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Die Erfindung betrifft einen Waffenkoffer zur Beförderung von einer oder mehreren Waffen sowie zum Transport auf zumindest einem Sitz eines Fahrzeugs, insbesondere einer Rückbank eines Personenkraftfahrzeugs.
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Stand der Technik
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Bei der Beförderung von Waffen in einem Fahrzeug besteht vielfach der Wunsch, eine Waffe zumindest zeitweise auch unbeaufsichtigt in dem Fahrzeug zu belassen. Dabei ist gegen einen unbefugten Zugriff auf die Waffe Vorsorge zu tragen, welcher sich in einer entsprechend robusten Ausgestaltung eines Waffenkoffers einschließlich eines Schließmechanismus zum Verschließen des Waffen koffers niederschlägt.
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Darüber hinaus ist Vorsorge zu tragen, dass auch der Waffenkoffer selbst gegen Diebstahl gesichert wird. Dazu sind aus dem Stand der Technik verschiedene Lösungsansätze bekannt.
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Die
EP 1 389 726 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum Transport und zur Aufbewahrung von Langwaffen, bei welcher die Vorrichtung nach Art eines Reisegepäckstücks, insbesondere nach Art einer Reisetasche oder nach Art eines Reisekoffers ausgebildet ist, so dass ein möglicher Dieb nicht auf die Besonderheit des Gepäckstücks aufmerksam wird.
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Die
WO 1985 005144A1 beschreibt einen Sicherheitstransportbehälter für Waffen, der tresormäßig ausgebildet ist und der nur von innerhalb des Behälters zugänglichen Schraubmitteln mit der Fahrzeugkarosserie verbindbar ist.
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Weiterhin sind Waffentransportvorrichtungen gemäß der
EP 332 779 B1 oder der
DE 197 23 326 A1 bekannt, bei welcher eine Grundplatte im Fahrzeug fixiert wird, welche eine Halterung für die Waffe aufweist, und welche mit einer abschließbaren Verschlussplatte oder einem abschließbaren Deckel gesichert wird.
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Ein Nachteil der meisten dieser Lösungen ist, dass unabhängig von einem Transport einer Waffe in der Regel ein fest mit dem Fahrzeug verbundener Teil der Sicherungsvorrichtung im Fahrzeug verbleibt, und dadurch eine anderweitige Nutzung eines entsprechenden Stauraums von der Sicherungsvorrichtung verhindert oder durch sie eingeschränkt wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Lösung anzugeben.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß vorgesehen ist ein Waffenkoffer zur Beförderung von einer oder mehreren Waffen sowie zum Transport auf zumindest einem Sitz eines Fahrzeugs, insbesondere einer Rückbank eines Personenkraftfahrzeugs, wobei der Waffenkoffer einen ersten Schließmechanismus aufweist, mit welchem er gegen ein unbefugtes Öffnen verschließbar ist, und der Waffenkoffer zumindest zwei Fixierungselemente einer sitzbezogenen, zumindest zwei Befestigungspunkte umfassende Fixiereinrichtung zur Verbindung mit fahrzeugseitigen Fixierungspunkten aufweist, wobei die Fixiereinrichtung kofferseitig zum Lösen, bzw. gegen ein unberechtigtes Lösen eines Fixierungselements von einem Fixierungspunkt einen zweiten Schließmechanismus aufweist.
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Dabei ist als sitzbezogene, zumindest zwei Befestigungspunkte umfassende Fixiereinrichtung beispielsweise das ISOFIX-System zur Befestigung von Kindersitzen in Personenkraftfahrzeugen bekannt. Vorteilhaft ist der Waffenkoffer derart ausgeführt, dass die Fixiereinrichtung gemäß einer ISOFIX-Befestigungsvorrichtung für Kindersitze ausgeführt ist und die Fixierungselemente als ISOFIX-Rastarme ausgeführt sind, um mit Fixierungspunkten in Form von ISOFIX-Aufnahmen verbunden zu werden.
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Als Waffenkoffer wird ein transportables Behältnis bezeichnet, welches aufgrund seiner konstruktiven Ausgestaltung einen gewissen, gegebenenfalls einer Norm entsprechenden Widerstandgrad gegen ein unbefugtes Öffnen aufweist. Es kann sich beispielsweise dabei auch um einen Schutzbehälter handeln, welcher der Klasse 0 oder 1 nach der europäischen Norm EN 1143-1 genügt. Weiterhin weist der Waffenkoffer üblicherweise Aufnahmen, häufig aus Schaumstoff, zur Fixierung von einer oder mehrerer Waffen und/oder Munition auf.
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Die Erfindung nutzt vorteilhaft aus, dass viele Fahrzeuge, insbesondere Personenkraftfahrzeuge, zumindest an einem Teil ihrer Sitze fahrzeugseitige Fixierungspunkte zur Befestigung von Kindersitzen oder Adaptern für Babyschalen aufweisen. Diese Fixierungspunkte sind in vielen Fahrzeugen an ähnlichen Orten vorfindbar und vielfach einheitlich nach dem standardisierten ISOFIX-System ausgeführt.
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Als Teil eines Sicherungssystems bieten die Fixierungspunkte gute, mit vergleichsweise hohen Kräften belastbare Verbindungen mit der Fahrzeugkarosserie, welche üblicherweise sowohl den mechanischen Belastungen im Falle eines Unfalls als auch denjenigen eines Diebstahlversuchs standhalten.
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Als kofferseitiger zweiter Schließmechanismus wird ein an oder in dem Waffenkoffer angeordneter, beispielsweise in diesen integriert angeordneter zweiter Schließmechanismus bezeichnet. Vorteilhaft kann der zweite Schließmechanismus in zumindest eines der Fixierungselemente, bzw. in einen der ISOFIX-Rastarme integriert ausgeführt sein. Eine in das Fixierungselement integrierte Ausführung bietet den Vorteil, dass die Integration den zweiten Schließmechanismus gegenüber äußeren Einwirkungen durch ein Gehäuse oder eine Hülle des Fixierungselements schützt. Letztere ist dabei vorzugsweise metallisch ausgeführt. Die integrierte Ausführung bietet neben einem Schutz gegen Sabotage oder rohe Gewalt zudem den Vorteil, kleinbauend ausführbar zu sein.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Fixierungselement als ISOFIX-Rastarm mit einem Basisrahmen, beispielsweise in Form eines stählernen Vierkantrohres ausgeführt, welcher mit dem Waffenkoffer verbunden ist, und wobei an dem Basisrahmen ein mit diesem verbundenes ISOFIX-Befestigungselement mit einer maulförmigen Rastvorrichtung zur lösbaren Verbindung mit einer ISOFIX-Aufnahme angeordnet ist. Dabei weist das ISOFIX-Befestigungselement einen entlang des ISOFIX-Rastarms beweglichen Freigabezug zum Lösen eines Rastzustands der Rastvorrichtung auf. Weiterhin ist ein Freigabeelement eine Bewegung übertragend mit dem Freigabezug gekoppelt und das Freigabeelement gegenüber dem Basisrahmen mit einem Verschlusselement des zweiten Schließmechanismus abschließbar gegen eine Bewegung des Freigabeelements zum Lösen der Rastvorrichtung arretierbar. Dabei kann das Verschlusselement beispielsweise als Bolzen oder Riegel ausgeführt sein.
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Ein derartiger Rastarm weist den Vorteil auf, dass ein zweiter Schließmechanismus unmittelbar in den Freigabemechanismus des Rastarms eingreift beziehungsweise diesen unmittelbar blockiert. Durch eine enge Kopplung, ggf. kombiniert mit einer kleinbauenden Ausführung, ergeben sich vergleichsweise wenig Möglichkeiten zum Ansetzen von Werkzeugen bei etwaigen Sicherheitsangriffen, für die relativ große, die Schlosskonstruktion zerstörende Kräfte zielgenau in die Konstruktion eingebracht werden müssten.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist der Basisrahmen einen Längenabschnitt mit einem im Wesentlichen konstanten Außenprofil auf, wobei das Freigabeelement als Hülse ausgeführt ist oder die Eigenschaft einer Hülse aufweist, deren Innenprofil dem Außenprofil des Basisrahmens auf dem Längenabschnitt im Wesentlichen entspricht. Das Freigabeelement ist verschiebbar auf diesem Längenabschnitt des Basisrahmens angeordnet und mit dem Freigabezug gekoppelt, sodass durch ein Verschieben des Freigabeelements/ der Hülse beispielsweise ein Zug an dem Freigabezug bewirkbar ist, durch welchen eine Lösung der Rastvorrichtung auslösbar ist.
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Durch die Arretierung des Freigabeelements/ der Hülse durch ein Verschlusselements des zweiten Schließmechanismus, beispielsweise durch einen Riegel oder einen Bolzen, ist auch der mit dem Freigabeelement gekoppelte Freigabezug arretierbar, so dass das ISOFIX-Befestigungselement unmittelbar gegen ein Entriegeln beziehungsweise Entrasten gesichert werden kann.
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Dabei kann es sich bei dem Freigabezug um ein starres, Druck sowie Zug übertragendes Element, oder auch um ein flexibles, lediglich Zugkräfte übertragendes Element wie ein Seil handeln, welches beispielsweise eingerichtet ist, einen Rasthaken anzuheben.
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in einem abgeschlossenen Zustand verhindert das Verschlusselement des zweiten Schließmechanismus ein gegenseitiges Verschieben von Basisrahmen und Freigabeelement. Dabei kann die Schlosskonstruktion derart ausgeführt sein, dass durch das Verschlusselement lediglich ein Verschieben in eine Richtung zum Lösen eines Rastzustands blockiert wird, andere Bewegungen, wie beispielsweise ein Verschieben entgegen der Freigaberichtung, jedoch möglich sind.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist eine mittels des Verschlusselements des zweiten Schließmechanismus arretierbare Schlosskonstruktion derart ausgeführt, dass der Basisrahmen und ein auf dem Basisrahmen verschiebbares Freigabeelement zwei kongruente Öffnungen aufweisen, durch welche ein Bolzen oder Riegel zwecks einer Arretierung formschlüssig hindurchführbar ist. Damit ist das Freigabeelement insgesamt gegen ein Verschieben entlang der Längsachse des Basisrahmens, und somit auch zum Lösen eines Rastzustands, blockierbar.
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In einer vorteilhaften Ausführung des Basisrahmens weist dieser ein Hohlprofil, insbesondere ein Rechteckprofil, auf. Dieses kann vorteilhaft stählern ausgeführt sein und die Elemente der Schlosskonstruktion wie beispielsweise den zweiten Schließmechanismus ganz oder teilweise im Sinne einer Integration aufnehmen und somit gegen Angriffe schützen.
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Eine derartige Ausführung kann sehr kleinbauend ausgeführt werden und damit eine kleinbauende Ausführung des Rastarms insgesamt unterstützen, da auch das Freigabeelement, beispielsweise in Form einer Hülse, ein Hohlprofil, insbesondere ein Rechteckprofil, aufweisen kann.
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In einer vorteilhaften Kombination von Ausgestaltungsmerkmalen weist der Basisrahmen zumindest ein Langloch, oder ein Paar einander gegenüberliegender Langlöcher, sowie ein Hohlprofil auf, innerhalb dessen der Freigabezug beweglich ist, wobei der Freigabezug durch ein in dem Langloch bewegliches Verbindungselement mit dem Freigabeelement verbunden bzw. gekoppelt ist. Dabei entspricht die Länge des Langlochs zumindest einem zum Lösen des Rastmechanismus erforderlichen Verschiebeweg. Vorteilhaft kann bei dieser Kombination von Ausgestaltungsmerkmalen eine Verschiebebewegung des Freigabeelements auf einen innerhalb des Basisrahmens und somit innerhalb des Rastarms angeordneten Freigabezug einfach und sicher übertragen werden, wobei der innerhalb des Basisrahmens/ des Rastarms angeordnete Freigabezug zugleich vor einem unbefugten Zugriff geschützt ist.
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In einer vorteilhaften Kombination von Ausgestaltungsmerkmalen ist der zweite Schließmechanismus im Wesentlichen innerhalb des Basisrahmens angeordnet und als Riegel- oder Bolzenschloss ausgeführt, wobei das Freigabeelement gemäß einer Hülse zumindest teilweise über den zweiten Schließmechanismus schiebbar ist und eine Öffnung aufweist, in die ein Riegel oder Bolzen des zweiten Schließmechanismus formschlüssig einführbar ist.
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Vorteilhaft kann der zweite Schließmechanismus des Waffenkoffers als manuelles Bolzenschloss ausgeführt sein und einen Druckzylinder aufweisen, der zumindest teilweise in dem Basisrahmen versenkbar ist. Dabei kann ein auf den Druckzylinder aufgebrachter manueller Druck vorteilhaft genutzt werden, den Bolzen zu bewegen. Vorteilhaft kann dieser beispielsweise durch den manuellen Druck gegebenenfalls durch Öffnungen im Basisrahmen sowie im Freigabeelement gedrückt werden, um diese gegeneinander zu arretieren.
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In einer alternativen Ausgestaltung des Rastarms kann der zweite Schließmechanismus elektrisch, insbesondere als elektrisches Bolzenschloss, ausgeführt sein. Dabei können die elektrischen Leitungen vor unbefugtem Zugang geschützt innerhalb des Rahmens angeordnet sein.
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Ein sitzübergreifender Waffenkoffer, beispielsweise zur Beförderung von Langwaffen, kann vorteilhaft zwei Fixierungselemente aufweisen, von denen ein erstes mit einem fahrzeugseitigen Fixierungspunkt eines ersten Fahrzeugsitzes und ein zweites mit einem fahrzeugseitigen Fixierungspunkt eines zweiten Fahrzeugsitzes sitzübergreifend verbindbar ist.
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Dabei wird vorteilhaft ausgenutzt, dass ein Fahrzeug bei mehreren nebeneinanderliegenden Sitzen in der Regel für mehrere oder für alle Sitze entsprechende Paare von Fixierungspunkten, insbesondere ISOFIX-Aufnahmen aufweist, um auf allen oder zumindest auf den äußeren Sitzen einer Rückbank einen Kindersitz befestigen zu können.
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Vorteilhaft können zwei ISOFIX-Rastarme mit je einer ISOFIX-Aufnahme von verschiedenen Sitzen verbunden werden, so dass ein erster ISOFIX-Rastarm mit einer fahrzeugseitigen ISOFIX-Aufnahme eines ersten Fahrzeugsitzes und ein zweiter mit einer fahrzeugseitigen ISOFIX-Aufnahme eines zweiten Fahrzeugsitzes sitzübergreifend verbindbar ist. Mit anderen Worten sind zwei Fixierungselemente/ ISOFIX-Rastarme des Waffenkoffers mit je einem Fixierungspunkt/ einer ISOFIX-Aufnahme benachbarter Sitze zugleich verbindbar. Dabei gelten zwei Sitze auch dann noch als benachbart, wenn sie von einem dazwischenliegenden Sitz auf einer PKW-Rückbank, einem Spalt oder einer sonstigen Unterbrechung nicht direkt aneinandergrenzen, sich aber innerhalb einer Nachbarschaft, beispielsweise innerhalb einer Sitzreihe befinden.
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Eine derartige Verbindung weist mehrere Vorteile auf, von denen ein erster darin besteht, dass aufgrund des höheren Abstands der Befestigungspunkte bei gleicher Bewegungstoleranz ein sicherer Halt gegen ein Verdrehen des Waffenkoffers gewährleistet werden kann.
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Des Weiteren können als Befestigungspunkte die jeweils äußeren Fixierungspunkte gewählt werden, welche im Vergleich zu den jeweils inneren Fixierungspunkten weniger vom Waffenkoffer verdeckt werden, so dass der zweite Schließmechanismus einer Bedienung besser zugänglich ist.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Waffenkoffers ist der zweite Schließmechanismus als elektrisches Bolzenschloss ausgeführt, welches nur bei geöffnetem Waffenkoffer aus dem Inneren des Waffenkoffers heraus betätigbar ist. Dabei kann der zweite Schließmechanismus frei von Mitteln zur Zugriffsberechtigung einfach durch einen elektrischen Schalter bedienbar sein, da der Zugang zum Schalter durch den ersten Schließmechanismus geschützt ist. Vorteilhaft sind für ein Handling eines Waffenkoffers dieser Ausführung weniger Schlüssel erforderlich.
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Um den Waffenkoffer unabhängig von einem festen Sitzabstand in möglichst vielen Fahrzeugen verwenden zu können, ist der Abstand, insbesondere der horizontale, seitliche Abstand der Fixierungselemente vorteilhaft voneinander einstellbar. Dasselbe gilt für die Höhe der Fixierungselemente, insbesondere der vertikalen Höhe in Bezug auf eine Auflagefläche des Waffenkoffers, welche vorteilhaft ebenfalls einstellbar ist. Mit dieser Eigenschaft kann den unterschiedlichen Höhen der Sitzbezüge und Höhendifferenzen in den Sitzmulden verschiedener Hersteller Rechnung getragen werden, wobei die Höhe der Fixierungselemente im Bezug zur Auflagefläche auch negativ sein kann. Vorteilhaft kann auch ein Verbindungswinkel, insbesondere der Höhenwinkel, unter welchem die Fixierungselemente mit fahrzeugseitigen Fixierungspunkten verbindbar sind, oder eine Länge der Fixierungselemente zur Änderung eines Abstands zwischen dem Waffenkoffer und einem fahrzeugseitigen Fixierungspunkt einstellbar sein.
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Zwecks Ausgleichs von Höhenunterschieden kann die Unterseite und/oder Rückseite des Waffenkoffers ein Gel oder ein plastisch verformbares Material zur Anpassung an eine Sitz- oder Rückenmulde eines Fahrzeugsitzes aufweisen.
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In der vorteilhaften Ausgestaltung des Waffenkoffers, in welcher dieser Fixierungselemente in Form von ISOFIX-Rastarmen mit maulartigen ISOFIX-Befestigungselementen aufweist, können die ISOFIX-Befestigungselemente derart ausgeführt sein, dass diese bei einer Bewegung in eine Befestigungsrichtung, das heißt in Richtung einer bügelartigen ISOFIX-Aufnahme, bei einem Andruck des Bügels im Maul des Befestigungselements automatisch verrasten.
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Dabei ist die Befestigungsrichtung quer zum Sitz, beziehungsweise zu einer Sitzreihe, etwa aus einer Richtung in einer Ebene parallel zur Neigung der Sitzfläche und auf die Kehle zwischen Sitz- und Rückenfläche hin orientiert, wobei eine Sitzreihe üblicherweise quer zur Fahrtrichtung orientiert ist.
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Eine ISOFIX-Aufnahme weist die Form eines U-Bügels auf, wobei der mittlere Abschnitt des U geradlinig ausgeführt und quer zum Sitz orientiert ist. Der mittlere Abschnitt weist einen runden Querschnitt auf und bildet somit eine kurze, quer zum Sitz orientierte Stange aus. Dieser stangenförmige Abschnitt einer ISOFIX-Aufnahme ist mit einem maulartigen ISOFIX Befestigungselement aus einer radialen Richtung, das heißt aus einer Richtung in einem rechten Winkel zur Stange, nicht jedoch unter einem flachen Winkel zur Stange, oder anders formuliert, nicht aus einer Richtung mit einer Komponente quer zur Sitzrichtung verrastbar. Dabei bezeichnet die Sitzrichtung diejenige Richtung, in die ein Sitz zur Benutzung durch eine Person hin ausgerichtet ist. Üblicherweise entspricht diese in einem PKW der Fahrtrichtung.
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Des Weiteren ist eine derartige Rastverbindung sehr gut geeignet, Kräfte mit einer Richtung in der Vertikalebene der Sitzrichtung, nicht jedoch quer dazu zu übertragen. Bei einer Ausrichtung des Sitzes in Fahrtrichtung liegt die Richtung, in welcher üblicherweise, beispielsweise bei Auffahrunfällen, die größten Kräfte wirken, in dieser Vertikalebene.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Befestigung oder Aufhängung der Fixierungselemente an dem Waffenkoffer derart ausgeführt, dass bei einem Zug an dem Waffenkoffer in Sitzrichtung die Übertagung von Kräften über die Fixiereinrichtung, oder deren Komponenten, auf das Fahrzeug im Wesentlichen frei von quer zur Vertikalebene der Sitzrichtung wirkenden Kräften erfolgt.
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Mit anderen Worten ist die Aufhängung der Fixierungselemente am Waffenkoffer vorteilhaft derart ausgeführt, dass bei einem Zug an dem Waffenkoffer in Fahrtrichtung im Wesentlichen nur Kräfte in Fahrtrichtung, nicht jedoch quer dazu, auf die Fixiereinrichtung einwirken.
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Vorteilhaft weist der Waffenkoffer zumindest ein Fixierungselement auf, welches quer zu einer Befestigungsrichtung verschiebbar ist. Vorteilhaft kann der Waffenkoffer dazu eine Achse aufweisen, welche parallel zu einer Kante des Waffenkoffers angeordnet ist und auf der ein Fixierungselement quer zu einer Befestigungsrichtung verschiebbar und ggf. zudem drehbar angeordnet ist. Mit diesen Mitteln kann auf eine einfache Weise eine Einstellbarkeit des horizontalen, seitlichen Abstands der Fixierungselemente erzielt werden.
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Eine drehbare Ausgestaltung bietet zudem weitere Vorteile. Zum einen kann durch eine Drehung des Fixierungselements um eine derart orientierte Achse ein Höhenunterschied zwischen der vertikalen Höhe eines Fixierungselements und der Auflagefläche des Waffenkoffers ausgeglichen werden, so dass unterschiedliche Polsterhöhen von Sitzen unterschiedlicher Hersteller kompensiert werden können. Zum anderen bietet diese Ausgestaltung den Vorteil, dass das Fixierungselement in eine Aufnahmemulde des Waffenkoffers gedreht werden kann, sodass das Fixierungselement in einen beispielsweise quaderförmigen Hüllkörper des Waffenkoffers in einer Art Parkposition (aufgenommen werden kann, in welcher es bei einem Transport des Waffenkoffers außerhalb des Fahrzeugs nicht behindert. In einer vorteilhaften Ausgestaltung dieses Merkmals kann das Fixierungselement vollständig und/oder bündig zur Oberfläche des Waffenkoffers von der Aufnahmemulde aufgenommen werden.
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Figurenliste
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden, schematischen Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsformen näher erläutert.
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Es zeigen
- 1 eine Skizze einer Ausführung eines Waffenkoffers zur Beförderung von einer oder mehrerer Waffen sowie zum Transport auf einer Rückbank eines Personenkraftfahrzeugs in perspektivischer Darstellung;
- 2 eine Skizze einer rückseitigen Ansicht eines Waffenkoffers, welcher mit ISOFIX-Rastarmen einer ISOFIX-Befestigungsvorrichtung an ISOFIX-Aufnahmen verschiedener Sitze befestigt ist;
- 3 eine Skizze einer seitlichen Ansicht eines Waffen koffers, der mittels eines abschließbaren ISOFIX-Rastarms mit einer ISOFIX-Aufnahme verbunden ist;
- 4 eine Skizze eines abschließbaren ISOFIX-Rastarms zur dreh- und verschiebbaren Aufhängung an einem Waffenkoffer in perspektivischer Darstellung;
- 5 eine Skizze einer Detailansicht zur Aufhängung eines dreh- und verschiebbar gelagerten ISOFIX-Rastarms an einem Waffenkoffer;
- 6 eine Skizze einer Detailansicht zur Arretierung eines dreh- und verschiebbar gelagerten ISOFIX-Rastarms in einer Aufnahmemulde;
- 7 eine Skizze einer seitlichen Ansicht eines Waffen koffers, bei welchem ein abschließbarer ISOFIX-Rastarm in eine Aufnahmemulde des Waffenkoffers gedreht ist.
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1 zeigt eine Skizze eines Ausführungsbeispiels eines Waffenkoffers 1 zur Beförderung von Waffen 2 sowie zum Transport auf zumindest einem Sitz 3 eines Fahrzeugs, hier auf einer Rückbank eines Personenkraftfahrzeugs, wobei der Waffenkoffer 1 nicht hervorgehoben einen ersten Schließmechanismus aufweist, mit welchem er gegen ein unbefugtes Öffnen verschließbar ist.
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Aus 2 ersichtlich weist der Waffenkoffer 1 zumindest zwei Fixierungselemente 4, 4' einer sitzbezogenen, zumindest zwei Befestigungspunkte umfassende Fixiereinrichtung zur Verbindung mit fahrzeugseitigen Fixierungspunkten 5, 6 auf. Von den Fixierungselementen 4, 4' ist ein erstes mit einem fahrzeugseitigen Fixierungspunkt 5 eines ersten Fahrzeugsitzes und ein zweites mit einem fahrzeugseitigen Fixierungspunkt 6 eines zweiten Fahrzeugsitzes sitzübergreifend verbunden. Weiterhin weist die Fixiereinrichtung kofferseitig einen zweiten Schließmechanismus 7 zum Lösen, bzw. gegen ein unberechtigtes Lösen eines Fixierungselements 4, 4' von einem Fixierungspunkt 5, 6 auf.
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Die Fixiereinrichtung ist gemäß einer ISOFIX-Befestigungsvorrichtung für Kindersitze ausgeführt. Somit sind die Fixierungselemente 4, 4' als ISOFIX-Rastarme 4, 4' ausgeführt, die mit Fixierungspunkten 5, 6 in Form von ISOFIX-Aufnahmen 5, 6 verbunden sind.
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3 ist zu entnehmen, dass der zweite Schließmechanismus 7 in zumindest ein Fixierungselemente 4, 4', hier in einen ISOFIX-Rastarm 4, 4', integriert ist.
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Aus 4 ersichtlich weist der ISOFIX-Rastarm 4, 4' einen Basisrahmen 9, welcher über eine Achse 8 mit dem Waffenkoffer 1 verbunden ist, und ein mit dem Basisrahmen 9 verbundenes ISOFIX-Befestigungselement 10 mit einer maulförmigen Rastvorrichtung 12 zur lösbaren Verbindung mit einer ISOFIX-Aufnahme 5, 6 auf.
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Das ISOFIX-Befestigungselement 10 weist nicht sichtbar einen innerhalb des ISOFIX-Rastarms 4, 4' beweglich geführten Freigabezug zum Lösen eines Rastzustands der Rastvorrichtung 12 auf. Ein Freigabeelement 11 ist eine Bewegung übertragbar mit dem Freigabezug gekoppelt und gegenüber dem Basisrahmen 9 verschiebbar auf diesem angeordnet. Mit einem Verschlusselement 13 des zweiten Schließmechanismus 7 ist das Freigabeelement 11 arretierbar und somit ein Lösen der Rastvorrichtung 12 verhindernd abschließbar.
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Der Basisrahmen 9 des ISOFIX-Rastarms 4, 4' weist einen Längenabschnitt mit einem im Wesentlichen konstanten Außenprofil auf und das Freigabeelement 11 ist als Hülse ausgeführt, deren Innenprofil dem Außenprofil des Basisrahmens 9 auf dem Längenabschnitt im Wesentlichen entspricht. Präziser formuliert ist das Freigabeelement 11 entlang der Längsachse des ISOFIX-Rastarms 4, 4' in Richtungen 14 verschiebbar auf dem Längenabschnitt des Basisrahmens 9 angeordnet und mittels des Verschlusselements 13 des zweiten Schließmechanismus 7 gegen ein Verschieben entlang des Basisrahmens 9 arretierbar.
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Dabei ist das Verschlusselement 13 als Bolzen ausgeführt, welcher in einem abgeschlossenen Zustand des zweiten Schließmechanismus 7 den Basisrahmen 9 und das Freigabeelement 11 gegen ein gegenseitiges Verschieben formschlüssig miteinander verbindet.
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Weiterhin weist der Basisrahmen 9 ein Hohlprofil auf, innerhalb dem der Freigabezug beweglich ist. Der Basisrahmen 9 weist ein Langloch auf, und der Freigabezug ist mittels einem in dem Langloch beweglichen Verbindungselement mit dem Freigabeelement 11 verbunden.
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Der zweite Schließmechanismus 7 ist im Wesentlichen innerhalb des Basisrahmens 9 angeordnet und als Bolzenschloss ausgeführt. Das Freigabeelement 11 ist in Form einer Hülse ausgeführt und zumindest teilweise über den zweiten Schließmechanismus 7 schiebbar. Es weist eine untere Öffnung auf, in die der Bolzen 13 des zweiten Schließmechanismus 7 formschlüssig einführbar ist.
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Weiterhin ist der zweite Schließmechanismus 7 als manuelles Bolzenschloss mit einem Druckzylinder ausgeführt, der zumindest teilweise in den Basisrahmen 9 versenkbar ist.
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Aus 5 ist ersichtlich, dass ein seitlicher Abstand, insbesondere der seitlich horizontale Abstand, der Fixierungselemente 4, 4' voneinander einstellbar ist. Dazu weist der Waffenkoffer 1 eine Achse 8 auf, auf der ein Fixierungselement 4, 4' drehbar und quer zu einer Befestigungsrichtung 15 verschiebbar ist.
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Während einer Nutzung des Waffen koffers 1 unabhängig von einem Fahrzeug können die drehbaren Fixierungselemente 4, 4' in eine Aufnahmemulde 16 geklappt werden, welche aus den 5 und 6 ersichtlich ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Waffen koffer
- 2
- Waffe
- 3
- Sitz
- 4, 4'
- Fixierungselement, insbesondere ISOFIX-Rastarm
- 5
- Fixierungspunkt, insbesondere ISOFIX-Aufnahme, erster Fahrzeugsitz
- 6
- Fixierungspunkt, insbesondere ISOFIX-Aufnahme, zweiter Fahrzeugsitz
- 7
- Zweiter Schließmechanismus
- 8
- Achse
- 9
- Basisrahmen
- 10
- ISOFIX-Befestigungselement
- 11
- Freigabeelement
- 12
- Rastvorrichtung
- 13
- Verschlusselement, insbesondere Bolzen
- 14
- (Verschiebe-) Richtungen
- 15
- Befestigungsrichtung
- 16
- Aufnahmemulde
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1389726 A1 [0004]
- WO 1985005144 A1 [0005]
- EP 332779 B1 [0006]
- DE 19723326 A1 [0006]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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