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Die Anmeldung betrifft ein System gemäß Anspruch 1 aus einem Blendrahmen-Hohlkammerprofil, vorzugsweise aus Kunststoff, insbesondere PVC oder Hybridmaterialen, wie PVC mit (Glas-)Faserverstärkung, für eine Gebäudeöffnung mit einer Laibung und aus einem Versteifungsprofil, welches Versteifungsprofil an einer der Laibung der Gebäudeöffnung zuzuwendenden Außenseite des Blendrahmen-Hohlkammerprofils angeordnet oder anzuordnen ist.
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Auf Grundlage aktueller Normvorgaben (DIN 18008) wird eine Nachweiskette für die Befestigung von Fensterrahmen (Blendrahmen) an einem Untergrund (Mauerwerk) verlangt. Nach aktuellem Stand der Technik müssen in herkömmlichen Rahmenprofilen für Fenster oder Türen aus Kunststoff (insbesondere PVC) im Zuge der Nachweisanforderung für absturzsichernde Maßnahmen Stahlaussteifungen in hierfür vorgesehene Profilkammern eingeschoben und darin verschraubt werden. Die am Markt gängigen Befestigungsmittel für Fensterrahmen (und entsprechend für Türrahmen) werden durch die einzelnen Profilkammern und die darin befindliche Stahlaussteifung in das Mauerwerk bzw. andere vorhandene Befestigungsuntergründe geschraubt.
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Hierbei ist als nachteilig anzusehen, dass die genannten Stahlaussteifungen den Wärmedurchgangskoeffizienten der Profilelemente negativ beeinflussen (schlechte UF-Werte).
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Bei ebenfalls am Markt befindlichen Systemen, die ohne zusätzliche Stahlaussteifung hergestellt werden, müssen ohne die für die angesprochene Nachweiskette entscheidenden Stahlaussteifungen im Profilkern auskommen. Nach aktuellem Stand gibt es hierfür keine Lösungen, die in der Lage sind, die vorhandenen Nachweisanforderungen zu erfüllen.
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Über die Hälfte der im Markt befindlichen Kunststoff-Fensterelemente werden zudem im Bereich des Rahmenrückens mit Zusatzprofilen, sogenannten Verbreiterungen, ausgestattet, um beispielsweise die Überdeckung eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS) zu gewährleisten. Diese Art der Verbindung benötigt eine zusätzliche Abdichtung zwischen Rahmenrücken und Zusatzprofil, um bestehende Dichtigkeitsanforderungen erfüllen zu können.
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Es besteht deshalb Bedarf an einem System der eingangs genannten Art, bei dem es möglich ist, eine statische Nachweiskette zu führen, wenn keine zusätzliche Stahlaussteifung (Armierung) in einer Profilkammer als absturzsichernde Maßnahme eingesetzt werden soll, um die thermischen Eigenschaften des Profils nicht zu beeinträchtigen.
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Es besteht außerdem Bedarf an einem System, bei dem sich die angesprochene Abdichtung zwischen Rahmenrücken und Zusatzprofil in einfacher und kostengünstiger Weise und insbesondere im Rahmen einer Vorkonfektionierung ab Werk erreichen lässt.
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Auf diese Weise sollen die schlechten UF-Werte vermieden werden, die sich im Rahmen der angesprochenen Nachweisanforderungen durch die derzeit erforderliche Verwendung von innenliegenden Stahlaussteifungen ergeben, sodass die wirtschaftlichen Prozessvorteile einer stahllosen Fertigung und Montage voll ausgeschöpft werden können. Außerdem soll die Verwendung von Verbreiterungen bzw. Zusatzprofilen in wirtschaftlicher Weise ohne erhöhten Aufwand ermöglicht werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein System mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen des Systems sind in den Unteransprüchen definiert.
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Bei einem erfindungsgemäßen System aus einem Blendrahmen-Hohlkammerprofil, vorzugsweise aus Kunststoff, insbesondere PVC oder ein Hybridmaterial, für eine Gebäudeöffnung mit einer Laibung und aus einem Versteifungsprofil, welches Versteifungsprofil an einer der Laibung der Gebäudeöffnung zuzuwendenden Außenseite des Blendrahmen-Hohlkammerprofils angeordnet oder anzuordnen ist, ist vorgesehen, dass das Blendrahmen-Hohlkammerprofil an der Außenseite wenigstens einen ersten und einen zweiten gegenüber einem Profilgrundkörper vorspringenden Stützfuß aufweist, welche Stützfüße quer zu einer Längsrichtung des Blendrahmen-Hohlkammerprofils mit einem Abstand voneinander angeordnet sind und von denen wenigstens der erste bezüglich des Profilgrundkörpers eine Hinterschneidung aufweist; dass das Versteifungsprofil im Querschnitt eine C-Form oder eine U-Form mit einem mittleren Schenkel, einem ersten freien Schenkel und einem zweiten freien Schenkel aufweist, welcher erste freie Schenkel unter einem stumpfen Winkel von dem mittleren Schenkel abragt; und dass eine Breite des mittleren Schenkels größer ist als der genannte Abstand, sodass das Versteifungsprofil mit dem zweiten Schenkel und teilweise mit dem mittleren Schenkel den zweiten Stützfuß übergreift, wenn der erste Schenkel in die Hinterschneidung eingreift, wobei der zweite Schenkel an dem Profilgrundkörper in Anlage tritt.
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Auf diese Weise lassen sich die oben angesprochenen Nachweisanforderungen erfüllen, ohne dass in dem Blendrahmen-Hohlkammerprofil eine wärmetechnisch ungünstige Stahlaussteifung (Armierung) anzuordnen wäre.
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Das Blendrahmen-Hohlkammerprofil kann ansonsten so ausgebildet sein wie in der Patentanmeldung
DE 10 2020 108 412.9 der Anmelderin beschrieben ist, auf die insofern Bezug genommen wird. Dies betrifft insbesondere die Ausgestaltung des Blendrahmen-Hohlkammerprofils im Bereich eines Schraubkanals für ein Befestigungsmittel, mit dem das Blendrahmen-Hohlkammerprofil an einem Gebäudeteil oder dergleichen befestigt wird. Die vorliegende Erfindung ist jedoch grundsätzlich nicht auf eine derartige Ausgestaltung des Blendrahmen-Hohlkammerprofils beschränkt.
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Das Versteifungsprofil kann im Rahmen einer entsprechenden Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems aus Metall, vorzugsweise Stahl, insbesondere rostfreiem Stahl, Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, oder aus faserverstärktem Kunststoff, insbesondere GFK (glasfaserverstärktem Kunststoff), hergestellt sein. Es versteift das Blendrahmen-Hohlkammerprofil von außen (an der Außenseite), ist also nicht in einer Hohlkammer des Blendrahmen-Hohlkammerprofils eingebettet, sodass die günstigen thermischen Eigenschaften des Blendrahmen-Hohlkammerprofils, insbesondere der UF-Wert, nicht negativ beeinträchtigt werden.
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Da der erste Schenkel des Versteifungsprofils in die genannte Hinterschneidung eingreift, während der zweite Schenkel des Versteifungsprofils an den Profilgrundkörper und das Blendrahmen-Hohlkammerprofil in Anlage tritt, ist eine sichere und definierte Befestigung des Versteifungsprofils an dem Blendrahmen-Hohlkammerprofil möglich, sodass sich die angesprochenen statischen Nachforderungen erbringen lassen, was die Anmelderin in entsprechenden Versuchen verifizieren konnte.
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Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems sieht vor, dass der zweite Schenkel um ein erstes Maß von dem mittleren Schenkel abragt, welches erste Maß zumindest genauso groß oder etwas größer ist wie/als ein zweites Maß, um welches der zweite Stützfuß gegenüber dem Profilgrundkörper vorspringt. Auf diese Weise kann das Versteifungsprofil den genannten zweiten Stützfuß gleichsam überbrücken, sodass der Stützfuß die weiter oben beschriebene definierte Anlage des Versteifungsprofils an dem Blendrahmen-Hohlkammerprofil nicht beeinträchtigt. Es ist in diesem Zusammenhang auch nicht erforderlich, das Blendrahmen-Hohlkammerprofil gegenüber seiner vorbekannten Standardform zu überarbeiten, insbesondere also den zweiten Stützfuß zu entfernen, da dieser in der vorbeschriebenen Art und Weise einfach überbrückt werden kann.
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Eine andere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems sieht in diesem Zusammenhang vor, dass der zweite Schenkel unter einem rechten Winkel von dem mittleren Schenkel abragt. Dies hat sich in entsprechenden Versuchen der Anmelderin als besonders günstig erwiesen und sorgt für eine besonders gute mechanische Anbindung des Versteifungsprofils an das Blendrahmen-Hohlkammerprofil.
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Wieder eine andere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems sieht vor, dass das Versteifungsprofil mittels eines ersten Befestigungsmittels, vorzugsweise einer Schraube, höchst vorzugsweise einer Fensterbauschraube, kraftschlüssig an dem Blendrahmen-Hohlkammerprofil befestigt ist. Vorzugsweise kann zu diesem Zweck das Versteifungsprofil eine Bohrung oder einen Durchbruch in den mittleren Schenkel aufweisen, durch die/den das erste Befestigungsmittel geführt ist. Auf diese Weise ergibt sich eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, das Versteifungsprofil sicher an dem Blendrahmen-Hohlkammerprofil zu fixieren. In Weiterbildung der vorstehend skizzierten Lösung kann auch vorgesehen sein, dass die genannte Bohrung bzw. der genannte Durchbruch angefast ausgebildet ist, was insbesondere dann von Vorteil ist, wenn das genannte Befestigungsmittel (Schraube) einen Senkkopf aufweist. Das Befestigungsmittel kann dann fast vollständig in der Bohrung bzw. in dem Durchbruch verschwinden und steht im Wesentlichen nicht nach außen über das Versteifungsprofil vor, was die Montage des Systems erleichtern kann.
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Eine andere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems sieht vor, dass das erste Befestigungsmittel in einem Bereich mit wenigstens einer quer zu einer Einbringrichtung des ersten Befestigungsmittels in das Blendrahmen-Hohlkammerprofil verlaufenden materiellen Struktur des Blendrahmen-Hohlkammerprofils, insbesondere einer Hohlkammerwandung oder einem Steg, in das Blendrahmen-Hohlkammerprofil eingreift. Die angesprochene „materielle Struktur“ ist in Abgrenzung von einem Freiraum oder dem Inneren einer Hohlkammer zu sehen. Hiermit ist gemeint, dass das erste Befestigungsmittel tatsächlich in das Material des Blendrahmen-Hohlkammerprofils eingreift, um das Versteifungsprofil an dem Blendrahmen-Hohlkammerprofil zu fixieren. Eine entsprechende Hohlkammerwandung oder ein Steg, in den das erste Befestigungsmittel eingreifen kann, ist insbesondere dann vorhanden, wenn das Blendrahmen-Hohlkammerprofil gemäß der weiter oben erwähnten Patentanmeldung
DE 10 2020 108 412.9 ausgebildet ist.
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Eine andere, vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems sieht vor, dass der erste Stützfuß und/oder der zweite Stützfuß schräg von dem Profilgrundkörper abragt bzw. abragen. Eine solche Ausgestaltung hat sich nach den Erkenntnissen der Anmelderin als besonders vorteilhaft erwiesen, insbesondere um das Versteifungsprofil mit seinem ersten freien Schenkel in dem Bereich der Hinterschneidung einzuführen und dort zu fixieren.
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Eine wieder andere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems sieht vor, dass das Versteifungsprofil wenigstens eine Bohrung oder einen Durchbruch für ein zweites Befestigungsmittel, vorzugsweise eine Befestigungsschraube, aufweist, das/die zum Befestigen des Blendrahmen-Hohlkammerprofils an der Laibung oder allgemein einem Gebäudeteil vorgesehen ist. Hierauf wurde weiter oben im Zusammenhang mit der Voranmeldung
DE 10 2020 108 412.9 bereits hingewiesen. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Versteifungsprofil eine entsprechende Bohrung oder einen Durchbruch aufweist (z.B. vorgebohrt ist), um den Durchgang des zweiten Befestigungsmittels nicht zu behindern und eine Verformung des Versteifungsprofils zu vermeiden.
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Noch eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems sieht vor, dass das erste Befestigungsmittel und das zweite Befestigungsmittel sowie die betreffenden Bohrungen oder Durchbrüche derart relativ zueinander und zu den Stützfüßen des Blendrahmen-Hohlkammerprofils angeordnet sind, dass der zweite Stützfuß zwischen den beiden Befestigungsmitteln angeordnet ist, wenn das Versteifungsprofil an dem Blendrahmen-Hohlkammerprofil befestigt ist und die genannten Befestigungsmittel angebracht wurden. Auf diese Weise ergibt sich nach Erkenntnissen der Anmelderin eine besonders stabile Anordnung.
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Um insbesondere ein vorhandenes Wärmedämmverbundsystem zu überbrücken, wie weiter oben bereits erwähnt, kann im Rahmen einer wieder anderen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems vorgesehen sein, dass dieses noch ein zusätzliches Verbreiterungs-Hohlkammerprofil, vorzugsweise aus Kunststoff, insbesondere aus PVC, aufweist, das an der Außenseite mit dem Blendrahmen-Hohlkammerprofil verbunden oder verbindbar ist.
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Eine Weiterbildung eines solchen Systems kann entsprechend vorgesehen, dass das Blendrahmen-Hohlkammerprofil an der Außenseite wenigstens einen weiteren Stützfuß aufweist und dass das Verbreiterungs-Hohlkammerprofil an seiner dem Blendrahmen-Hohlkammerprofil zugewandten oder zuzuwendenden Seite wenigstens eine Befestigungsstruktur aufweist, die mit dem einen weiteren Stützfuß formschlüssig zusammenwirkt, vorzugsweise rastend. Auf diese Weise lässt sich das Verbreiterungs-Hohlkammerprofil in einfacher Weise mit dem Blendrahmen-Hohlkammerprofil verbinden.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems sieht in diesem Kontext vor, dass der weitere Stützfuß und die Befestigungsstruktur außerhalb desjenigen Bereichs angeordnet sind, in dem das Versteifungsprofil angeordnet oder anzuordnen ist. Auf diese Weise kommt es zu keiner Behinderung zwischen dem Versteifungsprofil und dem weiteren Stützfuß bzw. der Befestigungsstruktur, wenn das Verbreiterungs-Hohlkammerprofil zusammen mit dem Versteifungsprofil an dem Blendrahmen-Hohlkammerprofil angeordnet wird.
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Noch eine andere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems sieht vor, dass an der Außenseite des Blendrahmen-Hohlkammerprofils und/oder an der genannten Seite des Verbreiterungs-Hohlkammerprofils wenigstens ein Dichtelement angeordnet ist, das bei dem am Blendrahmen-Hohlkammerprofil montierten Verbreiterungs-Hohlkammerprofil einen Spalt zwischen Blendrahmen-Hohlkammerprofil und Verbreiterungs-Hohlkammerprofil abdichtet. Auf diese Weise lassen sich im Rahmen des erfindungsgemäßen Systems die weiter oben angesprochenen Dichtigkeitsanforderungen in einfacher Weise erfüllen.
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In diesem Kontext kann bei einer anderen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems vorgesehen sein, dass das Dichtelement an dem Verbreiterungs-Hohlkammerprofil angebracht ist, vorzugsweise angeklebt oder angeformt, höchst vorzugsweise angespritzt, angegossen oder, bei einem extrudierten Verbreiterungs-Hohlkammerprofil, koextrudiert ist, vorzugsweise in Form einer (relativ weichen) Dichtlippe. Hierdurch ist es in einfacher Weise möglich, das Verbreiterungs-Hohlkammerprofil bereits mit einem Dichtelement bzw. einer Dichtlippe vorzukonfektionieren, was den späteren Einsatz und den Montageaufwand erleichtert.
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Eine andere, bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems sieht noch vor, dass das Dichtelement an einem gegenüber einem Profilgrundkörper des Verbreiterungs-Hohlkammerprofils an der genannten Seite vorspringenden Element, beispielsweise einem Stützfuß, Steg oder Rastvorsprung, angeordnet ist. Auf diese Weise lässt sich die angestrebte Abdichtung gegenüber dem Blendrahmen-Hohlkammerprofil einfach und sicher erreichen.
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Wie vorstehend beschrieben, betrifft die Erfindung bei entsprechender Ausgestaltung die Verwendung eines C- oder U-förmigen Profils, das im Rahmenrücken (an der Außenseite) eines Blendrahmen-Hohlkammerprofils befestigt wird. Aufgrund seiner geometrischen Form kann bei entsprechender Verwendung dieses Versteifungsprofils sowohl ein Kraft- als auch ein Formschluss bezüglich des Blendrahmen-Hohlkammerprofils erreicht werden. Die Profilform des Versteifungsprofils kann speziell so gewählt werden, dass standardmäßig zur Verfügung stehende Zusatzprofile (Verbreiterungs-Hohlkammerprofile) ohne Beeinträchtigung von werkseitig vorhandenen Dichtelementen eingesetzt werden können, sodass sich die notwendigen Anforderungen an die Dichtigkeit erfüllen lassen. In Kombination mit marktüblichen Befestigungsmitteln (Schrauben), welche die entsprechenden Zulassungen erfüllen, kann eine der Anwendung folgende statische Nachweiskette erbracht werden.
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Grundsätzlich kann das vorgeschlagene Versteifungsprofil nicht nur bei stahlfreien Kunststoff-Fenstersystemen Verwendung finden, sondern auch als zusätzliche Versteifung bei ausgesteiften Standard-Profilsystemen.
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Weitere Eigenschaften und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen.
- 1 zeigt eine erste Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems im Querschnitt;
- 2 zeigt eine zweite Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems mit einem Verbreiterungs-Hohlkammerprofil im Querschnitt;
- 3 zeigt eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems mit einem Verbreiterungs-Hohlkammerprofil im Querschnitt; und
- 4 zeigt noch eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems mit einem Verbreiterungs-Hohlkammerprofil im Querschnitt.
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In
1 ist ein erfindungsgemäßes System gezeigt, das insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet ist. Es umfasst ein Blendrahmen-Hohlkammerprofil 2, welches gemäß der Patentanmeldung
DE 10 2020 108 412 ausgebildet ist, auf die bereits mehrfach Bezug genommen wurde. Die Erfindung ist jedoch keinesfalls auf eine derartige Ausgestaltung des Blendrahmen-Hohlkammerprofils 2 beschränkt.
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Das Blendrahmen-Hohlkammerprofil 2 besteht aus Kunststoff, insbesondere PVC, und ist für den Einbau in eine Gebäudeöffnung mit einer Laibung bestimmt, welche Laibung bei Bezugszeichen 3 (gestrichelt) schematisch dargestellt ist. Grundsätzlich kann das Blendrahmen-Hohlkammerprofil 2 jedoch auch mit einem beliebigen anderen (Bau-)Körper oder Gebäudeteil verbunden werden, der dann entsprechend durch das Element bei Bezugszeichen 3 symbolisiert ist.
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Weiterhin umfasst das System 1 ein Versteifungsprofil 4, welches Versteifungsprofil 4 an einer der Laibung 3 zuzuwendenden Außenseite 2a des Blendrahmen-Hohlkammerprofils 2 angeordnet ist. Das Versteifungsprofil 4 weist einen C-förmigen Querschnitt auf, worauf weiter unten noch genauer eingegangen wird. Es besteht vorzugsweise aus Metall, vorzugsweise Stahl, insbesondere rostfreiem Stahl, Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, oder aus faserverstärktem Kunststoff, insbesondere GFK.
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Wie man der 1 weiterhin entnimmt, weist das Blendrahmen-Hohlkammerprofil 2 an der Außenseite 2a eine Reihe von Stützfüßen auf, die aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht alle bezeichnet sind. Explizit bezeichnet ist in der 1 nur ein erster Stützfuß 2b sowie ein zweiter Stützfuß 2c, die jeweils, wie auch die anderen Stützfüße, gegenüber einem Profilgrundkörper des Blendrahmen-Hohlkammerprofils 2 vorspringen und dabei quer zu einer Längsrichtung L des Blendrahmen-Hohlkammerprofils 2 mit einem Abstand A voneinander angeordnet sind. Wie man insbesondere der Ausschnittsvergrößerung in 1 entnimmt, weist der erste Stützfuß 2b bezüglich des Profilgrundkörpers eine Hinterschneidung 2ba auf. Das Versteifungsprofil 4 besitzt einen ersten freien Schenkel 4a, einen mittleren Schenkel 4b und einen zweiten freien Schenkel 4c, welcher zweite freie Schenkel unter einem rechten Winkel (90°) von dem mittleren Schenkel 4b abragt, während der erste freie Schenkel 4a unter einem stumpfen Winkel α (α > 90°) von dem mittleren Schenkel 4b abragt. Mit dem ersten freien Schenkel 4a greift das Versteifungsprofil 4 in die Hinterschneidung 2ba ein, wie insbesondere aus der Ausschnittsvergrößerung in 1 gut ersichtlich ist.
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Eine Breite B des mittleren Schenkels 4b quer zu der Längsrichtung L ist größer als der weiter oben eingeführte Abstand A, sodass das Versteifungsprofil 4 den zweiten Stützfuß 2c mit dem zweiten Schenkel 4c und dem mittleren Schenkel 4b (teilweise) übergreift, wenn der erste Schenkel 4a - wie gezeigt - in die Hinterschneidung 2ba eingreift. Dabei befindet sich der zweite Schenkel 4c des Versteifungsprofils 4 an dem Profilgrundkörper auf der genannten Außenseite 2a in Anlage, wie in 1 gezeigt. Des Weiteren lässt sich der 1 entnehmen, dass der zweite Schenkel 4c um ein erstes Maß (nicht bezeichnet) von dem mittleren Schenkel 4b abragt, welches erste Maß zumindest genauso groß ist wie ein zweites Maß (nicht bezeichnet), um welches der zweite Stützfuß 2c gegenüber dem Profilgrundkörper vorspringt. Auf diese Weise ist es möglich, dass das Versteifungsprofil 4 in der gezeigten Weise den zweiten Stützfuß 2c überbrückt, während es dennoch sicher an der Außenseite 2a des Blendrahmen-Hohlkammerprofils 2 anliegt.
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Die Befestigung des Versteifungsprofils 4 an dem Blendrahmen-Hohlkammerprofil erfolgt mittels einer Fensterbauschraube 5, die von der Außenseite 2a her durch das Versteifungsprofil 4 in das Blendrahmen-Hohlkammerprofil 2 eingeschraubt ist, wobei sie bevorzugt wenigstens eine Querwandung 2d und eine Außenwandung 2e des Blendrahmen-Hohlkammerprofils 2 durchdringt. In dem mittleren Schenkel 4b des Versteifungsprofils 4 ist zu diesem Zweck ein (nicht bezeichneter) Durchbruch oder eine (nicht bezeichnete) Bohrung vorgesehen, durch die die Fensterbauschraube 5 geführt ist. Wie in 1 gezeigt, weist die Fensterbauschraube 5 vorzugsweise einen Senkkopf 5a auf, und die genannte Bohrung (der genannte Durchbruch) ist entsprechend angefast, sodass der Senkkopf 5a im Wesentlichen bündig mit dem mittleren Schenkel 4b abschließt, wie gezeigt.
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Zur Befestigung des gesamten Systems 1 in bzw. an der Laibung 3 ist ein weiteres Befestigungsmittel in Form einer langen Befestigungsschraube 6 vorgesehen, die durch einen speziell hierfür vorgesehenen Schraubkanal 2f des Blendrahmen-Hohlkammerprofils 2 durch dieses sowie durch das Versteifungsprofil 4 hindurch bis tief in die Laibung 3 eingeschraubt ist. Für eine mögliche Ausbildung des genannten Schraubkanals 2f darf auf die bereits mehrfach erwähnte Anmeldung
DE 10 2020 108 412 verwiesen werden. Um einen Durchtritt der Befestigungsschraube 6 durch das Versteifungsprofil 4 zu erleichtern, weist dieses entsprechend eine (nicht gezeigte) weitere Bohrung bzw. einen (nicht gezeigten) weiteren Durchbruch auf, sodass die Befestigungsschraube 6 im Wesentlichen ungehindert durch das Versteifungsprofil 4 hindurchtreten kann.
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In den nachfolgenden 2 bis 4 sind nun weitere Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Systems beschrieben, bei denen neben dem Blendrahmen-Hohlkammerprofil 2 und dem Versteifungsprofil 4 noch ein zusätzliches Verbreiterungs-Hohlkammerprofil 7 vorgesehen ist, welches zwischen Blendrahmen-Hohlkammerprofil 2 und Laibung 3 angeordnet ist. Das gesamte System wird deshalb in den 2 bis 4 abweichend von 1 mit dem Bezugszeichen 1' bezeichnet. Ansonsten bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder zumindest gleichwirkende Elemente.
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Zunächst fällt bei allen Ausgestaltungen mit Ausnahme der 4 noch auf, dass die Fensterbauschraube 5 und die Befestigungsschraube 6 nebst den betreffenden Bohrungen oder Durchbrüchen derart relativ zueinander und zu den Stützfüßen 2b und 2c des Blendrahmen-Hohlkammerprofils 2 angeordnet sind, dass der zweite Stützfuß 2c zwischen den beiden Schrauben 5, 6 angeordnet ist.
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Ansonsten weisen die Ausgestaltungen des Systems 1' gemäß den 2 bis 4 das bereits angesprochene zusätzliche Verbreiterungs-Hohlkammerprofil 7 auf, welches insbesondere aus Kunststoff, bevorzugt aus PVC, bestehen kann. Das Verbreiterungs-Hohlkammerprofil 7 dient beispielsweise zum Überbrücken eines Wärmedämmverbundsystems - wie weiter oben bereits erwähnt - und ist an der Außenseite 2a des Blendrahmen-Hohlkammerprofils 2 mit diesem verbunden. Zu diesem Zweck durchsetzt die Befestigungsschraube 6 das komplette Verbreiterungs-Hohlkammerprofil 7, bevor sie in die Laibung 3 eintritt. Außerdem weist das Verbreiterungs-Hohlkammerprofil 7 an seiner dem Blendrahmen-Hohlkammerprofil 2 zugewandten Seite wenigstens eine Befestigungsstruktur auf, die mit dem ersten Stützfuß 2b und wenigstens einem weiteren Stützfuß an der Außenseite 2a des Blendrahmen-Hohlkammerprofils 2 formschlüssig zusammenwirkt.
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In 2 ist dieser weitere Stützfuß mit dem Bezugszeichen 2g bezeichnet; Bezugszeichen 7a bezeichnet die genannte Befestigungsstruktur des Verbreiterungs-Hohlkammerprofils 7, welche Befestigungsstruktur 7a aus zwei relativ zueinander verformbaren Vorsprüngen besteht, mit denen das Verbreiterungs-Hohlkammerprofil 7 in einen Zwischenraum zwischen dem Stützfuß 2b und dem Stützfuß 2g eingreift und dort formschlüssig-rastend gehalten ist.
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Auch bei der Ausgestaltung gemäß 3 findet sich eine entsprechende Befestigungsstruktur 7a; zusätzlich verfügt das Verbreiterungs-Hohlkammerprofil 7 noch über einen weiteren Rastvorsprung 7b, der mit einem weiteren Stützfuß 2h an der Außenseite 2a des Blendrahmen-Hohlkammerprofils 2 formschlüssig-rastend zusammenwirkt, wie dargestellt.
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Eine vergleichbare Ausgestaltung findet sich auch in 4, wobei hier zusätzlich im Bereich eines noch weiteren Stützfußes 2i an der Außenseite 2a des Blendrahmen-Hohlkammerprofils 2 und eines weiteren Vorsprungs 7c des Verbreiterungs-Hohlkammerprofils 7 noch eine zusätzliche Abstütz- bzw. Befestigungsfunktion realisiert ist.
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Allen Ausgestaltungen gemäß den 2 bis 4 ist gemeinsam, dass das Verbreiterungs-Hohlkammerprofil 7 in demjenigen Bereich, in dem das Versteifungsprofil 4 angeordnet ist, eine Ausnehmung oder zumindest keinerlei in Richtung des Blendrahmen-Hohlkammerprofils 2 vorstehende Vorsprünge aufweist, die ansonsten mit dem Versteifungsprofil 4 in Kollision treten können. Entsprechend sind auch der weitere Stützfuß 2g - 2i bzw. die Befestigungsstruktur 7a - 7c außerhalb desjenigen Bereichs angeordnet, in dem das Versteifungsprofil 4 angeordnet ist, wie sich aus sämtlichen 2 bis 4 entnehmen lässt. In der Ausgestaltung gemäß 3 ist das Verbreiterungs-Hohlkammerprofil 7 an seiner dem Blendrahmen-Hohlkammerprofil 2 bzw. dem Versteifungsprofil 4 zugewandten Seite derart eben ausgebildet, dass es über einen weiten Bereich vollflächig an den mittleren Schenkel 4b des Versteifungsprofils 4 in Anlage tritt, wie gezeigt.
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Erwähnenswert sind schließlich noch in den Ausgestaltungen gemäß 3 und 4 die jeweils an der Befestigungsstruktur 7b vorhandenen Dichtelemente 7d in Form von (angespitzten oder koextrudierten) Dichtlippen. Diese Dichtelemente 7d sorgen für eine Abdichtung des Systems 1' im Spaltbereich zwischen Blendrahmen-Hohlkammerprofil 2 und Verbreiterungs-Hohlkammerprofil 7.
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Das Vorhandensein von solchen Dichtelementen 7d ist nicht auf die Ausgestaltung gemäß 3 und 4 beschränkt; vielmehr können auch beim Gegenstand gemäß 2 entsprechende Dichtelemente vorhanden sein. Beim Gegenstand gemäß 1 können zusätzliche Dichtelemente, wie Dichtauflagen oder Dichtschaum (nicht gezeigt), direkt zwischen dem Blendrahmen-Hohlkammerprofil 2 und der Laibung 3 angeordnet werden.
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Das Dichtelement 7d gemäß 3 bzw. 4 tritt dichtend mit dem Blendrahmen-Hohlkammerprofil 2 im Bereich von dessen Außenseite 2a in Anlage, wie dargestellt. Die Dichtelemente 7d können bereits werkseitig vorkonfektioniert sein, sodass anschließend bei der Montage nur noch Blendrahmen-Hohlkammerprofil 2 und Verbreiterungs-Hohlkammerprofil 7 in der beschriebenen Art und Weise miteinander verbunden werden müssen, um eine sichere und effektive Abdichtung zu gewährleisten. Im Bereich zwischen Laibung 3 und Verbreiterungs-Hohlkammerprofil 7 können selbstverständlich auch bei der Ausgestaltung gemäß der 2 bis 4 zusätzliche Dichtelemente zum Einsatz kommen, wie weiter oben mit Blick auf die 1 exemplarisch erwähnt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102020108412 [0012, 0018, 0020, 0031, 0037]