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Die Erfindung betrifft einen Stuhl mit einem Sitz, einer Rückenlehne, einer Sitzmechanik und einem Traggestell.
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Aus der
EP 3 443 866 A1 ist eine Verbindungsanordnung für eine Rückenlehne bei einem Bürostuhl offenbart, wobei die Rückenlehne um eine Hochachse drehbar an einem Querträgerelement angekoppelt ist. Dabei ist ein Verbindungsabschnitt zwischen Querträgerelement und Rückenlehne vorgesehen, welcher derart angeordnet und ausgebildet ist, dass die Rückenlehne relativ zu dem Querelement federelastisch beweglich ist. Die Rückenlehne dieses bekannten Stuhls dreht daher bei einer seitlichen Drehung eines Benutzers mit.
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Aus der
DE 10 2014 006 058 A1 ist weiterhin ein Bürostuhl mit einer Synchronmechanik bekannt, wobei Sitz und Rückenlehne gemeinsam um eine sagittal verlaufende Drehachse verschwenkbar sind. Der Sitz ist dabei im hinteren Bereich über Gelenkelemente an einem Rückenlehnenträger angebunden und wird dabei an diesem in praktisch allen Richtungen flexibel gehalten.
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Die
US 5 951 109 A zeigt einen Bürostuhl gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, wobei ein seitliches Schwenken der Rückenlehne quer zum Stuhl und unabhängig vom Sitz ermöglicht wird, indem die Rückenlehne von einer mittigen Grundstellung nach beiden Seiten gegen die Kraft einer Schraubenfeder auslenkbar ist, wobei zur Einstellung der Vorspannung der Schraubenfeder ein Einstellmechanismus vorgesehen ist.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde einen Stuhl zu schaffen, der einerseits einem Benutzer ein hohes Maß an Bewegungsfreiheit ermöglicht, andererseits aber auch eine gute Funktionalität für schwere und leichte Benutzer gewährleistet.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
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Der erfindungsgemäße Stuhl sieht einen Sitz, eine Rückenlehne, eine Sitzmechanik und ein Traggestell vor, wobei der Sitz und die Rückenlehne mit der Sitzmechanik verbunden sind und das Traggestell die Sitzmechanik trägt. Die Rückenlehne ist über ein Verbindungsmodul mit der Sitzmechanik verbunden, wobei das Verbindungsmodul eine sich in einer Längsmittelebene des Stuhls erstreckende Rückenlehnen-Drehachse bereitstellt, die ein seitliches Schwenken der Rückenlehne quer zum Stuhl und unabhängig vom Sitz ermöglicht, indem die Rückenlehne von einer mittigen Grundstellung nach beiden Seiten gegen die Kraft wenigstens eines federelastischen Rückstellelements auslenkbar ist, wobei weiter vorgesehen ist, dass das wenigstens eine federelastische Rückstellelement mit einem Einstellelement zum Einstellen der Vorspannung zusammenwirkt und eine progressiv ansteigende Federkennlinie aufweist.
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Die seitliche Schwenkbeweglichkeit der Rückenlehne erhöht die Bewegungsfreiheit des Benutzers und trägt damit sowohl zum Komfort im Gerbrauch, als auch zur Vermeidung von bedingt durch unbewegliches Sitzen entstehenden Muskelverspannungen der Nutzer bei. Die seitliche Auslenkung hängt neben der Federkraft des federelastischen Rückstellelements vor allem auch vom Gewicht des Benutzers ab, wobei es bei schwereren Benutzern zu einer größeren Auslenkung kommt. Ist die Auslenkung jedoch zu groß, kann beim Benutzer das ungute Gefühl entstehen, dass der Stuhl ihn nicht mehr hält. Erfindungsgemäß ist daher ein Einstellelement zur Einstellung der Vorspannung des wenigstens einen federelastischen Rückstellelements vorgesehen. Auf diese Weise kann das federelastische Rückstellelement insbesondere bei schwereren Benutzern mit einer größeren Vorspannung eingestellt werden, wodurch sich entsprechend auch die Kraft für eine seitliche Auslenkung erhöht. Ebenso dient das Einstellelement zur Justierung einer in sagittaler Richtung mittigen Positionierung der schwenkbaren Rückenlehne, um somit Fertigungstoleranzen, z.B. der federelastischen Rückstellelemente, auszugleichen. Ferner ist es denkbar, dass die Vorspannung der federelastischen Rückstellelemente nicht nur bei wechselnden Nutzern, sondern auch für den wechselnden Einsatz in verschiedenen Stuhlmodellen mit unterschiedlichen Voraussetzungen angepasst wird.
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Erfindungsgemäß weist das wenigstens eine federelastische Rückstellelement eine progressiv ansteigende Federkennlinie auf, wodurch mit zunehmender Auslenkung der Rückenlehne eine immer größere Kraft erforderlich ist. Hierdurch hat der Benutzer das Gefühl, dass er auch bei einer seitlichen Auslenkung sicher gehalten wird. Dabei kann das federelastische Rückstellelement vorzugsweise durch ein duroplastisches Material gebildet werden. Hierdurch ergibt sich durch dessen Komprimierung nicht nur die gewünschte progressiv ansteigende Federkennlinie, sondern auch eine zuverlässige Zeitstabilität der Funktion.
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Durch die Verwendung eines Verbindungsmoduls, mit dem die Rückenlehne mit der Sitzmechanik verbunden wird, kann ein Stuhlkonzept mit modularem Aufbau verwirklicht werden, welches eine hohe Anpassungsfähigkeit an die jeweiligen Kundenbedürfnisse ermöglicht. So können z.B. je nach Bedarf unterschiedliche Sitzmechaniken zum Einsatz kommen. Die Unabhängigkeit der Schwenkbewegung innerhalb dieses Verbindungsmoduls ermöglicht eine freie Kombination mit weiteren Funktionen im Sitz, beispielsweise einer optionalen unabhängigen Schwenkung der beiden Sitzseiten um eine in einem vorderen Bereich des Sitzes bzw. der Stuhlmechanik angeordnete und in Querrichtung ausgerichtete Sitzträgerschienen-Drehachse.
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Für eine einfach zu realisierende und für einen Benutzer intuitiv auch leicht zu verstehende Lösung steht das wenigstens eine federelastische Rückstellelement mit einem am Verbindungsmodul geführten Einstellelement zur Einstellung der Vorspannung in Wirkverbindung.
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Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist das Verbindungsmodul eine erste Anbindungsfläche zur Anbringung der Rückenlehne und eine zweite Anbindungsfläche zur Befestigung des Verbindungsmoduls an der Sitzmechanik auf. Dabei kann die erste Anbindungsfläche senkrecht zur Rückenlehnen-Drehachse und die zweite Anbindungsfläche parallel zur Rückenlehnen-Drehachse ausgerichtet sein.
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Hierdurch ergibt sich eine konstruktiv einfache Möglichkeit, die Rückenlehnen-Drehachse am Verbindungsmodul zu lagern.
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Weiterhin können die erste und zweite Anbindungsfläche als Anschraubflächen mit Bohrungen ausgebildet sein, um eine schnelle und einfache Montage des Verbindungsmoduls an der Sitzmechanik bzw. der Rückenlehne am Verbindungsmodul zu ermöglichen.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Verbindungsmodul ein Schwenkelement zur Anbindung der Rückenlehne und ein Tragelement zur Befestigung an der Stuhlmechanik auf, wobei das Schwenkelement schwenkbar um die Rückenlehnen-Drehachse am Tragelement gehaltert ist. Diese Konstruktion ermöglicht es dann auch, dass das wenigstens eine federelastische Element zwischen Tragelement und Schwenkelement angeordnet werden kann. Vorzugsweise sind zwei federelastische Elemente vorgesehen, wobei das eine federelastische Element für die Neigung auf die eine Seite und das andere federelastische Element für die Neigung auf die andere Seite zuständig ist.
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Die Verwendung des Verbindungsmoduls und die unabhängige Beweglichkeit der Rückenlehne vom Sitz bieten die Option, den Sitz als Schiebesitz auszubilden, um dadurch die Sitztiefe für den Benutzer anpassen zu können.
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Um einen möglichst kompakten und anpassungsfähigen Stuhl zu erhalten, ist es weiterhin von Vorteil, wenn der Sitz in wenigstens einer Gebrauchsstellung des Stuhls das Verbindungsmodul teilweise, vorzugsweise um wenigstens 20%, weiter bevorzugt um wenigstens 40% und höchstvorzugsweise um wenigstens 50% überlappt. Ist der Sitz optional als Schiebesitz ausgebildet, kann dieser zwischen einer vorderen und einer hinteren Stellung zur Einstellung der Sitztiefe verschoben werden, wobei der Sitz vorzugsweise in der vorderen und/oder hinteren Stellung das Verbindungsmodul wieder teilweise, vorzugsweise um wenigstens 20%, weiter bevorzugt um wenigstens 40% und höchstvorzugsweise um wenigstens 50% überlappt. Die Überlappung ermöglicht zum einen kompakten Aufbau und stellt gleichzeitig sicher, dass der Sitz zur Einstellung der Sitztiefe verschoben werden kann.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Sitz auf zwei parallelen, sich in Längsrichtung des Stuhles erstreckenden Sitzträgerschienen angeordnet, wobei die Sitzträgerschienen unabhängig voneinander um eine in einem vorderen Bereich des Sitzes angeordnete und in Querrichtung ausgerichtete Drehachse schwenkbar sind. Dies ermöglicht eine seitliche Neigung des Sitzes im hinteren Bereich, wobei es zu einer Verwindung des Sitzes kommt. Die im vorderen Bereich schwenkbar angelenkten Sitzträgerschienen sind im hinteren Bereich zweckmäßigerweise federnd gelagert, sodass eine Auslenkung in Abhängigkeit der Belastung durch den Benutzer erfolgt.
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Ist der Sitz als Schiebesitz ausgebildet, kann dieser zweckmäßigerweise auf den Sitzträgerschienen zur Einstellung der Sitztiefe verschoben werden, wobei Rasterungen bestimmte Sitztiefen vorgeben können. Es wäre aber auch denkbar, dass über geeignete Klemmmittel eine beliebige Sitztiefe zwischen einer minimalen und einer maximalen Sitztiefe eingestellt werden könnte.
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Die Sitzmechanik ermöglicht insbesondere eine aufrechte Grundstellung mit im Wesentlichen horizontalem Sitz und vertikaler Rückenlehne und eine zurückgeneigte Stellung mit nach hinten geneigter Rückenlehne und nach hinten und unten geneigtem Sitz. Dabei hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn sich die Rückenlehne etwa doppelt so stark neigt wie der Sitz. Diese Sitzmechanik kann dann eine Rückstellfeder aufweisen, wobei der Stuhl durch einen Benutzer gegen die Kraft der Rückstellfeder von der aufrechten Grundstellung in die zurückgeneigte Stellung und mit der Kraft der Rückstellfeder von der zurückgeneigten Stellung in die aufrechte Grundstellung verstellbar ist.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden anhand der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
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In der Zeichnung zeigen
- 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Stuhls in der aufrechten Grundstellung,
- 2 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Stuhls in der zurückgeneigten Stellung,
- 3 eine erste dreidimensionale Explosionsdarstellung des Verbindungsmoduls mit Rückenlehne,
- 4 eine zweite dreidimensionale Explosionsdarstellung des Verbindungsmoduls,
- 5 eine dreidimensionale Ansicht der über das Verbindungsmodul an die Stuhlmechanik befestigten Rückenlehne in der mittigen Grundstellung,
- 6 eine dreidimensionale Ansicht der über das Verbindungsmodul an die Stuhlmechanik befestigten Rückenlehne in einer seitlich ausgelenkten Stellung,
- 7 ein Kraft-Weg-Diagramm mit zwei unterschiedlichen Federkennlinien,
- 8 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Stuhls mit einem Schiebesitz in einer vorderen Stellung,
- 9 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Stuhls mit einem Schiebesitz in einer hinteren Stellung,
- 10 eine Aufsicht des Stuhls mit Darstellung der Sitzträgerschienen und
- 11 eine vergrößerte Seitenansicht mit Darstellung der Sitzträgerschienen.
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Der in den 1 und 2 dargestellte Stuhl weist einen Sitz 1, eine Rückenlehne 2, eine Sitzmechanik 3 und ein Traggestell 4 auf, wobei der Sitz 1 und die Rückenlehne 2 mit der Sitzmechanik 3 verbunden sind und das Traggestell 4 die Sitzmechanik 3 trägt. Die Rückenlehne 2 ist über ein Verbindungsmodul 5 mit der Sitzmechanik 3 verbunden, wobei die Sitzmechanik 3 eine aufrechte Grundstellung (1) mit im Wesentlichen horizontalem Sitz 1 und vertikaler Rückenlehne 2 und eine zurückgeneigte Stellung (2) mit nach hinten geneigter Rückenlehne 2 und nach hinten und unten geneigtem Sitz 1 ermöglicht. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Sitz 1 hierzu an einem vorderen Ende um eine vordere Drehachse 9 an einem Basisträger 30 der Sitzmechanik 3 gehaltert. In seinem hinteren Bereich ist der Sitz 1 mit einer Gelenkachse 10 an einem Schwenkhebel 31 der Sitzmechanik 3 angelenkt, wobei der Schwenkhebel 31 wiederum um eine hintere Drehachse 11 schwenkbar am Basisträger 30 gehaltert ist.
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Die Sitzmechanik 3 weist wenigstens eine nicht näher dargestellte Rückstellfeder auf, wobei der Stuhl 1 durch einen Benutzer gegen die Kraft der Rückstellfeder von der aufrechten Grundstellung (1) in die zurückgeneigte Stellung (2) und mit der Kraft der Rückstellfeder von der zurückgeneigten Stellung in die aufrechte Grundstellung verstellbar ist. Die Rückstellfeder kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass die hintere Drehachse 11 als Torsionsfederwelle ausgebildet ist. Eine Lösung mittels einer Druck- oder Zugfeder wäre aber auch denkbar.
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Gemäß 3 weist der Schwenkhebel 31 eine Trägerplatte 31a zur Anbindung des Verbindungsmoduls 5 auf, an dem wiederum die Rückenlehne 2 befestigt ist, sodass ein Schwenken des Schwenkhebels 31 um die hintere Drehachse 11 von der aufrechten Grundstellung gemäß 1 in die zurückgeneigte Stellung gemäß 2 zum einen ein Bewegen des Sitzes 1 nach hinten und unten sowie eine Neigung der Rückenlehne 2 bewirkt. Die Hebelverhältnisse des Gelenkhebels 31 und die Anordnung der Dreh- und Gelenkachsen 9, 11 und 10 sind dabei so dimensioniert, dass sich eine Synchronmechanik ergibt, bei welcher sich die Rückenlehne 2 etwa doppelt so stark neigt wie der Sitz 1.
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Gemäß den 3 und 4 weist das Verbindungsmodul 5 ein Schwenkelement 50 mit einer ersten Anbindungsfläche 51 zur Anbindung der Rückenlehne 2 und ein Tragelement 52 mit einer zweiten Anbindungsfläche 53 zur Befestigung am Schwenkhebel 31 der Sitzmechanik 3 auf. Das Schwenkelement 50 ist dabei über eine Gelenkbolzenverbindung 54 schwenkbar um eine Rückenlehnen-Drehachse 6 am Tragelement 52 gehaltert ist. Dazu sind beispielsweise am Tragelement 52 eine Buchse 54a und am Schwenkelement zwei Bolzenlaschen 54b vorgesehen, wobei die Buchse 54a und die beiden Bolzenlaschen 54b im zusammengebauten Zustand miteinander fluchten und ein Bolzen 54c durch die Buchse 54a und die beiden Bolzenlaschen 54b gesteckt und befestigt werden kann. Dabei kann der Bolzen 54c an einem Ende ein Außengewinde 54d aufweisen, das mit einem an einem der Bolzenlaschen 54b vorgesehen Innengewinde zur Fixierung des Bolzen 54c zusammenwirkt. Im zusammengebauten Zustand ist das Schwenkelement 50 um den Bolzen 54c, der die Rückenlehnen-Drehachse 6 definiert, relativ zum Tragelement 52 schwenkbar. Die erste Anbindungsfläche 51 ist dabei senkrecht zur Rückenlehnen-Drehachse 6 und die zweite Anbindungsfläche 53 parallel zur Rückenlehnen-Drehachse 6 ausgerichtet sind. Beide Anbindungsflächen 51, 53 sind als Anschraubflächen mit Bohrungen ausgebildet, um eine einfache Montage zu ermöglichen.
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Die an das Schwenkelement 50 befestigte Rückenlehne 2 kann um die Rückenlehnen-Drehachse 6 seitlich, d.h. quer zum Stuhl, und unabhängig vom Sitz 1 verschwenkt werden, indem die Rückenlehne 2 von einer mittigen Grundstellung gemäß 5 nach beiden Seiten gegen die Kraft eines federelastischen Rückstellelements 7, 8 auslenkbar ist (6). Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind für jede Seite jeweils ein federelastisches Rückstellelement 7 bzw. 8 vorgesehen. Prinzipiell wäre aber auch lediglich ein Federelement denkbar, das auf gegenüberliegenden Seiten belastet werden kann.
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Aus den 4 und 6 ist ersichtlich, dass die beiden federelastischen Elemente 7, 8 zwischen Tragelement 52 und Schwenkelement 50 angeordnet sind, wobei die Rückenlehnen-Drehachse 6 zwischen den beiden federelastischen Elementen 7, 8 angeordnet ist. Die federelastischen Rückstellelemente 7, 8 weisen eine progressiv ansteigende Federkennlinie 12 (7) auf und werden beispielsweise aus einem duroplastischen Material gebildet.
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Um dem Benutzer beim seitlichen Schwenken der Rückenlehne 2 ein sicheres Gefühl zu geben erhöht sich durch die progressiv ansteigende Federkennlinie 12 die für eine weitere Auslenkung erforderliche Kraft. Das Körpergewicht des Benutzers unterstützt dabei die Auslenkung. Es sind weiterhin Einstellelemente 13, 14 vorgesehen, die mit den federelastischen Rückstellelementen 7, 8 zur Einstellung der Vorspannung zusammenwirken. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Einstellelemente 13, 14 als Schrauben ausgebildet, die in Gewindebohrungen am Schwenkelement 50 geführt sind. Die Einstellelemente 13, 14 wirken entweder direkt oder indirekt, beispielsweise über Druckplatten 15, 16, auf die federelastischen Rückstellelementen 7, 8 ein, um die Vorspannung einstellen zu können. Durch eine erhöhte Vorspannung ergibt sich beispielsweise die Federkennlinie 17, wobei diese Einstellung insbesondere für schwerere Benutzer des Stuhls geeignet ist, während die Federkennlinie 12 (ohne Vorspannung) für leichtere Benutzer in Betracht kommt.
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Aus 1 ist ersichtlich, dass der Sitz 1, zumindest in der aufrechten Gebrauchsstellung des Stuhls, das Verbindungsmodul 5 (in der Draufsicht) deutlich überlappt. Die gestrichelten Linien 55, 56 zeigen dabei die Ausdehnung des Verbindungsmoduls 5 an, wobei erkennbar ist, dass der Sitz 1 das Verbindungsmodul 5 praktisch vollständig überdeckt, wodurch sich eine besonders kompakte Bauform ergibt.
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Die 8 und 9 zeigen eine optionale Ausgestaltung des Stuhls, bei welcher der Sitz 1 als Schiebesitz ausgebildet ist, um die Sitztiefe anpassen zu können. 8 zeigt dabei die Einstellung mit größtmöglicher Sitztiefe, in welcher sich der Sitz 1 gegenüber der Sitzmechanik 3 und der Rückenlehne 2 in einer vorderen Stellung befindet, während in 9 die geringste Sitztiefe dargestellt ist, in welcher sich der Sitz 1 in einer hinteren Stellung befindet, wobei die Rückenlehne bzw. der zugehörige Rückenlehenträger im Bereich des Sitzes so ausgespart ist, dass der Sitz 1 bis in die Rückenlehne geschoben werden kann (9). Selbst in der vorderen Stellung des Sitzes 1 gemäß 8 überlappt der Sitz 1 das Verbindungsmodul 5 praktisch vollständig. In der hinteren Stellung überragt der Sitz 1 das Verbindungsmodul 5 deutlich.
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In den 10 und 11 ist eine Ausführungsbeispiel zur Verwirklichung der Verschiebung des Sitzes 1 dargestellt. Dort ist der Sitz 1 auf zwei parallelen, sich in Längsrichtung des Stuhles erstreckenden Sitzträgerschienen 18, 19 angeordnet, wobei die Sitzträgerschienen 18, 19 unabhängig voneinander um eine in einem vorderen Bereich des Sitzes 1 bzw. der Stuhlmechanik 3 angeordnete und in Querrichtung ausgerichtete Sitzträgerschienen-Drehachse 20 schwenkbar sind. Im hinteren Bereich sind die Sitzträgerschienen 18, 19 in vertikaler Richtung federnd gelagert, wobei die Beweglichkeit durch eine Langloch-Bolzen-Verbindung 21 begrenzt wird. Im dargestellten Beispiel ist die (linke) Sitzträgerschiene 19 abgesenkt, während sich die (rechte) Sitzträgerschiene in ihrer oberen Stellung befindet. Der auf den Sitzträgerschienen 18, 19 montierte Sitz 1 wird sich dabei leicht verwinden, um die seitliche Neigung des Sitzes 1 zu ermöglichen. Hat der Benutzer gleichzeitig Kontakt mit der Rückenlehne 2, kann diese auch auf die linke Seite verschwenken und passt sich so der Bewegung des Benutzers auf dem Stuhl an.
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Die Sitzträgerschienen 18, 19 ermöglichen nicht nur eine seitliche Verschwenkbarkeit des Sitzes 1, sondern eignen sich auch zur Realisierung des Schiebesitzes, indem der Sitz 1 auf den Sitzträgerschienen 18, 19 zur Einstellung der Sitztiefe verschoben werden kann, wobei Rasterungen 22 vorgesehen sind, die mit einer nicht näher dargestellten Rastnase zur Fixierung einer bestimmten Sitztiefe zusammenwirken.