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Die Erfindung betrifft einen Stecker mit einem Gehäuse und einem Abschirmkontakt.
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Stecker vorgenannter Art werden beispielsweise in Elektrofahrzeugen für Hochvoltapplikationen verwendet. Hierbei ist es besonders wichtig, dass Stecksysteme elektrischen, thermischen und mechanischen Belastungen zuverlässig und sicher standhalten. Um Fehlfunktionen oder gar Kurzschlüsse bei einem Stecksystem aus einem Stecker und einem Gegenstecker zu vermeiden, sind Dichtungselemente vorgesehen, die das Stecksystem gegen Fluide oder zumindest Flüssigkeiten abdichten und von Sicherungsringen in dem Gehäuse gehalten werden. Dies führt zu einem hohen Platzbedarf im Gehäuse, wodurch die Dimensionen des Steckers erhöht werden. Insbesondere im Automobilbereich ist es wünschenswert, den Stecker bzw. das Stecksystem möglichst klein zu halten.
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Daher ist es Aufgabe der Erfindung einen Stecker zu schaffen, der eine Miniaturisierung des Steckers bzw. eines Stecksystems erlaubt.
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Diese Aufgabe wird durch einen erfindungsgemäßen Stecker mit einem Gehäuse und einem Abschirmkontakt gelöst, wobei sich ein in Umfangsrichtung verlaufender Spalt zwischen dem Gehäuse und dem Abschirmkontakt erstreckt, wobei in den Spalt in Steckrichtung ein Gegengehäuse eines Gegensteckers einführbar ist. Erfindungsgemäß mündet der Spalt in Steckrichtung in einen Dichtbereich, in dem axial zwischen Abschirmkontakt und Gehäuse ein Dichtring gehalten ist.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung wird der Dichtring nun direkt vom Abschirmkontakt gesichert und es kann auf einen zusätzlichen Sicherungsring verzichtet werden. Folglich muss weniger Platz im Gehäuseinneren bereitgestellt werden, da der Sicherungsring nicht mehr im Gehäuseinneren montiert werden muss. Der Abschirmkontakt stellt somit nicht nur die elektromagnetische Verträglichkeit des Stecksystems sicher, sondern sichert gleichzeitig auch die Position des Dichtrings in axialer Richtung. Durch den Wegfall des Sicherungsrings wird nicht nur der Platzbedarf im Gehäuse verringert, sondern auch die Kosten und das Gewicht des Steckers.
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Im Folgenden sind Weiterbildungen angeführt, die unabhängig voneinander beliebig miteinander kombinierbar sind und jeweils für sich betrachtet vorteilhaft sind.
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So kann der Stecker insbesondere für Hochvoltapplikationen ab etwa 300 V geeignet sein.
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Der Abschirmkontakt kann im Wesentlichen hülsenförmig ausgestaltet sein, sodass der Abschirmkontakt einen Steckkontakt, beispielsweise einen einpoligen, vorzugsweise jedoch einen mehrpoligen Steckkontakt, umhüllen kann und diesen vor elektrischen und/oder magnetischen Feldern fernzuhalten oder die Umgebung von dem vom Steckkontakt ausgehenden Feldern zu schützen. Der Abschirmkontakt kann also eine Abschirmhülse sein.
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Der Spalt kann sich entlang einer radialen Außenfläche des Abschirmkontakts erstrecken. So kann eine Gehäusewandung des Gegengehäuses des Gegensteckers einfach in den Spalt eingeschoben werden, sodass der Abschirmkontakt wenigstens abschnittsweise in einer Aufnahme des Gegengehäuses aufgenommen ist. Vorzugsweise kann der Spalt koaxial zum Abschirmkontakt verlaufen, sodass in jeder radialen Richtung der Spalt die Weite des Spalts zwischen Abschirmkontakt und Gehäuse gleich ist.
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Um den Dichtring in axialer Richtung zu sichern, kann der Abschirmkontakt beispielsweise wenigstens eine radial vorspringende Schulter aufweisen. Der Dichtbereich erstreckt sich dabei in eine Hinterschneidung, die durch die vorspringende Schulter gebildet ist und in die der Dichtring gehalten sein kann. Bei einer Last gegen die Steckrichtung, beispielsweise durch Herausziehen des Gegensteckers, kann es vorkommen, dass der Dichtring mitgezogen wird. In diesem Fall, stößt der Dichtring an die wenigstens eine radial vorspringende Schulter an und kann zurückgehalten werden.
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Für einen möglichst sicheren Halt des Dichtrings im Dichtbereich in axialer Richtung kann die radial vorspringende Schulter in Umfangsrichtung umlaufend sein, sodass die Schulter in jeder radialen Richtung vorspringt. Die Schulter kann beispielsweise als Aufweitung eines Hülsenkörpers des Abschirmkontakts gebildet sein. Vorzugsweise kann die Schulter ein freies Ende des Abschirmkontakts bilden, das zu einem Steckergesicht des Steckers hin geöffnet ist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann der Dichtring den Abschirmkontakt, insbesondere die radiale Außenfläche des Abschirmkontakts, radial überragen. Dadurch kann die Gehäusewandung des Gegengehäuses des Gegensteckers einfach durch den Spalt am Abschirmkontakt vorbei geschoben werden und gegen den Dichtring pressen, ohne dass die Gehäusewandung den Abschirmkontakt berührt. Somit kann eine Beschädigung des Abschirmkontakts beispielsweise durch Reibung, insbesondere bei hohen Steckzyklen, verhindert werden.
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Soll der Dichtring in radialer Richtung und in axialer Richtung die Steckverbindung dichtend verschließen, so kann ein Abschnitt des Dichtrings den Spalt in axialer Richtung abschließen.
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Die Gehäusewandung des Gegengehäuses kann bis zum Anschlag in den Spalt eingesetzt werden, wobei die Gehäusewandung in diesem Fall in axialer Richtung an den Dichtring anschlägt und es somit zu einer Abdichtung zwischen Gehäuse und Gehäusewandung in axialer Richtung kommt. Der Dichtring kann beispielsweise einen radial vorspringenden Arm aufweisen, der den Spalt in axialer Richtung abschließt. Der Dichtring kann vorzugsweise im Wesentlichen L-förmig ausgestaltet sein.
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Das Gehäuse kann in seinem Gehäuseinneren einen sich in Steckrichtung erstreckenden Vorsprung aufweisen, um den der Dichtring gehalten ist. Der Vorsprung kann zusammen mit dem Gehäuse eine Tasche bilden, die den Dichtbereich abschließt und in die der Dichtring eingesetzt ist. Die Tasche kann beispielsweise dadurch gebildet werden, wenn der Vorsprung von einer sich in radialer Richtung von der äußeren Gehäusewand nach innen erstreckenden Gehäusewandung in axialer Richtung vorspringt.
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Der Vorsprung kann vorzugsweise einstückig mit dem Gehäuse als monolithisches Gehäuse geformt sein. Der Abschirmkontakt oder zumindest die radial vorspringende Schulter kann in axialer Richtung direkt an den Vorsprung angrenzen oder gar anliegen und in radialer Richtung eine radiale Außenfläche des Vorsprungs überragen. Somit kann sichergestellt werden, dass der Dichtring nicht in axialer Richtung vom Vorsprung abrutscht.
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Der Vorsprung kann vorzugsweise als sich in axialer Richtung erstreckender Hohlkörper geformt sein, dessen Öffnung von dem Abschirmkontakt durchragt wird. Folglich kann der Vorsprung in radialer Richtung zwischen Dichtring und den Abschirmkontakt zumindest in radialer Richtung halten.
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Der Abschirmkontakt kann passgenau in die Öffnung des Hohlkörpers in radialer Richtung eingesetzt sein und sich am aus dem Hohlkörper ragenden Abschnitt aufweiten. Somit kann durch die entstehende Schulter nicht nur der Dichtring in axialer Richtung zwischen Abschirmkontakt und Gehäuse fixiert werden, sondern auch den Abschirmkontakt im Gehäuse. Die Schulter kann am Vorsprung beim Hineindrücken des Abschirmkontakts in Steckrichtung anstoßen und eine weitere Bewegung des Abschirmkontakts relativ zum Gehäuse in Steckrichtung verhindern.
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Der Abschirmkontakt kann vorzugsweise einstückig als monolithisches Bauteil geformt sein. Dadurch können Abschirmströme ohne zusätzliche Übergangswiderstände durch den Abschirmkontakt geleitet werden. Hierbei kann sich der Abschirmkontakt von einem Anschlussbereich zum Verbinden mit einer Kabelschirmung eines elektrischen Leiters, beispielsweise durch Crimpen, zu einem Kontaktbereich zum Kontaktieren einer Abschirmung des Gegensteckers erstrecken.
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Um die Steifigkeit des Abschirmkontaktes zu erhöhen und somit ein ungewolltes Verformen, insbesondere der wenigstens einen radial vorragenden Schulter, zu vermeiden, kann der Abschirmkontakt ein tiefgezogenes Bauteil sein.
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Der Anschlussbereich und der Kontaktbereich können vorzugsweise in axialer Richtung an unterschiedlichen Seiten des Vorsprungs angeordnet sein. Da der Anschlussbereich zum Vercrimpen mit der Kabelschirmung des elektrischen Leiters ausgestaltet sein soll, kann der Abschirmkontakt im Anschlussbereich eine geringere lichte Weite aufweisen als im Kontaktbereich. Insbesondere kann sich eine Außenkontur des Abschirmkontakts vom Kontaktbereich hin zum Anschlussbereich verjüngen.
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Vorzugsweise kann der Abschirmkontakt einen Zwischenbereich aufweisen, der sich von dem Anschlussbereich zum Kontaktbereich erstreckt und bei dem der Abschirmkontakt eine lichte Weite zwischen der lichten Weite im Kontaktbereich und Abschirmbereich aufweist. Der elektrische Leiter kann beispielsweise an einen Kontaktterminal terminiert werden, der in einem Steckkontakt gehalten ist. Der Steckkontakt kann ein Steckerinterface aufweisen zum Zusammenstecken mit einem Gegensteckkontakt des Gegensteckers.
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Der Steckkontakt kann beispielsweise ein inneres Gehäuseteil sein, in der ein Kontaktterminal des elektrischen Leiters, vorzugsweise im Steckerinterface, gehalten ist. Dadurch kann der Steckkontakt das Kontaktterminal schützend umgeben. Vorzugsweise kann der Steckkontakt aus einem elektrisch isolierenden Material geformt sein, beispielsweise einem Kunststoff, wodurch der Steckkontakt zusätzlich einen Berührschutz für das Kontaktterminal bilden kann.
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Der Abschirmkontakt kann beispielsweise im Zwischenbereich am Steckkontakt anliegen und zumindest abschnittsweise im Kontaktbereich vom Steckkontakt beabstandet sein. Somit kann der Abschirmkontakt im Zwischenbereich mit dem Steckkontakt starr verbunden werden, beispielsweise durch Crimpen. Daher kann der Zwischenbereich einen Befestigungsbereich zum Befestigen des Abschirmkontaktes am Steckkontakt darstellen. Weiterhin kann im Kontaktbereich durch den Schlitz zwischen Abschirmkontakt und Steckkontakt eine Aufnahme für den Gegenstecker erzeugt werden. Der Gegensteckkontakt kann folglich mit seiner Abschirmung in die Aufnahme hineingesteckt werden, sodass die Abschirmung des Gegensteckkontakts den Abschirmkontakt an einer Innenfläche kontaktiert.
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Für eine Verbesserung der Korrosionsresistenz kann der Abschirmkontakt beschichtet sein, beispielsweise mit einer Silber- und/oder Zinn-Beschichtung. Die Beschichtung kann unter anderem durch galvanische Abscheidung auf den Abschirmkontakt aufgetragen sein. Falls die Abschirmung des Gegensteckkontakts den Abschirmkontakt an einer Innenfläche kontaktieren soll, kann der Abschirmkontakt vorzugsweise eine Kontaktzone an seinem zur Öffnung gewandten freien Ende aufweisen, da dort die Beschichtung besser aufgetragen werden kann und somit eine höhere Qualität der Beschichtung gewährleistet werden kann.
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Der Zwischenbereich kann vorzugsweise in radialer Richtung passgenau in der Durchgangsöffnung des Vorsprungs angeordnet sein, sodass der Abschirmkontakt in radialer Richtung vom Vorsprung starr gehalten ist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann der Abschirmkontakt am Zwischenbereich an den Steckkontakt angecrimpt sein. Hierfür kann der Abschirmkontakt an seinen Ecken in Umfangsrichtung radial nach Innen in eine entsprechende Nut des Steckkontakts gedrückt sein. Dadurch kann verhindert werden, dass es zu einer Verschiebung des Steckkontakts relativ zum Abschirmkontakt insbesondere entlang der Längsachse kommen kann.
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Eine Steckeranordnung kann einen Stecker gemäß einer der vorangehenden Ausgestaltung und einen Gegenstecker aufweisen.
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Der Gegenstecker kann ein Gegengehäuse aufweisen, das in einem gesteckten Zustand zumindest abschnittsweise den Spalt in Steckrichtung durchragt und im Dichtbereich zumindest radial gegen den Dichtring gepresst ist. Vorzugsweise kann das Gegengehäuse zusätzlich in Steckrichtung an den Dichtring gedrückt sein, wodurch die Abdichtung sowohl in radialer Richtung als auch in axialer Richtung realisiert werden kann.
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Das Gegengehäuse kann im Spalt vorzugsweise von der radialen Außenfläche des Abschirmkontakts in radialer Richtung beabstandet sein, wodurch ein Verschleiß des Abschirmkontakts durch Reibung am Gegengehäuse beim Stecken verhindert werden kann.
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Ein Gegensteckkontakt des Gegensteckers kann im gesteckten Zustand zumindest abschnittsweise in einer Aufnahme des Abschirmkontakts eingesetzt sein. Eine Abschirmung des Gegensteckkontakts kann dabei eine radiale Innenfläche des Abschirmkontakts kontaktieren.
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Um eine konstante Kontaktierung auch bei starken Vibrationsbelastungen zu gewährleisten, kann die Abschirmung radial nach außen zurückgebogen sein, wobei eine Kontaktzone zum Kontaktieren des Abschirmkontakts am zurückgebogenen Ende angeordnet ist. Dadurch kann eine in radiale Richtung elastische und gegen den Abschirmkontakt vorgespannte Kontaktfeder gebildet werden.
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Im Folgenden ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die beigefügten Figuren exemplarisch näher beschrieben. In den Figuren sind Elemente, die einander hinsichtlich Aufbau und/oder Funktion entsprechen, mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Die bei den einzelnen Ausführungsbeispielen gezeigten und beschriebenen Merkmalskombinationen dienen lediglich zur Erläuterung. Nach Maßgabe der obigen Ausführungen kann auf ein Merkmal eines Ausführungsbeispiels verzichtet werden, wenn es auf dessen technischen Effekt bei einer bestimmten Anwendung nicht ankommt. Umgekehrt kann nach Maßgabe der obigen Ausführungen bei einem Ausführungsbeispiel ein weiteres Merkmal hinzugefügt werden, wenn dessen technischer Effekt für eine bestimmte Anwendung vorteilhaft oder notwendig sein sollte.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Schnittansicht einer beispielhaften Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Steckers;
- 2 eine schematische Schnittansicht eines Abschirmkontakts des in 1 dargestellten Steckers; und
- 3 eine schematische Schnittansicht einer beispielhaften Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Steckanordnung.
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Zunächst ist mit Bezug auf 1 eine beispielhafte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Steckers 1 beschrieben.
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Der erfindungsgemäße Stecker 1 weist ein Gehäuse 2 und einen Abschirmkontakt 4 zur Abschirmung eines elektrischen Leiters 6 bzw. eines Steckkontakts 8 auf, wobei sich ein in Umfangsrichtung U verlaufender Spalt 10 zwischen dem Gehäuse 2 und dem Abschirmkontakt 4 erstreckt, wobei in den Spalt 10 in einer Steckrichtung S ein Gegengehäuse eines Gegensteckers einführbar ist. Der Spalt 10 mündet in Steckrichtung S in einen Dichtbereich 12, in dem axial zwischen Abschirmkontakt 4 und Gehäuse 2 ein Dichtring 14 gehalten ist.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung kann der Dichtring 14 direkt von dem Abschirmkontakt 4 entgegen der Steckrichtung S gehalten werden, wodurch ein Hinausrutschen des Dichtrings 14 aus dem Dichtbereich 12 verhindert werden kann. Ein zusätzlicher Sicherungsring ist daher nicht notwendig, wodurch die Dimensionen des Steckers 1 nochmals verringert werden kann.
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Wie in 1 zu sehen ist kann der elektrische Leiter 6 ein Kabel 16 sein. Vorzugsweise kann das Kabel 16 mehradrig sein, sodass der Stecker 1 ein mehrpoliger Stecker 1 ist, wobei in der Schnittansicht in 1 lediglich eines von zwei Adern 18 bzw. Steckkontakten 8 gezeigt ist. Der Stecker 1 kann insbesondere für Hochvoltapplikationen ab etwa 300 V geeignet sein.
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Der elektrische Leiter 6 kann eine Isolierung 19 aufweisen, die beide Adern 18 schützend umgibt, wobei freie Enden der Adern 18 von der Isolierung 19 freigelegt sind und jeweils mit einem Kontaktterminal 20 verbunden sein können, beispielsweise durch eine Crimpverbindung.
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Die freigelegten Adern 18 und das Kontaktterminal 20 können in einem Steckkontakt 8 gehalten sein, wobei der Steckkontakt 8 ein Interface zum Zusammenstecken mit einem Gegensteckkontakt des Gegensteckers aufweist. Der Steckkontakt 8 kann somit ein inneres Gehäuse bilden, das zumindest das Kontaktterminal 20 schützend umgibt. Das Kontaktterminal 20 und/oder die freigelegten Adern 18 können hierbei vom Steckkontakt 8 gehalten sein, wodurch diese schützend vom Steckkontakt 8 als inneres Gehäuse umgeben sind.
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Der Steckkontakt 8 kann mit einer sogenannten TPA (eng. Terminal Position Assurance) versehen sein, die als Sekundärverriegelung 22 für den Kontaktterminal 20 im Steckkontakt 8 dienen soll. Die Sekundärverriegelung 22 ist in dieser beispielhaften Ausgestaltung als radial auslenkbare Lasche 24 ausgestaltet, die bei vollständig eingesetztem Kontaktterminal 20 in eine Öffnung des Steckkontakts 8 hineingedrückt werden kann und eine Bewegung des Kontaktterminals 20 in Steckrichtung S relativ zum Steckkontakt 8 formschlüssig verhindert.
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Um den elektrischen Leiter 6, insbesondere die freigelegten Adern 18 und zumindest den Crimpbereich des Kontaktterminals 20 von elektrischen und/oder magnetischen Feldern fernzuhalten oder die Umgebung von den von dem System ausgehenden Feldern zu schützen kann der Abschirmkontakt 4 zumindest den Steckkontakt 8 am Crimpbereich des Kontaktterminals 20 bis zur Isolierung 19 des elektrischen Leiters 6 hülsenförmig ummanteln.
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Vorzugsweise kann der Abschirmkontakt 4 dabei einstückig als monolithisches Bauteil 26 geformt sein, um Abschirmströme ohne zusätzliche Übergangswiderstände durch den Abschirmkontakt zu leiten. Der Abschirmkontakt 4 kann sich wie in 2 gezeigt ist, von einem Anschlussbereich 28 an dem der Abschirmkontakt 4 mit einer Kabelschirmung 30 des elektrischen Leiters 6 vercrimpt ist zu einem Kontaktbereich 32 zum Kontaktieren einer Abschirmung eines Gegensteckers erstrecken.
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Der Abschirmkontakt 4 kann dabei einen Hülsendurchmesser aufweisen, der sich vom Kontaktbereich 32 in Steckrichtung S zum Anschlussbereich 28 verjüngt. Insbesondere kann sich der Hülsendurchmesser stufenförmig verjüngen, wobei mit jeder Stufe der funktionelle Bereich des Abschirmkontakts 4 definiert werden kann.
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Zwischen Anschlussbereich 28 und Kontaktbereich 32 kann sich ein Befestigungsbereich 34 erstrecken zum Befestigen des Abschirmkontakts 4 am Steckkontakt 8. Der Befestigungsbereich 34 und/oder der Kontaktbereich 32 kann vorzugsweise einen polygonförmigen Querschnitt aufweisen, damit ein im Wesentlichen polygonförmiger Steckkontakt 8 gleichmäßig von dem Abschirmkontakt 4 umgeben werden kann. Da die Isolierung 19 des Kabels 16 häufig im Wesentlichen kreisförmig ist, kann der Abschirmkontakt 4 im Anschlussbereich 28 einen im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt quer zur Steckrichtung S aufweisen.
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Der Abschirmkontakt 4 kann im Befestigungsbereich 34 am Steckkontakt 8 anliegen und an seinen in Umfangsrichtung U gelegenen Ecken zumindest abschnittsweise radial nach innen in eine korrespondierende Befestigungsnut 36 des Steckkontakts 8 eingedrückt sein, wodurch der Abschirmkontakt 4 in axialer Richtung durch einen Formschluss am Steckkontakt 8 fixiert ist.
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Der Abschirmkontakt 4 kann sich im Kontaktbereich 32 gegenüber dem restlichen Abschirmkontakt radial nach außen hin aufweiten, wodurch eine radial vorspringende Schulter 38 gebildet wird. In dieser dargestellten beispielhaften Ausgestaltung kann die radial vorspringende Schulter 38 sich in Umfangsrichtung U umlaufend erstrecken, sodass die Schulter in jeder radialen Richtung gegenüber dem restlichen Abschirmkontakt 4 radial vorspringt. Es können aber auch eine Vielzahl voneinander in Umfangsrichtung U voneinander beabstandete radial vorspringende Schultern vorgesehen sein.
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Durch die Aufweitung im Kontaktbereich 32 vergrößert sich die lichte Weite des Abschirmkontakts 4 im Kontaktbereich 32, sodass eine radiale Innenfläche 40 des Abschirmkontakts 4 im Kontaktbereich 32 zumindest abschnittsweise vom Steckkontakt 8 in radialer Richtung beabstandet ist. Dadurch wird eine Aufnahme 42 gebildet in die ein Gegensteckkontakt eines Gegensteckers eingeführt werden kann, sodass eine Abschirmung des Gegensteckers die radiale Innenfläche 40 des Abschirmkontakts 4 kontaktieren kann.
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Um eine Kontaktkorrosion zu vermeiden kann der Abschirmkontakt 4 beschichtet sein, vorzugsweise mit Zinn und/oder Silber. Die Beschichtung kann beispielsweise durch galvanische Abscheidung aufgetragen sein.
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Wie in 1 zu sehen ist kann der Steckkontakt 8 zusammen mit dem Abschirmkontakt 4 im Gehäuse 2 gehalten sein. Hierfür ist ein sich in Steckrichtung S erstreckender Vorsprung 44 vorgesehen, der als Hohlkörper ausgebildet ist und dessen Durchgangsöffnung 46 vom Abschirmkontakt 4 und Steckkontakt 8 durchragt wird. Der Abschirmkontakt 4 ist vorzugsweise zumindest abschnittsweise mit seinem Befestigungsbereich 36 passgenau in radialer Richtung in der Durchgangsöffnung 46 eingesetzt, sodass der Vorsprung 44 den Abschirmkontakt 4 und den Steckkontakt 8 in radialer Richtung im Gehäuse fixiert.
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Der Anschlussbereich 28 und der Kontaktbereich 32 können an unterschiedlichen Seiten des Vorsprungs 44 angeordnet sein, wobei der Kontaktbereich 32 vorzugsweise in axialer Richtung direkt am Vorsprung 44 anschließt und ihn in radialer Richtung mit seiner radial vorspringenden Schulter 38 in radialer Richtung überragt. Eine radiale Außenfläche 48 des Kontaktbereichs 32 eine radiale Außenfläche 50 des Vorsprungs überragen, sodass sich in Steckrichtung S eine Hinterschneidung 52 bildet, in die der Dichtring 14 eingesetzt ist.
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Der Kontaktbereich 32 ist in radialer Richtung von einer äußeren Gehäusewandung 54 beabstandet, sodass sich der Spalt 10 zwischen Abschirmkontakt 4 und Gehäuse 2 bildet.
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Der Dichtring 14 kann um den Vorsprung 44 gestülpt sein, sodass er an der radialen Außenfläche 50 des Vorsprungs anliegt. Vorzugsweise weist der Dichtring eine im Wesentlichen L-förmigen Körper auf, wobei ein Arm 56 des Körpers an der radialen Außenfläche 50 des Vorsprungs anliegt und ein anderer Arm 58 sich radial von der radialen Außenfläche 50 des Vorsprungs wegerstreckt und den Dichtbereich 12 in Steckrichtung S abschließt. Zur Stabilisierung des Arms 58 in Steckrichtung S kann der Arm 58 an einer sich in radialer Richtung erstreckenden Gehäusewand 60 abstützen, sodass der Arm 58 nicht in Steckrichtung S ausgelenkt werden kann. Vorzugsweise erstreckt sich der Arm 58 von der radialen Außenfläche 50 in radialer Richtung bis zur äußeren Gehäusewandung 54 und liegt an ihrer Innenfläche an.
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Der Vorsprung 44 kann vorzugsweise von der Gehäusewand 60 in axialer Richtung vorspringen, sodass durch den Vorsprung 44, der äußeren Gehäusewandung 58 und der Gehäusewand 60 eine Tasche gebildet wird, in die der Dichtring 14 eingesetzt ist.
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Folglich ist der Dichtring 14 im Dichtbereich 12 in axialer Richtung zwischen Gehäusewand 60 und Abschirmkontakt 4 gehalten, sodass verhindert werden kann, dass der Dichtring 14 versehentlich beim Abstecken eines eingesteckten Gegensteckers aus dem Dichtbereich 12 hinausgezogen wird.
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Der Dichtring 14, insbesondere der am Vorsprung anliegende Arm 56 des Dichtrings 14 kann in radialer Richtung über dem Abschirmkontakt vorstehen, sodass das Gegengehäuse des Gegensteckers dichtend in radialer Richtung mit dem Dichtring 14 in Eingriff gelangen kann ohne dabei den Abschirmkontakt zu berühren. Dadurch kann ein Verschleiß des Abschirmkontakts 4 insbesondere bei hohen Steckzyklen durch Abrieb am Gegengehäuse verhindert werden.
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Um die Stabilität des Abschirmkontakts 4 zu verbessern, insbesondere an der radial vorstehenden Schulter 38, kann der Abschirmkontakt 4 ein tiefgezogenes Bauteil sein. Dadurch kann verhindert werden, dass der Abschirmkontakt 4 bei einer Belastung, beispielsweise durch Pressen des Dichtrings 14 in axialer Richtung gegen die Schulter 38, verformt wird.
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Nun ist im Folgenden mit Bezug auf 3 eine beispielhafte Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Steckanordnung 62 beschrieben.
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Die beispielhafte Ausgestaltung der Steckanordnung 62 umfasst den in 1 dargestellten Stecker 1 und einen Gegenstecker 64 mit einem Gegengehäuse 66 und einem Gegensteckkontakt 68.
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In der 3 ist die Steckanordnung 62 in einem zusammengesteckten Zustand 70 gezeigt. Hierbei wird das Gegengehäuse 66 zumindest teilweise in das Gehäuse 2 eingesteckt, sodass eine Wandung 72 des Gegengehäuses entlang der äußeren Gehäusewandung 54 des Gehäuses 2 in Steckrichtung S entlanggleitet und ein freies Ende 74 der Wandung 72 durch den Spalt 10 hindurch in den Dichtbereich 12 geschoben ist. Das freie Ende 74 der Wandung 72 kann dabei vorzugsweise am Dichtring 14 in Steckrichtung S anstoßen, womit eine Dichtung in axialer Richtung zwischen dem freien Ende 74 der Wandung 72 und dem Arm 58 des Dichtrings 14 realisiert wird.
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Weiterhin kann der am Vorsprung 44 anliegende Arm 56 gegen eine Innenfläche 76 der Wandung gepresst sein, um eine Dichtung in radialer Richtung zu erzeugen.
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Vorzugsweise ist die Innenfläche 76 der Wandung 72 in radialer Richtung von der radialen Außenfläche 48 des Abschirmkontakts 4 beabstandet, sodass die Wandung 72 und der Abschirmkontakt 4 nicht beim Steckvorgang bzw. Absteckvorgang aneinander abreiben.
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Der Gegenstecker 62 weist eine hülsenförmige Abschirmung 78 auf, die an einer Kabelschirmung des Gegensteckers 62 angecrimpt ist und sich in axialer Richtung entlang des Gegensteckkontakts 68 erstreckt. Ein freies Ende der Abschirmung 78 kann radial nach außen zurückgebogen sein, wobei sich dadurch eine elastische Kontaktfeder 80 bildet, die radial nach außen vorgespannt ist. Im zusammengesteckten Zustand ist der Gegensteckkontakt zumindest abschnittsweise in der Aufnahme 42 des Abschirmkontakts 4 eingesteckt, sodass die Kontaktfeder 80 die radiale Innenfläche 40 des Abschirmkontakts 4 kontaktiert.
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Durch die elastische Kontaktfeder 80 kann eine sichere und konstante Kontaktierung des Abschirmkontakts 4 auch bei Vibrationsbelastungen gewährleistet werden.
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Vorzugsweise weist der Abschirmkontakt 4 eine Kontaktzone 82 an seiner radialen Innenfläche 40 auf, die an seinem zur Öffnung gewandten Ende liegt. In diesem Bereich kann die Beschichtung des Abschirmkontakts 4 besser aufgetragen werden, wodurch die Korrosionsresistenz nochmals verbessert werden kann.
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Durch die Kontaktierung des Abschirmkontakts 4 an seiner radialen Innenfläche 40 kann die Dimension der Steckanordnung 62 nochmals verringert werden, da kein zusätzlicher Platz im Spalt für die Abschirmung des Gegensteckers benötigt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stecker
- 2
- Gehäuse
- 4
- Abschirmkontakt
- 6
- elektrischer Leiter
- 8
- Steckkontakt
- 10
- Spalt
- 12
- Dichtbereich
- 14
- Dichtring
- 16
- Kabel
- 18
- Ader
- 19
- Isolierung
- 20
- Kontaktterminal
- 22
- Sekundärverriegelung
- 24
- Lasche
- 26
- monolithisches Bauteil
- 28
- Anschlussbereich
- 30
- Kabelschirmung
- 32
- Kontaktbereich
- 34
- Befestigungsbereich
- 36
- Befestigungsnut
- 38
- radial vorspringende Schulter
- 40
- radiale Innenfläche
- 42
- Aufnahme
- 44
- Vorsprung
- 46
- Durchgangsöffnung
- 48
- radiale Außenfläche des Kontaktbereichs
- 50
- radiale Außenfläche des Vorsprungs
- 52
- Hinterschneidung
- 54
- äußere Gehäusewandung
- 56
- am Vorsprung anliegender Arm des Dichtrings
- 58
- den Dichtbereich in Steckrichtung abschließender Arm des Dichtrings
- 60
- Gehäusewand
- 62
- Steckanordnung
- 64
- Gegenstecker
- 66
- Gegengehäuse
- 68
- Gegensteckkontakt
- 70
- zusammengesteckter Zustand
- 72
- Wandung
- 74
- freies Ende der Wandung
- 76
- Innenfläche der Wandung
- 78
- Abschirmung
- 80
- Kontaktfeder
- 82
- Kontaktzone
- S
- Steckrichtung
- U
- Umfangsrichtung