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Stand der Technik
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Retainer, welche als Zahn-Stabilisatoren im Rahmen eine kieferorthopädische Behandlung eingesetzt werden, sind bereits bekannt. Durch einen Retainer werden die positionierten Zähne in ihrer Position gehalten bzw. stabilisiert, bis die Zähne durch Nachwachsen des Kieferknochens in ihrer Position gehalten werden. Beispielsweise zeigen die
DE 20 2017 101 184 U1 ,
US 2016 / 0 361 141 A1 ,
US 2016 / 0 058 527 A1 und
DE 10 2015 009 345 A1 solche Retainer. Allgemein werden zwei Arten von Retainer unterschieden: Herausnehmbare Retainer und fest angeordnete Retainer.
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Ein bekannter, fest angeordneter Retainer wird auf der Zahninnenseite befestigt, mit dem Ziel, die neu positionierten Zähne zu stabilisieren. Der Retainer besteht dabei aus Pads, welche an die Zahninnenflächen angeklebt werden und über einen Drahtbogen miteinander verbunden sind. Nachteilig daran ist beispielsweise, dass die Pads und damit die Zähne mittels des Drahtbogens nicht positionsfest zueinander gehalten werden können. Auch ist an einem solchen Retainer z.B. nachteilig, dass eine solche Anordnung und insbesondere die Zähne, an welchen der Retainer befestigt ist, vergleichsweise schlecht gereinigt werden können.
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Aufgaben und Vorteile der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen alternativen Retainer zur Stabilisierung der zum Insertionszeitpunkt des Retainers gegebenen Zahnstellung bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
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In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Ausführungsformen der Erfindung angegeben.
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Die Erfindung geht von einem Retainer, insbesondere einem Lingual Retainer, zur Verwendung als Retentionshilfe in einer kieferorthopädischen Anwendung aus, wobei der Retainer einstückig vorhanden ist.
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Der Retainer, insbesondere in Form eines Haltebügels bzw. Halteelements, ist als Retentionshilfe vorgesehen, um nach einem Einsatz einer Zahnkorrekturvorrichtung, beispielsweise einer Zahnspange, die Zähne in ihrer korrigierten Stellung am Kiefer zu halten. Hierdurch wird vorteilhaft eine Zahn-Lückenbildung vermieden.
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Der wesentliche Aspekt der Erfindung ist nun darin zu sehen, dass der Retainer aus einem drahtförmigen Element besteht, wobei das drahtförmige Element entlang seiner Längsachse Ausformungen in einer Richtung parallel zu einer Zahnoberfläche aufweist, wobei die Ausformungen im eingesetzten Zustand zur Anlage an einer, einer Zunge zugewandten Fläche eines Zahns in paralleler Richtung zur Fläche des Zahns ausgebildet sind.
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Das drahtförmige Element kann beispielsweise als ein Draht ausgebildet sind.
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Die Ausformung, beispielsweise in Form einer Ausbiegung, ist insbesondere derart ausgebildet, dass sie im eingesetzten Zustand des Retainers an einer, der Zunge zugewandten Fläche eines Zahns beispielsweise flächig zum Anliegen kommt. Hierzu ist die Ausformung zum Beispiel als sogenannter Dimple oder Dimpel, beispielsweise als Delle oder Ausbiegung, ausgebildet.
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Vorteilhafterweise ist der Retainer aufgrund einer Außenkontur des drahtförmigen Elements und der an dem drahtförmigen Element eingebrachten Ausformung derart ausgestaltet, dass der Retainer im eingesetzten und befestigten Zustand eine Positionskontrolle des Zahns in allen drei Raumebenen ermöglicht. Dadurch kann ein Verkippen eines Zahns oder mehrerer Zähne, insbesondere aus ihrer korrigierten Position, vermieden werden. Durch die Anwendung des Retainers kann eine laterale Verschiebung oder Verkippung eines oder mehrerer Zähne verhindert werden. Auch ein horizontales Verkippen eines Zahnes und/oder ein Verschieben eines Zahnes entlang einer horizontalen Ebene ist dadurch verhindert.
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Bevorzugterweise ist das drahtförmige Element, insbesondere der Draht, im Querschnitt mehrkantig ausgestaltet.
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Beispielsweise ist das drahtförmige Element im Querschnitt dreieckig oder viereckig, z.B. rechteckig, beispielsweise quadratisch, ausgestaltet.
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Bevorzugterweise ist der Retainer auf eine Kiefersituation eines Patienten, insbesondere individuell angepasst. Der Retainer folgt beispielsweise einem Zahnbogen des Patienten und ist auf eine entsprechende Zahnstellung, bzw. Kieferstellung der Zähne und/oder eine Zahnoberfläche des Patienten angepasst. Hierdurch ist ein Tragekomfort des Retainers für einen Patienten vergleichsweise erhöht.
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Eine Retainerebene ist vorteilhafterweise parallel zu einer Beiß- oder Schneidfläche der Zähne der Zahnreihe des Patienten vorhanden. Beispielsweise spannt der Retainer durch seinen Verlauf entlang einer Zahnreihe des Patienten die Retainerebene auf. Insbesondere spannt der Retainer die Retainerebene durch den Verlauf seiner Längsachse auf.
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Ein weiterer vorteilhafter Aspekt der Erfindung ist darin zu sehen, dass eine Oberfläche des Retainers, an einer äußeren Retainerseite einen Unterschied zu einer Oberfläche einer inneren Retainerseite aufweist.
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Im angeordneten Zustand des Retainers an den Zähnen eines Patienten ist die innere Retainerseite bzw. die innere Retaineroberfläche an einer der Zunge zugewandten Oberfläche des Zahns, einer Zahninnenseite, zugewandt und die äußere Retainerseite bzw. die äußere Retaineroberfläche ist gegenüberliegend zur inneren Retainerseite der Zunge zugewandt.
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Insbesondere besitzt eine Oberfläche des Retainers, an einer der Zahninnenseite abgewandten, äußeren Retainerseite einen Unterschied zu einer Oberfläche einer der inneren Zahnfläche zugewandten inneren Retainerseite.
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Das drahtförmige Element kann im Querschnitt annähernd einen Halbkreis umfassen, wobei eine gerade Seite des drahtförmigen Elements, als äußere Retainerseite, zur Anlage an der Zahnfläche verwendet wird. Die runde, insbesondere halbrunde innere Seite des drahtförmigen Elements ist im angeordneten Zustand des Retainers vorteilhaft der Zunge zugewandt.
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Bevorzugterweise ist die innere Retainerseite einem Verlauf der Zähne angepasst. Insbesondere ist die innere Retainerseite auf die Zahninnenflächen angepasst. Beispielsweise folgt die innere Retainerseite, vorteilhafterweise passgenau einer Oberflächenkontur bzw. einem Oberflächenprofil eines Zahns.
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Von Vorteil ist, dass die innere Retainerseite derart auf die Kiefersituation des Patienten angepasst ist, dass die innere Retainerseite bzw. die innere Retaineroberfläche im angeordneten Zustand passgenau, insbesondere ohne Lücken zwischen Retainer und Zähnen, auf die Kiefersituation und insbesondere auf die Zahnoberflächen und Lücken zwischen zweier benachbarter Zähne abgestimmt ist.
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Erfindungsgemäß spannt der Retainer durch den Verlauf seiner Längsachse die Retainerebene auf, wobei insbesondere zumindest eine Ausformung aus der Retainerebene hervorsteht. Insbesondere stehen alle Ausformungen aus der Retainerebene hervor.
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Von Vorteil erweist sich auch, dass die Ausformungen fortlaufend ausgestaltet sind. Dadurch dass die Ausformungen fortlaufend ausgestaltet sind, kann der Retainer einstückig, z.B. aus einem einzigen Stück Draht, ausgeformt sein.
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Überdies ist es vorteilhaft, dass das drahtförmige Element in einer Weise gebogen ist, sodass eine Fläche des insbesondere kantigen, drahtförmigen Elements im eingesetzten Zustand an der, der Zunge zugewandten Fläche eines einzelnen Zahnes insbesondere flächig anliegt.
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Das drahtförmige Element ist vorteilhafterweise derart gebogen, dass eine Fläche des kantigen Drahtes im eingesetzten Zustand an der, der Zunge zugewandten Fläche eines einzelnen Zahnes an einer Stelle, insbesondere an mehreren Stellen flächig anliegt.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass das drahtförmige Element derart gebogen ist, sodass eine durchlaufende Fläche des drahtförmigen Elements zur flächigen Anlage an der, der Zunge zugewandten Fläche des Zahnes vorbereitet ist.
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Als vorteilhaft erweist sich auch, dass das drahtförmige Element derart beschaffen ist, dass quer zur Längsachse des drahtförmigen Elements mindestens zwei Anlagepunkte zur Anlage an einer Fläche des Zahnes am Draht vorhanden sind.
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Hierdurch kann im angeordneten Zustand des Retainers ein Verkippen des Zahns um eine Längsachse des Zahns verhindert werden. Die Längsachse des Zahns verläuft vorteilhafterweise durch eine Beiß- bzw. Kaufläche des Zahns, sowie die Zahnwurzel.
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Ebenfalls vorteilhaft ist, dass der Retainer derart ausgestaltet ist, dass er, insbesondere eine Ausformung des Retainers, auf das Gebiss bzw. die Zahnreihe eines Nutzers in einer Weise angepasst ist, dass im eingesetzten Zustand eine flächige Anlage an die, der Zunge zugewandten Fläche eines einzelnen Zahnes erfolgt.
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Bevorzugterweise ist der Retainer derart ausgestaltet, dass er keine aktive Wirkung, wie beispielsweise ein Zug oder Druck auf die Zähne ausübt. Der Retainer ist insbesondere derart ausgestaltet, dass er passiv auf die Zähne wirkt, beispielsweise wirkt er einer Kraft des Zahns entgegen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Retainer ist die Ausformung manuell in das drahtförmige Element eingebracht, so dass die Ausformung auf das Gebiss bzw. die Zahnreihe eines Nutzers angepasst ist.
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Die Ausformungen werden derart in das drahtförmige Element, z.B. den Draht, eingebracht, dass sie entsprechend der Bedürfnisse des Patienten genau auf das Gebiss eingepasst sind.
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Vorteilhafterweise ist die Ausformung in einer Weise ausgebildet, dass im eingesetzten Zustand des Retainers die Ausformung in Richtung einer Schneid- oder Beißfläche des Zahnes vom verbleibenden drahtförmigen Element abstehend ist.
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Auch ist es von Vorteil, dass die Ausformung schlaufenartig ausgebildet ist. Denkbar ist auch, dass die Ausformung schlingenartig ausgestaltet ist. Bevorzugt ist auch, dass insbesondere beim Einsetzen des Retainers die Ausformung in Form und/oder in Größe veränderbar bzw. anpassbar ist.
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Erfindungsgemäß weist das drahtförmige Element im Bereich der Ausformung mindestens zwei, insbesondere drei Abknickungen auf.
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Das drahtförmige Element ist im Bereich der Ausformung beispielsweise abgewinkelt und/oder abgebogen vorhanden, vorteilhafterweise mindestens zweimal abgewinkelt und/oder zweimal abgebogen. Insbesondere umfasst das drahtförmige Element, insbesondere die Ausformung, zwei Abknickungen, welche bogenartig, beispielsweise mittels eines Halbkreises, ineinander übergehen. Vorstellbar ist auch eine dreiecksförmige Ausgestaltung der Ausformung.
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Denkbar ist, dass das drahtförmige Element, insbesondere die Ausformung, an der Abknickung einen Winkel aufweist, welcher größer als 90° ist.
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Des Weiteren ist es vorteilhaft, dass der Retainer im eingesetzten Zustand im Bereich der Ausformung am Zahn befestigt ist.
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Erfindungsgemäß ist der Retainer im Bereich der Ausformung mit dem Zahn verklebt.
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Überdies von Vorteil ist, dass das drahtförmige Element an seinen beiden gegenüberliegend angeordneten Enden derart umgebogen ist, dass die umgebogenen Enden nahezu senkrecht zum verbleibenden Bereich des drahtförmigen Elements ausgebildet sind. Das umgebogenen Ende steht vorteilhafterweise aus der Retainerebene hervor.
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Vorteilhafterweise ist das umgebogene Ende parallel zu einer der Zunge zugewandten Fläche eines Zahnes im eingesetzten Zustand ausgerichtet.
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Vorteilhaft erweist sich auch, dass ein Retainerende, insbesondere die umgebogenen Enden des drahtförmigen Elements in einem distalen Bereich der Zahnreihe des Nutzers befestigt sind.
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Bevorzugterweise ist das umgebogene Ende des drahtförmigen Elements an eine Zahnfläche geklebt.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Retainers steht ein Retainerende, insbesondere ein umgebogenes Ende des drahtförmigen Elements, aus der Retainerebene hervor.
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Vorteilhaft ist, dass die umgebogenen Enden des drahtförmigen Elements im eingesetzten Zustand derart ausgebildet sind, dass sie in koronaler Richtung vom drahtförmigen Element abstehend an der Zahnfläche anliegen.
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Vorteilhafterweise sind die Enden des drahtförmigen Elements in einer Weise ausgebildet, dass im eingesetzten Zustand des Retainers die umgebogenen Enden in Richtung einer Beißfläche eines Zahns vom verbleibenden Draht abstehend sind und an einer Zahninnenfläche des Zahns anliegen.
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Denkbar ist auch, dass das Retainerende, beispielsweise ein umgebogenes Ende, insbesondere in gingivaler Richtung, in Richtung Kiefer bzw. in Richtung Zahnfleisch, aus der Retainerebene hervorsteht. Das Retainerende ist insbesondere auf einer Retainerseite an einem Ende der Retainerlängsachse vorhanden.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass der Retainer mittels eines 3D-Druckverfahrens, eines Sinterverfahrens, eines abtragenden Verfahrens und/oder eines Gießverfahrens hergestellt ist.
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Vorteilhafterweise ist der Retainer einstückig ausgebildet. Der Retainer ist z.B. aus einem Vollmaterial zerspant, z.B. aus einem Kunststoff ausgefräst und/oder ausgeschliffen. Denkbar ist auch, dass der Retainer mittels Spritzgießen, Spritzprägen, durch Prägen und/oder durch Drucken hergestellt ist.
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Hierdurch ist der Retainer auf die individuelle Kiefersituation des Patienten angepasst. Außerdem ist der Retainer dadurch vergleichsweise kostengünstig herstellbar.
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Von Vorteil erweist sich auch, dass der Retainer insbesondere ausschließlich aus einem thermoplastischen Kunststoff hergestellt ist.
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Beispielsweise ist der Retainer aus einem PEEK-Material (PEEK - Polyetheretherketon) hergestellt. Hierdurch ist der Retainer insbesondere wiederholbar sterilisierbar. Auch ist der Retainer dadurch biokompatibel und inert gegenüber Körperflüssigkeiten. Ebenfalls denkbar ist, dass der Retainer hierdurch vergleichsweise stabil, insbesondere unelastisch vorhanden ist. Vorstellbar ist, dass ein Bereich des Retainers vergleichsweise stabil und ein weiterer Bereich vergleichsweise instabil, insbesondere elastisch vorhanden ist, bspw. angepasst auf die Erfordernisse des Patienten.
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Außerdem ist es denkbar, dass der Retainer aus einem Metall und/oder einer Keramik ausgebildet ist. Der Retainer ist beispielsweise aus einer Kombination von Materialien ausgebildet. Z.B. aus einer Kombination der Materialien Metall, Kunststoff und/oder Keramik. Vorteilhaft ist auch, dass der Retainer zusammengesetzt vorhanden ist, z.B. besteht der Retainer aus zwei oder mehr Teilen. Denkbar ist, dass die Teile miteinander fest, insbesondere unlösbar verbunden sind. Vorstellbar ist auch, dass verschiedene Teile des Retainers z.B. in einem Druckverfahren gemeinsam in einem Herstellungsschritt erzeugt werden, insbesondere so, dass der Retainer anschließend einstückig vorhanden ist.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass die äußere Retainerseite stufenlos, insbesondere kantenlos ausgebildet ist.
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Bevorzugterweise ist die äußere Retainerseite flächig vorhanden. Beispielsweise bildet der Retainer im angeordneten Zustand mit den Zähnen eine in sich abgeschlossene Fläche aus, welche von der Zahninnenseite vergleichsweise leicht erhöht vorhanden ist. Der Retainer ist z.B. bandartig vorhanden.
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Die äußere Retaineroberfläche ist beispielsweise abgerundet, insbesondere ohne Ecken, Stufen und/oder Kanten, für den Patienten angenehm zu tragen und nicht störend ausgebildet.
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Hierdurch ist eine vergleichsweise einfache Reinigung des Retainers und der Zähne im angeordneten Zustand für den Patienten möglich.
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Von Vorteil ist auch, dass der Retainer Anbindungsmittel zur Anbindung an einen Zahn umfasst, wobei die Anbindungsmittel aus einer Retainerebene hervorstehen.
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Hierdurch ist ein Verschieben, ein Verkippen und ein Verdrehen eines Zahns im angeordneten Zustand des Retainers verhindert.
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Vorteilhafterweise ist der Retainer, insbesondere aufgrund der Anbindungsmittel, derart ausgestaltet, dass der Retainer im eingesetzten und befestigten Zustand eine Positionskontrolle des Zahns in allen drei Raumebenen ermöglicht. Dadurch kann ein Verkippen eines oder mehrere Zähne, insbesondere aus ihrer korrigierten Position, vermieden werden. Durch die Anwendung des Retainers kann eine laterale Verschiebung oder Verkippung eines oder mehrerer Zähne verhindert werden. Auch ein horizontales Verkippen eines Zahnes und/oder ein Verschieben eines Zahnes entlang einer horizontalen Ebene ist dadurch verhindert.
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Die Retainerebene ist vorteilhafterweise parallel zu einer Beißfläche der Zähne der Zahnreihe vorhanden. Beispielsweise spannt der Retainer durch seinen Verlauf entlang einer Zahnreihe des Patienten die Retainerebene auf. Insbesondere spannt der Retainer die Retainerebene durch den Verlauf seiner Längsachse auf.
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Die Anbindungsmittel spannen bevorzugterweise eine Anbindungsfläche zur Anbindung an einen Zahn auf, welche im angeordneten Zustand des Retainers parallel zur Zahnoberfläche ausgerichtet und/oder senkrecht zu einer Oberflächennormalen der Zahnoberfläche vorhanden ist.
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Überdies von Vorteil ist, dass der Retainer oder die Anbindungsmittel des Retainers flächig an einer Zahninnenseite anordenbar ist.
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Denkbar ist, dass der Retainer als Anbindungsmittel beispielsweise flache Pads zur Anordnung an einer Zahninnenseite aufweist. Vorteilhafterweise ist ein Anbindungsmittel, z.B. ein Pad flunderartig ausgebildet. Bevorzugterweise stehen die Anbindungsmittel, z.B. die Pads retainerartig, insbesondere kettenartig und/oder bandartig, miteinander in Verbindung.
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Vorteilhafterweise sind die Pads, insbesondere einstückig durch ein z.B. flaches Band miteinander positionsfest verbunden. Das Band kann derart ausgestaltet sein, dass es an der, der Zahnoberfläche zugewandten Oberfläche auf den Verlauf der Zahnstellung angepasst ist. Vorteilhafterweise derart, dass zwischen Band bzw. Retainer und der Zahnoberfläche keine Lücke vorhanden ist.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass der Retainer derart ausgestaltet ist, dass im angeordneten Zustand des Retainers an der Kiefersituation des Patienten der Retainer bündig an eine Zahnreihe anschließt.
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Vorteilhafterweise ist zwischen einer Zahnreihe und der, der Zahnreihe zugewandten Retainerseite hygienefähig keine Lücke vorhanden. Hierdurch können sich beispielsweise keine Speisereste zwischen Retainer und Zähnen ablagern.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist, dass der Retainer mittels eines Verfahrens hergestellt wird, indem zunächst ein Abbild einer Kiefersituation des Patienten genommen und das Abbild in ein dreidimensionales, digitales Modell der Kiefersituation des Patienten umgewandelt wird, wobei anschließend ausgehend vom digitalen Modell der Kiefersituation ein virtueller, digitaler Retainer erzeugt wird, welcher in Datenform, insbesondere als elektronische Daten, vorliegt und wobei in einem weiteren Verfahrensschritt basierend auf dem erzeugten virtuellen Retainer ein gegenständlicher Retainer erzeugt wird.
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Beispielsweise wird für die Herstellung des Retainers in einem ersten Verfahrensschritt ein Abbild der Kiefersituation des Patienten genommen. Dies kann herkömmlicherweise durch einen Kieferabdruck bzw. einen Gebissabdruck geschehen. Vorstellbar ist auch, dass das Abbild mittels eines optischen Scanverfahrens, bspw. eines 3D-Scanverfahrens oder eines Röntgenverfahrens, z.B. eines 3D-Röntgenverfahrens angefertigt wird.
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Bevorzugterweise liegt das Abbild der Kiefersituation des Patienten am Ende des ersten Verfahrensschritts als digitales 3D-Abbild vor.
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Der gegenständliche Retainer, welcher nach der Erzeugung an der Zahnstellung des Patienten angeordnet wird, wird am Ende des Verfahrens vorteilhafterweise direkt, insbesondere einstückig hergestellt, z.B. durch ein 3D-Druckverfahren, durch ein zerspanendes Verfahren und/oder durch ein Gießverfahren, zum Beispiel ein Spritzgieß- oder ein Spritzprägeverfahren. Denkbar ist allerdings auch ein Prägeverfahren. Ebenso vorstellbar ist, dass der Retainer aus einem Stück Draht gebogen wird.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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Mehrere Ausführungsbeispiele werden anhand der nachstehenden schematischen Zeichnungen unter Angabe weiterer Einzelheiten und Vorteile näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1: einen erfindungsgemäßen Retainer im angeordneten Zustand an einer Zahnreihe eines Nutzers aus einer Sicht auf Zahninnenflächen der Zahnreihe und
- 2: eine weitere Ausführungsform eines Retainers im angeordneten Zustand an einer Zahnreihe eines Nutzers aus einer Sicht auf Zahninnenflächen der Zahnreihe.
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Ein erfindungsgemäßer Retainer 1 besteht aus einem Draht 2, welcher entlang seiner Längsachse Ausformungen 3 - 6 aufweist. Die Ausformungen 3 - 6 sind derart am Draht 2 vorhanden, dass sie aus einer Retainerebene 7 hervorstehen. An sich gegenüberliegenden Enden 8, 9 ist der Draht 2 vorteilhaft umgebogen (1).
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Im angeordneten Zustand des Retainer 1 an einer Zahnreihe 10 eines Nutzers, sind die Ausformungen 3 - 6 vorteilhafterweise anliegend an Zahnflächen 11 - 14 von Zähnen 15 - 18 der Zahnreihe 10 vorhanden. Insbesondere ist die Ausformung 3 z.B. an drei Anlagepunkten 33 - 35 anliegend an der Zahninnenfläche 11 vorhanden. Im Bereich der Anlagepunkte 33 - 35 ist der Draht bspw. abgeknickt vorhanden, wodurch die Ausformung 3 z.B. schlaufenartig ausgestaltet ist. Die Zahnflächen 11 - 14 sind vorteilhafterweise Zahninnenflächen und somit einer Zunge des Nutzer zugewandt.
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Beispielsweise ist die Zahnreihe an einem Unterkiefer 21 des Nutzers ausgebildet, wobei Zähne 11 - 20 der Zahnreihe 10 mit ihrem Zahnwurzeln (nicht gezeigt) z.B. im Zahnfleisch 22 und insbesondere im Unterkiefer verankert vorhanden sind. Die Zähne 19 und 20 sind bspw. Eckzähne und die Zähne 15 - 18 sind beispielsweise als Schneidezähne vorhanden. Im FDI-Schema entspricht der Zahn 19 zum Beispiel Nummer 33 und der Zahn 20 z.B. Nummer 43.
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Die Ausformungen 3 und 6 sind zum Beispiel in Richtung einer Schneide- bzw. Beißfläche 23, 24 des Zahns 15 bzw. 18 im angeordneten Zustand an der Zahnreihe 10 ausgebogen vorhanden und die Ausformungen 4 und 5 in gingivaler Richtung ausgebogen ausgebildet.
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Im angeordneten Zustand des Retainers 1 an der Zahnreihe 10 ist der Draht 2 zum Beispiel mittels Klebestellen 25 - 30, welche in 1 transparent dargestellt sind, an den Zahninnenflächen 11 - 14, 31, 32 befestigt.
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Eine weitere Ausführungsform eines Retainers 36 besteht aus einem bandähnlichen Element 37, welches entlang seiner Längsachse Anbindungsmittel 38 - 43 in Form eines bspw. flunderartigen Pads aufweist. Die Anbindungsmittel 38 - 43 sind derart am Element 37 vorhanden, dass sie aus einer Retainerebene 44 hervorstehen. An sich gegenüberliegenden Enden 45, 46 kann das Element 37 vorteilhaft umgebogen sein (2). Bevorzugterweise ist der Retainer 36 derart ausgebildet, dass er vergleichsweise starr, insbesondere unverbiegbar, vorhanden ist. Denkbar ist aber auch, dass der Retainer 36 insbesondere entlang seiner Längsachse einen vergleichsweise flexiblen und/oder elastischen Bereich aufweist.
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Im angeordneten Zustand des Retainers 36 an einer Zahnreihe 47 eines Nutzers, ist der Retainer 36 insbesondere mit seiner gesamten inneren Oberfläche 48 insbesondere lückenlos anliegend an Zahnflächen 49 - 54 von Zähnen 55 - 59 der Zahnreihe 47 vorhanden. Die Zahnflächen 49 - 54 sind vorteilhafterweise Zahninnenflächen und somit einer Zunge des Nutzer zugewandt.
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Beispielsweise ist die Zahnreihe 47 an einem Unterkiefer 61 des Nutzers ausgebildet, wobei Zähne 55 - 59 der Zahnreihe 47 mit ihrem Zahnwurzeln (nicht gezeigt) z.B. im Zahnfleisch 62 und insbesondere im Unterkiefer verankert vorhanden sind. Die Zähne 55 und 59 sind bspw. Eckzähne und die Zähne 56 - 58 sind beispielsweise als Schneidezähne vorhanden. Im FDI-Schema entspricht der Zahn 55 zum Beispiel Nummer 33 und der Zahn 59 z.B. Nummer 43.
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Die Anbindungsmittel 58 - 43 können zum Beispiel in Richtung einer Schneide- bzw. Beißfläche 63 - 68 der Zähne 55 - 59 im angeordneten Zustand an der Zahnreihe 47 aus der Retainerebene 44 abstehend oder hervorstehend vorhanden sein. Denkbar ist auch, dass sie in gingivaler Richtung, oder in beiden Richtungen aus der Retainerebene 44 abstehend oder hervorstehend vorhanden sind.
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Im angeordneten Zustand des Retainers 36 an der Zahnreihe 47 ist das Element 37 zum Beispiel insbesondere flächig an die Zahnflächen 49 - 54 der Zähne 55 - 59 angeklebt. Insbesondere ist der Retainer 36 mit der insbesondere gesamten inneren Oberfläche 48 an die Zahnflächen 49 - 54 der Zähne 55 - 59 angeklebt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Retainer
- 2
- Draht
- 3 - 6
- Ausformung
- 7
- Retainerebene
- 8 - 9
- Ende
- 10
- Zahnreihe
- 11 - 14
- Zahnfläche
- 15 - 20
- Zahn
- 21
- Unterkiefer
- 22
- Zahnfleisch
- 23 - 24
- Schneide- und Beißfläche
- 25 - 30
- Klebestellen
- 31 - 32
- Zahninnenfläche
- 33 - 35
- Anlagepunkt
- 36
- Retainer
- 37
- Element
- 38 - 43
- Anbindungsmittel
- 44
- Retainerebene
- 45 - 46
- Ende
- 47
- Zahnreihe
- 48
- Oberfläche
- 49 - 54
- Zahnfläche
- 55 - 60
- Zahn
- 61
- Unterkiefer
- 62
- Zahnfleisch
- 63 - 68
- Beißfläche