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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Teilesatz sowie eine Abschattungseinrichtung für eine kieferorthopädische Beleuchtungseinrichtung. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine einfache und kostengünstige Möglichkeit zur Verbesserung der Wirkung einer kieferorthopädischen Beleuchtungseinrichtung.
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Im Stand der Technik sind kieferorthopädische Beleuchtungseinrichtungen bekannt, wie sie beispielsweise von der Firma Biolux unter der Marke „Orthopulse“ angeboten werden. Zur Unterstützung der Positionsveränderung von Zähnen im menschlichen Kiefer wird täglich über einen definierten Zeitraum eine Beleuchtung des Zahnfleisches/der Zähne bzw. des Kieferknochens vorgenommen. Hierzu ist ein Teil der Beleuchtungseinrichtung, welcher aus einem elastischen Kunststoff gefertigt ist und welcher Lichtemitter (Leuchtdioden) sowie einen Lichtsensor umfasst, zunächst im Mund am Oberkiefer anzuordnen. Anschließend werden die Lichtemitter durch einen Energiespeicher der Beleuchtungseinrichtung gespeist, welcher in einem Gehäuse außerhalb des Mundes des Patienten angeordnet bleibt. Der elastische Kunststoffkörper folgt hierbei einer Kontur eines menschlichen Kiefers, so dass die Lichtemitter jeweils möglichst körpernahe angeordnet werden.
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Die von den Lichtemittern ausgesandten Lichtsignale begünstigen hierbei die Stoffwechselprozesse, welche für die Verschiebung/Drehung der Zähne innerhalb des Kieferknochens auftreten müssen.
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Moderne kieferorthopädische Hilfsmittel („Zahnspangen“), wie sie beispielsweise als „Invisalign“ vertrieben werden, benutzen einzelne Zähne als Lager, um andere Zähne in die gewünschte Position zu bringen. Hierzu ist es vorteilhaft, diejenigen Zähne, welche als Lager verwendet werden sollen, möglichst fest im Kieferknochen verankert zu belassen und lediglich die zu bewegenden Zähne bezüglich der oben genannten Stoffwechselprozesse durch die Beleuchtungseinrichtung zu unterstützen.
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EP 3 263 066 A1 zeigt eine Vorrichtung, welche eingerichtet ist, in Abhängigkeit von Steuerbefehlen nur Sub-Gruppen der vorhandenen Lichtemitter mit Energie zu versorgen und andere Sub-Gruppen während der Verweilzeit im Mund des Patienten nicht zu verwenden. Eine derartige Ausgestaltung der kieferorthopädischen Beleuchtungseinrichtung birgt jedoch einen erheblichen Verdrahtungsmehraufwand und birgt zudem das Risiko, dass die (während der kieferorthopädischen Behandlung im Mundraum nicht einsehbare) Beleuchtungseinrichtung nicht im Sinne des Behandlungsplans betrieben wird. Mit anderen Worten kann der Patient nicht einfach überprüfen, welche der Lichtemitter tatsächlich ausgeschaltet verbleiben und welche betrieben werden. Zudem sind derartige kieferorthopädische Beleuchtungseinrichtungen noch nicht kommerziell am Markt verfügbar und werden voraussichtlich aufgrund des erhöhten Hardware- und Fertigungsaufwandes kostspieliger als herkömmliche kieferorthopädische Beleuchtungseinrichtungen sein, bei welchen sämtliche Lichtemitter entweder aktiviert oder deaktiviert werden können.
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EP 3 263 066 A1 offenbart eine in den Mund einzusetzende Lichttherapievorrichtung zur Beleuchtung des Zahnfleisches sowie der Zahnwurzeln einen Patienten. Zur Abschattung einzelner Zähne wird die Verwendung einer Maske vorgeschlagen, welche durch ein Adhäsivum an Ort und Stelle im Mundraum gehalten wird. Auch die Verwendung mehrerer (auch unterschiedlicher) Masken wird vorgeschlagen.
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WO 2012/075584 A1 offenbart eine Lichttherapievorrichtung zur Anwendung im Mundraum eines Patienten. Zusätzlich wird grundsätzlich die Idee offenbart, durch eine Maske einen oder mehrere Zähne gegenüber dem von der Lichttherapieeinrichtung ausgesandten Licht abzuschatten.
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Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den identifizierten Bedarf zu stillen. Dies erfolgt durch eine erfindungsgemäße Abschattungseinrichtung für eine kieferorthopädische Beleuchtungseinrichtung. Die Abschattungseinrichtung kann als zusätzliches Teil bzw. Add-on für die kieferorthopädische Beleuchtungseinrichtung verstanden werden. Sie umfasst ein Schirmelement und ein Halteelement. Das Schirmelement ist der Kontur eines menschlichen Kiefers folgend ausgestaltet. Mit anderen Worten folgt sie auch der Oberfläche der kieferorthopädischen Beleuchtungseinrichtung auf derjenigen Seite, auf welcher die Lichtemitter ihr Licht in Richtung des Kiefers aussenden. Ein Radius einer Krümmung des Schirmelementes, welche zur Anpassung an den menschlichen Kiefer geeignet ist, kann beispielsweise in einem Bereich von 2 cm bis 5 cm, insbesondere zwischen 3 cm und 4 cm, liegen. Da die im Stand der Technik bekannten kieferorthopädischen Beleuchtungseinrichtungen insbesondere auf der konvexen Außenseite des Kieferknochens bestrahlen, ist das Schirmelement daher insbesondere eingerichtet, einer konkave Innenseite der kieferorthopädischen Beleuchtungseinrichtung zu folgen bzw. an dieser angeordnet zu werden. Hierzu ist das Schirmelement zumindest anteilig opak ausgestaltet. Unter „anteilig opak“ wird im Sinne der vorliegenden Erfindung zumindest das Vermögen des Schirmelements verstanden, Lichtenergie zu reduzieren, insbesondere von der Beleuchtungseinrichtung empfangenes Licht nicht durchzulassen. Insbesondere ist unter „anteilig opak“ zu verstehen, dass bestimmte Frequenzbereiche des von der kieferorthopädischen Beleuchtungseinrichtung stammenden Lichtes stärker als andere Frequenzbereiche gedämpft werden. Überdies ist unter „anteilig opak“ zu verstehen, dass zumindest Sub-Gruppen der in der kieferorthopädischen Beleuchtungseinrichtung enthaltenen Lichtemitter gegenüber dem menschlichen Kiefer abgeschattet werden, wenn die kieferorthopädische Beleuchtungseinrichtung in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Abschattungseinrichtung zur Behandlung/Bestrahlung des Kiefers des Patienten verwendet wird. Das Halteelement ist eingerichtet, das Schirmelement auf der Beleuchtungseinrichtung derart zu fixieren, dass das Schirmelement in der Beleuchtungseinrichtung enthaltene Lichtemitter zur Beleuchtung des menschlichen Kiefers zumindest anteilig gegenüber dem Kiefer abschattet. Hierzu kann das Halteelement als eine Art Klammer oder Haken ausgestaltet sein, wodurch es zumindest in Verbindung mit dem Schirmelement ortsfest auf der kieferorthopädischen Beleuchtungseinrichtung befestigt werden kann, um ein unbeabsichtigtes Verrutschen/Dislozieren der Abschattungseinrichtung gegenüber der kieferorthopädischen Beleuchtungseinrichtung bzw. ihrer Lichtemitter zu verhindern. Hierbei kann das Schirmelement zumindest einen Teil der (Normal-)Kräfte auf die kieferorthopädische Beleuchtungseinrichtung ausüben, welche in Verbindung mit denjenigen, welche das Halteelement auf die kieferorthopädische Beleuchtungseinrichtung ausübt, dazu führen, dass die Abschattungseinrichtung auf der kieferorthopädischen Beleuchtungseinrichtung befestigt wird. Bevorzugt kann die kieferorthopädische Beleuchtungseinrichtung von der Abschattungseinrichtung (anteilig) aufgenommen werden. Ist das Schirmelement derart angeordnet und ausgestaltet, dass nur ein Teil der Lichtemitter der kieferorthopädischen Beleuchtungseinrichtung ihr Licht im Wesentlichen ungehindert auf den menschlichen Kiefer strahlen kann, wenn die Kombination aus Abschattungseinrichtung und kieferorthopädischer Beleuchtungseinrichtung in den Mund des Patienten eingesetzt ist, kann der Bedarf gemäß dem oben ausgeführten Stand der Technik gestillt werden und die nicht bestrahlten Zähne als Gegenlager zur Aufbringung von Kräften auf die zu verschiebenden Zähne mittels einer Zahnspange genutzt werden. Auf diese Weise kann der Behandlungserfolg verbessert, ggf. beschleunigt und insbesondere das Ergebnis besser vorhersehbar werden, als wenn die kieferorthopädische Beleuchtungseinrichtung sämtliche Zähne eines Kiefers bzw. einen gesamten menschlichen Kiefer (Oberkiefer und/oder Unterkiefer) beleuchtet. Das Halteelement ist eingerichtet, bezüglich der Beleuchtungseinrichtung gegenüber dem Schirmelement angeordnet zu werden. Mit anderen Worten kann ein Graben/eine Nut zwischen dem Halteelement und dem Schirmelement existieren, in welchen der die Lichtemitter aufweisende Teil der kieferorthopädischen Beleuchtungseinrichtung eingesetzt werden kann. Anders ausgedrückt kann durch den Graben die erfindungsgemäße Abschattungseinrichtung auf die kieferorthopädische Beleuchtungseinrichtung aufgesetzt werden. Die erfindungsgemäße Abschattungseinrichtung kann zur Unterstützung des Anwenders eine Markierung oder eine Struktur aufweisen, welche an einer charakteristischen Struktur/Markierung auf der kieferorthopädischen Beleuchtungseinrichtung anzuordnen ist, um einen aktuell anstehenden kieferorthopädischen Behandlungsschritt zu begünstigen. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass der Anwender die Abschattung der Sub-Gruppe von Lichtemittern in erfindungsgemäßer Weise korrekt vornimmt.Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
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Das Schirmelement kann beispielsweise eine flächige (z.B. gerundete) Gestalt aufweisen. Die Rundung folgt der Oberfläche, durch welche die kieferorthopädische Beleuchtungseinrichtung die von den Lichtemittern abgesandte Strahlung abgibt. Auf diese Weise kann die erfindungsgemäße Abschattungseinrichtung ein vergleichsweise kleines Volumen einhalten, was die Anwenderakzeptanz erhöht und den Tragekomfort der Kombination aus Abschattungseinrichtung und kieferorthopädischer Beleuchtungseinrichtung erhöht. Die Dicke des Schirmelementes bzw. die Stärke des Schirmelementes kann insbesondere zwischen 0,2 mm und 2 mm liegen, bevorzugt zwischen 0,3 mm und 1,5 mm, äußerst bevorzugt zwischen 0,4 mm und 0,8 mm liegen. Auf diese Weise kann einerseits eine mechanische Festigkeit und andererseits Tragekomfort sichergestellt werden.
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Insbesondere kann das Schirmelement eingerichtet sein, asymmetrisch bezüglich der Beleuchtungseinrichtung angeordnet zu werden. Mit anderen Worten kann das Schirmelement auf einem ersten Flügel (z.B. links der Schneidezähne des menschlichen Kiefers) eine geringere Länge aufweisen als auf dem gegenüberliegenden zweiten Flügel (im Beispiel rechts der Schneidezähne des menschlichen Kiefers), um die vom linken Flügel nicht abgeschirmten Lichtemitter der kieferorthopädischen Beleuchtungseinrichtung zur Bestrahlung des menschlichen Kiefers zu verwenden, während die abgeschatteten Lichtemitter die Stoffwechselvorgänge im Kiefer nicht beeinflussen. Alternativ oder zusätzlich kann das Schirmelement eine Lücke oder ein Fenster aufweisen bzw. mehrere Lücken oder Fenster aufweisen, so dass gezielt Bereiche durch die Lichtemitter bestrahlt werden können, welche an der jeweiligen Position der Fenster angeordnet werden. Es versteht sich von selbst, dass die Gestalt und Anordnung des Schirmelementes auf der kieferorthopädischen Beleuchtungseinrichtung in Abhängigkeit des Behandlungsplans und der aktuellen Phase innerhalb des Behandlungsplans zu wählen ist.
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Um die zur Bestrahlung des Kiefers zu verwendenden Lichtemitter rasch und unkompliziert anpassen zu können, kann das Schirmelement Markierungen und/oder Sollbruchstellen aufweisen. Diese können durch Kennzeichen einzelnen Behandlungsphasen (z.B. Tage oder Wochen seit Beginn der Behandlung) zugeordnet sein. Entsprechende Aufschriften oder Reliefs können unmittelbar am Schirmelement vorgesehen sein oder mittels einer Schablone im Bedarfsfall auf das Schirmelement aufgebracht werden. Somit kann der Patient ohne Fachkenntnis und handwerkliches Geschick eine betreffende Sektion des Schirmelementes entfernen (abschneiden oder abbrechen) und damit die Abschattungseinrichtung zur Verwendung in einer nächsten Behandlungsphase aktualisieren.
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Zur Steuerung der Funktionsweise der kieferorthopädischen Beleuchtungseinrichtung kann ein Lichtsensor in der Beleuchtungseinrichtung vorgesehen sein. Dieser kann insbesondere in demjenigen Bereich, welchen der Patient in den Mund nimmt, angeordnet sein. Um den Lichtsensor nicht abzuschatten, kann das Schirmelement eine Ausnehmung aufweisen, welche derart angeordnet ist, dass der Lichtsensor nicht abgeschattet wird. Auf diese Weise beeinflusst die erfindungsgemäße Abschattungseinrichtung die Funktionsweise des Lichtsensors nicht bzw. der Lichtsensor erhält ein Eingangssignal (Lichtsignal), welches mit der tatsächlichen Beleuchtungssituation des menschlichen Kiefers korrespondiert.
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Im Stand der Technik bekannte kieferorthopädische Beleuchtungseinrichtungen können eine Nut in dem elastischen Kunststoffkörper aufweisen, welche zur Aufnahme des Lippenbändchens des Patienten dient. Mit anderen Worten wird das Lippenbändchen durch die kieferorthopädische Beleuchtungseinrichtung hierdurch nicht so stark verformt, wie es die Beleuchtungseinrichtung ohne die Nut bewirken würde. Im Ergebnis ist die kieferorthopädische Beleuchtungseinrichtung angenehmer zu tragen. Um diesen Vorteil auch bei Verwendung einer erfindungsgemäßen Abschattungseinrichtung zu erzielen, kann die Oberfläche der Abschattungseinrichtung eingerichtet sein, die Ausnehmung in der Beleuchtungseinrichtung zur Aufnahme des Lippenbändchens nachzuvollziehen bzw. der Oberfläche der kieferorthopädischen Beleuchtungseinrichtung an dieser Stelle zu folgen. Im Ergebnis ergibt sich auch für die Oberfläche der Abschattungseinrichtung, insbesondere für diejenige des Schirmelementes ein verbesserter Tragekomfort.
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Die erfindungsgemäße Abschattungseinrichtung kann einstückig ausgestaltet sein, wobei das Schirmelement und das Halteelement quasi integral zueinander gefertigt sind. Insbesondere sind das Schirmelement und das Halteelement aus einem einzigen Werkstoff hergestellt. Dies kann beispielsweise mittels eines additiven und/oder generativen Verfahrens erfolgen. Die Abschattungseinrichtung kann ein Verbindungselement/Übergangsbogen o.Ä. zwischen dem Halteelement und dem Schirmelement aufweisen. Dieses Übergangselement kann die oben genannte Ausnehmung zur Aufnahme des Lippenbändchens aufweisen. Insbesondere kann auch der Übergangsbogen mittels des additiven/generativen Verfahrens hergestellt werden. Es ergibt sich ein einfaches Herstellungsverfahren, wobei die Bestrahlungsposition(en) einfach an den Behandlungsplan des jeweiligen Patienten und dessen Kiefergeometrie angepasst werden kann/können.
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Insbesondere kann die erfindungsgemäße Abschattungseinrichtung mittels eines metallischen Werkstoffes hergestellt werden. Dieser kann lasergesintert, insbesondere Stahl, sein.
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Alternativ oder zusätzlich kann die erfindungsgemäße Abschattungseinrichtung mittels Kunststoffes hergestellt werden bzw. aus einem Kunststoff bestehen.
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Bei der Fertigung kann eine Markierung in eine Oberfläche der Abschattungseinrichtung eingelassen werden oder aus der Oberfläche der Abschattungseinrichtung hervorstehen, welche die einzelne Abschattungseinrichtung gegenüber anderen Abschattungseinrichtungen kennzeichnet. Beispielsweise kann eine Seriennummer und/oder Patientendaten dafür sorgen, dass die einzelne Abschattungseinrichtung später einem Patienten und/oder einem Behandlungsschritt zugeordnet werden kann.
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Die Abschattungseinrichtung kann insbesondere aus einem für die kieferorthopädische Behandlung geeigneten Material hergestellt werden. Dies kann beispielsweise Polyethylenterephthalat (PET), optional mit Kristallisationsbeschleuniger sein. Ein geeigneter Werkstoff wird auch unter den Handelsnamen Trayfill MG60182-1 und Trayfill MG60182-3 angeboten (z.B. Fa. Bernhardt Kunststoffverarbeitung, Berlin sowie Fa. Dental 3D Agency, Worpswede). Derartige Materialien sind für die Herstellung in einem additiven/generativen Verfahren geeignet und weisen die erforderliche Festigkeit auf. Zudem kann bei geeigneter Wahl der Dicke/Stärke von Schirmelement und Halteelement sichergestellt werden, dass die sich einstellende Flexibilität eine Anpassung an die Geometrie des Kiefers des jeweiligen Patienten erlaubt.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Teilesatz vorgeschlagen, welcher mindestens zwei Abschattungseinrichtungen gemäß dem erstgenannten Erfindungsaspekt aufweist. Beide Abschattungseinrichtungen sind eingerichtet, eine Bestrahlung unterschiedlicher Kieferbereiche zu erlauben, wenn sie mit einer oben genannten kieferorthopädischen Beleuchtungseinrichtung verwendet werden. Auf diese Weise können durch die beiden Abschattungseinrichtungen des Teilesatzes unterschiedliche Behandlungsphasen unterstützt werden. Alternativ oder zusätzlich können die beiden Abschattungseinrichtungen dazu verwendet werden, eine erste Seite des Oberkiefers zu beleuchten und dieselbe Seite des Unterkiefers zu beleuchten (z.B. jeweils linke Seite oder rechte Seite). Die beiden Abschattungseinrichtungen können insbesondere unterschiedliche Markierungen aufweisen, so dass der Anwender sie einer jeweiligen Anwendung (Behandlungsphase bzw. Ober- oder Unterkiefer) zuordnen kann. Eine falsche Anwendung der beiden Abschattungseinrichtungen wird somit vermieden. Insbesondere kann der Teilesatz drei, vier, fünf, sechs oder mehr Abschattungseinrichtungen aufweisen, welche jeweils eingerichtet sind, unterschiedliche Bereiche des menschlichen Kiefers durch die kieferorthopädische Beleuchtungseinrichtung zu beleuchten bzw. gegenüber den Lichtemittern abzuschatten.
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Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Darstellung einer kieferorthopädischen Beleuchtungseinrichtung in Relation zu einem menschlichen Kiefer;
- 2 eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Abschattungseinrichtung in einer Orientierung zur Verwendung am Oberkiefer; und
- 3 eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Abschattungseinrichtung in einer Orientierung zur Verwendung im Unterkiefer.
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1 zeigt eine im Stand der Technik grundsätzlich bekannte kieferorthopädische Beleuchtungseinrichtung 10, welche über eine Steuereinheit und eine Energiequelle (beide nicht dargestellt) in einem außerhalb des Mundes des Patienten zuordnenden Einheit 14 verfügt. Eine Kontrolllampe 16 zeigt den Betriebsstatus, den Status des Energiespeichers sowie einen Kommunikationsstatus der Steuereinheit an. Ein gummielastischer Körper 12 aus Kunststoff weist eine Vielzahl von Lichtemittern 11 auf, welche dem menschlichen Kiefer 20 zugewandt sind. Mit anderen Worten sind die Lichtemitter 11 eingerichtet, den menschlichen Kiefer 20 an seiner Außenseite zu beleuchten. Ein Lichtsensor 15 ist eingerichtet, den Betriebszustand der Lichtemitter 11 zu erkennen. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die kieferorthopädische Beleuchtungseinrichtung 10 in den Mund des Patienten eingeführt worden ist und kann zum automatischen Einschalten/zum Start der Behandlung verwendet werden. Eine Ausnehmung 13 in einem zentralen Bereich einer oberen Kante des Körpers 12 ist derart dimensioniert, dass ein Lippenbändchen des Patienten nicht mit dem Körper 12 kollidiert, sondern durch die Ausnehmung 13 aufgenommen wird.
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2 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Abschattungseinrichtung 1, welche auf einer konvexen Seite ein Halteelement 3 aufweist. Das Halteelement 3 ist während der Behandlung somit der außerhalb des Mundes angeordneten Einheit 14 zugewandt orientiert. Ein Verbindungsbogen 9 an der Oberseite der Abschattungseinrichtung 1 verbindet das Halteelement 3 im Wesentlichen über seine gesamte Länge mit einer nicht dargestellten, dahinterliegenden Struktur als Schirmelement 2. Eine Ausnehmung 13' korrespondiert zu der Ausnehmung 13 in der kieferorthopädischen Beleuchtungseinrichtung 10 und nimmt nach dem Einsetzen in den Mund des Patienten dessen Lippenbändchen auf, wodurch sich der Tragekomfort erhöht. Eine asymmetrische Ausgestaltung der dargestellten Abschattungseinrichtung 1 kann sich durch unterschiedliche Längen des linken Flügels ergeben, wie dies durch gestrichelte Linien 4, 5 bzw. eine durchgezogene Linie 6 kenntlich gemacht ist. Die gestrichelten Linien können Markierungen oder gar Sollbruchstellen kennzeichnen. Je nachdem, an welcher der Linien 4, 5, 6 der linke Flügel der Abschattungseinrichtung 1 endet, kann ein kürzerer Flügel des Schirmelementes zur Freilegung einer geeigneten Zahl von Lichtemittern 11 der kieferorthopädischen Beleuchtungseinrichtung 10 führen. Die dargestellte Abschattungseinrichtung 1 wird in der dargestellten Orientierung von oben auf den Körper 12 der in 1 dargestellten kieferorthopädischen Beleuchtungseinrichtung 10 aufgesetzt, wobei die Ausnehmungen 13, 13' zueinander korrespondieren. Eine Markierung 17 kennzeichnet die dargestellte Abschattungseinrichtung 1 gegenüber weiteren Abschattungseinrichtungen eines selben Teilesatzes, welcher einem Patienten zur Verwendung in unterschiedlichen Behandlungsphasen überlassen wird.
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3 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Abschattungseinrichtung 1 in einer Orientierung, wie sie in einer Behandlung des Unterkiefers geeignet wäre. Die in 1 dargestellte kieferorthopädische Beleuchtungseinrichtung 10 wäre daher kopfüber in eine Nut 8 zwischen dem Schirmelement 2 und dem Halteelement 3 einzusetzen. Hierbei würde der Lichtsensor 15 mit der Ausnehmung 7 im Schirmelement 2 korrespondieren, wodurch der Lichtsensor 15 nicht durch das Schirmelement 2 abgeschattet würde. Das Schirmelement 2 sowie das Halteelement 3 sind als zueinander im Wesentlichen korrespondierende Bogenelemente oder Streifen ausgestaltet, welche den Körper 12 der kieferorthopädischen Beleuchtungseinrichtung 10 zwischen sich aufnehmen. Hierbei kann eine geeignete Vorspannung gegenüber der Oberfläche der kieferorthopädischen Beleuchtungseinrichtung bzw. ihres Körpers 12 vorgesehen sein, um einen festen Sitz der Abschattungseinrichtung 1 auf dem Körper 12 zu gewährleisten. Eine Markierung 17 kennzeichnet die dargestellte Abschattungseinrichtung 1 gegenüber weiteren Abschattungseinrichtungen eines selben Teilesatzes, welcher einem Patienten zur Verwendung in unterschiedlichen Behandlungsphasen überlassen wird.
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Neben der vorstehenden schriftlichen Beschreibung der Erfindung wird zu deren ergänzender Offenbarung hiermit explizit auf die zeichnerische Darstellung der Erfindung in den 1 bis 3 Bezug genommen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Abschattungseinrichtung
- 2
- Schirmelement
- 3
- Halteelement
- 4,5
- gestrichelte Linien (Markierungen und/oder Sollbruchstellen)
- 6
- durchgezogene Linie
- 7
- Ausnehmung für Lichtsensor
- 8
- Nut
- 9
- Bogenelement
- 10
- kieferorthopädische Beleuchtungseinrichtung
- 11
- Lichtemitter
- 12
- gummielastischer Körper
- 13
- Ausnehmung für Lippenbändchen
- 13'
- Ausnehmung für Lippenbändchen
- 14
- Gehäuse
- 15
- Lichtsensor
- 16
- Kontrollleuchte
- 17
- Markierung
- 20
- menschlicher Kiefer