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Die Erfindung betrifft eine Sitzbezugsbaugruppe für einen Fahrzeugsitz, einen Fahrzeugsitz mit einer solchen Sitzbezugsbaugruppe sowie ein Verfahren zur Konditionierung einer Sitzoberfläche eines solchen Fahrzeugsitzes.
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Bei bekannten Fahrzeugsitzen - insbesondere mit Stoff- oder Lederbezug - gibt es einen Zielkonflikt zwischen der Qualitätsanmutung und dem Komfort beim Sitzen (insbesondere bei Langstrecken), der sich aus dem Sitzaufbau ergibt.
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Eine hohe Qualitätsanmutung wird dem Fahrzeugsitz typischerweise zugeschrieben, wenn der Sitzbezug sich straff über das Polster spannt, keine sichtbaren Dehnungen, aber auch keine sichtbaren Falten oder Wellen auftreten.
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Für eine derart straffen Sitzbezug wird eine hohe Bezugsspannung benötigt, die aber einen negativen Einfluss auf den Sitzkomfort - insbesondere bei langen Fahrten - nach sich ziehen kann.
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Für einen derartigen Komfortanspruch ist insbesondere ein hohes Ansitzverhalten erforderlich; der Sitzbezug sollte weicher und weniger gedehnt sein, als dies für die gewünschte Qualitätsanmutung erforderlich ist: insbesondere also nicht so straff.
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Dieser Zielkonflikt lässt sich bei bekannten Fahrzeug sitzen nicht gut auflösen. Darüber hinaus ist die optische Anmutung von Sitzbezügen hinsichtlich Falten oder Wellen nicht immer über die Lebensdauer des Fahrzeugsitzes gleichbleibend - insbesondere bei Lederbezügen.
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Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine Sitzbezugsbaugruppe und einen damit ausgestatteten Fahrzeugsitz zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Sitzbezugsbaugruppe mit den Merkmalen von Anspruch 1, einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen von Anspruch 8 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 12. Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Gemäß einem Aspekt wird eine Sitzbezugsbaugruppe für einen Fahrzeugsitz angegeben, aufweisend (a) einen Sitzbezug mit einer Sitzoberfläche und in einer Ausführung mehreren von der Sitzoberfläche ausgehenden Seitenwangen, die insbesondere zum Überzug des Sitzbezugs über ein Polster des Fahrzeugsitzes eingerichtet sind; und/oder (b) wenigstens eine Befestigungsschlaufe, insbesondere ein Befestigungsschlaufenband, die bzw. das an einer der Sitzoberfläche gegenüberliegenden Innenseite des Sitzbezugs, unmittelbar oder mittelbar, befestigt ist; und/oder wenigstens eine Spannschlaufe, die an der Innenseite des Sitzbezugs und/oder an der Befestigungsschlaufe befestigt und dazu eingerichtet ist, ein Spannmittel aufzunehmen.
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Die Sitzoberfläche ist gemäß einer Ausführung mit einem oder mehreren, nebeneinander angeordneten Flächenstücken aus einem Leder- und/oder Textil- und/oder Kunststoffmaterial ausgebildet, wobei insbesondere auch verschiedene Materialien nebeneinander angeordnet sein können.
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Die Befestigungsschlaufe, insbesondere das Befestigungsschlaufenband, ist gemäß einer Ausführung zur Aufnahme eines Bezugsbefestigungselements, insbesondere eines Befestigungsdrahts oder -stabs zum Befestigen des Sitzbezugs an einem Strukturbauteil, insbesondere an einem Sitzrahmen, beispielsweise an einem rahmenfesten Befestigungselement wie insbesondere einem Befestigungsdraht oder -stab, des Fahrzeugsitzes, insbesondere mittels einer Krampe, ausgebildet.
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Für eine zuverlässige und ggf. umlaufende Verspannung und/oder Befestigung - insbesondere im Sinne einer Linienbelastung anstatt einer Punktbelastung - ist die Spannschlaufe (und/oder die Befestigungsschlaufe) als Spannschlaufenband (bzw. als Befestigungsschlaufenband) ausgebildet oder weist ein Spannschlaufenband (bzw. ein Befestigungsschlaufenband) auf.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Fahrzeugsitz angegeben, aufweisend (A) einen Sitzrahmen zur Aufnahme einer Sitzpolsterung; und/oder (B) eine Sitzbezugsbaugruppe zum Bezug der Sitzpolsterung; und/oder (C) wenigstens ein Befestigungselement zur Befestigung der Sitzbezugsbaugruppe an dem Sitzrahmen und/oder an der Sitzpolsterung. Die Sitzbezugsbaugruppe ist insbesondere gemäß einer Ausführung der Erfindung ausgebildet.
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Der Fahrzeugsitz weist einen Bezugsspannaktuator auf, der dazu eingerichtet ist, ein durch die wenigstens eine Spannschlaufe der Sitzbezugsbaugruppe geführtes Spannmittel zu verspannen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zur Konditionierung einer Sitzoberfläche eines Fahrzeugsitzes, der gemäß einer Ausführung der Erfindung ausgebildet ist, angegeben.
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Das Verfahren weist zumindest die folgenden Verfahrensschritte auf, die in der vorgegebenen oder einer anderen fachmännisch sinnvollen Reihenfolge durchlaufen werden können: (i) Ermitteln eines Betriebsfalls des Fahrzeugsitzes; und/oder (ii) Verändern eines Spannparameters des Spannmittels in Abhängigkeit von dem ermittelten Betriebsfall mittels des Bezugsspannaktuators.
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Der Erfindung liegt unter anderem die Überlegung zugrunde, dass bei bekannten Fahrzeugsitzen der Sitzbezug bereits in einer festgelegten Position gepolstert ist, die nicht mehr verändert werden kann.
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Die Erfindung basiert nun unter anderem auf der Idee, durch eine Betätigung des in den Spannschlaufen geführten Spannmittels den Sitzbezug auch im bereits verbauten Zustand noch anspannen (Ergebnis: hohe Qualitätsanmutung; keine Falten) oder lockern (Ergebnis: hoher Langstreckenkomfort; geringere Härte) zu können. Wird der Sitz beispielsweise als zu hart empfunden, kann der Bezug gemäß einer Ausführung auch vor Beginn oder während der Fahrt, insbesondere mittels eines mit einer Steuerung verbundenen Schalters, gelockert werden.
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Dazu wird im Sinne der Erfindung ein, insbesondere an den Längsabheftern, einstellbarer Sitzbezug bereitgestellt, um die die Bezugspannung und damit die Qualitätsanmutung und/oder den Sitzkomfort anzupassen.
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Die Bezüge werden insbesondere mit einen Schlaufenband hergestellt und beispielsweise an ein Schaumteil der Sitzpolsterung gekrampt. Dabei kann der Spannungszustand des Sitzbezugs und insbesondere der Sitzoberfläche entsprechend geändert werden.
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Eine lockere Bezugspannung unterstützt dabei aufgrund eines optimierten Schwingungsverhaltens einen optimalen Sitzkomfort, führt allerdings zu einer Erhöhung der Wellen- bzw. Faltenbildung.
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Eins straffe Bezugspannung führt wegen des dann schlechteren Schwingungsverhaltens zu einer Verschlechterung des Sitzkomforts, ermöglicht aber eine Reduzierung der Wellen- bzw. Faltenbildung und damit eine verbesserte Qualitätsanmutung.
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In unterschiedlichen Betriebssituationen eines Personenfahrzeuges können damit die unterschiedlichen Anforderungen an den Sitz adaptiert erfüllt werden:
- Beispielhafte Betriebssituation 1: Fahrzeugnutzer kommt zum Fahrzeug; Qualitätsanmutung soll sehr hoch sein (Sitz soll sehr hochwertig wirken); folglich ist keine (oder nur geringe) Wellen- und Faltenbildung, also ein straffer Bezug, gewünscht.
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Beispielhafte Betriebssituation 2: Fahrzeugnutzer setzt sich in den Sitz; hoher Ansitzkomfort ist gewünscht; der Bezug ist locker, also wenig angespannt, gewünscht.
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Beispielhafte Betriebssituation 3: Fahrzeugnutzer steigt aus; Qualitätsanmutung soll wieder sehr hoch sein (Sitz soll sehr hochwertig wirken); folglich ist wieder keine (oder nur geringe) Wellen- und Faltenbildung, also ein straffer Bezug, gewünscht.
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Um mit der Spannschlaufe den ohnehin auf Qualitätsanmutung abgestimmten Kraftfluss der Befestigung an der Befestigungsschlaufe zu nutzen, verläuft gemäß einer Ausführung die Spannschlaufe parallel zu der Befestigungsschlaufe.
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In einer Weiterbildung dieser Ausführung ist dann vorgesehen, dass die Spannschlaufe und die Befestigungsschlaufe gemeinsam als eine Schlaufe zur Befestigung und zur veränderbaren Spannung des Sitzbezugs ausgebildet sind.
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Um das Spannmittel leicht, klein bauend und einfach auszuführen, weist gemäß einer Ausführung das Spannmittel ein Seil, ein Garn und/oder ein Faden aus einem Textil- und/oder Kunststoffmaterial auf oder ist ein solches/r.
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Für eine zielgerichtete Spannung des Sitzbezuges ist gemäß einer Ausführung die Spannschlaufe an einem Abnäher an der Innenseite des Sitzbezugs und/oder an einer Verbindungsnaht wenigstens zweier Komponenten der Sitzoberfläche angeordnet.
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Gemäß einer Ausführung ist die Spannschlaufe unmittelbar angrenzend an die Befestigungsschlaufe angeordnet. Damit können die Schlaufen an einer einzigen Naht angeordnet sein und/oder mit einem einzigen Textilhalbzeug ausgebildet sein.
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Gemäß einer Ausführung ist die Befestigungsschlaufe mittelbar über die Spannschlaufe an der Innenseite des Sitzbezugs befestigt. Diese Ausführung ist insofern besonders vorteilhaft, als das Spannmittel dann direkt im Spannverband des Befestigung mittels mit dem Sitzbezug angeordnet ist, sodass durch eine stärkere Verspannung des Spannmittels die Spannung des Sitzbezuges, insbesondere der Vorspannung durch das Befestigungsmittel überlagert, die insgesamte Spannung des Bezuges verstärkt werden kann, insbesondere unter exakter Beibehaltung der dabei wirkenden Kraftvektoren.
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Für ein einfach ausgebildetes System zur Nachspannung eines Fahrzeugsitzes ist gemäß einer Ausführung der Bezugsspannaktuator ein manuell zu betätigendes und/oder einrastbares Zugmittel, das dazu eingerichtet ist, einen Wert eines Spannparameters des Spannmittels zu verändern und/oder zu arretieren.
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Für ein automatisch und gegebenenfalls in Abhängigkeit von vordefinierten Betriebsfällen des Fahrzeugsitzes arbeitendes System zur Nachspannung des Fahrzeugsitzes ist gemäß einer Ausführung der Bezugsspannaktuator ein Stellmotor, der dazu eingerichtet ist, einen Spannparameters des Spannmittels zu verändern und/oder zu arretieren.
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Insbesondere weist der Fahrzeugsitz eine Fahrzeug-, Sitz- und/oder Stellmotorsteuerung auf, die dazu eingerichtet ist, den Spannparameters des Spannmittels in Abhängigkeit von einem ermittelten Betriebsfall zu verändern.
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Um situativ eine hohe Qualitätsanmutung des Fahrzeugsitzes zu erreichen, wird gemäß einer Ausführung der Spannparameter derart verändert, dass eine Spannung des Sitzbezugs erhöht wird, wenn als Betriebsfall ein Anmutungsbetriebsfall ermittelt wird.
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Ein Anmutungsbetriebsfall kann beispielsweise aufgrund einer Ermittlung indirekter Parameter ermittelt werden: beispielsweise kann ein Anmutungsbetriebsfall angenommen werden, wenn eine Umgebungsüberwachung des Fahrzeugs erkennt, dass sich eine Person nähert oder in der Umgebung des Fahrzeugs aufhält, und/oder wenn eine Tür des Fahrzeugs, insbesondere die Fahrertür, entriegelt und/oder geöffnet wird. Alternativ kann der Anmutungsbetriebsfall auch mittels einer Fernbedienung manuell oder automatisch aktiviert werden.
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Um situativ einen hohen Sitzkomfort des Fahrzeugsitzes zu erreichen, wird gemäß einer Ausführung der Spannparameter derart verändert, dass eine Spannung des Sitzbezugs gesenkt wird, wenn als Betriebsfall ein Komfortbetriebsfall ermittelt wird.
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Ein Komfortbetriebsfall kann beispielsweise aufgrund einer Ermittlung indirekter Parameter ermittelt werden: beispielsweise kann ein Komfortbetriebsfall angenommen werden, wenn die Zündung des Fahrzeugs aktiviert wird, und/oder die Brennkraftmaschine des Fahrzeugs gestartet wird, und/oder eine Sitzbelegungserkennung des Fahrzeugs eine Belegung des Fahrersitzes erkennt, und/oder ein Rückhaltegurt, insbesondere am Fahrersitz, anlegt wird. Alternativ kann der Komfortbetriebsfall auch mittels einer Fernbedienung manuell oder automatisch aktiviert werden.
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Der Spannparameter kann insbesondere eine Spannung und/oder eine Länge und/oder eine Größe des Spannmittels sein, je nachdem, über welchen Wirkmechanismus das Spannmittel die Spannung des Sitzbezuges anpassen kann.
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Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung im Zusammenhang mit den Figuren.
- 1 zeigt einen Ausschnitt eines Fahrzeugsitzes mit einer Sitzbezugsbaugruppe gemäß einer ersten beispielhaften Ausführung der Erfindung in einer schematischen Seitenansicht.
- 2 zeigt den Ausschnitt des Fahrzeugsitzes aus 1 in einer schematischen Seitenansicht eines zu der Zeichenebene von 1 rechtwinkligen Schnittes.
- 3 zeigt einen Ausschnitt eines Fahrzeugsitzes mit einer Sitzbezugsbaugruppe gemäß einer zweiten beispielhaften Ausführung der Erfindung in einer schematischen Seitenansicht.
- 4 zeigt den Ausschnitt des Fahrzeugsitzes aus 3 in einer schematischen Seitenansicht eines zu der Zeichenebene von 3 rechtwinkligen Schnittes.
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1 zeigt schematisch einen Ausschnitt eines Fahrzeugsitzes 1. Der Fahrzeugsitz 1 weist einen Sitzrahmen 2 zur Aufnahme einer Sitzpolsterung 4, eine Sitzbezugsbaugruppe 6 zum Bezug der Sitzpolsterung 4 und wenigstens ein Befestigungselement 8 zur Befestigung der Sitzbezugsbaugruppe 6 an der Sitzpolsterung 4, die wiederum an dem Sitzrahmen 2 befestigt ist.
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Die Sitzbezugsbaugruppe 6 weist einen Sitzbezug 10 mit einer Sitzoberfläche 12 auf, und wenigstens eine als Befestigungsschlaufenband ausgebildete Befestigungsschlaufe 14, die an einer der Sitzoberfläche 12 gegenüberliegenden Innenseite 16 des Sitzbezugs mittelbar befestigt ist.
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Wie sich insbesondere aus 2 ergibt, ist eine Spannschlaufe 18 an einem Abnäher 22 an der Innenseite des Sitzbezugs und an einer Verbindungsnaht 25 wenigstens zweier Flächenstücke 24, 26 der Sitzoberfläche 12 angeordnet.
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Die Befestigungsschlaufe 14 ist unmittelbar an der Spannschlaufe 18 befestigt, die ihrerseits an der Innenseite 16 unmittelbar an dem Abnäher 22 befestigt ist. Die Spannschlaufe 18 ist damit unmittelbar angrenzend an die Befestigungsschlaufe 14 angeordnet und verläuft im Ausführungsbeispiel parallel zu der Befestigungsschlaufe 14 (ist aber in Reihe bezüglich einer Zugrichtung zur Spannung des Sitzbezugs 10 angeordnet).
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Die Spannschlaufe 18 ist als Spannschlaufenband ausgebildet, an der Innenseite 16 des Sitzbezugs 10 befestigt und dazu eingerichtet, ein Spannmittel 20 aufzunehmen. Das Spannmittel 20 ist im Ausführungsbeispiel ein Kunststoffseil.
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Die Sitzoberfläche 12 ist im Ausführungsbeispiel mit mehreren, nebeneinander angeordneten Flächenstücken 24, 26 aus einem Ledermaterial ausgebildet.
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Die Befestigungsschlaufe 14 ist gemäß einer Ausführung zur Aufnahme eines als Befestigungsstab ausgebildeten Bezugsbefestigungselements 28 eingerichtet, das insbesondere zum Befestigen des Sitzbezugs an dem Sitzrahmen 2 des Fahrzeugsitzes 1 mittels wenigstens einer Krampe 30 (in 1 sind exemplarisch zwei Krampen 30 dargestellt) dient.
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Der Fahrzeugsitz 1 weist zudem einen als Stellmotor ausgebildeten Bezugsspannaktuator 32 auf, der dazu eingerichtet ist, das durch die Spannschlaufe 18 und den Sitzrahmen 2 geführte Spannmittel 20 zu verspannen.
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Der Bezugsspannaktuator 32 ist im Ausführungsbeispiel ein Stellmotor, der dazu eingerichtet ist, einen Spannparameter 34 des Spannmittels 20 zu verändern.
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Der Fahrzeugsitz 1 weist zudem eine Stellmotorsteuerung 36 auf, die dazu eingerichtet ist, den Spannparameter 34 des Spannmittels 20 in Abhängigkeit von einem ermittelten Betriebsfall A bzw. B zu verändern, und den Stellmotor 32 entsprechend zu stellen.
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Anhand der Darstellungen der 1 und 2 wird nachfolgend die Durchführung eines beispielhaften Verfahrens zur Konditionierung der Sitzoberfläche 12 des Fahrzeugsitzes 1 erläutert, wobei unter der Konditionierung eine Anpassung der Sitzbezugsspannung (als verwendeter Spannparameter 34) zu verstehen ist.
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Bei dem Verfahren wird zunächst ein Betriebsfall das Fahrzeugsitzes 1 ermittelt. Je nachdem, ob als Betriebsfall ein Anmutungsbetriebsfall A oder ein Komfortbetriebsfall B ermittelt wird, wird mittels des Bezugsspannaktuators 32 eines Spannparameters 34 des Spannmittels 20 verändert.
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Der Spannparameter 34 - also die Spannung und/oder die Länge - des Spannmittels 20 wird erhöht, um eine Spannung des Sitzbezugs 10 zu erhöhen, wenn als Betriebsfall ein Anmutungsbetriebsfall A ermittelt wird.
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In diesem Fall wird der Stellmotor 32 so angesteuert, dass das Spannseil 20 aufgerollt und damit dessen verfügbare Gesamtlänge gesenkt wird. In der Konsequenz wird damit der Sitzbezug 10 im Bereich der Spannschlaufe 18 näher an den Sitzrahmen 2 gezogen und damit die Spannung des Sitzbezug 10 erhöht, sodass weniger Wellen und Falten auftreten.
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Der Spannparameter 34 - also die Spannung und/oder die Länge - des Spannmittels 20 wird gesenkt, um eine Spannung des Sitzbezugs 10 zu senken, wenn als Betriebsfall ein Komfortbetriebsfall ermittelt wird.
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In diesem Fall wird der Stellmotor 32 so angesteuert, dass das Spannseil 20 abgerollt und damit dessen verfügbare Gesamtlänge gesteigert wird. In der Konsequenz wird damit der Sitzbezug 10 im Bereich der Spannschlaufe 18 weniger stark an den Sitzrahmen 2 gezogen und damit die Spannung des Sitzbezug 10 und/oder eine Kompression des Sitzpolsters gesenkt, sodass ein weniger straffer Sitz und damit mehr Sitzkomfort zur Verfügung steht.
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Die Sitzbezugsbaugruppe 6 gemäß den 3 und 4 unterscheidet sich von derjenigen gemäß den 1 und 2 insbesondere dadurch, dass die als Befestigungsschlaufenband ausgebildete Befestigungsschlaufe 14 - wie auch die Spannschlaufe 18 - unmittelbar über den Abnäher 22 mit der Innenseite 16 des Sitzbezugs 10 verbunden ist.
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Die Spannschlaufe 18 ist damit parallel zu der Befestigungsschlaufe 14 und ist auch parallel bezüglich einer Zugrichtung zur Spannung des Sitzbezugs 10 angeordnet. Damit kann insgesamt eine weniger stark bauende Sitzkonstruktion erreicht werden, weil weniger Spannweg für die Schlaufen 14 und 18 (insbesondere in Fahrzeughochrichtung) vorgesehen sein muss.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 2
- Sitzrahmen
- 4
- Sitzpolsterung
- 6
- Sitzbezugsbaugruppe
- 8
- Befestigungselement
- 10
- Sitzbezug
- 12
- Sitzoberfläche
- 14
- Befestigungsschlaufe
- 16
- Innenseite
- 18
- Spannschlaufe
- 20
- Spannmittel
- 22
- Abnäher
- 24, 26
- Flächenstücke
- 25
- Verbindungsnaht
- 28
- Bezugsbefestigungselement
- 30
- Krampe
- 32
- Bezugsspannaktuator
- 34
- Spannparameter
- 36
- Steuerung
- A
- Anmutungsbetriebsfall
- B
- Komfortbetriebsfall