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Die Erfindung betrifft einen Ständer zum vertikalen Positionieren eines Standrohrs, Masts, Stamms, etc., wobei der Begriff Standrohr im weitesten Sinne zu verstehen ist. So kann der Ständer beispielsweise zum Aufstellen eines Sonnenschirms, eines Fahnenmasts, eines Weihnachtsbaums, einer Wäschespinne, etc. dienen. Es geht darum, den Ständer auf einem erdigen Untergrund oder auf einer Rasenfläche zu positionieren.
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Aus der Praxis sind sog. Erdspieße oder Erddübel bekannt, die hülsenartig ausgeführt sind, so dass sie nach dem Einschlagen oder Eindrehen in den Boden zur Aufnahme einer Stange bzw. eines Standrohrs geeignet sind. Die Positionierung solcher Erddübel oder Erdspieße ist mühsam. Selten gelingt es, den Erdspieß oder Erddübel exakt lotrecht zu positionieren, so dass ein Sonnenschirm regelmäßig schräg aufgestellt ist. Den Erddübeln oder Erdspießen fehlt es an einer Orientierungshilfe oder gar an einer Zwangspositionierung, so dass diese für Laienhand nur bedingt brauchbar sind.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ständer zum vertikalen Positionieren eines Standrohrs, etc. anzugeben, der sich einfach handhaben lässt und bei dessen Handhabung eine Art Zwangspositionierung zum lotrechten Aufstellen des Standrohrs stattfindet. Außerdem soll sich der erfindungsgemäße Ständer von wettbewerblichen Produkten unterscheiden.
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Voranstehende Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Danach ist ein Ständer zum vertikalen Positionieren eines Standrohrs, etc., beispielsweise für einen Sonnenschirm, beansprucht, wobei die Positionierung des Ständers auf erdigem Untergrund oder auf einer Rasenfläche möglich sein soll. Dazu hat der Ständer eine Bezugsebene definierende Basis und eine orthogonal zur Bezugsebene von der Basis abragende, mit der Basis verbundene Aufnahmehülse zum Einstecken und Fixieren des Standrohrs. Die Basis weist auf der der Aufnahmehülse abgewandten Seite, d.h. auf der Unterseite, mindestens drei orthogonal abragende Erdspieße auf, die am freien Ende angespitzt sein können.
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Außerdem können die Erdspieße eine die Reibung erhöhende Textur, Riffelung, etc. aufweisen, so dass sie sich fest im Erdreich verankern lassen. Auch ist es denkbar, dass die Erdspieße eine Art Außengewinde aufweisen, welches einen Widerstand gegen Herausziehen bildet.
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Die Basis des Ständers umfasst in vorteilhafter Weise einen Ringkörper und mindestens eine sich orthogonal innerhalb des Ringkörpers erstreckende, mit den Enden fest mit dem Ringkörper verbundene Traverse, wobei die Hülse der Traverse und die Erdspieße dem Ringkörper zugeordnet sind. Die Traverse bildet somit die Diagonale des Ringkörpers.
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Innerhalb des Ringkörpers können zwei sich kreuzende Traversen vorgesehen sein, die mit den Enden fest mit dem Ringkörper und im Bereich ihrer Kreuzung fest miteinander verbunden sind. Die Traversen können sich in einer gemeinsamen Ebene kreuzen, vorzugsweise unter einem Winkel von 90°. Dies bedeutet, dass die Traversen nicht etwa übereinander liegen, vielmehr eine Traverse durchgehend ausgeführt ist und die „kreuzende“ Traverse mit Teilbereichen sich an die erste Traverse anschließt und dort schweißtechnisch verbunden ist.
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In vorteilhafter Weise ist die Traverse bzw. sind die Traversen so breit ausgeführt, dass die Aufnahmehülse vollflächig darauf passt. Ein sicherer Stand der Aufnahmehülse ist dabei gewährleistet. Damit die Aufnahmehülse einen Wasserablauf hat, kann in der Traverse, im Bereich der Aufnahmehülse, eine Bohrung vorgesehen sein, die sich insgesamt durch die Traverse hindurch erstreckt.
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Wie bereits zuvor ausgeführt, ist die Aufnahmehülse mittig auf der Traverse bzw. im Bereich der Kreuzung beider Traversen angeordnet. Damit steht die Aufnahmehülse mittig im Ringkörper.
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Die zuvor erörterten Bauteile können fest miteinander verschweißt sein. Ebenso ist es denkbar, dass die von der Basis orthogonal abragenden Teile, d.h. die Erdspieße und/oder die Aufnahmehülse, mit der Basis und den Traversen reversibel verschraubt sind. Eine solche Vorkehrung reduziert bei abgeschraubten Elementen das Transport- und Lagervolumen des Ständers.
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Die Aufnahmehülse sollte mindestens so lang wie die Diagonale der Basis bzw. die Länge der Traverse sein. Entsprechend der Länge des Schirmmastes kann die Aufnahmehülse auch länger ausgeführt sein, beispielsweise dreimal so lang wie die Diagonale der Basis.
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Bei den Erdspießen genügt es regelmäßig, wenn diese etwas kürzer oder in etwa so lang wie die Traverse ausgeführt sind. Hier kommt es auf den Untergrund und auf die Beschaffenheit des Außenmantels der Erdspieße an.
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Zuvor ist ausgeführt worden, dass mindestens drei Erdspieße vorgesehen sind. Es ist denkbar, insgesamt vier Erdspieße vorzusehen, die vorzugsweise im Kontaktbereich zwischen der Basis und der/den Traverse(n) an der Basis befestigt sind.
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Ebenso ist es denkbar, dass abseits des Ringkörpers der Basis zusätzliche Erdspieße vorgesehen sind, die unterhalb der Aufnahmehülse und/oder im Bereich zwischen der Mitte der Traverse und der Basis bzw. des Ringkörpers, vorzugsweise dort in der Mitte, angeordnet und befestigt sind. Je mehr Erdspieße vorgesehen sind, desto sicherer lässt sich der Ständer auch auf weichem Untergrund positionieren.
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Die zuvor erörterten Bauteile können im einfachsten Fall aus Baustahl oder aus Edelstahl gefertigt sein, wobei die Hülse aus Aluminium bestehen kann. Im Rahmen einer besonders einfachen Ausgestaltung ist es auch denkbar, dass es sich bei den Bauteilen um spritzgusstechnisch hergestellte Bauteile aus Kunststoff handelt, die beispielsweise faserverstärkt sein können. Eine hinreichende Festigkeit ist zu gewährleisten.
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Im Rahmen einer Fertigung der Bauteile aus Metall ist es von Vorteil, wenn die Basis bzw. der Ringkörper und die Traversen aus Flacheisen oder Flachstahl gefertigt sind. Bei einer Herstellung aus Kunststoff können die Teile ebenso entsprechend flach ausgeführt sein.
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Zuvor ist ausgeführt worden, dass der Ständer einen sicheren Stand und eine lotrechte Zwangspositionierung eines Standrohrs bzw. eines Schirms gewährleisten soll. Jedoch soll der Ständer auch wieder mit nur geringer Mühe entfernbar sein, beispielsweise zur Einlagerung über den Winter hinweg oder zur Umpositionierung. Insbesondere dann, wenn die Erdspieße längere Zeit im Erdboden stecken, ist das rein händische Entfernen schwierig. In besonders vorteilhafter Weise ist ein Hebel zum Heraushebeln der Basis bzw. des Ringkörpers mit den Erdspießen aus dem Boden heraus vorgesehen, wobei der Hebel ähnlich einem Nageleisen oder einer Brechstange ausgeführt sein kann. Damit dieser Hebel nicht verlorengeht und stets griffbereit ist, können an der Traverse oder an der Hülse besondere Befestigungsmittel zum Festlegen oder Anklipsen des Hebels vorgesehen sein, so dass bei Nichtgebrauch eine Zuordnung zu dem Ständer realisiert ist. Damit der Hebel nur wenig oder gar nicht auffällt, kann er in etwa der Form der Aufnahmehülse angepasst sein, so dass er in dort befestigtem Zustand sich anschmiegt und so gut wie nicht auffällt.
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Üblicherweise ist die Aufnahmehülse mit mindestens einer, vorzugsweise mit zwei Befestigungsschrauben ausgestattet, um ein dort eingestecktes Standrohr zu arretieren. Diese Schraube bzw. Schrauben kann/können auch dazu verwendet werden, den Hebel an der Außenfläche der Aufnahmehülse zu befestigen, wobei dazu im Hebel Durchgänge bzw. Bohrungen vorgesehen sind, durch die hindurch sich der Hebel an der Außenseite der Aufnahmehülse befestigen lässt.
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Zum Entfernen des Ständers muss ohnehin das Standrohr entfernt werden, wozu die Flügelschrauben aufzudrehen bzw. zu entfernen sind. Damit lässt sich auch der Hebel entnehmen und kann zum Aushebeln des Ringkörpers mit den Erdspießen verwendet werden. Zum Verstauen wird dann der Hebel wieder mittels der Flügelschrauben an der Außenseite der Aufnahmehülse befestigt.
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Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Anspruch 1 nachgeordneten Ansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigen
- 1 in einer schematischen Ansicht ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Ständers mit drei Erdspießen,
- 2 den Ständer aus 1 in einer Ansicht schräg von unten,
- 3 in einer schematischen Seitenansicht den Ständer aus den 1 und 2, auf einer Rasenfläche positioniert, vor dem Einschlagen bzw. Eindrücken der Erdspieße, und
- 4 in einer schematischen Ansicht den komplett eingeschlagenen Ständer, dessen Basis - zwangsweise - positioniert ist, derart, dass ein in die Aufnahmehülse eingestecktes Standrohr orthogonal steht, entsprechend der Ausrichtung des Untergrunds.
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1 zeigt in einer schematischen Ansicht ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Ständers, der eine Basis 1, eine nach oben abragende Aufnahmehülse 2 und drei nach unten abragende Erdspieße 3 umfasst.
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Die Aufnahmehülse 2 ist mit einer Flügelschraube 4 ausgestattet, die von außen nach innen in die Aufnahmehülse einschraubbar ist, so dass beim Einschrauben ein eingestecktes Standrohr klemmt.
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2 zeigt den Ständer aus 1 in einer Ansicht schräg von unten. In dieser Ansicht ist erkennbar, dass die Basis 1 als Ringkörper 5 ausgeführt ist. Diagonal erstreckt sich innerhalb des Ringkörpers 5 eine Traverse 6.
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Die Aufnahmehülse 2 ist mit der Traverse 6 verbunden. Die Erdspieße 3 sind, auf einer gegenüberliegenden Seite, mit dem Ringkörper 5 verbunden.
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3 zeigt den Ständer in einer auf einer Rasenfläche 7 gewählten Position, wobei die Erdspieße 3 erkennen lassen, dass der Ständer gerade mal auf die Rasenfläche 7 aufgesetzt ist. Ein Eindringen der Erdspieße 3 in den Untergrund bzw. in die Rasenfläche lässt sich mit festem Schuhwerk bewerkstelligen, nämlich durch Auftreten im Bereich der Erdspieße 3, wechselweise entlang dem Umfang des Ringkörpers 5, bis der Ringkörper 5 bündig auf der Rasenfläche 7 aufliegt. Eine sichere Positionierung des Ständers ist geschaffen.
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4 zeigt den Ständer aus den 1 bis 3 im komplett eingesteckten Zustand, wobei in die Aufnahmehülse 2 ein Standrohr 8 eines Schirms eingesteckt und mittels der Flügelschraube 4 arretiert ist. Entsprechend der Ausrichtung des Untergrunds bzw. der Rasenfläche 7 ist die Basis 1 bzw. der Ringkörper 5 positioniert. Orthogonal dazu steht die Aufnahmehülse 2. Bei waagerechtem Untergrund bzw. bei waagerechter Rasenfläche 7 ragt die Aufnahmehülse 2 orthogonal nach oben und lässt sich somit das Standrohr 8 senkrecht positionieren.
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Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil der Beschreibung sowie auf die beigefügten Ansprüche verwiesen.
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Schließlich sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das voranstehend beschriebene Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Ständers lediglich zur Erörterung der beanspruchten Lehre dient, diese jedoch nicht auf das Ausführungsbeispiel einschränkt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Basis
- 2
- Aufnahmehülse
- 3
- Erdspieß
- 4
- Flügelschraube
- 5
- Ringkörper
- 6
- Traverse
- 7
- Rasenfläche
- 8
- Standrohr