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Die Erfindung betrifft eine Hantelscheibe bestehend aus einer massiven, runden Scheibe, die eine zentrale Durchgangsbohrung und zwei diametral angeordnete Durchgriffsöffnungen aufweist. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Hantelscheibe.
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Die Hantelscheiben werden beidseitig auf Hantelstangen oder auf entsprechende Aufnahmestangen von mit Hantelscheiben betriebenen Trainingsgeräten aufgesetzt und dienen Kraftsportlern beim Training.
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Solche Hantelscheiben bestehen aus Gusseisen, was mit einer ganzen Reihe von Nachteilen verbunden ist. Durch Erschütterungen während des Trainings bersten gusseiserne Hantelscheiben im Laufen der Zeit von innen nach außen und beginnen ähnlich wie Schiefergestein zu splittern. Dadurch entstehen Verletzungsrisiken. Vielfach werden Hantelscheiben mit einem Kunststoff oder Kautschuk-Überzug versehen. Damit kann zwar ein Verletzungsrisiko minimiert werden, es kann aber nicht sofort erkannt werden, wenn die Hantelscheibe birst. Die Oberfläche einer gusseisernen Hantelscheibe ist rau, außerdem sind auf der Vorderseite und der Rückseite Strukturen (umlaufende Erhöhungen bzw. Vertiefungen) vorgesehen, in denen sich Schmutz ansammeln kann. Werden die Hantelscheiben in Fitnesscentern eingesetzt, müssen sie nach der Benutzung vollflächig desinfiziert werden. Wenn hierzu das Desinfektionsmittel mit Papiertüchern aufgetragen wird, bleiben Zellstoffreste an der rauen Oberfläche haften, was unappetitlich aussieht. In den Strukturen haften Schmutzreste und setzen sich Bakteriennester fest, die nicht einfach entfernt werden können, sodass die Reinigung/Desinfektion einer Hantelscheibe entsprechend aufwendig ist. An der Oberfläche der gummierten Hantelscheiben bleiben zwar keine Zellstoffreste haften, weil sie glatt genug ist, die Oberflächenstruktur ist aber auch hier vorhanden, sodass sich Schmutz und Bakteriennester ansiedeln. Darüber hinaus hat die Gummierung den Nachteil, sich im Laufe der Zeit durch das verwendete Desinfektionsmittel aufzulösen. Da eine Neubeschichtung unwirtschaftlich ist, muss die Hantelscheibe entsorgt werden.
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Werden die Hantelscheiben in Trainingsgeräten verwendet, besteht der Hauptnachteil darin, dass solche Geräte, die für die Aufnahme von Hantelscheiben konzipiert sind, nur über relativ kurze Aufnahmestangen verfügen, auf die die Hantelscheibe mit ihrer zentralen Durchgangsbohrung aufgesetzt werden können. Das kann dazu führen, dass der ambitioniert Trainierende weniger Gewicht auflegen kann, als er in der Lage wäre zu bewegen. Dieser Nachteil wird bei gummierten Hantelscheiben noch verstärkt, weil sie durch die Gummierung im Querschnitt breiter werden. Weibliche Nutzerinnen haben durch die Verbreiterung auch noch mit dem Nachteil zu kämpfen, dass das Handling in Folge des breiten Querschnitts erschwert wird.
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Von dieser Problemstellung ausgehend soll die eingangs erläuterte Hantelscheibe verbessert werden, indem die genannten Nachteile eliminiert werden. Die Hantelscheibe soll einen möglichst kleinen Querschnitt aufweisen und insbesondere auch einfach zu reinigen sein.
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Zur Problemlösung zeichnet sich eine gattungsgemäße Hantelscheibe dadurch aus, dass sie aus Stahl besteht und sowohl ihre Vorderseite als auch ihre Rückseite völlig plan und konturlos ausgebildet sind.
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Durch die Verwendung von Stahl kann der Querschnitt gegenüber Gusseisen bei gleichem Gewicht deutlich reduziert werden. Es können dadurch mehr Gewichte in den Geräten aufgelegt werden. Durch die Art des verwendeten Stahles kann das Gewicht der Hantelscheibe in bestimmten Grenzen beeinflusst werden, ohne dass der Querschnitt hierzu geändert werden muss. Der geringe Querschnitt gestattet es auch weiblichen Trainierenden die Hantelscheibe sicher zu handhaben. Die völlig plane und konturlosen Vorder- und Rückseiten lassen Schmutz- und Bakteriennester nicht zu. Die Reinigung und Desinfektion der Scheibe ist rasch möglich. Durch die glatte Oberfläche, die eine Stahlscheibe aufweist, können Zellstoffreste oder dergleichen nicht haften bleiben, sodass die Scheibe immer sauber und ordentlich aussieht.
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Werden die dünnen Hantelscheiben beim Gewichtheben mit einer Hantelstange verwendet, die nicht geführt ist, stellt sich außerdem der Vorteil ein, dass gegenüber herkömmlichen dicken Hantelscheiben der Schwerpunkt weiter zur Mitte der Hantelstange hin verlagert ist. Wird die Hantelstange beim Trainieren nicht geführt, bietet dies den Vorteil, dass die Übungen sicherer und angenehmer ausgeführt werden können, was sich insbesondere bei sehr hohen Gewichten äußerst positiv auswirkt.
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Bei der Herstellung bietet die erfindungsgemäß ausgebildete Hantelscheibe den Vorteil, dass sie aus einem Blech mittels Laser- oder Wasserstrahl ausgeschnitten werden kann. Das hierzu verwendete Stahlblech kann in verschiedenen Dicken vorkonfektioniert bezogen werden. Die Herstellung wird dadurch einfach und kostengünstig.
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Vorzugsweise ist das Verhältnis D/S von Durchmesser D zu Dicke S der Scheibe > 20 und < 31.
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Wenn Teile der Umfangswandungen der Durchgriffsöffnungen parallel zum Umfang der Scheibe verlaufen, bildet sich ein ergonomisch geformter Schlitz aus, in den leicht mit einer Hand eingegriffen werden kann.
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Um die Optik der Hantelscheibe verändern und an den Kundenwunsch anpassen zu können, ist vorzugsweise vorgesehen, dass sie pulverbeschichtet ist. Hierzu können dann eine Vielzahl von Farben gewählt werden. Um Abplatzen der Beschichtung zu verhindern, ist vorzugsweise ein Klarlacküberzug vorgesehen.
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Das Stahlblech kann eine Dicke von 10, 15 und 20 mm aufweisen. Selbstverständlich sind auch andere Dicken denkbar.
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Mit Hilfe einer Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung nachfolgend näher beschrieben werden.
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Es zeigen:
- 1 - die Ansicht einer Hantelscheibe;
- 2 - den Schnitt entlang der Linie II-II nach 1.
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Die Hantelscheibe besteht aus einer massiven, runden Scheibe 1 aus Stahl, die eine zentrale Durchgangsbohrung 4 und zwei diametral angeordnete Durchgriffsöffnungen 2, 3 aufweist. Die Durchgangsbohrung 4 dient dazu, die Hantelscheibe auf eine Hantelstange bzw. auf Stangen zur Aufnahme von Gewichten in Kraftsportgeräten aufzusetzen. Die Durchgriffsöffnungen 2, 3 dienen dazu, die Scheibe 1 leicht greifen und handhaben zu können.
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Wie 1 zeigt, verlaufen Teile der Umfangskonturen 2.1, 3.1 der Durchgriffsöffnungen 2, 3 parallel zum Umfang bzw. zur Außenkontur 1.0 der Scheibe 1. Ihre Längen sind so gewählt, dass ein Benutzer leicht mit der Hand in die Durchgriffsöffnungen 2, 3 eingreifen kann. Die Vorderseite 1.1 und die Rückseite 1.2 der Scheibe 1 sind, wie 2 zeigt, völlig plan und konturlos ausgebildet. Die Oberfläche ist sehr glatt und weist einen solchen Rauheitsgrad auf, dass nichts an ihre haften bleiben kann, sodass eine leichte Reinigung und insbesondere Desinfektion der Hantelscheibe nach ihrer Benutzung ermöglicht wird. Der Rand kann beidseitig leicht angefast sein, um keine scharfe Kante (Gefahr einer Schnittverletzung) zu hinterlassen.
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Das Verhältnis D/S von Durchmesser D zur Dicke S der Scheibe ist > 20 und < 31, sodass Gewichte von 5 bis 20 kg realisiert werden können. Bei einer Dicke S = 10 mm, Durchmesser D = 305 mm; S = 15 mm, D = 347 mm und S = 20 mm und D = 434 mm. Die Oberfläche der Hantelscheibe kann poliert oder beschichtet, insbesondere pulverbeschichtet sein, um die Optik an den Kundenwunsch anzupassen.
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Die Scheibe 1 kann leicht aus einem vorkonfektionierten Stahlblech mittels Laser oder Wasserstrahl, ausgeschnitten werden. Dabei können auch die Durchgangsbohrung 4 und die Durchgriffsöffnungen 2, 3 geschnitten werden. Handelsübliche Stahlbleche sind in verschiedenen Oberflächenqualitäten, von mattiert bis hochglanzpoliert erhältlich. Eine Pulverbeschichtung ist möglich, um diverse Farben realisieren zu können. Durch die Auswahl einer geeigneten Stahllegierung kann das Gewicht der Hantelscheibe in gewissen Grenzen variiert werden, ohne die Abmessungen der Scheibe 1 zu verändern. Soll die Oberfläche der Scheiben pulverbeschichtet werden, wird diese nach dem Auslasern aus dem Stahlblech mit einem Sandstrahl behandelt und dann bepulvert.