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Die Erfindung betrifft eine Falteinheit für dünne Materialien und insbesondere eine Doppelfalteinheit zum doppelten, gekreuzten Falten von flächigen, biegbaren Materialien. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Falten von dünnen Materialien und insbesondere ein Verfahren zum Falten - insbesondere kreuzweise Falten - von einem flächigen, biegbaren Material.
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In Situationen mit hohem Infektionsrisiko, insbesondere bei Tröpfcheninfektion über den Nasen-/Rachenbereich, wird häufig ein Mundnasenschutz von Personen in Bereichen getragen, in denen sich andere infektiöse Personen aufhalten können. Dies können öffentlich zugängliche Bereiche sein oder es kann sich auch um ein Krankenhaus oder auch um ein Seniorenheim handeln. Die Situationen in denen ein Mundnasenschutz getragen werden sollte, sind vielfältig. Häufig ist ein geeigneter Mundnasenschutz aber nicht verfügbar. Dies kann beispielsweise daran liegen, dass eine Person, die zum Tragen eines Mundnasenschutzes verpflichtet ist, ihre Maske oder Ihren Mundnasenschutz vergessen hat. Häufig kommt es auch vor, dass in einer solchen Situation ein geeigneter Mundnasenschutz nicht verfügbar ist. Deshalb wäre es sehr praktisch, wenn die betreffende Person einen Mundnasenschutz oder Ersatzmundnasenschutz ständig mit sich als Bestandteil eines Gegenstandes herum tragen könnte, den die betreffende Person ohnehin immer bei sich hat. Hierfür eignet sich beispielsweise ein Portemonnaie oder ein Geldbeutel oder ein Kreditkartenetui, indem auch ein auf entsprechende Größe gefalteter Mundnasenschutz ständig verfügbar wäre.
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Allerdings wäre es dafür erforderlich, einen derart gefalteten Mundnasenschutz in verpackter Form und entsprechender Größe herstellen zu können. Deshalb besteht ein Bedarf für eine Falteinheit oder Faltmaschine, welche geeignet ist flächige Materialien in entsprechender Weise zu falten und gegebenenfalls auch zu verpacken, bzw. die Voraussetzungen dafür zu schaffen.
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Dieser Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Falteinheit zur Verfügung zu stellen, die aus wenigen Elementen besteht, mechanisch robust ist und durch ihre geringe Größe in bestehende Produktionsanlagen integrierbar ist.
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Kurzbeschreibung der Erfindung
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Die oben genannte Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind durch die abhängigen Ansprüche beschrieben.
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Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Doppelfalteinheit zum doppelten, gekreuzten Falten von flächigen, biegbaren Materialien vorgestellt. Die Doppelfalteinheit weist eine erste Wand mit einem ersten Schlitz und eine zweite Wand mit einem zweiten Schlitz auf, wobei die zweite Wand der ersten Wand parallel und beabstandet gegenüber liegt, und wobei sich der erste Schlitz und der zweite Schlitz fluchtend gegenüberliegen.
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Die Doppelfalteinheit weist weiterhin einen ersten Schieber, der zwischen der ersten Wand und der zweiten Wand zwischen diesen parallel einschiebbar ist, und einen zweiten Schieber auf, der durch den ersten Schlitz und den zweiten Schlitz dann hindurchschiebbar ist, wenn der erste Schieber sich in einem nichteingeschoben Zustand befindet.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Falten von einem flächigen, biegbaren Material vorgestellt. Das Verfahren weist auf: Ein Bereitstellen der Doppelfalteinheit gemäß der oben angegebenen Beschreibung sowie ein Einschieben des ersten Schiebers zwischen die erste und die zweite Wand, ein Herausziehen des ersten Schiebers zwischen der ersten und der zweiten Wand über die Ausdehnung des ersten Schlitzes hinaus, ein Einschieben des zweiten Schiebers durch den ersten Schlitz und zweiten Schlitz, und Herausziehen des zweiten Schiebers aus dem ersten und dem zweiten Schlitz.
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Auf diese Weise kann das flächige, biegbare Material - beispielsweise ein Flies wie bei einem Mundnasenschutz - kreuzweise gefaltet werden.
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Die vorgestellte Doppelfalteinheit weist eine Reihe von technischen Effekten, Vorteilen und Verbesserungen auf, die sinngemäß auch für das zugehörige Verfahren gelten können: Gegenüber traditionellen Faltmaschinen wird eine kreuzweise Faltung ermöglicht, bei der das zu faltende Material zwei Faltungen erhält, die typischerweise senkrecht aufeinander stehen.
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Die vorgeschlagene Doppelfalteinheit kommt mit sehr wenigen mechanischen Bauteilen aus, wodurch sie sehr robust und kosteneffizient hergestellt werden kann. Außerdem ist sie vergleichsweise fehlerunanfällig, da im Wesentlichen nur zwei robuste mechanische Elemente vorhanden sind, nämlich die beiden Schieber, die das zu faltende Material kreuzweise falten.
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Außerdem muss das zu faltende Material nur sehr geringe Strecken innerhalb der Doppelfalteinheit zurücklegen, nämlich nur ca. die halbe Breite der Ausdehnung des zu faltenden Materials. Die zweite Faltung erfolgt bereits gleichzeitig mit der Entfernung des gefalteten Materials aus der Doppelfalteinheit.
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Wenn das zu faltende Material beispielsweise ein Mundnasenschutz ist, das in einer flächigen Form angeliefert und der Doppelfalteinheit zugeführt wird, kann der Mundnasenschutz - eine geeignete Ausgangsgröße vorausgesetzt - auf die Größe einer Scheckkarte doppelgefaltet werden. Somit lässt sich die doppelt gefaltete Maske in jedem Portemonnaie oder Geldbeutel bzw. Kreditkartenetui jederzeit bereithalten. Bisherige Maskenverpackungen und verfügbare Faltmaschinen ließen eine derartig kompakte Aufbewahrung nicht zu.
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Die Doppelfalteinheit kann elegant direkt einer Markenherstellstraße nachgeschaltet werden, sodass die hergestellten Masken, deren Haltebänder idealerweise zum Mittelpunt der Maske orientiert sind (und nicht nach außen), was deren Verwendbarkeit aber nicht beeinträchtigt, direkt einer Doppelfaltung zugeführt werden.
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Der zweite Schieber, der die doppelt gefaltete Maske dann aus der Doppelfalteinheit das zweite Mal faltet und aus der Doppelfalteinheit herausbefördert, kann die doppelt gefaltete Maske - oder das entsprechende andere gefaltete Material - einer Folienverpackungseinheit zuführen, sodass der zweite Teil der Doppelfaltung und der Transport zu einer Folienverpackungseinheit miteinander identisch sind. Damit kann die gesamte Einheit bestehend aus einer Zuführung des zu faltenden Materials, die Doppelfalteinheit, die Transporteinheit für das gefaltete Material und die Folienverpackungseinheit sehr kompakt gestaltet werden. Dadurch sind hohe Taktzyklen in der Produktion möglich.
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Im Folgenden werden weitere Ausführungsbeispiele der Doppelfalteinheit beschrieben:
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Gemäß einer möglichen Ausführungsform der Doppelfalteinheit kann der erste Schlitz senkrecht zu einer ersten Kante der ersten Wand verlaufen. Damit verläuft auch automatisch der zweite Schlitz entsprechen, sodass sich ein Schieber durch den ersten Schlitz und den zweiten Schlitz schieben lässt, wobei das flächige belegbare Material einer Faltung unterzogen wird. Dabei ist es auch möglich, dass der erste und der zweite Schlitz sich nicht direkt gegenüberliegenden sondern versetzt zueinander angeordnet sind, aber dennoch parallel zueinander verlaufen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Doppelfalteinheit kann der ersten Schieber zwischen die ersten Wand und die zweiten Wand so einschiebbar sein, dass eine Schieberichtung des ersten Schiebers senkrecht zur ersten Kante verläuft. Dies kann automatisch bedingen, dass sich der erste Schlitz und der zweite Schlitz direkt gegenüberliegen, sodass die Schieberrichtung des ersten Schiebers auch senkrecht zur zweiten Wand verläuft.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Doppelfalteinheit kann der zweite Schlitz breiter als der erste Schlitz sein, und wobei die Schlitzkanten, die zur ersten Wand weisen, abgerundet oder gefast sind. Auf diese Weise kann das biegbare Material während der zweiten Faltung eleganter gefaltet werden, weil sich das biegbare Material, welches bereits einmal gefaltet wurde, an die beispielsweise abgerundeten Kanten anschmiegt, und das biegbare Material auf diese Weise mechanisch weniger strapaziert wird und/oder an den Kanten des Schlitzes hängenbleibt
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Doppelfalteinheit kann sich eine erste Trichterwand von der ersten Kante der ersten Wand weg erstrecken, wobei eine Oberfläche der Trichterwand, die von der zweiten Wand abgewandt ist, und eine entsprechende Oberfläche der ersten Wand zwischen 90° und 180° liegt. Außerdem kann sich - gemäß einer zusätzlichen Ausführungsform der Doppelfalteinheit - eine zweite Trichterwand von einer zweiten Kante der zweiten Wand weg erstrecken, wobei die zweite Kante parallel zur ersten Kante verläuft und dieser direkt gegenüberliegt. Dabei kann die Oberfläche der Trichterwand, die von der ersten Wand - und damit auch von der ersten Trichterwand - abgewandt sein, und eine entsprechende Oberfläche der zweiten Wand zwischen 90° und 180° liegen. Dabei können die Trichterwände im Wesentlichen symmetrisch zueinander positioniert sein, sodass sich zwischen ihren Innenseiten ein sich verjüngender, dreiecks-trichterförmiger Bereich ergibt.
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Außerdem kann gemäß einer weiter ergänzenden Ausführungsform der Doppelfalteinheit eine nahezu dreieckförmige Seitenwand zwischen der ersten und der zweiten Trichterwand an Kanten der Trichterwände, die senkrecht zur ersten Kante beziehungsweise zur zweiten Kante verlaufen, vorhanden sein. Auf diese Weise kann das biegbare Material, dass in einem oberen Bereich zwischen den Trichterwänden positioniert wird, seitlich nicht verschoben werden, weil es hier durch die dreieckförmige Seitenwände an einem seitlichen Wegrutschen gehindert wird. Auf diese Weise wird eine genaue Positionierung des zu faltenden biegbaren Materials oberhalb der ersten und der zweiten Wand gewährleistet, sodass der zweite Schieber eine erste Faltung des biegbaren Materials durchführen kann, wenn er auf das positionierte biegbare Material trifft und dieses zwischen die erste und die zweite Wand schiebt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Doppelfalteinheit kann vorgesehen sein, dass eine Grundplatte vorhanden ist und dass der erste Schieber bis zu einem vorgegebenen Abstand - abhängig von der Dicke des biegbaren Materials - zur Grundplatte zwischen die erste Wand und die zweite Wand einschiebbar ist. Idealerweise befinden sich die erste und die zweite Wand direkt auf der Grundplatte und erstrecken sich senkrecht von ihr weg.
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Gemäß einem erweiterten Ausführungsbeispiel der Doppelfaltungseinheit kann diese zwischen einer Transporteinheit und einer Verpackungseinheit positioniert sein. Dabei ist die Transporteinheit - z. B. ein Transportband oder einen das Material ansaugenden Positionierungsroboter - geeignet, das flächige, biegbare Material über die Doppelfaltungseinheit, insbesondere die Trichterwände, und unter den ersten Schieber im herausgezogenen Zustand zu positionieren. Außerdem ist die Verpackungseinheit konfiguriert, das aus dem zweiten Schlitz durch den zweiten Schieber herausgeschobene, doppelt gefaltete, flächige, biegbare Material direkt in ein folienartiges Material zu verpacken, z.B. in Folien einzuschweißen (oder Papier, Alufolie oder ähnlich). Auf diese Weise ergibt sich eine kompakte Produktionseinheit, die das flächige, biegbare Material direkt aus einer zugehörigen Produktionsmaschine empfangen, doppelfalten und verpacken - ggfs. auch steril - kann.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens kann das flächige, biegbare Material vor dem Einschieben des ersten Schiebers unter diesen platziert sein, wobei eine Ausdehnung des flächigen, biegbaren Materials im Wesentlichen senkrecht zur einer Kante des ersten Schiebers verläuft, der in Richtung der Trichterwände weist. Wenn also in das zu faltende Material im oberen Bereich der Trichterwände horizontal positioniert ist, würde der erste Schieber senkrecht beispielsweise von oben etwa mittig auf das Material treffen und dieses zwischen die erste und die zweite Wand schieben, sodass es ein erstes Mal gefaltet wird. Dementsprechend und gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiels des Verfahrens kann das flächige, biegbare Material durch das Einschieben des ersten Schiebers einmal gefaltet werden.
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Gemäß einer weiteren nützlichen Ausführungsform des Verfahrens kann das gefaltete flächige, biegbare Material durch das Einschieben des zweiten Schiebers ein zweites Mal gefaltet werden. In Abhängigkeit von den Schieberichtungen und den Richtungen der Schieberflächen kann in diesem Schritt die Kreuzfaltung erfolgen.
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Gemäß einer ergänzenden Ausführungsform des Verfahrens kann der zweite Schieber so weit durch den zweiten Schlitz geschoben werden, dass das zweimal - bzw. kreuzweise - gefaltete flächige, biegbare Material komplett durch den zweiten Schlitz herausgeschoben werden kann. Der Schieber kann das doppelt gefaltete Material auch soweit schieben, dass es direkt zwischen zwei Verpackungsfolienhälften platziert wird, die in einem nächsten Schritt miteinander verschweißt werden und potenziell auch noch von dem Rest des Verpackungsmaterials abgetrennt werden. Dadurch lässt sich ausgehend von dem belegbaren Material in sehr wenigen Schritten eine Doppelschaltung sowie eine Verpackung des flächigen biegbaren Materials erreichen. Wenn es sich bei dem biegbaren Material um einen Mundnasenschutz handelt, kann dieser elegant und vergleichsweise schnell auf Kreditkartengröße kreuzgefaltet und verpackt werden.
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Gemäß einem weiteren ergänzenden Ausführungsbeispiel des Verfahrens kann das flächige, biegbare Material ein Mundnasenschutz, eine flächige Schutzmaske, ein Stück Stoff, ein Blatt Papier, ein Karton, ein Stück Leder, eine Kunststofffolie, eine Metallfolie oder eine Karbonfolie bestehen. Es lassen sich auch andere Materialien, die ähnliche Eigenschaften wie die gerade genannten Materialien aufweisen, mit der Doppelfalteinheit kreuzfalten.
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Es wird darauf hingewiesen, dass Ausführungsformen der Erfindung mit Bezug auf unterschiedliche Erfindungsgegenstände beschrieben wurden. Insbesondere können einige Ausführungsformen der Erfindung mit Vorrichtungsansprüchen, und andere Ausführungsformen der Erfindung mit Verfahrenshinweisen, beschrieben worden sein. Dem Fachmann wird jedoch bei der Lektüre dieser Anmeldung unmittelbar klar werden, dass, sofern nicht explizit anders angegeben, zusätzlich zu einer Kombination von Merkmalen, die zu einem Typ eines Erfindungsgegenstandes gehören, auch eine beliebige Kombination von Merkmalen möglich ist, die zu unterschiedlichen Typen von Erfindungsgegenständen gehören.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden beispielhaften Beschreibung derzeit bevorzugter Ausführungsformen. Die einzelnen Figuren der Zeichnungen dieser Anmeldung sind lediglich als schematisch und als nicht maßstabsgetreu anzusehen.
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Figurenliste
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- 1 stellt die erfindungsgemäße Doppelfalteinheit zum doppelten, gekreuzten Falten von flächigen, biegbaren Materialien dar.
- 2 stellt die Doppelfalteinheit aus einer anderen Perspektive dar.
- 3 stellt eine Integration der Doppelfalteinheit in eine Transport und Verpackungstrecke dar.
- 4 stellt eine Draufsicht 400 auf die Doppelfalteinheit dar.
- 5 stellt die Doppelfalteinheit in einer Seitenansicht dar.
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Detaillierte Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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Folgende Begriffe und Ausdrücke werden in diesem Dokument genutzt:
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Der Begriff „Doppelfalteinheit“ beschreibt eine mechanische Einheit, die geeignet ist, ein zunächst flächiges, biegbares Material doppelt zu falten, wobei die Faltlinien im Wesentlichen senkrecht aufeinander stehen. Allerdings sind auch je nach Ausrichtung der Schlitze auch andere Winkel zwischen den Faltlinien möglich.
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Der Begriff „flächiges biegbares Material“ kann ein Material sein, welches grundsätzlich faltbar oder zusammenlegbar ist. Als ein Beispiel für ein faltbares Material sei Papier erwähnt, während ein Beispiel für ein zusammenlegbares Material ein Kleidungsstück sein kann. Weitere Beispiele für das flächige, biegbare Material wurden bereits weiter oben angegeben.
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Der Begriff „erste Wand“ beschreibt ein Grundelement der vorgestellten Doppelfalteinheit, die auf einer Grundplatte positioniert sein kann und die parallel zur einer zweiten Wand, die grundsätzlich auch auf der Grundplatte positioniert sein kann, verläuft.
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Der Begriff „erster Schieber“ beschreibt ein vergleichsweise flaches, blechartiges, vergleichsweise starres Element, welches zwischen die erste und zweite Wand einschiebbar ist, sodass das flächige biegbar Material, welches sich zuvor zwischen Oberkanten der ersten und zweiten Wand befand, durch ein Einschieben des ersten Schiebers ein erstes Mal gefaltet wird.
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Der Begriff „zweiter Schieber“ besteht aus einem vergleichbaren Material wie der erste Schieber und ist dazu geeignet, während er durch die beiden Schlitze geschoben wird und zwischen den beiden Schlitzen auf das bereits einmal gefaltete Material trifft dieses ein zweites Mal - insbesondere mit einer Faltlinie, die senkrecht zur ersten Faltlinie verläuft - faltet. Dabei wird das nun doppelt gefaltete Material aus dem zweiten Schlitz herausgeschoben.
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Der Begriff „nicht eingeschobener Zustand“ bedeutet - beispielsweise für den ersten Schieber- dass sich dieser außerhalb eines Bereiches, der durch die beiden Wände definiert wird, befindet. Idealerweise befindet er sich auch außerhalb der Trichterform, sodass sich zwischen einem oberen Ende des Trichters und einer Unterkante des ersten Schiebers das flächige, biegbare Material positionieren lässt.
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Es wird darauf hingewiesen, dass Merkmale bzw. Komponenten von unterschiedlichen Ausführungsformen, die mit den entsprechenden Merkmalen bzw. Komponenten der Ausführungsform nach gleich oder zumindest funktionsgleich sind, weitgehend mit den gleichen Bezugszeichen oder mit einem anderen Bezugszeichen versehen sind, welches sich lediglich in seiner ersten Ziffer von dem Bezugszeichen eines (funktional) entsprechenden Merkmals oder einer (funktional) entsprechenden Komponente unterscheidet. Zur Vermeidung von unnötigen Wiederholungen werden bereits anhand einer vorher beschriebenen Ausführungsform erläuterte Merkmale bzw. Komponenten an späterer Stelle nicht mehr im Detail erläutert.
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Ferner wird darauf hingewiesen, dass die nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen lediglich eine beschränkte Auswahl an möglichen Ausführungsvarianten der Erfindung darstellen. Insbesondere ist es möglich, die Merkmale einzelner Ausführungsformen in geeigneter Weise miteinander zu kombinieren, sodass für den Fachmann mit den hier explizit dargestellten Ausführungsvarianten eine Vielzahl von verschiedenen Ausführungsformen als offensichtlich offenbart anzusehen sind.
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1 stellt die erfindungsgemäße Doppelfalteinheit 100 zum doppelten, gekreuzten Falten von flächigen, biegbaren Materialien (nicht dargestellt) dar. Die Doppelfalteinheit 100 weist eine erste Wand 102 mit einem ersten Schlitz 104, und eine zweite Wand 106 mit einem zweiten Schlitz auf, wobei die zweite Wand 106 der ersten Wand 102 parallel und beabstandet gegenüber liegt. Dabei liegen sich der erste Schlitz 104 und der zweite Schlitz fluchtend gegen.
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Weiterhin weist die Doppelfalteinheit 100 einen ersten Schieber 108, der zwischen der ersten Wand 102 und der zweiten Wand 106 zwischen diesen parallel einschiebbar ist, und einen zweiten Schieber 110 auf, der durch den ersten Schlitz 104 und den zweiten Schlitz dann hindurchschiebbar ist, wenn der erste Schieber 108 sich in einem nichteingeschoben Zustand befindet.
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Die Schieberichtung des ersten Schiebers 108 ist durch den Doppelpfeil 114 und die Schieberichtung des zweiten Schiebers 110 ist durch den Doppelpfeil 112 symbolisch dargestellt.
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Außerdem erkennt man in 1 die erste Trichterwand 116, die sich von einer Oberkante der ersten Wand 102 erstreckt und die zweite Trichterwand 118, die sich von einer gegenüberliegenden Oberkante der zweiten Wand 106 schräg nach oben erstreckt. Dabei bilden die Oberflächen der ersten Wand 102 und der ersten Trichterwand 116, die von der zweiten Wand 106 abgewandt sind, einen Winkel, der in 1 ca. 135° beträgt, aber durchaus einen Winkel zwischen 90° und weniger als 180° betragen kann. Es sollte nur gewährleistet sein, dass sich oberhalb der Trichterwände 116,118 und unterhalb des ersten Schiebers 108 das biegbare Material einschieben lässt, bevor der erste Schieber 108 sich in Richtung des Zwischenraumes zwischen der ersten Wand 102 und der zweiten Wand 106 bewegt.
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2 stellt die Doppelfalteinheit 100 aus einer anderen Perspektive dar. In dieser Perspektive ist insbesondere der zweite Schlitz 202 in der zweiten Wand 106 deutlich erkennbar. Man erkennt auch, dass dieser breiter sein kann als der erste Schlitz 104 der ersten Wand 102. Der erste Schlitz 104 und der zweite Schlitz 202 liegen sich gegenüber, sodass der zweite Schieber 110 durch beide Schlitze 104, 202 hindurchgeschoben werden kann, sodass das faltbare Material, was sich bereits einmal gefaltet zwischen der ersten Wand 102 und der zweiten Wand 106 befindet, nachdem der erste Schieber 108 wieder zwischen der ersten Wand 102 und der zweiten Wand 106 herausgezogen wurde, ein zweites Mal - insbesondere kreuzweise - gefaltet werden kann.
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3 stellt eine Integration der Doppelfalteinheit 100, die von oben dargestellt ist, und von der nur die erste Trichterwand 116 und die zweite Trichterwand 118 sowie der erste Schieber 108 gezeigt sind, in eine Transport und Verpackungstrecke. Diese besteht aus einer Transportvorrichtung 302 für zum Beispiel eine Maske 312 oder einen Mundnasenschutz (als Beispiel für das flächige, biegbare Material), die hier von links kommend über die Trichterwände 116,118 und unter den ersten Schieber 108 positioniert wird, sodass der erste Schieber 108 die erste Faltung vornehmen kann. Der zweite Schieber 110, der in dieser Darstellung nicht erkennbar ist, kann die zweite Faltung vornehmen und die Maske zwischen den Führungswänden 304, die sich an den zweiten Schlitz 202 anschließen können, hindurchschieben. Der zweite Schieber 110 kann die so doppelt gefaltete Maske 306 zwischen die einmal umgeschlagene Folie 308 weiterschieben, die dann nur noch an den Kanten - symbolisch dargestellt durch die beiden Pfeile 310 - thermisch verschweißt werden muss, um eine verpackte Maske 306 zu erhalten. Möglicherweise wird die Verpackung dann auch noch oberhalb der Maske und unterhalb der Maske verschweißt und geschnitten. Dabei keine ein der Seiten auch schon vor der Platzieren den Maske verschweißt worden sein.
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4 stellt eine Draufsicht 400 auf die Doppelfalteinheit 100 dar. Der zweite Schieber 110 ist teilweise durch die erste Trichterwand 116 verdeckt. Außerdem erkennt man, dass der zweite Schlitz 202 breiter sein kann als der erste Schlitz 104 und dass seine Kanten abgerundet sein können, wie durch die Integration der Verlängerungen 402 des Schlitzes symbolisch dargestellt ist. Die Verlängerungen 402 können in die Führungswände 304 (vgl. 3) übergehen.
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5 stellt die Doppelfalteinheit 100 in einer Seitenansicht 500 dar. Hier erkennt man, dass die erste Wand 102 und die zweite Wand 106 sich beispielsweise senkrecht von der Grundplatte 502 weg erstrecken kann. Außerdem erkennt man, dass der zweite Schieber 110 senkrecht auf die erste Wand 102 zugeschoben werden kann. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der zweite Schieber 110 nicht mit der Grundplatte 502 verbunden ist. Vielmehr kann die Grundplatte 502 als Geleitlager oder Lager für den zweiten Schieber 110 dienen. Andere Lagerungsmöglichkeiten sind ohne Probleme realisierbar. Darüber hinaus deutet der Abstand 504 an, dass der erste Schieber 108 nicht bis auf die Grundplatte 502 herunter zwischen die erste Wand 102 und die zweite Wand 106 eingeschoben wird, sondern es bleibt ein Abstand, der im Wesentlichen der Dicke des durch den ersten Schieber 108 gefalteten biegbaren Materials (oder um einen Toleranzabstand größer) entspricht.
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In dieser Darstellung ist auch in Seitenansicht das biegbare Material 506 (beispielsweise einen Mundnasenschutz), der bereits durch den ersten Schieber 108 einmal gefaltet wurde, dargestellt. Außerdem ist in dieser Darstellung der Winkel 508 zwischen einer Trichterwand 118 und der zweiten Wand 106 gut erkennbar. Durch eine geeignete Wahl des Winkels 508 kann die Faltung des biegbaren Materials 506 optimal gestaltet werden. In einem nächsten Schritt würde der zweite Schieber 110 das biegbare Material 506 aus der zweiten Wand 106 nach rechts aus dem zweiten Schlitz (nicht dargestellt) in der gewählten Darstellung herausschieben.
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Die Beschreibung der verschiedenen Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung wurde zum besseren Verständnis dargestellt, dient aber nicht einer unmittelbaren Einschränkung der erfinderischen Idee auf diese Ausführungsbeispiele. Weitere Modifikationen und Variationen erschließt sich der Fachmann selbst. Die hier genutzte Terminologie wurde so gewählt, um die grundsätzlichen Prinzipien der Ausführungsbeispiele am besten zu beschreiben und sie dem Fachmann leicht zugänglich zu machen.
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Die dargestellten Strukturen, Materialien, Abläufe und Äquivalente aller Mittel und/oder Schritte mit zugehörigen Funktionen in den untenstehenden Ansprüchen sind dazu gedacht, alle Strukturen, Materialien oder Abläufe anzuwenden, wie es durch die Ansprüche ausgedrückt ist.
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Zusammenfassend bleibt festzustellen: Es wird eine Doppelentfaltungseinheit vorgestellt, die es ermöglicht, auf vergleichsweise einfache Art und Weise im Wesentlichen planes, biegbares Material (beispielsweise einem Mundnasenschutz) kreuzweise doppelt zu falten. Die Doppelentfaltungseinheit kann auf der einen Seite elegant mit einer Maskenproduktionseinheit und auf der anderen Seite mit einer Verpackungseinheit kombiniert werden. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise Masken (d.h. Mundnasenschutz) kreuzweise falten, sodass sie auf die Größe einer Scheckkarte gefaltet und verpackt werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Doppelfalteinheit
- 102
- erste Wand
- 104
- erster Schlitz
- 106
- zweite Wand
- 108
- erste Schieber
- 110
- zweite Schieber
- 112
- Bewegungsrichtung des zweiten Schiebers
- 114
- Bewegungsrichtung des ersten Schiebers
- 116
- erste Trichterwand
- 118
- zweite Trichterwand
- 202
- zweiter Schlitz
- 302
- Transportvorrichtung
- 304
- Führungswände
- 306
- kreuzweise doppelt gefaltete Maske
- 308
- Folie
- 310
- Pfeile, eine verschweißten der Folie symbolisierend
- 312
- flächiges, biegbares Material, zum Beispiel Mundnasenschutz
- 400
- Draufsicht auf die Doppelfalteinheit
- 402
- Verlängerungen des 2. Schlitzes
- 500
- Seitenansicht der Doppelfalteinheit
- 502
- Grundplatte
- 504
- Mindestabstand des ersten Schiebers von der Grundplatte
- 506
- gefaltetes flächiges biegbares Material mit einer ersten Faltung im unteren Bereich
- 508
- Außenwinkel zwischen der zweiten Wand 106 und der zweiten Trichterwand