-
Die Erfindung betrifft ein System zum Nachrüsten einer Tür sowie eine Tür mit einem derartigen System.
-
Die
DE 10 2015 200 229 A1 offenbart eine Trennwandeinrichtung mit motorisch bewegbaren Antriebselementen, die mit einem schwenkbaren Türblatt mittels einer Kupplungseinreichung in mechanischer Wirkverbindung stehen. Die mechanische Kupplung des Antriebselements und des Türblatts ist aufwändig. Um die Tür vor Beschädigung und/oder Zerstörung, beispielsweise infolge von Vandalismus zu schützen, muss die Kupplungseinrichtung eine mechanische Entkopplung des Antriebselements von dem Türblatt ermöglichen. Die mechanische Entkopplung ist aufwändig und kostenintensiv. Die bekannte Trennwandeinrichtung ist mechanisch komplex und großbauend ausgeführt.
-
Die
DE 20 2012 004 986 U1 offenbart eine Tür sowie ein System zum Nachrüsten einer Tür gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die dort offenbarte Antriebseinheit umfasst einen Elektromotor und einen damit mechanisch gekoppelten Türbeschlag, der an einem Schwenkflügel der Tür befestigt ist. Eine derartige Tür ist hinsichtlich ihrer Anwendung und bezüglich ihres Einsatzzwecks eingeschränkt.
-
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine angetriebene Schwenkbarkeit eines Türblatts einer Tür zu verbessern, insbesondere mechanisch zu vereinfachen.
-
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch ein System mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen sowie durch eine Tür mit in Anspruch 12 angegebenen Merkmalen.
-
Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass ein System bereitgestellt werden kann, das unkompliziert und unmittelbar an einer bereits bestehenden Tür nachgerüstet werden kann. Die Tür umfasst eine Türzarge und ein Türblatt, das mittels mindestens einem Türband um eine Schwenkachse schwenkbar an der Türzarge angelenkt ist. Insbesondere sind zwei Türbänder vorgesehen, die entlang der Schwenkachse beabstandet zueinander angeordnet sind. Die erfindungsgemäße Nachrüstbarkeit bedeutet, dass die Türzarge und das Türblatt der bereits existierenden Tür weiter benutzt werden können. Das Türband der bereits existierenden Tür kann insbesondere zumindest in Teilen weiter genutzt werden.
-
Es wurde überraschend gefunden, dass eine Antriebseinheit derart an der Tür anordenbar ist, dass ein Antriebselement der Antriebseinheit mit seiner Drehachse koaxial zu der Schwenkachse der Tür orientiert ist. Dadurch, dass die Schwenkachse der Tür und die Drehachse der Antriebseinheit zusammenfallen, wird eine von der Antriebseinheit bereitgestellte Antriebskraft unmittelbar auf die Tür, insbesondere auf das Türblatt, übertragen. Eine mechanisch komplexe Kopplung der Antriebskraft von dem Antriebselement auf die Tür ist entbehrlich. Dadurch ist insbesondere das Risiko einer Beschädigung und/oder Zerstörung der Tür und/oder der Antriebseinheit infolge von Blockage der Tür, insbesondere durch Vandalismus, vermieden. Mit der von der Antriebseinheit bereitgestellten Antriebskraft, kann ein Antriebsdrehmoment zum Öffnen und/oder Schließen der Tür bereitgestellt werden. Die Antriebseinheit ist insbesondere an der Türzarge befestigt. Die Antriebseinheit kann aber auch am Türblatt befestigt sein. Die Antriebseinheit ist insbesondere in das Türband integrierbar und/oder mit dem Türband unmittelbar koppelbar. Insbesondere ist die Antriebseinheit als Bestandteil des Türbandes ausgeführt. Eine Betätigung des Türblatts entgegen einer von der Antriebseinheit bereitgestellten Antriebskraft wirkt unmittelbar auf die Antriebeinheit, die diese Gegenbewegung kompensieren kann, beispielsweise ein Elektromotor in einem Generatorbetrieb.
-
Das Antriebselement stellt eine um die Drehachse gerichtete Antriebsdrehbewegung zur Verfügung. Das Antriebselement ist als Antriebsmotor, insbesondere als Elektromotor ausgeführt. Der Elektromotor ist insbesondere ein Gleichstrommotor. Der Gleichstrommotor erfordert insbesondere eine Versorgungsspannung von 12 V oder 24 V. Der Gleichstrommotor kann bürstenlos ausgeführt sein. Ein bürstenloser Gleichstrommotor ist kleinbauend und weist ein vergleichbar großes Drehmoment auf. Ein bürstenloser Motor eignet sich insbesondere für das Nachrüsten an einer Tür, die sich in einem robusten Einsatzumfeld befindet und/oder die insbesondere häufig benutzt wird. Der Gleichstrommotor kann bürstenbehaftet sein. Ein bürstenbehafteter Motor erfordert eine reduzierte Versorgungsspannung. Ein bürstenbehafteter Motor ist unkompliziert und kosteneffizient verfügbar.
-
Die Antriebseinheit weist ein Getriebe auf, um die Antriebsbewegung des Antriebselements zu übertragen und/oder umzuformen. Das Getriebe ist, insbesondere unmittelbar, mit dem Antriebselement gekoppelt. Es ist insbesondere denkbar, dass das Antriebselement und das Getriebe als einteilige Baukomponente, eine sogenannte Motor-Getriebe-Einheit, bereitgestellt werden.
-
Die Antriebseinheit weist ferner ein Kraftübertragungselement auf, um insbesondere die Antriebsbewegung von dem Antriebselement auf die Tür, insbesondere das Türblatt, zu übertragen. Insbesondere steht das Kraftübertragungselement mit dem Getriebe in mechanischer Wirkverbindung.
-
Das System weist eine mit der Antriebseinheit in Signalverbindung stehende Steuerungseinheit auf. Die Signalverbindung zwischen der Steuerungseinheit und der Antriebseinheit ist insbesondere bidirektional. Die Signalverbindung kann kabelgebunden ausgeführt sein, die sehr robust ist. Die Signalverbindung kann alternativ oder zusätzlich kabellos, insbesondere durch Funkübertragung wie beispielsweise Bluetooth erfolgen.
-
Ein System gemäß Anspruch 2 ermöglicht einem Nutzer das Öffnen und/oder Schließen der Tür durch Betätigen eines Betätigungssensors. Der Betätigungssensor ermöglicht ein, insbesondere kontaktloses, Erfassen eines ersten Betätigungssignals des Nutzers. Über die Steuerungseinheit kann die Antriebseinheit zum Öffnen und/oder Schließen der Tür betätigt werden. Der erste Betätigungssensor kann beispielsweise als erstes Betätigungssignal eine Gestik des Nutzers, insbesondere eine Wischbewegung, erfassen. Der erste Betätigungssensor ist insbesondere an einer Außenseite der Tür angebracht. Dadurch kann der Nutzer die geschlossene Tür durch Betätigung des ersten Betätigungssensors öffnen. Der erste Betätigungssensor kann auch als Näherungssensor ausgeführt sein, insbesondere als induktiver, kapazitiver, magnetischer, optischer oder Ultraschall-Näherungssensor. Bei einem Näherungssensor kann das erste Betätigungssignal des Nutzers beispielsweise die Annäherung des Nutzers selbst oder das Nähern beispielsweise der Hand des Nutzers an den Näherungssensor darstellen. Dadurch, dass ein kontaktloses Erfassen des ersten Betätigungssignals möglich ist, kann die Tür durch den Nutzer berührungslos geöffnet und/oder geschlossen werden. Ein derartiges System eignet sich insbesondere für den öffentlichen Raum wie beispielsweise öffentliche Sanitäranlagen beispielsweise an Autobahnparkplätzen, in öffentlichen Einrichtungen wie Museen, Ämtern und in der Gastronomie, Umkleidekabinen in Sporteinrichtungen, insbesondere Sporthallen und/oder Schwimmbädern.
-
Ein System gemäß Anspruch 3 ermöglicht ein Verriegeln und/oder Entriegeln der geschlossenen Tür. Insbesondere weist eine Ver-/Entriegelungseinheit einen Ver-/Entriegelungsaktuator auf, der mit einem Verriegelungselement, insbesondere mit einer, insbesondere federbelasteten, Falle des Türblatts zusammenwirkt. Der Ver-/Entriegelungsaktuator ist zwischen einer Verriegelungsposition und einer Entriegelungsposition, insbesondere angetrieben, verlagerbar. In der Verriegelungsposition ermöglicht der Ver-/Entriegelungsaktuator, dass das Verriegelungselement des Türblattes in eine Verriegelungsöffnung an der Türzarge eingreift. In dieser Anordnung ist das Türblatt an der Türzarge verriegelt. In der Verriegelungsposition der Ver-/Entriegelungsaktuators befindet sich das Verriegelungselement in einer Schließposition. In einer Entriegelungsposition gewährleistet der Ver-/Entriegelungsaktuator, dass das Verriegelungselement aus der Verriegelungsöffnung an der Türzarge herausverlagert, insbesondere herausgedrückt, wird. Das Verriegelungselement ist dann in einer Freigabeposition. Das Türblatt ist entriegelt und gegenüber der Türzarge schwenkbar. In der verriegelten Anordnung ist das Türblatt gegenüber der Türzarge nicht schwenkbar. Der Ver-/Entriegelungsaktuator ist insbesondere in und/oder an der Türzarge angeordnet und/oder in der Türzarge integriert angeordnet. Der Ver-/Entriegelungsaktuator ist insbesondere als Elektromagnet ausgeführt, wobei ein, insbesondere federbelasteter, Anker aus einer Spule in Abhängigkeit einer Strombeaufschlagung zum Zusammenwirken der Falle verlagert werden kann.
-
Alternativ kann der Ver-/Entriegelungsaktuator auch als elektrischer Spindelantrieb ausgeführt sein. Infolge einer Rotationsbewegung der Spindel, wird eine daran angeordnete Spindelmutter axial verlagert. Durch die Axialverlagerung der Spindelmutter kann die Betätigung des Verriegelungselements erfolgen.
-
Gemäß einer alternativen Ausgestaltung kann das Verriegelungselement als, insbesondere elektrisch, betätigbarer Bolzen oder Stift ausgeführt sein, der insbesondere oberhalb oder seitlich des Türblatts an der Türzarge befestigt ist. In der Schließposition ragt der Bolzen nach unten oder seitlich an der Türzarge vor. Der Bolzen ist insbesondere auf der Seite der Türzarge angeordnet, in die das Türblatt zum Öffnen geschwenkt wird. In der Schließposition ragt das Verriegelungselement in die vom Türblatt verschließbare Türöffnung vor. Vorteilhaft ist es, wenn an dem Türblatt eine Aufnahme für das Verriegelungselement, insbesondere den Bolzen, vorgesehen ist. Dadurch ist die Stabilität der Ver-/Entriegelungseinheit erhöht und insbesondere ein unbeabsichtigtes Öffnen, insbesondere Aufbrechen, der Tür erschwert. Eine derartige Verriegelungseinheit wird auch als elektrisches Bolzenschloss bezeichnet, das insbesondere elektrisch gesteuert und insbesondere zeitverzögert betätigbar ist.
-
Die Ver-/Entriegelungseinheit kann grundsätzlich durch jedes an sich bekannte Schließsystem realisiert sein, das mittels einer Steuerungseinheit elektrisch ansteuerbar ist und bei dem der Ver-/Entriegelungsaktuator mit einem Verriegelungselement zwischen einer Schließposition und einer Freigabeposition verlagerbar ist.
-
Ein System gemäß Anspruch 4 ermöglicht eine, insbesondere kontaktlose, Betätigung der Ver-/Entriegelungseinheit. Mittels eines zweiten Betätigungssensors kann ein zweites Betätigungssignal eines Nutzers erfasst werden. Der zweite Betätigungssensor ist insbesondere an einer Innenseite der Tür angeordnet. Der Nutzer kann, nachdem er die Tür passiert hat und die Tür geschlossen ist, die Tür verriegeln und entriegeln. Insbesondere ist die Steuerungseinheit derart ausgeführt, dass bei Erfassen eines zweiten Betätigungssignals des Nutzers der Ver-/Entriegelungsaktuator von der Verriegelungsposition in die Entriegelungsposition überführt wird oder umgekehrt.
-
Ein System gemäß Anspruch 5 ist mechanisch besonders robust ausgeführt. Ein Kupplungselement dient insbesondere zum Kompensieren eines Bremsmoments der Türe, insbesondere des Türblatts. Das Kupplungselement ist insbesondere mit dem Getriebe gekoppelt. Das Kupplungselement ist insbesondere entlang der Drehachse zwischen dem Getriebe und dem Kraftübertragungselement angeordnet.
-
Ein System gemäß Anspruch 6 weist zwei miteinander gekoppelte Kupplungsteile auf. Die Kupplungsteile sind in kraftübertragender Weise miteinander gekoppelt. Zwischen den Kupplungsteilen kann mindestens ein Absorptionselement angeordnet sein. Das mindestens eine Absorptionselement dient zur Absorption von Kräften, die von der Antriebseinheit auf die Tür oder umgekehrt übertragen werden. Das Absorptionselement ist ein mechanisches Dämpfungselement. Insbesondere können zwischen den Kupplungsteilen mehrere Absorptionselemente vorgesehen sein, insbesondere mindestens zwei, insbesondere mindestens drei und insbesondere mindestens vier oder mehr Absorptionselemente.
-
Ein System gemäß Anspruch 7 ermöglicht eine unkomplizierte Nachrüstung. Insbesondere dient ein Hebelelement, das insbesondere einen quer und insbesondere senkrecht zur Drehachse orientierten Hebelarm aufweist, der unmittelbaren und unkomplizierten Befestigung am Türblatt. Das Hebelelement kann ein Bandoberteil des Türbandes ersetzen.
-
Eine Ausführung des Kraftübertragungselements gemäß Anspruch 8 ermöglicht eine unmittelbare Drehübertragung auf ein Bandoberteil. Ein Drehelement als Kraftübertragungselement kann einen Drehbolzen eines Türbandes ersetzen. Vorteilhaft ist es, wenn das Drehelement, das konzentrisch zur Drehachse der Antriebseinheit angeordnet ist, zumindest bereichsweise entlang der Drehachse eine Außenkontur aufweist, die unrund ausgeführt ist. Beispielsweise kann das Drehelement eine verzahnte, polygonale, insbesondere viereckige oder sechseckige, Außenkontur aufweisen, die mit einer korrespondierenden Innenkontur eines Bandoberteils zur Drehmomentübertragung zusammenwirkt. Das Drehelement ist insbesondere an der Türzarge befestigt. Das Drehelement ist bezüglich der Drehachse drehbar.
-
Ein System gemäß Anspruch 9 ermöglicht ein Erfassen der Schwenkposition der Tür. Insbesondere steht ein Positionssensor mit der Steuerungseinheit in Signalverbindung. Der Positionssensor ist insbesondere als Potentiometer ausgeführt, das an der Antriebseinheit angeordnet oder in die Antriebseinheit integriert sein kann. Das Potentiometer ist insbesondere geeignet, den Kraftaufwand zum Öffnen und/oder Schließen der Tür zu erfassen. So ist es insbesondere möglich, eine Veränderung des Kraftaufwands, insbesondere qualitativ, zu erfassen. Eine Veränderung des Kraftaufwands kann ein Anzeichen für mechanischen Verschleiß der Tür und/oder des nachrüstbaren Systems sein. Eine Veränderung des Kraftaufwands kann eine Wartung und/oder eine Reparatur des Systems und insbesondere der mit dem System ausgerüsteten Tür auslösen.
-
Ein System gemäß Anspruch 10 ist besonders robust ausgeführt. Eine Beeinträchtigung der Antriebseinheit, die in einem Antriebsgehäuse angeordnet ist, durch außen ist verhindert.
-
Ein Anzeigeelement gemäß Anspruch 11 signalisiert dem Nutzer den Verriegelungszustand der Tür. Eine Fehlbedienung der Tür durch Dritte ist verhindert. Insbesondere ist dadurch das Risiko minimiert, dass Dritte versuchen, eine verriegelte Tür zu öffnen. Das Anzeigeelement ist insbesondere an dem ersten Betätigungssensor angeordnet und insbesondere an dem ersten Betätigungssensor integriert ausgeführt.
-
Vorteilhaft ist die Ausführung des Anzeigeelements als LED-Anzeige. Das Anzeigeelement ist insbesondere an einer Außenseite einer Tür, insbesondere an dem Türblatt und/oder der Türzarge angeordnet.
-
Eine Tür gemäß Anspruch 12 weist im Wesentlichen die Vorteile des erfindungsgemäßen Systems auf, worauf hiermit verwiesen wird. Dadurch, dass das System an einer bereits bestehenden Tür nachrüstbar ist, kann die bestehende Tür kosteneffizient aufgewertet werden.
-
Eine Tür gemäß Anspruch 13 ist robust ausgeführt.
-
Eine Tür gemäß Anspruch 14 ermöglicht eine verbesserte Kraftübertragung von der Antriebseinheit auf die Tür, insbesondere das Türblatt.
-
Sowohl die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale, als auch die in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen des erfindungsgemäßen Systems angegebenen Merkmale sind jeweils für sich alleine oder in Kombination miteinander geeignet, den erfindungsgemäßen Gegenstand weiterzubilden. Die jeweiligen Merkmalskombinationen stellen hinsichtlich der Weiterbildungen des Erfindungsgegenstands keine Einschränkung dar, sondern weisen im Wesentlichen lediglich beispielhaften Charakter auf.
-
Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Anordnung einer Tür mit einem erfindungsgemäßen System gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
- 2 eine vergrößerte, teilgeschnittene Ansicht des Details 11 in 1,
- 3 eine vergrößerte Schnittdarstellung einer Ver-/Entriegelungseinheit in einer Verriegelungsanordnung bei geschlossener Tür,
- 4 eine 3 entsprechende Darstellung der Ver-/Entriegelungseinheit in einer Entriegelungsanordnung, und
- 5 eine 2 entsprechende Darstellung eines Systems gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel mit einem Kraftübertragungselement als Drehelement.
-
Eine in 1 als Ganzes mit 1 gekennzeichnete Tür umfasst eine Türzarge 2, die auch als Türrahmen bezeichnet wird. An der Türzarge 2 ist ein Türblatt 3 schwenkbar um eine Schwenkachse 4 angelenkt. Die Schwenkachse 4 wird durch zwei Türbänder 5 vorgegeben, die jeweils koaxial bezüglich der Schwenkachse 4 angeordnet sind. Durch die Türbänder 5 ist die schwenkbare Anlenkung des Türblatts 3 an der Türzarge 2 gewährleistet.
-
Jedes Türband 5 weist ein Bandunterteil 6 auf, das an der Türzarge 2 befestigt ist. Das Bandunterteil 6 ist mit der Türzarge 2 drehfest verbunden. Das Bandunterteil 6 ist konzentrisch zur Schwenkachse 4 angeordnet.
-
Jedes Türband 5 weist ferner ein Bandoberteil 7 auf, das konzentrisch zur Schwenkachse 4 angeordnet ist. Das Bandoberteil 7 ist an dem Türblatt 3 befestigt. Das Bandoberteil 7 ist drehfest mit dem Türblatt 3 verbunden. Eine Schwenkbewegung des Türblatts 3 um die Schwenkachse 4 bewirkt eine Drehung des Bandoberteils 7 um die Schwenkachse 4. Das Bandoberteil 7 ist drehbar bezüglich der Schwenkachse 4 mit dem Bandunterteil 6 verbunden.
-
Durch das Schwenken des Türblatts 2 kann die Tür 1 von einer geschlossenen Anordnung, in der das Türblatt 3 an der Türzarge 2 anliegt, in eine geöffnete Anordnung, in der das Türblatt 3 gegenüber der Türzarge 2 verschwenkt und beabstandet zu der Türzarge 2 angeordnet ist, überführt werden.
-
Die Tür 1 trennt einen Außenraum 8 von einem Innenraum 9. Gemäß 1 ist der Innenraum 9 im Vordergrund angeordnet. Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel schwenkt das Türblatt 3 ausgehend von der geschlossenen Anordnung in den Innenraum 9. Es ist auch möglich, dass das Türblatt 3 nach außen, also in den Außenraum 8, schwenkt. Die dem Innenraum 9 zugewandte Seite der Tür 1, insbesondere des Türblatts 3, wird als Innenseite 10 bezeichnet. Die dem Innenraum 9 abgewandte Seite der Tür 1, insbesondere des Türblatts 3, wird als Außenseite 11 bezeichnet.
-
An der Tür 1, insbesondere der Türzarge 2, ist eine Antriebseinheit 12 befestigt, die das Bandunterteil 6 des in 1 dargestellten Türbandes 5 bildet. Es ist denkbar, dass eine zusätzliche Antriebseinheit 12 an dem Bandunterteil 6 des unteren Türbandes 5 vorgesehen ist. Dies ist aber nicht erforderlich.
-
Mit der Antriebseinheit 12 steht eine Steuerungseinheit 13 in Signalverbinde. Die Signalverbindung kann kabelgebunden, also mittels einer Steuerungsleitung, ausgeführt sein. Alternativ kann die Signalverbindung zwischen der Antriebseinheit 12 und der Steuerungseinheit 13 auch kabellos erfolgen. Die Steuerungseinheit 13 kann, wie in 1 gezeigt, in unmittelbarer Nähe der Antriebseinheit 12 angeordnet sein. Die Steuerungseinheit 13 kann auch beabstandet zu der Antriebseinheit 12, beispielsweise in der Türzarge 2 integriert angeordnet sein. Die Steuerungseinheit 13 umfasst insbesondere eine Leistungsendstufte und einen Controller.
-
An der Außenseite 11 ist ein erster Betätigungssensor 14 angeordnet. Der erste Betätigungssensor 14 kann am Türblatt 3, an der Türzarge 2 oder an einer der Tür 1 benachbarten Wand angeordnet oder darin integriert sein. Der erste Betätigungssensor 14 steht mit der Steuerungseinheit 13 in, insbesondere kabelgebundener, Signalverbindung. Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der erste Betätigungssensor 14 als Näherungssensor ausgeführt und ermöglicht das kontaktlose Erfassen eines ersten Betätigungssignals eines Nutzers. Es ist alternativ denkbar, dass der erste Betätigungssensor 14 als Kontaktsensor, beispielsweise in Form eines Tastschalters ähnlich einem Lichtschalter, ausgeführt ist. Der erste Betätigungssensor 14 ist in 1 verdeckt und deshalb in gestrichelten Linien dargestellt.
-
An der Tür 1 ist eine Ver-/Entriegelungseinheit 15 angeordnet, die zum Verriegeln und Entriegeln der geschlossenen Tür 1 dient. Die Ver-/Entriegelungseinheit 15 steht mit der Steuerungseinheit 13 in, insbesondere kabelgebundener, Signalverbindung.
-
An der Innenseite 10 ist ein zweiter Betätigungssensor 16 angeordnet, um ein zweites Betätigungssignal des Nutzers zu erfassen. Der zweite Betätigungssensor ist insbesondere identisch ausgeführt zu dem ersten Betätigungssensor 14. Der zweite Betätigungssensor 16 ist insbesondere als Näherungssensor für das kontaktlose Erfassen des zweiten Betätigungssignals ausgeführt. Alternativ kann der zweite Betätigungssensor 16 auch als Tastsensor, insbesondere in Form eines Lichtschalters ausgeführt sein. Der zweite Betätigungssensor 16 steht mit der Steuerungseinheit 13 in, insbesondere kabelgebundener, Signalverbindung. Der zweite Betätigungssensor 16 kann an dem Türblatt 3 oder an der Türzarge 2 oder an einer der Tür 1 benachbarten Wand angeordnet oder darin integriert sein.
-
Im Innenraum 9 und/oder im Außenraum 8 können ein dritter und/oder ein vierter Betätigungssensor vorgesehen sein, die zur Notentriegelung der Tür dienen. Der dritte und/oder vierte Betätigungssensor sind insbesondere identisch zu dem ersten Betätigungssensor 14 ausgeführt. Der Dritte und/oder vierte Betätigungssensor können insbesondere dazu genutzt werden, ein Notrufsignal an eine Notrufzentrale, wie beispielsweise ein privater Sicherheitsdienst und/oder öffentliche Einrichtungen wie Polizei oder Feuerwehr abzusetzen.
-
An der Tür 1 ist ein Anzeigeelement 17 angeordnet. Das Anzeigeelement 17 ist an der Außenseite 11 angeordnet. Das Anzeigeelement 17 kann auch im ersten Betätigungssensor 14 angeordnet, insbesondere darin integriert ausgeführt sein. Das Anzeigeelement 17 dient zum Anzeigen des Verriegelungszustands der Tür 1. Das Anzeigeelement 17 ist insbesondere als LED-Anzeige ausgeführt. In Abhängigkeit des Verriegelungszustands der Tür 1 kann das Anzeigeelement beispielsweise grün leuchten, wenn die Tür 1 entriegelt ist, oder rot leuchten, wenn die Tür 1 verriegelt ist. Es versteht sich, dass die Leuchtfarben des Anzeigeelements beliebig festgelegt werden können, insbesondere kundenorientiert, wenn die Schließposition und die Freigabeposition in verschiedenen Farben angezeigt werden sollen. Die Form, die Größe und/oder die Position des Anzeigeelements 17 an der Tür 1 sind im Wesentlichen beliebig festlegbar, solange das Anzeigeelement 17 für einen Nutzer optisch und/oder akustisch wahrnehmbar ist. Das Anzeigeelement 17 kann auch mehrere Einzel-LEDs umfassen, die frei programmierbar sind, so dass beispielsweise in einem entriegelten Zustand ein Schriftzug „frei“ und in einem verriegelten Zustand ein Schriftzug „gesperrt“ oder „besetzt“ angezeigt werden kann. Das Anzeigeelement 17 steht mit der Steuerungseinheit 13 in, insbesondere kabelgebundener Signalverbindung.
-
An der Innenseite 10 ist an der Tür 1 ein weiteres Anzeigeelement 48 angeordnet. Das weitere Anzeigeelement 48 kann alternativ auch an dem zweiten Betätigungssensor 16 angeordnet oder darin integriert ausgeführt sein. Das zweite Anzeigeelement 48 ist im Wesentlichen identisch zu dem Anzeigeelement 17 ausgeführt.
-
Nachfolgend wird anhand 2 der Aufbau der Antriebseinheit 12 näher erläutert. Die Antriebseinheit 12 umfasst ein Antriebselement 18, das gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel als bürstenloser Gleichstrommotor ausgeführt ist. Das Antriebselement 18 steht mit der Steuerungseinheit 13 über die Signalleitung 21 in Signalverbindung. Das Antriebselement 18 stellt eine um eine Drehachse 19 gerichtete Antriebsdrehbewegung, also eine Antriebskraft, zur Verfügung. Die Antriebseinheit 12 ist derart an der Tür 1 angeordnet, dass die Drehachse 19 mit der Schwenkachse 4 zusammenfällt. Mit dem Antriebselement 18 ist ein Getriebe 20 gekoppelt, das insbesondere zur Untersetzung der Antriebsbewertung dient. Das Getriebe 20 ist in diesem Fall als Untersetzungsgetriebe ausgeführt. Das Getriebe 20 kann auch als Übersetzungsgetriebe ausgeführt sein.
-
Vorteilhaft bei einer Tür, die mit dem erfindungsgemäßen System ausgerüstet und insbesondere nachgerüstet ist, ist vor allem die Tatsache, dass die Tür 1 von der Antriebseinheit 12 angetrieben betätigt und/oder manuell betätigt werden kann. Insbesondere führt eine manuelle Betätigung der Tür 1 nicht zu einer Beschädigung und/oder Zerstörung der Tür 1. Eine Manuelle Kraft wirkt unmittelbar auf das Getriebe 20 und die Antriebseinheit 18, so dass die Antriebseinheit 18 im Generatorbetrieb betrieben wird.
-
Dadurch, dass ein Öffnen, Schließen und Verriegeln der Tür berührungslos durch einen Nutzer möglich ist, ist insbesondere eine Drückergarnitur, insbesondere ein Türgriff und/oder ein Türschloss nicht erforderlich. Die Tür 1, insbesondere das Türblatt 3 kann im Wesentlichen als geschlossene Fläche ausgeführt sein. Das Türblatt 3 kann aus verschiedenen Materialien, insbesondere Kunststoff, Holz, Metall und/oder Glas ausgeführt sein.
-
Mit dem Getriebe 20 ist ein Kupplungselement 22 gekoppelt. Zwischen dem Getriebe 20 und dem Kupplungselement 22 ist ein Potentiometer 47 angeordnet, der zur Erfassung der Drehposition des Kupplungselements 22 bezüglich der Drehachse 19 dient. Der Potentiometer 47 ist mit der Steuerungseinheit 13 in Signalverbindung, insbesondere kabelgebunden.
-
Der Potentiometer 47 kann alternativ an dem anderen Türband 5 separat oder am Ende des angetriebenen Türbandes 5, also am Kraftübertragungselement 28, angeordnet sein. Wesentlich ist, dass der Potentiometer 47 die Drehbewegung des Türblatts 3 gegenüber der Türzarge 2 um die Drehachse 19 erfasst. Dazu ist der Potentiometer 47 koaxial zur Drehachse 19 angeordnet.
-
Das Kupplungselement 22 weist ein erstes Kupplungsteil 23 auf, das bezüglich der Drehachse 19 drehfest mit dem Getriebe 20 verbunden ist. Das Kupplungselement 22 weist ein zweites Kupplungsteil 24 auf, das mit dem ersten Kupplungsteil 23 in kraftübertragender Weise, insbesondere bezüglich der Drehachse 19 drehfest, gekoppelt ist. Dazu weist das erste Kupplungsteil 23 in einem dem zweiten Kupplungsteil 24 zugewandten Stirnseitenbereich eine Vertiefung 25 auf, in die ein Vorsprung 26 des zweiten Kupplungsteils 24 eingreift. In einer Ebene senkrecht zur Drehachse 19 im Bereich der Vertiefung 25 bzw. des Vorsprungs 26 weisen sowohl das erste Kupplungsteil 23 als auch das zweite Kupplungsteil 24 eine unrunde Außenkontur auf. Dadurch ist eine Übertragung einer Drehbewegung von dem ersten Kupplungsteil 23 auf das zweite Kupplungsteil 24 und umgekehrt möglich. Zwischen den Kupplungsteilen 23, 24 ist mindestens ein Absorptionselement 27 angeordnet. Insbesondere sind mehrere Absorptionselemente 27, insbesondere vier Absorptionselemente 27, vorgesehen. Die Absorptionselemente 27 absorbieren eine Bremswirkung der Tür 1, insbesondere des Türblatts 3. Dadurch ist verhindert, dass eine Bremswirkung der Tür 1 eine Beschädigung und/oder Zerstörung des Antriebselements 18 bewirken könnte.
-
Mit dem Kupplungselement 22, insbesondere dem zweiten Kupplungsteil 24, ist ein Kraftübertragungselement 28 gekoppelt. Das Kraftübertragungselement 28 steht mit dem Getriebe 20 über das Kupplungselement 22 in Wirkverbindung. Es ist auch möglich, auf das Kupplungselement 22 zu verzichten und das Kraftübertragungselement unmittelbar mit dem Getriebe 20 zu koppeln.
-
Das Kraftübertragungselement 28 ist als L-förmiges Hebelelement ausgeführt. Das Kraftübertragungselement 28 weist einen Drehbolzen 29 auf, der mit dem Kupplungselement 22 bzw. mit dem Getriebe 20 gekoppelt ist. Der Drehbolzen 29 ist drehfest bezüglich der Drehachse 19 mit dem Kupplungselement 22 bzw. mit dem Getriebe 20 verbunden. Der Drehbolzen 29 ist koaxial zur Drehachse 19 angeordnet. Einteilig an dem Drehbolzen 29 ist ein Querhebel 30 verbunden. Der Querhebel 30 ist an dem Türblatt 3 befestigt. Dazu kann ein an der Innenseite 10 des Türblatts 3 angeordnetes Befestigungselement 31, beispielsweise eine Befestigungsplatte, dienen. Es ist aber auch denkbar, dass der Querhebel 30 beispielsweise stirnseitig in das Türblatt 3 und insbesondere ein in dem Türblatt 3 integriertes Befestigungselement integriert ist.
-
Die Antriebseinheit 12 umfasst das Antriebselement 18, das Getriebe 20, das Kupplungselement 22 und das Kraftübertragungselement 28. Die Antriebseinheit 12 weist ein Antriebsgehäuse 32 auf. In dem Antriebsgehäuse 32 sind das Antriebselement 18, das Getriebe 20 und das Kupplungselement 22 angeordnet. Zusätzlich kann, wie in dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 dargestellt, auch die Steuerungseinheit 13 und/oder die Signalleitung 21 in dem Antriebsgehäuse 32 angeordnet sein. Die in dem Antriebsgehäuse 32 angeordneten Komponenten sind vor äußeren Einflüssen geschützt. Das Antriebsgehäuse 32 ist insbesondere hohlzylindrisch ausgeführt und weist an einer oberen Stirnfläche 33 eine Durchgangsöffnung auf, durch die das Kraftübertragungselement 28 mit dem Drehbolzen 29 geführt ist.
-
Die Antriebseinheit 12, insbesondere das Antriebselement 18 mit dem Getriebe 20 und insbesondere mit dem Kupplungselement 22, bildet das Bandunterteil 6. Das Kraftübertragungselement 28 insbesondere der Querhebel 30, bildet das Bandoberteil 7.
-
Nachfolgend wird anhand von 3 und 4 die Ver-/Entriegelungseinheit 15 näher erläutert. Die Ver-/Entriegelungseinheit 15 weist einen Ver-/Entriegelungsaktuator 34 auf, der gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel einen Anker 35 und eine Spule 36 umfasst. Der Ver-/Entriegelungsaktuator 34 steht mit der Steuerungseinheit 13 in Signalverbindung. Dazu ist in 3 eine Signalleitung 37 angedeutet. Der Anker 35 ist mittels einer Druckfeder 38 federbelastet an der Spule 36 angeordnet.
-
Der Ver-/Entriegelungsaktuator 34 ist in der Türzarge 2, insbesondere in einer dafür vorgesehenen Türzargen-Ausnehmung 39, angeordnet.
-
Die Ver-/Entriegelungseinheit 15 weist ferner ein Verriegelungselement 40 in Form einer Falle auf. Das Verriegelungselement 40 ist im Türblatt 3 in einer dafür vorgesehen Türblatt-Ausnehmung 41 angeordnet. Das Verriegelungselement 40 ist in der Türblatt-Ausnehmung 41 mittels einer Verriegelungselement-Druckfeder 42 federgelagert angeordnet. Die Verriegelungselement-Druckfeder 42 ist derart ausgeführt, dass in einem unbelasteten Zustand das Verriegelungselement 40 an einer Stirnfläche 43 des Türblatts 3 vorsteht. Die unbelastete Anordnung des Verriegelungselements 40 ist in 3 gezeigt. Das Verriegelungselement 40 ragt an der Stirnfläche 43 vor und greift in die Türzargen-Ausnehmung 39 ein. In dieser Anordnung ist das Türblatt 3 an der Türzarge 2 verriegelt. Die Tür 1 ist verriegelt.
-
Die Anordnung des Verriegelungselements 40 in der Türzargen-Ausnehmung 39 ist insbesondere deshalb möglich, weil die Spule 36 bestromt ist, so dass der Anker 35 entgegen der Federkraft entgegen der Druckfeder 38 in die Türzargen-Ausnehmung 39 hineingezogen wird. Zum Entriegeln der Tür 1 wird die Spule 36 stromlos geschaltet. Infolgedessen wird der Anker 35 durch die Druckfeder 38 gemäß 3 nach links, also in Richtung des Verriegelungselements 40 verlagert. Insbesondere ist die Druckfeder 38, insbesondere die Verriegelungselement-Druckfeder 42 derart dimensioniert, dass im stromlosen Zustand der Spule 36 der Anker 35 so weit verlagert wird, dass das Verriegelungselement 40 außerhalb der Türzargen-Ausnehmung 39 angeordnet ist. In dieser Anordnung, die in 4 gezeigt ist, ist die Tür 1 entriegelt. In der entriegelten Anordnung der Tür 1 ist der Anker 35 flächenbündig an der die Türzargen-Ausnehmung 39 umgebenden Oberfläche 44 der Türzarge angeordnet. Es ist auch denkbar, dass der Anker 35 an der Oberfläche 44 geringfügig vorsteht, jedenfalls aber außerhalb der Türblatt-Ausnehmung 41 angeordnet ist.
-
Das Verriegelungselement 40 weist einen Einführschräge 45, die ein Schließen der Tür 1, also ein Überführen des Türblatts 3 in die geschlossene Anordnung ermöglicht. Bei einer Schließbewegung des Türblatts 3 kommt das Verriegelungselement 40, das infolge der Federkraft außerhalb der Türblatt-Ausnehmung 41 angeordnet ist, mit der Einführschräge 45 in Kontakt mit der Türzarge 2. Aufgrund der Einführschräge 45 wirkt eine der Federkraft entgegensetzte Kraftkomponente auf das Verriegelungselement 40 und drückt das Verriegelungselement 40 in die Türblatt-Ausnehmung 41, bis die Tür 1 vollständig geschlossen ist. Aufgrund der Federkraft der Verriegelungselement-Druckfeder 42 wird das Verriegelungselement 40 in der geschlossenen Anordnung der Tür 1 in die Türzargen-Ausnehmung 39 gedrückt.
-
Es ist grundsätzlich möglich, den Ver-/Entriegelungsaktuator 34 in der Türblatt-Ausnehmung 41 und das Verriegelungselement 40 in der Türzargen-Ausnehmung 39 anzuordnen.
-
Der Ver-/Entriegelungsaktuator 34 weist gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel den Vorteil auf, dass die Tür 1 im stromlosen Zustand entriegelt ist. Bei unbeabsichtigtem Stromausfall lässt sich die Tür 1 beispielsweise von Hand öffnen.
-
Alternativ kann der Ver-/Entriegelungsaktuator 34 gemäß einer nicht gezeigten Ausführungsform als Spindelantrieb mit einer motorisch angetriebenen Drehspindel und einer daran angeordneten Spindelmutter ausgeführt sein. Das Funktionsprinzip ist dabei identisch dem vorstehend genannten. Durch eine Betätigung des Spindelantriebs wird die Spindelmutter axial verlagert und ermöglicht dadurch eine Betätigung des Verriegelungselements 40.
-
Nachfolgend wird anhand von 1 bis 4 die Funktion der Tür 1 mit dem erfindungsgemäßen, insbesondere nachgerüsteten, System erläutert.
-
Die Tür 1 ist beispielweise eine Kabinentür in einer öffentlichen Toilettenanlage. Standardmäßig befindet sich die Tür 1 in einem geschlossenen Zustand. Dies wird dem Nutzer durch das Anzeigeelement 17 an der Außenseite 11 angezeigt.
-
Möchte der Nutzer die Toilettenkabine betreten, nähert er sich, beispielsweise mit seiner Hand, dem ersten Betätigungssensor 14. Der erste Betätigungssensor 14 übermittelt ein Signal an die Steuerungseinheit 13, die wiederum ein Signal an die Antriebseinheit 12 und an das Anzeigeelement 17 übermittelt. Aufgrund des sich anschließenden Öffnungsvorgangs, schaltet das Anzeigeelement 17 von der roten Leuchtanzeige auf eine grüne Leuchtanzeige.
-
Zum Öffnen der Tür 1 veranlasst die Antriebseinheit eine Antriebsdrehbewegung des Antriebselements 18. Die Antriebsdrehbewegung wird über das Getriebe 20 und das Kupplungselement 22 auf das Kraftübertragungselement 28 und damit auf das Türblatt 3 übertragen. Das Türblatt 3 wird um die Schwenkachse 4 gegenüber der Türzarge 2 in die geöffnete Position verschwenkt. Der Nutzer kann die Toilettenkabine betreten.
-
Nach dem Betreten kann der Nutzer den an der Innenseite 10 angeordneten zweiten Betätigungssensor 16 betätigen. Infolgedessen wird die Tür 1 geschlossen, also in die geschlossene Position verschwenkt, und mittels der Ver-/Entriegelungseinheit 15 verriegelt. Das Verriegeln der Tür 1 kann zeitgesteuert erfolgen, also beispielsweise nach einem veränderlich festlegbaren Zeitintervall, nachdem die Schwenkbewegung begonnen hat. Es ist auch denkbar, dass ein Sensor, insbesondere ein Endschalter, vorgesehen ist, der erkennt, wenn sich die Tür 1 in der geschlossenen Position befindet, sodass ein entsprechendes Freigabesignal für die Ver-/Entriegelungseinheit 15 ausgegeben wird.
-
Es ist auch denkbar, dass das Verriegeln dadurch erfolgt, dass der zweite Betätigungssensor 16 ein zweites Mal betätigt wird, wenn sich die Tür 1 in der geschlossenen Position befindet. Der zweite Betätigungssensor 16 dient dann also nicht nur zum Schließen der Tür, sondern zusätzlich zum Verriegeln der Tür 1, wobei beide Aktionen separat durch Betätigen des zweiten Betätigungssensors 16 ausgelöst werden müssen.
-
Es ist auch denkbar, dass ein zusätzlicher Betätigungssensor vorgesehen ist, der den Schließvorgang der Tür 1 initiiert und der zweite Betätigungssensor 16 ausschließlich für das Verriegeln der Tür 1 zuständig ist.
-
Wenn der Nutzer die Toilettenkabine wieder verlassen möchte, betätigt er den zweiten Betätigungssensor 16 erneut. Dadurch wird der Ver-/Entriegelungsaktuator 34 betätigt, insbesondere stromlos geschaltet, so dass das Verriegelungselement 40 mittels der Druckfeder 38, die insbesondere im Verriegelungselement 40 integriert ist, aus der Türzarge 2 gedrückt wird. Ausgehend von der entriegelten Anordnung der Tür 1 gemäß 4 wird das Türblatt 3 gegenüber der Türzarge 2 in die geöffnete Anordnung geschwenkt.
-
Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Konstruktiv identische Teile erhalten dieselben Bezugszeichen wie das vorherige Ausführungsbeispiel, auf dessen Beschreibung hiermit verwiesen wird. Konstruktiv unterschiedliche, aber funktionell gleichartige Teile erhalten dieselben Bezugszeichen mit einem nachgestellten a.
-
Ein wesentlicher Unterschied gegenüber dem vorherigen Ausführungsbeispiel besteht darin, dass das Kraftübertragungselement 28a als Drehelement ausgeführt ist. Insbesondere ist das Kraftübertragungselement 28a ausschließlich durch den Drehbolzen 29 gebildet. Der Drehbolzen 29 ermöglicht eine unmittelbare Drehmomentübertragung auf das Bandoberteil 7a. Das Bandoberteil 7a weist eine Aufnahme 46 auf, die konzentrisch zur Schwenkachse 4 und damit konzentrisch zur Drehachse 19 angeordnet ist.
-
Die Aufnahme 46 weist eine bezüglich der Schwenkachse 4 unrunde Innenkontur auf. Die Innenkontur ist insbesondere gezackt oder verzahnt.
-
Der Drehbolzen 29 weist, insbesondere abschnittsweise entlang der Drehachse 19 und insbesondere mit einem Abschnitt, der innerhalb der Aufnahme 46 angeordnet ist, eine bezüglich der Drehachse 19 unrunde Außenkontur auf, die mit der Innenkontur der Aufnahme 46 korrespondiert. Eine von der Antriebseinheit 12 bereitgestellte Antriebsdrehbewegung wird über das Getriebe 20, das Kupplungselement 22 und den Drehbolzen 29 unmittelbar auf das Bandoberteil 7a übertragen.