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Die Erfindung betrifft eine Druckprüfvorrichtung für eine Verbrennungskraftmaschine, eine Verbrennungskraftmaschine mit einer Druckprüfvorrichtung sowie ein Verfahren zum Durchführen einer Druckprüfung.
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Zylinderkurbelgehäuse von Verbrennungskraftmaschinen sind beim verbrennungsmotorischen Betrieb besonders hohen Belastungen, insbesondere Temperatur- und Druckbelastungen, ausgesetzt, sodass etwaige unerwünschte Schwachstellen zu einem kapitalen Motorschaden führen können. Üblicherweise werden Zylinderkurbelgehäuse durch Gussverfahren, beispielsweise durch Druckguss, hergestellt. Bei ungünstiger Prozessführung, beispielsweise ungünstiger Erstarrung eines verwendeten Gusswerkstoffes während des Gussverfahrens kann es zur Bildung von als Lunker ausgebildeten Schwachstellen kommen. Diese Lunker stellen unerwünschte Hohlräume dar, welche zur Bildung von Rissen, über welche ein Betriebsmedium, beispielsweise Motoröl oder Kühlwasser, an die Umgebung austreten kann, führen können.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Druckprüfvorrichtung, eine Verbrennungskraftmaschine, sowie ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, welche eine besonders vorteilhafte Schwachstellendetektion ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Druckprüfvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, durch eine Verbrennungskraftmaschine mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 8 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Druckprüfvorrichtung, für eine Verbrennungskraftmaschine, mit einem Zylinderkurbelgehäuse, welches einen Innenraum aufweist, mit einem Wellenelement, welches über eine in den Innenraum mündende Durchgangsöffnung des Zylinderkurbelgehäuses mit einer Kurbelwelle der Druckprüfvorrichtung gekoppelt ist, und mit einem Dichtring, welcher zur Abdichtung eines Spaltraums zwischen dem Wellenelement und dem Zylinderkurbelgehäuse abdichtend an einer Außenfläche des Wellenelements anliegt, um dadurch ein Austreten eines Betriebsmediums aus Richtung des Innenraums sowie durch den Spaltraum hindurch zu behindern. Die Druckprüfvorrichtung umfasst eine mit dem Zylinderkurbelgehäuse gekoppelte Druckerzeugungsvorrichtung zum Aufbau eines Prüfdrucks zumindest in dem Innenraum sowie ein Begrenzungselement, welches abdichtend zumindest mittelbar an einem Zylinderkurbelgehäuseelement des Zylinderkurbelgehäuses angeordnet ist und zumindest zusammen mit dem Zylinderkurbelgehäuseelement, dem Wellenelement und dem Dichtring einen von einer Umgebung der Druckprüfvorrichtung getrennten und über den Spaltraum mit dem Innenraum verbundenen Druckbeaufschlagungsraum begrenzt.
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Von Vorteil ist hierbei, dass bei der Druckprüfvorrichtung besonders große Druckwerte des Prüfdrucks, beispielsweise 2 bar, 4 bar, 6 bar, 8 bar oder 10 bar, um nur einige Beispiele zu nennen, eingestellt werden können, ohne dass es hierdurch zu einer druckbedingten Verformung des Dichtrings und einer daraus resultierenden Leckage, bei welcher beispielsweise das Betriebsmedium über den Spaltraum an die Umgebung gelangt, kommt. Dies ist damit zu begründen, dass das Begrenzungselement mit dem Zylinderkurbelgehäuseelement, dem Wellenelement und dem Dichtring den Druckbeaufschlagungsraum bildet, welcher zusammen mit dem Spaltraum und dem Innenraum sozusagen einen gemeinsamen Prüfraum, also einen Raum, in welchem während der Druckprüfung der Prüfdruck aufgebaut wird, bildet. Der Dichtring grenzt dadurch nicht mehr unmittelbar an die Umgebung an, was ohne das Begrenzungselement der Fall wäre, sondern befindet sich stattdessen zwischen dem Druckbeaufschlagungsraum und dem Innenraum, wodurch eine Druckentlastung des Dichtrings während des Aufbaus des Prüfdrucks sowie bei vollständig aufgebauten Prüfdruck erfolgen kann. Durch die Möglichkeit derart große Druckwerte einzustellen, können Schwachstellen besonders zuverlässig erkannt werden, wodurch dementsprechend eine besonders vorteilhafte Schwachstellendetektion ermöglicht ist. Das Zylinderkurbelgehäuse kann zumindest teilweise als Gussbauteil, insbesondere Druckgussbauteil, ausgebildet sein, wobei durch die Beaufschlagung mit dem Prüfdruck etwaige Lunker oder Lunkerketten, als Aneinanderreihung einer Mehrzahl an Lunkern, als Schwachstellen detektiert werden können.
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Der Innenraum, der Spaltraum und der Druckbeaufschlagungsraum können somit bei der Druckprüfvorrichtung von der Umgebung getrennt sein. Dadurch können beim Aufbau des Prüfdrucks die Schwachstellen besonders zuverlässig erkannt werden. Hierzu können beispielsweise das Zylinderkurbelgehäuse, das Zylinderkurbelgehäuseelement, das Wellenelement und der Dichtring zumindest einen Teil eines geschlossenen Grundmotors bilden. Zudem können beispielsweise jeweilige Kolben in jeweiligen Laufbuchsen aufgenommen und über Pleuel mit der Kurbelwelle gekoppelt sein können. Die in den Laufbuchsen aufgenommenen Kolben können dazu beitragen, den Innenraum zumindest bereichsweise gegenüber der Umgebung abzugrenzen. Insgesamt können das Zylinderkurbelgehäuse, die Kurbelwelle, der Dichtring sowie die Pleuel und Kolben bestimmungsgemäß zu einem sogenannten Shortblock montiert sein, an welchem gegenüber der Umgebung offene Übergabeschnittstellen, an welchen ein Medienaustausch (beispielsweise ein Motorölaustausch) mit der Umgebung erfolgen könnte, verschlossen sein können. Zu diesen Übergabeschnittstellen können beispielsweise Übergabeöffnungen zu einem Zylinderkopf gezählt werden. Auch ein Ölwannenflansch stellt eine derartige Übergabeschnittstelle dar.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass der Dichtring eine druckempfindliche Schwachstelle der Druckprüfvorrichtung darstellt, jedoch eine Überprüfung einer Schnittstelle zwischen dem Zylinderkurbelgehäuseelement und dem Zylinderkurbelgehäuse hinsichtlich Dichtheit vorteilhaft ist, um eine besonders umfassende Druckprüfung zu ermöglichen. Die Erfindung setzt hier an und ermöglicht durch die zumindest mittelbare Anordnung des Begrenzungselement an dem Zylinderkurbelgehäuseelement, dass zwar die Druckentlastung des Dichtrings erfolgt, jedoch gleichzeitig die Druckprüfung der Schnittstelle zwischen dem Zylinderkurbelgehäuseelement und dem Zylinderkurbelgehäuse weiterhin ermöglicht ist. Mit anderen Worten kann durch die beschriebene Anordnung des Begrenzungselements die gezielte Druckentlastung des Dichtrings erfolgen, ohne dadurch eine unerwünschte Druckentlastung von weiteren Komponenten der Druckprüfvorrichtung, welche von dem Dichtring verschieden sind, zu bewirken. Dadurch kann die Gefahr, dass die Druckprüfung unvollständig erfolgt und dadurch eine etwaige Undichtheit nicht erkannt wird, minimiert werden.
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Die Druckerzeugungsvorrichtung kann dadurch mit dem Zylinderkurbelgehäuse gekoppelt sein, indem ein Leitungselement, beispielsweise ein Schlauch oder ein Rohr, der Druckprüfvorrichtung an das Zylinderkurbelgehäuse angeschlossen und der Prüfdruck über dieses Leitungselement in dem Innenraum, welcher auch als Ölraum bezeichnet werden kann, aufgebaut werden kann.
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Die Druckprüfung kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass in den Innenraum eingefülltes Öl, insbesondere Motoröl, anhand der Druckerzeugungsvorrichtung mit dem Prüfdruck beaufschlagt wird. Mit der Druckerzeugungsvorrichtung kann beispielsweise ein Prüfmedium, beispielsweise Gas, insbesondere Druckluft, in den Innenraum eingeleitet und dadurch der Prüfdruck als Überdruck aufgebaut werden. Durch eine Überwachung einer Leckagemenge pro Zeit können Undichtigkeiten (Undichtheiten) erkannt und damit die Schwachstellen detektiert werden.
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Je nach Dauer der Beaufschlagung mit dem Prüfdruck und je nach Größe der Druckwerte des Prüfdrucks kann der Prüfdruck bei der Druckprüfung mittels der Druckprüfvorrichtung zunächst innerhalb des Innenraums aufgebaut werden und sich dann über den Spaltraum bis in den Druckbeaufschlagungsraum ausbreiten.
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Unter dem Ausdruck, wonach „das Begrenzungselement zumindest mittelbar an dem Zylinderkurbelgehäuseelement angeordnet ist“, ist im Rahmen der vorliegenden Offenbarung zu verstehen, dass prinzipiell auch noch ein Zwischenelement der Druckprüfvorrichtung vorgesehen sein kann, welches zwischen dem Begrenzungselement und dem Zylinderkurbelgehäuseelement angeordnet sein kann. Das Zwischenelement kann beispielsweise als Dichtelement ausgebildet sein. Das Begrenzungselement kann jedoch auch unmittelbar an dem Zylinderkurbelgehäuseelement angeordnet sein. Beispielsweise kann das Begrenzungselement kraftschlüssig oder stoffschlüssig mit dem Zylinderkurbelgehäuseelement verbunden sein.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Begrenzungselement als Kappe und/oder als Folienelement ausgebildet. Dies ist von Vorteil, da der Druckbeaufschlagungsraum durch die Ausgestaltung des Begrenzungselements als Kappe und zusätzlich oder alternativ als Folienelement besonders klein dimensioniert werden kann, wodurch dementsprechend ein besonders schneller Aufbau des Prüfdrucks in dem Druckbeaufschlagungsraum erfolgen kann. Sowohl die Ausgestaltung als Kappe als auch die Ausgestaltung als Folienelement ermöglichen eine platzsparende Anordnung zumindest eines Teilbereichs des Wellenelements in dem Druckbeaufschlagungsraum. Die Kappe kann insbesondere kuppelförmig ausgebildet sein.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Begrenzungselement reversibel lösbar mit dem Zylinderkurbelgehäuseelement gekoppelt. Dies ist von Vorteil, da das Begrenzungselement somit nach erfolgter Druckprüfung zerstörungsfrei gelöst und für weitere Druckprüfungen verwendet werden kann. Das Begrenzungselement kann vorzugsweise mit dem Zylinderkurbelgehäuseelement verschraubt oder durch eine Clipverbindung mit dem Zylinderkurbelgehäuseelement verbunden sein, und dadurch reversibel lösbar mit dem Zylinderkurbelgehäuseelement gekoppelt sein.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Wellenelement als mit der Kurbelwelle der Druckprüfvorrichtung gekoppelter Wellenstummel ausgebildet. Dies ist von Vorteil, da der Wellenstummel besonders wenig Bauraum benötigt und dementsprechend der Druckbeaufschlagungsraum besonders klein dimensioniert sein kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Dichtring als Radialwellendichtring ausgebildet. Dadurch lässt sich in vorteilhafter Weise eine besonders hohe Dichtheit gegenüber einem Austritt des Betriebsmediums über den Spaltraum erzielen. Zudem kann wirksam ein Eintreten von Verschmutzungen, beispielsweise Staub, aus der Umgebung verhindert werden. Hierzu kann der Radialwellendichtring eine Staublippe aufweisen.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Zylinderkurbelgehäuseelement als Dichtringträger, insbesondere Radialwellendichtringträger, ausgebildet. Dadurch kann eine besonders vorteilhafte Abdichtung des Innenraums gegenüber dem Austreten des Betriebsmediums erfolgen. Das Zylinderkurbelgehäuse kann beispielsweise einen Zylinderkurbelgehäuse-Grundkörper, welcher beispielsweise als Gussbauteil ausgebildet sein kann, umfassen. Das als Dichtringträger ausgebildete Zylinderkurbelgehäuseelement kann lösbar, insbesondere reversibel lösbar, mit dem Zylinderkurbelgehäuse-Grundkörper verbunden sein. Vorzugsweise kann das Zylinderkurbelgehäuseelement mit dem Zylinderkurbelgehäuse-Grundkörper verschraubt sein.
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Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft eine Verbrennungskraftmaschine mit einer Druckprüfvorrichtung gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung. Bei dieser Verbrennungskraftmaschine ist eine besonders vorteilhafte Schwachstellendetektion ermöglicht.
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Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Durchführen einer Druckprüfung anhand einer Druckprüfvorrichtung, umfassend zumindest die folgenden Schritte:
- - Bereitstellen eines Zylinderkurbelgehäuses der Druckprüfvorrichtung, welches einen Innenraum aufweist, sowie eines Wellenelements der Druckprüfvorrichtung, welches über eine in den Innenraum mündende Durchgangsöffnung des Zylinderkurbelgehäuses mit einer Kurbelwelle der Druckprüfvorrichtung gekoppelt ist, und eines Dichtrings der Druckprüfvorrichtung, welcher zur Abdichtung eines Spaltraums zwischen dem Wellenelement und dem Zylinderkurbelgehäuse abdichtend an einer Außenfläche des Wellenelements anliegt, um dadurch ein Austreten eines Betriebsmediums aus Richtung des Innenraums sowie durch den Spaltraum hindurch zu behindern;
- - Zumindest mittelbares Anordnen eines Begrenzungselements der Druckprüfvorrichtung an einem Zylinderkurbelgehäuseelement des Zylinderkurbelgehäuses, derart, dass das Begrenzungselement zumindest zusammen mit dem Zylinderkurbelgehäuseelement, dem Wellenelement und dem Dichtring einen von einer Umgebung der Druckprüfvorrichtung getrennten und über den Spaltraum mit dem Innenraum verbundenen Druckbeaufschlagungsraum begrenzt;
- - Aufbauen eines Prüfdrucks zumindest in dem Innenraum anhand einer mit dem Zylinderkurbelgehäuse gekoppelten Druckerzeugungsvorrichtung der Druckprüfvorrichtung.
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Durch dieses Verfahren kann eine besonders vorteilhafte Schwachstellendetektion erfolgen.
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Die in Bezug auf einen der Aspekte vorgestellten, bevorzugten Ausführungsformen und deren Vorteile gelten entsprechend für die jeweils anderen Aspekte der Erfindung und umgekehrt.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnungen.
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Im Folgenden ist die Erfindung noch einmal anhand eines konkreten Ausführungsbeispiels erläutert. Hierzu zeigt:
- 1 eine schematische Perspektivansicht eines Teilbereichs einer Verbrennungskraftmaschine, welche eine Druckprüfvorrichtung mit einem Zylinderkurbelgehäuse umfasst;
- 2 eine schematische Perspektivansicht eines als Dichtringträger, insbesondere Radialwellendichtringträger, ausgebildeten Zylinderkurbelgehäuseelements;
- 3 eine schematische perspektivische Schnittdarstellung eines Ausschnitts des Zylinderkurbelgehäuseelements, über welches ein Dichtring der Druckprüfvorrichtung abdichtend an einem Wellenelement gehalten ist;
- 4 eine schematische Perspektivansicht des Zylinderkurbelgehäuseelements sowie eines Begrenzungselements welches abdichtend an dem Zylinderkurbelgehäuseelement angeordnet ist;
- 5 eine schematische Perspektivansicht einer Rückseite des Zylinderkurbelgehäuseelements sowie des Begrenzungselements; und
- 6 eine schematische perspektivische Schnittdarstellung des Zylinderkurbelgehäuseelements des Begrenzungselements und des Dichtrings, wobei der Dichtring, zur Abdichtung eines Spaltraums zwischen dem Wellenelement und dem Zylinderkurbelgehäuse abdichtend an einer Außenfläche des Wellenelements anliegt, um dadurch ein Austreten eines Betriebsmediums aus Richtung des Innenraums sowie durch den Spaltraum hindurch in Richtung der Umgebung zu behindern.
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1 zeigt in einer schematischen Perspektivansicht einen Teilbereich einer Verbrennungskraftmaschine 100. Die Verbrennungskraftmaschine 100 umfasst zur Prüfung auf Dichtheit eine Druckprüfvorrichtung 10, mittels welcher ein Prüfdruck aufgebracht und dadurch Undichtheiten an etwaigen Schwachstellen, beispielsweise Lunkern oder Lunkerketten, schnell erkannt werden können. Zum Aufbringen des Prüfdrucks umfasst die Druckprüfvorrichtung 10 eine in 1 lediglich schematisch dargestellte Druckerzeugungsvorrichtung 90, welche als Pumpe ausgebildet ist.
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Die Druckprüfvorrichtung 10 umfasst zudem vorliegend ein Zylinderkurbelgehäuse 20, welches einen in 3 ausschnittsweise gezeigten Innenraum I aufweist. Der Innenraum I kann auch als Kurbelgehäuseinnenraum oder als Ölraum bezeichnet werden. Das Zylinderkurbelgehäuse 20 umfasst einen Zylinderkurbelgehäuse-Grundkörper 26, welcher als Gussbauteil ausgebildet ist.
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Anhand der Druckerzeugungsvorrichtung 10 kann ein Prüfmedium, beispielsweise Gas, insbesondere Druckluft, in den Innenraum I eingeleitet werden. Hierzu kann die Druckerzeugungsvorrichtung 90 über ein in 1 schematisch gezeigtes Leitungselement 92 mit dem Innenraum I gekoppelt werden. Durch das Einleiten des Prüfmediums kann der Prüfdruck aufgebaut werden.
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Anhand von 1 und 3 ist erkennbar, dass die Druckprüfvorrichtung ein Wellenelement 70 umfasst, welches über eine in den Innenraum I mündende Durchgangsöffnung 24 des Zylinderkurbelgehäuses 20 mit einer Kurbelwelle 30 der Druckprüfvorrichtung 10 gekoppelt ist, und einen Dichtring 80, welcher zur Abdichtung eines Spaltraums S zwischen dem Wellenelement 70 und dem Zylinderkurbelgehäuse 20 abdichtend an einer Außenfläche 72 des Wellenelements 70 anliegt, um dadurch ein Austreten eines Betriebsmediums, insbesondere Öl, aus Richtung des Innenraums I sowie durch den Spaltraum S hindurch zu behindern. An der Durchgangsöffnung 24 ist ein Lager angeordnet, an welchem die mit dem Wellenelement 70 gekoppelte Kurbelwelle 30 drehbar gelagert ist. Das Wellenelement 70 ist als mit der Kurbelwelle 30 der Druckprüfvorrichtung 10 gekoppelter Wellenstummel ausgebildet. Der Dichtring 80 ist vorliegend als Radialwellendichtring ausgebildet und umfasst eine Staublippe 82 sowie eine Ölabscheidelippe 84, wie ebenfalls anhand von 3 zu erkennen ist. Die Ölabscheidelippe 84 ist vorliegend dem Innenraum I zugewandt, wohingegen die Staublippe 82 dem Innenraum I abgewandt ist.
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2 zeigt ein Zylinderkurbelgehäuseelement 50, an welchem der Dichtring 80 gehalten ist, in vergrößerter Darstellung. Erkennbar ist, dass das Zylinderkurbelgehäuseelement 50 als Dichtringträger und als Verschlussdeckel ausgebildet ist. Damit erfüllt das Zylinderkurbelgehäuseelement 50 in vorteilhafter Weise eine Doppelfunktion, da es einerseits dazu beiträgt, zusammen mit dem Zylinderkurbelgehäuse-Grundkörper 26 den Innenraum I zumindest bereichsweise zu verschließen, und andererseits den Dichtring 80 ortsfest hält.
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Eine besonders zuverlässige Erkennung der Schwachstellen ist bei großen Werten des Prüfdrucks möglich, zumal beispielsweise etwaige Undichtheiten bei diesen großen Werten schneller erkannt werden können, als bei kleinen Werten des Prüfdrucks. Um zu vermeiden, dass es während des Erzeugens der großen Druckwerte des Prüfdrucks bei der Druckprüfung zu einer, in 3 exemplarisch durch einen Pfeil gezeigten, unerwünschten Druckentlastung 12 kommt, bei welcher das Prüfmedium an dem Dichtring 80 vorbei an eine Umgebung U der Druckprüfvorrichtung 10 tritt und dadurch der Prüfdruck zusammenbricht, umfasst die Druckprüfvorrichtung 10 zudem ein Begrenzungselement 60.
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Das Begrenzungselement 60 ist abdichtend zumindest mittelbar oder unmittelbar an dem Zylinderkurbelgehäuseelement 50 des Zylinderkurbelgehäuses 20 angeordnet. Anhand von 4 und 5 ist deutlich zu erkennen, dass das Begrenzungselement 60 als Kappe, insbesondere kuppelförmiger Deckel ausgebildet ist. Zusätzlich oder alternativ kann das Begrenzungselement 60 als Folienelement ausgebildet sein. Vorliegend ist das Begrenzungselement 60 reversibel lösbar mit dem Zylinderkurbelgehäuseelement 50 gekoppelt, indem das Begrenzungselement 60 unmittelbar mit dem Zylinderkurbelgehäuseelement 50 verschraubt ist. Zwischen dem Begrenzungselement und dem Zylinderkurbelgehäuseelement 50 kann ein Zwischenelement 62 angeordnet sein, welches als Dichtelement, beispielsweise als O-Ring, oder als Dichtmanschette ausgebildet sein kann.
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Das Begrenzungselement 60 begrenzt vorliegend zusammen mit dem Zwischenelement 62, dem Zylinderkurbelgehäuseelement 50, dem Wellenelement 70 und dem Dichtring 80 einen von der Umgebung U der Druckprüfvorrichtung 10 getrennten und über den Spaltraum S mit dem Innenraum I verbundenen Druckbeaufschlagungsraum D. Der Druckbeaufschlagungsraum D ist in 6 verdeutlicht.
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Der Druckbeaufschlagungsraum D, der Spaltraum S und der Innenraum I bilden zusammen einen Prüfraum, in welchem der Prüfdruck bei der Druckprüfung aufgebaut wird.
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Durch die Anordnung des Begrenzungselements 60 kann insbesondere das dauerhafte Zusammenbrechen des Prüfdrucks verhindert werden, da das Prüfmedium während der Druckprüfung nur so lange in die Austrittsrichtung 12 und damit an dem Dichtring 80 vorbei strömt, bis es zu einem Druckausgleich zwischen dem Innenraum I, dem Spaltraum S und dem Druckbeaufschlagungsraum D gekommen ist. Sobald der Druckausgleich erfolgt ist, kann die Druckprüfung bei besonders hohen Druckwerten des Prüfdrucks erfolgen, wodurch eine besonders umfassende Schwachstellendetektion ermöglicht ist.
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Nach erfolgter Druckprüfung können das Begrenzungselement 60 von dem Zylinderkurbelgehäuseelement 50 und zudem die Druckerzeugungsvorrichtung 90, gegebenenfalls auch das Leitungselement 92, von dem Zylinderkurbelgehäuse 20 getrennt werden. Das Zylinderkurbelgehäuse 20, die Kurbelwelle 30, das Zylinderkurbelgehäuseelement 50, das Wellenelement 70 und der Dichtring 80 können als der Verbrennungskraftmaschine 100 zugeordnete Komponenten für den späteren Betrieb der Verbrennungskraftmaschine 100 verwendet werden.
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Grundsätzlich kann vorgesehen sein, dass das Begrenzungselement 60 eine gegenüber der Umgebung U verschließbare Öffnung umfasst. Zudem kann die Druckprüfvorrichtung 10 beispielsweise einen Stopfen oder ein Ventil umfassen, anhand welchen die Öffnung bedarfsgerecht verschlossen und freigegeben werden kann. Durch öffnen und schließen der Öffnung können unterschiedliche Schwachstellen, welche bei verschiedenen Druckwerten erkannt werden können, detektiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Druckprüfvorrichtung
- 12
- Austrittsrichtung
- 20
- Zylinderkurbelgehäuse
- 24
- Durchgangsöffnung
- 26
- Zylinderkurbelgehäuse-Grundkörper
- 30
- Kurbelwelle
- 50
- Zylinderkurbelgehäuseelement
- 60
- Begrenzungselement
- 62
- Zwischenelement
- 70
- Wellenelement
- 72
- Außenfläche
- 80
- Dichtring
- 82
- Staublippe
- 84
- Ölabscheidelippe
- 90
- Druckerzeugungsvorrichtung
- 92
- Leitungselement
- 100
- Verbrennungskraftmaschine
- I
- Innenraum
- D
- Druckbeaufschlagungsraum
- S
- Spaltraum
- U
- Umgebung