtung sehr effektiv durchgeführt werden kann, wird zudem vorgeschlagen, dass der Aufnahmeraum oder ein jeder Aufnahmeraum zusätzlich mit wenigstens einer UV-Lichtquelle und/oder mit wenigstens einer Abgabeeinrichtung für ein - insbesondere chemisches - Desinfektionsmittel versehen ist.
-
Vorzugsweise ist die Lichtquelle zur Aussendung von Licht in einem Spektrum von etwa 100 Nanometer bis etwa 420 Nanometer, besonders bevorzugt in einem Spektrum von etwa 200 Nanometer bis etwa 280 Nanometer, und ganz besonders bevorzugt in einem Spektrum von 250 Nanometer bis etwa 280 Nanometer ausgebildet. Besonders bevorzugt ist die wenigstens eine Lichtquelle also derart ausgebildet, dass sie Lichtstrahlen im UV-C-Bereich abgeben kann. Es ist aber auch denkbar, dass andere Wellenlängenbereiche zur desinfizierenden Bestrahlung geeignet sind oder sich als geeignet erweisen.
-
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren dargestellt und wird anhand der Figuren in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Dadurch werden auch noch weitere Vorteile der Erfindung deutlich. Gleiche Bezugszeichen, auch in unterschiedlichen Figuren, beziehen sich auf gleiche, vergleichbare oder funktional gleiche Bauteile. Dabei werden entsprechende oder vergleichbare Eigenschaften und Vorteile erreicht, auch wenn eine wiederholte Beschreibung oder Bezugnahme darauf nicht erfolgt. Die Figuren sind nicht oder zumindest nicht immer maßstabsgetreu. In manchen Figuren können Proportionen oder Abstände übertrieben dargestellt sein, um Merkmale eines Ausführungsbeispiels deutlicher hervorheben zu können.
-
Es zeigen jeweils schematisch
- 1 ein Kraftfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- 2 eine Ansicht der Ablageeinrichtung der 1 in Einzeldarstellung von vorn,
- 3 eine Darstellung der Ablageeinrichtung gemäß Ansicht III aus 2, wobei das Zuführmittel zur Zuführung erhitzter Luft teilweise mit dargestellt ist und
- 4 eine skizzenhafte Darstellung der am Verfahren beteiligten Komponenten.
-
Es ist in 1 zunächst der Innenraum eines Kraftfahrzeugs K im Bereich einer Mittelkonsole 2 dargestellt. In die Mittelkonsole 2 ist eine Ablageeinrichtung 1 der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Trocknung und/oder Desinfektion eines Gegenstandes im Kraftfahrzeug K angeordnet. Die Vorrichtung und damit auch die Ablageeinrichtung 1 ist vorzugsweise fest im Kraftfahrzeug K verbaut, ist also in dieses integriert und nur in einer Fachwerkstatt mit entsprechendem Werkzeug ausbaubar. Durch die feste Integration wird sichergestellt, dass stets eine Energieversorgung der Vorrichtung über das Bordnetz des Kraftfahrzeugs K und deren optimale Anbindung an Wärmequellen möglich ist.
-
Allerdings ist es auch denkbar, das erfindungsgemäße Verfahren mit einer mobilen Vorrichtung zur Trocknung und/oder Desinfektion eines Gegenstandes durchzuführen, wobei dann allerdings eine Realisierung einer Energieversorgung und der Anschluss an geeignete Wärmequellen für einen Nutzer umständlicher ist.
-
Oberhalb der Ablageeinrichtung 1 ist eine Eingabe- und Anzeigeeinrichtung 3 eines Infotainmentsystems in Form eines Touchscreens vorhanden.
-
Anhand der 2 und 3 wird die Vorrichtung nun näher erläutert.
-
Die Ablageeinrichtung 1 der Vorrichtung besteht aus einem Gehäuse 100, welches in mehrere, vorzugsweise baugleiche Gehäusebereiche 101 unterteilt ist. Es sind im Ausführungsbeispiel drei Gehäuseteile 101 vorhanden, wobei deren Anzahl natürlich auch davon abweichen kann.
-
Jeder Gehäusebereich 101 weist einen Aufnahmeraum 104 auf, in dem ein zu trocknender und/oder zu desinfizierender Gegenstand G aufnehmbar ist. Die Aufnahmeräume 104 der Vorrichtung 1 sind durch Einbringung von Trennwänden 114 geschaffen. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Gegenstand G um eine handelsübliche Gesichtsmaske.
-
Jeder Aufnahmeraum 104 ist insbesondere zur Aufnahme von Gesichtsmasken ausgebildet. Dazu weist ein jeder Aufnahmeraum 104 wenigstens ein stangenartiges Element 105 auf. An dem stangenartigen Element 105 kann ein Gegenstand G in Form einer Gesichtsmaske mittels einer ihrer Schlaufen leicht aufgehängt werden. Das stangenartige Element 105 ist an einer rückseitigen Wandung des Aufnahmeraums 104 befestigt und erstreckt sich vorzugsweise parallel in Richtung einer vorderseitigen Klappe 102, welche durch eine Schwenkbewegung S geöffnet und geschlossen werden kann. Zur Betätigung einer Klappe 102 ist jeweils eine Handhabe 103 vorhanden.
-
Damit ein aufgehängter Gegenstand G während der Fahrt nicht so leicht vom stangenartigen Element 105 herunterrutschen kann, weist das stangenartige Element 105 an seinem vorderen, freien Ende eine nach oben gerichtete Umbiegung 105a auf.
-
Wie nur für den rechten Aufnahmeraum 104 dargestellt ist, kann das stangenartige Element 105 auch teleskopierbar ausgebildet sein, mit einem festen Teil 105b und einem beweglichen Teil 105c. Auf diese Weise kann das stangenartige Element 105 in einer Verschiebebewegung V zum leichteren Beschicken mit einem Gegenstand G etwas aus dem Aufnahmeraum 104 herausgezogen werden.
-
Wie an den Figuren ersichtlich ist, ist jeder Aufnahmeraum 104 mit einem Zuführmittel 106 derart verbunden, dass über das Zuführmittel 106 dem Aufnahmeraum 104 erhitzte Luft L zugeführt werden kann.
-
Das Zuführmittel 106 kann beispielsweise kanalartig ausgebildet sein. Es ist auch denkbar, das Zuführmittel 106 schlauchartig auszubilden. Auch eine Kombination dieser Bauweisen ist denkbar. Das Zuführmittel 106 kann also bereichsweise kanal- und bereichsweise schlauchartig ausgebildet sein.
-
Im Ausführungsbeispiel ist das Zuführmittel 106 zumindest im Bereich der Vorrichtung 1 kanalartig ausgebildet und weist Anschlussstutzen 106a auf. Mit den Anschlussstutzen 106a mündet das Zuführmittel 106 in Eingangsstutzen 107b, welche wiederum jeweils in eine Eingangsöffnung 107a (vgl. 2) des Aufnahmeraums 104 übergehen.
-
Erhitzte Luft L kann somit dem Aufnahmeräumen 104 zuverlässig zugeführt werden.
-
Wie lediglich in der 2 dargestellt beziehungsweise angedeutet ist, weist jeder Aufnahmeraum 104 wenigstens eine UV-Lichtquelle 109, vorzugsweise jedoch mehrere verteilt angeordnete UV-Lichtquellen 109 auf. Bei Einschaltung dieser UV-Lichtquellen 109 kann ein Gegenstand G zusätzlich mit UV-Licht bestrahlt werden, welches sich im vorzugsweise UV-C-Lichtspektrum befindet. Hierdurch kann eine gewünschte Desinfizierung eines Gegenstandes G noch unterstützt werden.
-
Zusätzlich kann in jedem Aufnahmeraum 104 wenigstens eine Abgabeeinrichtung 110 für ein Desinfektionsmittel, beispielsweise in Form eines Zerstäubers, vorhanden sein. Eine notwendige, elektrisch ansteuerbare Pumpe sowie ein Reservoir für das Desinfektionsmittel sind nicht näher dargestellt.
-
Zusätzlich kann jeder Aufnahmeraum 104 noch mit wenigstens einem Näherungssensor 111 ausgestattet sein (nur für einen Aufnahmeraum 104 dargestellt). Durch den Näherungssensor 111 kann erfasst werden, ob sich ein Gegenstand G im Aufnahmeraum 104 befindet oder nicht beziehungsweise ob ein Gegenstand G in den Aufnahmeraum 104 gebracht oder aus diesem herausgenommen wurde.
-
Schließlich ist beispielhaft für einen Aufnahmeraum 104 noch angedeutet, dass in jedem Aufnahmeraum 104 wenigstens ein Temperatursensor 112 vorhanden sein kann, durch den die Temperatur der erhitzten Luft L im Aufnahmeraum 104 gemessen werden kann. Abweichend vom Ausführungsbeispiel ist es auch denkbar, nicht in jedem Aufnahmeraum 104, sondern im vorgeschalteten Zuführmittel 106 einen Temperatursensor anzuordnen.
-
Zur geeigneten Abführung der zugeführten, erhitzten Luft L dienen Ausgangsöffnungen 108a. Diese Ausgangsöffnungen 108a sind wiederum vorzugsweise mit einem geeigneten kanal- und/oder schlauchartigen Abführmittel (nicht näher dargestellt) verbunden, so dass die erhitzte Luft L nicht ungehindert in den Innenraum des Kraftfahrzeugs K gelangen und diesen unerwünscht aufheizen kann. Die abgeführte Luft wird vielmehr gezielt in die Außenumgebung des Kraftfahrzeugs K geleitet.
-
Zusätzlich und/oder alternativ ist es auch denkbar, dass bei dem Verfahren die Luft in einem Aufnahmeraum 104 durch ein oder mehrere Heizelemente 115 aufgeheizt wird. Die Heizelemente 115 können beispielsweise auf den Wandungen des Aufnahmeraums 104 aufgebracht oder in diese integriert sein. Vorzugsweise sind die Heizelemente 115 als elektrisch betreibbare Widerstandsheizungen ausgebildet (nur für einen Aufnahmeraum 104 dargestellt).
-
Es soll noch erwähnt werden, dass das Gehäuse 100 der Vorrichtung 1 außerhalb der Klappen 102 mit Leuchtmitteln 113 versehen ist, welche beispielsweise als Leuchtdioden ausgebildet sein können. Die Leuchtmittel 113 sind vorzugsweise als RGB-Leuchtdioden ausgebildet, so dass diese Licht in unterschiedlichen Farben aussenden können.
-
Schließlich soll anhand der 3 nochmals das Verfahren kurz skizziert werden. In der Figur sind ein Verbrennungsmotor 4 und eine Traktionsbatterie 5 dargestellt. Im Ausführungsbeispiel ist das Kraftfahrzeug K ein Hybridfahrzeug, besitzt also einen Verbrennungsmotor 4 und eine Traktionsbatterie 5. Es ist aber auch denkbar, dass es sich bei dem Kraftfahrzeug K um ein reines Verbrennungskraftfahrzeug oder um ein reines Elektrofahrzeug handelt.
-
Zusätzlich ist wenigstens ein elektrisch betreibbares Heizelement 6 dargestellt. Durch jeder der genannten Komponenten kann während des Betriebes Abwärme W erzeugt werden. Eine Abgabe dieser Abwärme W an das Zuführmittel 106 kann über elektrisch ansteuerbare Luftklappen 7 in nicht näher dargestellter Weise erfolgen. Die Luftklappen 7 können beispielsweise auch eingangsseitiger Bestandteil des Zuführmittels 106 sein.
-
Durch das Zuführmittel 106 gelangt die erhitzte Luft L, wie bereits beschrieben zur Ablageeinrichtung 1 beziehungsweise in die Aufnahmeräume 104. Die UV-Lichtquellen 109, die Abgabeeinrichtung 110 für Desinfektionsmittel, der Näherungssensor 111, der Temperatursensor 112, die Leuchtmittel 113 sowie die Heizelemente 115 sind in geeigneter Weise signaltechnisch mit einer Auswerte- und Steuereinrichtung 8 verbunden. Dies kann beispielsweise über einen Datenbus 11 erfolgen.
-
Mit dem Datenbus 11 sind auch die Eingabe- und Anzeigeeinrichtung 3, Fahrerassistenzsysteme 9 (beispielsweise ein Navigationssystem), eine manuelle Betätigungseinrichtung 12 (z. B. in Form eines Schalters) sowie ein Temperatursensor 13 für Außenluft signaltechnisch verbunden.
-
Über die dargestellte signaltechnische Integration der Vorrichtung 1 in das Kraftfahrzeug K kann somit das Verfahren sehr komfortabel durchgeführt werden.
-
Das Verfahren kann beispielsweise manuell über die Betätigungseinrichtung 12 vom Nutzer gestartet werden. Es ist aber auch denkbar, dass über die Eingabe- und Anzeigeeinrichtung 3 ein automatischer Start des Verfahrens eingestellt und beispielsweise mit Einstellung der Zündung vom Kraftfahrzeug K synchronisiert wird.
-
Über ein Setup-Menü kann mittels der Eingabe- und Anzeigeeinrichtung 3 beispielsweise festgelegt werden, ob zusätzlich zur Zuführung von erhitzter Luft L in die Aufnahmeräume 104 grundsätzlich auch die UV-Lichtquellen 109 und die Abgabeeinrichtung 110 für Desinfektionsmittel aktiviert werden sollen oder ob dies bei Bedarf manuell zugeschaltet werden soll.
-
Bei Bedienung eines Fahrerassistenzsystems 9, beispielsweise eines Navigationssystems, kann von der Auswerte- und Steuereinrichtung 8 in Abhängigkeit der durch den Temperatursensor 13 gemessenen Außenluft zu Beginn einer Fahrt auf Basis hinterlegter Auswerte- und Steueralgorithmen ermittelt werden, ob die voraussichtliche Fahrtdauer dazu ausreicht, damit durch den Verbrennungsmotor 4 und/oder die Traktionsbatterie 5 ausreichend Wärme zur Erhitzung der Luft L bereitgestellt werden kann. Falls dies voraussichtlich nicht möglich ist, können die dem Verbrennungsmotor 4 und der Traktionsbatterie 5 zugeordneten Luftklappen 7 durch die Auswerte- und Steuereinrichtung 8 derart angesteuert werden, dass Abwärme W des Verbrennungsmotors 4 und der Traktionsbatterie 5 gar nicht erst zum bzw. durch das Zuführmittel 106 geleitet wird, sondern (falls erforderlich) zur Erwärmung des Innenraums des Kraftfahrzeugs K verwendet wird.
-
Es ist aber denkbar, dass die Luft L dennoch durch das Heizelement 6 erhitzt und über die zugeordnete Luftklappe 7 in das Zuführmittel 106 geleitet wird.
-
Ferner ist denkbar, dass bei Nichtvorhandensein eines Gegenstandes G in einem Aufnahmeraum 104 und Abgabe eines entsprechenden Signals des Näherungssensors 111 das einem Aufnahmeraum 104 jeweils zugeordnete Leuchtmittel 113 rot aufleuchtet. Zusätzlich kann eine Warnmeldung und/oder ein Warnton über die Eingabe- und Anzeigeeinrichtung 3 abgegeben werden. Hierdurch wird der Fahrzeugführer auf einen nicht befüllten Aufnahmeraum 104 hingewiesen.
-
Es ist auch vorstellbar, dass das Leuchtmittel 113 grün aufleuchtet, wenn detektiert wurde, dass sich ein Gegenstand G im Aufnahmeraum 104 befindet und dabei die erhitzte Luft L im Aufnahmeraum 104 über einen bestimmten Zeitraum auf einer bestimmten Temperatur, beispielsweise 60 Grad Celsius gehalten wurde.
-
Somit weiß der Fahrzeugführer, dass er aus einem bestimmten Aufnahmeraum 104 einen gebrauchsfertigen, desinfizierten Gegenstand G entnehmen kann.
-
Schließlich ist auch noch denkbar, dass über die Näherungssensoren 111 detektiert wird, ob überhaupt ein Gegenstand G nach dem Ausschalten der Zündung aus einem der Aufnahmeräume 104 entnommen wurde. Falls dies nicht der Fall ist, so kann über die Auswerte- und Steuereinrichtung 8 ebenfalls eine Meldung über die Eingabe- und Anzeigeeinrichtung 3 ausgegeben werden, die den Fahrzeugführer an das Entnehmen eines desinfizierten Gegenstandes G, beispielsweise an das Entnehmen einer Gesichtsmaske erinnert.
-
Abweichend vom dargestellten Ausführungsbeispiel ist es selbstverständlich denkbar, dass die Vorrichtung weniger Aufnahmeräume 104, beispielsweise nur einen Aufnahmeraum 104 aufweist. Es ist auch denkbar, dass mehr als die drei dargestellten Aufnahmeräume 104 vorhanden sind.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Ablageeinrichtung
- 2
- Mittelkonsole
- 3
- Eingabe- und Anzeigeeinrichtung; Touchscreen
- 4
- Verbrennungsmotor
- 5
- Traktionsbatterie
- 6
- Heizelement
- 7
- Luftklappen
- 8
- Auswerte- und Steuereinrichtung
- 9
- Fahrerassistenzsysteme; Navigationssystem
- 11
- Datenbus
- 12
- Betätigungseinrichtung
- 13
- Temperatursensor für Außenluft
- 100
- Gehäuse
- 101
- Gehäusebereich
- 102
- Klappe
- 103
- Handhabe
- 104
- Aufnahmeraum
- 105
- stangenartiges Element
- 105a
- Umbiegung
- 105b
- fester Teil
- 105c
- beweglicher Teil
- 106
- Zuführmittel
- 106a
- Anschlussstutzen
- 107a
- Eingangsöffnung
- 107b
- Eingangsstutzen
- 108a
- Ausgangsöffnung
- 109
- UV-Lichtquellen
- 110
- Abgabeeinrichtung für Desinfektionsmittel, Zerstäuber
- 111
- Näherungssensor
- 112
- Temperatursensor
- 113
- Leuchtmittel, LED
- 114
- Trennwände
- 115
- Heizelement
- G
- Gegenstand
- K
- Kraftfahrzeug
- L
- erhitzte Luft
- S
- Schwenkbewegung
- V
- Verschiebebewegung
- W
- Abwärme
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- WO 2017/204774 A1 [0004]
- DE 102015117559 A1 [0005]
- DE 102017004054 A1 [0006]
- CN 204635354 U [0007]