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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Schokoladenartikels, insbesondere einer Schokoladentafel, sowie ein Schokoladenartikel, bevorzugt eine Schokoladentafel, insbesondere hergestellt nach einem solchen Verfahren.
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Aus dem Stand der Technik sind Schokoladenartikel mit mindestens einer ersten Schokoladenmasse und mindestens einer zweiten Schokoladenmasse bekannt, wobei die zweite Schokoladenmasse eine von der ersten Schokoladenmasse abweichende Farbe aufweist.
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Außerdem sind aus dem Stand der Technik auch Prägeverfahren für die Bildung von Schalen von gefüllten Schokoladenartikeln bekannt. Hierzu wird zunächst die Schokolade in eine Form eingefüllt und dann anschließend ein Stempel in die eingefüllte Schokoladenmasse gedrückt. Die eingefüllte Schokoladenmasse wird dadurch verdrängt und bildet anschließend beim Abkühlen eine Schale, die mit einer Füllung versehen werden kann und dann anschließend mit weiterer Schokoladenmasse versiegelt wird.
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Um Schokoladentafeln besser vermarkten zu können und den Wiedererkennungswert einer ausgepackten Schokoladentafel zu erhöhen, gibt es zahlreiche Ansätze insbesondere die Form der Schokoladentafeln besonders zu gestalten oder in die Vorderseite der Schokoladentafel Firmenlogos in Form von schwachen Reliefs einzubringen, damit der Endkunde auch bei einer ausgepackten Schokoladentafel weiterhin einen Herkunftshinweis wahrnehmen kann. Die Gestaltungsfreiheit ist hier jedoch technisch stark begrenzt, sodass es schwierig ist, auffällige Herkunftshinweise zu platzieren.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung eines Schokoladenartikels anzugeben, das eine größere Gestaltungsfreiheit ermöglicht, um wirksame Blickfänge auf dem Schokoladenartikel generieren zu können. Außerdem soll ein Schokoladenartikel mit einem solchen Blickfang angegeben werden.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch einen Schokoladenartikel mit den Merkmalen des Anspruchs 12.
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Mit einem Verfahren zur Herstellung eines Schokoladenartikels, insbesondere einer Schokoladentafel, umfassend folgende Schritte:
- - Einfüllen einer verflüssigten ersten Schokoladenmasse in eine Schokoladenform,
- - Prägen der ersten Schokoladenmasse in der Schokoladenform mit einem Prägestempel, wobei in die erste Schokoladenmasse eine Negativprägung der Topografie der Stempelfläche des Prägestempels eingebracht wird,
- - Einfüllen einer verflüssigten zweiten Schokoladenmasse in die Negativprägung, wobei die zweite Schokoladenmasse eine von der ersten Schokoladenmasse abweichende Farbe aufweist, und
- - Entformen des aus den erhärteten Schokoladenmassen gebildeten, zweifarbigen Schokoladenartikels aus der Schokoladenform, kann eine größere Gestaltungsfreiheit für Schokoladenartikel erreicht werden, um wirksame Blickfänge auf den Schokoladenartikeln zu platzieren. So kann durch die Negativprägung in der ersten Schokoladenmasse, welche durch die Topografie der Stempelfläche eines Prägestempels eingebracht wird, eine Aufmerksamkeit erregende Struktur in die Schokoladenartikel eingebracht werden. Mit dem Einfüllen der zweiten Schokoladenmasse in die Negativprägung lässt sich durch die abweichende Farbe der zweiten Schokoladenmasse ein besonderer semitransparenter visueller Effekt (z.B. fotorealistisch) gemäß der eingeprägten Topografie erzielen. Abhängig von der Farbabweichung der beiden Schokoladenmassen und der Form der Topografie lassen sich beliebige Gestaltungen, beispielsweise Firmenlogos, Fotografien oder andere Herkunftshinweise, in den Schokoladenartikeln farblich hervorheben. Neben der ersten und der zweiten Schokoladenmasse können auch weitere Schokoladenmassen in von den Farben der ersten und der zweiten Schokoladenmasse abweichenden Farben zur Füllung der Negativprägung verwendet werden. Der Prägestempel kann aus Metall oder einem Polymer gebildet sein. Die verwendeten Schokoladenmassen können auch aus Compound-Schokolade bestehen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die unterschiedlichen, verwendeten Schokoladenmassen einen Kontrast zueinander bilden.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale auch in beliebiger und technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und somit weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die erste Schokoladenmasse einen anderen, vorzugsweise einen höheren Kakaogehalt aufweist als die zweite Schokoladenmasse. Mit dem Kakaogehalt der Schokoladenmasse lässt sich sehr einfach auf natürlichem Wege die Farbe der Schokoladenmasse anpassen. So kann mit unterschiedlichen Kakaogehalten der verwendeten Schokoladenmassen sehr einfach eine farbliche Kontrastierung gemäß der eingeprägten Topografie in der ersten Schokoladenmasse erreicht werden.
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Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, die vorsieht, dass eine der beiden Schokoladenmassen, vorzugsweise die erste Schokoladenmasse, aus Vollmilch- oder Zartbitterschokolade besteht, während die andere Schokoladenmasse, vorzugsweise die zweite Schokoladenmasse, aus weißer Schokolade besteht. Mit z.B. Vollmilch- oder Zartbitterschokolade bzw. weißer Schokolade sind bekannte Geschmacksrichtungen gegeben, die sich farblich ausreichend durch Kontrast voneinander unterscheiden, damit eine grafische Gestaltung gemäß der in die erste Schokoladenmasse eingebrachten Negativprägung farblich auf der Oberfläche des Schokoladenartikels gut erkennbar wird.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführung der Erfindung bezieht sich darauf, dass die Topografie der Stempelfläche nach vorgegebenen Bilddaten erzeugt wird, indem das Helligkeits- und/oder das Farbmuster der Bilddaten nach Maßgabe der Transluzenz der ersten Schokoladenmasse und/oder der zweiten Schokoladenmasse in den Höhenverlauf der Topographie über der Stempelfläche umgesetzt wird. Zur Herstellung der Topografie der Stempelfläche können digitale Bilddaten einer beliebigen Abbildung, beispielsweise eines Firmenlogos, einer Fotografie oder eines anderen Herkunftshinweises verwendet werden. Bei der Erstellung der Topografie der Stempelfläche können Helligkeits- und/oder Farbmuster der digitalen Bilddaten der Abbildung verwendet werden, um einen Höhenverlauf der Topographie über der Stempelfläche zu erzeugen. Hierbei sollte die Transluzenz der ersten Schokoladenmasse und/oder der zweiten Schokoladenmasse berücksichtigt werden, um einen semitransparenten Effekt gemäß der Topografie durch die beiden Schokoladenmassen zu erzeugen. Z.B. gibt die durch die eingeprägte Topographie vorgegebene Dicke der zweiten, helleren Schokoladenmasse an einem gegebenen Punkt auf der Oberfläche des Schokoladenartikels entsprechend der Transluzenz der zweiten Schokoladenmasse vor, wie stark die darunter liegende, erste Schokoladenmasse „durchscheint“, d.h. wie hell bzw. dunkel der Punkt erscheint. Die Topographie des Prägestempels erzeugt auf diese Weise das auf der Tafeloberfläche sichtbar werdende Bild. Dabei ergibt das erfindungsgemäße Verfahren einen visuell besonders eindrucksvollen dreidimensionalen Effekt. Dies wertet den Schokoladenartikel als Produkt erheblich auf.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass nach dem Einfüllen der verflüssigten zweiten Schokoladenmasse und vor dem Entformen des zweifarbigen Schokoladenartikels die zweite Schokoladenmasse auf der ersten Schokoladenmasse zur Erzielung einer glatten Oberfläche verteilt wird. Mit der Verteilung der zweiten Schokoladenmasse auf der ersten Schokoladenmasse kann eine vollständige Ausfüllung der Negativprägung sichergestellt werden, sodass der Schokoladenartikel eine glatte, geschlossene Oberfläche mit farblichen Hervorhebungen gemäß der Form der Topografie der Stempelfläche aufweist. Dabei ist die erste Schokoladenmasse zumindest im Bereich der Negativpräging vollständig flächig von der zweiten Schokoladenmasse bedeckt.
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Eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass die zweite Schokoladenmasse auf der ersten Schokoladenmasse mittels Rütteln der Schokoladenform und / oder mittels Abstreifen der zweiten Schokoladenmasse verteilt wird. Durch Rütteln oder Abstreifen kann die zweite Schokoladenmasse sehr leicht und schnell maschinell auf der ersten Schokoladenmasse verteilt werden. Auf diese Weise wird die Negativprägung in der ersten Schokoladenmasse vollständig und gleichmäßig mit der zweiten Schokoladenmasse aufgefüllt. Die gleichmäßige und an der Oberfläche glatte Füllung mit der zweiten Schokoladenmasse ist wesentlich für die Qualität der erfindungsgemäß auf dem Schokoladenartikel erzeugten bildlichen Darstellung / Fotografie.
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Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform, die vorsieht, dass der Prägestempel gekühlt ist und beim Prägen in die verflüssigte erste Schokoladenmasse eintaucht. Durch die Kühlung des Prägestempels kann die verflüssigte erste Schokoladenmasse sehr schnell nach dem Einbringen der Negativprägung durch die Topografie der Stempelfläche aushärten. Hierdurch kann der Stempel nach der Prägung zügig aus der ersten Schokoladenmasse entfernt werden und die Negativprägung bleibt in der ersten Schokoladenmasse durch die schnelle lokale Aushärtung erhalten.
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Eine alternative Ausgestaltung sieht vor, dass der Prägestempel erwärmt ist und beim Prägen in die zumindest teilweise erhärtete erste Schokoladenmasse eintaucht. Mit dem erwärmten Prägestempel kann auch bereits zumindest teilweise erhärtete erste Schokoladenmasse einfach geprägt werden. Die Erwärmung des Prägestempels sorgt in der zumindest teilweise erhärteten ersten Schokoladenmasse für erneute lokale Verflüssigung der ersten Schokoladenmasse in der Schokoladenform. Damit lässt sich die Topografie der Stempelfläche besonders schnell und präzise in die erste Schokoladenmasse einbringen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass nach dem Prägen die erste Schokoladenmasse in der Schokoladenform gekühlt wird, bevor die zweite Schokoladenmasse in die Negativprägung eingefüllt wird. Mit der aktiven Kühlung der Schokoladenform kann eine schnelle Aushärtung der ersten Schokoladenmasse erreicht werden. Außerdem kann mit der Kühlung der ersten Schokoladenmasse in der Schokoladenform erreicht werden, dass die zweite Schokoladenmasse in ihrem flüssigen Zustand beim Einfüllen die Struktur der Negativprägung in der ersten Schokoladenmasse nicht zerstört, indem die erste Schokoladenmasse wieder verflüssigt wird.
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Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform, die vorsieht, dass nach dem Prägen die Oberfläche der eingebrachten Negativprägung mit einem transluzenten oder farbigen Schutzüberzug beschichtet wird, bevor die zweite Schokoladenmasse eingefüllt wird. Mit dem transluzenten Schutzüberzug kann die Oberfläche der eingebrachten Negativprägung vor der flüssigen zweiten Schokoladenmasse geschützt werden, um die Struktur der Negativprägung in der ersten Schokoladenmasse zu erhalten und um zu verhindern, dass sich die erste Schokoladenmasse wieder verflüssigt. Ein transluzenter Schutzüberzug ist kaum wahrnehmbar. Die Farbe der unter dem Schutzüberzug liegenden Schokoladenmasse beeinflusst den Kontrast der auf dem Schokoladenartikel erfindungsgemäß erzeugten Gestaltung. Ein farbiger Schutzüberzug kann genutzt werden, um den Kontrast zu optimieren oder um eine Farbigkeit zu erzielen, die nur durch die beiden Schokoladenmassen nicht zu erhalten wäre.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass nach dem Prägen die Oberfläche der eingebrachten Negativprägung mit einer Zuckerschicht als Schutzschicht besprüht und / oder bedampft wird, bevor die zweite Schokoladenmasse eingefüllt wird. Mit der Zuckerschicht kann die Oberfläche der eingebrachten Negativprägung vor der flüssigen zweiten Schokoladenmasse geschützt werden, um die Form der Negativprägung in der ersten Schokoladenmasse zu erhalten und um zu verhindern, dass sich die erste Schokoladenmasse wieder verflüssigt.
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Ferner ist Gegenstand der Erfindung ein Schokoladenartikel, insbesondere hergestellt nach einem wie zuvor und im Folgenden näher beschriebenen Verfahren, wobei der Schokoladenartikel mindestens eine erste Schokoladenmasse und mindestens eine zweite Schokoladenmasse aufweist, wobei die zweite Schokoladenmasse eine von der ersten Schokoladenmasse abweichende Farbe aufweist, wobei in die erste Schokoladenmasse eine Negativprägung einer Topografie eingebracht ist, wobei die zweite Schokoladenmasse in die Negativprägung eingebracht ist, wobei durch die Negativprägung ein semitransparenter Effekt auf der Oberfläche des Schokoladenartikels gemäß der eingeprägten Topografie erscheint. Dieser semitransparente Effekt oder auch Hologramm-Effekt gemäß der Topografie kann zur Herstellung von Blickfängen genutzt werden, und die frei gestaltbare Topografie bietet eine größere Gestaltungsfreiheit für die Oberflächen von Schokoladenartikeln. Bevorzugt ist der erfindungsgemäße Schokoladenartikel eine Schokoladentafel. Neben der ersten und der zweiten Schokoladenmasse kann der Schokoladenartikel auch weitere Schokoladenmassen in von den Farben der ersten und der zweiten Schokoladenmasse abweichenden Farben zur Füllung der Negativprägung aufweisen. Die verwendeten Schokoladenmassen können auch aus Compound-Schokolade bestehen.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aufgrund der nachfolgenden Beschreibung sowie anhand der Zeichnungen, die Ausführungsbeispiele der Erfindung zeigen. Einander entsprechende Gegenstände oder Elemente sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Es zeigen:
- 1 erfindungsgemäßer Schokoladenartikel,
- 2 Schokoladenform,
- 3 erste Schokoladenmasse in Schokoladenform,
- 4 Bilddaten,
- 5 Prägestempel,
- 6 Schnittansicht beim Prägen,
- 7 Schnittansicht von geprägter erster Schokoladenmasse,
- 8 Ansicht auf geprägte erste Schokoladenmasse,
- 9 Schematische Darstellung von geprägter erster Schokoladenmasse in Schokoladenform,
- 10 Einfüllen von zweiter Schokoladenmasse,
- 11 Schnittansicht nach dem Verteilen,
- 12 Ansicht auf Schokoladenartikel, und
- 13 weitere Ansicht auf Schokoladenartikel.
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In der 1 mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet ist ein erfindungsgemäßer Schokoladenartikel in Form einer Schokoladentafel dargestellt. Die Schokoladentafel 1 wurde, wie üblich, durch Gießen einer verflüssigten Schokoladenmasse 2 (3) in eine Tafelform als Schokoladenform 3 (2) und Aushärten in der Tafelform hergestellt. Auf der Vorderseite des Schokoladenartikels 1 sind Strukturen 12 (2) der Tafelform 3 (2) abgebildet, die übliche Bruchkanten 13 der Schokoladentafel 1 bilden. Allerdings weist der Schokoladenartikel 1 auf der Oberfläche an der Rückseite 14 eine grafische Gestaltung 15 durch eine zweite Schokoladenmasse 8 auf, die in eine Negativprägung 5 (8) einer Topografie 6 (6) einer Stempelfläche 7 ( 6) in eine erste Schokoladenmasse 2 eingebracht ist. Durch die Negativprägung 5 (8) entsteht erfindungsgemäß durch die beiden unterschiedlich farbigen Schokoladenmassen 2, 8 der gezeigte, semitransparente Effekt gemäß der eingeprägten Topografie. Im Folgenden soll vor allem das Verfahren zur Herstellung eines solchen Schokoladenartikels 1 anhand der Figuren näher beschrieben werden.
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Die 2 zeigt hierzu eine schematische Darstellung einer Tafelform als Schokoladenform 3 zur Herstellung einer Schokoladentafel 1 (1). Die Schokoladenform 3 weist Rippen 12 auf, über die sich, wie üblich, Bruchkanten 13 in die Vorderseite 16 (1) der Schokoladentafel 1 (1) einbringen lassen.
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Hierzu wird zur Herstellung des Schokoladenartikels 1 (12) gemäß 3 eine erste, verflüssigte Schokoladenmasse 2 in die Schokoladenform 3 gefüllt. Die Schokoladenform 3 kann aktiv gekühlt werden, um die Schokoladenmasse 2 schnell auszuhärten.
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Um eine grafische Gestaltung 15 gemäß dem in 1 ersichtlichen semitransparenten Effekt zu erzielen, sind Bilddaten 9 zur Herstellung eines Prägestempels erforderlich. Die 4 zeigt beispielhaft eine Abbildung digitaler Bilddaten 9, die für die Herstellung eines Prägestempels 4 (5) verwendet werden.
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Die 5 zeigt schematisch einen Prägestempel 4, der auf Basis der Bilddaten 9 der Schwarz-Weiß-Abbildung gemäß 4 hergestellt wurde. Auf der Stempelfläche 7 des Prägestempels 4 ist eine Topografie 6 erkennbar, die nach vorgegebenen Bilddaten 9 auf Basis der Abbildung in 5 erzeugt wurde. Hierzu wurden die Helligkeitsmuster der Bilddaten 9 nach Maßgabe der Transluzenz der verwendeten zweiten Schokoladenmasse 8 in den Höhenverlauf 10 der Topographie 6 über der Stempelfläche 7 umgesetzt. Die Stempelfläche 7 kann also erhabene Strukturen 17 und versenkte Strukturen 18 aufweisen. Die Höhenlinien sind hier anhand von Graustufen der Abbildung gemäß 4 erstellt. Für die Herstellung der Topografie 6 der Stempelfläche 7 können auch andere digitale Bilddaten einer anderen Abbildung, beispielsweise eines Firmenlogos oder eines anderen Herkunftshinweises, verwendet werden. Zur Erzeugung des gewünschten semitransparenten Effekts gemäß der Topografie 6 eignen sich besonders Kombinationen, bei denen die erste Schokoladenmasse 2 (3), aus Vollmilch- oder Zartbitterschokolade besteht, während die andere bzw. die zweite Schokoladenmasse 8 (10), aus weißer Schokolade besteht. Diese vorteilhaft kombinierten Schokoladenmassen 2, 8 lassen sich farblich ausreichend voneinander unterscheiden, damit eine grafische Gestaltung gemäß der Struktur der in die erste Schokoladenmasse 2 (3) eingebrachten Negativprägung 5 (9) mit gutem Kontrast auf der Oberfläche des Schokoladenartikels 1 (1) erkennbar wird.
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Um die Negativprägung 5 (9) in die erste Schokoladenmasse 2 (9) einzubringen, wird die Topografie 6 des Prägestempels 4, wie in der Schnittansicht gemäß 6 zu sehen, in die erste Schokoladenmasse 2 durch Stempeln eingeprägt. Die Topografie 6 der Stempelfläche 7 verdrängt beim Stempeln die erste Schokoladenmasse 2 derart, dass eine Negativprägung 5 (9) der Topografie 6 der Stempelfläche 7 in der ersten Schokoladenmasse 2 entsteht.
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Die Negativprägung 5 ist besonders gut in der schematischen Schnittansicht durch die geprägte erste Schokoladenmasse 2 gemäß 7 zu erkennen.
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In 8 ist eine realistische Ansicht auf eine entsprechend geprägte erste, dunkle Schokoladenmasse 2 in einer Schokoladenform 3 zu erkennen.
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Der Prägestempel 4 kann aktiv gekühlt sein und beim Prägen in die noch verflüssigte erste Schokoladenmasse 2 eintauchen. Über die Kühlung des Prägestempels 4 kann so die noch verflüssigte erste Schokoladenmasse 2 sehr schnell nach dem Einbringen der Negativprägung 5 durch die Topografie 6 der Stempelfläche 7 aushärten. Anschließend kann der Stempel 4 nach der Prägung aus der ersten Schokoladenmasse 2 entfernt werden und die Negativprägung 5 bleibt in der ersten Schokoladenmasse 2 durch die schnelle lokale Aushärtung erhalten. Eine andere Möglichkeit ist es, den Prägestempel 4 zu erwärmen. Hier kann die erste Schokoladenmasse 2 beim Prägen schon teilweise oder auch vollständig erhärtet sein. Mit dem Erhitzen des Prägestempels 4 kann auch erhärtete Schokoladenmasse 2 einfach geprägt werden. Mit der Erwärmung des Prägestempels 4 wird die erhärtete erste Schokoladenmasse 2 lokal zum Prägen erweicht. Die Temperierung des Stempels 4 kann über mäanderförmige Kanäle erfolgen, die hinter der Stempelfläche 7 verlaufen und ein erhitztes oder gekühltes Fluid führen.
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In 9 ist eine schematische Darstellung der mit dem Stempel 4 gemäß 5 geprägten ersten Schokoladenmasse 2 in der Schokoladenform 3 gezeigt. Zu erkennen ist, dass die Topografie 6 (5) der Stempelfläche 7 (5) in die aus 3 ersichtliche, relativ glatte Oberfläche der in die Schokoladenform 3 eingefüllten ersten Schokoladenmasse 2 in Form der Negativprägung 5 eingeprägt wurde.
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Nach dem Prägen kann die Oberfläche der eingebrachten Negativprägung 5 mit einem transluzenten oder farbigen Schutzüberzug, z.B. in Form einer Zuckerschicht beschichtet werden, bevor die zweite Schokoladenmasse 8 ( 10) eingefüllt wird. Mit der Beschichtung kann die Oberfläche der eingebrachten Negativprägung 5 gegenüber der flüssigen, d.h. warmen zweiten Schokoladenmasse 8 (10) geschützt werden, um die Struktur der Negativprägung 5 in der ersten Schokoladenmasse 2 zu erhalten und um zu verhindern, dass sich die erste Schokoladenmasse 2 wieder verflüssigt.
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Die 10 zeigt schematisch den Schritt des Einfüllens der zweiten, verflüssigten Schokoladenmasse 8 in die Negativprägung 5 in der ersten Schokoladenmasse 2. Nach dem Einfüllen der verflüssigten zweiten Schokoladenmasse 8 und vor dem Entformen des zweifarbigen Schokoladenartikels 1 wird die zweite Schokoladenmasse 8 auf der ersten Schokoladenmasse 2 verteilt, um eine glatte Oberfläche auf der Rückseite 14 des Schokoladenartikels 1 zu erreichen. Hierdurch wird auch eine vollständige Ausfüllung der Negativprägung 5 sichergestellt, sodass der Schokoladenartikel 1 eine glatte Oberfläche mit farblichem Kontrast gemäß der Form der Topografie 6 (5) der Stempelfläche 7 (5) aufweist. Die Verteilung der zweiten Schokoladenmasse 8 auf der ersten Schokoladenmasse 2 kann mittels Rütteln der Schokoladenform 3 und / oder mittels Abstreifen der zweiten Schokoladenmasse 8 erreicht werden.
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Aus 11 ist eine schematische Schnittansicht durch die mehrfarbige Schokoladentafel 1 in der Schokoladenform 3 ersichtlich. Es ist zu erkennen, dass die zweite Schokoladenmasse 8 die Negativprägung 5 in der ersten Schokoladenmasse 2 ausfüllt und so eine glatte Oberfläche an der Rückseite 14 des Schokoladenartikels 1 erzeugt.
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Die hierdurch auf der Rückseite 14 des Schokoladenartikels 1 realisierte grafische Gestaltung 15 ist aus 12 ersichtlich, die eine Rückansicht auf den mehrfarbigen Schokoladenartikel 1 zeigt. Die Schokoladenmassen 2, 8 erzeugen einen semitransparenten Effekt gemäß der eingeprägten Topografie 6, der durch die beiden Schokoladenmassen 2, 8 erscheint.
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Dieser Effekt ist auch in 13 ersichtlich, wobei hier die Negativprägung 5 gemäß 8 mit hellerer Schokolade 8 aufgefüllt wurde, um ein fotorealistisches Design 15 auf der Rückseite 14 des Schokoladenartikel 1 zu erzeugen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schokoladenartikel (Schokoladentafel)
- 2
- erste Schokoladenmasse
- 3
- Schokoladenform (Tafelform)
- 4
- Prägestempel
- 5
- Negativprägung
- 6
- Topografie
- 7
- Stempelfläche
- 8
- zweite Schokoladenmasse
- 9
- Bilddaten
- 10
- Höhenverlauf
- 11
- Glatte Oberfläche
- 12
- Strukturen (Rippen)
- 13
- Bruchkanten
- 14
- Rückseite
- 15
- grafische Gestaltung
- 16
- Vorderseite
- 17
- Erhabene Struktur
- 18
- Versenkte Struktur
- 19
- Gießnest
- 20
- Zentrierstifte (Stempel)