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Die Erfindung betrifft ein System zur Handhabung und Fixierung von Rohrenden zur Herstellung einer Verbindung zwischen den Rohrenden, insbesondere zum Verbinden von Polyethylen-Rohren mittels einer Schweißmuffe.
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Polyethylen-Rohre, oder kurz PE-Rohre, werden seit vielen Jahrzehnten in Rohrleitungssystemen zur Gas-, und Wasserversorgung bzw. Wasserentsorgung eingesetzt. Ferner werden PE-Rohre auch in industriellen Anwendungen eingesetzt. PE-Rohre sind korrosionsbeständig, beständig gegenüber unterschiedlichen Chemikalien und rissbeständig. Ferner weisen PE-Rohre ein relativ geringes Gewicht auf, sind flexibel genug für Verlegungen im Erdreich, bei gleichzeitiger ausreichender Ringsteifigkeit. Ein besonderer Vorteil von PE-Rohren ist, dass diese miteinander verschweißt werden können, so dass eine stoffschlüssige Verbindung zwischen den verschweißten Rohren entsteht. Dies ist beispielsweise im Bereich der Abwasserentsorgung vorteilhaft, da kein belastetes Abwasser im Bereich einer Rohrverbindung austreten kann.
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Zur Verschweißung von zwei PE-Rohren miteinander sind aus dem Stand der Technik Schweißmuffen bekannt. Die jeweiligen Enden der zu verbindenden Rohre werden dazu in die Schweißmuffe eingeführt. Die Schweißmuffe enthält eine Heizwendel die durch eine angelegte elektrische Spannung erhitzt wird, um die zu verbindenden Rohrenden in einen thermoplastischen Zustand zu versetzen, wodurch nachfolgend die Verschweißung entsteht. Während des Schweißvorgangs müssen die Rohrenden relativ zueinander fixiert werden, damit die Schweißverbindung sicher hergestellt werden kann. Aus dem Stand der Technik sind dazu Fixiervorrichtungen bekannt, welche die Rohrenden nach dem Einführen in die Schweißmuffe relativ zueinander fixieren. Die bekannten Vorrichtungen umfassen dazu Klemmelemente, welche an den beiden zu verbindenden Rohrenden fixiert werden. Die Klemmelemente sind über ein steifes Verbindungselement miteinander verbunden, so dass die Rohrenden relativ zueinander fixiert werden. Entsprechende Vorrichtungen sind beispielweise aus der
DE 691 06 037 T2 und der
US 2017/0217085 A1 bekannt.
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Die bekannten Schweißmuffen in Verbindung mit den bekannten Fixiervorrichtungen weisen jedoch den Nachteil auf, dass die zu verbindenden Rohrenden zunächst manuell in die Muffe eingeführt werden müssen, um dort nachfolgend mittels der Fixiervorrichtung für den Schweißvorgang fixiert zu werden. Die PE-Rohre weisen jedoch eine Eigensteifigkeit auf, so dass die Rohrenden nur mit einem hohen Kraftaufwand in die Schweißmuffe eingeführt werden können. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass PE-Rohre bis zu einem Durchmesser von 32 mm noch per Hand gebogen werden können, wobei dies sicherlich auch von der Wandstärke des PE-Rohrs abhängt. Insbesondere im Bereich der Gas- und Wasserversorgung werden jedoch PE-Rohre mit einem Durchmesser von 60 bis 100 mm oder mehr verwendet, welche in die Schweißmuffen eingeführt werden müssen.
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Ferner besteht das Problem, dass die Rohrenden aufgrund der hohen Eigensteifigkeit der PE-Rohre und der aufzubringenden Kräfte bei Einführen in die Schweißmuffe nicht vollständig bis zum Anschlag in die Schweißmuffe eingeführt werden. Wenn die Rohrenden nicht vollständig bis zum Anschlag in die Schweißmuffe eingeführt werden, ist die Dichtigkeit der Rohrverbindung nicht gewährleistet.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein System zur Fixierung und Handhabung von Rohrenden zur Herstellung einer Verbindung zwischen den Rohrenden bereitzustellen, welche insbesondere das Einführen und Fixieren der Rohrenden in einer Schweißmuffe vereinfacht.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein System zur Handhabung und Fixierung von Rohrenden zur Herstellung einer Verbindung zwischen den Rohrenden, insbesondere zum Verbinden von Polyethylen-Rohren mittels einer Schweißmuffe, umfassend:
- - eine erste Rohrschelle zur Anbringung in einem Bereich eines ersten Rohrendes eines ersten Rohrs,
- - eine zweite Rohrschelle zur Anbringung in einem Bereich eines ersten Rohrendes eines zweiten Rohrs, und
- - wenigstens ein Zugelement mit einer ersten Aufnahme für die erste Rohrschelle und einer zweiten Aufnahme für die zweite Rohrschelle,
wobei das wenigstens eine Zugelement längenveränderlich ausgebildet ist, um den Abstand zwischen der ersten Aufnahme und der zweiten Aufnahme anzupassen, so dass die mit der ersten Aufnahme und der zweiten Aufnahme verbundenen Rohrschellen zusammen mit den ersten Rohrenden des ersten Rohrs und zweiten Rohrs relativ zueinander bewegt werden können.
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Bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Systems wird die erste Rohrschelle in einem Bereich eines ersten Rohrendes eines ersten Rohrs angebracht und die zweite Rohrschelle wird in einem Bereich eines ersten Rohrendes eines zweiten Rohrs angebracht, um die ersten Enden des ersten Rohrs und zweiten Rohrs mittels einer Schweißmuffe zu verbinden. Insbesondere werden die Rohrschellen so angeordnet, dass die Rohrschellen benachbart zu den Rohrenden angeordnet sind, die in die Schweißmuffe eingeführt werden sollen. Die Rohrschellen sind somit nicht unmittelbar am jeweiligen Ende der zu verbindenden Rohre angeordnet, sondern davon beabstandet im Bereich des jeweiligen Endes.
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Die Schweißmuffe, insbesondere deren Rohraufnahmen, ist zweckmäßigerweise an die Durchmesser der zu verbindenden Rohre angepasst.
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Nachdem die erste Rohrschelle und zweite Rohrschelle im Bereich des jeweiligen Rohrendes angebracht wurden, wird das wenigstens eine Zugelement dazu verwendet, die mit den Rohrschellen versehenen Rohrenden in die Schweißmuffe einzuführen. Dazu werden die Rohrschellen an den jeweiligen Rohrenden des ersten Rohrs und zweiten Rohrs mit der ersten Aufnahme und der zweiten Aufnahme des Zugelements verbunden. Da das Zugelement längenveränderlich ausgebildet ist, kann nachfolgend der Abstand zwischen der ersten Aufnahme und der zweiten Aufnahme des Zugelements angepasst, insbesondere verringert werden. Dadurch bewegen sich die jeweiligen ersten Rohrenden der zu verbindenden Rohre aufeinander zu, da die beiden Aufnahmen mit den an den entsprechenden ersten Rohrenden der beiden zu verbindenden Rohren angeordneten Rohrschellen verbunden sind. Mittels des längenveränderlichen Zugelements lassen sich die ersten Rohrenden der zu verbindenden Rohre leicht aufeinander zu bewegen. In dem Bereich zwischen den jeweiligen ersten Rohrenden der zu verbindenden Rohre wird die Schweißmuffe angeordnet, so dass die ersten Rohrenden mittels des Zugelements in die Schweißmuffe eingeführt werden. Beispielsweise wird die Schweißmuffe auf einem ersten Rohrende eines der zu verbindenden Rohre aufgesetzt und nachfolgend werden durch das Zugelement die beiden ersten Rohrenden vollständig in die Schweißmuffe eingeführt, also bis zu den Anschlägen der Schweißmuffe.
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Sind beide ersten Rohrenden der zu verbindenden Rohre mittels des längenveränderlichen Zugelements in die Schweißmuffe eingeführt worden, fixiert das erfindungsgemäße System gleichzeitig die beiden zu verbindenden Rohre, insbesondere deren ersten Rohrenden, relativ zueinander. Diese Fixierung kann so lange aufrechterhalten werden, bis der Schweißvorgang abgeschlossen ist. Nach Abschluss des Schweißvorgangs kann das Zugelement von den Rohrschellen gelöst werden und die Rohrschellen können von den ersten Rohrenden, der nunmehr verbundenen Rohre, abgenommen werden.
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Das erfindungsgemäße System fixiert die Rohrenden während der Verschweißung und schützt diese damit gegen Erschütterungen oder dergleichen. Erschütterungen wie beispielsweise durch in der Nähe eingesetzte Baumaschinen wie Rüttelplatten, Bagger und ähnliche Gerätschaften können einen negativen Einfluss auf die Verschweißung haben. Durch das erfindungsgemäße System werden die Rohrenden vor derartigen Einflüssen geschützt. Das erfindungsgemäße System erleichtert somit die Handhabung und Fixierung von Rohrenden zur Herstellung einer Verbindung zwischen den Rohrenden, insbesondere zum Verbinden von Polyethylen-Rohren mittels einer Schweißmuffe. Das erfindungsgemäße System eignet sich insbesondere zum Verbinden von PE-Rohren mit einem Durchmesser größer als 32 mm, insbesondere mit einem Durchmesser von 60 mm oder größer, wie sie üblicherweise bei der Gas- und Wasserversorgung eingesetzt werden. PE-Rohre mit einem derartigen Durchmesser lassen sich nicht mehr von Hand biegen und erfordern bei der Handhabung und Fixierung Kräfte, die von einer einzelnen Person üblicherweise nicht oder nur schwer aufgebracht werden können. Grundsätzlich können mit dem erfindungsgemäßen System PE-Rohre mit beliebigen Durchmessern miteinander verbunden werden. Dazu müssen lediglich die entsprechenden Rohrschellen an den Rohrdurchmesser angepasst sein.
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Nach einer bevorzugten Variante der Erfindung besteht die erste Rohrschelle und/oder die zweite Rohrschelle aus wenigstens zwei Teilen, welche relativ zueinander bewegbar und fixierbar sind. Eine zweiteilige Rohrschnelle lässt sich einfach und schnell an einem Rohrende befestigen und kann insbesondere nach dem Verschweißen der Rohrenden miteinander wieder von den Rohrenden gelöst werden. Die zwei Teile der Rohrschelle werden dabei an das Rohrende angelegt und miteinander verbunden, so dass die Rohrschelle an dem Rohrende befestigt ist. Nach dem Verschweißen der Rohrenden wird die Verbindung zwischen den zwei Teilen der Rohrschelle gelöst und die zwei Teile können von dem Rohrende entfernt werden. Zweckmäßigerweise sind die beiden Teile der Rohrschelle über ein Scharnier miteinander verbunden, was das Anlegen der Rohrschelle vereinfacht.
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In einer vorteilhaften erfindungsgemäßen Variante umschließen die erste Rohrschelle und/oder die zweite Rohrschelle das jeweilige Rohrende zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig. Das Umschließen des Rohrendes durch die Rohrschelle hat den zusätzlichen Vorteil, dass eventuelle Verformungen des Rohrendes rückgängig gemacht bzw. korrigiert werden können. Durch die Lagerung und/oder den Transport der PE-Rohre kann sich insbesondere der Querschnitt eines PE-Rohrs verändern, so dass dieser nicht mehr rund sondern oval ist. Ein ovales Rohrende lässt sich jedoch nur mit Problemen in eine Schweißmuffe einführen, welche für ein ursprünglich rundes PE-Rohr ausgelegt ist. Mittels der Rohrschelle lassen sich vorteilhafterweise eventuell vorhandene Querschnittsverformungen ausgleichen. Insbesondere wenn die Rohrschelle das Rohrende vollständig umschließt, lassen sich derartige Querschnittsverformungen einfach und effektiv ausgleichen. Da die Rohrschellen an den Enden der zu verschweißenden PE-Rohre angeordnet werden, werden insbesondere Verformungen der in die Schweißmuffen einzuführenden Rohrenden ausgeglichen, wodurch sich das Einführen vereinfacht.
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Gemäß einer zweckmäßigen Variante der Erfindung umfassen die erste Rohrschelle und/oder die zweite Rohrschelle einen Schnellverschluss, zur Montage der Rohrschelle an dem jeweiligen Rohrende. Der Schnellverschluss erleichtert die Montage der Rohrschellen an den Rohrenden der zu verbindenden Rohre. Ein Schnellverschluss basiert beispielsweise auf einer Klemmung, welche mittels eines Hebels erreicht wird. Es ist aber auch möglich, eine Schraubverbindung oder ähnliches als Verschluss der Rohrschelle zu verwenden.
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Nach einer Variante der Erfindung umfasst das System vorteilhafterweise zwei Zugelemente, welche in radialer Richtung an gegenüberliegenden Seiten der zu verbindenden Rohre angeordnet sind. Durch die zwei einander gegenüberliegenden Zugelemente lässt sich die Relativbewegung zwischen den beiden zu verbindenden Rohrenden noch besser einstellen. Insbesondere bei Rohren mit einem großen Durchmesser, welche nur mit großen Kräften bewegbar sind, ist eine derartige Ausgestaltung vorteilhaft. Selbst wenn die Rohrenden nicht genau aufeinander ausgerichtet sind, um beide Rohrenden in eine Schweißmuffe einzuführen, lässt sich eine derartige Fehlausrichtung gegebenenfalls durch die zwei Zugelemente ausgleichen.
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In einer zweckmäßigen Variante der Erfindung ist das wenigstens eine Zugelement mittels mechanischer, pneumatischer und/oder elektrischer Mittel längenveränderlich. Durch derartige Mittel lassen sich die notwendigen Bedienkräfte teilweise erheblich reduzieren. Ein mechanisches Zugelement umfasst beispielsweise ein Gewinde, z.B. eine mit einem Ende des Zugelements verbundene Gewindestange und einer mit dem anderen Ende des Zugelements verbundene Schraubenmutter, welche mittels eines Schraubenschlüssels entlang der Gewindestange bewegbar ist, um das Zugelement in seiner Länge zu verändern. Beispielsweise wird die Gewindestange mittels der Schraubenmutter in einem Rohr eingefahren bzw. aus diesem ausgefahren. Pneumatische und/oder elektrische Mittel zur Längenverstellung des Zugelements vereinfachen die Bedienung weiter, sind jedoch mit höheren Anschaffungskosten verbunden.
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Gemäß einer vorteilhaften Variante der Erfindung weist die erste Rohrschelle und/oder zweite Rohrschelle wenigstens ein radial vorstehendes Verbindungselement auf und die erste und/oder zweite Aufnahme des wenigstens einen Zugelements sind zur Aufnahme der radial vorstehenden Verbindungselemente der Rohrschellen ausgebildet. Zweckmäßigerweise sind die radial vorstehenden Verbindungselemente als Metallstange ausgebildet und die erste Aufnahme und/oder zweite Aufnahme des wenigstens einen Zugelements sind ringförmig ausgebildet. Die radial vorstehenden Verbindungselemente haben den Vorteil, dass eine Person diese als Hebel nutzen kann, um die Rohrenden aufeinander auszurichten. Das radial vorstehende Element ist über die Rohrschelle mit dem Rohrende verbunden, so dass über die Hebelkraft des radial vorstehenden Elements eine größere Kraft von einem Benutzer auf das Rohrende ausgeübt werden kann, was die Ausrichtung der zu verbindenden Rohrenden zueinander vereinfacht. Die Aufnahmen des Zugelements können einfach an den radial vorstehenden Verbindungselementen der Rohrschellen angreifen, um die Rohrenden in die Schweißmuffe einzuführen. Insbesondere sind die Verbindungselemente ringförmig ausgebildet, welche auf die radial vorstehenden Metallstangen aufgeschoben werden können.
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Nach einer bevorzugten Variante der Erfindung umfassen die erste Aufnahme und/oder zweite Aufnahme des wenigstens einen Zugelements Fixiermittel, um die erste Aufnahme und/oder zweite Aufnahme an der ersten Rohrschelle und/oder zweiten Rohrschelle zu fixieren. Die Fixiermittel sind beispielsweise als Klemmschrauben ausgebildet. Zweckmäßigerweise kann auch der Klemmhebel eines Schnellverschlusses der Rohrschelle gleichzeitig als Fixiermittel dienen, wobei der Klemmhebel die Aufnahme des Zugelements im gespannten Zustand an der Rohrschelle fixiert.
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In einer Variante der Erfindung ist das wenigstens eine Zugelement abgewinkelt ausgebildet oder weist ein Scharnier auf, zum Abwinkeln des wenigstens einen Zugelements. Somit kann eine abgewinkelte Verbindung zwischen den beiden Rohren hergestellt werden, wenn die Schweißmuffe für eine derartige abgewinkelte Verbindung ausgebildet ist. In der Praxis müssen beispielsweise neu verlegte PE-Rohre an bestehende Strukturen angeschlossen werden, wobei in diesem Bereich häufig eine verwinkelte Verlegung notwendig ist. Dazu werden die Rohre üblicherweise im Bereich der Rohrverbindungen relativ zueinander abgewinkelt, wobei beispielsweise die verwendete Schweißmuffe den Verbindungswinkel vorgibt. Dabei ist es notwendig, dass die Rohrenden in dem vorgegebenen Winkel in die entsprechende Schweißmuffe eingeführt werden. Dies wird durch das abgewinkelte Zugelement bzw. das Scharnier des Zugelements ermöglicht.
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Gemäß einer vorteilhaften Variante der Erfindung ist wenigstens ein Schenkel des wenigstens einen abgewinkelten Zugelements längenveränderlich ausgebildet. Dabei wird die Schweißmuffe auf das Rohrende aufgesetzt, welches mit dem unveränderlichen Schenkel des Zugelements verbunden ist und das andere Rohrende wird mittels des längenveränderlichen Schenkels des Zugelements in Richtung der Schweißmuffe gezogen. Zweckmäßigerweise ist die Abwinklung des Zugelements bzw. das Scharnier des Zugelements im Bereich der Schweißmuffe angeordnet.
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Nach einer erfindungsgemäßen Variante ist das Scharnier des wenigstens einen Zugelements feststellbar ausgebildet. Dadurch kann der Verbindungswinkel der Rohrverbindung eingestellt und für die Nutzungsdauer des Systems fixiert werden. Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems zur Handhabung und Fixierung von Rohrenden zur Herstellung einer Verbindung zwischen den Rohrenden,
- 2 eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems zur Handhabung und Fixierung von Rohrenden zur Herstellung einer Verbindung zwischen den Rohrenden, und
- 3 eine Ansicht der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems aus 2 ohne zweite Rohrschelle, Rohrenden und Schwei ßm uffe.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems 1 zur Handhabung und Fixierung von Rohrenden 2, 3 zur Herstellung einer Verbindung zwischen den Rohrenden 2, 3, insbesondere zum Verbinden von Polyethylen-Rohren mittels einer Schweißmuffe 4.
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Das erfindungsgemäße System 1 umfasst eine erste Rohrschelle 5 zur Anbringung in einem Bereich des ersten Rohrendes 2 eines ersten Rohrs und eine zweite Rohrschelle 6 zur Anbringung in einem Bereich eines ersten Rohrendes 3 eines zweiten Rohrs. In dem Ausführungsbeispiel aus 1 umschließen die erste Rohrschelle 5 und die zweite Rohrschelle 6 die jeweiligen ersten Rohrenden 2, 3 vollständig.
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Das System 1 aus 1 umfasst ferner zwei Zugelemente 7 mit einer jeweiligen ersten Aufnahme 8 für die erste Rohrschelle 5 und einer zweiten Aufnahme 9 für die zweite Rohrschelle 6.
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Die erste Rohrschelle 5 und zweite Rohrschelle 6 bestehen in dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus zwei Teilen 10, 11, welche relativ zueinander bewegbar und fixierbar sind. Beispielsweise sind die beiden Teile 10, 11 auf einer Seite mittels eines Scharniers (nicht dargestellt) miteinander verbunden. Zur Fixierung der ersten Rohrschelle 5 und der zweiten Rohrschelle 6 weisen diese jeweils einen Schnellverschluss 12 auf, mittels welchem die Rohrschellen 5, 6 an das jeweilige Rohrende 2, 3 geklemmt werden können.
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Die erste Rohrschelle 5 und die zweite Rohrschelle 6 weisen jeweils 2 radial vorstehende Verbindungselemente 13 auf. Die beiden Verbindungselemente 13 der ersten Rohrschelle 5 werden mit den jeweiligen ersten Aufnahmen 8 der beiden Zugelemente 7 verbunden und die beiden Verbindungselemente 13 der zweiten Rohrschelle 6 werden mit den jeweiligen zweiten Aufnahmen 9 der beiden Zugelemente 7 verbunden. Die Verbindungselemente 13 sind dabei als Metallstangen ausgebildet und die ersten und zweiten Aufnahmen 8, 9 der beiden Zugelemente 7 sind ringförmig ausgebildet und auf die Metallstangen aufgesteckt.
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Die beiden Zugelemente 7 des erfindungsgemäßen Systems 1 aus 1 sind jeweils längenveränderlich ausgebildet, um den Abstand zwischen der ersten Aufnahme 8 und der zweiten Aufnahme 9 anzupassen, so dass die mit der ersten Aufnahme 8 und der zweiten Aufnahme 9 verbundenen Rohrschellen 5, 6 zusammen mit den ersten Rohrenden 2, 3 des ersten Rohrs und zweiten Rohrs relativ zueinander bewegt werden können.
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Die beiden Zugelemente 7 sind in radialer Richtung an gegenüberliegenden Seiten der zu verbindenden Rohre angeordnet. Somit lässt sich die Zugrichtung der Rohrenden 2, 3 relativ zueinander in einem gewissen Bereich beeinflussen, so dass die Rohrenden 2, 3 besser in die Schweißmuffe 4 gezogen werden können.
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In dem Ausführungsbeispiel aus 1 weist das Zugelement 7 mechanische Mittel auf, um die Längenänderung zu verwirklichen. Die mechanischen Mittel umfassen beispielsweise eine Gewindestange, welche mittels einer Schraubenmutter in ein Rohr einfahrbar bzw. ausfahrbar ist. Alternativ kann das Zugelement 7 auch pneumatische und/oder elektrische Mittel zur Längenveränderung aufweisen.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems 1 zur Handhabung und Fixierung von Rohrenden 2, 3 zur Herstellung einer Verbindung zwischen den Rohrenden 2, 3, insbesondere zum Verbinden von Polyethylen-Rohren mittels einer Schweißmuffe 4.
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Die zweite Ausführungsform gemäß 2 unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform gemäß 1 hauptsächlich dadurch, dass die beiden Zugelemente 7 jeweils ein Scharnier 15 aufweisen, zum Abwinkeln des jeweiligen Zugelements 7. Dadurch kann im Bereich der Schweißmuffe 4 eine abgewinkelte Verbindung zwischen den beiden Rohrenden 2, 3 hergestellt werden. Zweckmäßigerweise ist das Scharnier 15 feststellbar ausgebildet, um den Winkel der Verbindung zwischen den beiden Rohrenden 2, 3 fest einzustellen.
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Der eine Schenkel 16 des jeweiligen Zugelements 7 ist längenveränderlich ausgebildet, während gemäß dem Ausführungsbeispiel aus 2 der andere Schenkel 17 starr ausgebildet ist.
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Ferner unterscheidet sich das zweite Ausführungsbeispiel gemäß 2 von dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß 1 dadurch, dass die jeweiligen zweiten Aufnahmen 9 nicht ringförmig ausgebildet sind, sondern zur teilweisen flächigen Aufnahme der zweiten Rohrschelle 6, welche entsprechend kein radial vorstehendes Verbindungselement 13 umfasst. Zur Fixierung der jeweiligen zweiten Aufnahme 9 an der zweiten Rohrschelle 6 umfassen die zweiten Aufnahmen 9 Fixiermittel 14, welche gemäß 2 als Klemmschraube ausgebildet sind.
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Bei der Verwendung der zweiten Ausführungsform gemäß 2 wird zunächst die erste Rohrschelle 5 an dem ersten Rohrende 2 befestigt. Nachfolgend werden die beiden Zugelemente 7 mit einem mittels des Scharniers 15 voreingestellten Verbindungswinkel mit der ersten Rohrschelle 5 verbunden. Dazu werden die ringförmig ausgebildeten ersten Aufnahmen 8 auf die radial vorstehenden Verbindungselemente 13 aufgeschoben. Auf das erste Ende 3 des zweiten Rohrs wird die Schweißmuffe 4 mit dem gewünschten Verbindungswinkel aufgesetzt und die beiden Rohrenden 2, 3 werden grob relativ zueinander ausgebrichtet. Da die beiden Verbindungselemente 7 bereits mit der ersten Rohrschelle 5 verbunden sind, ergibt sich aus der Form der Zugelemente 7 und der aktuellen Längeneinstellung automatisch die Position für die zweite Rohrschelle 6 an dem ersten Ende 3 des zweiten Rohrs. Die zweite Rohrschelle 6 wird an dieser bestimmten Position platziert und die zweiten Aufnahmen 9 der beiden Zugelemente 7 umgreifen jeweils teilweise die zweite Rohrschelle 6. Durch Betätigen des Schnellverschlusses 12 wird wenigstens eine, vorzugsweise beide, Aufnahmen 9 an der zweiten Rohrschelle 6 fixiert. Gleichzeitig wird die zweite Rohrschelle 6 an dem ersten Rohrende 3 des zweiten Rohrs befestigt.
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Nachfolgend wird die Länge der Schenkel 16 verringert, wodurch das erste Ende 2 des ersten Rohrs in die am ersten Ende 3 des zweiten Rohrs befindliche Schweißmuffe 4 gezogen wird. Die Länge der Schenkel 16 wird solange reduziert, bis beide Rohrenden 2, 3 vollständig in der Schweißmuffe 4 aufgenommen sind. Das erfindungsgemäße System 1 fixiert die Rohrenden 2, 3 in dieser Position, bis der Schweißvorgang abgeschlossen ist. Anschließend kann das erfindungsgemäße System 1 von den verbundenen Rohrenden 2, 3 abgenommen werden.
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3 zeigt eine Ansicht der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems 1 aus 2 ohne zweite Rohrschelle 6, Rohrenden 2, 3 und Schweißmuffe 4. 3 zeigt dabei insbesondere die Ausgestaltung der zweiten Aufnahmen 9 zur wenigstens teilweisen Aufnahme der zweiten Rohrschelle 6 und die an den zweiten Aufnahmen 9 angeordneten Fixiermittel 14.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- System
- 2
- Erstes Rohrende (erstes Rohr)
- 3
- Erstes Rohrende (zweites Rohr)
- 4
- Schweißmuffe
- 5
- Erste Rohrschelle
- 6
- Zweite Rohrschelle
- 7
- Zugelement
- 8
- Erste Aufnahme
- 9
- Zweite Aufnahme
- 10
- Erstes Teil (Rohrschelle)
- 11
- Zweites Teil (Rohrschelle)
- 12
- Schnellverschluss
- 13
- Verbindungselement
- 14
- Fixierelement
- 15
- Scharnier (Zugelement)
- 16
- Schenkel, längenveränderlich (Zugelement)
- 17
- Schenkel, starr (Zugelement)