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Die vorliegende Erfindung betrifft elektrische Schaltvorrichtungen, insbesondere Stromschütze oder Relais, beispielsweise aber nicht ausschließlich für automobiltechnische Starkstrom-Anwendungen.
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Allgemein werden im Bereich der Elektrotechnik elektrische Schaltvorrichtungen, insbesondere Stromschütze und Relais, als meist elektro-mechanisch wirkende Schalter zum Schlie-ßen bzw. Öffnen von elektrischen Stromkreisen in unzähligen Geräten und Anlagen genutzt. Das Ziel ist hierbei, vergleichsweise starke Stromflüsse mit vergleichsweise schwachen Steuerströmen zu beeinflussen.
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Im Bereich der Automobiltechnik nimmt die Zahl der Anwendungen, die einen Bedarf für solche Schalter zur Strombeeinflussung haben, mit dem Voranschreiten der Elektromobilität zu. Die Nutzung von Schaltern in Fahrzeugen erfordert jedoch die Erfüllung besonderer Voraussetzungen hinsichtlich des Gewichts, des benötigten Bauraums, der elektrischen Sicherheit, der erreichbaren Schaltzyklen und der Herstellungskosten, welche für allgemeine elektrotechnische Anwendungen nicht zwangsläufig gelten.
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Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, elektrische Schaltvorrichtungen, insbesondere Stromschütze und Relais, hinsichtlich gewichtsbezogener, geometrischer, sicherheitstechnischer und/oder wirtschaftlicher Gesichtspunkte zu verbessern.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine elektrische Schaltvorrichtung mit einem Anschlussabschnitt zur Befestigung und Kontaktierung eines elektrischen Leiters, wobei am Anschlussabschnitt ein Befestigungselement zur Befestigung des elektrischen Leiters und, beispielsweise ein separates, elektrisch leitendes Kontaktierungselement, das vom Befestigungselement zu einer Kontaktstelle eines vom Befestigungselement beabstandeten, in einem Innenabschnitt der elektrischen Schaltvorrichtung verlaufenden Stromführungselements reicht, vorhanden ist, wobei das Befestigungselement eine größere mechanische Festigkeit aufweist als das Kontaktierungselement, und wobei das Kontaktierungselement elektrisch leitfähig ist, beispielsweise eine größere elektrische Leitfähigkeit aufweist als das Befestigungselement.
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Die vorliegende Erfindung bringt vor allem den Vorteil, dass das Befestigungselement auf rein mechanische Anforderungen hin ausgelegt werden kann. Eine stromleitende Funktion wird von dem Kontaktierungselement und dem Stromführungselement übernommen. Insbesondere muss das Befestigungselement im Wesentlichen keine stromleitende Aufgabe erfüllen, sodass im Befestigungselement auf teure Werkstoffe verzichtet werden kann, die ausreichend fest und gleichzeitig ausreichend stromleitend sind, wie zum Beispiel hochreines Kupfer oder andere Edelmetalle. Es kann stattdessen für das Befestigungselement ein Werkstoff gewählt werden, der sich ausschließlich durch eine hohe mechanische Festigkeit möglichst bei gleichzeitig niedrigem Volumenbedarf auszeichnet. Durch den Einsatz einer elektrischen Schaltvorrichtung, insbesondere eines Stromschützen oder eines Relais, in der erfindungsgemäßen Ausgestaltung können Gewicht, Platzbedarf und/oder Kosten gespart werden.
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Die Erfindung kann durch die folgenden, jeweils für sich vorteilhaften und beliebig miteinander kombinierbaren Ausgestaltungen weiter verbessert werden.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann das Befestigungselement eine Einführöffnung zur Aufnahme des elektrischen Leiters bzw. eines Fixierelements des elektrischen Leiters aufweisen. Als Fixierelement kann beispielsweise ein Bananenstecker oder eine Halteschraube eingesetzt werden. Insbesondere kann das Befestigungselement als eine Schraubenmutter mit Außensechskant ausgestaltet sein und die Einführöffnung mit einem zur Halteschraube passenden Innengewinde versehen sein. Somit ergibt sich eine bei Bedarf wieder lösbare Befestigungsmöglichkeit des elektrischen Leiters am Anschlussabschnitt der elektrischen Schaltvorrichtung. Das Innnengewinde des als Schraubenmutter ausgestalteten Befestigungselements kann hierbei aufgrund der Werkstoffwahl des Befestigungselements eine ausreichend hohe mechanische Festigkeit aufweisen.
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Optional kann der Werkstoff des als Schraubenmutter ausgestalteten Befestigungselement einen Wärmedehnungskoeffizienten haben, der dem Wärmedehnungskoeffizienten des Werkstoffs der Halteschraube entspricht. Insbesondere können das als Schraubenmutter ausgestaltete Befestigungselement und die Halteschraube aus dem gleichen Werkstoff, beispielsweise Stahl, hergestellt sein. Somit kann auch bei steigenden Betriebstemperaturen einer durch Wärmedehnung bedingten, ungewollten Lockerung einer Schraubverbindung zwischen dem als Schraubenmutter ausgestalteten Befestigungselement und der Halteschraube vorgebeugt werden.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann das Kontaktierungselement eine mit der Einführöffnung fluchtende Öffnung, z. B. eine durch eine Kontaktfläche des Kontaktierungselements durchtretende Bohrung, aufweisen. Eine derart positionierte Bohrung ermöglicht es, im Rahmen der Befestigung des elektrischen Leiters am Befestigungselement gleichzeitig das Kontaktierungselement mit dem elektrischen Leiter zu kontaktieren. Beispielsweise kann der elektrische Leiter mit einem Kabelschuh, umfassend eine Ringöse, ausgestattet sein, wobei die Ringöse fluchtend mit der Einführöffnung des Befestigungselements angeordnet, mit der Halteschraube fixiert werden und die Kontaktfläche des Kontaktierungselements berühren kann.
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In einer weiteren Ausführungsform kann die elektrische Schaltvorrichtung ferner ein Gehäuse mit einer Aussparung zur Aufnahme des Befestigungselements aufweisen. Insbesondere kann das Befestigungselement in der Aussparung, vorzugsweise entnehmbar, eingelegt sein. Dies stellt eine Hilfestellung bei einer Montage des Befestigungselements dar, da durch die Aussparung eine Montageposition des Befestigungselements vordefiniert wird. Für ein als Schraubenmutter ausgestaltetes Befestigungselement kann die Aussparung eine komplementäre Form zur Schraubenmutter besitzen. Somit kann das als Schraubenmutter ausgestaltete Befestigungselement ein Rotationsmoment aufnehmen, wodurch vor allem ein ungewolltes Mitdrehen des als Schraubenmutter ausgestalteten Befestigungselements beim Einschrauben der Halteschraube verhindert werden kann.
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Wahlweise kann das Befestigungselement durch das Kontaktierungselement gesichert sein. Insbesondere kann das Kontaktierungselement das Befestigungselement in der Aussparung unverlierbar halten, sodass das Risiko eines Verlusts des Befestigungselements gesenkt wird.
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Das Kontaktierungselement kann das Befestigungselement, vorzugsweise nach außen hin, wenigstens abschnittsweise überdecken. Dadurch kann die Zugänglichkeit des Kontaktierungselements, insbesondere der Kontaktfläche des Kontaktierungselements, erhöht und gleichzeitig für eine unverlierbare Halterung des Befestigungselements gesorgt werden.
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Optional kann das Kontaktierungselement klammerförmig ausgestaltet sein. Beispielsweise kann es sich beim Kontaktierungselement um eine U-förmige Klammer handeln, welche mit zwei parallel verlaufenden Schenkeln das Befestigungselement umschließt, vorzugsweise umklammert. Mit einem derart ausgestalteten Kontaktierungselement kann die unverlierbare Halterung des Befestigungselements auf einfache Weise realisiert werden.
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Zur Einsparung von Fertigungskosten kann das Kontaktierungselement aus einem Blechmaterial gefertigt sein. Insbesondere kann es sich beim Kontaktierungselement um ein Stanzbiegeteil handeln. Die daraus resultierende hauptsächlich flache Geometrie des Kontaktierungselements trägt ferner zu einer Einsparung des Bauraums der elektrischen Schaltvorrichtung bei. Alternativ kann das Kontaktierungselement auch ein gegossenes und/oder geschmiedetes Teil sein.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann das Kontaktierungselement zumindest abschnittsweise in einen Aufnahmeschlitz, vorzugsweise des Gehäuses, hineinragen. Beispielsweise ist das Kontaktierungselement in den Aufnahmeschlitz eingeführt, eingesteckt oder eingeschoben. Die Nutzung des Aufnahmeschlitzes ermöglicht den Verzicht auf aufwendige Umspritzverfahren während der Anbringung des Kontaktierungselements am Gehäuse der elektrischen Schaltvorrichtung. Dies ermöglicht eine Senkung der Herstellungskosten.
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Eine kompakte Bauweise der elektrischen Schaltvorrichtung ergibt sich, wenn der Aufnahmeschlitz wahlweise zwischen dem Anschlussabschnitt und dem Innenabschnitt bzw. zwischen dem Befestigungselement und dem Stromführungselement angeordnet ist.
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Die Kontaktstelle des Stromführungselements kann im Aufnahmeschlitz angeordnet sein, um die Zugänglichkeit der Kontaktstelle während einer Montage des Stromführungselements zu verbessern.
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Das Stromführungselement kann hierbei zum Beispiel als ein Schraub- oder Nietkopf ausgestaltet am Kontaktierungselement befestigt sein. Dadurch kann an der Kontaktstelle des Stromführungselements eine formschlüssige Verbindung bestehen, welche durch ihre Lösbarkeit bzw. Gasdichtheit vorteilhaft für die erfindungsgemäße elektrische Schaltvorrichtung ist.
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Zusätzlich kann ein Kontaktstück des Stromführungselements an einem von der Kontaktstelle abgewandten Ende des Stromführungselements angeordnet sein und einem komplementären Schaltwerkelement, d.h. einem Gegenstück eines elektrischen Schaltwerks, beispielsweise einer Kontaktbrücke, gegenüberliegen. Somit kann am Kontaktstück ein elektrischer Schaltkreis, in welchen die elektrische Schaltvorrichtung integriert ist, geschlossen bzw. geöffnet werden.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann der Anschlussabschnitt auf einem Sockel des Gehäuses angeordnet sein. Insbesondere kann sich der Sockel an einer Außenseite des Gehäuses, vorzugsweise an einer Oberseite des Gehäuses, befinden. Die Anordnung des Anschlussabschnitts auf dem Sockel verbessert die Zugänglichkeit des Anschlussabschnitts während der Befestigung und Kontaktierung des elektrischen Leiters am Anschlussabschnitt.
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Die Aussparung zur Aufnahme des Befestigungselements kann zwecks verbesserter Zugänglichkeit ebenfalls im Sockel ausgeformt sein. Entsprechend kann das Befestigungselement im Sockel leicht positioniert werden.
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Das Kontaktierungselement kann zumindest abschnittsweise zwischen dem Sockel und der übrigen Schaltvorrichtung, wahlweise im Aufnahmeschlitz, eingeschoben sein. Somit kann das Kontaktierungselement den Anschlussabschnitt mit dem Innenabschnitt der elektrischen Schaltvorrichtung verbinden.
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Die eingangs zugrunde gelegte Aufgabe kann ferner durch eine elektrische Schaltvorrichtung, insbesondere ein Stromschütz, beispielsweise ein Gleichstromschütz oder ein Wechselstromschütz, oder ein Relais gelöst werden, wobei die elektrische Schaltvorrichtung im Innenabschnitt ein elektrisches Schaltwerk aufweist, und wobei das Stromführungselement Teil des elektrischen Schaltwerks ist. Das elektrische Schaltwerk ist vorzugsweise in einem gasdichten Innenraum des Gehäuses angeordnet.
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Optional kann die erfindungsgemäße elektrische Schaltvorrichtung mit einer Mehrzahl an Anschlussabschnitten ausgeführt sein. Für jeden Anschlussabschnitt kann ein Lastkabel vorgesehen sein, welches am dazugehörigen Anschlussabschnitt befestigt und kontaktiert ist. Insbesondere kann die elektrische Schaltvorrichtung eine Mehrzahl an Befestigungselementen, Kontaktierungselementen und/oder Stromführungselementen umfassen. Gemäß den bereits erläuterten Vorteilen ergibt sich somit unter anderem eine bauraumsparende elektrische Schaltvorrichtung, an welche mehrere Lastkabel zwecks Kontaktierung befestigt werden können.
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Wahlweise können mindestens zwei Lastkabel paarweise an der elektrischen Schaltvorrichtung befestigt sein. Entsprechend können die Stromführungselemente paarweise einen Teil des elektrischen Schaltwerks im gasdichten Innenraum des Gehäuses sein. Die jeweiligen Anschlussabschnitte der elektrischen Schaltvorrichtung sind zwecks verbesserter Zugänglichkeit vorzugsweise an der gleichen Außenseite des Gehäuses angeordnet und wahlweise durch einen rippenförmigen Steg voneinander räumlich getrennt.
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In einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen elektrischen Schaltvorrichtung kann eingesparter Bauraum zum einen dazu genutzt werden, die Außendimension der elektrischen Schaltvorrichtung zu verkleinern. Alternativ oder zusätzlich kann der eingesparte Bauraum dazu genutzt werden, im Innenraum des Gehäuses Kammern anzuordnen, in die sich Lichtbögen, welche bei einem Trennvorgang des Schalterwerks entstehen, ausbreiten können. Somit kann die Abschaltfähigkeit der erfindungsgemäßen elektrischen Schaltvorrichtung gesteigert werden.
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Im Folgenden ist die Erfindung mit Bezug auf die Zeichnungen anhand mehrerer Ausführungsformen, deren unterschiedliche Merkmale gemäß den obigen Bemerkungen beliebig miteinander kombinierbar sind, näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen elektrischen Schaltvorrichtung gemäß einer beispielhaften Ausführungsform;
- 2 eine schematische perspektivische Darstellung eines Gehäuses und eines Befestigungselements der erfindungsgemäßen elektrischen Schaltvorrichtung gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform;
- 3 eine schematische perspektivische Darstellung des Gehäuses und eines Kontaktierungselements der erfindungsgemäßen elektrischen Schaltvorrichtung gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform;
- 4 eine schematische perspektivische Darstellung des Gehäuses und eines Stromführungselements der erfindungsgemäßen elektrischen Schaltvorrichtung gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform;
- 5 eine schematische perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen elektrischen Schaltvorrichtung gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform; und
- 6 eine schematische Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen elektrischen Schaltvorrichtung aus 5.
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Es wird der schematische Aufbau einer erfindungsgemäßen elektrischen Schaltvorrichtung 1 bezugnehmend auf 1 bis 6 erklärt.
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Die erfindungsgemäße elektrische Schaltvorrichtung 1 kann, wie in 1 dargestellt, einen Anschlussabschnitt 4 und einen Innenabschnitt 6 umfassen. Am Anschlussabschnitt 4 kann ein Befestigungselement 8 vorhanden sein. Das Befestigungselement 8 weist wahlweise eine Einführöffnung 14 auf, welche sich entlang einer Einführrichtung 15 durch das Befestigungselement 8 erstreckt. Die dargestellte Einführöffnung 14 hat einen kreisrunden Querschnitt und dient zur Aufnahme eines elektrischen Leiters 26 bzw. eines Fixierelements 28 des elektrischen Leiters 26 (siehe 5). Alternativ kann es sich auch um eine schlitzförmige, dreieckige, viereckige, fünfeckige, sechseckige oder mehreckige Einführöffnung handeln.
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In der gezeigten beispielhaften Ausführungsform ist das Befestigungselement 8 als eine Schraubenmutter 10 ausgestaltet. Die Schraubenmutter 10 weist insbesondere einen Außensechskant 12 und in der Einführöffnung 14 ein Innengewinde 16 auf.
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Ferner kann sich am Anschlussabschnitt 4 ein elektrisch leitendes Kontaktierungselement 18 befinden, wobei das Kontaktierungselement 18 vom Befestigungselement 8 mindestens bis zu einer Kontaktstelle 20 eines vom Befestigungselement 8 beabstandeten, im Innenabschnitt 6 verlaufenden Stromführungselements 22 reicht.
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Das Kontaktierungselement 18 kann klammerförmig ausgestaltet sein. Insbesondere kann das Kontaktierungselement 18, wie in 1 dargestellt, als eine U-förmige Klammer 30 mit zwei parallel verlaufenden Schenkeln 32a, 32b ausgeformt sein. Der Abstand 34 der Schenkel 32a, 32b ist vorzugsweise derart gewählt, dass das als Klammer 30 ausgestaltete Kontaktierungselement 18 das Befestigungselement 8 umschließen kann.
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Auf mindestens einem der Schenkel 32a kann das Kontaktierungselement 18 eine mit der Einführöffnung 14 in Einführrichtung 15 fluchtende Öffnung 36a aufweisen. In der gezeigten Ausführungsform ist die fluchtende Öffnung 36a mit einer durch eine Kontaktfläche 38 des Kontaktierungselements 18 durchtretenden Bohrung 40 verwirklicht.
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Der andere Schenkel 32b kann ebenfalls eine mit der Einführöffnung 14 in Einführrichtung 15 fluchtende oder nicht fluchtende Öffnung 36b aufweisen. Die Kontaktstelle 20 kann in der Öffnung 36b liegen. Insbesondere kann das Stromführungselement 22, wie in 1 dargestellt, als ein Nietkopf 44 ausgestaltet und an der Kontaktstelle 20 mit dem Kontaktierungselement 18 vernietet sein. Alternativ kann das Stromführungselement 22 auch durch einen Schraubkopf (nicht gezeigt) verwirklicht sein.
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An einem von der Kontaktstelle 20 abgewandten Ende 46 des Stromführungselements 22 kann sich ein Kontaktstück 48 befinden. Das Kontaktstück 48 kann insbesondere einem komplementären Schaltwerkelement 50, beispielsweise einer Kontaktbrücke 52 gegenüberliegend angeordnet sein und gemeinsam ein elektrisches Schaltwerk 110 bilden. In dieser Anordnung ergibt sich eine Trennstelle 54, an der ein elektrischer Schaltkreis, in dem die elektrische Schaltvorrichtung 1 integriert ist, geschlossen bzw. geöffnet werden kann.
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Das Kontaktierungselement 18 kann aus einem Blechmaterial gefertigt sein. Wahlweise ist das Kontaktierungselement 18 ein Stanzbiegeteil 56. Alternativ kann es sich beim Kontaktierungselement 18 auch um ein gegossenes oder geschmiedetes Teil handeln.
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Das Fixierelement 28 des elektrischen Leiters 26 kann durch die Bohrung 40 des Kontaktelements 18 hindurch in die Einführöffnung 14 des Befestigungselements 8 eingeführt sein. Dabei kann der elektrische Leiter 26 mit der Kontaktfläche 38 des Kontaktierungselements 18 in Berührung stehen. Dies ist in 6 gezeigt.
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Wie vorweggreifend aus 5 erkennbar ist, kann als Fixierelement 28 für den elektrischen Leiter 26 eine Halteschraube 58 verwendet werden. Zu diesem Zweck kann der elektrische Leiter 26 beispielsweise, wie dargestellt, einen Kabelschuh 60 mit Ringöse 62 umfassen, wobei der Kabelschuh 60 an einem Ende 64 des elektrischen Leiters 26 angebracht ist.
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Die Halteschraube 58 weist ein Außengewinde 66 auf, welches mit dem Innengewinde 16 des als Schraubenmutter 10 ausgestalteten Befestigungselements 8 kompatibel ist und zur Erzeugung einer lösbaren Schraubverbindung 68 genutzt werden kann. Alternativ zur Halteschraube 58 kann beispielsweise auch ein Bananenstecker (nicht gezeigt) als Fixierelement 28 für den elektrischen Leiter 26 genutzt und in die Einführöffnung 14 gesteckt sein. Der Bananenstecker kann entsprechend als Teil des Kabelschuhs 60 und anstelle der Ringöse 62 am Ende 64 des elektrischen Leiters 26 angebracht sein.
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Das Befestigungselement 8 hat vorzugsweise eine größere mechanische Festigkeit als das Kontaktierungselement 18. Außerdem kann das Kontaktierungselement 18 elektrisch leitfähig sein und vorzugsweise eine größere elektrische Leitfähigkeit als das Befestigungselement 8 haben. Insbesondere liegt das Befestigungselement 8 außerhalb eines vorgesehenen Stromverlaufs 24 der elektrischen Schaltvorrichtung 1.
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Befestigungselement 8 und Kontaktierungselement 18 können voneinander abtrennbare, separate Bauteile sein. Alternativ kann eine permanente Verbindung, beispielsweise eine Schweiß-, Löt- oder Klebverbindung, zwischen dem Befestigungselement 8 und dem Kontaktierungselement 18 bestehen.
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Übergehend zu 2 ist erkennbar, dass die elektrische Schaltvorrichtung 1 ferner ein Gehäuse 70 umfassen kann, wobei das Gehäuse mindestens eine Aussparung 72 zur Aufnahme des Befestigungselements 8 aufweist. In der gezeigten Ausführungsform sind zwei Aussparungen 72 vorgesehen, in die je ein als Schraubenmutter 10 ausgestaltetes Befestigungselement 8, vorzugsweise entgegen der Einführrichtung 15 entnehmbar, eingelegt sein kann. Die Aussparungen 72 können hierbei eine zum Befestigungselement 8 komplementäre Form haben. Aufgrund des als Schraubenmutter 10 mit Außensechskant 12 ausgestalteten Befestigungselements 8 besitzen die Aussparungen 72 einen zum Außensechskant 12 passenden Innensechskant 74. Das heißt, die Aussparungen 72 bestehen je aus einer abgesenkten, sechseckigen Grundfläche 76 und sechs, jeweils an einer Kante der Grundfläche 76 anliegenden Seitenflächen 78. Der Abstand zweier gegenüberliegenden Seitenflächen 78 entspricht hierbei der Schlüsselweite des Außensechskants 12.
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Optional können die Aussparung 72 einen seitlichen Zugang 80 besitzen, welcher senkrecht zur Einführrichtung 15 verläuft. Dies ist in 2 für eine Aussparung 72 durch gestrichelte Linien angedeutet. Der Zugang 80 kann wahlweise die zwei Aussparungen 72 miteinander verbinden.
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Wie aus 2 ebenfalls deutlich wird, kann das Gehäuse 70 mindestens einen Aufnahmeschlitz 82 aufweisen. Der mindestens eine Aufnahmeschlitz 82 kann einen rechteckigen Querschnitt 84 besitzen und sich senkrecht zur Einführrichtung 15 durch das Gehäuse 70 erstrecken. Insbesondere kann der mindestens eine Aufnahmeschlitz 82 mit einer der Aussparungen 72 und dem dort eingelegten Befestigungselement 8 in Einführrichtung 15 überlappend verlaufen. Mit anderen Worten ist der mindestens eine Aufnahmeschlitz 82 wahlweise zwischen dem Anschlussabschnitt 4 und dem Innenabschnitt 6, genauer gesagt zwischen dem Befestigungselement 8 und dem Stromführungselement 22 angeordnet (siehe 6).
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Das als Klammer 30 ausgestaltete Kontaktierungselement 18 kann mit einem Schenkel 32a, 32b in den mindestens einen Aufnahmeschlitz 82 hineinragen. Vorteilhafterweise ist der Schenkel 32b mit der Öffnung 36b in den mindestens einen Aufnahmeschlitz 82 eingeführt, eingesteckt oder eingeschoben. Dies ist in 3 dargestellt, wonach das als Klammer 30 ausgestaltete Kontaktierungselement 18 das Befestigungselement 8 wenigstens abschnittsweise mit dem anderen Schenkel 32a nach außen hin überdeckt. Somit kann das Befestigungselement 8 durch das Kontaktierungselement 18 in der entsprechenden Aussparung 72 gesichert bzw. gehalten werden. Dabei ist der Anschlussabschnitt 4, insbesondere die Kontaktfläche 38 des Kontaktierungselement 18, von außen, beispielsweise für eine Kontaktierung durch den elektrischen Leiter 26, zugänglich.
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3 verdeutlicht, dass der Anschlussabschnitt 4 auf einem Sockel 86 des Gehäuses 70 angeordnet sein kann. Insbesondere kann sich der Sockel 86 an einer Außenseite 88 des Gehäuses 70, vorzugsweise an einer entgegen der Einführrichtung 15 weisenden Oberseite 90 des Gehäuses 70, befinden. Ferner können die mindestens eine Aussparung 72 und der mindestens eine Aufnahmeschlitz 82 im Sockel 86 ausgeformt sein.
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4 zeigt eine Untersicht des Gehäuses 70, aus welcher zu erkennen ist, dass der mindestens eine Aufnahmeschlitz 82 über eine Öffnung 36c mit einem Innenraum 94 des Gehäuses 70 verbunden sein kann. Vorteilhafterweise fluchtet die Öffnung 36c mit der Öffnung 36b des Schenkels 32b, wenn der Schenkel 32b mit der Öffnung 36b in den mindestens einen Aufnahmeschlitz 82 eingeführt, eingesteckt oder eingeschoben ist. In der gezeigten Ausführungsform kann so das als Nietkopf 44 ausgestaltete Stromführungselement 22 teilweise durch die Öffnung 36c in die Öffnung 36b hineinragen und mit dem Kontaktierungselement 18 vernietet sein. Die Kontaktstelle 20 kann entsprechend im mindestens einen Aufnahmeschlitz 82 angeordnet sein. Dies ist beispielsweise in 6 gezeigt. Wie ferner aus 6 erkennbar ist, kann das Kontaktierungselement 18 den Anschlussabschnitt 4 mit dem Innenraum 94 des Gehäuses 70 verbinden.
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Die in 5 beispielhaft als Stromschütz 2 dargestellte elektrische Schaltvorrichtung 1 kann mindestens einen Anschlussabschnitt 4 umfassen. Vorzugsweise sind mindestens zwei Anschlussabschnitte 4 paarweise an der elektrischen Schaltvorrichtung 1, insbesondere am Gehäuse 70 der elektrischen Schaltvorrichtung 1 vorgesehen. Ferner kann die elektrische Schaltvorrichtung 1 einen schalenförmigen Gehäusedeckel 98 umfassen, welcher mit dem als Gegenstück 96 ausgestalteten Gehäuse 70 verbunden werden kann, sodass ein, vorzugsweise gasdichter Innenraum 100 im Inneren 102 der elektrischen Schaltvorrichtung 1 entsteht.
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Für jeden Anschlussabschnitt 4 umfasst die elektrische Schaltvorrichtung 1 vorzugsweise ein Lastkabel 104, welches am dazugehörigen Anschlussabschnitt 4 befestigt und kontaktiert ist. Diese Befestigung kann, wie bereits für den elektrischen Leiter 26 oben erklärt wurde, erfolgen. Die Anschlussabschnitte 4 sind vorzugsweise an der gleichen Außenseite 88 des Gehäuses 70 angeordnet und durch einen entgegen der Einführrichtung 15 vom Gehäuse 70 hervorspringenden, rippenförmigen Steg 106 voneinander getrennt.
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Der rippenförmige Steg 106 ist in der gezeigten Ausführungsform als eine durchgehende Rippe 108 dargestellt. Zur Vereinfachung des Einlegevorgangs des Befestigungselement 8 in die Aussparung 72 kann die Rippe 108 eine mittig angeordnete Unterbrechung (nicht gezeigt) aufweisen. Aus Gründen der elektrischen Sicherheit ist hierbei zu beachten, dass die Unterbrechung schmaler ist als das Lastkabel 104, damit das Lastkabel 104 nicht durch die Unterbrechung hindurchtreten kann.
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Im Innenraum 100 der elektrischen Schaltvorrichtung 1 können die Stromführungselemente 22 paarweise Teil eines elektrischen Schaltwerks 110 sein. Hierfür ist im Innenraum 100 der elektrischen Schaltvorrichtung 1 ein komplementäres Schaltwerkelement 50, beispielsweise eine Kontaktbrücke 52, den jeweiligen Kontaktstücken 48 gegenüberliegend angeordnet. Die Kontaktbrücke 52 wird mittels einer ebenfalls im Innenraum 100 der elektrischen Schaltvorrichtung 1 befindlichen Betätigungsspule 112 entsprechend eingehender Schaltbefehle bewegt.
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Aus der Schnittdarstellung der 6 ist zu erkennen, dass senkrecht zur Einführrichtung 15, neben dem Aufnahmeschlitz 82, Kammern 114 im Gehäuse 70 ausgeformt sein können. Durch die Kammern 114 wird der Innenraum 100 der elektrischen Schaltvorrichtung 1 erweitert, sodass der Innenraum 100 zusätzlichen Platz zum Expandieren von Lichtbögen, welche bei einem Trennvorgang des elektrischen Schaltwerks 110 zwischen dem Kontaktstück 48 und der Kontaktbrücke 52 entstehen, bietet.
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Bei der als Stromschütz 2 gezeigten elektrischen Schaltvorrichtung kann es sich um ein Gleichstromschütz oder ein Wechselstromschütz handeln. Alternativ ist die vorliegende Erfindung auch in Relais oder vergleichbaren elektrischen Schaltern anwendbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- elektrische Schaltvorrichtung
- 2
- Stromschütz
- 4
- Anschlussabschnitt
- 6
- Innenabschnitt
- 8
- Befestigungselement
- 10
- Schraubenmutter
- 12
- Außensechskant
- 14
- Einführöffnung
- 15
- Einführrichtung
- 16
- Innengewinde
- 18
- Kontaktierungselement
- 20
- Kontaktstelle
- 22
- Stromführungselement
- 24
- Stromverlauf
- 26
- elektrischer Leiter
- 28
- Fixierelement
- 30
- Klammer
- 32
- Schenkel
- 34
- Abstand
- 36a, 36b, 36c
- Öffnung
- 38
- Kontaktfläche
- 40
- Bohrung
- 44
- Nietkopf
- 46
- Ende
- 48
- Kontaktstück
- 50
- Schaltwerkelement
- 52
- Kontaktbrücke
- 54
- Trennstelle
- 56
- Stanzbiegeteil
- 58
- Halteschraube
- 60
- Kabelschuh
- 62
- Ringöse
- 64
- Ende
- 66
- Außengewinde
- 68
- Schraubverbindung
- 70
- Gehäuse
- 72
- Aussparung
- 74
- Innensechskant
- 76
- Grundfläche
- 78
- Seitenfläche
- 80
- Zugang
- 82
- Aufnahmeschlitz
- 84
- Querschnitt
- 86
- Sockel
- 88
- Außenseite
- 90
- Oberseite
- 94
- Innenraum
- 96
- Gegenstück
- 98
- Gehäusedeckel
- 100
- Innenraum
- 102
- Inneres
- 104
- Lastkabel
- 106
- Steg
- 108
- Rippe
- 110
- Schaltwerk
- 112
- Betätigungsspule
- 114
- Kammer