DE102020208881B3

DE102020208881B3 - Druckmaschine für Schön- und Widerdruck mit einem Laser zum Schneiden von Bogen

Info

Publication number: DE102020208881B3
Application number: DE102020208881.0A
Authority: DE
Inventors: Uwe Angst; Burkhard Maass; Ralf Nothelfer; Christian Lang
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 2020-07-16
Filing date: 2020-07-16
Publication date: 2021-05-06
Anticipated expiration: 2040-07-17
Also published as: CN114012277B; CN114012277A

Abstract

Eine Druckmaschine für Schön- und Wiederdruck umfasst einen Laser (9) zum Schneiden von Bogen auf einem Zylinder (8), der einen Aufzug (11) für den Wiederdruck trägt. Auf dem Aufzug (11) ist zu seinem Schutz vor dem Laser (9) ein Band (25) angeordnet.

Description

Vorliegende Erfindung betrifft eine Druckmaschine für Schön- und Widerdruck, umfassend einen Laser zum Schneiden von Bogen auf einem Zylinder, der einen Aufzug für den Widerdruck trägt.
In DE 26 14 941 A1 ist eine Längstrenneinrichtung beschrieben, die einer Trommel beigeordnet ist. Um den Trommelmantel vor Beschädigungen durch den Gaslaserstrahl der Längstrenneinrichtung zu schützen, ist der Trommelmantel mit um den Trommelmantel laufenden Aussparungen versehen.
In DE 10 2005 043 676 A1 ist eine Druckmaschine beschrieben, bei der auf einem Druckzylinder eine sogenannte Gegendruckplatte für den Wendebetrieb montiert ist, die eine deutlich empfindlichere Oberfläche aufweist als ein verchromter Zylinder. Zum Schutz des Druckzylinders kann der Laserfokus außerhalb des Druckformats defokussiert werden.
Aufgabe der Erfindung ist, eine Druckmaschine mit einer einfachen Schutzeinrichtung für den Aufzug gegen Beschädigungen durch den Laser zu schaffen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Druckmaschine für Schön- und Widerdruck, umfassend einen Laser zum Schneiden von Bogen auf einem Zylinder, der einen Aufzug für den Widerdruck trägt, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Aufzug zu seinem Schutz vor dem Laser ein Band angeordnet ist.
Die erfindungsgemäße Druckmaschine ist aufgrund ihrer Einfachheit auch für Nachrüstungen geeignet. Bei einer solchen Nachrüstung brauchen in den Zylinder, auf welchen der Laser gerichtet ist, keine dem Stand der Technik ( DE 26 14 941 A1 ) entsprechenden umlaufenden Aussparungen eingebracht werden.
Ein Zusatzvorteil ist, dass es möglich ist, die Position des Bandes von Druckauftrag zu Druckauftrag entsprechend der Schnittlinie zu variieren. Beispielsweise kann das Band bei einem Druckauftrag mittig und bei einem anderen Druckauftrag außermittig angeordnet werden. Die Erfindung umfasst aber auch die Variante, bei der die Position des Bandes nicht variabel ist.
Es sind verschiedene Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Druckmaschine möglich:

Das Band kann Aluminium und/oder Kupfer enthalten.
Es kann eine Saugeinrichtung zum Absaugen von beim Schneiden entstehendem Gas oder Rauch vorhanden sein.
Die Saugeinrichtung kann mit einer Blaseinrichtung zum Andrücken des Bogens an den Zylinder kombiniert sein.
Es kann ein Sensor zur Überwachung der korrekten Position des Bandes vorhanden sein. Beispielsweise kann der Sensor eine Kamera sein.
Bevorzugt wird, dass der Sensor die Position eines Tasters zum Ertasten des Bandes detektiert. Der Taster kann das Band durch den Bogen hindurch ertasten.
Es kann eine Leiteinrichtung zum Leiten des Bogens bei seinem Schneiden vorhanden sein, wobei die Leiteinrichtung multifunktional als der Taster fungiert.
Es kann eine Leiteinrichtung zum Leiten des Bogens bei seinem Schneiden vorhanden sein, wobei der Sensor mit dieser Leiteinrichtung kombiniert ist.
Es kann eine Justiereinrichtung zum Einstellen der Leiteinrichtung auf eine Dicke des Bogens vorhanden sein. Die Justiereinrichtung kann beispielsweise eine Einstellschraube umfassen.

Weitere konstruktiv und funktionell vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und der zugehörigen Zeichnung, worin zeigt:

1 eine schematische Gesamtdarstellung eines Perfektors,
2 eine Seitenansicht eines Bogentransportzylinders des Perfektors als Einzelheit,
3 eine Frontansicht des Bogentransportzylinders und
4 eine dem Bogentransportzylinder beigeordnete Laserschneideinrichtung im Ausschnitt.

Eine Bogendruckmaschine für Schön- und Widerdruck umfasst Druckwerke 1, 2 zum Bedrucken der Vorderseite der Bogen B und Druckwerke 3, 4 zum Bedrucken der Rückseite. Dazwischen ist eine Wendeeinrichtung 6 angeordnet, welche die Bogen B wendet. Bei den Bogen B kann es sich um Papier, Karton, Folie oder Verbundwerkstoff handeln, vorzugsweise um dünnen Bedruckstoff. Die von einem Anleger 5 zu einem Ausleger 7 in eine Richtung R durch die Maschine transportierten Bogen B liegen mit ihrer Rückseite auf einem Zylinder 8 auf, der in Richtung R nach der Wendeeinrichtung 6 angeordnet ist. Der Zylinder 8 ist unmittelbar vor dem Ausleger 7 angeordnet.
Ein auf dem Zylinder 8 gerichteter Laser 9 dient als Längstrenneinrichtung und zerschneidet die vorbeilaufenden Bogen B auf dem Zylinder 8, z. B. per Mittelschnitt in zwei gleichgroße Teile. Statt eines Zerteilens des Bogens B ist es möglich, dass dieser durch den Laser 9 nur mit einer Perforation versehen oder geritzt wird.
Es ist eine Blaseinrichtung 24 zum pneumatischen Andrücken des Bogens B an den Zylinder 8 vorhanden. Die Blaseinrichtung 24 kann als Blasrohr ausgebildet sein und eine Düsenreihe aufweisen. Außerdem ist eine Saugeinrichtung 23 zum Absaugen der beim Schneiden entstehenden Verbrennungsgase, des sogenannten Schneidschmauchs, vorhanden.
Damit keine Druckfarbe von der frischbedruckten und dem Zylinder 8 zugewandten Rückseite des Bogens B auf den Zylinder 8 abschmiert, ist darauf mindestens ein Aufzug 11, 12 mit einer Anti-Abschmier-Wirkung angeordnet, die aus dem Material, z. B. Silikon, und der z. B. rauen Oberflächenstruktur des Aufzugs 11, 12 resultiert. Der Aufzug 11, 12 kann rau sein oder mit einer rauen Beschichtung versehen sein, welche die Druckfarbe abweisende Eigenschaften hat.
Der Zylinder 8 ist ein doppelgroßer Zylinder mit zwei Bogenauflageflächen, die durch den Aufzug 11 und einen weiteren solchen Aufzug 12 gebildet werden. Die beiden Aufzüge 11, 12 werden in diametralen Halteeinrichtungen 13, 14 gehalten. Die Oberfläche des jeweiligen Aufzugs 11, 12 ist sehr empfindlich und wird deshalb durch ein Band 25 vor dem Strahl 21 des Lasers 9 geschützt. Das Band 25 ist im Zielgebiet des Lasers 9 angeordnet, im gezeigten Beispiel entlang der Rotationsachse 10 des Zylinders 8 gesehen mittig. Es ist auch eine außermittige Platzierung des Lasers 9 und somit des Bandes 25 möglich, z. B. um den Bogen B in zwei unterschiedliche breite Teile per Längsschnitt zu zerteilen. Die Enden des Bandes 25 werden in den Halteeinrichtungen 13, 14 gehalten oder in zusätzlichen Halteeinrichtungen. Es sind zwei Bänder 25 vorhanden, für jeden Aufzug 11, 12 ein eigenes.
Möglich wäre auch ein gemeinsames Band, welches beide Aufzüge 11, 12 umschlingt. Dieses gemeinsame Band würde einen der beiden Zylinderkanäle 15, 16 überdecken, in denen die Halteeinrichtungen 13, 14 der Aufzüge 11, 12 sitzen. Wenn der Zylinder 8 ein einfachgroßer Zylinder wäre, wäre ebenfalls nur ein einziges Band vorhanden.
Das oder jedes Band 25 besteht aus einem Material, das Aluminium und/oder Kupfer enthält, z. B. aus im Wesentlichen reinen Aluminium oder aus im Wesentlichen reinen Kupfer oder aus einer Aluminiumlegierung oder aus einer Kupferlegierung. Die Dicke des Bands 25 beträgt weniger als ein Millimeter, vorzugsweise nur wenige Mikrometer.
Zur Sicherung des Bands 25 ist ein Sensor 17 vorhanden, der den Abstand zwischen dem Sensor 17 und einem mechanischen Taster 18 misst. Der Taster 18 liegt im Bereich des Bandes 25, welches sich zwischen dem Aufzug 11 und Bogen B befindet, am Bogen B an. Dazu kann der Taster 18 mit einer oder zwei Tastrollen oder mit einem oder zwei Gleitschuhen zum Tasten ausgestattet sein. Im gezeigten Beispiel sind zwei Tastrollen vorhanden, die sich an einer Leiteinrichtung 19 zum Leiten des Bogens B befinden, welche mit dem Taster 18 eine Funktionseinheit bildet. Die Leiteinrichtung 19 dient zum Niederhalten des Bogens B. Die Anpresskraft des Tasters 18 und der Leiteinrichtung 19 an den Bogen B wird von einer vorgespannten Feder 26 erzeugt, und eine Höheneinstellung entsprechend der Dicke des Bogens B erfolgt durch ein Justiereinrichtung 20 in Form einer Anschlagschraube.
In der Leiteinrichtung 19 ist eine Öffnung 22 vorhanden, durch die der Strahl 21 des Lasers 9 beim Schneiden hindurchtritt. Durch die Leiteinrichtung 19 werden die geschnittenen Teile des Bogens B bis zu ihrer Übergabe vom Zylinder 8 an den Ausleger 7 auf dem Zylinder 8 fixiert. Die Federung der Leiteinrichtung 19 und des Tasters 18 ermöglicht ein Ausweichen dieser Elemente, wenn daran ein beschädigter, zerknautschter Bogen B vorbei transportiert wird.
Der Sensor 17 und Taster 18 dienen zur Kontrolle der Anwesenheit des Bandes 25 und überwachen dessen korrekte Position. Wenn das Band 25 sich aus seiner korrekten Position löst und verrutscht, verringert sich im Messbereich die gemessene Dicke. Bei korrekt sitzendem Band 25 wird eine aus der Summe von Banddicke und Bogendicke resultierende Gesamtdicke vom Sensor 17 detektiert und bei verrutschtem Band 25 nur die Bogendicke. Der Sensor 17 ist mit einer Steuerung verbunden, welche die Druckmaschine anhält, wenn der Sensor 17 der Steuerung signalisiert, dass das Band 25 nicht korrekt sitzt.
Bezugszeichenliste

1: Druckwerk
2: Druckwerk
3: Druckwerk
4: Druckwerk
5: Anleger
6: Wendeeinrichtung
7: Ausleger
8: Zylinder
9: Laser
10: Rotationsachse
11: Aufzug
12: Aufzug
13: Halteeinrichtung
14: Halteeinrichtung
15: Zylinderkanal
16: Zylinderkanal
17: Sensor
18: Taster
19: Leiteinrichtung
20: Justiereinrichtung
21: Strahl
22: Öffnung
23: Saugeinrichtung
24: Blaseinrichtung
25: Band
26: Feder
B: Bogen
R: Richtung

Claims

Druckmaschine für Schön- und Widerdruck, umfassend einen Laser (9) zum Schneiden von Bogen (B) auf einem Zylinder (8), der einen Aufzug (11, 12) für den Widerdruck trägt, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Aufzug (11, 12) zu seinem Schutz vor dem Laser (9) ein Band (25) angeordnet ist.
Druckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (25) Aluminium und/oder Kupfer enthält.
Druckmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Saugeinrichtung (23) zum Absaugen von beim Schneiden entstehendem Gas oder Rauch vorhanden ist.
Druckmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugeinrichtung (23) mit einer Blaseinrichtung (24) zum Andrücken des Bogens (B) an den Zylinder (8) kombiniert ist.
Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor (17) zur Überwachung der korrekten Position des Bandes (25) vorhanden ist.
Druckmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (17) die Position eines Tasters (18) zum Ertasten des Bandes (25) detektiert.
Druckmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Taster (18) das Band (25) durch den Bogen (B) hindurch ertastet.
Druckmaschine nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass zum Leiten des Bogens (B) bei seinem Schneiden eine Leiteinrichtung (19) vorhanden ist, die multifunktional als der Taster (18) fungiert.
Druckmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zum Leiten des Bogens (B) bei seinem Schneiden eine Leiteinrichtung (19) vorhanden ist, mit welcher der Sensor (17) kombiniert ist.
Druckmaschine nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Justiereinrichtung (20) zum Einstellen der Leiteinrichtung (19) auf eine Dicke des Bogens (B) vorhanden ist.